• Willkommen im Forum „Tintenzirkel - das Fantasyautor:innenforum“.
 

By its cover - Buchumschläge und ihre Evolution

Begonnen von Schreinhüter, 03. Juni 2012, 11:06:10

« vorheriges - nächstes »

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Schreinhüter

In den letzten Tagen habe ich mich immer wieder gewundert, welche exotischen Formen doch neuerdings die Cover und Buchumschläge der Romane, insbesondere der Fantasy und Thriller angenommen haben. Natürlich, die Population wird immer dichter und der evolutive Vorteil zur Paarung mit dem Leser entsteht durch auffälliges Balzkleid. Aber muss es wirklich ein Ganzkörper-Glanz-Metall-Lack sein, oder ein Glow-in-the-dark-Schädel? Ist das letzten Endes nicht nur eine Entwicklung in eine ökonomische[sic!] Nische? Ich persönlich stehe dem skeptisch gegenüber, wenn der Effekt sogar noch vor dem Design steht und der Designer und sein ehrliches Handwerk hinter diesen billigen Blickfängern zurücktreten müssen.

Wie steht ihr dazu? Könnt ihr mit Flausch-Umschlägen, Glitzerbuchstaben und Hologramm-Bildchen leben? Ist das möglicherweise sogar nur der Beginn weiterer Entwicklungen, oder ist die Spitze schon erreicht? Was muss ein Cover mittlerweile "können" eurer Meinung nach und seid ehrlich, Nostalgie hin oder her, welcher Effekt lässt euer Herz höher schlagen und bei welchem klappen sich eure Zehennägel nach oben? Bei mir schlägt es für hervorgehobene Lettern und Leder-effekte bei schön dicken Einbänden, aber wenn ich Lilly-Fee-Glitzerattacken sehe, oder Teppichfusseln, dann möchte ich am liebsten mit Terpentin Amok laufen.

Grummel

Ich bin ja nicht der, der einfach schreibt, du hast ja so Recht. Aber diesmal tue ich es. Genau bei der von dir beschriebenen Art eines Cover, kriege ich Ausschlag. Eines meiner Lieblingscoverreihe ist immer noch die, von Lomax. Also von seiner Trilogie, Gefährten des Zwielichts, Tag der Messer und Lichtbringer. Da ist das Cover außen fantasievoll und schön gestaltet und die Innenseite noch viel schöner. So müssen Cover aussehen. Wir reden hier von Büchern, deren Inhalt für mich interessant sein soll. Bei einemderart aufwendig und reißerisch gestalteten Cover, wie du es beschreibst, habe ich immer das Gefühl, der Inhalt muss schlecht sein, wenn sie so ein Cover machen.
"Kaffee?"
"Ja, gerne."
"Wie möchtest du ihn?"
"Schütte ihn mir einfach ins Gesicht!"

Alana

#2
Wenn ich im Buchladen nach einem Buch suche, dann ist es das Cover, das mich dazu bringt, das Buch aus dem Regal zu nehmen. Dann muss der Inhalt aber auch zum Cover passen. Wenn die Geschichte märchenhaft ist, dann darf das Cover auch kitschig sein und glitzern. Auch das kann geschmackvoll umgesetzt sein und muss nicht gleich in Lilli-Fee-Manier daher kommen.
Ist der Effekt allerdings nur dazu da, dass man das Buch in die Hand nimmt, hat aber rein gar nichts mit dem Inhalt zu tun, dann kann ich damit auch wenig anfangen.
Aber warum soll man denn nicht mit den Möglichkeiten spielen, die man hat? Teppich auf dem Cover? Warum nicht, wenn es zur Geschichte passt? Auch durch so etwas können schöne Cover entstehen und ich stelle es mir für einen Cover-Gestalter durchaus reizvoll vor, mal mit anderen Materialien arbeiten zu dürfen. Einfach ein bisschen Rüschenstoff auf ein Prinzessinenbuch zu kleben, ist natürlich nicht das, was mir dabei vorschwebt. Aber warum soll man auf ein Jugendbuch, in dem es um Geisterjäger geht (ein erfundenes Beispiel), keinen leuchtenden Totenschädel prägen?
Ich finde Cover dann besonders schön, wenn sie in sich harmonisch sind. Die Cover der Arena Jugendbücher haben mir immer sehr gut gefallen oder auch die der englischen Harry Potter Bücher. Aber auch einfache, edel gestaltete Cover finde ich sehr schön. Wie zum Beispiel die von "Die Gilde der schwarzen Magier". Hier passt das Cover einfach perfekt zum Inhalt.
Wenn also der Inhalt reißerisch ist, dann darf es das Cover meiner Meinung nach auch sein.
Alhambrana

