• Willkommen im Forum „Tintenzirkel - das Fantasyautor:innenforum“.
 

Motivationsloch

Begonnen von Telas, 04. Januar 2011, 17:19:33

« vorheriges - nächstes »

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Telas

Bäh, schon seit ein paar Monaten hänge ich in einem tiefen Motivationsloch und habe einfach keinen Plan, wie ich da rauskommen soll. Ich habe so viele Dinge, die eigentlich noch an stünden, aber ich kann mich momentan einfach für keine einige motivieren.
Den Nano habe ich schon mit ziemlicher Lustlosigkeit zu Ende gebracht und habe am Ende nur noch um des Wortcounts Willen in die Tasten gehauen.
Aber danach habe ich kein einziges Wort mehr geschrieben.
Dabei sollte ich mein Nanoprojekt eigentlich fertig schreiben, bevor es einschläft, ich habe bei Maravilla, dass im August schon fertig war, noch nicht eine einzige Seite Korrektur gelesen und mir schwirrt schon wieder eine neue Idee im Kopf herum, der Umsetzung alles andere aber noch weiter verzögern würde.
Kurz gesagt, ich weiß nicht, was ich machen soll.
Wie schaut so was bei euch aus. Habt ihr auch Motivationslöcher über Monate hinweg, oder legt sich das nach ein paar Tagen wieder. Oder was hilft eurer Meinung nach eher, um da wieder rauszukommen. Die Korrektur, oder das Nanoprojekt zu Ende bringen. Oder vielleicht doch das ganz neue Projekt ??? Ich bin absolut planlos und erbitte eure Ratschläge.

Sprotte

Motivationsloch hatte ich glückseligerweise bislang erst einmal. Als ich in tiefster Depression hing.
Wenn es nur um Lustlosigkeit bezüglich eines Projekts gehts, schreibe ich fix eine Kurzgeschichte oder fange sie zumindest an. Dann komme ich meistens von ganz alleine wieder in meinen Haupttext. Oder ich lese diesen angefangenen Haupttext von Anfang bis Ende wieder durch, dann bin ich spätestens wieder drin.
Viel Erfolg!

Oh, und was ich neulich noch erfolgreich an einer anderen Autorin testen konnte: Technikwechsel!
Wenn Du normalerweise direkt in den PC tippst: Wechsle auf Handschreiben oder Diktiersystem. Oder verändere das Manuskript optisch vollkommen (pinke Schnörkelschrift auf himmelblauem Wölkchenhintergrund). Auch das kann helfen.

Rhiannon

Also wenn es darum geht, dass du einfach nichts zu Papier bekommst, aber im Kopf hast, wirkt der Wechsel wirklich Wunder, ich bin nämlich Sprottes TEstperson in dieser Hinsicht gewesen...

Wenn es aber wirklich mit der Motivation hapert, denke einfach eine Weile gar nicht ans SChreiben, mach alles Mögliche, aber nur nichts was mit Schreiben zu tun hat. Du wirst sehen, wie schnell der Drang wieder da ist! Kopf hoch, auch wenn der HAls dreckig ist!

Sonnenblumenfee


Motivationsloch kenne ich, hatte ich während der Abi-Zeit, wobei das stressbedingt war. Und im Anschluss danach hatte ich nach 4 Monaten Schriebpause echt Schwierigkeiten zurückzufinden.

Wenn du weder Lust auf das Nano-Projekt noch auf die Korrektur hast, dann lass es. Wenn du mit kaum Motivation und nur halbherzig rangehst, dann verschlimmert das die Situation mMn nur noch. Und wenn du es weiter hinauszögerst, wird es nur noch schwieriger, wieder Angang zum Schreiben zu finden.
Deshalb würde ich sagen: Schreib, wozu du gerade Lust hast! Entweder das neue Projekt oder eine Kurzgeschichte. Wenn du dann generell wieder mehr Lust zum/am Schreiben hast, kannst du immer noch an die alten Projekte zurückgehen.
Oder sogar mitten im neuen Projekt aufhören, wenn du eigentlich weiterschreiben möchtest und zur Korrektur oder dem Nano-Projekt wechseln mit der Auflage, dass du erst bei dem Neuen weitermachen darfst, wenn du das Alte beendet hast. Mir hilft das total. (diese Methode ist aber mit Vorsicht zu genießen. Aus Erfahrung weiß ich, dass das bei einigen zum genauen Gegenteil führen kann, nämlich das man komplett mit dem Schreiben aufhört) Wenn du da der Typ für bist, kannst du auch von Anfang an beides nebeneinanderher machen.

