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Was Autoren gerne hören

Begonnen von Tintenweberin, 22. Dezember 2012, 18:33:52

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Nika

Doch, Positives gibt es durchaus zu hören. :)

Ich glaube, das Schönste was ich gehört habe war, als der Cousin meiner Großmutter sagte, er habe bei meinen Weihnachtsgeschichten vor Rührung geweint.

Und gerade die Tage habe ich von einer einer alten Schulfreundin gehört, dass sie noch alle meine Geschichten hat, die ich damals (so mit 14-16) geschrieben habe, aufgehoben hat. Als ich davon total überrascht war, meinte sie "klar hab ich die alle noch. Das konntest du nämlich schon immer so gut."

Rosentinte

Oh, da gibt es mehrere Sätze, die mir einfallen. Grundsätzlich sind das die aus meinem Roman-Thread im NaNo oder posivite Betakommentare. Das spornt enorm an!

Aber noch mehr habe ich mich über ein paar andere Sätze gefreut:

-Die Leiterin eines Schreibseminars, die meine Texte zu Beginn des Seminars Satz für Satz auseinander pflückte: "Von dir werden wir in Zukunft noch hören."
-Mein Literaturlehrer: "Könntest du dir vorstellen, mal Schriftsteller zu werden? Du hättest das Zeug dazu."
-Oder auch mein Vater, der mich ganz selbstverständlich fragte, ob ich nicht auch mal etwas für seinen Gemeindebrief schreiben wolle (dass Fantasy nicht unbedingt dafür geeignet ist, habe ich ihm dann ganz lieb beigebracht).
El alma que anda en amor ni cansa ni se cansa.
Eine Seele, in der die Liebe wohnt, ermüdet nie und nimmer. (Übersetzung aus Taizé)

Janika

Ich spiele im Internet ein einziges dauerhaftes Spiel, und dort gibt es einige ganz schön große und "mächtige" Zusammenschlüsse. Unsere Gruppe ist da als kleines Anhängsel drangehängt - und einer der Oberchefs fragt mich gestern, ob ich für eine sehr, sehr wichtige Sache einen Brief schreiben könnte in seinem Namen. Davon würde viel abhängen, und er habe mich nicht umsonst zur Diplomatin gemacht, immerhin sei ich so wortgewandt. Das fühlte sich toll an! :vibes:
Immer eine Handbreit Plot unter dem Federkiel haben.

Shin

Doch, so ein paar schöne Sachen gibt es da auch.

Eine Lehrerin, nachdem ich mit der Schule fertig war: "Aber nicht deine Bücher vergessen!"

Bruder nach dem NaNo: "Und wann schickst du mir das mal?"
Ich: "Das ist noch nicht fertig. Da sind noch ganz viele Fehler drin, ich muss das noch überarbeiten."
Bruder: "Ich kann das ja für dich korrigieren."
Awwr...  ;D

Freund und Mit-Mod von meinem Werwolfspiel: "Schreibst du dann noch die Charakterbeschreibung für die neue Rolle? Ich kann das nicht, aber du schon."

Solche kleinen Tätscheleinheiten tun doch gut.
"Sometimes all I'm ever doing is trying to convince myself I'm alive."
- Daisy The Great
"It's OK, I wouldn't remember me either."         
- Crywank           

Naudiz

Bei mir halten sich die positiven Rückmeldungen zu meinem Schaffen leider in Grenzen, meine Familie findet, ich hätte total einen an der Klatsche, weil ich schreibe, und dann auch noch Fantasy. So aus dem Stegreif fällt mir auch nichts von meinem Freundeskreis ein, merke ich gerade... eigentlich traurig.

Dafür habe ich von Betas und auch im NaNo wiederholt gesagt bekommen, dass ich Dialoge absolut authentisch hinbekomme und ich einen guten Stil habe.

Rhiannon

Ich hab da auch einen Dialog, der mich glühend vor Stolz gemacht hat.
Ich habe einer Freundin nach langem Betteln irgend eine meiner noch unfertigen Teenie-Geschichten gegeben, die ich handschriftlich auf einem College-Block verfasst hatte.
Freundin: *erreicht das Ende des Geschreibsels und blickt irritiert hoch*
Ich: "Was ist los, passt was nicht?"
Freundin: *immer noch ein bisschen verwirrt* Ne... es ist nur, ich hab völlig vergessen gehabt, dass das gar kein richtiges Buch ist, also mit Ende und so und dann wars plötzlich zu Ende und ich habs nicht kapiert!"

