Tintenzirkel - das Fantasyautor:innenforum

Allgemeines => Tintenzirkel => Thema gestartet von: Telas am 04. Januar 2011, 17:19:33

Titel: Motivationsloch
Beitrag von: Telas am 04. Januar 2011, 17:19:33
Bäh, schon seit ein paar Monaten hänge ich in einem tiefen Motivationsloch und habe einfach keinen Plan, wie ich da rauskommen soll. Ich habe so viele Dinge, die eigentlich noch an stünden, aber ich kann mich momentan einfach für keine einige motivieren.
Den Nano habe ich schon mit ziemlicher Lustlosigkeit zu Ende gebracht und habe am Ende nur noch um des Wortcounts Willen in die Tasten gehauen.
Aber danach habe ich kein einziges Wort mehr geschrieben.
Dabei sollte ich mein Nanoprojekt eigentlich fertig schreiben, bevor es einschläft, ich habe bei Maravilla, dass im August schon fertig war, noch nicht eine einzige Seite Korrektur gelesen und mir schwirrt schon wieder eine neue Idee im Kopf herum, der Umsetzung alles andere aber noch weiter verzögern würde.
Kurz gesagt, ich weiß nicht, was ich machen soll.
Wie schaut so was bei euch aus. Habt ihr auch Motivationslöcher über Monate hinweg, oder legt sich das nach ein paar Tagen wieder. Oder was hilft eurer Meinung nach eher, um da wieder rauszukommen. Die Korrektur, oder das Nanoprojekt zu Ende bringen. Oder vielleicht doch das ganz neue Projekt ??? Ich bin absolut planlos und erbitte eure Ratschläge.
Titel: Re: Motivationsloch
Beitrag von: Sprotte am 04. Januar 2011, 17:23:23
Motivationsloch hatte ich glückseligerweise bislang erst einmal. Als ich in tiefster Depression hing.
Wenn es nur um Lustlosigkeit bezüglich eines Projekts gehts, schreibe ich fix eine Kurzgeschichte oder fange sie zumindest an. Dann komme ich meistens von ganz alleine wieder in meinen Haupttext. Oder ich lese diesen angefangenen Haupttext von Anfang bis Ende wieder durch, dann bin ich spätestens wieder drin.
Viel Erfolg!

Oh, und was ich neulich noch erfolgreich an einer anderen Autorin testen konnte: Technikwechsel!
Wenn Du normalerweise direkt in den PC tippst: Wechsle auf Handschreiben oder Diktiersystem. Oder verändere das Manuskript optisch vollkommen (pinke Schnörkelschrift auf himmelblauem Wölkchenhintergrund). Auch das kann helfen.
Titel: Re: Motivationsloch
Beitrag von: Rhiannon am 04. Januar 2011, 17:31:28
Also wenn es darum geht, dass du einfach nichts zu Papier bekommst, aber im Kopf hast, wirkt der Wechsel wirklich Wunder, ich bin nämlich Sprottes TEstperson in dieser Hinsicht gewesen...

Wenn es aber wirklich mit der Motivation hapert, denke einfach eine Weile gar nicht ans SChreiben, mach alles Mögliche, aber nur nichts was mit Schreiben zu tun hat. Du wirst sehen, wie schnell der Drang wieder da ist! Kopf hoch, auch wenn der HAls dreckig ist!
Titel: Re: Motivationsloch
Beitrag von: Sonnenblumenfee am 04. Januar 2011, 17:39:33

Motivationsloch kenne ich, hatte ich während der Abi-Zeit, wobei das stressbedingt war. Und im Anschluss danach hatte ich nach 4 Monaten Schriebpause echt Schwierigkeiten zurückzufinden.

Wenn du weder Lust auf das Nano-Projekt noch auf die Korrektur hast, dann lass es. Wenn du mit kaum Motivation und nur halbherzig rangehst, dann verschlimmert das die Situation mMn nur noch. Und wenn du es weiter hinauszögerst, wird es nur noch schwieriger, wieder Angang zum Schreiben zu finden.
Deshalb würde ich sagen: Schreib, wozu du gerade Lust hast! Entweder das neue Projekt oder eine Kurzgeschichte. Wenn du dann generell wieder mehr Lust zum/am Schreiben hast, kannst du immer noch an die alten Projekte zurückgehen.
Oder sogar mitten im neuen Projekt aufhören, wenn du eigentlich weiterschreiben möchtest und zur Korrektur oder dem Nano-Projekt wechseln mit der Auflage, dass du erst bei dem Neuen weitermachen darfst, wenn du das Alte beendet hast. Mir hilft das total. (diese Methode ist aber mit Vorsicht zu genießen. Aus Erfahrung weiß ich, dass das bei einigen zum genauen Gegenteil führen kann, nämlich das man komplett mit dem Schreiben aufhört) Wenn du da der Typ für bist, kannst du auch von Anfang an beides nebeneinanderher machen.

Ansonsten tut Tapetenwechsel grundsätzlich immer gut.
Titel: Re: Motivationsloch
Beitrag von: Runaway am 04. Januar 2011, 17:54:19
Oh, ich fühle richtig mit dir, denn damit hadere ich aktuell auch immer wieder. Ich für meinen Teil versuche, Ursachenforschung zu betreiben.
Hast du einen Verdacht, woher das Problem bei dir kommt?
So wie sich das bei dir anhört, hast du ja sehr viel zu tun. Vielleicht ist das einfach zuviel. Vielleicht würdest du das nicht mal so sehen, aber es ist trotzdem so. Möglicherweise ist es auch einfach nur so, daß die Auswahlmöglichkeiten dich so plätten. Das hatte ich letztens auch - große Frage: korrigiere ich Teil 2 oder 3, arbeite ich Teil 4 noch mal um oder mache ich was ganz anderes?
Das endete dann damit, daß ich gar nichts gemacht hab. Ich fühlte mich so überfahren.
Was geholfen hat, war, das Ganze über ein paar Tage hinweg gären zu lassen und dann habe ich alle Fürs und Widers abgewogen und bin zu dem Schluß gekommen, vorn anzufangen. Einfach nicht den ganzen Berg sehen, der sich vor einem auftürmt, sondern mit einem kleinen Stück anfangen und dann Schritt für Schritt dran arbeiten. Dann erdrückt einen das nicht so.

Ein anderes Problem war, daß ich kurz vorher in knapp 3 Wochen fast 100.000 Wörter geschrieben hab. Das war einfach... krank. Ich war einfach komplett ausgelaugt hinterher und als ich den Text danach nochmal gelesen hab, konnte ich auch feststellen, wie sich die Flüchtigkeitsfehler kontinuierlich häuften.
Danach brauchte ich einfach eine Pause. Ich hab dann gar nichts gemacht.
Erschwerend hinzu kam, daß ich ständig Agenturrückläufe gekriegt hab und diese Warterei bis zur letztendlichen Zusage mich völlig mürbe gemacht hat. Ich konnte keinen Text mehr unvoreingenommen aufmachen, weil ich alles zu Unrecht schlecht gefunden hätte. Ich war total kritisch.

Inzwischen geht das alles wieder halbwegs. Die Ferien kamen mir da ganz Recht - im Moment hadere ich mehr damit, was für die Uni zu tun ;)
Aber ich kann Rhiannon nur zustimmen: Wenn du auf gar nichts Lust hast, laß es doch einfach. Die Lust kehrt von selbst zurück.
Aber mein Tip in dem Zusammenhang wäre auch Ursachenforschung. Wenn deine Lustlosigkeit einen Grund hab, stell den erst mal ab und guck, was dann passiert.

Ich drück dir die Daumen, daß es bald klappt, ich war total unausstehlich währenddessen!
:omn:
Titel: Re: Motivationsloch
Beitrag von: Tanrien am 04. Januar 2011, 18:07:30
Hallo Telas!

Wenn du vorher noch nie ein Motivationsloch hattest, ist das jetzt natürlich schwer, den richtigen Weg zu finden, um da wieder raus zu kommen. Denn jeder der genannten Wege kann sich natürlich, unterschiedlich, wie wir alle sind, bei jedem anders auswirken. Ich will dir jetzt keine Panik machen, von wegen, dass du ewig im Loch gefangen sein wirst, egal, was du ausprobierst. Nur eben sagen, dass es vielleicht mehrere Versuche braucht und du vielleicht auch mehrere der genannten Lösungen wirklich praktisch ausprobieren musst, um die Methode zu finden, die auf dich, sowie auch auf deine Situation passt.

Ich vermute bei sowas immer, dass es am sinnvollsten ist, der Ursache auf den Grund zu gehen. Ein Motivationsloch ist ja kein Schlagloch auf der Straße, sondern was "selbstgemachtes", wenn auch manchmal in dem Sinne, dass du damit auf äußere Umstände reagierst. Außerdem willst du natürlich vermeiden, nochmal rein zu geraten...

Wenn du dann den Grund weißt, kannst du dir die entsprechenden Sachen ja rauspicken, die du ausprobieren magst. Es gibt so viele Möglichkeiten, den Status Quo zu ändern... Ich habe letztens einen Blog-Post dazu gelesen, in dem ein Autor beschrieb, wie er alle paar Monate seinen kompletten Schreibablauf ändert, um eben in kein Motivationsloch zu fallen. Er hatte auch einige Methoden genannt, aber glaubst du, ich finde den Post noch...

Aber ich denke, den Grund für das Motivationsloch herauszufinden, ist das wichtigste - oder eben man hat Glück und stolpert durch Zufall über die Lösung. ;)

Nur der Komplettheit halber würde ich gern noch "Einfach schreiben" aka "Durchtippen wie im NaNo" aka Disziplin anbringen.

(Hat sich mit Runaways Post überschnitten...)
Titel: Re: Motivationsloch
Beitrag von: Sookie am 04. Januar 2011, 18:12:18
Mir ging es wie Sonnenblumenfee: Während und nach dem Abi habe ich nichts, wirklich gar nichts geschrieben. Und dadurch habe ich auch den T12 letztes Jahr versaut.

Mir helfen dabei eigentlich immer nur zwei Dinge:

1. Einfach irgendwas schreiben. Egal was. Im Moment schreibe ich dann trotz aller Unlust (die ständig aufkommt, ehrlich gesagt) an meinem aktuellen Projekt weiter und sei es nur, um die anderen mit meinem Wordcount zu übertrumpfen. Wenn dann nach einer bestimmten Zeit oder Zeilen-/Seitenanzahl, die ich vorher festgelegt habe, die Lust wieder kommt: Gut. Wenn nicht höre ich auf und versuche es am nächsten Tag nochmal. Manchmal schreibe ich aber auch völlig sinnlosen Kram, z.B. suche ich drei Wörter aus einem Wörterbuch und schreibe 15 Minuten lang was dazu, oder ich schreibe kurze Momentaufnahmen zu Liedern, die gerade im Radio laufen, etc.

2. Ich habe eigentlich immer einen "Soundtrack" zu meinen Projekten. (Wenn nicht, bastle ich spätestens bei einem solchen Motivationsloch einen solchen - manchmal reicht das sogar schon.) Den höre ich dann an, schließe die Augen und stelle mir mein Buch als Film vor. Mit wahnsinnig spektakulären Bildern, genialen Effekten usw.

LG,
Sophie
Titel: Re: Motivationsloch
Beitrag von: et cetera am 04. Januar 2011, 19:32:04
Ich stecke derzeit auch in einem Motivationsloch. Ich glaube, es liegt daran, dass mein aktueller Roman dem Ende entgegen geht, meine nächsten Projekte aber noch immer nicht so weit geplant sind, dass ich guten Gewissens danach weiter machen könnte. Ich schreibe derzeit auch nur, weil eine Freundin mir übelste Strafe angedroht hat, wenn ich den Roman nicht vor ihrem Urlaub fertig bekomme (was dieses Wochenende der Fall ist ...)

