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Sind zu viele (kreative) Hobbys schädlich fürs Schreiben?

Begonnen von Shin, 12. August 2011, 00:30:43

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Shin

Guten Abend miteinander!

Mir kam heute erneuterweise diese Frage und ich hätte gerne eure Meinung dazu.

Kann es schädlich sein, zu viele kreative Hobbys zu haben?

Ich meine, irgendwoher muss man die Zeit ja nehmen, die Frage ist nur wofür! Wo liegen die Prioritäten? Wann ist ein Hobby mehr als das und wann muss man sich für einen Weg entscheiden und alte Dinge aufgeben?

Ich spiele seit 7 Jahren Geige, zeichne und male seit meiner Kindheit, interessiere mich seit etwas mehr als 2 Jahren für Cosplay (Costume Play - Verkleiden als fiktive Charaktere) und nunja, ich schreibe.
Und habe heute erneut gemerkt, wie sich diese Dinge doch gegenseitig die Zeit rauben. Vor allem fehlt die intensive Beschäftigung. Übung macht den Meister, aber doch nicht in allen Bereichen!
In unserem großem Schulorchester habe ich mich zu ersten Geige gemausert, da habe ich aber auch jede Woche Unterricht. Als Zeichnerin bin ich sehr schlecht, Colorationen am Grafiktablett gelingen besser. Cosplay, naja, dazu müsste (und will) ich erst einmal den Umgang mit einer Nähmaschine lernen. Und das Schreiben... da bin ich auch noch recht am Anfang meiner Entwicklung, nur meine seichten und humoristischen Internet-Veröffentlichungen finde ich ganz in Ordnung.

Kann man über Jahre hinweg wirklich die Leidenschaft für so viele kreative Bereiche beibehalten? Gestern stand mir der Sinn nach Musik, heute will ich unbedingt regelmäßiger und besser zeichnen und übermorgen treffe ich mich wohl mit Freunden und hänge bei noch nicht geschriebenen Ideen.

Wie geht es euch? Hat das Schreiben bei euch irgendwann andere pflegebedürftige Hobbys abgehängt?

lg Shinya
"Sometimes all I'm ever doing is trying to convince myself I'm alive."
- Daisy The Great
"It's OK, I wouldn't remember me either."         
- Crywank           

Tintenweberin

#1
Zitat von: Shinya am 12. August 2011, 00:30:43
Wie geht es euch? Hat das Schreiben bei euch irgendwann andere pflegebedürftige Hobbys abgehängt?
Ja. Früher war es so, dass ich sehr viele unterschiedliche Leidenschaften gepflegt habe (schreiben, Harfe spielen, historischer Tanz, reiten mit eigener Pferdehaltung, Rollenspiel, Liverollenspiel mit eigenen Ausschreibungen ...). Eigentlich war ich immer unzufrieden mit mir weil ich nie die Erfolge in einem Bereich sondern nur die Stagnation in den anderen Bereichen gesehen habe. Nach einer langen schmerzlichen Schreibblockadezeit habe ich mich mit sehr viel Kraft und Disziplin ins Schreiben zurück gecoacht und in dieser Zeit habe ich auch meine Pferde und die umfangreichen Materialsammlungen aus anderen Bereichen verkauft, verschenkt oder teilweise auch weggeworfen. Nur meine Harfe steht noch in einer Ecke, schaut mich ab und zu traurig an und hofft, dass ich vielleicht ... - irgendwann einmal wieder ...   ;)

Pestillenzia

Ich bin ziemlich neugierig und probiere ständig etwas Neues aus. Meine Dauerhobbys waren lesen, Briefe schreiben und schreiben, dann habe ich angefangen Gitarre zu spielen, habe viel gestrickt, gemalt, und vor allem Sport gemacht. Krafttraining, Marathon/Halbmarathon, Rennradfahren, Mountainbiken und Boxen/Kickboxen. Bei mir hat der Sport bis auf das Lesen alles andere verdrängt, weil ich die Bewegung einfach unheimlich genossen habe. Und bei bis zu sechsmal Training in der Woche war ich dann auch zu platt, um zu schreiben.
Dann kam meine Krankheit, durch die ich anfangs nur nicht mehr Boxen konnte und  jetzt kann ich nicht mehr laufen, kaum noch Krafttraining machen und auch kaum noch Radfahren.  Deshalb steht das Schreiben wieder an erster Stelle.

Ich  kann für mich sagen, dass ich immer nur ein Ding wirklich mit voller Hingabe machen kann, auch wenn ich z.B. beim Sport nie irgendwelchen Rekorden nachgejagt bin. Wenn ich etwas mache, dann nur, weil ich es genieße. Wenn ich zu viele Dinge gleichzeitig tue, habe ich das Gefühl, nichts richtig intensiv zu tun und dann kann ich es auch nicht genießen.

zDatze

#3
Andere Hobbys ... da war doch was. ;D
Ich muss zugeben, dass du mich ziemlich ertappt hast. Das Schreiben schnappt sich ständig jedes bisschen Zeit, das ich übrig habe, obwohl sich dann in meinem Hinterkopf immer in kleines Stimmchen bemerkbar macht, das mir zuflüstert: Dein GraphicTablet wartet auf dich! Mach doch mal was damit. Es ist doch total schade, dass es verstaubt ...
Nun, ehrlich? Es ist wahrscheinlich nur Faulheit, dass ich mich nicht ans Zeichnen setze. Ich kann mit dem Programm noch nicht so recht umgehen, genauso wie mit dem Tablett und bin dann ziemlich schnell genervt. Und das brauche ich nicht, wenn ich nach einer 12h-Tour erstmal wieder zuhause bin.
Oh, und da wäre dann noch der aufsässige Gedanke, dass ich es doch mal mit dem Komponieren von Musikstücken versuchen möchte. Aber das scheitert aus denselben Gründen, wie das Zeichnen.

Kurz zusammengefasst: Ich bin ziemlich ungeduldig, wenn ich etwas Neues ausprobiere - ist mir etwas zu umständlich, ein Programm zu userfeindlich, dann killt das in nullkommanix meine Motivation. Zum Schreiben brauche ich nur mein Netbook und ein Schreibprogramm. (Und ja, ich bin gut darin Ausreden zu finden. *mich selber :pfanne: * )

Ary

Das Schreiben hat bei mir definitiv ein früheres Hobby abgehängt - das Zeichnen. Ich habe früher unheimlich viel gezeichnet und gemalt, aber schon seit Ewigkeiten keinen Stift mehr angefasst. Mein ganzes Malzeugs gammelt hier vor sich hin, Acrylfarben, Tausende von Bleistiften, Aquarelll, copic-ähnliche Marker in allen möglichen Farben... irgendwann habe ich festgestellt, dass ich das, was ich mit Farben und Stiften malen möchte, nie so aufs Papier bekomme, dass es wirklich das ist, was ich malen *will*, und das hat mich ziemlich frustriert. Ja, ich weiß, üben soll helfen, aber auch üben, üben und noch mals üben hat nicht dazu geführt, dass ich besser Menschen zeichnen konnte. Doofe Sprüche auf Elfwood über nicht korrekte Anatomie taten dann ihr übriges, und Klein.Aryana steckte frustriert und trotzig den Kopf in den Sand und malte dann eben GAR nicht mehr. Ich finde es selber schade und würde gern wieder anfangen. Aber dann kommen diese bösen kleinen Plotdämönchen wieder und zerren mich ans Laptop oder wedeln mit Block, Kladde, Kuli, Bleistift und Füller... und dann muss ich schreiben. Vielleicht fange ich mal wieder an, Charaktere zu skizzieren. Und maule dann wieder rum, dass sie nicht so aussehen, wie sie sollen. Ach ja.  :d'oh:
Einfach mal machen. Könnte ja gut werden.

Moni

Stimmt schon, wenn man sich zuviele zeitintensive Hobbies zulegt, wird es irgendwann schwer alles unter einen Hut zu bekommen.

Bei mir haben das Zeichnen und Malen und das musizieren schon darunter gelitten, als ich intensiver mit Schreiben und zb Webdesign auseinandergesetzt habe. Früher hatte ich immer die Idealvorstellung, daß diese Beschäftigungen sich ja alle wunderbar ergänzen und ich mir da keine Gedanken machen muß. Aber das war zu Studienzeiten, da war man einfach freier in der Zeiteinteilung. Heute muß ich mir abends sehr genau überlegen, was ich nun mache. Es geht nur eine Sache, nicht alles. Darum liegt bei mir das Webdesign schon länger wieder auf Eis, obwohl ich meine Seite dringend auf Stand bringen müsste.
Ich neige auch dazu, alles ausprobieren zu wollen, darum kommen da bei mir gerne mal viele Sachen zusammen, die Zeit
verschlingen.

Deutsch ist die Sprache von Goethe, von Schiller...
und im weitesten Sinne auch von Dieter Bohlen[/i]
Stefan Quoos, WDR2-Moderator

»Gegenüber der Fähigkeit, die Arbeit eines einzigen Tages sinnvoll zu ordnen,
ist alles andere im Leben ein Kinderspiel.«[/i]
Johann Wol

Farean

Ich habe die Erfahrung gemacht: wenn ich versuche, mich auf ein kreatives Hobby zu beschränken, habe ich am Ende gar keins.

Konkret: das Schreiben macht mir Spaß. Großen Spaß. Aber in der Zeit, in der ich dafür das Zeichnen, Rollenspielen und Hobby-Programmieren komplett weggelassen habe, verging mir der Spaß. Das Schreiben wurde verbissen und monoton.

Mittlerweile bin ich dazu übergegangen, meine Hobbys phasenweise auszuüben. Ein bis zwei Jahre Konzentration aufs Schreiben sind OK. Danach brauche ich wieder eine Zeit des Zeichnens, oder ich plane eine Rollenspielkampagne, oder ich programmiere mal wieder privat eine neckische, kleine Spielerei. Die Lust aufs Schreiben kommt dann nach einer Weile von selbst wieder.

Mein Rhythmus ist noch dabei, sich einzupendeln. Ich schätze, zur Zeit läuft es auf "zwei Jahre schreiben, ein Jahr anderweitig kreativ austoben" hinaus. Nur soviel weiß ich inzwischen mit Sicherheit: fürs Schreiben meine anderen kreativen Hobbys aufzugeben, tut auf Dauer auch dem Schreiben nicht gut.

Mika

Bei mir geht es mittlerweile so weit, dass ich mir selbst aufs Mittelalter meinen Pc mitschleppe, damit ich für den Fall, dass irgendetwas kommt, doch schreiben kann. So gesehen, leiden auch bei mir andere Hobbies darunter. Das Schreiben ist eben einfach sehr zeitintensiv.
Sport mache ich momentan gar keinen mehr, Reenactment ist zum Glück ne saisonelle Sache, aber da wartet das zu nähende Gewand schon mal, wenn ich ne Schreibphase bekomme und das malen ist mittlerweile auf ein absolutes Minimum herabgesunken.

Früher saß ich immer in der Schule und hab gezeichnet, irgendwann wurde das von einem Notizbuch abgelöst, das mich dann in langweiligen Momenten während dem Unterricht begleitete und gemalt wurde gar nicht mehr. Und jetzt, naja, jetzt male ich vielleicht wenns hoch kommt noch ein Bild im viertel Jahr. Das Schreiben ist ja wichtiger.
Das einzige Hobby was zum Glück mit dem Schreiberischen relativ Hand in Hand bei mir geht ist das Pen & Paper spielen, da werden dann einfach mal ewige Geschichten rund um den Chara geschrieben, oder ähnliches. Sonst werden die Hobbies wirklich immer weniger. Bislang war mir gar nicht so bewusst, dass es am Schreiben liegen könnte, aber wenn ich so recht drüber nachdenke ... *grübel* doch da könnte irgendwie ein Zusammenhang sein.

Runaway

Bei mir geht das irgendwie alles Hand in Hand. Zwar schreibe ich hauptsächlich, aber wenn ich etwas Neues anfange, muß ich dann erst mal alle Charaktere dazu zeichnen. Über die Jahre hab ich weit über 100 Porträts auf die Weise zusammenbekommen. Regelmäßiger zeichne ich allerdings nicht. Ich kann auch nur Porträts ;D
Webdesign betreibe ich irgendwie nach dem Bulimie-Prinzip - wenn ich eine Idee habe, wurschtel ich solange an der rum, bis ich alles rausgek** hab und vorher höre ich nicht auf. Aber diese "Attacken" kommen nur selten.
Nebenbei spiele ich auch gelegentlich noch Computerspiele. Das ist jetzt zwar nicht kreativ, aber das hat auch immer noch Bestand.

Denn ganz ehrlich, wenn ich nur schreibe, hänge ich nur allein vor dem PC rum. Das geht ja auch nicht. Gelegentlich muß man noch andere Dinge tun! Das ist bei mir eher zuträglich, damit ich nicht komplett in meinen Parallelwelten versumpfe... ich bin ja so ein Suchtschreiber, der nie aufhören kann ;)

Franziska

bei mir ist auch das Malen und Zeichnen auf der Strecke geblieben. Mittlerweile bereue ich das. Ich habe als Kind und Jugendliche srändig gemalt und ich behaupte mal, ich war auch recht gut, hatte Kunst LK, immer einsen, habe sogar überlegte Illustration zu studieren. Aber seit ich studiere habe ich kaum noch gemalt, weil das Schreiben auch immer wichtiger wurde. Ich bewundere es, wenn jemand es schafft, zwei Sachen auf hohem Niveau zu machen. Ich denke, zwei Sachen kann man eigentlich auch schaffen. Man muss sich aber fragen, wenn man was professionelle machen möchte, ist es ja kein Hobby mehr. Also wenn man auf eine professionelle Autorenkarriere hinarbeitet und nebenbei arbeitet oder studiert bleibt eben nicht mehr viel Zeit. Man will ja ab und zu auch noch mal Freunde treffen und was unternehmen. Aber wenn ich mir heute meine alten Bilder angucke denke ich, dass es echt blöd war das aufzugeben. Wenn ich erstmal anfange zu malen macht es total Spaß, aber anscheinend ist der innere Antrieb beim Schreiben doch größer.

Antigone

Ach, wenns denn wenigstens die kreativen Hobbys wären, die mich vom Schreiben abhalten. Aber tatsächlich sind das so unnötige Dinge wie fernsehen, Hausarbeit oder schlicht und ergreifend Erschöpfung.  :(

Aber wenn ich so auf mein Leben zurückblicke... fällt mir schon auf, dass ich mich mit wahrem Feuereifer meistens immer nur einer Sache widmen konnte. In den Jahren, wo ich dem orientalischen Tanz verfallen war, blieb das Schreiben weitgehend auf der STrecke. Da ging alle (kreative) Energie ins Tanzen, Choreographieren und Kostüme besticken.

Und just, als es mit dem Tanzen vorbei war, habe ich das Schreiben wiederentdeckt. Klar habe ich noch andere Hobbys, aber keines ist derzeit so intensiv. (theoretisch zumindest. praktisch schreib ich im Moment ja nicht)

lg, A.

Kati

Dani: Ich kann auch nur Portraits.  ;D Und mit Tinte kann ich gut umgehen, aber dafür fehlt mir die Geduld. Alles andere wird eher mittelmäßig.  :)

Also, bei mir ist es so, dass das Schreiben sozusagen mein Überhobby ist.  :) Das mache ich am Liebsten und werde ich auch immer am liebsten machen. Nebenbei zeichne ich auch (Portraits  ;)) und ich male sehr gern, aber das mache ich nicht annähernd so oft. Manchmal habe ich da so Schübe, in denen ich dann eine Woche nur zeichne oder male und nicht oder wenig schreibe. Aber die meiste Zeit widme ich dem Schreiben. Mit meinen Liedern ist es dasselbe: Manchmal habe ich total Lust ein bisschen zu komponieren, aber bald darauf schreibe ich wieder.

Ich denke mal, dass die anderen Hobbys das Schreiben genauso wenig bedrohen, wie das Schreiben die anderen Hobbys. Es hat halt alles so seine Zeit, beides gleichzeitig geht nicht. Will ich Gott sei Dank auch meistens gar nicht.  :)

Shin

Okay, ich lese hier heraus, dass Musik und Kunst bei euch ebenfalls an der Spitze mitrennen.
(Oh ja, nur Portraits, bloß keine merkwürdigen Körper dran!)
Soll das bedeuten, dass wir alle besonders kreative und begabte Köpfe sind, die einfach nur einen Weg als 'Ventil' für diese begabte Ader brauchen?  :engel:

Meine Protas zeichnen, würde ich ganz gerne... Das macht meine Freundin oft für mich. Vielleicht sollte ich das auch mal versuchen.  :hmmm:
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- Daisy The Great
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Rhiannon

Ich bin auch eine von der Sorte, die jedes kreative Ding, das man ihr in die Hand gibt, ausprobiert.
Ich schreibe (ach nee), male und zeichne, modelliere, versuche mich ein bisschen an der Bildhauerei und der Stickerei und habe jetzt auch noch angefangen, Gitarre zu lernen.
Außerdem hab ich ein Faible für gute Filme und würde auch noch reiten, wäre meine RB nicht weggezogen und ich dank anstehendem FÖJ nicht mehr in der Position, die es rechtfertigen würde, sich eine Neue zu suchen.
Außerdem habe ich mal Karate gemacht und Klavier gespielt.

Hält mich das vom Schreiben ab? Manchmal. Stört mich das? Manchmal. Tu ich was dagegen? Nein!
Ja, der Tag hat nur 24 Stunden und ich nehme mir manchmal viel zu viel vor oder bin ein bisschen unfokussiert und pussel halt überall ein bisschen dran rum. Aber Schreiben ohne andere Hobbies kann ich mir schon deshalb nicht vorstellen, weil ich sonst keine Inspirationen mehr hätte.

Ich bin da ein bisschen phasenweise. Ich habe im Karate eine Zeitlang wirklich ernsthaft trainiert und es auch auf Turniere auf nationaler und internationaler Ebene gebracht. Dann kamen Dinge, die mir die Motivation zerschossen haben (ehrlich, ein Trainer, der nicht weiß was er will ist furchtbar) und so weiter.
Momentan falle ich hauptsächlich zwischen Schreiben und Zeichnen und Malen hin und her. Aber man kann das zum Teil auch verbinden. Farben müssen ja auch mal trocknen oder Tonfiguren, näh?
Ich glaub, das ist auch stark stimmungsabhängig, manchmal geht einfach das eine nicht und dann wieder das nächste.


Aidan

Prinzipiell würde ich die Frage mit Ja beantworten. Und trotzdem schränke ich das klar ein. Wie das funtioniert? Wenn die anderen kreativen Hobbys gleichrangig mit Schreiben laufen, konkurrieren sie miteinander und das geht auf Kosten aller Hobbys. Ist eines der Hobbys der Schwerpunkt und die anderen werden nebenher bei Gelegenheit und Lust ausgeführt, dann ist das nicht schädlich, weil sie sich auf diese Weise ergänzen können.

Im Zeichnen bin ich (noch?) nicht so weit, dass ich meine Figuren, Szenerien oder Settings darstellen könnte, aber ich liebe es, ein Foto von einem fantasieanregenden Motiv zu machen, in das ich mich mit meiner Story reinträumen kann. Ich möchte nach und nach das Zeichnen soweit üben, dass ich den Stand erreiche, den ich mal erreicht hatte, ohne da aber weiter kommen zu können. Jetzt, größtenteils zurückgeschult auf meine tatsächliche Händigkeit, merke ich neue Freiheiten, die aber erarbeitet sein wollen, so dass ich glaube, den alten Punkt überwinden zu können. Aber - primär ist das Schreiben.

Im Alltag habe ich für mich noch eine kreative Austobemöglichkeit gefunden, die sich wunderbar mit einer eh vorhandenen Notwendigkeit verbinden lässt: kreatives Kochen. Ich versuche immer wieder neue Sachen in der Küche zu zaubern und es macht Spaß. Und die Begrenzung eines zwei Flammenherdes auf dem Boot ohne Backofen unterstützt da sehr, sich etwas einfallen zu lassen. Das behindert das Schreiben bei mir kaum, weil es keine zusätzliche Zeit braucht.

Jedes Hobby, was Zeit und Energie braucht, zieht diese von einem anderen Hobby ab. Außer, es ist wirklich eine reale Ergänzung.
"Wenn du fliegen willst reicht es nicht, die Flügel auszubreiten. Du musst auch die Ketten lösen, die dich am Boden halten!"

,,NEVER loose your song! Play it. Sing it. But never stop it, because someone else is listening."