Ansonsten tut Tapetenwechsel grundsätzlich immer gut.
"Discipline is my freedom" - Gretchen Rubin

Runaway

Oh, ich fühle richtig mit dir, denn damit hadere ich aktuell auch immer wieder. Ich für meinen Teil versuche, Ursachenforschung zu betreiben.
Hast du einen Verdacht, woher das Problem bei dir kommt?
So wie sich das bei dir anhört, hast du ja sehr viel zu tun. Vielleicht ist das einfach zuviel. Vielleicht würdest du das nicht mal so sehen, aber es ist trotzdem so. Möglicherweise ist es auch einfach nur so, daß die Auswahlmöglichkeiten dich so plätten. Das hatte ich letztens auch - große Frage: korrigiere ich Teil 2 oder 3, arbeite ich Teil 4 noch mal um oder mache ich was ganz anderes?
Das endete dann damit, daß ich gar nichts gemacht hab. Ich fühlte mich so überfahren.
Was geholfen hat, war, das Ganze über ein paar Tage hinweg gären zu lassen und dann habe ich alle Fürs und Widers abgewogen und bin zu dem Schluß gekommen, vorn anzufangen. Einfach nicht den ganzen Berg sehen, der sich vor einem auftürmt, sondern mit einem kleinen Stück anfangen und dann Schritt für Schritt dran arbeiten. Dann erdrückt einen das nicht so.

Ein anderes Problem war, daß ich kurz vorher in knapp 3 Wochen fast 100.000 Wörter geschrieben hab. Das war einfach... krank. Ich war einfach komplett ausgelaugt hinterher und als ich den Text danach nochmal gelesen hab, konnte ich auch feststellen, wie sich die Flüchtigkeitsfehler kontinuierlich häuften.
Danach brauchte ich einfach eine Pause. Ich hab dann gar nichts gemacht.
Erschwerend hinzu kam, daß ich ständig Agenturrückläufe gekriegt hab und diese Warterei bis zur letztendlichen Zusage mich völlig mürbe gemacht hat. Ich konnte keinen Text mehr unvoreingenommen aufmachen, weil ich alles zu Unrecht schlecht gefunden hätte. Ich war total kritisch.

Inzwischen geht das alles wieder halbwegs. Die Ferien kamen mir da ganz Recht - im Moment hadere ich mehr damit, was für die Uni zu tun ;)
Aber ich kann Rhiannon nur zustimmen: Wenn du auf gar nichts Lust hast, laß es doch einfach. Die Lust kehrt von selbst zurück.
Aber mein Tip in dem Zusammenhang wäre auch Ursachenforschung. Wenn deine Lustlosigkeit einen Grund hab, stell den erst mal ab und guck, was dann passiert.

Ich drück dir die Daumen, daß es bald klappt, ich war total unausstehlich währenddessen!
:omn:

Tanrien

#5
Hallo Telas!

Wenn du vorher noch nie ein Motivationsloch hattest, ist das jetzt natürlich schwer, den richtigen Weg zu finden, um da wieder raus zu kommen. Denn jeder der genannten Wege kann sich natürlich, unterschiedlich, wie wir alle sind, bei jedem anders auswirken. Ich will dir jetzt keine Panik machen, von wegen, dass du ewig im Loch gefangen sein wirst, egal, was du ausprobierst. Nur eben sagen, dass es vielleicht mehrere Versuche braucht und du vielleicht auch mehrere der genannten Lösungen wirklich praktisch ausprobieren musst, um die Methode zu finden, die auf dich, sowie auch auf deine Situation passt.