Was bei mir in so einem Fall helfen kann, ist etwas zu schreiben, was untypisch für mich ist und von dem ich genau weiß, dass es niemals veröffentlicht wird. Ohne Druck zu schreiben, egal wie gut oder schlecht es ist, wirkt bei mir Wunder.
Titel: Re: Motivationsloch
Beitrag von: Rakso am 04. Januar 2011, 19:37:48
Hallo Telas,

ich kann nur zu gut verstehen, wie du dich fühlst. Seit nun fast drei Wochen schleppe ich mich auch nur noch mit Widerwillen an den Computer und schreibe. Besonders schlimm, wenn man sich vorgenommen hat: Jetzt schreib' ich mal so richtig durch. Mit der Zeit wird man immer deprimierter, weil's eben nicht klappt.

Ich kann mich nur den anderen anschließen. Schalte mal für eine Weile ganz ab, mach' irgendwas anderes.

Oder beschäftige dich mit etwas anderem. Bei mir war das so, dass ich seit kurzem an einer Erzählung arbeite, die überhaupt nichts mit meinen Projekten zu tun hat. Gestern hatte ich zwar nur ca. 430, aber ich bin wieder, mehr oder weniger, drinnen.

Du musst einfach herausfinden, was für dich am besten ist. Ganz wichtig, nichts erzwingen, denn dann kommt nur was zustande, was (vielleicht) noch deprimierender sein kann.

Nicht aufgeben

Gruß,
Szajkó
Titel: Re: Motivationsloch
Beitrag von: Mrs.Finster am 04. Januar 2011, 19:53:48
Ich müsste da im Moment eher den Mund halten- bei mir geht es eigentlich ganz gut  :-\

Aber mein Tipp an dich: Alles weglegen und dich inspirieren lassen. Inspiration und die Kraft der Gedanken ist der Schüssel.  So ist es jedenfall bei mir immer gewesen. Lege dir Bücher mit Covern, die dich total ansprechen, vor die Nase und stell dir vor da steht dein Name drauf. Gut geklappt hat das bei mir mit Nina Blazon, da musste ich nur den Nachnamen zuhalten.  ;D Oder nehme dir bestimmte Teile aus Fantasyfilmen. Was schreibst du denn? High Fantasy? Dann nehm den Film Herr der Ringe und stell dir vor, es ist dein Buch das da verfilmt wurde. Oder für Urban Fantasy irgendwelche Ausschnitte von großen Metropolen. So mach ich mich immer "heiß" aufs schreiben.  ;D

Nach dem 3 oder 4 Anlauf klappt es dann meist auch ganz gut. Aber sei dann auch nach einer Seite zufrieden und klopf dir auf die Schulter  :) Die alte Verfassung kommt zurück!
Titel: Re: Motivationsloch
Beitrag von: Telas am 04. Januar 2011, 21:31:08
Erstmal danke für eure motivierenden Antworten.
Ja ich denke, Ursachenforschung ist ein guter Ansatz. Aber ich glaube, dass die Gründe für die aktuelle Situation leider ziemlich komplex sind.
@ Runaway, ich würde jetzt nicht sagen, dass ich im allgemeinen extrem viel zu tun habe es stimmt aber, dass ich noch eine lange Warteschlange an Projekten habe, die ich "abarbeiten" möchte. Die Masse ist schon sehr erdrückend wenn ich daran denke, wie viel die 350 NS von Maravilla beim Korrekturlesen bei meinem Tempo sind und irgedwie macht mir das am allerwenigsten Spaß. Andererseits halte ich dieses Werk so nie in halbwegs korrektem Deutsch in Händen. Es ist einfach zum Mäuse melken.
Dann kommen auch noch äußere Faktoren hinzu. Die ewige Dunkelheit schlägt mir auf´s Gemüt und bei der Arbeit habe ich Angst, dass ich versage... Und wenn man dann mit dem Gefühl nach Hause kommt, dass man am liebsten Heulen möchte, da kann man einfach nicht mehr produktiv sein.
Außerdem scheint niemand in meinem Umfeld meine Gefühlslage zu verstehen. Ein falsches Wort reicht schon und man wird in die Psychoschublade gesteckt.

Was mein Nanoprojekt angeht habe ich das Gefühl, es vergeigt zu haben. Ich habe bereits einiges rausgeschmissen und das Werk hat an Umfang merklich abgenommen. Es hat einfach unter dem Schreibtempo gelitten und den Plot habe ich nach der ersten Phase schon gar nicht mehr verfeinert und das war im September, da ging es ja schon los...
Es ärgert mich, dass ich es so lange habe schleifen lassen und dann in allergrößter Eile vielmehr irgendwas daraus geschustert habe. Die Grundidee hat vermutlich mehr verdient als das, was schlussendlich draus geworden ist. Ich denke, ich werde die Seiten nochmals durchgehen und dann entscheiden, ob das Buch aus den Akten getilgt wird oder nicht.
Und wenn ich es halbherzig zu Ende brächte? Dann hätte ich zwei Schinken Korrektur zu lesen und einen davon würde ich nicht mögen. Da wäre mir das mit der Grabesruhe doch lieber...

Das neue Projekt jetzt direkt anzufangen könnte natürlich auch nach hinten losgehen. Außerdem habe ich noch überhaupt keinen Plot, sondern nur eine vage Idee, die in Widersprüchen zu ertrinken droht.

Ich beneide all diejenigen, die einen Fünfhundertseiter nach dem anderen raus bringen. Das eigentlich traurige ist aber, dass das Schreiben mein Leben auch wirklich bereichert, wenn es denn mal läuft, so wie im Sommer.

Ich denke, ich werde es mal mit einer Kurzgeschichte versuchen. Insofern ein guter Ratschlag. Wenn ich die auch versemmel, dann tut´s wenigstens nicht so weh. Denn das einzige was ich immer denke, wenn ich ein Projekt einstelle ist ,,schade um die Zeit, die Zeit, die ich mit anderen Büchern hätte verbringen können".
Zeit ist auch das Stichwort für das jüngste Problem. Ich verdumme meine Freizeit wieder viel zu sehr mit diesen blöden PC Spielen. Alle habe ich schon tausendmal gezockt und sie bringen an sich nichts. Ich hätte groß Lust, einfach alles zu deinstallieren.

Aber zunächst versuche ich die KG. Morgen noch arbeiten und dann ist ein langes Wochenende. Vielleicht bringe ich dann mal endlich was zu Stande.

Titel: Re: Motivationsloch
Beitrag von: Moni am 04. Januar 2011, 22:24:24
Solche Motivationslöcher sind völlig normal und besonders wenn man einen Schreibmarathon und ein Schreibhoch hinter sich hat, fällt man dann besonders tief. Ich hatte mal eines, das über ein Jahr anhielt. In der Zeit habe ich praktisch nichts geschrieben. Aber ich habe mich auch nicht dazu gezwungen, sondern irgendwann einfach abgewartet.
Man braucht auch mal eine Pause von all der schöpferischen Energie, die man beim Schreiben aufwendet.

Es ist aber bei jedem anders, wie so eine Pause, besonders wenn sie durch äußere Umstände oder Lustlosigkeit erzwungen ist, wieder überwunden wird.
Dem einen hilft rigoroses Weiterschreiben, der andere braucht Abstand und muß sich erholen und neue Kraft tanken.
Fakt ist aber: es hilft nichts, sich zu sehr zu etwas zu zwingen, zu starker Druck kann da auch negativ wirken und aus dem Schreiben eine Strafe machen.

Bei mir hat der Abstand am besten geholfen. Ich habe musiziert, gemalt, Massen gelesen, Computer gespielt... alles, was nicht Schreiben war... Und eines Tages kam die Muse wieder an der Tür vorbei und ich hab sie einfach mal reingebeten.

Wenn es mit dem KG schreiben nicht klappt, lass das Schreiben mal aktiv ruhen. Also nicht einfach nur nicht schreiben, weil keine Lust, sondern bewußt sagen "Nein, heute schreibe ich nicht". Das hab ich im Nano zweimal gemacht und dann ging es umso besser.


Titel: Re: Motivationsloch
Beitrag von: Emilia am 04. Januar 2011, 22:44:09
Wenn ich dir, lieber Telas, einen Motivationsschub verleihen dürfte:

Schreib 50 Wörter! Jetzt! SOFORT!

Diesen "Tipp" habe ich vor etwas längerer Zeit im Internet entdeckt, als ich ebenjenes nach Möglichkeiten durchforstet habe, meine damalige Schreibblockade zu überwinden. Ich habe getan, was mir geraten wurde und hatte im Anschluß daran tatsächlich ein weites Kapitel meines damaligen Projekts in die Tasten gehauen (dass dieses Müll war, ist eine andere Geschichte).

Ich denke, solch kleine Schritte (50 Wörter. Was sind schon 50 Wörter?) können Wunder wirken, obwohl das natürlich ein rein subjektives Empfinden ist. Auch hat dieses Sofortschreiben ein wenig was von "sich zum Schreiben zwingen", was vor allem auf Dauer keine Option sein sollte. Andererseits ist es in meinen Augen mit am Wichtigsten, dass man überhaupt wieder reinfindet und die Schreibkunst nicht etwa auf "später" oder "morgen" verschiebt.

In dem Sinne:

Schreib 50 Wörter! Jetzt! SOFORT!

Du schaffst das! ;)
Titel: Re: Motivationsloch
Beitrag von: moonjunkie am 05. Januar 2011, 10:29:26
Ich tue mich im Moment auch schwer. Ich habe mein Manuskript fertig, muss also jetzt überarbeiten. Habe auch schon angefangen, aber es zieht sich alles so. Zwischendurch habe ich auch noch zwei Kurzgeschichten geschrieben und wenigstens die schonmal eingeschickt.

Dazu kommt jetzt noch eine Erkältung und mit "dickem" Kopf denkt es sich schlecht. Habe jetzt aber mal angefangen die handschriftlichen Änderungen einzuarbeiten. Das geht auch ohne denken, die hatte ich schon gemacht.

Also, was vielleicht helfen könnte: Mach mal was anderes! Computerspiele haben bei mir meistens den gleichen Effekt, man fühlt die Zeit verrinnen und es bringt einen nicht weiter. Vielleicht könntest Du irgendwas sportliches machen? Irgendwas was Spaß macht. Schlittenfahren? Spazieren? In den Zoo gehen? Schwimmen gehen? Yoga machen oder Kampfsport? Lesen könnte vielleicht helfen, oder anderweitig kreativ sein. Malen, Musik machen. Relaxen mit oder ohne Musik vielleicht. Einfach mal in die Stadt fahren und Leute beobachten. Etwas leckeres kochen oder backen. Aufräumen hilft mir manchmal auch. Wenn der Schreibtisch ordentlich ist, wird man nicht so abgelenkt.

Ich weiss nicht, ob Dir davon irgendetwas weiterhilft, aber vielleicht ist ja was dabei. Ich finde frische Luft oder sogar einfach nur Autofahren und etwas anderes sehen hilft mir meistens ganz gut weiter. Unterbrechen, Pause machen, entspannen sowieso. Oder etwas Neues probieren, wenn der Alltag zu eingefahren ist.

