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PAN Stipendium 2021

Begonnen von Grummel, 01. März 2021, 12:11:48

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Maja

Üblicherweise versteht man darunter Fantasy mit literarischem Anspruch. Für alle Snobs wie mich, die Wert darauf legen, dass man auch in einem oftgescholtenen Genre Hohe Literatur machen kann. ;D
Niemand hantiert gern ungesichert mit kritischen Massen.
Robert Gernhardt

Steffi

Zitat von: Maja am 19. März 2021, 03:12:36
Üblicherweise versteht man darunter Fantasy mit literarischem Anspruch. Für alle Snobs wie mich, die Wert darauf legen, dass man auch in einem oftgescholtenen Genre Hohe Literatur machen kann. ;D

Aber tun wir das nicht letztendlich alle?  ;) Ich meine, niemand stellt sich hin und sagt "Also was ich da geschrieben habe, ist belangloser Mist aber das ist okay, weil es Fantasy ist."


Meine Genre fehlt dafür ganz  :hmmm: Was okay ist, kann ja "weiß nicht/anderes" ankreuzen, aber es wäre schön wenn es dafür dann noch ein Kästchen gäbe, wo man das erläutern kann, denn ich kenne das Genre ja schon.
Sic parvis magna

Maubel

Zitat von: Steffi am 19. März 2021, 09:20:20
Meine Genre fehlt dafür ganz  :hmmm: Was okay ist, kann ja "weiß nicht/anderes" ankreuzen, aber es wäre schön wenn es dafür dann noch ein Kästchen gäbe, wo man das erläutern kann, denn ich kenne das Genre ja schon.

Schreib es doch in die Email dazu.

Und was das andere angeht. Oh doch, man kann sich durchaus hinstellen und sagen: ich schreibe einfach einen spaßigen, spannenden Fantasyroman zur Unterhaltung, ohne jetzt große Themen zu transportieren oder so. Das heißt ja nicht, dass der Roman schlecht ist, nur dass der Fokus eben nicht auf dem hochliterarischen Meisterwerk liegt, sondern einfach ein Stück Unterhaltung. Man kann natürlich diskutieren, inwiefern gute Unterhaltung nicht auch hochliterarisch ist, aber das ist dann eh was anderes.

PrincessEstelle

Literarischer Anspruch geht aber über die Sprache, also die Sprache transportiert das Thema mit und ist sehr ... wie soll ich es sagen, eben nicht leichtgängig. Nicht fließend, damit man einfach de Story lesen und genießen kann. Sondern es holpert auch mal, halt dann mit Absicht.

Nicht, dass ich mir nicht vorstellen könnte, dass auch Genre so laufen kann (im Gegenteil, ich bin mir sogar sicher, dass das geht), aber kann mir jemand ein Beispiel nennen? Welches Buch, welcher Phantastik-Text wäre denn literarisch? Und warum nur Fantasy? SF kann doch dann auch leicht literarischen Anspruch haben (wenn ich an Ursula LeGuin denke, auf jeden Fall).

Mindi

Dass es für "Weiß nicht/Andere" kein Feld zum reinschreiben gibt, finde ich auch schade.
Aber das Genre steht ja (zumindest dachte ich, dass das so sein sollte) ja auch im Exposé. Was literarische Fantasy ist, weiß ich auch nicht. Da hätte vielleicht lieber "Low Fanatsy" an diese Position gepasst oder als Kontrast zu historischer Fantasy "zeitgenössische Fantasy". (Vielleicht ist auch das damit gemeint?)
"When we are asleep in this world, we are awake in another." - Salvador Dalí

Gwee

Ist jetzt vielleicht etwas primitiv gedacht, aber als Literaturwissenschaftlerin wäre meine erste Idee, dass es darum geht, dass die Fantasy auch in literarischer Form verfasst ist. Also keine Lyrik, kein Dramentext etc., sondern ein ganz normaler Roman. Denn Unterhaltungsliteratur ist ja auch literarisch, sonst wäre der Name ja etwas irreführend.
Es ist so eine Art Obsession, glaube ich. Das Schreiben fasziniert mich so sehr,
daß, wenn es mir verboten würde, ich langsam daran sterben würde.
Johannes Mario Simmel

Magineer

Dann wäre deine Lyrik ja auch literarisch - "literarisch" steht ja nicht stellvertretend für Prosa (und/oder Unterhaltungsliteratur). Die Definition orientiert sich (zumindest in Deutschland) wohl eher am Begriff der Belletristik. Also anspruchsvolleres Schreiben. Ich würde da eine Ursula Le Guin nicht ausschließen, ansonsten fallen einem da hauptsächlich die Klassiker ein (Tolkien, T.H. White, meinetwegen auch Bulgakov, William Goldman). Das ist theoretisch ausdehnbar bis hin zum magischen Realismus eines Garcia Marquez o.ä. - rein gefühlsmäßig wäre für mich literarische Fantasy hauptsächlich in einem Verlag wie Klett-Cotta zu verorten, um mal ein rein instinktives Beispiel zu nennen.
"In the midst of winter, I found there was, within me, an invincible summer." (Albert Camus)

criepy

Mal ne andere Frage...kann man sich trotzdem für Debüt bewerben, wenn man einen Verlagsvertrag für ein anderes Projekt in Aussicht oder bereits unterschrieben hat?
Ich glaub das stand noch nirgendwo.

Grummel

Zitat von: criepy am 19. März 2021, 19:36:18
Mal ne andere Frage...kann man sich trotzdem für Debüt bewerben, wenn man einen Verlagsvertrag für ein anderes Projekt in Aussicht oder bereits unterschrieben hat?
Ich glaub das stand noch nirgendwo.

Genau genommen wäre dein Bewerbungsprojekt für Debüt zulässig. Wenn die VÖ des bereits fertigen Projekts jedoch im Stipendiumszeitraum oder evtl. sogar noch davor liegt, würde ich mir an deiner Stelle überlegen, ob es nicht eher in den Bereich Roman gehört. Die Chancen sollten eh gleich sein. Prüfen können wir einen solchen Fall wie von dir beschrieben im vorhinein ja gar nicht, woher sollen wir von deinem bereits verkauften Projekt wissen?
"Kaffee?"
"Ja, gerne."
"Wie möchtest du ihn?"
"Schütte ihn mir einfach ins Gesicht!"

criepy

Zitat von: Grummel am 19. März 2021, 20:24:26
Genau genommen wäre dein Bewerbungsprojekt für Debüt zulässig. Wenn die VÖ des bereits fertigen Projekts jedoch im Stipendiumszeitraum oder evtl. sogar noch davor liegt, würde ich mir an deiner Stelle überlegen, ob es nicht eher in den Bereich Roman gehört. Die Chancen sollten eh gleich sein. Prüfen können wir einen solchen Fall wie von dir beschrieben im vorhinein ja gar nicht, woher sollen wir von deinem bereits verkauften Projekt wissen?
Danke für die Antwort.  :) Ich war mir unsicher was "korrekter" wäre, weil der Vertrag noch ein Fragezeichen hat und als Debüt im Bereich Roman fühlt es sich auch komisch an, wenn doch Debüts ne eigene Kategorie haben. Aber bis zum Bewerbungsschluss ist ja noch ein bisschen hin.

PrincessEstelle

Antwort auf die Frage, was "literarische Fantasy" ist.

ZitatGuten Tag,
herzlichen Dank für deine Anfrage und das Interesse an unserem Stipendium. Wir bitten um Verständnis, dass wir aus Zeitgründen nur auf das Stipendium bezogene Fragen beziehungsweise zum konkreten Ablauf der Bewerbung beantworten.
Mit freundlichen Grüßen
Markus Heitkamp und Diana Menschig aus dem Jury-Büro

??? Ihr seht mich ratlos.

   
   
   
   
   

Grummel

 :rofl:

Sorry.

Schreib mal ne Mail, damit ich dir zurück schreiben kann, dass du das selber wissen musst. Sorry nochmal, ich wusste nicht, dass Diana in meinem Namen antwortet. Vielleicht hat sie einen schlechten Tag. Ich zitiere mal Maja, weil es dem wohl am nächsten kommt.
Zitat von: Maja am 19. März 2021, 03:12:36
Üblicherweise versteht man darunter Fantasy mit literarischem Anspruch. Für alle Snobs wie mich, die Wert darauf legen, dass man auch in einem oftgescholtenen Genre Hohe Literatur machen kann. ;D
"Kaffee?"
"Ja, gerne."
"Wie möchtest du ihn?"
"Schütte ihn mir einfach ins Gesicht!"

PrincessEstelle

#102
@Grummel Aber du hast mir doch hier im Thread geraten, nachzufragen.  ??? Und dass du auf die Antwort gespannt bist.

Grummel

#103
Zitat von: PrincessEstelle am 20. März 2021, 20:23:31
@Grummel Aber du hast mir doch hier im Thread geraten, nachzufragen.  ??? Und dass du auf die Antwort gespannt bist.

Deshalb schreibe ich ja, sorry. Hatte nicht damit gerechnet, dass die Chefin so reagiert. Aber immerhin habe ich auch noch einmal nachgefragt und deshalb Maja zitiert, weil es dem sehr nahe kommt.
"Kaffee?"
"Ja, gerne."
"Wie möchtest du ihn?"
"Schütte ihn mir einfach ins Gesicht!"

PrincessEstelle

#104
@Grummel Das hab ich gestern abend nicht mehr kapiert.  :pfanne: Heute morgen kam es dann.

Majas Erklärung drängt sich auf, wie ich ja selbst hier irgendwo geschrieben hatte. Bleibt die Frage, was das jetzt beispielhaft sein könnte und da fällt mir halt ums Verrecken nichts ein. "Literarische Fantasy" existiert so als Genrebezeichnung nicht und wenn man die Leute fragt (was ich in den letzten Tagen ausgiebig getan habe), dann kommt entweder Schulterzucken oder "Tolkien, vielleicht?".
Tolkien ist aber (nach den modernen Genrebezeichungen und auch in Hinblick auf die Genreauswahl des Stipendiums) High Fantasy. Spontan fällt mir noch "Till we have faces" ein, von CS Lewis (auf deutsch irgendwas mit du selbst, krieg ich grad nicht hin). Aber das ist eigentlich auch mehr eine Parabel, eine Auseinandersetzung mit Glauben und Religion und keine Fantasy.
Science Fiction, ja da fallen mir auf Anhieb mehrere Autoren ein, wo ich sagen würde, das hat literarischen Anspruch, aber das sind alles keine Deutschen und da funktioniert diese Aufteilung in Genre und Literatur sowieso nicht, weil das halt so was deutsches ist. Wenn es also darum geht, zu beurteilen, ob ein Projekt für das PAN-Stipendium literarische Fantasy sein könnte, bin ich so schlau wie zuvor.