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Darstellung von Schwerhörigkeit, Taubheit, Gehörlosigkeit

Begonnen von Nikki, 07. August 2020, 13:15:57

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Nikki

Ich habe möglichst viele Begriffe in den Titel gepackt, weil wohl alle Begriffe etwas Ähnliches meinen und doch nicht dasselbe sind. Wenn jemand die Suche bemüht, sollten nicht null Treffer dabei rauskommen, nur weil ich eine Bezeichnung unter den Tisch habe fallen lassen. Ich hoffe, das sind die gängigen Bezeichnungen, die auch Personen, mit dem entsprechenden Hör(un)vermögen verwenden. Ich stehe noch ganz am Anfang meiner Recherchen und bin für jeden Input dankbar.  :)

Eine meiner Figuren, ein Teenager, wird auf Dauer auf ein Hörgerät angewiesen sein. Ursache ist eine Explosion, die dem Trommelfeld in einem Ohr irreversiblen Schaden zugefügt hat. Diskriminierung aufgrund des veränderten Hörvermögens wird nicht passieren, da das nahe Umfeld der Figur beim Unfallhergang vor Ort war und jede anwesende Person ihr Päckchen abbekommen hat. Vermindertes Hörvermögen ist das jener Figur. Diese ist übrigens Schlagzeuger. Es geht mir also wirklich, um die veränderte Wahrnehmung und Handhabung der Lebenswelt meiner Figur.

Nun wollte ich euch um positive Beispiele, die einer respektvollen Darstellung dienen, um eure eigenen Erfahrungen (own voice oder vom Schreiben) oder andere Recherchetipps bitten, die helfen, ein Gespür dafür zu entwickeln, was in Zukunft für das Gehör dieser Figur zu berücksichtigen ist. Kennt ihr schwerhörige Schlagzeuger*innen/Musiker*innen (mit Hörgerät)?

Gerne kann das hier eine Sammelstelle für Fragen, Anregungen, Wünsche zum Thema Gehör der Figuren werden. Auch Gebärdensprache ist sicher rein relevanter Aspekt. Ich hoffe auf einen Austausch in alle Richtungen.  :)

Wildfee

Mein Göttergatte (Freizeitmusiker) hat sich als Teenager das Trommelfell mit einem Wattestäbchen durchstoßen (jaa...ziemliche Doofheit) und trägt seitdem ein Innenohrhörgerät. Er hat als Folge davon einen Tinnitus, einen hohen Pfeifton.
Ich muss nochmal nachfragen, aber mit den neuen Hörgeräten hat er bei Auftritten dann am Hörgerät immer was rumgestellt (runtergeregelt), damit er die anderen Musiker hören konnte. Wie gesagt, ich frage mal nach. Die neuen Hörgeräte sind mittlerweile glaub ich auch Blue Tooth tauglich und können mit Handy etc. verbunden werden.

Nikki

Danke für deine schnelle Antwort :)
Tinnitus und den hohen Pfeifton hat er sowohl mit, als auch ohne Innenohrhörgerät? Da fällt mir ein, dass ich bis jetzt nur das Hörgerät, das von außen leicht erkennbar ist, vor Augen hatte und mich noch gar nicht nach Alternativen umgesehen habe. War die Sichtbarkeit der Hörgeräts ein Faktor für die Entscheidung fürs Innenohrhörgerät?
Gibt es außer den Auftritten (und Proben, schätze ich) andere Situationen, in denen grundsätzlich die Einstellungen verändert werden müssen?

Gilwen

Ich habe vor ein paar Wochen "Maybe someday" von Colleen Hoover gelesen, da geht es um einen gehörlosen Gitarristen, er komponiert auch. Er ist, meine ich, seit seiner Geburt gehörlos, und er hat in dem Buch auch Perspektive. Für mich als Nicht-Profi klang sein Part überzeugend, er erklärt unter anderem auch, wie er Töne wahrnimmt, aber ob das alles wirklich fundiert ist, weiß ich nicht.
Bin nicht sicher, ob das in die Richtung geht, die du suchst, aber vielleicht hilft es dir ja  :vibes:
,,Ist schon gut", sagte das Feuer. ,,Du musst das sicher erstmal alles sacken lassen."