Und wenn Du Lust hast, die Spiele zu deinstallieren - dann tu das doch mal. Kannst Du ja irgendwann wieder draufspielen.
Titel: Re: Motivationsloch
Beitrag von: Luna am 05. Januar 2011, 11:12:05
Ich kann moonjunkie nur zustimmen. Nach dem NaNo bin ich auch in ein Loch gefallen und hatte für eine Weile genug vom Schreiben. Ich habe mir ein schönes Spiel für die Playstation 2 gekauft, um den Kopf wieder frei zu kriegen. Nach etwa zwei Wochen konnte ich mich problemlos erneut ans NaNo Projekt setzen und es überarbeiten. Das Überarbeiten hat mich sehr in Anspruch genommen, es sollte zu Weihnachten fertig werden, da ich es meinem Freund ausdrucken wollte und brauchte eine neuerliche Ablenkung. Daher zocke ich gerade wieder mit Begeisterung Playstation. Mitte des Monats, wenn der Kopf frei ist, werde ich langsam anfangen, das Ende meines Projektes zu plotten, um im Februar an einem Word-Battle teilnehmen zu können.
Was mir auch geholfen hat, war: ich habe bislang alles in Open Office geschrieben und habe mir mal das Freeware yWriter runtergeladen. Das war etwas völlig Neues für mich. Ich musste Kapitel für Kapitel vom NaNo einfügen, Chara Bios schreiben und was weiß ich alles für nette kleine Sachen wie Landschaften Orte und Perspektiven. Das hat Spaß gemacht. Halt was völlig anderes zum 0815 Open Office.
Das mit der Playstation war jetzt nur ein Beispiel. Ich denke, sich mit etwas völlig anderem als mit Schreiben etwas abzulenken, sich nicht unter Druck zu setzen und sich langsam wieder hineinzufinden, hat mir geholfen, viell. wäre das ja eine Möglichkeit für Dich.  Und, zum Wiedereinfinden könnte Dir helfen, wenn Du mit einem anderen Schreibprogramm, yWriter, falls Du den noch nicht hast, arbeitest und die netten hilfreichen Gimmicks da testest und ausprobierst.
LG Luna
Titel: Re: Motivationsloch
Beitrag von: Smaragd am 05. Januar 2011, 16:01:28
Zitat von: Telas am 04. Januar 2011, 21:31:08
Die Masse ist schon sehr erdrückend wenn ich daran denke, wie viel die 350 NS von Maravilla beim Korrekturlesen bei meinem Tempo sind und irgedwie macht mir das am allerwenigsten Spaß. Andererseits halte ich dieses Werk so nie in halbwegs korrektem Deutsch in Händen. Es ist einfach zum Mäuse melken.

Das kann ich sehr gut verstehen. Ich will ja eigentlich schon seit zwei Jahren an eine Geschichte mit 75k ran, aber irgendwie... *hust* Ich versuche jetzt, meinen Nano zu überarbeiten, der ist ganz nett bei 55k gelandet und nur in einer Perspektive geschrieben. Trotzdem habe ich dieses Jahr noch nichts gemacht - habe aber fest vor, dass später heute noch zu ändern. Motivation hole ich mir in der Editorengilde (eine Arbeitsgruppe wie der Tino, nur dass wir überarbeiten. Oder es versuchen). Es hilft, eine Gruppe zu haben, die mit ähnlichen Motivationsproblemen kämpft, auch wenn es sich nicht so gut vergleichen lässt wie das reine Schreiben. Kleine Battles machen wir trotzdem.

Es gibt übrigens auch heißen Tee, Kerzen, Kekse und Schokolade ;)

Falls das gut klingt, bist du herzlich eingeladen :) Ich habe den Eindruck, dass es dir jetzt gerade ganz gut tun würde, mit der Überarbeitung anzufangen und eventuell noch parallel deine neue Idee zu plotten oder am Nanoplot zu feilen. Noch mehr zu schreiben würde deine Liste von allem, was gemacht werden muss, nur verlängern ;)
Titel: Re: Motivationsloch
Beitrag von: Telas am 05. Januar 2011, 16:30:37
So, ich habe heute gleich als erstes Xaverines Rat befolgt und irgendwas geschrieben. Und immerhin, es waren sogar 64 Wörter.

Ich befolge jetzt mal den Rat der guten Xaverine und schreibe einfach aus dem Stehgreif heraus 50, in Worten fünfzig Wörter, damit ich mal wieder ein wenig auf Touren komme. Ich habe keine Lust drauf, dass alles auf meinem Rechner versauert und ich will endlich mal wieder vorankommen und wenn ich die eine KG in den Sand setze, dann kommt halt ne neue dran.

Das hat also schon mal funktioniert. Ich habe mir mal im groben überlegt, wie es nun weitergehen muss. Ich habe den deutlichen Verdacht, dass ich immer weiter vom Schreiben abgleite, wenn ich nicht endlich mal reagiere.
Diese KG werde ich einfach mal versuchen. So wie grade eben die 64 Wörter, nach dem Motto "auf die Plätze, fertig los!"
Danach fange ich die Maravilla Korrektur an weil sonst, wie Smaragd ja richtig sagt, meine Liste mit Büchern zum Korrekturlesen im länger wird.
Und was mein Nanoprojekt angeht. Das lese ich mir parallel zu Maravilla nochmals durch und wenn ich merke, dass es Schund ist, wird es auf Eis gelegt.

Aber irgendwie ist das doch komisch oder? Es scheint hier ja mehrere zu geben, die entweder nach einem abgeschlossenen Manuskript, oder nach dem Nano in ein Motivationsloch gefallen sind. Dagegen müsste man echt ein Rezept entwickeln :hatschi:
Titel: Re: Motivationsloch
Beitrag von: Thaliope am 05. Januar 2011, 16:36:30
Zitat von: Telas am 05. Januar 2011, 16:30:37
Dagegen müsste man echt ein Rezept entwickeln :hatschi:


Vielleicht heißt es aber auch nur, dass so ein Motivationsloch ganz normal und sogar notwendig ist. Der Geist braucht auch mal ne Pause, kann nicht immer nur produzieren. Gerade nach Abschluss eines größeren Projekts muss sich der innere Schriftsteller oft neu orientieren. Statt eines Rezeptes dagegen würde ich mich nach meinen eigenen jüngsten Erfahrungen dafür aussprechen, dieses "Loch" als das zu nutzen, was es ist: eine schöpferische Pause. Sie eignet sich ideal, um die Gedanken fließen zu lassen, wieder mehr zu lesen ... bis die neuen Ideen wieder von ganz alleine sprudeln und aufs Papier wollen.
Titel: Re: Motivationsloch
Beitrag von: Moni am 05. Januar 2011, 20:55:33
Meine Rede...  :innocent:
Titel: Re: Motivationsloch
Beitrag von: Telas am 07. Januar 2011, 15:28:31
Wahrscheinlich habt ihr Recht, dass man das Motivationsloch eben als schöpferische Pause akzeptieren muss, aber sie ist für mich mittlerweile fast unerträglich. Gestern wollte ich unbedingt diese KG schreiben, aber es wurde nichts draus, nicht ein Wort habe ich zu Papier gebracht. Ich habe es nicht einmal versucht. Ständig habe ich mir eingeredet, dass ich es später mache und schon war´s halb zwölf. Ich muss wohl einsehen, dass ich es nicht erzwingen kann, dass der Schreibfluss wieder kommt. Also werde ich eben versuchen, diese blöde Korrektur anzuleiern. Wenn der größte Brocken vom Tisch wäre, ginge es womöglich wieder.
Titel: Re: Motivationsloch
Beitrag von: Cendan am 07. Januar 2011, 16:05:08
Zitat von: Telas am 07. Januar 2011, 15:28:31
Wahrscheinlich habt ihr Recht, dass man das Motivationsloch eben als schöpferische Pause akzeptieren muss

Genau. Klar ist Schreiben Handwerk, aber das Endprodukt leidet wenn man nicht mit dem Herzen dabei ist.

Wenn du das Schreiben als Alltäglichkeit, wie zum Beispiel das Zähneputzen, akzeptierst und deinen persönlichen Rythmus findest, geht es dir auch leichter von der Hand. Außerdem suche ich persönlich mir gerne Ablenkung. Hochmotiviert komme ich meistens aus der Bücherei oder von Spaziergängen (am besten mit passendem Gesprächspartner), um mal ein paar Beispiele zu nennen.

Und am besten komme ich immernoch voran, wenn ich mir das Endprodukt vor Augen halte, NICHT die Arbeit, die dafür noch zu erledigen ist.

Gruß, Cendan.
Titel: Re: Motivationsloch
Beitrag von: Emilia am 07. Januar 2011, 16:10:04
Zitat von: Telas am 07. Januar 2011, 15:28:31
Ständig habe ich mir eingeredet, dass ich es später mache und schon war´s halb zwölf. Ich muss wohl einsehen, dass ich es nicht erzwingen kann, dass der Schreibfluss wieder kommt.
Eine Idee wäre es natürlich auch, sich nicht einzureden, dass man später anfängt, sondern ... Ja, eben einfach anfangen. Das Schreiben die ganze Zeit über vor sich herzuschieben hat den gleichen Endeffekt, wie der berühme Raucherspruch "Noch diese eine Zigarette, danach höre ich auf.": Es funktioniert nicht.

Natürlich kann es wichtigere Arbeiten geben, die in der eigenen Prioritätenliste weiter oben stehen und das Schreiben damit zwangsläufig auf "später" verschieben. Aber dann handelt es sich hierbei ja nicht mehr um ein Motivationsloch.
Titel: Re: Motivationsloch
Beitrag von: Telas am 07. Januar 2011, 22:51:57
@Cendan, wahre Worte! Manchmal sollte man einfach an das Ziel denken, dass man so schnell und so gut wie möglich erreichen will. Wenn sich erste kleine Erfolge einstellen, läuft es meist wesentlich besser. Diese Erfahrung habe ich schon oft gemacht. Und ich habe tatsächlich einen winzig kleinen Erfolg zu vermelden. Ich habe mit Korrektur angefangen. Der Prolog ist durch, auch wenn´s nur 13 Normseiten waren. Ein Anfang ist nunmal ein Anfang und besser als nichts.

@ Xaverine, auch deine Worte kann man unterschreiben, weil sie einfach der Wahrheit entsprechen. Alles verzögern bremst jeden Fortschritt aus. Der Weg ist das Ziel, mit dem Motto habe ich mich heute hingesetzt und einfach angefangen. Und siehe da, so schrecklich war es gar nicht zu lesen. Es wird eben vielleicht doch nicht alles so heiß gegessen, wie´s gekocht wird.

Fazit: Es geht leicht bergauf.
Titel: Re: Motivationsloch
Beitrag von: Emilia am 07. Januar 2011, 22:58:32
Auch, wenn das hier jetzt ein klein wenig OT ist:

Zitat von: Telas am 07. Januar 2011, 22:51:57
Der Prolog ist durch, auch wenn´s nur 13 Normseiten waren.
Mein längster Prolog zählte in der Rohfassung bisher 14 Normseiten - insofern bist du doch gar nicht so schlecht dran. ;)
Titel: Re: Motivationsloch
Beitrag von: Telas am 16. Januar 2011, 20:16:09
Endlich habe ich mal wieder ein paar Worte geschrieben, die ersten 715 seit Ende November. Gewiss ist es nicht allzuviel, aber es ist besser als nichts und was mir am meisten Mut macht ist die Tatsache, dass es relativ gut ging. Ich habe mich gegen die Entweder- oder Strategie entschieden. Erst alles überarbeiten und gar nicht mehr schreiben, würde meinem Nanoprojekt den Rest geben. Also schreibe ich nebenher ein wenig daran weiter, mit humanen Wortzahlen. Dadurch erhalte ich das Werk am Leben und beginne zumindest langsam den steinigen Aufstieg aus dem Motivationsloch.
Titel: Re: Motivationsloch
Beitrag von: Sanjani am 16. Januar 2011, 20:32:48
Hallo ihr Lieben,

@Telas: Ich wünsche dir, dass dein Motivationsloch bald vorbeigeht. Meins dauert schon - mit einigen kurzen Pausen - seit ca. einem Jahr an. Ich finde es einerseits total erdrückend, aber andererseits kann ich auch einfach nichts schreiben, weil ich weiß, dass es Schrott ist. Ich habe es ein paarmal versucht und das Endprodukt gefiel mir nicht. Es war zwar nicht grottig, aber es war auch nicht das, was ich mir vorgestellt habe.