Alaun

Ich bin Purist. Und je auffälliger ein Buchcover daherkommt, desto misstrauischer macht es mich. Das ist wahrscheinlich auch wieder unfair, man soll ja niemanden (auch kein Buch) nach dem Äußeren beurteilen. Aber mir liegt diese reißerische Aufmachung einfach nicht, es schreckt mich eher ab.

Robin

Bei Buchcover bin ich eher bei denen, die sich nicht zu sehr einwickeln lassen. Es ist mir relativ egal, ob es ein schlichtes oder ein aufwändiges Cover ist (wobei ich ehrlich gesagt von Glitzer und Kitsch fern bleibe wie ein Vampir vom Holzpflock).

Mir ist es wichtiger, was auf dem Buchrücken steht, oder wie der Klappentext sich liest. Natürlich, auffällige Cover sind Eye-Catcher und man nimmt solche Bücher eher zur Hand. Aber ich bin eher auf Grummels Seite bei den besonders aufwändigen. Denn leider ist es wirklich nur allzu oft so, dass die Erscheinung Hui, der Inhalt aber Pfui ist.
~Work in Progress~

Naudiz

Ich bin ja schon seit ewigen Zeiten die Verfechterin des Schlichten - so wie Aquamarin auch. Ich mag keine aufwändigen Cover (es sei denn, sie sind wirklich, wirklich gut gemacht); ein stinknormaler schwarzer Einband mit Goldlettern tut's auch, wenn der Inhalt toll ist - und auf den kommt's ja schließlich an.

Ganz, ganz toll finde ich allerdings die Cover im Stil von Abercrombies First Law (das englische Original). Wunder, wunderschön! Und sie passen zur Story.

Lomax

Also, nachdem Grummel schon meine Cover erwähnt hat, muss ich vorher sagen, dass mir die auch sehr gut gefallen - es geht halt nichts über ein schönes Motiv und eine angenehme Gestaltung.

Aaaber ... Ich erinnere mich noch sehr gut an eine Zeit vor 20 Jahren, als ich viele Bücher aus den USA oder England gelesen habe, und die waren damals schon mit reichlich Veredelungen verziert. Aufprägungen, Metallic-Glanz ... Ich fand das schon toll und habe mich gefragt, warum man das in Deutschland nie sieht. Inzwischen setzen sich diese Veredelungen auch hierzulande durch, und ich finde das gut. Es kann halt, richtig eingesetzt, ein Buchdesign noch besser machen.
  Natürlich kann man es auch übertreiben, oder geschmacklich daneben greifen. Aber das kann man bekanntlich auch bei Covern ohne Veredelung. Also, ich brauch so was nicht unbedingt auf den Covern, die Grummel angesprochen hat. Aber wenn sie an passender Stelle appliziert sind, können sie ein gut gestaltetes Cover noch besser machen - und darum freue ich mich auch durchaus darüber, dass der "Ring der Elemente" und der "Styx" dann doch außerdem aufgeprägte Titel mit Glanzeffekt hatten. Und selbst unscheinbare Cover können durch solche Effekte immer noch ansehnlicher werden ... wie gesagt, wenn da ein fähiger Gestalter dransaß, der das ganze mit Augenmaß angewendet hat.

