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Schmerz inspiriert gute Kunst - Was ist dran an diesem Mythos

Begonnen von Silvasurfer, 16. Mai 2019, 14:39:42

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Silvasurfer

Mein Zitat sagt alles, was ich diesbezüglich glaube.

Vor allem erlebe ich gerade jetzt eine Zeit des Schmerzes, wie ich sie noch nicht in dem Ausmass kennen gelernt habe - und bin inspiriert wie eh und je. Pwerfull stuff, denke ich.
Natürlich ist das alles subjektiv, wir bleiben subjekt unseres Blickwinkels, doch als solches können wir zumindest unser eigener Leser und Fan sein oder eben nicht... Ich kenne beide Gefühle.

Ich erkläre mir das ganze mit der gesegneten Ignoranz. Im Zustand von Glückseeligket betreten wir ungerne die Orte des Schmerzes in unserer Seele und ignorieren Leidenschaftlich den Schatten in uns und um uns herum. Unser Bemühen liegt dann vor allem darin das Monster schlafen zu lassen, zu schön ist die Zeit um sich Gedanken über schlimme sachen zu machen.
Bestenfalls gelingt es einem also, die Schattenseiten des Lebens in seinem Denken und schreiben zu berücksichtigen, da man es ja mal erlebt hat das Leben in seinen Schattenseiten und sich selbst als ein Teil díeses Schattens... Man hat Böses und Gutes als bestandteil der Welt anerkannt und zeichnet gute Charaktere mit Charakterschwächen und Bösewichte, die gutes im Sinn haben, um zumindest keinen Comic-Bösewichten zu zeichnen, weil wir irgendwo noch relativität verstehen aber es kommt zum Punkt da denkt man sich: Ich hab keine Zeit für diesen Mist, ich will doch einfach nur das Leben geniessen, bzw schreiben, was in unserem ja das leben geniessen bedeutet! (oder sowas in der Art)
Etwas ist und bleibt allerdings in diesem Zustand gesegneter Ignoranz, selbst wenn man sich dann bemüht das Böse in seinem Buch zu manifestieren, unberührt, unausgesprochen und nimmt uninspirierte Gestalt im schreiben an, das Buch bleibt ein wenig flach um es mit ganz harten Worten zu sagen, nur meine ich das jetzt nicht so. Es gibt já shcliesslich auch wunderschöne Bücher und Filme mit ganz flachen Charakteren etc.

Dann wiederum gibt es die Zeiten, des Schmerzes. Das Monster ist Wach das Herz und die Seele brennt, schreibfluss, wie eh und je für mich, alles subjektiv versteht sich. Man braucht den dunklen Ort nicht erst zu besuchen man ist bereits mittendrin und findet im Schreiben sowas wie das Auge des Sturms. Man hat in seinem Denken und Schreiben quasi so eine Ehrlichkeit und Aufrichtigkeit mit sich selbst und der Welt in seinen Gefühlen... Wesentliche und im dunkeln verborgene Schattenseiten des Lebens werden nun in Angriff genommen, die man sonst in gesegneter Ignoranz nur flach dargeställt hätte. Bzw wäre man nicht so sehr in die Tiefe gegangen wie in diesem Moment schonungsloser Ehrlichkeit.

Was meint ihr?

Inspiriert Schmerz wahrhaftig grosse Kunst oder ist der Schatten gar nicht so ein wesentlicher Bestandteil der Welt und sind Happy Ends und die guten alten Eindimensionalen Krieger des Lichts zu unterschätzt heutzutage... sind wir da zu grau geworden und quasi Gottlos verdammt in unserer Sympathie für den Teufel?
Ich meine es gibt ja auch Dinsey-Geschichten und auch andere Kinderbücher, die ich sehr liebe und in denen das Böse keine tiefe und kontroverse Getalt annimmt, könnte man meinen. Wobei ich nicht unbedingt sagen möchte jedes Kinderbuch und jeder Disneyfilm sei harmlos, manche von ihnen beinhalten sehr kontroverse Themen, die viel Ehrlichkeit erfordern würden in diesem Zusammenhang, um es auch so rüberzubringen, denke ich mir da. Bin gespannt auf Antworten.