Ich vermute bei sowas immer, dass es am sinnvollsten ist, der Ursache auf den Grund zu gehen. Ein Motivationsloch ist ja kein Schlagloch auf der Straße, sondern was "selbstgemachtes", wenn auch manchmal in dem Sinne, dass du damit auf äußere Umstände reagierst. Außerdem willst du natürlich vermeiden, nochmal rein zu geraten...

Wenn du dann den Grund weißt, kannst du dir die entsprechenden Sachen ja rauspicken, die du ausprobieren magst. Es gibt so viele Möglichkeiten, den Status Quo zu ändern... Ich habe letztens einen Blog-Post dazu gelesen, in dem ein Autor beschrieb, wie er alle paar Monate seinen kompletten Schreibablauf ändert, um eben in kein Motivationsloch zu fallen. Er hatte auch einige Methoden genannt, aber glaubst du, ich finde den Post noch...

Aber ich denke, den Grund für das Motivationsloch herauszufinden, ist das wichtigste - oder eben man hat Glück und stolpert durch Zufall über die Lösung. ;)

Nur der Komplettheit halber würde ich gern noch "Einfach schreiben" aka "Durchtippen wie im NaNo" aka Disziplin anbringen.

(Hat sich mit Runaways Post überschnitten...)

Sookie

Mir ging es wie Sonnenblumenfee: Während und nach dem Abi habe ich nichts, wirklich gar nichts geschrieben. Und dadurch habe ich auch den T12 letztes Jahr versaut.

Mir helfen dabei eigentlich immer nur zwei Dinge:

1. Einfach irgendwas schreiben. Egal was. Im Moment schreibe ich dann trotz aller Unlust (die ständig aufkommt, ehrlich gesagt) an meinem aktuellen Projekt weiter und sei es nur, um die anderen mit meinem Wordcount zu übertrumpfen. Wenn dann nach einer bestimmten Zeit oder Zeilen-/Seitenanzahl, die ich vorher festgelegt habe, die Lust wieder kommt: Gut. Wenn nicht höre ich auf und versuche es am nächsten Tag nochmal. Manchmal schreibe ich aber auch völlig sinnlosen Kram, z.B. suche ich drei Wörter aus einem Wörterbuch und schreibe 15 Minuten lang was dazu, oder ich schreibe kurze Momentaufnahmen zu Liedern, die gerade im Radio laufen, etc.

2. Ich habe eigentlich immer einen "Soundtrack" zu meinen Projekten. (Wenn nicht, bastle ich spätestens bei einem solchen Motivationsloch einen solchen - manchmal reicht das sogar schon.) Den höre ich dann an, schließe die Augen und stelle mir mein Buch als Film vor. Mit wahnsinnig spektakulären Bildern, genialen Effekten usw.

LG,
Sophie

et cetera

Ich stecke derzeit auch in einem Motivationsloch. Ich glaube, es liegt daran, dass mein aktueller Roman dem Ende entgegen geht, meine nächsten Projekte aber noch immer nicht so weit geplant sind, dass ich guten Gewissens danach weiter machen könnte. Ich schreibe derzeit auch nur, weil eine Freundin mir übelste Strafe angedroht hat, wenn ich den Roman nicht vor ihrem Urlaub fertig bekomme (was dieses Wochenende der Fall ist ...)

Was bei mir in so einem Fall helfen kann, ist etwas zu schreiben, was untypisch für mich ist und von dem ich genau weiß, dass es niemals veröffentlicht wird. Ohne Druck zu schreiben, egal wie gut oder schlecht es ist, wirkt bei mir Wunder.

Rakso

Hallo Telas,

ich kann nur zu gut verstehen, wie du dich fühlst. Seit nun fast drei Wochen schleppe ich mich auch nur noch mit Widerwillen an den Computer und schreibe. Besonders schlimm, wenn man sich vorgenommen hat: Jetzt schreib' ich mal so richtig durch. Mit der Zeit wird man immer deprimierter, weil's eben nicht klappt.

Ich kann mich nur den anderen anschließen. Schalte mal für eine Weile ganz ab, mach' irgendwas anderes.