Ich bin also prinzipiell ein Fan von Veredelungen  :vibes:

Debbie

Da schließe ich mich Lomax' Meinung an  ;)

Special-Effects auf dem Cover sind was Feines - egal ob Prägeschrift, Metallic- oder Ledereffekt, ich liebe außergewöhnliche Bücher in meinem Bücherregal  :wolke:  Auch ein nachtleuchtender Schädel würde mich nicht stören - im Gegenteil. Wenn es der Zielgruppe entspricht (z. B. Jungs zwischen 8 und 12, die sowieso schwer fürs Lesen zu begeistern sind) und durch seine Aufmachung vielleicht sogar neue Leseratten zu Tage fördert, ist m. E. alles erlaubt. In dem Zusammenhang fallen mir die Geschenkbücher für Kinder von ars edition oder Coppenrath ein. Siehe z. B. hier:

http://www.amazon.de/Magie-amp-Mythen-f%C3%BCr-Kinder/lm/R32GA5RLN96GH6/ref=cm_lm_byauthor_title_full

Da sind nicht nur die Cover, sondern auch der Inhalt außergewöhnlich und liebevoll gestaltet. Das regt den Entdeckerdrang der Kinder (und auch den der Erwachsenen...) ungemein an, und lässt gerade Anfänger die Schwelle zum Lesen leicht überwinden.

Was Motive angeht, hab ich es allerdings lieber schlicht und symbolisch. Ich ziehe die Cover der Harry Potter Adult-Edition eindeutig den Klassischen vor. Und ich muss Alana da absolut beipflichten: Wenn ich mir ein Buch im Laden aussuche, bringt mich das Cover erst dazu, es aus dem Regal zu nehmen. Die anderen Bücher mögen einen interessanteren Inhalt haben, besser geschrieben sein, etc., aber da ich nicht alle aus dem Regal nehmen und den Buchrücken lesen kann, muss ich ja zwangsläufig eine visuelle Vorauswahl treffen.

Und im Gegensatz zu Aqua, erwecken "aufgemotzte" Cover bei mir eher den Eindruck, dass der Verlag die Bücher für erfolgversprechend hält, und deswegen versucht sie von der Masse abzuheben - auch wenn der Kostenaufwand dadurch höher ist. Vielleicht denke ich da zu sehr in den gelernten Marketing-Bahnen, aber sowas lässt sich anscheinend nicht so leicht abschütteln  :versteck:

Alaun

#8
Mal ein Einwand aus ganz anderer Ecke: was wird denn da eigentlich verwendet, um solche Special Effects zu erzeugen? Plastik, chemische Verbindungen, was weiß ich? Kann da jemand was genaueres dazu sagen?
Also zum einen ist da der Umweltaspekt, denn der ganze Kram muss abgebaut werden. Da bleib ich lieber beim guten alten Papier - da müssen zwar Bäume dran glauben, aber immerhin lässt es sich recyclen.
Ein weiterer Punkt: In meine Praxis kommen immer mehr Leute, die an einer sogenannten multiplen chemischen Sensibilität leiden. Ich denke nicht, dass das gelegentliche Lesen eines Buches mit einem wie auch immer chemisch behandelten bzw aufgemotzten Einband so etwas auslöst. Aber wenn immer mehr dieser Bücher auf den Markt kommen, entsteht auf diese Weise auch hier eine weitere Belastung mit chemischen Stoffen, und wir sind im Alltag schon genug Auslösern ausgesetzt. Und gerade bei Kindern finde ich das bedenklich (da ist schon genug Chemie im Spielzeug). Ich frage mich, ob wir also diese optischen oder haptischen Reize bei Büchern tatsächlich brauchen, um Geschichten an die Leser zu bringen? Muss sowas sein?

FeeamPC

Naja, zumindest Prägeschrift wird ohne Chemie gemacht, da wird nur das Papier geformt. Damit könnte ich auf jeden Fall leben.

Vergoldungen bzw. andere Metallic-Verzierungen haben beim Buchbinden einige Jahrhunderte Tradition.

Und Chemie/Gift in Büchern gab es immer schon.  Früher verwendete Farben wie Bleiweiß oder Zinnober (Quecksilber) waren alles andere als ungiftig.

Alia

@Aqua: Kommt immer auf den Effekt an. Eine einfache Prägung kann man nur mit einer Prägeform und Druck hinbekommen. Die Farben auf den Einbänden sind aber wohl eh alle pure Chemie. Ob da der Metallic-Effekt noch den Ausschlag gibt, ist die Frage. Ich finde so etwas wie zB Müslipackungen da weit aus bedenklicher. Die Chemie zieht nach und nach in das Lebensmittel und die Bücher stehen doch meist Jahre oder Jahrzehnte in einem Regal. Wer kauft schon ein Buch, liest es und schmeißt es sofort ins Altpapier? Dagegen landen die ganzen fröhlich bunt bedruckten Lebensmittelverpackungen nach einmal Benutzen sofort im Müll. Vielleicht geht es umweltbewusster, Bücher zu drucken. Aber ich finde bunte Buchdeckel schön. Und irgendwie macht es da noch Sinn.

