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Schreiben mit Schreibmaschine?

Begonnen von Vidora, 02. Februar 2022, 17:50:47

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Bosseschreibt

#15
@Maja
Damit hast du natürlich absolut Recht. Und bei den weit über 500€ ist mir auch bewusst, dass es keinen Sinn ergibt. Aber dennoch glaube ich, dass es einen anderen psychologischen Effekt hat, zu wissen, dass man mit dem Gerät, dass vor einem steht nur schreiben kann. Bei Füllern klappt das bei mir zumindest hervorragend.

Tanja

Ich bin persönlich eine große Verfechterin des "am-PC-Schreibens", kann aber den Charme, den eine alte Schreibmaschine ausstrahlt, gut verstehen.

Was bei einer Schreibmaschine sehr anstrengend sein kann ist das Tippen an sich. Meiner Erfahrung nach muss man sehr gut darauf achten, nicht eine Sehnenscheidenentzündung von zu viel tippen zu bekommen (das ist mir auch bei einer PC-Tastatur schon passiert). Die Frage ist, ob die Schreibmaschine für dich gut zu nutzen ist.

Dann müsstest du überlegen, wie du die Texte anschließend weiterverarbeiten möchtest. Mit Schrifterkennung einscannen? Oder die Seiten als Buch heften und von vorneherein mit einem Durchschlag schreiben?

Das Überarbeiten bei analog getippten Texten ist recht aufwändig.

Für mich persönlich arbeite ich an einem PC ohne Internet. Wenn ich den mal ersetze, werde ich das WLAN beim Schreiben ausschalten. Denn eine spezielle Autorensoftware und eine ergonomische Tastatur erleichtert mir vieles.

Das ist aber nur meine persönliche Meinung. Ich finde alte Schreibmaschinen wunderschön und faszinierend. Nur regelmäßig schreiben möchte ich damit nicht.

Ich plane z.B. meine Romane zuerst mit Stift und Papier. Erst, wenn ich die Handlung grob stehen habe, Charaktere, Spannungsbogen und Welt festliefen, dann lege ich eine Outline in Scrivener an.

Ich denke auch, es ist sehr hilfreich, wenn man bei einer Schreibmaschine das Zehn-Finger-System beherrscht.

Ich wünsche dir auf jeden Fall viel Kreativität - egal mit welchem Gerät  :)

Maja

#17
@Bosseschreibt
Zitat von: Bosseschreibt am 11. März 2022, 20:00:26
@ Biene
Damit hast du natürlich absolut Recht. Und bei den weit über 500€ ist mir auch bewusst, dass es keinen Sinn ergibt. Aber dennoch glaube ich, dass es einen anderen psychologischen Effekt hat, zu wissen, dass man mit dem Gerät, dass vor einem steht nur schreiben kann. Bei Füllern klappt das bei mir zumindest hervorragend.
Inhaltlich beziehst du dich auf meinen Beitrag, daher nehme ich an, dass du mich meinst. Bitte nenn mich niemals Biene. Wir haben ein anderes Mitglied mit diesem Namen, bitte uns beide nicht verwechseln. Danke!
Niemand hantiert gern ungesichert mit kritischen Massen.
Robert Gernhardt

Bosseschreibt

Zitat von: Maja am 19. März 2022, 15:29:38
@Bosseschreibt
Zitat von: Bosseschreibt am 11. März 2022, 20:00:26
@ Biene
Damit hast du natürlich absolut Recht. Und bei den weit über 500€ ist mir auch bewusst, dass es keinen Sinn ergibt. Aber dennoch glaube ich, dass es einen anderen psychologischen Effekt hat, zu wissen, dass man mit dem Gerät, dass vor einem steht nur schreiben kann. Bei Füllern klappt das bei mir zumindest hervorragend.
Inhaltlich beziehst du dich auf meinen Beitrag, daher nehme ich an, dass du mich meinst. Bitte nenn mich niemals Biene. Wir haben ein anderes Mitglied mit diesem Namen, bitte uns beide nicht verwechseln. Danke!
Sorry, ist korrigiert. Wird nicht wieder vorkommen.

Bosseschreibt

Ich habe mir das Gerät (Freewrite Smart Typewriter 3. Generation) inzwischen gekauft und den vergangenen Camp Nanowrimo damit absolviert und wollte hier ein kleines Feedback zu dem Gerät geben.

Generell gefällt mir die Optik und Haptik von dem Gerät sehr gut. Es wirkt sehr stabil und robust. Es ist im Prinzip nicht viel mehr als ein mechanisches Keyboard mit eInk Display und damit, was den Preis angeht (680€), natürlich fürchterlich überteuert. Gekauft habe ich das Gerät bei Amazon, das erste Gerät ist bei mir allerdings defekt angekommen und mußte ersetzt werden.

Die Tastatur hat das ANSI Layout (mit der kleinen Entertaste) und auch mit den englischen Tastenverteilung (qwerty). Es lässt sich relativ problemlos auf das deutsche Layout umstellen, allerdings bleiben die Tasten schließlich die gleichen was beim schreiben für Verwirrung sorgen kann. Aktuell gibt es noch keine Caps für die deutsche Sprache für die dritte Generation und Standard caps für mechanische Tastaturen haben das Problem, dass sie in der deutschen Ausführung eher mit dem ISO Layout daherkommen (große Eingabetaste). Das ist ärgerlich, da ich meistens blind schreibe aber nicht super schlimm für mich. Störend ist jedoch, dass die Tastatur sehr hoch ist.

Die Texte die man schreibt werden, bei Internetverbindung direkt in die Hauseigene Cloud geladen, können aber von dort aus aber auch automatisch mit einer anderen Cloud synchronisiert werden was ich sehr praktisch finde.

Schreiben lässt sich auf dem Gerät sehr gut, das Display kennt dabei keine Form der Formatierung, lediglich die Darstellung auf dem Display lässt sich in drei unterschiedlichen Größen einstellen. Editieren lässt sich auf dem Gerät nur unter sehr großem Aufwand, was am Ende ja auch der selling point ist. Man schreibt also eher den rohtext und editiert ihn anschließend im Textprogramm seiner Wahl.
Beim schreiben kann ich somit davon loslassen die Dinge sofort zu ändern und komme für mich besser ins Schreiben.
Das Gerät ist super schnell angestellt und man kann innerhalb einer Sekunde an der Stelle weitermachen, an der man zuletzt war was ich auch sehr hilfreich finde.
Das Display ist zweigeteilt und bietet unter anderem die Anzeige der Anzahl der Wörter von der Textdatei oder auch eine Art Stoppuhr (gut für die Sprinter unter euch).
Da es sich um ein eInk Display handelt gibt es einen Input Lag bei der Eingabe, der bei längeren Dokumenten auch zunehmend schlimmer wird. Für mich selbst wird es ab Dokumenten mit mehr als zwei- bis dreitausend Wörtern etwas schwierig, im Prinzip kann ich so, jeweils ein Kapitel schreiben und fange dann ein neues Dokument an.

Fazit: Ich mag das Gerät sehr und für mich ist es eine große Hilfe. Am PC kann ich einfach nicht gut schreiben, bin ständig abgelenkt, und das funktioniert hier natürlich viel besser. Sprich, für mein sehr spezielles Problem hilft es mir. Ich mag auch Haptik, Optik und Funktionalität, sehe aber ein, dass es für die meisten Menschen eher eine überteuerte Spielerei ist.