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Dinge, die ein*e Autor*in nicht hören will

Begonnen von Nika, 20. Dezember 2012, 12:35:55

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Coppelia

#360
Gestern habe ich mit einer nahestehenden Person darüber geredet, wie gern ich wieder was veröffentlichen würde, z. B. mein aktuelles Projekt.
"Ach, ist doch egal. Du hast doch schon so viele Romane geschrieben, die du nicht veröffentlicht hast. Da kommt es doch auf ein paar mehr oder weniger auch nicht  an."
Aua, aua, aua, aua. Tut heute noch weh.

Oder dieses "Schreib doch einfach für dich selbst! Das reicht doch!" Ich hör das nur noch. Ich sag doch auch nicht zu einem Schauspieler "Schauspieler doch einfach für dich selbst! Das reicht doch!"

Vidora

"Wann schreibst du endlich mal was, das man anderen auch zeigen kann?"
Weil in meinen bisherigen Veröffentlichungen queere Charaktere und Erotik-Szenen vorkamen. Kann man ja wohl niemandem zumuten das  ::)

Zitat von: Coppelia am 18. Oktober 2018, 06:55:21
Oder dieses "Schreib doch einfach für dich selbst! Das reicht doch!" Ich hör das nur noch. Ich sag doch auch nicht zu einem Schauspieler "Schauspieler doch einfach für dich selbst! Das reicht doch!"

Das ist ja auch ein Kracher! Wie gut, dass diese Person weiß, was dir reicht und was nicht. Oh Mann. Sagen wir den ganzen Musikern künftig auch, dass sie ihre Lieder nicht unter die Leute bringen sollen. Reicht doch, wenn sie für sich allein spielen.

Gizmo

#362
Zitat von: Coppelia am 18. Oktober 2018, 06:55:21
"Ach, ist doch egal. Du hast doch schon so viele Romane geschrieben, die du nicht veröffentlicht hast. Da kommt es doch auf ein paar mehr oder weniger auch nicht  an."
Aua, aua, aua, aua. Tut heute noch weh.

Oder dieses "Schreib doch einfach für dich selbst! Das reicht doch! [...]"

Manchmal weiß ich nicht, was mir mehr aufstößt. Leute, die mir etwas ins Gesicht klatschen und mich damit tatsächlich treffen wollen - oder diejenigen, die einfach gedankenlos sind und nicht darüber nachdenken, was ihre Worte bedeuten können. Vermutlich sind es letztere, denn ihnen kann man zuweilen nicht einmal böse sein.
Wenn ich etwas Vergleichbares zu hören bekomme, liegt es glaube ich meist daran, dass das Schreiben eine 'stille' Tätigkeit ist. Man sieht und hört zumindest in meinem Fall nicht so viel davon.
"Sie brennt für ihre Arbeit, sie ist ja gar nicht mehr zuhause."
"Dieser Sport ist seine große Leidenschaft, er trainiert bis zum Umfallen."
Ich hingegen sitze in meinem stillen Kämmerlein, einem Kaffee oder in einer Ecke unserer Bibliothek. Da könnte ich auch nur so sitzen, meine Freizeit genießen und eben ein bisschen schreiben. Man kann doch niemanden mit seinem Hobby verletzen, oder?

Zitat von: Vidora am 18. Oktober 2018, 08:17:27
"Wann schreibst du endlich mal was, das man anderen auch zeigen kann?"
Weil in meinen bisherigen Veröffentlichungen queere Charaktere und Erotik-Szenen vorkamen. Kann man ja wohl niemandem zumuten das  ::)

Ich schätze da ist es ein wenig wie mit z.B. der BILD-Zeitung. Viele wissen, was drinsteht, aber keiner hat es gelesen. ;D
"Appears we just got here in the nick of time. What does that make us?"
"Big damn heroes, sir!"
- Joss Whedon's "Firefly", Episode 5, "Safe"

canis lupus niger

Zitat von: Linda am 13. Oktober 2018, 15:59:13
selbst wenn man veröffentlicht, gibt es immer die Nasen, die sich:
1.) wünschen, dass man ihnen mal was von sich schenkt
2.) das dann aber nicht lesen, oder wenigstens nichts dazu äußern.
3.) sich beschweren, wenn man ihnen dann nichts mehr von sich schenkt.
und 4. - wenn man dann 1-3 so kommuniziert, immer eine Ausrede parat haben.