Ich mag Effekte, wenn sie zum Buch und zum Inhalt passen und mit Augenmaß angewandt wurden. Die Krise bekomme ich aber regelmäßig, wenn da anscheinend ein Designer in die Vollen gegriffen hat, um mal alles an Möglichkeiten auszuschöpfen ohne Sinn, Verstand und Gefühl für Design.
Glitzer, Glimmer und Rosa kaufe ich meist auf Wunsch einer kleinen Dame. Irgendwie zieht das bei der Zielgruppe Mädchen im Kindergarten (und vermutlich auch noch Grundschule) enorm. Prinzessin Fee Zauber Rosa Glitzer ist hier der absolute Renner...
Ich selbst mag derzeit besonders Bücher mit Prägung (die fühlen sich so schön an) und Bilder, die aussehen wie mit Aquarell gemalt. Aber das wechselt auch immer. Ich habe auch eine ganze Sammlung schwarzer Bücher mit roter, goldener, silberner, etc. Prägeschrift. Ich bin bekennender Coverkäufer. Gerade auf dem Grabbeltisch kann ich an schönen Covern nicht vorbei gehen. Genauso wenig, wie an schönen Titeln oder an bestimmten Autoren.  ::)

Alaun

#11
@Fee: Mir geht es nicht darum, ob frühere Verfahren zur Buchherstellung auch giftig und schädlich waren. Die Tatsache, dass es immer schon so war, macht es ja nicht besser. Mir geht es eher darum, ob wir heute nicht ein wenig klüger sein sollten.

Und noch so ein Gedanke: sind die Buchcover in der Herstellung so aufwendiger als "normale Cover"? Wie ist denn das mit dem Verbrauch von Wasser bei der Herstellung, mit der CO2-Bilanz, ... Alles Fragen, die man sich stellen könnte. Und bei denen man sich Gedanken darüber machen könnte, ob es das wirklich wert ist. Die Geschichte in dem Buch (um die es uns ja eigentlich geht, oder?)  bleibt unverändert gut oder schlecht.

@Alia: Hat sich eben überschnitten. Und ich gebe Dir recht, das ist nicht nur ein Problem der Bücher, sondern generell vielen Verpackungsmülls.

Debbie

#12
@Aqua: Natürlich kann ich deine Bedenken verstehen - und deine Begründungen sind auch alle stichhaltig... Aber soweit ich weiß, unterscheiden sich die Materialen für die Special-Effects (mal abgesehen von nachtleuchtenden und holographischen Elementen) kaum bis garnicht von denen der klassischen Buchherstellung.

Und natürlich, bei diesen "Entdeckungsbüchern" für Kinder wird jede Menge Klebstoff, Tesa, etc. eingesetzt. Aber wie Alia schon sagte, machen mir da andere Dinge viel mehr Sorgen: Gift in Kinderschuhen, Kinderkleidern und Pestizide/Antibiotika in Lebensmitteln. Aber wir leben (leider) in einer Gesellschaft, in der sich das extrem schwer bzw. überhaupt nicht umgehen lässt. Da bringt es nichts, dass ich bei jeder Shampoo und Duschgelflasche ein schlechtes Gewissen kriege, weil mir der Plastikteppich im Pazifik einfällt  :-[  Ich würde Kosmetika nur in Glasflaschen kaufen (Metalltuben müsste ich zwecks Nickelallergie umgehen), wenn sie erschwinglich wären, und ich bevorzuge Puddings und Joghurt in Pappbechern oder Gläsern, aber ich bin auch realistisch genug um zu erkennen, dass ich nicht an entsprechender Stelle sitze um die Dinge grundlegend zu verändern  :wums:  Wie gesagt, die Special-Effects auf den Büchern sind für mich das geringste Übel  :-\

