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Tipps zum Schreiben von nichtweißen Figuren (BI_PoC) mit Linksammlung

Begonnen von DunkelSylphe, 15. Februar 2021, 01:46:05

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Nikki

@Frostschimmer Dieser Link wird bereits im Eingangspost geteilt. Gerade Threads, die als Nachschlagwerk dienen, sollten zumindest überflogen werden, um festzustellen, ob bestimmte Quellen bereits genannt wurden. Allein wegen der Übersichtlichkeit.

Frostschimmer

Das habe ich tatsächlich übersehen, ich bin eben bloß über die Seite gestolpert, fand sie gut und dachte, es lohnt sich vielleicht, sie hier zu nennen.
Sorry, mein Fehler.

Nikki

Ich hab da was gefunden ...  ;D Ein ganz kleines Büchlein. *hust* Nein, eigentlich ist es ein dickes, fettes kritisches Nachschlagewerk zu rassistischen Sprachhandlungen, nämlich das 2010 von Adibeli Nduka-Agwu und Antje Lann Hornscheidt herausgegebene Rassismus auf gut Deutsch.

Es teilt sich in 5 Teile (eigentlich 6, aber der Quellenteil ist dann wirklich für intensive Recherche):

  • Einführung - der Zusammenhang zwischen Rassismus und Sprache
  • Vorstellung empowernder Begriffe, Konzepte und BeNennungen
  • Analyse konventionalisiert rassistischer Begriffe und BeNennungen (z.B. des N-Wortes, der Wilden)
  • Analyse von rassistischen Gebrauchsweisen ausgewählter Konzepte (z.B. Europa, Asiat_innen)
  • Konzepte und Modelle zur Analyse von Rassismus

Dieses Buch bzw. Nachschlagewerk liefert wertvolle Denkanstöße zu Fragestellungen, wie sie hier im Thread schon gestellt wurden
Sorry but you are not allowed to view spoiler contents.
. Es gibt massig Fußnoten, doch keine Angst, das Werk ist nicht "akademisch hochkompliziert", wie es vielleicht anmuten mag. Mit über 500 Seiten ist es zwar sehr umfangreich, doch die Länge der einzelnen Artikel von unterschiedlichen Personen ist wirklich überschaubar, es ist nur die Vielfalt der Beiträge, die dieses Buch aus allen Nähten platzen lässt. I'm loving it. :wolke:

Nikki

Tee Noir hat einen neuen Video-Essay Society vs. The "Average" Looking Black Woman (Teil 1), der Repräsentation von afrozentrischen Phänotypen zum Thema hat. Schwerpunkt mäßig wird dabei Featurismus (Featurism) behandelt, womit Vorurteile gegenüber Gesichtszügen, die typischerweise als Schwarz oder afrozentrisch wahrgenommen werden (meine Übersetzung aus dem englischsprachigen Video, das Original ist nachzuhören ab 7:50), gemeint sind. Darüber hinaus hat Tee den Artikel FEATURE: "Colorism, Featurism, and Texturism" verlinkt, der die diskriminierende Wirkungsweise von der rassistisch geprägten Wertung von Hautfarben, Gesichtszügen und Haartextur beschreibt.

Ich halte diese beiden Quellen für interessant, wenn es darum geht, Gesichtszüge von Figuren zu beschreiben (wenn man denn so sehr ins Detail gehen will). (editiert)

Layka

Ich bin letztens auf eine Webseite gestoßen, in der die Darstellung der Native Americans, genauer gesagt des Quileute-Tribe, in der Twilight-Reihe genauer anschaut: Burke Museum: Truth vs. Twilight. Dabei wird erklärt, wo Unterschiede zwischen der Darstellung in den Büchern/Filmen und der Realität liegen und warum diese Darstellung an vielen Stellen problematisch ist. Die Seite ist in einer Zusammenarbeit zwischen dem Museum und den Quileute selbst entstanden.

Auch, wenn man selbst keinen näheren Kontakt mit der Twilight-Serie hatte, kann man meiner Einschätzung nach einiges aus den Erläuterungen mitnehmen.

Danke @Mondfräulein für den Hinweis, die Seite auch hier im Thread zu posten.
lights out.

Fianna

Im Rahmen des virtuell stattfindenden Litcamps gibt es gerade auf Twitch einen Vortrag von Nora Bendzko über das Schreiben nicht-weißer Figuren mit Praxusbeispielen aus ihren Texten.

Ob es nur 14 Tage oder länger online steht, weiß ich nicht, ich würde es bei Interesse zeitnah anschauen.
Einen Account braucht ihr dazu nicht auf der Plattform. Link zum Twitch-Video

DunkelSylphe

Ich hab hier mal nach Ewigkeiten wieder reingeguckt, ich sollte echt aktiver sein. Der von @Fianna erwähnte Vortrag kann übrigens noch auf YouTube angeschaut werden!

Beim Herbst-Litcamp von 2021 habe ich meinen Vortrag zum Schreiben von People of Color in der Fantasy neu aufgelegt. Es gab eine Wiederholung der letzten Session und dann habe ich Praxisbeispiele in meinem letzten Roman, "Die Götter müssen sterben", angesehen. Ich dachte, das macht die Theorie so greifbar, indem Leute was Konkretes in die Hand bekommen und ggf. davon inspiriert werden können

Der Vortrag ist hier zu sehen: https://www.youtube.com/watch?v=KO8jst5YdB8
Man braucht die Dunkelheit, um stärker leuchten zu können.