Oder beschäftige dich mit etwas anderem. Bei mir war das so, dass ich seit kurzem an einer Erzählung arbeite, die überhaupt nichts mit meinen Projekten zu tun hat. Gestern hatte ich zwar nur ca. 430, aber ich bin wieder, mehr oder weniger, drinnen.

Du musst einfach herausfinden, was für dich am besten ist. Ganz wichtig, nichts erzwingen, denn dann kommt nur was zustande, was (vielleicht) noch deprimierender sein kann.

Nicht aufgeben

Gruß,
Szajkó

Mrs.Finster

#9
Ich müsste da im Moment eher den Mund halten- bei mir geht es eigentlich ganz gut  :-\

Aber mein Tipp an dich: Alles weglegen und dich inspirieren lassen. Inspiration und die Kraft der Gedanken ist der Schüssel.  So ist es jedenfall bei mir immer gewesen. Lege dir Bücher mit Covern, die dich total ansprechen, vor die Nase und stell dir vor da steht dein Name drauf. Gut geklappt hat das bei mir mit Nina Blazon, da musste ich nur den Nachnamen zuhalten.  ;D Oder nehme dir bestimmte Teile aus Fantasyfilmen. Was schreibst du denn? High Fantasy? Dann nehm den Film Herr der Ringe und stell dir vor, es ist dein Buch das da verfilmt wurde. Oder für Urban Fantasy irgendwelche Ausschnitte von großen Metropolen. So mach ich mich immer "heiß" aufs schreiben.  ;D

Nach dem 3 oder 4 Anlauf klappt es dann meist auch ganz gut. Aber sei dann auch nach einer Seite zufrieden und klopf dir auf die Schulter  :) Die alte Verfassung kommt zurück!
Glück ist, wenn die Katastrophen in meinem Leben endlich mal eine Pause einlegen :-)

Telas

Erstmal danke für eure motivierenden Antworten.
Ja ich denke, Ursachenforschung ist ein guter Ansatz. Aber ich glaube, dass die Gründe für die aktuelle Situation leider ziemlich komplex sind.
@ Runaway, ich würde jetzt nicht sagen, dass ich im allgemeinen extrem viel zu tun habe es stimmt aber, dass ich noch eine lange Warteschlange an Projekten habe, die ich "abarbeiten" möchte. Die Masse ist schon sehr erdrückend wenn ich daran denke, wie viel die 350 NS von Maravilla beim Korrekturlesen bei meinem Tempo sind und irgedwie macht mir das am allerwenigsten Spaß. Andererseits halte ich dieses Werk so nie in halbwegs korrektem Deutsch in Händen. Es ist einfach zum Mäuse melken.
Dann kommen auch noch äußere Faktoren hinzu. Die ewige Dunkelheit schlägt mir auf´s Gemüt und bei der Arbeit habe ich Angst, dass ich versage... Und wenn man dann mit dem Gefühl nach Hause kommt, dass man am liebsten Heulen möchte, da kann man einfach nicht mehr produktiv sein.
Außerdem scheint niemand in meinem Umfeld meine Gefühlslage zu verstehen. Ein falsches Wort reicht schon und man wird in die Psychoschublade gesteckt.

Was mein Nanoprojekt angeht habe ich das Gefühl, es vergeigt zu haben. Ich habe bereits einiges rausgeschmissen und das Werk hat an Umfang merklich abgenommen. Es hat einfach unter dem Schreibtempo gelitten und den Plot habe ich nach der ersten Phase schon gar nicht mehr verfeinert und das war im September, da ging es ja schon los...
Es ärgert mich, dass ich es so lange habe schleifen lassen und dann in allergrößter Eile vielmehr irgendwas daraus geschustert habe. Die Grundidee hat vermutlich mehr verdient als das, was schlussendlich draus geworden ist. Ich denke, ich werde die Seiten nochmals durchgehen und dann entscheiden, ob das Buch aus den Akten getilgt wird oder nicht.
Und wenn ich es halbherzig zu Ende brächte? Dann hätte ich zwei Schinken Korrektur zu lesen und einen davon würde ich nicht mögen. Da wäre mir das mit der Grabesruhe doch lieber...

