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Magie - Feuerball oder ganz anders?

Begonnen von Lord Bane, 04. Februar 2008, 10:22:13

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Lord Bane

Liebe Leute,

ich frage mich schon seit geraumer Zeit, wie wichtig andere Autoren den Gebrauch von Magie nehmen und wie sie diese Magie einsetzen bzw. schildern. Die einfachste Art ist meiner Meinung nach der klassische, weißbärtige Magier, der einen Zauberspruch murmelt ("Flamme rot, macht alle tot  ;D") und mit einem Feuerball eben mal zwanzig Orks grillt.

Ein solcher Einsatz von Magie hat in der Fantasy seine Berechtigung, vor allem in den sogenannten Rollenspielromanen zu DSA, D&D usw. Ich denke jedoch, dass dies allein die Möglichkeiten der Magie nicht ausschöpft. Wenn man darüber nachdenkt, was Magie ist, könnte man sagen, dass magische Formeln oder Rituale eine Möglichkeit repräsentieren, die Welt im Sinne des Magiers zu beeinflussen, z.B. indem er einem Konkurrenten Pech "anhext" oder sich selbst auf magische Weise eine Glückssträhne verpasst.

Magie ist demnach eine Methode, die Realität an sich zu beeinflussen. Dabei ist es nun die Frage, ob die Realität an sich beeinflusst wird oder ob dies nur für die vom Magier oder dem Behexten wahrgenommene Realität gilt. Letzteres wäre dann eher eine Form der Hypnose oder Selbsthypnose, Techniken schwarzer Magie, die es wirklich gibt und die im psychiatrischen Sinn gefährlich werden können.

Nun würde mich interessieren wo zwischen diesen beiden Extremen ihr, liebe Autorenkollegen, steht. Feuerball oder geistige Manipulation? Ich bin auf eure Antworten gespannt.

caity

Hallo Lord Bane,

okay, an sich interessante Überlegungen, ich bin mir allerdings nicht sicher, ob ich sie schon ganz richtig verstanden habe und versuche das jetzt erst noch einmal nachzuvollziehen, bevor ich dir eine Antwort gebe. Korrigier mich bitte, wenn ich falsch liege:
Du sagst es gebe zwei "Extreme" in der Magie:
1. Das Äußerliche (mit Feuerbällen, Erdbeben, Heilung?)
2. Das Innerliche (also in Form von Manipulation, auch Beeinflussung des Schicksals, usw.)

Wenn ich das so richtig verstanden habe, würde ich sagen, ich bewege mich eher in Richtung des Ersteren. Wirklich Einfluss auf die Seele nehmen tun meine Charaktere nicht. Das können sie gar nicht. Auch mit den magischen Mächten im Allgemeinen sind sie eingeschränkt. Magie kostet Kraft und wenn dir die magische Kraft ausgeht, zerrt sie an deinen körperlichen Kräften. Ist man körperlich geschwächt - zum Beispiel krank - hat das ebenfalls Auswirkungen auf die Magiefähigkeiten. Außerdem hat nicht jeder gleich viel Magie in sich. Aber das zu erklären würde zu weit ausholen und es gehört nicht hierher.
Ich hoffe, ich konnte deine Frage einigermaßen beantworten ;)

Bye
caity
Wenn ein Autor behauptet, sein Leserkreis habe sich verdoppelt, liegt der Verdacht nahe, daß der Mann geheiratet hat. - William Beaverbrook (1879-1964)

Noctifer

Ich nehme derzeit mehrere Formen von Magie für meine Geschichte her:

- Magie in Form von Gegenständen (Speziell: Einen Dolch, geschnitzt aus einem gebrochenen Horn von Saytan, der das Inferno in sich trägt)
- Magie als "Feuerbälle"  ;D  mein Dämon kann durch Magie physische Schäden verursachen. Natürlich auch Dinge schweben lassen oder anderes Kleinzeug erledigen, wofür sie einfach sonst zu faul ist.
- Durch Magie erschafft Saraph (Lichtbringer)  z.B. eine Flasche Wein - der widerlich schmeckt.
- Bei leicht beeinflussbaren Menschen manipuliert sie auch mal gerne ein wenig, aber eher durch Raffinesse.
- Ansonsten werden Dämonen in Edelsteine gebannt, für das ich eine kompliziertes System ausgearbeitet habe.

Was noch kommen wird weiß ich nicht, aber ich tendiere eher zu der Hau-Drauf-Methode und lasse Feuer fliegen.
Generell bin ich für Raffinesse und Feuerbälle. Ich lasse meinen Charakteren gerne ihren Willen, auch wenns nur Nebencharaktere sind.

