• Willkommen im Forum „Tintenzirkel - das Fantasyautor:innenforum“.
 

Wie könnt ihr so schnell schreiben?

Begonnen von Valkyrie Tina, 14. Dezember 2015, 14:35:23

« vorheriges - nächstes »

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Drachenfeder

Ich schreibe mit 10 Fingern schon seit meiner Schulzeit. Nach all den Jahren kann ich mich daher auch zu einer Schnellschreiberin zählen, jedoch nicht lange am Stück. Meine beiden Handgelenke werden jeweils von einem Ganglion  terrorisiert und müssen daher oft Pause machen. Wie schnell ich aber bei meinen Texten vorankomme, schiebe ich nicht auf die gutartigen Tumore, sondern auf so vieles andere wie: Ablenkung, Plotlöscher, neue Ideen, Kindergebrüll, fehlende Zeit usw. Daher habe ich auch noch nie den Nano mitgemacht, ich weiß, ich würde das eh niemals schaffen.



Ary

Ich bin definitiv kein Schnellschreiber. In diesem Nano habe ich mir selbst bewiesen, dass ich 11k an einem Tag schaffe, aber auch die waren aufgeteilt in mehrere Blöcke mit Pausen dazwischen - und es hat am Ende auch wirklich keinen Spaß mehr gemacht, ich wollte nur noch den Nano gewinnen, damit ich danach mein Buch noch mögen kann (ich und mein kompliziertes Innenleben...). Am Stück hätte ich das körperlich nie hinbekommen, auch konzentrationsmäßig nicht, und auch mit den Pausen war es irgendwann nur noch Quälerei, und die Nackenverspannungen von dieser Aktion habe ich immer noch.
Im Schnitt schreibe ich 500-1500 Wörter in der Stunde, wenn ich gut vorbereitet bin, geplottet habe, weiß, was ich schreiben will und wenn ich auch wirklich Lust auf das Projekt habe. Am liebsten schreibe ich ohne Zahlendruck einfach locker drauflos und wundere mich manchmal, wie viel ich geschafft habe. Geplant viel schreiben kann ich nicht.
Einfach mal machen. Könnte ja gut werden.

Fynja

Ich gehöre nun nicht zu den mega-Schnellschreibern im Forum, befinde mich aber mit 1,5 bis 2k pro Stunde (wenn es denn mal läuft) im guten Durchschnitt, würde ich behaupten. Meine maximale Tagesleistung waren bis jetzt 10k am Tag, das habe ich ein paar Mal geschafft. Bei mir gibt es drei Faktoren, die dazu wichtig sind, wie ich in diesem Nano wieder feststellen konnte.

1. Die reine Tippgeschwindigkeit an sich. Natürlich könnte ich, wenn ich dazwischen nicht nachdenken oder Pausen einlegen müsste, noch mehr als 2k Wörter pro Stunde tippen, reize die Grenze also nie vollkommen aus, aber es ist wichtig, dass man schnell genug tippen kann, damit die Tippgeschwindigkeit einen nicht ausbremst, wenn man im Flow ist und die Wörter nur so purzeln. Wenn ich beispielsweise an unseren Computern in der Uni-Bibliothek sitze, mit ungewohnter Tastatur, merke ich, dass es mich total bremst, nicht schnell tippen zu können und ich dadurch auch aus meinem Gedankenstrom gerissen werde. Sonst war ich mit meinem Zwei-Finger-Such-System eigentlich recht flott unterwegs, irgendwann habe ich mir aber das Zehnfingersystem beigebracht und mittlerweile fahre ich ganz gut mit einem 7-8-Finger-System. ;D Ich habe aber auch das Glück, abgesehen von kalten Fingern und in seltenen Fällen Kopfschmerzen sonst keine körperlichen Beschwerden zu erleiden.

2. Pausen! Tatsächlich schreibe ich mehr und besser, wenn ich statt einer ganzen Stunde am Stück, 2 Mal 25 Minuten mit je 5 Minuten Pause schreibe. Einerseits können meine Muskulatur und meine Finger sich dann erholen, andererseits meine Gedanken. Nach dieser Zeitspanne etwa merke ich auch, dass meine Konzentration nachlässt, und ich kurz neue Energie sammeln muss. Zu lange dürfen meine Pausen aber auch nicht werden, weil ich mich sonst wieder ablenke oder meine Gedanken ganz abschweifen.

3. Keine Ablenkung. Und Plot. Oft genug passiert es auch mir, dass meine Schreibgeschwindigkeit einfach nicht steigt und in den letzten Jahren hatte ich oft das Gefühl, das Schnellschreiben verlernt zu haben, aber das stimmt gar nicht. Wenn es nicht geklappt hat, lag das meistens daran, dass ich (vor allem durchs Chatten) abgelenkt war und immer wieder ins Stocken kam, oder dass ich vor einem Plotloch stand. Dieses Jahr habe ich aber festgestellt, dass ich zum Beispiel im Zug auf Hochtouren komme, wenn ich eh nichts anderes zu tun habe als zu schreiben und genau weiß, welche Szenen anstehen.

Ansonsten: Habe ich es nur überlesen, oder wurde Write or Die noch gar nicht genannt? ;D Mittlerweile benutze ich es nicht mehr, weil es mich zu sehr unter Druck setzt und der Vollbildschirm mit Scrivener mir ausreicht, aber eigentlich habe ich erst dank Write Or Die schnellschreiben gelernt. Super geeignet für alle, die wie ich, zu zu langem Nachdenken während des Schreibens selbst tendieren. (Ein wenig über das Geschriebene nachzudenken ist ja ganz gut, aber in zu großem Maße ist es bei mir doch kontraproduktiv.)

hutmacher

Ich bin auch ein Hund, der Knochen braucht... Also Deadlines.
Beim diesjährigen Nano habe ich manchmal in den kleinen 20Min Battles im Chat mitgemacht und plötzlich in 20 Minuten hunderte Wörter geschrieben. Das lief aber auch nur, solange ich genug Plot unterm Kiel hatte. Und meine Ruhe. Also Plot, ein wenig Druck und keine Störung. Das sind meine Zutaten fürs schnelle Schreiben.

Cailyn

Jedem seine Philosophie. Meine ist: Wenn mir vom Schreiben etwas weh tut, dann ist es Zeit, etwas anderes zu tun. Natürlich muss das nicht lange sein, aber zumindest für ein paar Minuten. Es geht ja nicht nur um die Handgelenke und Finger, sondern auch um die Augen, den Nacken, den Rücken und den Geist. Wenn man unbeweglich wird, geht schliesslich gar nichts mehr. 1-2Minuten locker stretchen, herumlaufen, kurz auf den Balkon stehen macht die Arbeit danach viel effizienter.

Hirschi

Da sind ja einige gute Tipps dabei. :)

Mir hilft es sehr, wenn ich ein festes Ziel vor Augen habe. Deswegen setze ich mich jeweils am Ende eines Monats an einen Plan, schaue in meinen Kalender und überlege für jeden Tag, wieviel ich mir vornehme. Den Plan hänge ich dann an die Wand und kann abends ein Häkchen setzen, wenn ich es geschafft habe. Das Gefühl ist so befriedigend, dass ich in der Regel ziemlich erpicht darauf bin, das Ziel auch zu erreichen. Es ist ein bisschen wie im NaNo, nur eben das ganze Jahr über. Dieses tägliche Schreiben hat meine Produktivität um mindestens 300% gesteigert.  :jau:

Im letzten NaNo habe ich einmal 21.000 Wörter geschafft, das ist mein bisheriger Rekord. Dafür habe ich mich schon am Vortag vorbereitet, zum Beispiel doppelt so viel gekocht, damit das am Schreibtag schonmal weggefallen ist. Gerade an diesem Tag habe ich gemerkt, wie wichtig es ist, regelmäßig Pausen zu machen, um an die frische luft zu gehen und die Augen vom Bildschirm und die Hände vom Tippen zu erholen. Die richtige Musik kann mich in diesen "Flow" befördern, wo es dann ganz von allein geht, aber manchmal reicht es auch schon, wenn ich die letzten paar Seiten in meinem Manuskript lese, um so weit reinzukommen, dass es einfach flutscht.

Denamio

21.000 Wörter?! An einem Tag? Uff. Klingt beeindruckend, aber ich hoffe, dass es gesundheitlich gut gegangen ist. Ich schreibe das, weil ich persönlich oft dazu neige, mich in eine Arbeit zu verbeissen. So habe ich auch einmal 18.000 Wörter an einem Tag geschafft - und hatte im Anschluß Besuch vom Notarzt. Wenn ich bedenke wie mies es mir danach ging, sind 21.000 Wörter für mich übermenschlich. Wenn du das ohne gesundheitliche Einbußen schaffst: Respekt und Neid.

Es gab jetzt ja schon einige Ratschläge zum schnellen Schreiben. Da muß wohl jeder seine eigene Arbeitsweise finden. Die Gefühlsschreiber legen darauf los und kommen so gut weg, die Planmeister machen sich erst einen Schlachtplan. Was reine Schnelligkeit angeht, da helfen sicherlich Tippübungen. Mental finde ich das schon anspruchsvoller. Konzentration und Disziplin sind dabei wichtig, aber für mich fast so wichtig, ist ein vernünftiges Gleichgewicht. Es kommt einfach der Punkt, wo man zwar noch schreibt, aber auf dem Papier landen mehr Fehler als korrekte Wörter. Da haut man dann zwar extreme Wortmengen hin, wendet aber den doppelten Zeitaufwand dann beim Korrigieren auf. Da ist es in meinen Augen auf lange Sicht effizienter, wenn man lieber weniger Wörter schreibt und sich dabei noch halbwegs wohl fühlt.

Was meinem Tempo ein wenig geholfen hat waren Fingerübungen und regelmäßige Pausen. Momentan orientiere ich mich an dem Video (Hand + Wrist Exercises for Gamers) und fahre bisher ganz gut damit. Ignoriert was er zu Gaming und ähnlichem sagt, die Übungen und Ratschläge passen auch für Tippgötter und haben mir beim Schreiben sehr geholfen, besonders was Schmerzen und Spannungen anging. Sieht hochalbern aus, wenn man das macht. Also ideal auch um den Partner/Partnerin zum Lachen zu bringen.  ;D

Wollmütze

Ich hab lange Zeit mit der gleichen Frage gehadert, es hat mich wahnsinnig gemacht, wie unproduktiv ich war. Aber mir hat eine Sache sehr geholfen undzwar war das ein Podcast. Es ging darum, dass du erst schreibst, egal wie schlecht es ist und erst ganz am Ende überarbeitest, wenn die Rohfassung fertig ist und auch erst dann andere Leute drüber gucken lässt, um Holpersteine zu finden.
Das klingt im ersten Moment simpel, für mich war es unfassbar schwer. Ich bin viel zu perfektionistisch und würde am liebsten jeden Satz fünfmal überarbeiten, bis ich ihn stehen lasse. Natürlich schaffst du so höchstens einen kleinen Absatz am Tag und bist am Ende frustriert und genervt.
Schreib die Geschichte fertig, wie sie grade kommt und sperr den Editor in deinem Kopf weg.
Nicht jeder hat das Problem, aber mir hat es sehr geholfen.  :)

Und wenn es tatsächlich nur um reine Fingertechnik geht: Ich schreibe auch nur mit zwei bis acht Fingern und achte dabei nicht auf die eigentliche Fingeranordnung auf einer Tastatur, auch wenn ich versucht habe, mir das beizubringen. Trotzdem schreibe ich sehr schnell. Bei mir ist mehr mein Kopf das Problem, ich denke zu viel beim Schreiben.  :pfanne:

AlpakaAlex

Ich gehöre denke ich auch zu den Schnellschreibern. Mein Rekord ist bei 110k innerhalb von 2 Wochen. Wobei dazu gesagt sei, dass ich in diesen zwei Wochen im Krankenhaus lag und wortwörtlich nichts anderes, als zu schreiben, zu tun hatte. Weil das WLAN im Krankenhaus war zu schlecht für Netflix und Chill. Also habe ich halt geschrieben. 10 000 am Tag. Mein Geheimnis dabei heißt Write or Die. Damit schaffe ich es halt in der halben Stunde 1000 bis 1800 Wörter zu schreiben. Also mache ich eben diese 20-30 Minuten Sprints und schreibe darüber halt meine tausende Wörter.

Das einzige Problem, was ich immer wieder habe - weshalb ich aktuell auch bei Sturmjägerinnen nicht voran komme - ist die Motivation überhaupt mit dem Schreiben anzufangen  :-[
 

Marta


Huch, nette Themen haben wir. Danke für's Wiederentdecken, @AlpakaAlex !

Ich bin EIGENTLICH keine Schnellschreiberin, aber vielleicht kann ich trotzdem etwas beisteuern. Ich war nämlich Super-Langsamschreiberin. Maximal 1000 Wörter pro Stunde, die vor Tippfehlern gestrotzt haben und mindestens eine halbe Stunde überarbeitet werden mussten, um so auszusehen wie die Rohfassungen vernünftiger Autoren. Was laut meinen Berechnungen einen Schnitt von diabolischen 666 Wörtern pro Stunde macht.

Besser wurde es, als ich 2019 endlich einen Tastaturschreibkurs gemacht habe. Sehr langsam allerdings. Ich habe in einer facebook-Gruppe nach Tipps gefragt und alle waren sich einig, dass es einfach eine Weile dauert, bis es richtig funktioniert. Stimmt auch.

Letztes Jahr habe ich dann ein paar Wochen lang typinggclub gemacht UND meine Tastatur abgeklebt, um mich zum blind schreiben zu zwingen. Und war immer noch langsam. Es hat sich so schleichend gesteigert, dass ich es kaum gemerkt habe. Wie das halt so ist. Und diese Woche stellte ich fest, dass ich 1500-1600 Wörtern pro Stunde schaffe. Yay.  ;D

Was ich aber unbedingt hinzufügen möchte: In meinen diabolischen 666 Wort-Zeiten habe ich mehr geschrieben als fast jede andere Autorin, die ich kenne. Warum? Ich habe es beinahe täglich gemacht. 10.000 Wörter am Tag sind beeindruckend, aber wenn man danach eine Pause macht, wird man schnell von Schnecken wie mir eingeholt. Vor allem, wenn diese Schnecken gerade richtig viel Spaß an ihren Geschichten haben.

Spaß ist bei mir ein wichtiger Faktor. Wenn ich mich an den Schreibtisch zwingen muss, bin ich langsam. Wenn ich mich (wie gerade) schon am Vorabend auf die Geschichte freue, bin ich so produktiv, dass man mich für eine Schnellschreiberin halten könnte. Werde ich auch sein. Eines Tages.

Ach ja, 10.000 Wörter am Tag habe ich auch mal geschafft. Da habe ich allerdings diktiert.

Klecks

#40
Ich schreibe mittlerweile auch wahnsinnig schnell, so schnell, dass ich manchmal ganz verwundert bin, wie viel da in einer Stunde zusammenkommt - vorausgesetzt allerdings, ich weiß, wohin der Plot mich führt. Bauchschreibend sähe das bei mir persönlich sicher ganz anders aus.  ;D

Mein "Rekord" ist mein letzter Roman, dessen rund 50.000 Wörter in wenig mehr als zwei Wochen entstanden sind, ohne dass ich mich darum bemüht hätte, es möglichst schnell fertig zu schreiben. Geschrieben habe ich rund drei Stunden am Tag. Rechnerisch ergibt das (wenn ich da nicht, typisch, komplett versage  :rofl:) rund 3,5k Wörter am Tag. Ich hatte aber auch 2k-Tage und 5k-Tage.

Und um die Frage im Thread zu beantworten:

1. Übung, einfach Übung.
Immer und immer und immer weiter schreiben. Ich habe innerhalb der letzten zehn Monate vier Romane geschrieben, die insgesamt 230.000 Wörter haben, und werde innerhalb des laufenden Jahres noch zwei weitere beenden, an einem davon arbeite ich gerade. Wenn die fertig sind, stehe ich bei einer Jahresleistung von 330.000 Wörtern. Ich habe noch nie so viel geschrieben, glaube ich, aber ich habe auch noch nie so viel Zeit genommen, was mich zum nächsten Punkt führt

2. Schreibzeiten festlegen und einhalten
Anders funktioniert es bei mir auch nicht. Seit ungefähr einem halben Jahr ist die Zeit nach dem Schlafengehen meiner Tochter (wird diesen Monat anderthalb und schläft immer regelmäßiger und "besser") fürs Schreiben reserviert. Ich verbringe fast immer auch noch Paarzeit mit meinem Mann, aber die ersten zwei Stunden, nachdem sie schläft, setze ich mich an den Computer und schreibe. Wenn ich sehr müde bin, mache ich frei, aber dann wird geschrieben, während meine Tochter am nächsten Tag ihren Mittagsschlaf macht. Außer "Es geht mir nicht gut" (eben z.B. wegen Müdigkeit, emotional aufregenden Tagen, ect.) gibt es keine Ausflüchte. Da ich mittlerweile einiges am Schreiben verdiene und daher auch zu den Lebenshaltungskosten beitrage (und deshalb zum Glück auch nicht mehr im Kindergarten arbeiten muss, sondern zu Hause bei meiner Tochter und meinem Mann sein kann), sehe ich das mittlerweile auch einfach als meine Arbeit/Pflicht an.

3. Plotten
Wie oben schon erwähnt - ich muss mich an einem roten Faden festhalten können, sonst würde ich mich rettungslos verzetteln. Bis auf wenige logische Kleinigkeiten, die in fünf Minuten ausgemerzt sind, und die sprachliche Überarbeitung mit Korrektorat gibt es deshalb in aller Regel auch wenig Überarbeitungsbedarf. Ich weiß, was ich tue, und tue es mit Tunnelblick.

Mehr fällt mir im Moment nicht ein.  :hmmm:

Coppelia

#41
Ich hatte mal einen Blogartikel darüber geschrieben, was mir geholfen hat, schneller zu schreiben.

Leider weiß ich, dass mir das nicht auf Dauer helfen wird. Ich bin eine extreme Langsamschreiberin und sehr oft darüber frustriert. Außerdem bin ich keine gute Plotterin. Selbst wenn ich vorher alles genau plotte, geht der Plan gewöhnlich nicht auf und ich stoße auf Schwierigkeiten, die sich nicht schnell lösen lassen. Plus ich muss hinterher immer relativ lang überarbeiten. Selbst wenn wenig zu tun ist, dauert es 1 - 2 Monate pro Roman. Allerdings schreibe ich auch recht komplizierte Geschichten mit vielen Handlungssträngen und manchmal schwierigen Themen.

Blindes Zehn-Finger-Tippen beherrsche ich schon, seit ich 14 bin, und Schreibzeiten halte ich seit 20 Jahren ein. Es sorgt dafür, dass ich jeden Tag schreibe (außer, wenn ich überarbeite), aber schnell bin ich damit nicht. Einige Bücher habe ich seitdem natürlich schon geschrieben, denn ich schreibe seit bestimmt 25 Jahren täglich und davor auch schon weitgehend ... im Schnitt schaffe ich einen Roman pro Jahr. Früher war es sogar mal mehr.

@Marta
Zitat10.000 Wörter am Tag sind beeindruckend, aber wenn man danach eine Pause macht, wird man schnell von Schnecken wie mir eingeholt. Vor allem, wenn diese Schnecken gerade richtig viel Spaß an ihren Geschichten haben.
Das stimmt natürlich und damit habe ich mich auch oft getröstet (mein Outpust ist meistens ähnlich). Aber Fakt ist, dass die Schnellschreiber*innen halt auch meistens jeden Tag schreiben, so jedenfalls mein Eindruck. Mit zwei Schreibsessions pro Tag könnte ich mich den 1000 Wörtern pro Tag nähern und dann wären auch zwei Romane im Jahr "drin". Aber das kriege ich meistens zeitlich nicht hin.

Es ist natürlich auch einfacher, mehr zu schaffen, wenn man mehr Zeit zum Arbeiten hat. Bei mir ist es im Home Office mehr. ;) Aber wenn ich wie üblich Vollzeit arbeite, habe ich meistens nur etwa eine Stunde pro Tag Zeit, mich um meinen Schreibkram zu kümmern.
Bei mir wäre es wahrscheinlich am besten, wenn ich lerne, besser zu plotten. Allerdings scheint das einfach nicht mein Ding zu sein ... :(

Was mir aber wirklich hilft, maximalen Output aus der Schreibzeit herauszuholen, ist die Pomodoro-Methode. Offenbar bin ich oft abgelenkt, ohne es richtig zu merken.

Marta

Zitat von: Coppelia am 02. September 2021, 04:48:22
@Marta
Zitat10.000 Wörter am Tag sind beeindruckend, aber wenn man danach eine Pause macht, wird man schnell von Schnecken wie mir eingeholt. Vor allem, wenn diese Schnecken gerade richtig viel Spaß an ihren Geschichten haben.
Das stimmt natürlich und damit habe ich mich auch oft getröstet (mein Outpust ist meistens ähnlich). Aber Fakt ist, dass die Schnellschreiber*innen halt auch meistens jeden Tag schreiben, so jedenfalls mein Eindruck. Mit zwei Schreibsessions pro Tag könnte ich mich den 1000 Wörtern pro Tag nähern und dann wären auch zwei Romane im Jahr "drin". Aber das kriege ich meistens zeitlich nicht hin.
Mal so, mal so, würde ich sagen. Ich glaube, das ist auch ... Wie heißt das? Es gibt ein Wort dafür, irgendwas mit "bias". Soll bedeuten, dass die drei oder so Schnellschreiber, die ich kenne, die nicht nur täglich schreiben sondern auch VIEL, sehr viel präsenter in meinem Hirn sind als die zwanzig, die ich mit meinem zockeligen Tempo locker abhänge, wenn ich mich nur regelmäßig hinsetze. Wenn ich an "andere Autoren" denke, habe ich IMMER ausschließlich die paar im Kopf, die mehr hinkriegen als ich. Seien es Wortzahlen oder Erfolg oder einfach großartiger Stil. Dabei gibt es genug Autoren, die einmal im Jahr einen Doppelnano schreiben und die restlichen elf Monate fast nichts.
Aber ja, es ist bestimmt leichter, an einem Tag richtig schnell und viel zu schreiben, wenn man ohnehin eine Schreibroutine hat.

pyon

@Marta  Vielleicht "confirmation bias" - also dass man eher auf das schaut, was einen in den eigenen Gedanken bestätigt?

@Schnellschreiben
Ich schreibe eigentlich nur im Nano richtig schnell. Sonst lasse ich mich einfach viel zu leicht von anderen Dingen ablenken. Ist es ein großes Problem. Deshalb benutze ich in letzter Zeit öfters mal die Pomodoro Technik (mit lifeat.io zum Arbeiten für meinen Brotjob oder die Uni - und mit diversen Playlist zum Schreiben für Romane) Ich find das ganz gut, also sich 25 Minuten nur auf die Arbeit zu konzentrieren, dann 5 Minuten Pause zu machen und auch bewusst was anderes zu machen und dann wieder 25 Minuten konzentriert zu arbeiten. Hat mir schon öfters mal gut geholfen.

Wie viele Wörter genau ich in welcher Zeit schaffe, weiß ich nicht. Ich denke schon, dass ich eher schneller schriebe, aber da muss ich dann natürlich auch wissen, was ich schreibe, also wie mein Roman weitergeht, damit es richtig schnell geht. Aber ich schreibe schon verdammt lange am PC - seit ich so um die 12/13 Jahre bin. Vielleicht ist das einfach Routine inzwischen...  :hmmm:

Soly

#44

Was Schnellschreiben angeht, schließe ich mich allen Vorredner*innen an. Ich plotte so lange, bis die Szene in meinem Kopf vollständig existiert und ich sie "nur noch" schreiben muss und fange gar nicht erst an, wenn ich nicht mindestens zwei Stunden Zeit habe, um auf eine ordentliche Wortzahl pro Session zu kommen.
Und Übung ist natürlich auch immer ein Teil der Antwort. :)
Veränderungen stehen vor der Tür. Lassen Sie sie zu.