Sascha

Ich kann nur sagen, wenn ich Probleme wälze, ist die Kreativität im Ar... Eimer. Da geht gar nichts. Mir gehen die ganze Zeit nur die Probleme durch den Kopf und lähmen mich komplett. ich brauche innere Ruhe zum Schreiben.

Silvasurfer

Den Punkt habe ich ganz ausgelassen, kenne ich aber auch. Schön, dass das die erste Antwort ist.

Akirai

Hm. Wie war das noch, das Licht kann nicht ohne die Dunkelheit existieren? (Ich glaube, das war erst vor kurzem ein Zitat in einem Freitagabendkrimi ...).

Ich verstehe, denke ich, ansatzweise, was du meinst: auch ich kenne "dunkle" Zeiten und auch ich hatte damals das Gefühl, dass ich in diesen Zeiten die Bösewichter so gut beschrieben habe, wie sonst nie. So im Sinne von: "Was für ein Drama, was für ein Weltschmerz! Mein Gott, ich bin genial!  :gähn: ".

Heute lese ich mir diese damals verfassten Zeilen durch und denke mir: ja, an einigen Passagen gibts wirklich nichts zu meckern. Aber bei einem Großteil der anderen Passagen ist definitiv die innere Drama-Queen mit ihren Rennpferden mit mir durchgegangen (die sind dann auch dementsprechend nicht auszuhalten). Da habe ich nicht auf die Tränendrüse gedrückt, die habe ich regelrecht ausgequetscht  ;D.

Von daher fürchte ich, dir jetzt ziemlich arg den Wind aus den Segeln nehmen zu müssen, aber nach meiner Erfahrung wirst du von dem, was du jetzt schreibst, einiges aufgrund von zuviel "Drama, Baby, Drama!" in die Tonne kloppen können. Dann, wenn wieder die besseren Zeiten kommen, was bei dir hoffentlich sehr schnell der Fall sein wird  :knuddel:

Araluen

Also körperlicher Schmerz schaltet meine Kreativität komplett aus. Da geht gar nichts mehr. Da hab ich hinlänglich Erfahrung, da ich genau deswegen seit letztem August nahezu komplett ausgefallen bin schreibtechnisch und mich jetzt erst wieder versuche zum Schreiben aufzurappeln. Den NaNo hatte ich versucht, ihn aber dank körperlicher Schmerzen und psychischen Stress im Grunde schon in der zweiten Woche abgebrochen eigentlich bereits in der ersten. Auch psychischer oder sagen wir seelischer Schmerz sorgen bei mir eher für Abstumpfung, für ein isoliertes Loch, in das ich mcih verkrieche, bis ich bereit bin wieder herauszukommen. Also nein, Schmerzen und Stress jedweder Art führen bei mir zur kompletten Abkehr vom kreativen Tun. Schreiben ist für mich kein Ventil, sondern entspannendes Vergnügen, dem ich aber nur nachgehen kann, wenn ich schon eine gewisse Grundentspannung habe. Zum Schreiben muss ich gut drauf sein, selbst wenn die Geschichte dunkle Abgründe betritt.

FeeamPC

Es ist nicht der Schmerz selbst, durch den man besser wird, sondern die dadurch erweiterte Lebenserfahrung, die es einem ermöglichst, mehr Facetten einer Person und Situation zu bewerten, zu beschreiben und zu nutzen.

Schneerabe

Mhm, also ich meine mal gehört zu haben, dass es durchaus Studien gibt, die Verbindungen zwischen negativen Emotionen und einer im nachfolgenden auftretenden erhöhten Kreativität behandelt haben... Ich glaube schon, dass da was dran ist - in gewisser Weise, aber komplett würde ich "Schmerz führt zu Inspiration" nicht unterschreiben. (Wir müssen differenzieren, schimpfen die Studenten...)

Hier klang ja bereits an, dass körperlicher Schmerz kreatives Schaffen quasi komplett aushebelt - kann ich aus eigener Erfahrung bestätigen. Damit arbeitet es sich nicht gut bis gar nicht.