Zitat von: Alia am 04. Juni 2012, 08:42:00
Ich bin bekennender Coverkäufer. Gerade auf dem Grabbeltisch kann ich an schönen Covern nicht vorbei gehen. Genauso wenig, wie an schönen Titeln oder an bestimmten Autoren.  ::)

Dito! Alles was ästhetisch ist, zieht mich magnetisch an. Natürlich ist der Inhalt das Wichtigste, aber bei den gefühlten 3 Millionen Büchern in einer Thalia Filiale, sind Cover und räumliche Platzierung eben die wichtigste Visitenkarte eines Buches... Ob das richtig oder falsch, gut oder schlecht ist, bedarf einer anderen Debatte. Aber auch da ist es wieder müsig sich zuviele Gedanken zu machen, denn wir ändern das sowieso nicht.

Ryadne

#13
Also, ich muss auch sagen, dass ein schönes Cover durchaus mein Interesse weckt. Ich kaufe es mir dann nicht direkt, aber ich versuche mir den Titel zu merken und daheim dann näheren Informationen zu suchen, gerade, wenn das Cover auch inhaltlich passend erscheint.
Letztens habe ich zum Beispiel ein wirklich tolles Cover gesehen, nur leider den Namen vergessen. Aber das Cover ist mir im Gedächtnis geblieben und ich hoffe, dass es mir bald nochmal begegnet und ich den Titel nicht wieder vergesse ;)

Besonders gefallen mir momentan - ich muss es zugeben - so Schnörkelcover mit kleinen Figuren, wie bei "Sylvie und die verlorenen Stimmen" (wobei das Buch ansonsten eher nicht so herausragend war) oder "Ava und die Stadt des Schwarzen Engels". Aber auch "Die Magier von Montparnasse" oder generell viele Klett Cotta und Pan-Cover sind für mich gute Beispiele. Wobei dieses Schnörkel/Figuren-Zeug vor allem bei Jugendfantasy funktioniert ("Ava" und "Die Magier" sind Ausnahmen der Regel ;) ). Bei Erwachsenenliteratur ist es ganz unterschiedlich... manchmal gefallen mir schlichte Cover wie bei der pinkschwarzsilbernen Suhrkamp-Ausgabe der Stanislaw Lem-Bücher, manchmal finde ich schlichte Cover aber auch eher langweilig ("Die Elfen" und Co.), manchmal mag ich Landschaften,... Würde sagen, dass ich mich auch eher im Jugendfantasybereich von der Covergestaltung verleiten lasse.

Jedenfalls gefallen mir die neuen Entwicklungen um einiges besser als diese bunten Kaugummicover, die Goldmann oder Blanvalet den Fantasybüchern früher, in den 90ern (und beginnenden 2000ern?) verpasst haben. Oder noch schlimmer, die Muskelprotze der 80er. Und ich habe das Gefühl, dass die langweiligen Fotocover auch auf dem Rückzug sind. Fotocover gibt's zwar weiterhin, aber da wird sich wieder mehr Mühe mit gegeben - ist zumindest mein Eindruck.

Nach rosa Flauschumhüllungen und Hologramm-Büchern muss ich mal Ausschau halten, die sind mir noch gar nicht aufgefallen. Bewege mich wohl zu wenig in der Lilly Fee-Ecke.

Grey

Grundsätzlich ist es mir sehr wichtig, dass ein Buch ein schönes, ansprechendes Cover hat, und es ist ja auch dazu da, um sich von den anderen Büchern abzuheben, damit der Kunde im Buchhandel genau dieses Buch in die Hand nimmt. Aber tatsächlich ist es doch inzwischen so, dass fast jedes Cover irgendwelche Effekte oder mit auffälligen Gestaltungselementen vollgestopft ist - und wenn es sich dabei nur um ein gigantisches Frauengesicht handelt, das einen anstiert und mit Glitzerpimpam aufgemotzt wurde. Da stechen tatsächlich schon beinahe die schlichten Cover inzwischen deutlich mehr aus der Masse hervor.

Einen schönen Beitrag zum Thema gab es in den TED-Talks. Darin geht es auch darum, wie viel man allein über die Covergestaltung schon über das Buch sagen kann, und wie viel tolle künstlerische Arbeit und Gedanken darin stecken. Ich empfehle jedem, sich das mal anzuschauen, das ist wirklich sehr spannend.

Zum Video