Nikki


Minna

Mandy Harvey ist eine großartige Sängerin, die mit 20 Jahren taub geworden ist. Ich bin mir sicher du findest einige Interviews mit ihr. Vielleicht könntest du sie sogar anschreiben?
"Die stille Seite der Musik" hat einen gehörlosen Protagonisten, allerdings ist er nicht der Perspektivträger. Der Roman stammt von Svea Lundberg, die hier im Forum als @PinkPuma unterwegs ist und dir vielleicht auch ein paar Tipps geben kann.

Barra

Ich schließ mich hier an. Ich hab im letzten NaNo eine schwerhörige Prota mit Hörgeräten.
Ausschlaggebend waren zwei Personen in meinem Leben: Eine die seit der Kindheit Hörgeräte trug und eine Freundin meiner Schwester war.
Und eine aktuelle Bekannte: die hat mal einen Schlag abbekommen, seitdem hört sie auf der einen Seite nichts mehr. Aufgefallen ist mir das, als sie bei uns die Treppe hoch wollte und ich ihr etwas sagen wollte, sie mich aber "ignoriert" hat und ich dann erst später erfuhr: sie hat mich einfach wirklich nicht gehört.
Mein Wissen reicht aber auch nicht tiefer, als bis zum nächsten Hörakustikergeschäft, mit denen ich letztes Jahr mal über das Thema ein wenig geratscht habe. Kann ich halt generell empfehlen, einfach mal in so ein Geschäft gehen und mit denen darüber reden. Oder eben anrufen, heutzutage.  :pompom:

Nikki

Danke @Minna für die Tipps.  :vibes:

Dann bist du hier bestens aufgehoben, @Barra  :winke:

Ich bin noch am Brainstormen, wie viel und welchen Platz ich Schwerhörigkeit bzw. Gehörlosigkeit widmen will. Beeinträchtigtes Gehör mit einem (sichtbaren) Hörgerät für die eine Figur ist schon mal fix, ein Familienmitglied würde ich gerne mit den entsprechenden Merkmalen ausstatten, sodass (österreichische) Gebärdensprache zwischen den beiden verwendet und sichtbar gemacht werden kann.

Einen Lektüretipp, den ich geben kann, ist Tomaten auf den Ohren. Wenn die Welt verstummt (2018) von Jill Dolisy, eine junge Luxemburgerin, die aus erster Hand darüber erzählt, wie es ist harthörig zu sein. (Diese Bezeichnung kommt mir zum ersten Mal unter.) Sie schreibt ziemlich ausführlich über Diskriminierung und Mobbing (in der Schule) aufgrund ihres nicht guten Gehörs. Des Weiteren spricht sie auch darüber, wie es nicht nur ist, schlecht zu hören, sondern auch Allergikerin und kurzsichtig zu sein und wie diese drei Umstände sich gegenseitig beeinflussen.

Soly

Ich bin selbst ein schwerhöriger Schlagzeuger, allerdings ohne Hörgerät. Meine Höreinschränkung ist auch nur einseitig, deshalb weiß ich nicht, wie viel du von meinen persönlichen Erfahrungen tatsächlich gebrauchen kannst.

Bei Auftritten und Proben komme ich ganz gut dadurch klar, dass ich im Gegensatz zu allen anderen keine Ohrenstöpsel trage, bzw nur auf der linken Seite, die normal hört. Dadurch kommt bei mir ungefähr die gleiche Lautstärke an wie bei den anderen.
Generell im Alltag bin ich meist auf Lippenlesen angewiesen, um Gesprächspartner zu verstehen, damit komme ich aber ziemlich weit.
Problematisch sind vor allem Situationen, in denen viel Hintergrundlärm herrscht, also in Zug/Straßenbahn, in Menschenmengen, am Rand stark befahrener Straßen... und wenn ich kaue, vor allem  knusprige Dinge, dann kannst du mich anschreien - ich verstehe dich nicht.

