Hast du ein Abenteuer für ein bestehendes Pen'n'Paper-System geschrieben, ein neues Setting, oder ein komplett eigenes System geschrieben? Und in welcher Form möchtest du es veröffentlichen - online über eine Webseite oder als gedrucktes Werk?
Wenn es ein Abenteuer oder ein Setting für ein bestehendes System ist: da gilt das Urheberrecht der veröffentlichten Systeme, sprich: Die Rechte an allen Namen (Eigenschaften, Zauber, etc) liegen bei dem Verlag, der das System herausgegeben hat, und deren Autoren. Du kannst das dann selbst nicht einfach zu Geld machen. Du solltest in der Lage sein, das kostenlos auf deiner Webseite zum Download anzubieten, sicherheitshalber aber beim Verlag um Erlaubnis bitten, auch, um die entsprechenden Namen und Logos verwenden zu dürfen.
Wenn es ein komplett neues System ist: Da liegen alle Rechte bei dir. Hast du als Grundlage ein offenes, zur eigenen Bearbeitung freigegebenes System wie das D20-System (SRD) verwendet, darfst du das veröffentlichen, auch kommerziell, musst aber die Quelle aufführen. Ich weiß nicht, wie die Lizenzbedingungen zur Zeit sind, zuletzt habe ich vor 15 Jahren dafür Sachen geschrieben, und mit dem Erscheinen von D&D 4 hat sich da einiges geändert - mach dich im Zweifelsfall schlau. Sind alle Regeln, die Welt, Fähigkeiten, Zauber etc komplett von dir entwickelt: Dann darfst du damit buchstäblich alles machen.
Grundsätzlich ist es sehr schwer, Rollenspieler dazu zu bringen, ein komplett neues, fremdes System zu kaufen, das sie noch nie vorher irgendwo gespielt haben. Was ich dir in dem Fall raten würde (und gerade wegen Corona nicht so ohne weiteres möglich ist), ist, mit dem System über die Cons zu tingeln, neue Spieler anzufixen, die Grundregeln erst einmal an diese Spieler zu verteilen (als PDF, das sie sich online runterladen können) und später, wenn das Spiel eine gewisse Basis und ein paar Spieler hat, gegen Geld anzubieten. Auch mit deinem örtlichen Spieleladen lässt sich da vielleicht etwas reißen - einfach mal fragen.
Ich sehe da den deutlichen Trend bei den Spielern, sich auf ein, zwei Systeme zu konzentieren und davon echt jeden noch so obskuren Quellenband zu kaufen, aber für neue Systeme ist es schwerer geworden. Dazu haben in Deutschland zu viele Rollenspielverlage schlappgemacht - außer Ulisses Spiele (DSA) und Uhrwerk (Splittermond) fällt mir keiner mehr ein. Feder & Schwert, einst DER Verlag für neue Rollenspielsysteme in Deutschland, hat sich erst von den Rollenspielen verabschiedet und auf Romane konzentriert, ist dann insolvent gegangen, und heute komplett vom Markt verschwunden.
Neue Rollenspielabenteuer und System kostenlos anbieten ist kein Problem - nur damit Geld verdienen ist in meinben Augen ziemlich unmöglich geworden.