Als 2010 der zweiten Band meiner Reihe veröffentlicht wurde, habe ich an etwa 15 Leute, die Band 1 angeblich gelesen und sich mehr gewünscht hatten, Exemplare verschenkt, mit der Bitte, einen ehrlichen, nicht geschönten Kommentar in beliebigen sozialen Medien zu posten, ein Dreizeiler würde schon reichen. Nicht einer von denen, die das daraufhin verbindlich versprochen hatten, hat auch nur ein einziges Wort geschrieben. Die Hälfte von denen gab auf meine Frage (nach einem Jahr!) zu, das Buch nicht gelesen zu haben. Keine Zeit. Vergessen. Ups, ach stimmt ja! Aber ich mach das noch! Bestimmt! Nächsten Monat hab ich Urlaub und ganz viel Zeit. Die andere Hälfte reagierte überhaupt nicht auf meine Frage.

Das tut ganz schön weh! Ob das jetzt vermeintliche Freunde sind, die ihr Interesse offensichtlich (was sonst?) nur geheuchelt hatten, ob es Blogger oder Mitglieder eines (anderen, nicht Tintenzirkel) Fantasy-Forums sind, egal. Etwas nicht zu mögen, ist okay. War ja sogar extra erbeten: "Keine Gefälligkeitsrezension! Wenn du findest, dass es Mist ist, dann schreib das bitte auch!" Aber ein Leseexemplar anzunehmen, bzw. sogar extra anzufordern, und es dann einfach zu ignorieren, das ist nicht in Ordnung.

So gesehen ist das, was ich mittlerweile am wenigsten hören will, eine Ausrede, warum jemand mein (zum Kommentieren angenommenes) Buch nicht gelesen hat.  :(




Kyvenn

#364
Zitat von: canis lupus niger am 18. Oktober 2018, 09:27:22
Als 2010 der zweiten Band meiner Reihe veröffentlicht wurde, habe ich an etwa 15 Leute, die Band 1 angeblich gelesen und sich mehr gewünscht hatten, Exemplare verschenkt, mit der Bitte, einen ehrlichen, nicht geschönten Kommentar in beliebigen sozialen Medien zu posten, ein Dreizeiler würde schon reichen. Nicht einer von denen, die das daraufhin verbindlich versprochen hatten, hat auch nur ein einziges Wort geschrieben. Die Hälfte von denen gab auf meine Frage (nach einem Jahr!) zu, das Buch nicht gelesen zu haben. Keine Zeit. Vergessen. Ups, ach stimmt ja! Aber ich mach das noch! Bestimmt! Nächsten Monat hab ich Urlaub und ganz viel Zeit. Die andere Hälfte reagierte überhaupt nicht auf meine Frage.

Das tut ganz schön weh! Ob das jetzt vermeintliche Freunde sind, die ihr Interesse offensichtlich (was sonst?) nur geheuchelt hatten, ob es Blogger oder Mitglieder eines (anderen, nicht Tintenzirkel) Fantasy-Forums sind, egal. Etwas nicht zu mögen, ist okay. War ja sogar extra erbeten: "Keine Gefälligkeitsrezension! Wenn du findest, dass es Mist ist, dann schreib das bitte auch!" Aber ein Leseexemplar anzunehmen, bzw. sogar extra anzufordern, und es dann einfach zu ignorieren, das ist nicht in Ordnung.

So gesehen ist das, was ich mittlerweile am wenigsten hören will, eine Ausrede, warum jemand mein (zum Kommentieren angenommenes) Buch nicht gelesen hat.  :(

Das kann ich gut nachvollziehen... wobei das wahrscheinlich noch schlimmer ist, wenn man bereits veröffentlicht hat. Eine Rohfassung erfordert (glaube ich) mehr Aufwand als ein bereits überarbeitetes und gedrucktes Buch. Da ist das Desinteresse einfach furchtbar.

Ich gebe einfach Mal eine Umarmung an alle raus, denen es auch so geht :knuddel:

Leann

@canis lupus niger: Das tut mir sehr leid.  :knuddel: Ich hatte mich damals sehr über das Leseexemplar gefreut, es mit Spannung gelesen und auch eine Rezension bei Amazon veröffentlicht. Den Leuten, die es nicht gelesen haben, ist ein tolles Buch entgangen.