Moni

Ich bewege mich meistens auf einem Mittelweg: Magie die eher mental beeinflusst, aber auch Magie, die gegenständlich beeinflusst. Eine Beschränkung auf einen Weg finde ich, nun, einschränkend.

In den meisten Fantasyromanen wird Magie als eine Art Technikersatz verwendet. Ob in alltäglichen Bereichen (Schwebescheiben anstelle von Aufzügen), in der Kriegsührung (Feuerbälle statt Kanonen) oder in der Medizin (Heilzauber statt Operationen). Dadurch stagnieren die Gesellschaften und verbleiben in einem frühmittelalterlichen Zustand stecken und verweilen dort tausende von Jahren, ohne das es scheinbar irgend jemanden in der Welt stört.  Außer irgendwelchen Ausnahmen, die mit technischen Errungenschaften herumexperimentieren und meistens als spinnerte Magier beschrieben sind, die ein paar Feuerbälle zuviel an die Rübe bekommen haben, gibt es auf technischem Gebiet keinerlei Entwicklung. Zumeist erstreckt sich diese Stagnation dann auch auf die restliche Gesellschaft.
Sehr häufig ist dieses Schema ja in rollenspielbasierten Romanen zu finden, wie z.B. den Forgotten Realms, die auf D&D basieren.

Eine Verschmelzung von Magie und Mechanik oder gar Technik finde ich auch nur bedingt gut, SteamPunk geht ja wohl eher in diese Richtung.

In meinen beiden aktuellen Projekten habe ich in einer Geschichte eher mental basierte Magie, während in der anderen eine über Generationen vererbte Magie zu Mutationen geführt hat, die körperlich sichtbar sind (hauptsächlich im Bereich Sinnesorgane). Aber Magie wird in beiden Geschichten nur sparsam eingesetzt, bzw. in letzterer sehr selten wirklich bewußt, da eine veränderte Wahrnehmung automatisch "anspringt". 
In beiden Geschichten ist Magie etwas angeborenes, niemand kann diese Magieformen aus Büchern erlernen. Es gibt keine Zauberstäbe und keine alten, bärtigen Männer mit Spitzen Hüten und sternenbestickten Roben. Dementsprechend sind die Menschen mit Magie nicht so häufig zu finden, da Magie in der Vererbung eher rezessiv ist, also nicht immer an die Kinder weitergegeben wird. Dies ist in der Schattenhüterchronik einer der Plotpunkte, da dieser Rückgang an Magiebegabten eine Art "Zuchtprogramm" ausgelöst hat, damit überhaupt noch Kinder mit einer mehr als unterdurchschnittlichen Begabung geboren werden. Natürlich geht das auf die Dauer nach hinten los...
Deutsch ist die Sprache von Goethe, von Schiller...
und im weitesten Sinne auch von Dieter Bohlen[/i]
Stefan Quoos, WDR2-Moderator

»Gegenüber der Fähigkeit, die Arbeit eines einzigen Tages sinnvoll zu ordnen,
ist alles andere im Leben ein Kinderspiel.«[/i]
Johann Wol

FeeamPC

Warum sollte eine Gesellschaft, die viel mit Magie arbeitet, stagnieren?
Sind die Magier eher selten, so wie zum Beispiel bei uns die Atomphysiker, verrennen sie sich eher in spekulative Projekte, von denen die Allgemeinheit nur etwas mitkriegt, wenn mal wieder - sprichwörtlich- die Bombe platzt. Die "normalen" Bauern und Bürger entwickeln dagegen ihre einfache Technik weiter, da die Magie für sie eh in höheren Sphären schwebt und entweder unbezahlbar ist oder zu schwierig. Warum kompliziert, wenn es auch einfachere Lösungen gibt, Otto Normalverbraucher erfindet halt eine Pumpe, um Wasser aus dem Boden zu kriegen.
Ist die Magie dagegen weit verbreitet und leicht anwendbar, wird es, wie bei jeder Entwicklung, immer wieder Neuerungen geben, welche die Anwendungsmöglichkeiten erweitern oder verbessern. Auch da von Stagnation keine Spur.

Moni

Zitat von: FeeamPC am 04. Februar 2008, 13:52:31
Warum sollte eine Gesellschaft, die viel mit Magie arbeitet, stagnieren?