Das als grober Input auf Erfahrungsbasis. Bei Fragen gern eine PM  ;)
Veränderungen stehen vor der Tür. Lassen Sie sie zu.

Nikki


Waldhex

Mein Mann (Hobbymusiker) ist seit einem Badeunfall auf der einen Seite schwerhörig. Nach einem Sprung ins Wasser ist bei ihm im Ohr etwas beschädigt worden. Er ist nicht vollkommen gehörlos auf dieser Seite, gewisse Frequenzen kommen noch durch. Seine andere Seite ist durch seinen starken Tinnitus beeinträchtigt.
Er trägt kein Hörgerät. Durch die einseitige Schwerhörigkeit hat er das Problem, dass er Geräusche nicht orten kann. Er kann also nicht sagen, ob ein Geräusch von links oder von rechts kommt. Wenn man ihn "von der falschen Seite aus" anspricht, hört er,  je nach Geräuschpegel drum herum gar nichts, oder nur dass jemand gesprochen hat, aber nicht was.
Das Problem, das weiter oben angesprochen wurde hat er auch, also dass es für ihn schwierig ist in geselliger Runde einzelne Wortmeldungen korrekt zu verstehen.

Hanna

Oh, da hänge ich mich mal dran. Meine Protagonistin verliert nämlich ebenfalls durch eine Explosion linksseitig das Gehör. Ein Freund von mir ist übrigens Hörgeräteakustiker. Aber ich bin noch nicht dazu gekommen, ihn auszuquetschen.

Meine Schwägerin hat durch einen Reitunfall auf einer Seite ihr Gehör verloren. Sie geht seitdem auf keine Feiern mehr, weil sie es nicht ertragen kann, wenn viele Menschen durcheinander reden. Es ist für sie wichtig, dass man sie nur von der guten Seite aus anspricht. Auch, wenn man bei ihr zum Essen eingeladen ist, muss man darauf achten, dass immer nur eine Person zur Zeit spricht. Sie ist aber generell eher schwierig.  ;)
#happyverpeilt oder auch gründlich überfordert ...

Nikki

Oh, schön, dass du da bist, Hanna  :)

Kannst du vielleicht etwas zur Selbstbezeichnung bzgl vermindertes Hörvermögen sagen? Ich habe das Gefühl, dass Schwerhörigkeit und Co Fremdbezeichnungen sind und nicht unbedingt mit denen übereinstimmen, mit denen betroffene Leute sich wohl fühlen. Ich frage mich, ob Label wie "schwerhörig" den entsprechenden Personen einen Gefallen tun oder sie eher stigmatisieren.

Reicht es ihnen vielleicht sogar, einfach darauf hinzuweisen, dass sie (auf einer Seite) nicht gut hören und man bitte lauter/deutlicher/auf die andere Seite/etc. sprechen sollte? :hmmm:

Lucien

Keine Ahnung, ob meine Infos sinnvoll für dein Projekt sind, aber ich teile trotzdem mal mein Wissen.

Meine Schwägerin ist auch einseitig schwerhörig und trägt kein Hörgerät. Deshalb habe ich eine feste Seite, wenn wir uns treffen, damit ich in ihr gutes Ohr spreche. Darüber hinaus schränkt es ihr alltägliches Leben - zumindest soweit ich weiß - nicht ein. Sie hat neulich auch ein Klavier gekauft, hat aber noch nicht gelernt zu spielen.

(Ich selbst war diesen Frühling vorübergehend auf der rechten Seite fast ganz gehörlos, weil ich eine üble Trommelfellentzündung hatte und hatte in der Zeit große Schwierigkeiten, die Richtung von Geräuschen zu bestimmen. Deshalb habe ich mich im Straßenverkehr viel mehr als sonst umgeguckt, damit ich heil am Ziel ankomme. Zum Glück hat sich mein Gehör wieder erholt.)