Tja, also eine Zeitlang hat mich das auch ziemlich getroffen, aber mittlerweile sehe ich das gelassen. Ich kann niemanden zwingen, meine Bücher zu lesen. Nur blöde Ausreden will ich nicht hören. Zum Beispiel in der Art von "Zur Zeit lese ich nur EBooks, weil mir Prints zu schwer zum Mitnehmen sind" oder "Ich bin gerade total gestresst, aber wenn ich nächstes Jahr mehr Zeit habe, lese ich sofort dein Buch." Schön vor allem, wenn die selben Leute eine Woche später megaglücklich in den Social Medias über dicke Printbücher berichten und sie auch sofort lesen und rezensieren. Aber okay, was soll's, selbst schuld. Es gibt ja auch Menschen, die meine Bücher gerne lesen. Die anderen kriegen halt keine mehr von mir. Geschmäcker sind verschieden.

Slenderella

Ich bin ganz und gar davon ab, Leuten meine Bücher zu geben, weil sie meine Freunde sind. Meine beste Freundin kauft alle meine Bücher (und liest sie auch alle) und hat noch nie "geschnorrt" weil man ja befreundet ist. Einfach weil sie weiß, dass es mir auch vom Ranking her hilft, wenn sie kauft. Rezensieren tut sie eher nicht, aber würde ich sie auch nicht zu nötigen. Meine Schwiegermutter würde auch immer eins bekommen, weil sie gerne liest und meine Bücher auch (sofern es ihrem Genre entspricht, sie ist blutige Thrillerleserin und davon habe ich genau einen), die anderen liest sie aber trotzdem auch, wenn es sie anspricht.

Mein restlicher Freundeskreis kriegt nix mehr. Ich hab zig mal Bücher gegeben, nix bekommen, nur doofe Ausreden, aber haben wollten sie.

Dasselbe ist es ja auch mit Rezensionsexemplaren. Wollen alle haben, aber nichts dafür tun. Und beim nächsten Mal wieder versuchen eins abzustauben.
Ich brauch noch eine Katze
Und ein Beil wär nicht verkehrt
Denn ich gehe heute abend
Auf ein Splatter-Pop-Konzert

canis lupus niger

#367
He, nein, @Leann, selbstverständlich meinte ich Dich keinesfalls.
Die unangenehme Erfahrung habe ich viel früher gemacht, wie gesagt, schon in 2010/11. Inzwischen vergebe ich Lese-Exemplare sehr viel zurückhaltender und habe damit bessere Erfahrungen gemacht.

DEINE Rezension war wirklich sehr fundiert (und unglaublich positiv, wow!) und Du hattest sie innerhalb weniger Tage eingestellt. Bitte fühl Dich nicht in die beschriebene Schublade gesteckt!

Ich möchte nochmal ausdrücklich erklären, dass ich noch niemandem meine Bücher aufgedrückt und Leute zwangsverpflichtet habe. Aber wenn mich jemand direkt darauf anspricht, oder wenn jemand erklärt, o ja, er würde gerne lesen und kommentieren, dann gehe ich davon aus, das er das auch tut und nicht nur ein kostenloses Buch abgreifen will.

Christian

Da fällt mir ein, dass ich dir vermutlich nie gesagt hab, dass ich dein Buch mag. Ich hatte ja nach dem Betalesen und dann der letztendlichen Veröffentlichung auch eins bekommen und es war spannend zu sehen, welchen Weg das Buch genommen hat. Ist ja inzwischen auch wieder ein Weilchen her und wahrscheinlich kam die eine oder andere Auszeit hier (meinerseits) dazwischen. Asche auf mein Haupt. Allerdings rezensiere ich nicht. Nie. Aber das ist noch ein ganz anderes Fass.

canis lupus niger

Du hast ja auch kein Rezensionsexemplar bekommen, @Christian, sondern ein Dankeschön fürs Betalesen.  :vibes:
Aber das geht hier jetzt doch etwas OT.

Christian

Zitat von: canis lupus niger am 18. Oktober 2018, 12:31:23
Du hast ja auch kein Rezensionsexemplar bekommen, @Christian, sondern ein Dankeschön fürs Betalesen.  :vibes:
Trotzdem. Ich hätte dir sagen können/wollen/sollen, dass ich es mag.  :)

Zum Thema, irgendwie: Ich hab keine Freunde, kenne niemanden, der meine Bücher liest, persönlich. Ich rücke auch keine Bücher raus. Niemals. Ich bin niemandem zu irgendetwas verpflichtet und umgekehrt ist es nicht anders. Das erspart die eine oder andere Ausrede und macht auch irgendwie frei, stelle ich gerade fest. Diese ganzen Verwirrungen mit Freunden, Rezensionen und diesen Fragen, ob jetzt der oder die das Buch auch gelesen hat, das wäre alles nichts für mich.