Im Moment habe ich aber einfach auch viel Stress und ich weiß, dass ich geduldig sein und warten muss, bis die wichtigen Arbeiten herum sind, auch wenn ich diesen Schreibfluss auch gern wieder einmal genießen würde.

Ich weiß auch, dass mir etwas ganz Neues mal wieder gut täte, ein Urlaub vielleicht oder ein Tagesausflug, einfach etwas, das etwas Wind in den leeren Kopf bringt.

Wobei ich Telas ja so verstanden habe, dass er schon Ideen hat, aber sie einfach nicht niederschreiben kann. Ich finde es eine gute Idee mit der Korrektur anzufangen, nur würde ich jetzt nicht mit Herzensprojekten anfangen, weil die Enttäuschung vielleicht zu groß wäre, wenn man sie schreibt und dann feststellt, dass die Szenen einfach nicht so klingen, wie man sie sich vorstellt.

Das mal mein Senf dazu.

LG Sanjani
Titel: Re: Motivationsloch
Beitrag von: Valaé am 16. Januar 2011, 23:19:21
*mich hier einmal reintroll* Tut mir jetzt leid, nicht sonderlich viel von dem Thread gelesen zu haben aber das hier ist der richtige Ort und ich muss mich mal kurz ausheulen...
Motivationsloch? Ja. Kenn ich. Hab ich. Braucht ihr eins? Kann ich gerade verkaufen, ich wil's nicht.
Bei mir ist es sogar schlimmer als nur Motivationsloch. Ich... keine Ahnung nach meinem NaNo-Höhenflug bin ich so dermaßen abgestürzt, dass ich froh bin, wenn ich mein Soll geschrieben bekomme und ich muss mich dazu prügeln. Und das, obwohl ich Zügellos schreibe, die Geschichte die am meisten Spaß und Feuer bringen sollte von allen, die ich im Moment habe. Aber ich fühle mich so... leer.
Ich schreibe Zügellos und es gibt wirklich lustige Stellen darin, ich habe nicht das Gefühl, es zu vergeigen. Aber es ... es macht MIR keine Freude. Jedenfalls nicht dauerhaft. Nicht so wie Schlangenbiss. ich komme von den ganzen Vergleichen nicht los und immerzu trauere ich Jargo hinterher.
Ansonsten schreibe ich Plots, sie stecken voller Ideen, die ich sogar gut finde- aber mein Problem ist im Moment dass ich so gar nicht an mich glaube. Mein Motivationsproblem ist, dass ich das Gefühl habe, ich schreibe Dinge, die nur ich gut finde, als ob meine Ideen alle scheiße wären und keiner will so etwas lesen und ich bin einfach nur zu doof, es zu merken. Ich weiß noch nicht mal, wie ich auf diese Idee komme. Es ist... keine Ahnung. Einfach niederschmetternd und raubt mir jegliche Motivation im Moment. Heute kam ein wenig auf, ich war Feuer und Flamme, aber dann... kaum habe ich einmal eine PAuse gemacht, nur fünf Minuten, bin ich so unten, dass ich nicht mehr will, gar nicht mehr will und irgendwie... ich will wieder mit Freude schreiben und an meine Schreibe glauben *schnüff*
Entschuldigt bitte mein Selbstmitleid und mein Geheule hier... ich bin grad irgendwie in nem Loch, wirklich. Anders kann man es nicht nennen. Aber ich würde gerne raus...
Titel: Re: Motivationsloch
Beitrag von: Telas am 17. Januar 2011, 17:40:56
@ Sanjani, ja so ähnlich ist es auch, aber ich hoffe, nach dem gestrigen Auftakt geht es wieder aufwärts. Ideen habe ich, wie du sagst, genug. Dein Demotivation ist also stressbedingt. So was ist natürlich blöd, weil man den Stress schlecht abstellen kann und dann wieder voll konzentriert schreiben kann. Meine Demotivation ist auch maßgeblich auf äußere Umstände zurückzuführen und dementsprechend weiß ich, wie es sich für dich anfühlen muss. Ich wünsch dir natürlich auch, dass du wieder in Schwung kommst und denke, dass ein Tapetenwechsel wirklich helfen kann.

@ Valaé  :knuddel: du scheinst ja momentan ziemliche Selbstzweifel zu haben. Bestimmt ist es nicht so schlimm, wie du denkst. Meistens ist man selbst der härteste Kritiker. Gäbe es nicht die Möglichkeit, dass du einer Freundin Ausschnitte zu lesen gibst? Wenn dann ein lobendes Wort zurückkommt, ist die Freude sicher im Nu wieder da. Wenn dir Schlangenbiss selbst sehr gut gefallen hat, wirst du sicher auch mit deinen aktuellen Geschichten noch warm. Wünsch dir auch ganz viel Erfolg, weil Motivationslöcher einfach nerven!

ZitatEntschuldigt bitte mein Selbstmitleid und mein Geheule hier...

Dafür braucht man doch nicht um Entschuldigung bitten, ich heule noch viel lauter als du.
Wird schon werden,

Telas
Titel: Re: Motivationsloch
Beitrag von: Malinche am 17. Januar 2011, 17:48:31
Ach, Valaé, das seh ich ja jetzt erst!

Zitat von: ValaéMotivationsloch? Ja. Kenn ich. Hab ich. Braucht ihr eins? Kann ich gerade verkaufen, ich wil's nicht.
Bei mir ist es sogar schlimmer als nur Motivationsloch. Ich... keine Ahnung nach meinem NaNo-Höhenflug bin ich so dermaßen abgestürzt, dass ich froh bin, wenn ich mein Soll geschrieben bekomme und ich muss mich dazu prügeln. Und das, obwohl ich Zügellos schreibe, die Geschichte die am meisten Spaß und Feuer bringen sollte von allen, die ich im Moment habe. Aber ich fühle mich so... leer.

Zitat von: ValaéAnsonsten schreibe ich Plots, sie stecken voller Ideen, die ich sogar gut finde- aber mein Problem ist im Moment dass ich so gar nicht an mich glaube. Mein Motivationsproblem ist, dass ich das Gefühl habe, ich schreibe Dinge, die nur ich gut finde, als ob meine Ideen alle scheiße wären und keiner will so etwas lesen und ich bin einfach nur zu doof, es zu merken. Ich weiß noch nicht mal, wie ich auf diese Idee komme. Es ist... keine Ahnung. Einfach niederschmetternd und raubt mir jegliche Motivation im Moment. Heute kam ein wenig auf, ich war Feuer und Flamme, aber dann... kaum habe ich einmal eine PAuse gemacht, nur fünf Minuten, bin ich so unten, dass ich nicht mehr will, gar nicht mehr will und irgendwie... ich will wieder mit Freude schreiben und an meine Schreibe glauben *schnüff*

:knuddel: Das klingt echt übel. Ich würde mich da Telas anschließen. Vielleicht könntest du ja auch Schlangenbiss erst überarbeiten - ein bisschen gibt es da sicher glattzufeilen, und das wäre eine Möglichkeit, dich noch einmal mit diesem Projekt zu beschäftigen, das dich so beflügelt hat. Und ja, lass Leute testlesen. Bei mir trudeln gerade die ersten Rückmeldungen zu den Kondorkindern ein, und es ist unglaublich, wie gut das tut.

Vielleicht kannst du auch parallel überarbeiten und an neuen Sachen schreiben, je nachdem, wie du dich dann besser fühlst. Ich mache es momentan so, dass ich an zwei Sachen schreibe. Meistens habe ich zwar auf Kojotenfeuer mehr Bock als auf den kleinen Goblin, aber manchmal eben auch nicht. Und dafür ist es dann ganz cool, zweigleisig zu fahren.

Ich denke, positives Feedback von außen wäre wirklich der erste Schritt, um dich wieder aufzubauen. Ansonsten: Du hast Ideen, du plottest, und das ist schon mal gut. Und du bist nicht die einzige, der deine Sachen gefallen. Wenn das kleine Teufelchen auf deiner Schulter noch mal so was sagt, wird Blake es kopfüber in einem Riesenglas Tequila ertränken - sag ihm das!  :knuddel:
Titel: Re: Motivationsloch
Beitrag von: RubinaGela am 17. Januar 2011, 19:44:41
Hallo an alle im blöden Motivationsloch,

wie Moni und Thaliope schon erwähnt haben, ist es ganz natürlich für Künstler - für alle Künstler - daß irgendwann die Kreativität einfach mal alle ist. Und dann geht nix mehr. Weder beim Schreiben noch beim Denken, geschweige denn bei der Motivation (es gibt Zeiten, da helfen nicht mal Pfannen...)
Sowas muß man einfach vorrübergehen lassen, wie Schlechtwetter. Geht nicht anders. Moni hat so schön gesagt, sie musiziert, liest, malt - eben alles, was mit dem Eigentlichen nichts zu tun hat. Genau richtig. Währenddessen erholt sich der Geist allmählich und füllt sich wieder auf. Mit neuen Ideen - und neuer Lust am Schreiben. (Ist ja bei Telas beinahe schon geschehen, wenn ich das richtig interpretiere.)

@ Telas:
Mir hilft es, wenn ich einen Berg an "To do" vor mir habe, alles in kleine übersichtliche Häppchen zu teilen. Also jeden Tag 50 Wörter und drei Seiten Korrektur lesen (Mengen beliebig austauschbar) Dann kann es passieren, daß man sein Soll erfüllt und vielleicht sogar überschreitet. Was für ein Erfolg! Gibt sicher Motivation... Wenn nicht, siehe oben.

@ Valaé:
1. Wenn man einen Erfolg hinter sich hat, kostete dies ja eine Menge Energie und Arbeitsaufwand. Das muß man erstmal verkraften *auf Monis Text verweis*
2. Wenn eine Story richtig gut geworden ist, hängt man auch an den Charakteren fest. Mit Herz und allem. Für die neue Geschichte braucht man einfach eine Weile, bis man sich auch in deren Protas verliebt. Aber es geschieht (jedenfalls bei mir. Ich denke aber, so viel anders bist du - und jeder andere Autor - auch nicht gestrickt. Sonst würdest du ja nicht über diese Leute schreiben. Oder?)
3. Etwas Abstand für eine Weile tut immer gut (siehe oben). Ansonsten Geduld...

Falls das ein Trost ist (Telas hat es ja schon herausgefunden): "Ihr seid nicht allein!"

In der Hoffnung, es läuft bald wieder rund, wie dieses  :rofl: ,

liebe Grüße
Gela
Titel: Re: Motivationsloch
Beitrag von: Valaé am 17. Januar 2011, 20:08:23
Erstmal danke für die lieben Worte hier.