Das neue Projekt jetzt direkt anzufangen könnte natürlich auch nach hinten losgehen. Außerdem habe ich noch überhaupt keinen Plot, sondern nur eine vage Idee, die in Widersprüchen zu ertrinken droht.

Ich beneide all diejenigen, die einen Fünfhundertseiter nach dem anderen raus bringen. Das eigentlich traurige ist aber, dass das Schreiben mein Leben auch wirklich bereichert, wenn es denn mal läuft, so wie im Sommer.

Ich denke, ich werde es mal mit einer Kurzgeschichte versuchen. Insofern ein guter Ratschlag. Wenn ich die auch versemmel, dann tut´s wenigstens nicht so weh. Denn das einzige was ich immer denke, wenn ich ein Projekt einstelle ist ,,schade um die Zeit, die Zeit, die ich mit anderen Büchern hätte verbringen können".
Zeit ist auch das Stichwort für das jüngste Problem. Ich verdumme meine Freizeit wieder viel zu sehr mit diesen blöden PC Spielen. Alle habe ich schon tausendmal gezockt und sie bringen an sich nichts. Ich hätte groß Lust, einfach alles zu deinstallieren.

Aber zunächst versuche ich die KG. Morgen noch arbeiten und dann ist ein langes Wochenende. Vielleicht bringe ich dann mal endlich was zu Stande.


Moni

Solche Motivationslöcher sind völlig normal und besonders wenn man einen Schreibmarathon und ein Schreibhoch hinter sich hat, fällt man dann besonders tief. Ich hatte mal eines, das über ein Jahr anhielt. In der Zeit habe ich praktisch nichts geschrieben. Aber ich habe mich auch nicht dazu gezwungen, sondern irgendwann einfach abgewartet.
Man braucht auch mal eine Pause von all der schöpferischen Energie, die man beim Schreiben aufwendet.

Es ist aber bei jedem anders, wie so eine Pause, besonders wenn sie durch äußere Umstände oder Lustlosigkeit erzwungen ist, wieder überwunden wird.
Dem einen hilft rigoroses Weiterschreiben, der andere braucht Abstand und muß sich erholen und neue Kraft tanken.
Fakt ist aber: es hilft nichts, sich zu sehr zu etwas zu zwingen, zu starker Druck kann da auch negativ wirken und aus dem Schreiben eine Strafe machen.

Bei mir hat der Abstand am besten geholfen. Ich habe musiziert, gemalt, Massen gelesen, Computer gespielt... alles, was nicht Schreiben war... Und eines Tages kam die Muse wieder an der Tür vorbei und ich hab sie einfach mal reingebeten.

Wenn es mit dem KG schreiben nicht klappt, lass das Schreiben mal aktiv ruhen. Also nicht einfach nur nicht schreiben, weil keine Lust, sondern bewußt sagen "Nein, heute schreibe ich nicht". Das hab ich im Nano zweimal gemacht und dann ging es umso besser.


Deutsch ist die Sprache von Goethe, von Schiller...
und im weitesten Sinne auch von Dieter Bohlen[/i]
Stefan Quoos, WDR2-Moderator

»Gegenüber der Fähigkeit, die Arbeit eines einzigen Tages sinnvoll zu ordnen,
ist alles andere im Leben ein Kinderspiel.«[/i]
Johann Wol

Emilia

Wenn ich dir, lieber Telas, einen Motivationsschub verleihen dürfte:

Schreib 50 Wörter! Jetzt! SOFORT!

Diesen "Tipp" habe ich vor etwas längerer Zeit im Internet entdeckt, als ich ebenjenes nach Möglichkeiten durchforstet habe, meine damalige Schreibblockade zu überwinden. Ich habe getan, was mir geraten wurde und hatte im Anschluß daran tatsächlich ein weites Kapitel meines damaligen Projekts in die Tasten gehauen (dass dieses Müll war, ist eine andere Geschichte).

Ich denke, solch kleine Schritte (50 Wörter. Was sind schon 50 Wörter?) können Wunder wirken, obwohl das natürlich ein rein subjektives Empfinden ist. Auch hat dieses Sofortschreiben ein wenig was von "sich zum Schreiben zwingen", was vor allem auf Dauer keine Option sein sollte. Andererseits ist es in meinen Augen mit am Wichtigsten, dass man überhaupt wieder reinfindet und die Schreibkunst nicht etwa auf "später" oder "morgen" verschiebt.