Linda

Zitat von: canis lupus niger am 18. Oktober 2018, 09:27:22
Zitat von: Linda am 13. Oktober 2018, 15:59:13
selbst wenn man veröffentlicht, gibt es immer die Nasen, die sich:
1.) wünschen, dass man ihnen mal was von sich schenkt
2.) das dann aber nicht lesen, oder wenigstens nichts dazu äußern.
3.) sich beschweren, wenn man ihnen dann nichts mehr von sich schenkt.
und 4. - wenn man dann 1-3 so kommuniziert, immer eine Ausrede parat haben.
Als 2010 der zweiten Band meiner Reihe veröffentlicht wurde, habe ich an etwa 15 Leute, die Band 1 angeblich gelesen und sich mehr gewünscht hatten, Exemplare verschenkt, mit der Bitte, einen ehrlichen, nicht geschönten Kommentar in beliebigen sozialen Medien zu posten, ein Dreizeiler würde schon reichen. Nicht einer von denen, die das daraufhin verbindlich versprochen hatten, hat auch nur ein einziges Wort geschrieben. Die Hälfte von denen gab auf meine Frage (nach einem Jahr!) zu, das Buch nicht gelesen zu haben. Keine Zeit. Vergessen. Ups, ach stimmt ja! Aber ich mach das noch! Bestimmt! Nächsten Monat hab ich Urlaub und ganz viel Zeit. Die andere Hälfte reagierte überhaupt nicht auf meine Frage.
Klar, Autoren bekommen vom Verlag ja unendliche Mengen Belege kostenlos per Gabelstapler ins Haus geliefert.
Sich auf solche Exemplare nicht zu melden, ist eine Unverschämtheit! Wenn da nochmal eine Frage nach einem geschenkten Buch kommt, das auch einfach höflich kommunizieren

für eine große Anzahl Menschen (und es sind auch überraschend viele unveröffentlichte Autoren dabei, aber oft die eher uninformierten abseits von Foren und Internet) gibt es nur zwei Zustände eines Autors:
  Entweder er kruschelt vor sich hin und schreibt als Hobby, zum Spaß oder schlecht, weil  ja erfolglos
-> wieso sollte man den dann unter diesen Umständen unterstützen, denn es bringt ja sowieso nix.
  Oder er ist ein Autor, also stehen seine Bücher auf der Spiegel-Bestsellerliste, werden in der Glotze hergezeigt usw. -> Und dann braucht er die Werbung nicht mehr.

Den Zustand dazwischen, in dem sich die allermeisten Schreiber befinden, die schreiben, erfolgreich schreiben, aber nicht bei der allerbreitesten Masse an (Nicht-)lesern prominent sind, gibt es einfach nicht.
Die Außenwahrnehmung des Berufs weicht so sehr von der Realität ab, es ist zum Mäusemelken.

Linda

#372
Doppelpost, sorry! Bitte löschen
Zitat von: Linda am 18. Oktober 2018, 12:46:37
Als 2010 der zweiten Band meiner Reihe veröffentlicht wurde, habe ich an etwa 15 Leute, die Band 1 angeblich gelesen und sich mehr gewünscht hatten, Exemplare verschenkt, mit der Bitte, einen ehrlichen, nicht geschönten Kommentar in beliebigen sozialen Medien zu posten, ein Dreizeiler würde schon reichen. Nicht einer von denen, die das daraufhin verbindlich versprochen hatten, hat auch nur ein einziges Wort geschrieben. Die Hälfte von denen gab auf meine Frage (nach einem Jahr!) zu, das Buch nicht gelesen zu haben. Keine Zeit. Vergessen. Ups, ach stimmt ja! Aber ich mach das noch! Bestimmt! Nächsten Monat hab ich Urlaub und ganz viel Zeit. Die andere Hälfte reagierte überhaupt nicht auf meine Frage.
Klar, Autoren bekommen vom Verlag ja unendliche Mengen Belege kostenlos per Gabelstapler ins Haus geliefert.
Sich auf solche Exemplare nicht zu melden, ist eine Unverschämtheit! Wenn da nochmal eine Frage nach einem geschenkten Buch kommt, das auch einfach höflich kommunizieren

für eine große Anzahl Menschen (und es sind auch überraschend viele unveröffentlichte Autoren dabei, aber oft die eher uninformierten abseits von Foren und Internet) gibt es nur zwei Zustände eines Autors:
  Entweder er kruschelt vor sich hin und schreibt als Hobby, zum Spaß oder schlecht, weil  ja erfolglos
-> wieso sollte man den dann unter diesen Umständen unterstützen, denn es bringt ja sowieso nix.
  Oder er ist ein Autor, also stehen seine Bücher auf der Spiegel-Bestsellerliste, werden in der Glotze hergezeigt usw. -> Und dann braucht er die Werbung nicht mehr.