Meine Mutter ist seit ihrer Kindheit schwerhörig, hat mit 14 Jahren angefangen Orgel zu spielen und das auch 5 Jahre lang gemacht, bis sie nach einem Gehörsturz gar nichts mehr gehört hat. Sie könnte es aber theoretisch immer noch, weil sie gut Noten lesen kann.

Sie leidet an einer Verknöcherung der Cochlea auf beiden Seiten, weshalb sie ihr Gehör langsam verloren hat (von den Phasen nach ihren Hörstürzen - sie hatte zwei - abgesehen). Ich habe deshalb von Anfang an gelernt, dass ich nur mit meiner Mutter sprechen kann, wenn sie mich anguckt und von den Lippen abliest und dass ich deutlich sprechen muss. Wenn wir unterwegs waren, habe ich zum Teil das Hören für sie übernommen und sie gewarnt, wenn z.B. ein Fahrrad von hinten kam und ihr gesagt, wenn jemand nach ihr gerufen hat. Ich habe das nie als Problem empfunden. Gebärdensprache benutzen wir nicht. Meine Mutter hat sie selbst fast verlernt.
Im Gegensatz zu mir ist meine Mutter trotz ihrer Hörbehinderung übrigens ein sehr kontaktfreudiger Mensch. Sie schämt sich nicht dafür, sondern macht andere auf ihre besonderen Bedürfnisse aufmerksam und beantwortet auch immer gerne Fragen, die sich dadurch ergeben.
Allerdings hat sie auch mit den hier schon erwähnten Problemen zu kämpfen: Hintergrundgeräusche, wenn mehrere Menschen durcheinanderreden und wenn ihr Gesprächspartner beim Sprechen das Gesicht abwendet und sie nicht mehr von den Lippen ablesen kann. (Daraus ergibt sich, dass auch Telefonieren schwierig, aber nicht unmöglich, ist und z.Z. sind auch die Allgegenwärtigen Masken ein Hindernis für eine reibungslose Kommunikation.)
Auch problematisch: synchronisierte Filme, bei denen das Mundbild nicht mit dem Gesagtem übereinstimmt. Da muss dann der Untertitel - falls überhaupt verfügbar - her.

Nun zur Technik: Ich weiß noch, dass die Batterien immer im falschen Moment leer wurden und unerwartete Regengüsse ein Problem waren. Meine Mutter hatte auch immer wieder mal Probleme mit Druckstellen, wenn sie ein neues Passstück brauchte oder ein komplett neue Hörgeräte gekriegt hat, weil die alten nicht mehr ausgereicht haben. Oder weil sie eine neue Brille gekriegt hat, die noch nicht optimal saß. (Da sind die neuen Geräte im Ohr ein echter Vorteil.)
Das sind Nachteile, mit denen man u.U. zu kämpfen hat, aber in erster Linie sind Hörgeräte natürlich eine große Hilfe, besonders, wenn man noch andere technische Hilfsmittel hat. Was die Dinger inzwischen alles können, weiß ich nicht, weil meine Mutter längst einen Schritt weiter ist, aber ich weiß, dass sie zum Telefonieren und Fernsehen auf die T-Spule umschalten konnte.
Seit ein paar Jahren hat meine Mutter nun auf beiden Seiten Cochlea-Implantate (CIs). Das sind Elektroden, die direkt in die Cochlea eingeführt werden und mit einem Prozessor außen am Kopf verbunden sind. (Der Prozessor wird mit einem Magneten, der unter der Kopfhaut sitzt, an den Kopf gepappt.) Der Vorteil ist, das die Reize von außen direkt an die Hörnerven geleitet werden. Der Nachteil ist, das eventuell vorhandenes Restgehör durch den Eingriff verloren geht und man ohne den Prozessor auf dem entsprechenden Ohr vollständig taub ist. Deshalb macht das erst Sinn, wenn das Hörgerät nicht mehr ausreicht.
Wie gut man damit hören kann, hängt davon ab, wie lange das Ohr schon taub ist, weil das Gehirn das Hören mit der Zeit "verlernt", d.h. die Nerven verkümmern, weil sie nicht mehr gebraucht werden. Außerdem klingt nach dem Eingriff alles erstmal blechern und wie Mickiemaus, aber das normalisiert sich mit der Zeit. (Meine Oma hat nach dem Augenlasern von einem ähnlichen Phänomen berichtet. Sie hat mit dem "neuen" Auge die Farben erstmal anders gesehen.) Das Hören muss neu gelernt werden. Meine Mutter kann jetzt besser hören als vorher mit den Hörgeräten und es gab viele lustige Momente, als sie z.B. zum ersten Mal gehört hat, wie unser Hund trinkt und nicht wusste, woher das komische Geräusch kommt oder wie laut die Vögel im Wald zwitschern. Aber an "gesundes" Hören reicht es trotzdem nicht heran.

An dieser Stelle ist es vielleicht interessant zu wissen, dass bei den Voruntersuchungen zur ersten OP rausgekommen ist, dass meine Mutter links bereits völlig taub war, obwohl sie sich sicher war, da noch etwas zu hören. Ihr Körper hatte den fehlenden Sinn ausgeglichen (aber ich weiß jetzt nicht mehr, wie das genau war).

Meine Schwägerin sagt übrigens immer nur, dass sie "auf einem Ohr schwerhörig" ist, während meine Mutter sich früher als schwerhörig und heute als gehörlos bezeichnet. Die Bezeichnung "taub" verwenden wir für gewöhnlich nicht.

Hier noch ein paar weitere hoffentlich nützliche Infos:

Schon als meine Mutter noch Hörgeräte getragen hat und "nur" schwerhörig war, hatte sie einen Schwerbehindertenausweis.
Es gibt Hilfsmittel wie z.B. die Induktionsschleife. Die Kirche unserer Gemeinde hat z.B. eine, sodass Hörgerät-/CI-Träger ihr Gerät nur entsprechend umschalten müssen und schon können sie störungsfrei dem Gottesdienst folgen.

Grundsätzlich macht meine Mutter gute Erfahrungen. Die meisten Menschen begegnen ihr mit Rücksicht (und nehmen z.B. den Mundschutz runter, wenn sie mit ihr reden), aber besonders nachdem sie gerade die CIs gekriegt hat, kam es immer wieder vor, dass Familienmitglieder oder Bekannte dachten, dass ja jetzt mit ihrem Gehör alles gut ist, weil sie diese neuen High-Tech-Geräte hat und dann musste meine Mutter denen mühsam verständlich machen, dass sie trotzdem noch eine Hörbehinderung hat und die anderen immer noch darauf Rücksicht nehmen müssen. Die Krankenkasse hatte den gleichen Denkfehler, sodass der Arzt meiner Mutter der Versicherung schreiben musste, dass sie sogar zu 100% gehörlos und somit immer noch schwerbehindert ist, sobald sie die Prozessoren ablegt.

So, das ist alles, was mir spontan dazu einfällt. Bestimmt habe ich die Hälfte vergessen, aber die kann ich ja zur Not noch nachtragen. ::)

Mara

Am Theaterhaus Hildesheim gibt es seit einigen Jahren immer wieder inklusive Stücke für Hörende und Gehörlose. Die Grundidee ist, dass der Text teils in Lautsprache und teils in Gebärdensprache ist und alles übertitelt wird. Letztes Jahr bei WOY hat ein gehörloser Schauspieler die Hauptrolle gespielt und auch an den Choreografien für die Lieder mitgearbeitet, die in dem Stück vorkamen. Es war eine Art Mischung aus Lautsprachbegleitenden Gebärden, Tanz und Gebärdensprachpoesie. Unser Techniker hat die Musik dann so eingestellt, dass man den Bass gut fühlen konnte, ohne dass es für die Hörenden unangenehm laut wird. Wie genau das funktioniert, konnte meine mangelnde Ahnung von Akustik nicht so ganz erfassen, aber es hat auch für einige Soundeffekte wie etwa den Donner funktioniert ^^