In dem Sinne:

Schreib 50 Wörter! Jetzt! SOFORT!

Du schaffst das! ;)

moonjunkie

Ich tue mich im Moment auch schwer. Ich habe mein Manuskript fertig, muss also jetzt überarbeiten. Habe auch schon angefangen, aber es zieht sich alles so. Zwischendurch habe ich auch noch zwei Kurzgeschichten geschrieben und wenigstens die schonmal eingeschickt.

Dazu kommt jetzt noch eine Erkältung und mit "dickem" Kopf denkt es sich schlecht. Habe jetzt aber mal angefangen die handschriftlichen Änderungen einzuarbeiten. Das geht auch ohne denken, die hatte ich schon gemacht.

Also, was vielleicht helfen könnte: Mach mal was anderes! Computerspiele haben bei mir meistens den gleichen Effekt, man fühlt die Zeit verrinnen und es bringt einen nicht weiter. Vielleicht könntest Du irgendwas sportliches machen? Irgendwas was Spaß macht. Schlittenfahren? Spazieren? In den Zoo gehen? Schwimmen gehen? Yoga machen oder Kampfsport? Lesen könnte vielleicht helfen, oder anderweitig kreativ sein. Malen, Musik machen. Relaxen mit oder ohne Musik vielleicht. Einfach mal in die Stadt fahren und Leute beobachten. Etwas leckeres kochen oder backen. Aufräumen hilft mir manchmal auch. Wenn der Schreibtisch ordentlich ist, wird man nicht so abgelenkt.

Ich weiss nicht, ob Dir davon irgendetwas weiterhilft, aber vielleicht ist ja was dabei. Ich finde frische Luft oder sogar einfach nur Autofahren und etwas anderes sehen hilft mir meistens ganz gut weiter. Unterbrechen, Pause machen, entspannen sowieso. Oder etwas Neues probieren, wenn der Alltag zu eingefahren ist.

Und wenn Du Lust hast, die Spiele zu deinstallieren - dann tu das doch mal. Kannst Du ja irgendwann wieder draufspielen.

Luna

Ich kann moonjunkie nur zustimmen. Nach dem NaNo bin ich auch in ein Loch gefallen und hatte für eine Weile genug vom Schreiben. Ich habe mir ein schönes Spiel für die Playstation 2 gekauft, um den Kopf wieder frei zu kriegen. Nach etwa zwei Wochen konnte ich mich problemlos erneut ans NaNo Projekt setzen und es überarbeiten. Das Überarbeiten hat mich sehr in Anspruch genommen, es sollte zu Weihnachten fertig werden, da ich es meinem Freund ausdrucken wollte und brauchte eine neuerliche Ablenkung. Daher zocke ich gerade wieder mit Begeisterung Playstation. Mitte des Monats, wenn der Kopf frei ist, werde ich langsam anfangen, das Ende meines Projektes zu plotten, um im Februar an einem Word-Battle teilnehmen zu können.
Was mir auch geholfen hat, war: ich habe bislang alles in Open Office geschrieben und habe mir mal das Freeware yWriter runtergeladen. Das war etwas völlig Neues für mich. Ich musste Kapitel für Kapitel vom NaNo einfügen, Chara Bios schreiben und was weiß ich alles für nette kleine Sachen wie Landschaften Orte und Perspektiven. Das hat Spaß gemacht. Halt was völlig anderes zum 0815 Open Office.
Das mit der Playstation war jetzt nur ein Beispiel. Ich denke, sich mit etwas völlig anderem als mit Schreiben etwas abzulenken, sich nicht unter Druck zu setzen und sich langsam wieder hineinzufinden, hat mir geholfen, viell. wäre das ja eine Möglichkeit für Dich.  Und, zum Wiedereinfinden könnte Dir helfen, wenn Du mit einem anderen Schreibprogramm, yWriter, falls Du den noch nicht hast, arbeitest und die netten hilfreichen Gimmicks da testest und ausprobierst.
LG Luna