Den Zustand dazwischen, in dem sich die allermeisten Schreiber befinden, die schreiben, erfolgreich schreiben, aber nicht bei der allerbreitesten Masse an (Nicht-)lesern prominent sind, gibt es einfach nicht.
Die Außenwahrnehmung des Berufs weicht so sehr von der Realität ab, es ist zum Mäusemelken.
[/quote]

Coppelia

#373
Ja, es ist wirklich, wie ihr sagt.

Ich war allerdings immer der Ansicht, dass Leute, die das Buch eh nur lesen, wenn man es ihnen schenkt (und dann auch nur vielleicht), ohnehin kein Interesse haben und daher auch nicht lesen sollten. Dass Leute meinen Kram lesen, nur weil sie sich verpflichtet fühlen, und keinen Spaß dran haben ... das ist genau das Gegenteil dessen, was ich will. Ich habe nie erwartet, dass Menschen, die aus irgendeinem Grund ein Buch geschenkt wollen, es dann lesen oder mir gar eine Rückmeldung geben. Kommt allerdings auch eher selten vor (obwohl bei meinem letzten Roman das gesamte Lehrerkollegium ein Exemplar geschenkt wollte - und ich musste als doofe Referendarin die Nachfrage bedienen, bis alle weg waren). Rückmeldung gab es keine. Hab ich auch nicht erwartet.

Ansonsten meinen die Leute, die finden, es würde reichen, wenn ich für mich schreibe, es wahrscheinlich auch noch gut mit mir. Und tatsächlich wären die meisten meiner Probleme dann auch weg. Am liebsten würde ich ganz aufhören zu schreiben. Bei meinem letzten extrem negativen Erlebnis meinte ich das zu meinem besten Freund, und daraufhin sagte er: "Das kannst du nicht." Da habe ich mich verstanden gefühlt. :wolke: Aber es ist ein Problem, dass es genau so ist. Ich kann nicht aufhören zu schreiben.

Weltenwanderin

ZitatUnd tatsächlich wären die meisten meiner Probleme dann auch weg. Am liebsten würde ich ganz aufhören zu schreiben. Bei meinem letzten extrem negativen Erlebnis meinte ich das zu meinem besten Freund, und daraufhin sagte er: "Das kannst du nicht." Da habe ich mich verstanden gefühlt. :wolke: Aber es ist ein Problem, dass es genau so ist. Ich kann nicht aufhören zu schreiben.

Das kann ich gut nachvollziehen. Zwar habe ich bis jetzt nur ein Buch bis zu Ende geschrieben, aber beim Veröffentlichen den größten Fehler meines Lebens gemacht, was ich aber erst sehr viel später erfahren habe. Als die Wahrheit ans Licht kam, ist meine heile Welt zusammengebrochen und ich habe meinem Verlobten gesagt, dass ich nie wieder schreibe. Er sagte daraufhin nur: "Fehler macht jeder. Jetzt liegt es an dir, was du daraus machst. Ob du dich dadurch entmutigen lässt oder einfach weitermachst. Du schreibst so gerne, du kannst nicht einfach aufhören." Damit hat er natürlich Recht, es ist meine Entscheidung, was ich damit mache. Es hat eine ganze Weile gedauert, ehe ich mich aufraffen konnte, um nicht alles hinzuschmeißen, obwohl es natürlich einfacher wäre. Man macht Fehler und daraus lernt man mehr, als aus Erfolg, nur leider hat mich dieser Fehler viel Geld gekostet. Aber in Zukunft werde ich besser zuhören und mich genauer informieren, ehe ich irgendetwas unterschreibe. Am Anfang will man aber nichts hören, wie "hast du dir das gut überlegt?" oder "Hast du dich denn wenigstens darüber informiert?", wenn man von einer Sache hundertprozentig überzeugt ist. Da muss man erst mit der Wahrheit verprügelt werden, um sie wirklich zu sehen. :pfanne: