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Die Sache mit dem dringenden Bedürfnis

Begonnen von Antigone, 01. Juni 2007, 09:21:29

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Rika

Für mich kommt es drauf an, wie der Roman geschrieben ist. Wenn er sehr nah bei den Protas bleibt, und besonders, wenn länger dauernde Situationen ausführlich begleitet und beschrieben werden, dann finde ich es wichtig, natürliche Bedürfnisse nicht einfach zu ignorieren. Also z.B. besonders bei Gefangenschaften, oder wenn eine Gruppe anderweitig in einem geschlossenen Umfeld ist, z.B. Raumschiff. Oder wenn jemand stuuuundenlang Wache hält ohne mal zu müssen, insbesondere wenn vorher gesoffen wurde...
Etwas, das mir an Firefly sehr gut gefallen hat war, daß mensch da auch mal die Toilettenlösung zusehen bekommt. Es muß und sollte nicht darauf rumgeritten werden, finde ich, aber das komplett wegzuignorieren finde ich auch falsch. (Bzw es nimmt der Welt/Situation&den Charas eben vom Realismus etwas weg...) Ich mag meine Geschichten halt gern etwas realistischer.

Antigone - ich finde das also ausgesprochen gut, daß du vorhast realistisches Bauchgrimmen miteinzubauen!
(Und auch was von D. Gabaldon berichtet wird, gefällt mir in der Hinsicht.)

Serena Hirano

Ich seh das so wie Rika, wenn ich Geschichten schreibe, in denen ich minutiös berichte, was meinen Protagonisten passiert, dann sollten sie wohl auch bisweilen an Hygiene denken. Wenn man aber zeitlich felxibel schreibt und gern auch mal Tage auslässt, na dann brauch ich auf die 5 Minuten auch nicht genauer einzugehen.

Mohnrote

Zitat von: Rika am 10. August 2011, 18:53:50
(Und auch was von D. Gabaldon berichtet wird, gefällt mir in der Hinsicht.)

Genau an sie habe ich gedacht, als ich den Threadtitel gelesen habe. Bisher ist mir noch kein Autor begegnet, der mir einen "Vorfall" am Toilettenhäuschen so präsentieren konnte, dass ich danach begeistert weitergelesen habe.  :rofl:

Was meine eigenen Geschichten betrifft, bin ich leider schuldig im Sinne der Anklage: Ich ignoriere es völlig! Daran sollte ich wirklich einmal arbeiten. Meine Charaktere bekommen Hunger und wollen sich baden, aber müssen nie aufs Klo? Tststs..
Natürlich muss man auch hier darauf achten, dass diese "Ereignisse" in den Verlauf der Geschichte integriert werden, aber dafür gäbe es ja schon Möglichkeiten, wie z.B. eben dabei überrascht oder überfallen zu werden, sich zu verlaufen oder, noch besser, einen Überfall zu verpassen ;D.
Da ich wie Rika (im Rahmen von Fantasy) gerne realistische Geschichten lese, finde ich es also sehr lobenswert, wenn es der Autor schafft, dieses Thema einfallsreich zu verpacken.
Und für mich selbst gibts jetzt erstmal  :pfanne:

Arcor

Ich schreibe gelegentlich entsprechende Toiletten- oder Badszenen, allerdings eher dann, wenn sich daraus eine weitere Szene entspinnt, z.B. einer geht auf den Abort und bei seiner Rückkehr ist eine andere Figur eingetroffen. Um das Geschäft als solches muss es nicht gehen, ein Gespräch dabei durch eine verschlossene Tür z.B. kann aber durchaus stattfinden.

Ein Toilettengang kann also als Setting für eine Szene dienen, die sich eigentlich um etwas anderes dreht. Als wirklichen Inhalt der Szene muss es nicht unbedingt dienen, finde ich.
Not every story is meant to be told.
Some are meant to be kept.


Faye - Finding Paradise