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Dinge, die ein*e Autor*in nicht hören will

Begonnen von Nika, 20. Dezember 2012, 12:35:55

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Lucien

Zitat von: Janika am 20. November 2013, 20:49:15
Oh, du verstehst es, einen aufzuheitern!
::) Na ja, ich gebe mir Mühe. Als die Anfeindungen wegen meiner Satiren kamen, habe ich auch erst darüber nachgedacht, auch das zu einer Satire zu verwursten ... aber da hatte mein Humor dann doch ein Ende.  :-\


Eleanor

Schon komisch, dass wenn man schreibt gleich den "Vorsichtig-Exot-bleibt-weg-vielleicht-beißt-es-ja" Status innehat  ;)

Zitatdann kann ich mich mit stolzgeschwellter Brust hinstellen und sagen: "Ich bin Autor. Ja, so richtig. Brauchst du gar nicht so doof gucken."  :pfanne: Spätestens ab da MUSS man meiner Meinung nach ernst genommen werden  :P

Ich stelle mir gerade vor, wie mein Buch erscheint und plötzlich alle in meiner Klasse mit Lesen anfangen :hmmm:  Das wär schon ein skurriler Tag

RaphaelE

Ich habe die Tatsache, dass ich gerade angefangen habe, einen Roman zu schreiben stark unter Verschluss gehalten - war, denke ich, eine gute Entscheidung. Es würde das Begriffsvermögen vieler meiner Mitstiften übersteigen, wenn sie wüssten, dass ich gerne lese. JA, LESE!!! Von Schreiben war noch gar nicht die Rede. :wums:
Ich schätze, ich bin der Einzige meiner Berufsschulklasse, dem der Deutschunterricht gefällt. :-\
Ich habe vor über einem Monat die Erstfassung meines Prologes(lediglich 4 Normseiten) meinem Deutschlehrer vorgesetzt. Ich glaube nicht, dass er ihn bis jetzt gelesen hat.  :hmhm?: Mittlerweile habe ich das Ganze ein paar Mal überarbeitet. :seufz: Dabei machte er ein so freudig überraschtes Gesicht, als ich ihm beichtete, dass ich zu Schreiben angefangen habe... ???

Pandorah

Zitat von: Malinche am 20. November 2013, 20:23:41
Okay, Lesen ist jetzt vielleicht nicht der allersozialste Akt.

Das erinnert mich an meine Teenie-Zeit. Meine beste Freundin und ich, wir haben uns ganz oft übers Wochenende besucht, weil wir weit genug auseinander wohnten, dass "mal eben treffen" nicht drin war. Und unsere Lieblingsbeschäftigung? Nebeneinander sitzen und lesen. Unsere Mütter haben sich die Haare gerauft und gefragt, warum wir uns dann überhaupt treffen würden. Aber mal abgesehen davon, dass wir nebenbei auch fleißig geplottet haben, war auch das Lesen wirklich sozial! Wir haben uns manchmal lustige Stellen vorgelesen und uns über Szenen unterhalten, ganz besonders, wenn wir beide das Buch kannten.

Eleanor

#124
ZitatLESE!!! Von Schreiben war noch gar nicht die Rede. :wums:
Ich schätze, ich bin der Einzige meiner Berufsschulklasse, dem der Deutschunterricht gefällt. :-\
Ich habe vor über einem Monat die Erstfassung meines Prologes(lediglich 4 Normseiten) meinem Deutschlehrer vorgesetzt. Ich glaube nicht, dass er ihn bis jetzt gelesen hat.  :hmhm?: Mittlerweile habe ich das Ganze ein paar Mal überarbeitet. :seufz: Dabei machte er ein so freudig überraschtes Gesicht, als ich ihm beichtete, dass ich zu Schreiben angefangen habe... ???

Huh ich stelle mir gerade vor, wie ich meiner Deutschlehrerin meinen Roman zu lesen gebe, ich glaube der würde ihr gar nicht zusagen  :rofl: Zumindest könnte ich ihn ihr als Begründung vorlegen, warum ich Nathan der Weise nicht ganz zu Ende gelesen habe, "Ich konnte nicht lesen, ich musste schreiben!"

Vielleicht könntest du ja deinen Prolog mal einem Beta-Leser deines Vertrauens geben, wenn dein Lehrer sich nicht zum Lesen aufraffen kann. Wahrscheinlich ist, dass er es nicht böse meint, wenn er bisher kein Feedback gibt, aber ich schätze dein Manuskript ist einfach sang- und klanglos unter einem Haufen Exen verschwunden (Ja, ich komme aus einem Lehrer Haushalt ;) )


Malinche

Zitat von: Pandorah am 20. November 2013, 21:18:43
Das erinnert mich an meine Teenie-Zeit. Meine beste Freundin und ich, wir haben uns ganz oft übers Wochenende besucht, weil wir weit genug auseinander wohnten, dass "mal eben treffen" nicht drin war. Und unsere Lieblingsbeschäftigung? Nebeneinander sitzen und lesen. Unsere Mütter haben sich die Haare gerauft und gefragt, warum wir uns dann überhaupt treffen würden. Aber mal abgesehen davon, dass wir nebenbei auch fleißig geplottet haben, war auch das Lesen wirklich sozial! Wir haben uns manchmal lustige Stellen vorgelesen und uns über Szenen unterhalten, ganz besonders, wenn wir beide das Buch kannten.

Das klingt richtig toll.  :vibes: Und klar, ich denke auch, dass man Lesen unglaublich sozial gestalten kann - ich liebe es auch sehr, mich mit Leuten über Bücher auszutauschen. Allerdings kann ich noch ansatzweise nachvollziehen, dass jemand meinen kann, Lesen hätte nichts mit anderen Menschen zu tun - man kann es ja auch so gestalten, auch wenn es für mich ebenfalls weitaus mehr bedeutet, selbst wenn ich allein auf dem Sofa lese: Irgendwann kommt es ja immer zum Austausch.
Aber beim Schreiben und bei Sprachen verstehe ich das wirklich nicht mehr, wenn Leute solche Ansagen machen.  ???
»Be suspicious of the lemons.« (Roxi Horror)

pyon

Zitat von: RaphaelE am 20. November 2013, 21:03:12
Ich habe vor über einem Monat die Erstfassung meines Prologes(lediglich 4 Normseiten) meinem Deutschlehrer vorgesetzt. Ich glaube nicht, dass er ihn bis jetzt gelesen hat.  :hmhm?: Mittlerweile habe ich das Ganze ein paar Mal überarbeitet. :seufz: Dabei machte er ein so freudig überraschtes Gesicht, als ich ihm beichtete, dass ich zu Schreiben angefangen habe... ???

Das hab ich auch mal gemacht.  ;D
Ich habe sogar eine Rückmeldung bekommen, die recht positiv ausgefallen ist. Ein Kollege meiner Mutter, auch Deutschlehrer, hat einen romanentwurf gelesen, den ich geschrieben habe als ich 15 (?) war und bis heute schäme ich mich dafür!  :versteck: Das würde ich heute niemandem mehr zu lesen geben!



Ich persönlich halte mich auch eher zurück, wenn ich von meinen Hobbys erzähle, was aber wahrscheinlich eher daran liegt, dass ich generell ein zurückhaltender Mensch bin, weshalb ich das Schreiben an sich auch nur selten rechtfertigen muss.

Eigentlich ist meiner Mutter die Einzige, die ab und zu einen der bereits erwähnen Sätze von sich gegeben hat. Der häufigsten auftretende Satz ist: "Wieso schreibst du nicht was Richtiges?" (Womit Krimis gemeint sind, die sie sehr gerne ließt.) Aber ich nehme es ihr, ehrlich gesagt, gar nicht übel.  ;D Manche Menschen sind eben verbissen und ich tue das meistens mit einem Augenrollen ab.

Vor ein paar Wochen aber hat sie etwas gesagt, dass mich dann doch sehr geärgert hat.
Ich kenne den genauen Wortlaut nicht mehr genau, aber es war in etwa. "Du schreibst doch die ganze Zeit. Wieso ist dein Buch denn noch nicht fertig?" und das mit einem Ton, der mir deutlich zu verstehen gegeben hat, was sie davon hält.

Es war nicht einfach ihr beizubringen, dass ein Buch zu schreiben Arbeit ist, dass es nicht einfach nur das sinnlose Aneinanderreihen von Wörtern und Buchstaben ist. Leider glauben das etliche Menschen in meinem Umkreis. Ich komme damit klar, wenn ich nicht das schreibe, was andere lesen wollen und mich stört es auch nicht, wenn Menschen Fantasy oder das Genre, das ich schreibe als langweilig oder was auch immer bezeichnen - ich weiß es besser!  :ätsch:
Aber es stört mich sehr, wenn behautet wird, dass es einfach ist ein Buch zu schreiben oder gar veröffentlicht zu werden!   

Pandorah

Zitat von: Malinche am 20. November 2013, 21:23:02
Das klingt richtig toll.  :vibes: Und klar, ich denke auch, dass man Lesen unglaublich sozial gestalten kann - ich liebe es auch sehr, mich mit Leuten über Bücher auszutauschen. Allerdings kann ich noch ansatzweise nachvollziehen, dass jemand meinen kann, Lesen hätte nichts mit anderen Menschen zu tun - man kann es ja auch so gestalten, auch wenn es für mich ebenfalls weitaus mehr bedeutet, selbst wenn ich allein auf dem Sofa lese: Irgendwann kommt es ja immer zum Austausch.
Aber beim Schreiben und bei Sprachen verstehe ich das wirklich nicht mehr, wenn Leute solche Ansagen machen.  ???

Toll war es auch, und manchmal vermisse ich das extrem. :schuldig: Aber mal abgesehen davon, dass wir unser Leben so einfach nicht mehr synchronisieren können, wohnt sie nun auch endgültig zu weit weg. In die Staaten fliege ich nicht mal eben für ein Wochenende. *g*

Schreiben verstehe ich aber auch noch als "einsames Hobby". Es kann durchaus einsam sein. Ich hab lange allein geschrieben, nachdem meine beste Freundin weg war. Und bevor das Internet in mein Leben getreten ist. ;D

Aber Sprachen? Die lernt man ja eher nicht alleine. Klar, Vokabeln pauken oder Grammatikregeln. Aber ohne zumindest mal einen Lehrer ist das schwer. Und im Normalfall lernt man ja auch nicht für den leeren Raum, man will die Sprachen im zweifelsfall anwenden, und spätestens dann braucht man jemanden, mit dem man reden kann. :rofl:

Feuertraum

Zitat von: pyon am 20. November 2013, 21:25:20
Aber es stört mich sehr, wenn behautet wird, dass es einfach ist ein Buch zu schreiben oder gar veröffentlicht zu werden!

Ähm...es ist einfach, ein Buch zu schreiben, und es ist auch einfach, veröffentlicht zu werden.
Allerdings ist es sehr schwierig, eine gute Geschichte gut zu schreiben UND auch noch in einem Verlag zu veröffentlichen, ohne etwas dafür zu bezahlen... ;)
Ein Bekannter von mir liebt Bier so sehr - ich bekam als Schutzimpfung gegen Corona Astra Zenica, er Astra Pilsener ...

Janika

Zitat von: Feuertraum am 20. November 2013, 22:35:29
Ähm...es ist einfach, ein Buch zu schreiben
Das würde ich so nicht sagen, auch bei schlechter Qualität nicht. Selbst ein lieblos dahingeklatschter Schmu braucht wenigstens ein klein wenig Disziplin.
Immer eine Handbreit Plot unter dem Federkiel haben.

Aphelion

Zitat von: Janika am 20. November 2013, 22:37:33
Das würde ich so nicht sagen, auch bei schlechter Qualität nicht. Selbst ein lieblos dahingeklatschter Schmu braucht wenigstens ein klein wenig Disziplin.
Gedichte ... Über 50 Jahre gesammelt ...

pyon

Zitat von: Janika am 20. November 2013, 22:37:33
Das würde ich so nicht sagen, auch bei schlechter Qualität nicht. Selbst ein lieblos dahingeklatschter Schmu braucht wenigstens ein klein wenig Disziplin.

Ich bin auch dieser Meinung. Ein Buch zu schreiben und zu beenden verlangt meiner Meinung nach auch sehr viel Durchhaltevermögen und Zeit.
Ich habe lange gebraucht, um meinen ersten Roman überhaupt zu beenden und es war alles andere als einfach, auch wenn ich meine ersten Versuche definitiv nicht qulitativ hochwertig waren.

Natürlich ging ich in meinem ersten Post auch davon aus, dass Autoren mit Herzblut an ihrem Projekt arbeiten und bei seriösen Verlagen veröffentlich werden.  ;D

Cailyn

Bei mir mit verschiedenen Leuten ein Evergreen-Standartgespräch:
"Wenn du dann mal ein Buch schreibst, das in unserer Welt spielt, lese ich es gerne."
"Warum denn nicht das von der "anderen" Welt?"
"Das ist mir einfach zu unrealistisch."

Interessant... All diese heftigen Thriller, wo Serienmörder auf übelste und krankhafteste Weise ihr Unwesen treiben - das ist dann extrem realistisch  :rofl:

Darielle

Cailyn, manchmal habe ich genau das Gefühl, dass dem so ist.  :rofl: Immerhin, es handelt von Menschen, die kann man sich vorstellen. Bei mangelnder Fantasie ist es schwer, sich Elfen und Einhörner vorzustellen.

Das was mir immer an den Kopf gehauen wird, wurde hier schon mehrfach gesagt. Letztens meinte meine Jobvermittlerin, auch wenn das Schreiben Arbeit sei, so könnte ich doch damit jetzt nicht mein Überleben sichern. Recht hat sie, da konnte ich dann nichts mehr zu sagen. Schade.
Dass beim Nano super viele bestimmt schummeln, hat mein Mann auch vermutet. Er hat es einfach nicht verstanden, dass man nur sich selbst betrügt, wenn man denn schummeln will. Scheinbar verstehen sowas nur Autoren, für die das eigene fertige Buch der größte Lohn ist. Ich bin es leid.

RaphaelE

Zitat von: Cailyn am 24. November 2013, 17:49:56"Warum denn nicht das von der "anderen" Welt?"
"Das ist mir einfach zu unrealistisch."
Oh mein Gott. Das kenne ich auch nur zu gut. Jedesmal, wenn ich von Fantasy(Bücher wie Filme) schwärme wird mir entgegegehalten, dass das doch komplett unrealistisch sei. Ich hatte da sogar einen Fall, der meine Begeisterung für Avatar nicht teilte :no: (Dieses Smiley ist nichtssagend - ich wollte es nur dabei haben, weil's blau ist). Ich fragte ihn, was er denn für besser befände. Antwort: Herr der Ringe :gähn: :d'oh: :hatschi: :hmmm: :happs: :wums:

Ok, gut. Glitzernde Vampire sind unrealistisch. ;D