Was hier manchmal angesprochen wurde - es jemandem zum Lesen zu geben und dann sich an den freudigen Kommentaren zu erfreuen- scheint mir persönlich im Moment sogar der Kern der Sache zu sein: Mein Freund fragt schon seit Monaten nicht mehr nach Kapiteln von mir, meine beste Freundin, der ich ein Kapitel gegeben habe zum Lesen hat es bis heute nicht getan (und das ist fast ein halbes Jahr her). Ich glaube manchmal, dass meine Unzufriedenheit auch daher kommt, dass ich eben irgendwie nur die Rückmeldung bekomme dass keiner Zeit und Lust hat das Ganze zu lesen. Dabei weiß ich sowohl bei meinem Freund, als auch bei meiner Freundin, dass es gar nicht an meinen Geschichten liegt, denn mein Freund verpeilt es einfach nur, mich zu fragen (der ist grad im Umzugsstress und deswegen vergisst er so eine Frage eben auch gerne mal) und meine Freundin hat die Geschichte ja noch nicht mal angefangen, daher kann es ja nicht an ihr liegen, sie weiß ja noch gar nicht, wie sie ist. Dennoch macht mich dieses Desinteresse unsicher, obwohl es ein Zeitmangel und kein Desinteresse ist. Es ist nur... keine Ahnung. Man glaubt ja doch immer, dass es an einem selbst und den Geschichten liegt.

@ Malinche: Hm paralell arbeiten wird gerade etwas schwer, ich habe nur Zügellos... naja gut ich habe noch Schattenjahre aber bei dem Ding ist wirklich die Luft raus. Irgendwie. 4 Jahre herumdoktern haben meinem absoluten Baby irgendwie gar nicht gut getan. Ich bange noch darum, dass ich es nicht in die Tonne kloppen muss. Aber eine Geschichte, die sich mit mir durch die Pubertät gekämpft hat, hat einfach gelitten. Sie wurde so oft umgeschrieben, verändert, anders formuliert, dass ich nie wirklich voran gekommen bin, jetzt habe ich keine Lust mehr auf sie und zudem ist der Plot so verworren geworden, dass noch nicht einmal ich ihn mehr verstehe... ein Fall für Nerven aus Stahl oder die Tonne. Aber wer kloppt schon gerne ein absolutes Herzensprojekt in die Tonne?
Schlangenbiss zu überarbeiten wird, fürchte ich, so viel Zeit in Anspruch nehmen, dass ich mit dem T12 in so hoffungslosen Rückstand gerate, dass ich ein Problem bekomme- zumal im Februar dann Klausuren anstehen. Eigentlich muss ich Seiten hamstern! Ich fürchte nur gerade, ich setze mich selbst zu sehr unter Druck. Schlangenbiss war da das ganze Gegenteil. Ich hatte mich da endlich einmal von meinem Zwang an "Schattenjahre" schreiben zu MÜSSEN losgelöst und mich Hals über Kopf in etwas Neues gestürzt. Ja... und diese Erfahrung, dieses *mal schaun wie weit ich komme und was das hier wird* ist dem *das muss gut werden, du musst da jetzt powern* gewichen. Und irgendwie tut mir das nicht gut.

Ich glaub, ich niste mich jetzt wirklich mal irgendwo bei dir in der Bar ein XD. Dann kann ich meinen Teufel in deine Schießereien schicken, wenn der Mal wieder rummosert.
Im Moment fühl ich mich wie in so einer Hassliebe: Ich habe viele Ideen, daran mangelt es irgendwie gar nicht. Nur an Zeit, Motivation und einfach Allem, um die dann auch noch zu schreiben...
Und ich bin solange für eine Idee zu begeistern, wie ich sie nicht schreiben muss. Und das als jemand, der sich gerne Autor schimpfen würde -.-.


@RubinaGela:
An sich hast du auf jeden Fall Recht, aber NaNo war November. jetzt haben wir schon Mitte Januar. Ich habe mir den ganzen Dezember Faulheit gegönnt. Jetzt muss es doch mal langsam wieder gehen... ich habe im Moment große Angst, dass es mir gehen wird wie vor einem Jahr schon einmal: Nur eine kurze Pause machen wollen, es langsamer angehen lassen wollen. Und was war das Resultat? Ein halbes Jahr ohne ein einziges Wort.
An der Story von Schlangenbiss hing ich schon, bevor ich sie geschrieben habe... ich kann mich wirklich, obwohl ich viele Charas habe die ich liebe, noch nie daran erinnern, jemals jemanden so gemocht zu haben wie Jargo (dabei war er eigentlich gar nicht der Chara, für den ich dieses Buch geschrieben habe), aber... ich verstehe nicht so ganz, warum ich an Vino nicht so gut herankomme. Ich meine, ich kenne Vino seit 4 Jahren. Es ist ja nicht so, dass ich für "Zügellos" ganz neue Charas bräuchte. Ich habe mich auf alte Bekannte verlassen. Daher dachte ich eigentlich, das würde es einfacher machen... an sie heranzukommen. Noch dazu sind sich Vino und Jargo gar nicht mal so unähnlich...
Sollte ich vielleicht Eila-Kapitel von Schattenjahre schreiben? Das wäre zumindest ein Hauch von Schlangenbiss... Immerhin kommt sie (Protagonistin aus Schlangenbiss) ja auch in Schattenjahre vor... aber dafür ist der Plot für Schattenjahre zu... lose. Ich hätte am Ende ja doch nur Kapitel, die ich nicht gebrauchen kann, weil sie Dinge nicht beachten, die noch eingebaut werden und von denen ich jetzt noch nichts weiß. So sah es bei Schattenjahre immer schon aus.

Es ist im Moment... ja. Wirklich schwierig für mich. Ich habe Ideen, was ich schreiben wollen würde, aber kennt ihr das Gefühl, die Motivation nur so lange zu haben, bis ihr es dann wirklich angeht? Ein Projekt, das so lange toll ist, wie es ein Projekt bleibt. Sobald es aber eine Geschichte wird ist die Kerze wie ausgeblasen?
Titel: Re: Motivationsloch
Beitrag von: Sonnenblumenfee am 17. Januar 2011, 20:33:05
Du Arme! :knuddel: So ein Motivationsloch kann einen echt runterziehen.

Ich hätte ein paar lösungsvorschläge anzubieten:

wenn du Leser suchst: versuch es im Betaleser-Board. Ich bin sicher, da wird sich der ein oder andere finden. auch wenn es noch nicht überarbeitet ist. (Ich würd ja selber gerne, aber ich habe gerade erst mit Malinches Kondorkindern angefangen... dabei würde mich Schlangenbiss total interessieren - vielleicht wenn du mir erstmal nur das erste Kapitel gibst?)

Schraub deine Ansprüche runter. ich weiß, das ist leichter gesagt als getan. Mess nicht alles an Jargo. Vino ist nicht Jargo. Er ist ein eigenständiger Charakter und sollte auch als solcher behandelt werden.

Wenn du keine Lust zu Zügellos hast, dann würde ich an deiner Stelle es auch sein lassen. Mit dem Schreiben (für eine Weile) ganz aufhören musst du nicht (obwohl dir das sicherlich auch gut tun würde)
Schreib lieber etwas anderes. Was mir manchmal hilft, ist, KGs zu schreiben. Die müssen nicht lang sein, müssen nicht großartig viel Handlung haben, müssen nicht gut sein. Aber wenn du sie schreibst, dann schreibst du wenigstens. Und wenn du die KGs nur für dich schreibst, hilft das vielleicht, deine Ansprüche runterzuschrauben.
Wenn du dein problem auch an den Charakteren festmachen kannst, dann schreib etwas über vüllig andere Charaktere. Vielleicht ist das Problem ja gar nicht, dass Vino Jargo nicht ähnlich genug ist, sondern das er zu ähnlich ist? Vielleicht brauchst du Abstand von diesem Typ Charakter?

Und dann noch eins: Es wird auch wieder besser! Ganz sicher! So eine Phase hat jeder mal.
Titel: Re: Motivationsloch
Beitrag von: RubinaGela am 17. Januar 2011, 20:57:28
Hallo Valaé,

wäre es für dich denn möglich, Teile aus deinem Werk Schattenjahre in dein laufendes Programm einzubinden?

ZitatSollte ich vielleicht Eila-Kapitel von Schattenjahre schreiben? Das wäre zumindest ein Hauch von Schlangenbiss... Immerhin kommt sie (Protagonistin aus Schlangenbiss) ja auch in Schattenjahre vor...

Dann könntest du deine Herzensache aus der Vergangenheit vielleicht als Pool für etwas Neues nutzen - bevor du es nachher noch entsorgst. (Wäre doch schade). Da ich deine Erzählungen nicht kenne, ist das natürlich ins Blaue hinein geraten, aber Sequenzen umzuschreiben und für die neue Sache zurecht zu modellieren wäre doch mal was anderes. Könnte dich das reizen? Voraussetzung ist natürlich, daß es überhaupt möglich ist...

ZitatEs ist im Moment... ja. Wirklich schwierig für mich. Ich habe Ideen, was ich schreiben wollen würde, aber kennt ihr das Gefühl, die Motivation nur so lange zu haben, bis ihr es dann wirklich angeht? Ein Projekt, das so lange toll ist, wie es ein Projekt bleibt. Sobald es aber eine Geschichte wird ist die Kerze wie ausgeblasen?

Ja. Kenn ich. Dann versinke ich in Musik, versauere vor Filmen oder starre in die Landschaft, die mich eigentlich immer inspiriert. Bisher sind diese starren Zeiten immer noch wieder vergangen *auf Schlechtwetter verweis* - und ich habe ja schon einige Jährchen auf dem Buckel. Manchmal dauert es eben ein bisschen länger. Auf jedenfall solltest du dich nicht aufgeben. Und wenn du die Kurve tatsächlich nicht kriegst: Man kann jederzeit ganz von vorne anfangen.

Liebe Grüße
Gela
Titel: Re: Motivationsloch
Beitrag von: Valaé am 17. Januar 2011, 21:19:59
Huhu nochmal.

Muss erst mal ganz kurz anmerken dass ich es wirklich toll finde, wie sehr der TZ hinter seinen Mitgliedern steht *mal ganz gerührt ist*. Wusste ich ja schon vorher aber muss ich eben nochmal betonen.

@ Sonnenblumenfee: Betaleser... ähem ja. Da hast du den wunden Punkt schon angesprochen weswegen ich mich scheue, da nach Betalesern zu suchen... es ist ein firs draft... ein mehr als first draft, noch dazu im NaNo entstanden und mein erstes fertiges Manuskript... ähem ja. Voller Tippfehler, Bezugsfehler, doppelter und dreifacher Wörter, Anfängerfehler... ich hab ein wenig Scheu, das einem Betaleser anzutun, ehe ich es nicht überarbeitet habe. Irgendwie... Wobei ich auf dein Angebot mit dem ersten Kapitel gerne einmal eingehen würde. Man muss ja, um wieder Vertrauen in die eigene Schreibe zu bekommen, nicht unbedingt gleich ein ganzes Manu bewertet bekommen.
Ansprüche runterschrauben... achje was für eine gute Idee, nur leider so schwierig zu machen v.v. Ich muss einmal kurz folgendes schildern: Ich bin... schwierig. Ich habe sehr hoche Ansprüche an mich, indem ich beispielsweise keine Geschichte schreibe, von der ich selbst nicht überzeugt bin, dass sie eine Aussage, eine Botschaft, einen tieferen Sinn hat. Zügellos war anfangs nur Klamauk und deswegen wollte ich es zu Beginn gar nicht schreiben. Ich lege an mich selbst einen Maßstab an, der wahrscheinlich zu hoch für mich ist, denn ich neige dazu, meine eigenen Texte wie die Literatur auseinanderzunehmen, die ich auch im Studium behandle. Versteht mich nicht falsch, ich liebe mein Germanistikstudium und ich liebe mein Hobby aber ich kann euch sagen: Beides zusammen kann die Hölle sein weil man anfängt, die Studieninhalte auf das eigene Geschreibsel anzuwenden.
Für wirkliche KGs habe ich nicht das Zeug. Ich bewundere jeden, der es schafft, das, was er sagen will so kurz und knapp auf den Punkt zu bringen. Ich brauche immer ein paar mehr Seiten... aber vielleicht sollte ich mal wieder Sagen für mein Ländchen schreiben? Legenden? Märchen?

Zu den Charakteren: Hm... ich bin mir im Moment nicht sicher. Vino ist nicht Jargo, da war ich mir sehr schnell drüber im Klaren, aber es ist schwierig, so schnell nach Jargo Vino zu beschreiben, weil sie sich so ähnlich sind. Jargo war eher sarkastisch, Vino ist die Freude in Person, blöderweise fängt er jetzt auch an, sarkastisch zu werden. Wah -.-. Ich kann gar nicht genau ausmachen, was mir fehlt. Jargo? Eine Jargo unähnliche Figur? Manchmal glaube ich, es sind die Dialoge. Eila und Jargo waren ein unglaublich spaßhaftes Team, das kein wirkliches Team war, ich hatte immer am meisten Spaß, wenn die beiden zusammen waren. In Zügellos gibt es (noch) keinen Dialogpartner für Vino. Zudem war Schlangenbiss eine Herausforderung. Ich habe wirklich sehr viel Probleme darin gesehen, das Buch zu schreiben, aber bei Zügellos ist das anders. Auch fehlt mir jemand... Verrücktes? Vielleicht. ich habe eine Schwäche für durchgeknallte Charas... Auf jeden Fall fehlt etwas... Und kein anderer Chara, an dem ich derzeit schreiben könnte, hat es.
Ich hoffe, dass es wieder besser wird.... und das bitte nicht ausgerechnet im Februar, wenn ich Klausurenphase habe o.o.

@RubinaGela:
Teile aus Schattenjahre einbauen? Natürlich ist das möglich, es ist sogar essentiell. Ich baue meine anderen Geschichten um Schattenjahre sozusagen herum. Vino ist ein Chara aus Schattenjahre, Eila ebenfalls. Jedes meiner Bücher ist irgendwie/irgendwo mit Schattenjahre verwoben, weil ich hoffe, dadurch an mein Baby wieder heranzukommen. Meintest du das damit? Oder meinst du, dass ich sozusagen kleinere Szenen aus Schattenjahre herausnehmen und in ein neues Projekt einbauen könnte? Oder sozusagen das Material Schattenjahres nehmen, die zusammenhängende Geschichte an sich verwerfen und nur Teile in neuen Projeken wiederverwerten?
Das (Letzteres) würde schwierig werden, weil das gesamte Konstrukt unglaublich verzwickt ist und eine kleine Veränderung alles zum Einstürzen bringen würde.


Zitat von: RubinaGela am 17. Januar 2011, 20:57:28
Ja. Kenn ich. Dann versinke ich in Musik, versauere vor Filmen oder starre in die Landschaft, die mich eigentlich immer inspiriert. Bisher sind diese starren Zeiten immer noch wieder vergangen
Das ist mir jetzt unheimlich. Vor allem deshalb, weil ich in der letzten Zeit so unglaublich viel neue Musik habe und Filme bis zum Abwinken schaue... und mich danach ärgere, weil ich schon wieder nicht geschrieben habe *grummel*. Und das Problem: Neue Filme werfen neue Ideen auf, die so lange interessant bleiben, wie sie Ideen sind. Mah. Naja, ich hoffe wirklich, das vergeht irgendwann wieder. Immerhin tue ich etwas. Ich will auf gar keinen Fall wieder in ein halbjährliches Loch fallen.
Titel: Re: Motivationsloch
Beitrag von: Runaway am 18. Januar 2011, 01:03:50
Ich mag eine motivierende, positive Erkenntnis beisteuern, zu der ich heute kommen durfte.

Eigentlich will ich gerade überarbeiten, aber ich bin bei einer Fortsetzung und hatte das Gefühl, daß die den Ton des Vorgängers nicht richtig trifft. Was hab ich also gemacht? Den ersten Teil wieder rausgekramt und reingeguckt.
Es kam zu einigen "aaah"s und "oooh"s, denn ich hab festgestellt, das Ding ist wirklich gut.

Auf einmal hab ich wieder gesehen, wie es geht. Wie es aussehen kann. Daß ich durchaus gute Dinge produzieren kann...
Irgendwie hat das Ordnung in meine Gedanken gebracht und mir ein gutes Gefühl von "jetzt wirst du auch die nächste Überarbeitung gut hinkriegen" gegeben.

Deshalb: Kramt was raus, woran euer Herz besonders hängt. Etwas, was ihr für gut haltet. Überzeugt euch davon, daß es gut ist und daß ihr gut seid, daß ihr was könnt. Das verleiht Flügel!
Titel: Re: Motivationsloch
Beitrag von: Drachenfeder am 18. Januar 2011, 07:33:14
Von Motivationsloch kann zur Zeit bei mir keine Rede sein. Jedoch kenne ich dieses Problem nur zu gut.
Die Idee von Runaway ist super. Das habe ich auch schon einmal versucht und siehe da, es hatte geklappt. So ist mein erstes fertige Manuskript zustande gekommen.

Mich motivieren auch einfache, kleine Notizen.
Ich schreibe mir immer mal wieder Gedankensplitter auf Zettel, Kartons, Post-Its... was mir halt gerade in die Hände fällt. Das alles sammle ich ein einer kleinen Box.
Sollte ein Motivationsloch mich in seine düsteren Tiefen ziehen, hebe ich den Deckel der Box hoch und durchforste meine "alten" Ideen und Gedanken.
Ruckzuck ist die Lust am Kreativsein wieder da.
Titel: Re: Motivationsloch
Beitrag von: Nycra am 18. Januar 2011, 09:37:07
Zitat von: Valaé am 17. Januar 2011, 21:19:59
Betaleser... ähem ja. Da hast du den wunden Punkt schon angesprochen weswegen ich mich scheue, da nach Betalesern zu suchen... es ist ein firs draft... ein mehr als first draft, noch dazu im NaNo entstanden und mein erstes fertiges Manuskript... ähem ja. Voller Tippfehler, Bezugsfehler, doppelter und dreifacher Wörter, Anfängerfehler... ich hab ein wenig Scheu, das einem Betaleser anzutun, ehe ich es nicht überarbeitet habe. Irgendwie... Wobei ich auf dein Angebot mit dem ersten Kapitel gerne einmal eingehen würde. Man muss ja, um wieder Vertrauen in die eigene Schreibe zu bekommen, nicht unbedingt gleich ein ganzes Manu bewertet bekommen.

Hierzu fällt mir ein, dass du ja nicht unbedingt nach einem Beta-Leser, sondern auch nach einer Kombination aus Beta-Leser und Paten suchen kannst. Einen Paten würde die von dir beschriebenen "Mängel" vermutlich nicht als so tragisch ansehen.

Ich war bis vor einigen Tagen auch in einem extremen Motivationsloch. Ich hab mich hier ausgekäst, wurde vom TiZi aufgefangen und schließlich von meinen Betas gefragt, ob deren Kritiken so hart waren, dass ich keine Lust am Weiterschreiben hatte. Tatsächlich waren es aber die Beta-Leser, die mich letztendlich (neben ihren Pfannen) wieder zum Weiterschreiben gebracht haben.

Wie das? Ganz einfach: Ich habe mir unbewusst wohl selbst einen Paten gesucht. Smaragd kann ein Lied davon singen, dass sie beinahe täglich E-Mails mit wirren Fragen von mir bekommt, ob es so oder so vielleicht besser klingen/passen würde. Durch die konstruktive, manchmal auch harte Kritik hat u.a. sie meine Motivation wieder hervorgekitzelt. Dazu kam, dass Rabe noch darauf wartet, die korrigierte Fassung meines Projektes zu lesen, was in mir gerade irgendwie wieder den Ehrgeiz aus dem Nano geweckt hat.

Versuch es doch einfach. Wenn du schon kein Feedback von deinen Freunden bekommst, dann trau dich einfach hier. Niemand beißt dich, auch wenn hier viele Raubtiere rumschleichen  :-*
Titel: Re: Motivationsloch
Beitrag von: Smaragd am 18. Januar 2011, 10:00:04
Zitat von: Valaé am 17. Januar 2011, 21:19:59
Auch fehlt mir jemand... Verrücktes? Vielleicht. ich habe eine Schwäche für durchgeknallte Charas... Auf jeden Fall fehlt etwas... Und kein anderer Chara, an dem ich derzeit schreiben könnte, hat es.

Warum fügst du dann nicht so jemanden dazu? Ich weiß, das könnte mit dem Plot nicht ganz passen, aber hey, du wolltest doch eine Herausforderung! ;)
Ansonsten finde ich die Idee, Legenden und Mythen deiner Welt aufzuschreiben, auch richtig gut. Man weiß ja nie, wann man die mal brauchen kann (und sie eignen sich als Ideengeber).

Ich würde auch vorschlagen, dass du das erste Kapitel entweder in Bezug auf die Rechtschreibung doch nochmal überarbeitest oder deinen zukünftigen Betas ausdrücklich sagst, dass sie darauf nicht achten sollen. Sonst sammeln sich sehr schnell Anmerkungen an und draufzusehen wird einfach wegen der Zahl etwas deprimierend, auch wenn es hauptsächlich Rechtschreibfehler sind.

Ein Pate für Zügellos ist auch eine richtig gute Idee - wenn man dauernd jemanden hat, mit dem man sich über ein Projekt austauschen kann, dann motiviert das total, weil man immer weiß, dass da jemand ist, der die Geschichte gut findet und will, dass es weitergeht.

Danke für das Lob, Nycra :knuddel: *Motivation noch ein bisschen weiter kitzel*
Titel: Re: Motivationsloch
Beitrag von: Sonnenblumenfee am 18. Januar 2011, 12:54:43
ZitatWobei ich auf dein Angebot mit dem ersten Kapitel gerne einmal eingehen würde. Man muss ja, um wieder Vertrauen in die eigene Schreibe zu bekommen, nicht unbedingt gleich ein ganzes Manu bewertet bekommen.

Das Angebot steht auf jeden Fall! Und ich verspreche auch, dass ich mich nicht an Tipp- und Rechtschreibfehlern aufhängen werde. (Die überles ich beim ersten Durchgang sowieso kategorisch immer)

Wenn du übrigens bei der Beta-Leser-Suche direkt hinschreibst, dass es dir lediglich um eine erste Einschätzung geht und die kleinen Fehler nicht ebachtet werden sollen, dann ist das mMn den Betalesern gegenüber vollkommen fair. Wer sich dann meldet obwohl ihn so etwas total stört, hat selber Schuld.
Titel: Re: Motivationsloch
Beitrag von: Vivian am 18. Januar 2011, 17:01:35
Oh je, die lieben, wundervollen Motivationslöcher ... braucht keiner. Will keiner. Ich kenne sie auch zu gut. Während meiner Schulzeit hatte ich ein großes Motivationsloch, da ich mich Buch und Schule unter keinen Hut bekommen habe und mir auch die Ideen ausgingen. Zum Glück hat dieses Loch nur 3 Monate angedauert, dann kam auch langsam wieder die Begeisterung am Schreiben zurück.

Manchmal kriege ich auch kleine Motivationslöcher, wenn ich gefühlte 1000 Ideen im Kopf habe und sie nicht einordnen kann, da ich einfach keinen klaren Gedanken mehr fassen kann. Dann ist bei mir die Motivation auch gleich null und ich höre einfach auf, egal wie lange es anhält. Ich habe aber gute Tricks bekommen, um den Kopf freier zu kriegen. Eher banale Dinge wie ins Kino gehen, stundenlang irgendetwas zocken oder etwas anderes lesen. Hat auch gut geklappt, aber mein Notizbuch hat mich quasi gerettet. Ich schreibe einfach jeden Gedankenzug bezüglich meines Buches rein. Egal ob es nur ein Wort ist oder ein ganzer Satz. Hauptsache der Kopf wird freier.

In den letzten Wochen haben mich auch kleine Motivationslöcher geprägt. Warum? Ich habe den riesen Fehler gemacht, mich mit anderen Autoren in meiner Umgebung, also die ich kenne, zu VERGLEICHEN. Etwas, was man eigentlich nicht machen darf. Ein no-go. Und ich war so dumm und habe es gemacht. Und ich bin außerdem so dumm und lasse solche Gefühle überhaupt zu. Es handelt sich ansich um Autoren, die Verträge bei Verlagen oder Agenturen bekommen haben, etwas, was ich noch nicht geschafft habe. Und dann denke ich mir: Sie sind bestimmt perfekte Schreiber. So wirst du bestimmt nie. Du bist doch Luxemburger etc pp. ...
Zum Glück bin ich aus diesem Loch wieder herausgekrochen. Ich sage mir einfach, dass ich meinen eigenen Schreibstil habe und dass das vielen sehr gut gefällt. Und mir auch, wobei mir mein Buch natürlich auch sehr gut gefällt. Das ist das allerwichtigste. Und ich habe auch daraus gelernt. Deswegen ist es wichtig, dass man an sich glaubt und seine eigenen Fähigkeiten nicht aus den Augen verliert. 

LG Vivian
Titel: Re: Motivationsloch
Beitrag von: Luciel am 18. Januar 2011, 18:20:14
Ich hänge auch in einem "Post-Nano-Motiovationsloch" .... Es war mein erster Nano und ich war auf so etwas gar nicht vorbereitet. Ganz im Gegenteil, ich dachte, nach dem Nao habe ich es so richtig im Griff mit dem regelmäßigen schreiben. Genau, nämlich regelmäßig gar nichts mehr schreiben und einen großen Bogen um den Laptop machen. Nicht mal zu Beiträgen hier konnte ich mich aufraffen.
Ich dachte mir auch: Dezember, viel um die Ohren, das wird schon wieder, spätestens zwischen den Jahren tippe ich wieder los .... Fehldiagnose. Ich sitze immer noch hier und habe völlig den Faden verloren.
Das ist, denke ich mal, mein Hauptproblem. Für den Nano habe ich eine völlig neue Geschichte angefangen, die ich spätestens Mitte November nicht mehr leiden konnte. Ich habe sie mir bis heute nicht durchgelesen. Eigentlich wollte ich dann an Lichtkrieger weiterschreiben, aber es ging und geht einfach nicht. Selbst wenn ich es schaffe, meinen Laptop anzuschalten, mache ich jede Menge andere Sachen darauf, außer schreiben ... so wie jetzt.
Die Figuren sind in meinem Kopf, die Geschichte auch, aber sobald ich daran denke, ein Dokument zu öffnen, überkommen mich Fluchtgedanken. Ich sage mir ja selbst: Wenn du nicht schreibst, wird nie jemand diese tolle Geschichte lesen, doch es nützt alles nichts. Wenn ich vor dem Dokument sitze, kommt mir alles was ich schreibe so gezwungen vor, so als wäre es gar nicht von mir.
*seufz* So furchtbar war es noch nie. Ich kann nur hoffen, dass ich da irgendwann wieder rauskomme. Jedenfalls tut es gut zu lesen, dass es nicht nur mir so geht! Danke.
Titel: Re: Motivationsloch
Beitrag von: Runaway am 18. Januar 2011, 18:25:57
Hm. Vielleicht will man manchmal zuviel. Der NaNo ist etwas, was ich hier in meinem privaten Rahmen ständig produziere - wenn mich eine Story packt, dann schreib ich wie eine gestörte Irre. Letztens hab ich drei Wochen lang jeden Tag 4000 Wörter oder mehr geschrieben, weil ich einfach gar nicht anders konnte.
Daß ich danach ausgelaugt und unmotiviert war, kann sich wohl jeder denken ;) Aber da hilft auch nur: Pause machen.
Titel: Re: Motivationsloch
Beitrag von: Telas am 18. Januar 2011, 18:59:42
Jaaaa, meine Lust am Schreiben war heute endlich wieder da. Ich habe zwar noch nicht viel geschrieben, aber dafür habe ich mich wieder ungezwungen und spontan an den Rechner gesetzt. Jetzt muss ich nur noch den Count wieder hochfahren und dann mache ich im Februar wieder ein Battle und wenns "nur" 15k sind, das reicht. Der ganz große Druck muss es ja nicht sein. Hauptsache es macht wieder Spaß :vibes:

Und Argentarys kriege ich auch noch hin, irgendwie.
Titel: Re: Motivationsloch
Beitrag von: Valaé am 18. Januar 2011, 20:55:47
Also für mich siehts jetzt noch düsterer aus als vorher, weil ich gerade erfahren habe, dass ich für meine Vorbereitungen auf die Klausuren noch weniger Zeit habe, als angenommen. Damit fallen sämtliche Bemühungen um einen Paten schon einmal weg, ich könnte ihm im Moment keine Zeit schenken und ich möchte nicht, dass jemand sich wegen mir Arbeit macht und ich kann es nicht würdigen. Aber vielleicht kann ich nach dem Stress noch einmal darauf zurück kommen.
@Smaragd: In den ein oder anderen Plot passt es leider überhaupt nicht und zudem hilft es im Moment leider auch nicht wirklich. Ich habe zwar einen mich reizenden Chara, aber der spielt in einem derzeit noch überhaupt nicht ansatzweise geplotteten Projekt mit... dafür ist Eléndor Tias auch verrückt bis an die Obergrenze und alles andere als sympathisch. Ich mag ihn trotzdem ^-^.
Ansonsten unterstelle ich den meisten meiner Charas, ein Rad ab zu haben... aber das reicht mir noch nicht so ganz.
Mal schauen, ob ich mit Mythen weiterkomme. Wie gesagt ein Pate wäre toll aber die Uni fängt an mich richtig zu
@ Luciel: Du machst mir Angst. Raus aus meinem Kopf ;-). Ich hatte denselben Gedanken vor und während dem NaNo. Danach allerdings dasselbe Resultat. Und es war auch mein erster NaNo. Auch diese Fluchtgedanken beim Öffnen eines Dokumentes- ich kann langsam wirklich keine Worddokumente mehr sehen, ich will sie immer am liebsten gleich wieder zu machen.
Titel: Re: Motivationsloch
Beitrag von: Smaragd am 18. Januar 2011, 20:59:58
Zitat von: Valaé am 18. Januar 2011, 20:55:47
Auch diese Fluchtgedanken beim Öffnen eines Dokumentes- ich kann langsam wirklich keine Worddokumente mehr sehen, ich will sie immer am liebsten gleich wieder zu machen.

Dann versuch doch mal, per Hand zu schreiben. Es geht zwar langsamer, aber eine veränderte Technik löst vielleicht nicht gleich den Fluchtinstinkt aus ;)
Titel: Re: Motivationsloch
Beitrag von: Valaé am 18. Januar 2011, 21:06:11
Uaaaah. Sorry wenn ich so drastisch reagiere aber nichts kommt weniger in die Tüte. Grund:
Ich habe früher per Hand geschrieben. Daher weiß ich, was mich erwartet...:
a) Zeitverlust ohne Ende. Ich schreibe ja. Ich schreibe sogar gar nicht sooo wenig wenn ich mich dazu bringe, zu schreiben. Wenn ich das erst per Hand schreibe und dann auch noch abtippe... oh Gott, nichts verhagelt mir die Lust an einer Geschichte so sehr wie alles zweimal schreiben zu müssen.
b) Meine Schmiere kann ich hinterher selber nicht mehr lesen.
c) Ich bin Studentin. Ich schreibe den ganzen Tag mit. Wenn ich auch noch per Hand Geschichten schreibe, dann verbaue ich mir (notorisch anfällig für Schreibkrämpfe) nicht nur mein Hobby, sondern auch mein Studium, weil ich, sobald ich erst mal drei Stunden per Hand geschrieben habe, keinen Stift mehr halten kann. Und dass für die nächsten zwei Tage nicht.
Und vor drei Stunden leg ich keinen Stift weg. Auch die Tasta nicht. Ich schreibe ja. Es macht mir nur keinen Spaß. Diszipliniert genug, es trotzdem drei Stunden am Stück zu tun bin ich normalerweise trotzdem, auch wenn ich es mir die letzten Tage leider nicht beweisen konnte.
Also, lieb gemeinter Tipp, aber für mich wirklich der größte Horror. Ich habe es zwei JAhre lang gemacht und mir geschworen, mein Leben lang nicht mehr damit anzufangen.

Titel: Re: Motivationsloch
Beitrag von: Smaragd am 19. Januar 2011, 11:57:42
Na, du bist ja wirklich ein schwieriger Fall ;) Ich kann`s aber gut verstehen, mir würde es fast genauso gehen. Soweit ich weiß, gibt es mittlerweile aber auch relativ gute Spracherkennungssoftware. Bisher hab ich mich damit noch nicht beschäftigt, aber die Idee, eine Geschichte wirklich zu erzählen statt sie zu tippen hat durchaus ihren Reiz. Hast du sowas mal angedacht?

Ansonsten fallen mir nur Punkte ein, die sicher schon angesprochen wurden: erstmal abarbeiten, was für die Uni notwendig ist (freier Kopf muss sein) und es sich dann schön machen - bei mir mit heißem Tee, Kerzen (bei dem Wetter Pflicht!), Schokolade und eventuell passender Musik. Es hilft auch, dass ich an einem PC schreibe, der keinen Internetzugang hat ;)

Und Telas, Gratulation! :pompom:
Titel: Re: Motivationsloch
Beitrag von: zDatze am 19. Januar 2011, 12:32:14
Meine bisher erfolgreichste Methode um aus einem Motivationsloch zu entkommen, bestand darin, dass ich mir zwei Protas ausgedacht habe, die ich vom Fleck weg in ein Abenteuer stürzen kann. Diese Abenteuer sind nicht länger als ein paar Tausend Wörter und meistens schreibe ich die einfach nach Bauchgefühl. Dabei achte ich weder auf Form, Logik noch darauf, dass mein Anta einen handfesten Grund hat meinen beiden "Helden" das Leben schwer zu machen. Ein reines Spaßprojekt, das mir schon oft geholfen hat.

@Valaé: Vielleicht hilft es dir, wenn du "Outtakes" über Jargo und Eila schreibst? :)
Titel: Re: Motivationsloch
Beitrag von: Churke am 19. Januar 2011, 13:35:30
Motivationsloch heißt bei mir, dass ich irgendwie nicht weiß, was ich schreiben soll. Wie eine Geschichte weiter geht. Oder wie ich etwas auflösen soll, bei dem ich irgendwie ein ganz mieses Gefühl habe.
Einerseits stelle ich mich auf den Standpunkt, dass man nichts erzwingen soll: Wenn ich keine Inspiration habe, dann habe ich eben keine. *Irgendwas* schreiben gibt meistens Murks, der allenfalls - aber immerhin! - als Denkanstoß taugt.
Man kann also auf die Inspiration warten. Und die kommt bei mir meistens aus einer Ecke, aus der ich sie am wenigsten erwartet hatte, die absolut nichts mit Schreiben zu tun haben. Also: Wenn ich die *Geniale Idee*(TM) suche, dann bloß nix schreiben! Auf diese Weise ist mir tatsächlich meine erste Veröffentlichung gelungen.

Geht es hingegen um ein bereits angefangenes Projekt, dann "hängt" es meistens auch daran, dass ich gerade nicht weiter weiß. Und abends müde von der Arbeit zu kommen, ist dabei auch nicht eben hilfreich. Hat man sich aber erst einmal ein, zwei Ideen erschrieben, dann trudeln in rascher Folge weitere ein und es ensteht ein Bedürfnis, das Baby fertig zu bekommen.
Titel: Re: Motivationsloch
Beitrag von: Valaé am 19. Januar 2011, 16:08:09
Ja... ich weiß, ich bin schwierig *schäm*
Wahrscheinlich bin ich einfach nur seeeeeehr anspruchsvoll an mich selbst und schaffe es nicht wirklich, mich von diesen Ansprüchen zu lösen.
@Smaragd: Erzählen ist wirklich keine schlechte Idee, ich bin da sehr aufgeschlossen gegenüber solchen Dingen, aber bisher habe ich immer nur schon vorhandene Geschichten erzählt. Also eine Art Hörbuch. Macht aber sicher auch sehr viel Spaß, das mit einer noch nicht fertigen Geschichte zu machen, dann beginnt sie bestimmt zu "leben". Ich mag es sehr gerne, die Figuren dann auch lebendig zu sprechen.
Ansonsten... nun ja. Alles für die Uni vorher fertig machen wird sehr schwierig, weil das ist so viel Zeug, ich komm da im Moment wirklich nicht hinterher, also einen freien Kopf bekomm ich vor Ende Februar voraussichtlich nicht mehr.
Aber am Abend möchte ich ja dennoch ein wenig schreiben, auch wenn mir dann die Sorge um die Uni und die ganze Arbeit noch im Kopf herumschwirrt. Vielleicht ist es auch das, was mich derzeit blockiert.
@zDatze: Ich glaube, deine Motivationsmethode sollte ich einmal ausprobieren, aber ich bin da noch sehr angespannt. Bin ich sonst doch so kritisch, dass ich wirklich darauf poche alles richtig, alles logisch, alles erklärbar. Wahrscheinlich sollte ich mich selbst einmal ins kalte Wasser werfen: Einfach schreiben, ganz egal wie "gut" man es dann selbst empfindet. Daraus könnte man dann noch Sagen machen. Einziges Problem: Ich schreibe nicht gerne 0-8-15- Abenteuer, soll heißen, mein eigener Spaß liegt bei so komplizierten Abenteuern/Problemen, dass ich mir Gedanken darüber machen muss, ehe ich sie schreibe... naja aber vielleicht kann ich ja auch aus einer Alltagshandlung ein Problem machen.
Ansonsten gefällt mir die Idee mit den Eila-Jargo Outtakes sehr gut. Dann hab ich doch noch etwas von meinem liebsten Chara... =).
Titel: Re: Motivationsloch
Beitrag von: Smaragd am 19. Januar 2011, 16:56:12
Zitat von: Valaé am 19. Januar 2011, 16:08:09
Ja... ich weiß, ich bin schwierig *schäm*

So war das doch nicht gemeint! :knuddel:
Titel: Re: Motivationsloch
Beitrag von: RubinaGela am 19. Januar 2011, 18:46:47
Hallo Telas!
Super, daß du deine Krise überwunden hast und wieder lustig drauflosschreibst.   :jau: Ich wünsche dir, daß das lange so bleibt!

@ Valaé:
Erst einmal: Schwieriger Fall oder nicht - wir tun alles, um dich wieder aufzumuntern, ehrlich!
*noch mal weit zurückblick, da so lange nicht hiergewesen, sorry*
Egal, was du aus deinem Werk "Schattenjahre" verwendest, Szenen, Charaktere oder
ein Gewebe drumherum (was du ja tust) - ich hätte es nur schade gefunden, wenn du es endgültig entsorgt hättest, wie du es irgendwo ganz vorne angedeutet hattest.
Die Ideenbox von Drachenfeder finde ich eine tolle Möglichkeit für die Schätzchen aus dem Kopf - wenn man mal was braucht. Und es muß ja nicht mal was für ein laufendes Projekt sein, was man darin sammelt. Und der Vorschlag von Runaway, eine gelungene Arbeit nach einiger Zeit noch einmal durchzulesen, um sich wieder Lust auf das Schreiben einer tollen Geschichte zu holen - ich kann nur sagen: Genauso ist es mir auch schon gegangen. (Bin allerdings nicht sicher, ob das bei jedem wirkt; kann ja nur aus eigener Erfahrung berichten...)
Noch was aus eigener Erfahrung: Wenn die Handlung nicht so recht vorangeht (oder nur Müll herauskommt, weil man sich zum Schreiben zwingt) - für solche Zeiten habe ich einen Ordner eingerichtet, wo jede Figur, die es mir wert erscheint, eine eigene Datei bekommt. Da schreibe ich einfach alles hinein, was mir zu dieser Figur einfällt. Das können Dialoge genauso sein wie Charktereigenschaften, Marotten oder körperliche bzw. seelische Gebrechen. So habe ich immer was zu Schreiben, auch wenn es nicht direkt die Handlung vorantreibt. Und die jeweilige Figur wird einem mit der Zeit immer vertrauter...
Das könntest du doch tun, solange du mit deinen Studienarbeiten beschäftigt bist.

@ Luciel:
Oh je! Noch jemand im Tief  :no:
ZitatDie Figuren sind in meinem Kopf, die Geschichte auch, aber sobald ich daran denke, ein Dokument zu öffnen, überkommen mich Fluchtgedanken. Ich sage mir ja selbst: Wenn du nicht schreibst, wird nie jemand diese tolle Geschichte lesen, doch es nützt alles nichts. Wenn ich vor dem Dokument sitze, kommt mir alles was ich schreibe so gezwungen vor, so als wäre es gar nicht von mir.
Mein Vorschlag: Vielleicht erst mal nur Ideen sammeln; noch nicht mit der eigentlichen Handlung anfangen (siehe Ideenbox von Drachenfeder... und der Vorschlag von Churke:
ZitatHat man sich aber erst einmal ein, zwei Ideen erschrieben, dann trudeln in rascher Folge weitere ein und es ensteht ein Bedürfnis, das Baby fertig zu bekommen.
)

Im Augenblick fällt mir nichts mehr ein, was hier nicht schon vorgeschlagen wurde (und ich finde, es sind wirklich wunderbare Anregungen). - Will hoffen, das wächst sich bei mir nicht zu einem Motivationsloch aus....  :hmmm:

Aufmunternde Grüße
Gela
Titel: Re: Motivationsloch
Beitrag von: Valaé am 19. Januar 2011, 21:24:47
Ich weiß doch, dass ihr das tut  :knuddel:.

Hm, wo ich erwähnt hatte, dass "Schattenjahre" entsorgt werden könnte war es eine große Angst von mir. Ich will das nicht. SJ ist mein Baby, ich will es nicht wegschmeißen, habe manchmal aber Angst, dass es daraufhin hinauslaufen könnte... und dann waren über 3 Jahre Arbeit für die Katz.
Noch einmal lesen... ich hatte darauf nichts gesagt, weil ich nicht wieder ein "Lieber nicht" schreiben wollte. Aber da ich mich ja gerade von Eila und Jargo lösen möchte/muss/soll um andere Geschichten schreiben zu können, sollte ich Schlangenbiss nicht anfassen im Moment...
Das große Problem im Moment: Der T12. Ich darf so kleine Weltenbasteleien oder Akten für Charas nicht zu meinem Wordcount zählen und der sinkt ins unterirdische, wenn ich nichts tue, bis ich mit den Prüfungen fertig bin. Sonst wäre ich ja schon längst am Weltenbasteln wie blöde, darauf habe ich nämlich Lust wie selten zuvor ^-^. Da wartet so ein kleines Völklein auf mich, dass ich noch nicht entdeckt habe... *Augen glitzern*.
Ihr seht- Begeisterung, Ideen, Freude. Es ist alles da, nur ich kann es nicht auf einen Kapiteltext lenken, ich träume von Weltkarten, von Völkern und Verfassungen, Gerichten, Festen und Kleidung.
Aber ehe ich gar nichts tue während dem Prüfungsstress arbeite ich daran und pfeif erstmal auf den Wordcount... ich habe früher zwischen zwei Projekten mich immer sehr eingehend mit Charakteren, Stimmung, dem Setting beschäftigt... diesmal steht der Plot bis ins Einzelne aber groß eingestimmt habe ich mich nicht, dafür war keine Zeit. Vielleicht fehlt mir meine Weltenbastelphase? Sollte ich darauf setzen, dass ich meinen  Rückstand wieder rausschreibe, sobald es wieder läuft?
Titel: Re: Motivationsloch
Beitrag von: RubinaGela am 19. Januar 2011, 21:54:33
 :jau: JA!  :pompom:

Würde ich einfach mal so sagen. Ich habe da was von Augen glitzern gelesen  :knuddel: Mach dich auf die Suche nach diesem Völkchen. Wörter kannst du immer noch zählen. Wenn es richtig Spaß macht, überholt man sich manchmal selbst, kann sich kaum aufhalten. Das ist es doch, was du wieder fühlen willst: Schreiben - und nicht mehr aufhören können. Bereite es einfach vor; für nach dem Prüfungsstreß. Was du dir jetzt mit Beiwerk erarbeitest, brauchst du dann ja nicht mehr zu tun - und kannst loslegen.
Es blitzt etwas hervor aus deinem letzten Text: Deine Stimmung krabbelt ein winziges Stück aufwärts.  :D Und eigentlich weißt du ja, was du brauchst:
ZitatAber ehe ich gar nichts tue während dem Prüfungsstress arbeite ich daran und pfeif erstmal auf den Wordcount... ich habe früher zwischen zwei Projekten mich immer sehr eingehend mit Charakteren, Stimmung, dem Setting beschäftigt... diesmal steht der Plot bis ins Einzelne aber groß eingestimmt habe ich mich nicht, dafür war keine Zeit. Vielleicht fehlt mir meine Weltenbastelphase? Sollte ich darauf setzen, dass ich meinen  Rückstand wieder rausschreibe, sobald es wieder läuft?
Ich wiederhole:
Zitat:jau: JA!  :pompom:

Alles Gute dafür... Ich drücke dir die Daumen (auch für deine Prüfungen)

Herzlichst
Gela
Titel: Re: Motivationsloch
Beitrag von: Derexor am 19. Januar 2011, 22:40:44
Hallo liebe Mituser,

ich wollte nur nochmal kurz danke sagen: Danke für eure Tipps.
Ich bin jemand der ungern über seine Motivationslöcher redet und finde hier trotzdem Rat.
Also: Danke!
Ich habe soeben eine Geschichte von mir gelesen und wieder extrem Bock zu schreiben. :winke:
Hey, ich bin ja gar nicht so schlecht!
Prinzipiell sollte man drei Bücher geschrieben haben. Eines, dass verjährt ist. Eines, dass gerade abgeschlossen wurde. Und ein aktuelles. So kriegt man immer Lust zu schreiben, wenn man in dem verjährten Buch liest, kann das zweite Korrigieren und hat trotzdem genug Stoff um zu schreiben.

Grüße,

Derexor
Titel: Re: Motivationsloch
Beitrag von: RubinaGela am 21. Januar 2011, 14:47:14
Hallo Derexor!
ZitatIch bin jemand der ungern über seine Motivationslöcher redet und finde hier trotzdem Rat.
Wie schön, daß du hier Hilfe gefunden hast. Die Kreativität ist schon etwas Seltsames:  :-\ Manchmal überholt sie einen unversehens, kreist uns ein und greift dann urplötzlich von hinten an. Da soll einer noch normal bleiben! Und den blöden Motivationslöchern unbeschadet ausweichen...  :ithurtsandstings!:

Also viel Spaß mit deiner neu gewonnenen Motivation.

Lieben Gruß
Gela