Bei psychischem Schmerz würde ich sagen... es kommt darauf an, was einen aufwühlt und wie akut es ist. Zu viel "Schmerz" (wobei ich schon finde dass ist ein hartes Wort) lähmt glaube ich jegliches kreative Schaffen zumindest für die Zeit in der er akut ist...
Negative Emotionen gefallen mir als Begriff für dieses Phänomen schon besser - und ja ich würde sagen, da gibt es eine Verbindung zwischen negativen Emotionen und Kreativität...
Im Grunde ist ja immer etwas falsch gelaufen, wenn man negative Emotionen fühlt - irgendein Konflikt hat stattgefunden, die eigenen Erwartungen haben sich beim Ausüben in der Welt nicht erfüllt - dadurch kommt es dann zu negativen Emotionen - Trauer, Wut etc.
Ich glaube allerdings, es geht im Kern weniger um die negativen Emotionen (die sind eher eine Begleiterscheinung) als vielmehr um den Konflikt, den man erlebt hat und möglicherweise reflektiert. Konflikte wollen ja meist gelöst werden und Menschen bemühen dafür durchaus ihre Kreativität würde ich meinen. So kann ich mir den Zusammenhang erklären. Ich würde sagen, es geht eher um Konflikte als den "Schmerz" und wenn man zuviel Schmerz erlebt - körperlich oder psychisch - dann ist mit Schreiben oder künstlerischem Ausdruck fürs erste ohnehin nicht viel zu wollen, denke ich.
"To hell or to Connacht."

Arcor

Was @FeeamPC sagt.

Schmerz gleich welcher Form gibt einem Erfahrung und prägt einen und diese Erlebnisse kann man dann in der einen oder anderen Form in Geschichten nutzen oder als Inspirationsquelle heranziehen.
Während der Schmerz intensiv da ist (gerade körperlicher Schmerz), ist bei mir aber die Kreativität komplett hinüber, da geht nichts mehr.
Not every story is meant to be told.
Some are meant to be kept.


Faye - Finding Paradise

Angela

Ist das so, ermöglicht durchlebtes Leid bessere Kunst? Ich weiß es nicht. Vielleicht realistischere Darstellungen von Ereignissen.
Mein Lieblingsbeispiel wäre die Hunger Games gegen andere moderne Jugendbücher z. B. von Sarah J. Maas. In den Hunger Games erkenne ich am Ende Katniss als eine Überlebende wieder, wie ich früher sie aus den verschiedenen Todeslagern der Russen und Deutschen kennengelernt habe. Fand ich relativ glaubwürdig, aber empfindet das jemand, der diese Zeitzeugen nicht erlebt hat, auch so? Ist das überhaupt wichtig für die Leser, wollen die überhaupt wissen, was so ein Horror mit einem Menschen macht?



Trippelschritt

In dieser allgemeinen Formulierung halte ich die Aussage für falsch.
Körperlicher Schmerz ist eher kontraproduktiv. Sei mal kreativ, wenn du vor Schmerzen nichts mehr in den Computer oder auf Papier oder eine Leinwand bringen kannst.
Schmerz im Sinne von Leid könnte etwas bringen. Haben die Carpenters nicht mal gesungen: It's a dirty old shame that all you get from love is a love song, because its always written by a broken heart. (oder so ähnlich).

Für eine Erfahrungserweiterung würden aber auch andere Erlebnisse sorgen. In einem Schreibkurs habe ich einmal gelesen, dass Schriftsteller sich am Leben reiben müssen. Vielleicht auch mal so, dass es weh tut.

Liebe Grüße
Trippelschritt

Erin

@Angela

Ich denke, das kommt ganz individuell auf den Leser an. Es gibt solche und solche. Die einen wollen nur Unterhaltung, ein bisschen ausspannen, sich amüsieren. Andere wiederum wollen sich verlieben, ob nun in die Charaktere oder auch in die Story selbst. Und dann gibt es natürlich auch jene, die die Dunkelheit suchen. Schmerz, Angst, Hass. Es gibt gute Gründe, warum Game of Thrones so gut bei den Leuten ankommt. Eine Welt, die voller Gewalt ist, voller Monster. Es fasziniert einige Menschen einfach, reißt sie mit sich.