Ich habe sehr viele Fantasyromane gelesen, in denen genau das der Fall ist. Darum habe ich ja auch Beispiel genannt.
Es muß natürlich nicht so sein, ist aber eben in vielen Fällen so. Das man es besser machen kann, schließe ich damit ja nicht aus.  ;)
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DarkDreamer

Bis jetzt habe ich mich mit dem Einsatz von Magie doch sehr bedeckt gehalten. Meist spielte sie lediglich im Hintergrund. Nur in einer KG habe ich die "Feuerball-Magie" angewendet. Mit der Story war ich aber auch nie wirklich glücklich, anders hätte sie widerum nicht funktioniert. Ich tendiere daher eher in die Richtung "geistliche Manipulation", wobei es das auch nicht wirklich trifft. Eher ist es die Magie in Gegenständen, die sich dann auswirkt; ein Arbeiten der Magie im Hintergrund - Sie ist eben da, wird genutzt, hat aber nichts außergewöhnliches.
Magie direkt im Vordergrund mag ich irgendwie nicht. Lesen schon, schreiben nicht - Mal sehen, was die Zukunft da noch bringen wird ...

Lomax

Ich habe den Begriff "Feuerballmagie" immer eher abwertend gesehen und als "amerikanisierte Popartversion" realer Magievorstellungen gewertet. Man vergisst den Hintergrund, nimmt die Äußerlichkeiten und bauscht die dann möglichst spektakulär und plakativ auf. Für mich war bei der Magie eigentlich immer das mystische Weltbild interessant, das dahintersteckt - und wie man Magie zum Teil einer möglichst real wirkenden Welt machen kann, anstatt sie als Gegensatz zum Realismus aufzubauen. Dazu gehört dann natürlich auch eine gewisse "Unberechenbarkeit" von Magie.
  Allerdings: Viele Leser mögen nun gerade das äußerliche Schmuckwerk an magischen Elementen. Und es kann auch Spaß machen, so etwas zu schreiben, wenn man sich als Autor ein wenig von der "Ernsthaftigkeit" des Themas distanzieren kann ;) "Lesen und Schreiben kann auch Spaß machen" - ja, von diesem Ansatz aus, muss ich zugeben, kann auch Feuerballmagie mitunter ganz zweckmäßig sein ...

Wölfin

Hm,
also diese "Hau-drauf"-Magie a la Feuerbälle und Co liegt mir gar nicht. Ich weiß nie, wie ich das so rüberbringen kann, dass es tatsächlich so wirkt, wie es soll. Ich habe nicht unbedingt etwas dagegen, wenn sie in einem Roman oder einer Geschichte auftaucht, aber ich selbst verzichte eher darauf und bevorzuge die subtileren Methoden. Zum Beispiel indem durch Magie Illusionen erzeugt werden können, Wahr und Falsch erkannt wird,... So etwas in der Art.
Auch magisch verstärkte Waffen oder allgemein Hilfsmittel kommen schon mal vor.
Sonst sind meine Sachen bislang aber relativ magiefrei ;)


Okami

Linda

#9
Hi,

bei mir kommt es auf die Welt und das Projekt an, wie ich das Thema löse. Ich kann auch auf Magie verzichten und halte Zauberei nicht für eine Grundvoraussetzung für Fantasy, aber wenn, dann soll sie auch maßgeschneidert sein.
Bei meinen Schamanen-Romanen ist die Magie entsprechend eher subtil, bei meiner Ritter-Geschichte klassisch Hotzplotz-Zauberermäßig bzw Elfenmagie. In meiner Asia-Fantasy ist Magie fast ausschließlich mit Geistern und ähnlichen Wesen assoziiert, aber Alchemisten (im Grenzbereich zur Naturwissenschaft) gibt es auch.
Ich habe aber auch ganz andere Ansatzpunkte, Magie die nur mit bestimmten Gegenständen funktioniert, Magie, die nur im Mondlicht zu wirken ist und genau wie der Mond wandelbar und wenig greifbar erscheint.

Feuerballmagier sind mir i.d. R. zu plakativ. Diese ganzen "optischen" Geschichten gehören für mich eher zum Kintopp, wo es ums Sehen geht. Ich beschreibe da lieber die Auswirkungen des Übernatürlichen auf Welt und Figuren ...

Gruß,

Linda

Tanrien

#10
Die Benutzung von Magie nur als gleichsam seelenloses Werkzeug kann in einigen Geschichten sicher angebracht sein, ich selbst bevorzuge aber eher die andere Art von Magie: In den Charakteren oder in der Welt verwurzelt, als etwas mysteriöses, "magisches", unerklärliches, aber eben auch lebendiges. