Okay. Die Katastrophe ist noch größer als angenommen. Offensichtlich sind es nicht nur normale kleine White-Label-Onlineshops, bei denen die bei Libri ausgelisteten Bücher verschwinden, sondern auch Amazon (ich weiß von einem Mitarbeiter von Libri, schon ein paar Jahre her, aber offensichtlich noch aktuell) dass auch Amazon von dort Daten bezieht. Habe gerade von Libri eine Auslistung für fast alle meine Titel bekommen, eine Retoure von rund 1000 Euro, und dann mal misstrauisch bei Amazon nachgesehen. Die Titel, die Amazon selbst nicht mehr an Lager hat, werden stumpf als nicht existierend angegeben. Kein Lieferbarkeitsvermerk, nicht mal ein Preis.
(Und ich hatte mich schon mächtig gewundert, warum ein sehr neues Buch wie "Der tote Prinz" von Katharina Ushachov plötzlich als nicht lieferbar und ohne Preis bei Amazon, Thalia und anderen onlineshops angezeigt wird. Wie soll ich Bücher verkaufen, die in den Shops nicht mal mehr bestellt werden können?)
Nur was Amazon noch selbst an Lager hat, zeigt Preis und Lieferbarkeit, und solche Titel, die als gebraucht von anderen Händlern eingestellt wurden. Damit hätte sich, wenn das so bleibt, für Kleinverlage der Druck von Büchern weitgehend erledigt.
Für mich wäre dann die Konsequenz, gedruckt nur noch so 20 Exemplare zu machen, damit die Autoren und die Messebesucher glücklich sind, für die paar, die trotzdem Druck online kaufen wollen, tatsächlich BOD einzurichten und mich ansonsten rein auf den Ebook-Vertrieb zu konzentrieren, da die Buchhandlungen, egal wie klein oder groß, dann für den Verkauf uninteressant geworden sind.
Und weil bei BOD der Druck ungünstiger ist als bei der Druckerei, hieße das dann, entweder teurere Bücher ( die noch weniger gekauft werden) oder überhaupt kein Gewinn mehr, nicht mal die bisherigen mageren 5%.
Drückt bloß die Daumen, dass Libri das wieder ändert! Sonst wird sich in der Buchlandschaft noch mehr tun, was wir nicht mögen.