Das war natürlich auch toll, sowas zu hören.

Linda

Von einem Lektor zu hören: "das ist der beste Erstling (Geisterwolf), der mir bisher begegnet ist", das ist ein tolles Gefühl.

Ein Bearbeiter meinte zu einem anderen Buch, das eher untypisch ist, sinngemäß: "das ist wirklich ein gute Geschichte" (Eiswolf)

Und gerade erst aktuell habe ich von einem anspruchsvollen Lektor vernommen, ich sei eine sehr gute Autorin, bei der alles stimmte, Figuren, Dialog, Recherche ... und man würde gerne weiteres von mir in dem Bereich bringen (keine Fantasy, sondern Neuland).

Aber ich freue mich auch immer besonders über Leserkommentare. Leider sind die seltener, als man denkt. Anscheinend denken Leser, Autoren seien Telepathen, die mitbekämen, wenn jemandem das Buch gefiel, oder veröffentlichte Autoren würden von vorneherein mit Lob überschüttet. - Liebe Leser, das ist selten so. Einige wenige Autoren bekommen sehr sehr viel Aufmerksamkeit, das stimmt. Aber über ein anerkennendes Wort, oder auch nur, ein "ich habe das Buch gelesen/gekauft", freut sich wirklich jeder Schreiber.

Und dazu habe ich ein tolles Beispiel. Bei einer kleinen Weihnachtsfeier im Bekanntenkreis kam ein Mädchen auf mich zu, das gerade "Die Nebelburg" gelesen hat und hat mir 10 Minuten rote Ohren verschafft. Das war die Krönung eines gelungenen Abends. Und dann hatte ich beim Sommer-Leseclub, bei meiner Arbeit als ehrenamtliche Interviewerin, einen Jungen mir gegenüber sitzen, der die "Nebelburg" gut fand und auch mit 1 bewertete.

Manchmal hat man den Eindruck, dass für jede miese Meinung (bei Kritik sind die Leute ja weitaus mitteilungsfreudiger als bei Lob) auch ein guter Ausgleich irgendwo wartet (und umgekehrt)

K a t e

#22
Am liebsten höre/lese ich gerne, wenn ich bei einem Leser die Gefühle hervorrufen konnte, die ich hervorrufen wollte.

"Ich musste weinen", hat eine Freundin mal zu mir gesagt und mich dabei ziemlich böse angeschaut - und ich habe ihr mit einem irrationalen, breiten Grinsen geantwortet.

Oder wenn jemand sagt "Ich hab vor lachen keine Luft mehr bekommen." Sowas höre ich gerne.

Bei einem Kommentar zu einer meine Fanfiktions hat es mir selbst fast die Tränen in die Augen getrieben, als eine Leserin, der die Geschichte und die Krankheit der Hauptperson sehr nahe ging, weil ihr Vater dasselbe erlebt hatte, folgendes schrieb: "Nun weine ich das dritte Mal und vielleicht ist es langsam auch nötig, denn ich höre gar nicht mehr auf und habe schon Probleme noch den Bildschirm zu sehen. Also verzeih' mir Rechtschreibfehler...ich seh' sie nicht mehr. ;-)" Im Anschluss bedankte sie sich sogar dafür.
Oder als eine andere Leserin zu derselben Fanfiktion geschrieben hat, dass sie Herz-Rhythmus-Störungen bekommen hat - da war ich geschockt und gerührt gleichzeitig gewesen. Geht das?

pink_paulchen

So tolle Sachen habe ich leider noch nicht erreicht, aber ich beneide euch drum! Ich hatte aber mal: "Hey, es geht um Sponsorengelder. Wir brauchen einen herzzereissenden Brief. Könntest du der Schriftkapitän sein? Du machst das immer  so schön."
Ich sehs als vielversprechenden Anfang. Vielleicht zerreissts einem Agenturchef mal das Herz, das wäre schön.

Lemonie

Oh ja, positives Feedback ;)

Ich hatte schon oft "positive" Sätze, die eigentlich gar nicht so gemeint waren bzw einfach aus Prinzip gesagt wurden, die zähle ich nicht, weil man sofort fühlt, dass der andere es nur aus Höflichkeit sagt oder weil er mich allgemein anspornen will (was ja nicht schlecht sein muss, aber es bleibt nicht hängen wie die ernstgemeinten netten Kommentare).

Das Beste hatte ich vor Kurzem: Wir mussten vom Literatur und Theaterkurs in der Unterstufe vorlesen, ich hatte eine sechste Klasse, und da ich kaum besinnliche Weihnachtsgeschichten kenne, habe ich ihnen eine Gruselgeschichte geschrieben. So weit ich es beurteilen kann, waren die ziemlich beeindruckt. Das Beste war der Lehrer der Klasse, der konnte gar nicht glauben, dass ich sie selbst geschrieben habe und hat dann gesagt "von der Lea werden wir als Schrifstellerin bestimmt noch viel hören". :D Auch wenn das nicht ganz ernst war, es steckte auf jeden Fall viel ehrliche Begeisterung drin und das war dann schon ein Moment der mich glücklich gemacht hat...

Yukan

Positives Feedback ist toll! Leider bekomm ich da von Familie und Freunden nicht so viel, da die selbst nie ein Buch gelesen haben (außer ein paar Ausnahmen) und da bekomm ich nur zu hören "mach lieber etwas Sinnvolles" oder man wird belächelt und auch wenn es komisch klingt, bekomm ich eigentlich mehr Feedback von Autoren, die das eben nachvollziehen können.

Aber das schönste Kompliment bekam ich von meinem besten Freund, der eben Thriller Autor ist, dass man bei meinem neuen Manuskript auf Seite XY zu Tränen gerührt wird und auf der nächsten Seite wieder lächelt und das gefiel mir sehr, da es eben genau das war, worauf ich in diesem Kapitel hinaus wollte und das ist das schönste Kompliment, wenn ein Text, den man geschrieben hat verstanden wird.  :)

der Rabe

Viel Positives habe ich aus meinem Umkreis auch noch nicht zurückbekommen, aber eine Kollegin, die zwar noch nie was von mir gelesen hat, hat mir ein wunderschönes Kompliment gemacht.

Wir sprachen eigentlich über einen Mitarbeiter, der Anfang des Jahres neu mit seiner Freundin zusammen gekommen war, und dem man es wohl einige Wochen lang extrem angesehen hat. (ich habe ihn in der Zeit nicht gesehen) In dem Zusammenhang sagte meine Kollegin dann in etwa: "so ähnlich siehst du aus, wenn du mit den Gedanken in einem Roman steckst."

Das hat mich erst erschreckt, weil ich gedacht hatte, ich hätte mich soweit "unter Kontrolle", dass das Schreiben meinen Geldverdienst nicht beeinflusst. Andererseits ist es schon ein tolles Kompliment, wenn man in seine Protagonisten verliebt ist und das sogar so rüber kommt. Mir gefällt das jedenfalls immer noch. :)
Bist du erst unten im Tal angekommen, geht es nur noch bergauf. (C) :rabe:

Hanna

Zitat von: Sprotte am 23. Dezember 2012, 11:41:27
Etwas, das ich nicht hörte:
Moni las meine Kurzgeschichte Moorhexe vor. Nach dem letzten Wort herrschte totale Stille. Nicht einmal Applaus. Nur große Augen ringsum. Da die Geschichte dem Genre Horror zuzuschreiben ist: Treffer!

Hihi. Ja, das hatte ich auch mal. Genau ein Jahr zuvor am gleichen Ort. Totenstille. Und irgendwann kam kleinlaut von mir: "Ich bin fertig!"
Die gleiche Geschichte löste bei meiner ersten Lesung in Walsrode tosenden Applaus aus. Das war ein wirklich schönes Gefühl. Und hannatypisch habe ich mir danach, als noch alle Blicke auf mich gerichtet waren, erst mal ein Glas Wasser in meinen Ausschnitt gekippt.  ::)
#happyverpeilt oder auch gründlich überfordert ...

Merlinda

Ich bekomme total viel Feedback von meimer Familie und meinen Freunden. Vor allem meine Mutter und meine Schwester können sehr harte Kommentare und Kritiken loassen.
Worüber ich mich immer wahnsinnig freue ist, wenn ich sie beim Lesen beobachte. Erst lächeln, dann Augen zusammenkneifen/ aufreißen. Vor allem meine kleine Schwester, die einmal geweint hat, als eine Figur gestorben ist. Das ist für mich immer die schönste Rückmeldung. Oder auch wenn meine Schwester versucht mir Infos aus der Nase zu ziehen oder mir irgendeine Änderung im Plot einzureden.


Berjosa

Ich fand es sehr aufbauend, als mir Leute, die ich in ganz anderem Zusammenhang kenne, erzählt haben, dass mein Buch in der Buchhandlung bei ihnen um die Ecke ausliegt.