Ich für meinen Teil sehe in negativen Emotionen durchaus Nutzen in Hinsicht Inspiration. Allerdings nicht allen. Trauer, zum Beispiel, lähmt mich einfach nur. Ich fühle mich leer und ausgebrannt. Angst ist da schon nützlicher, vorausgesetzt man lässt sich darauf ein und findet eine passende Szene, die nach Angst verlangt. Was sich für mich allerdings als riesen Hilfe erwiesen hat, sind Wut und Hass. Dies wird bekanntlich aus Trauer und Angst geboren. Ich sehe Wut gewissermaßen als die Energie, die wir aus Schmerzen ziehen, und ich bin davon überzeugt, dass Wut da ist, um uns zu helfen. Diese Kraft soll helfen, dass es uns bald besser geht. Das mag vor vielen, vielen Jahren vielleicht der Weg von Rache gewesen sein, aber meines Erachtens gibt es bessere Wege, mit Wut umzugehen. Was ich mal gemacht habe, als ich wirklich sauer war, war einen Drachen zu zeichnen. Als ich fertig war - Er war mächtig und hatte einen mit blutroten Schuppen gespickten Körper - hab ich mich zurück gelehnt und habe das Bild angeschaut, und ich musste grinsen. Meine Wut war verschwunden und ich fühlte nur noch Stolz. Seit dem zeichne ich immer Drachen, wenn ich Wut verspüre, aber ein Gedicht tut es auch, und um sich mit einem Schurken oder den düsteren Momenten des Protagonisten zu befassen , ist sie sicher auch hilfreich. Auf diese Weise sind negative Emotionen für mich hilfreich in der Kunst, und sie lassen sich auf diese Weise auch bewältigen, wenn man einen funktionierenden Weg für sich findet.

Silvasurfer

@Trippelschritt gemeint ist auch tatsächlisch seelischer Schmerz, definitiv. Na körperlichen habe ich gar nicht gedacht, wobei manch' körperleiches Leiden ja auch seelisches mit sich bringt, aber ja gemeint ist der seelischer schmerz, der gute Kunst in sich birgt, wie die Bilder von Frida Kahlo. Generell hat gerade die Bilderkunst eine Phase durchgemacht die von schmerzlichen Erfahrung inspiriert wurde, weil man lange Zeit nur schöne Bilder malen wollte, habe ich mal irgendwo gelesen.

@FeeamPC dem würde ich definitiv zustimmen. Mir wird gerade vor allem klar, wie wichtig ein Moment der Erkenntnis in einem Charakterbogen ist und wie alles darauf hinbaut. Meine eigene bittere Erkenntnis momentan hat mir diese Tür ermöglicht. Darüber hinaus stecke ich in einer Situation die als Metapher für eine gesamte Lebensphase begriffen werden kann und auch das inspiriert wiederum mein Verständnis von Dramaturgie und Höhepunkten während der dramatischer Höhepunkt meines Buches nun an bedeutung (für mich) gewonnen hat und klare Themen sich herauskristallisieren.
Es ist auch weniger das Schreiben mit authentisch Gefühl, wobei auch das schön ist, sondern mehr der Einblick in gewisse bestandteile des Lebens, die in diesem Fall seelisch schmerzhaft sind und das Verständnis von geschichtsschreibung prägen. Zum Beispiel verstehe ich die Heldenreise für mich persönlich selbst besser, bin diesbezüglich vor einem Jahr meinem eigenen kleinen Ruf zum Abenteuer gefolgt, sehr inspiriert von Moanas Heldenreise... und kann jetzt vieles nachempfinden bzw den Ruf gar nicht mehr statt dessen der Moment des Zweifels und die Höhle des Löwens... glaube ich.

@Puzzle Dein Einwand gefällt mir sehr, ich wollte es nur einmal gesagt haben. Hat mich mehrfach zum schmunzeln gebracht.

