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Gibt es diese Wörter eigentlich überall?

Begonnen von Grey, 24. November 2007, 17:21:32

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Erdbeere

Spicken sowie lugen sind sehr gebräuchlich in der Schweiz. Lugen ist allerdings die schweizerdeutsche Variante von schauen ("luägä"). Spicken ist halt spicken, kommt von Spickzettel.

Stibitzen ist bei uns ebenfalls sehr gebräuchlich. Wird im Zusammenhang von stehlen bis naschen verwendet, meist allerdings, wenn jemand z.B. heimlich einen Keks nimmt, den er nicht hätte nehmen dürfen. Kiebitzen kenne ich nicht. Nur den Kiebitz, also den Vogel.

fruehstuecksflocke

ZitatSpicken sowie lugen sind sehr gebräuchlich in der Schweiz.

Zumindest in Vorarlberg im Bregenzerwald gibts "lugen" auch noch, ebenso in der Bedeutung von "schauen" (wobei es auch in Vorarlberg außerhalb des Bregenzerwaldes auf dem Rückzug sein dürfte - da sagt man lieber "schauen").
Bei "Stibitzen" das gleiche.
"Spicken" kennt man halt vom Spickzettel, wird aber als Verb selten verwendet.

Das "kiebitzen" kenne ich nur aus Büchern und Medien, würde ich - oder sonst irgendjemand in dieser Region - aber nie verwenden. Steht interessanterweise im Duden mit einem "scherzhaft umgangssprachlich" als Marker: https://www.duden.de/rechtschreibung/kiebitzen

Trippelschritt

Spinxen kenne ich aus Köln, lugen hingegen so gut wie nicht, was heißt, dass ich es schon Leute habe sagen hören, es aber nur ganz allgemein mit schauen in Verbindung bringe. Kiebitzen - durchaus mit der Betonung auf der zweiten Silbe - kenne ich vom Kartenspiel, wo ein Nichtspieler von hinten in die Karten schaut. Wird beim Skat nicht gern gesehen und ist beim Pker beinahe ein Kaitalverbrechen. ;)

Trippelschritt

Dämmerungshexe

Zitat von: flocke am 29. Oktober 2017, 08:03:57
Zumindest in Vorarlberg im Bregenzerwald gibts "lugen" auch noch, ebenso in der Bedeutung von "schauen" (wobei es auch in Vorarlberg außerhalb des Bregenzerwaldes auf dem Rückzug sein dürfte - da sagt man lieber "schauen").

Kann ich so nicht bestätigen. Hier im Rheinteil höre ich es ziemlich häufig, vor allem bei denen, die noch immer Dialekt sprechen. Ich habs teilweise auch schon übernommen.
,,So basically the rule for writing a fantasy novel is: if it would look totally sweet airbrushed on the side of a van, it'll make a good fantasy novel." Questionable Content - J. Jacques

fruehstuecksflocke

Zitat von: Dämmerungshexe am 29. Oktober 2017, 09:04:07
Zitat von: flocke am 29. Oktober 2017, 08:03:57
Zumindest in Vorarlberg im Bregenzerwald gibts "lugen" auch noch, ebenso in der Bedeutung von "schauen" (wobei es auch in Vorarlberg außerhalb des Bregenzerwaldes auf dem Rückzug sein dürfte - da sagt man lieber "schauen").

Kann ich so nicht bestätigen. Hier im Rheinteil höre ich es ziemlich häufig, vor allem bei denen, die noch immer Dialekt sprechen. Ich habs teilweise auch schon übernommen.

Okay, danke für die Info. Dann kenne ich wohl die falschen Leute vom Rheintal ^^

Klecks

Spinxen und kiebitzen hab ich hier im schwäbischen BaWü noch nie gehört, kiebitzen klingt für mich irgendwie norddeutsch. Linsen hingegen kenne ich. Lugen ist hier in BaWü auch bekannt.  :D

Trippelschritt

Spinksen gibt es im Rheinischen Wörtbuch. Das x kam mir doch gleich so verdächtig vor. Hatte ich es doch noch nie erspinkst.

Trippelschritt

Maja

Weniger eine regionale, mehr eine historische Frage: Versteht jeder, was ein Bankert ist?

Zusammenhang:
Zitat»Am Ende bist du nur der Bankert  einer Diebin, vergiss das nicht!«
Niemand hantiert gern ungesichert mit kritischen Massen.
Robert Gernhardt

Sukie

Jetzt - nachdem ich Tante Wiki befragt habe - ja  ;D
"Impossibility is a kiss away from reality." (Sense8)

Evanesca Feuerblut

Ich kenne es, aber nur, weil ich für meinen Roman Bezeichnungen recherchiert habe.

Naudiz

Ich kenne das Wort nur aus historischen Abhandlungen und Romanen, hab es aber sonst noch nie irgendwo gehört. In meinen Augen eher ein Nischenwort.

Yasrena

#1226
Ich kenne das Wort von der Generation meiner Eltern und Großeltern, die haben das noch relativ häufig verwendet (Südostbayern). Seit ich nicht mehr zuhause wohne ist es mir aber auch nur noch schriftlich untergekommen.

Edit:
Sollte vielleicht dazu schreiben - meine Oma war Jahrgang 1899 und meine Mam 1930 ;)

Layka

lights out.

Coppelia

#1228
Kenne ich. Dürfte aber nicht jede(r) kennen, daher würde ich es nur nutzen, wenn sich die Bedeutung aus dem Kontext erschließen lässt. Jedenfalls, wenn Verstanden-Werden erwünscht ist. ;)

Maja

Habe das Wort jetzt durch "Bastard" ersetzt. Ich kenne es vor allem durch Dürrenmatts Übersetzung von Shakespeares "König Johann", aber wenn das Wort niemand kennt, wird auch die Abwertung im Vergleich zum wertneutraleren "Bastard" nicht verstanden. Bzw. heute ist "Bastard" selbst so negativ belegt, dass ich auf den Bankert nicht angewiesen bin.
Niemand hantiert gern ungesichert mit kritischen Massen.
Robert Gernhardt