Antennenwels

Hm, eine interessante These. Ich weiss allerdings nicht, ob es nicht zeitversetzt besser funktioniert. Wie @FeeamPC und @Arcor bereits gesagt haben, Schmerz und negative Emotionen generell sind Erfahrungen, die sich später sicherlich aufs Schreiben auswirken können, allerdings muss dies nicht gerade in diesem Moment geschehen. Ich muss gestehen, wenn es mir persönlich nicht gut geht, dann fehlt mir jegliche Motivation zum Schreiben (oder generell irgendetwas zu tun). Es wäre schön, das Schreiben als Ventil nutzen zu können und ich bin sicher, dass dies anderen Leuten auch gelingt, ich gehöre leider nicht dazu.
Schlussendlich ist es also wohl sehr individuell.

"You still prided yourself on three things: firstly, bloody-minded composure; secondly, an inhuman intellect for necromancy; thirdly, being very difficult to kill."

- Muir, Tamsyn. Harrow the Ninth

Silvasurfer

Also eins kann ich in dieser Phase noch zu diesem Thema, wen es interessiert, berichten: Es hilft jeden falls, in Zeiten die weh tun... wenn man etwas macht das man sehr liebt und zumindest das Tagewerk schreiben vollbracht ist, so klein oder gross es auch ist, dann kann man wenigstens beruhigt schlafen gehen, selbst wenn es nur Ideen sind, die ich gefunden habe ob zu gegeben Zeitpunkt oder später nach verarbeitung... Diese müssen natürulich dann umgesetz und insofern beginnt der Zyklus des sich aufrappelns und hoffnungen haben, die ggf zu neuen enttäuschungen führen wieder von vorne, aber das hält uns doch nicht ab oder?

Und was das angeht bin ich auch froh den Tintenzirkel gefunden zu haben, meine Beiträge, eure Ratschläge und Antworten geben mir besonders in solchen Zeiten immer wieder die Energie es umzusetzen.

Yvonne

Zitat von: Silvasurfer am 26. Mai 2019, 22:50:12
Also eins kann ich in dieser Phase noch zu diesem Thema, wen es interessiert, berichten: Es hilft jeden falls, in Zeiten die weh tun... wenn man etwas macht das man sehr liebt und zumindest das Tagewerk schreiben vollbracht ist, so klein oder gross es auch ist, dann kann man wenigstens beruhigt schlafen gehen, selbst wenn es nur Ideen sind, die ich gefunden habe ob zu gegeben Zeitpunkt oder später nach verarbeitung... Diese müssen natürulich dann umgesetz und insofern beginnt der Zyklus des sich aufrappelns und hoffnungen haben, die ggf zu neuen enttäuschungen führen wieder von vorne, aber das hält uns doch nicht ab oder?

Und was das angeht bin ich auch froh den Tintenzirkel gefunden zu haben, meine Beiträge, eure Ratschläge und Antworten geben mir besonders in solchen Zeiten immer wieder die Energie es umzusetzen.

Das ist wirklich ein super interessantes Thema, über das man schön nachdenken kann :)

Also körperlicher Schmerz lähmt mich komplett, da geht nichts und wenn ich sehr gestresst und emotional involviert bin, bin ich auch total blockiert und habe keinen Kopf fürs Schreiben, auch nicht in Foren. Das ist dann so, als wäre der Kopf voll. Kein Zutritt mehr. Sieht man ja auch bei mir in den letzten paar Monaten hier im Forum bzw. bei meiner Abwesenheit.  :zensur:

Aber es gibt auch noch die andere Art von seelischem Leid und ich denke, das ist ganz individuell, weil das eben nicht immer so ist. Wenn mich das Leid mal nicht lähmt, dann inspiriert es mich. Es inspiriert mich zu Worten im Roman, im Journal, auf Instagram und es inspiriert mich für meine Charaktere. Meine Erfahrungen und mein Leid verarbeite ich dann ein Stückchen in den Charakteren. Jetzt nicht autobiografisch oder so, aber eben als Erweiterung des Erfahrungsschatzes, als Chance, mehr in die Tiefe zu gehen, mehr Schichten zu zeigen, mehr das Leid des Charakters und die Reaktion zu erforschen. Und auf der anderen Seite, wenn ich dann mal einen Moment haben sollte, in dem ich das Lied schriftstellerisch nutzen kann, dann hilft mir das Schreiben selbst auch. Wie du sagst gibt es mir dann einen Hoffnungsschimmer am Tag, ein kleines Funken Glück in der Dunkelheit.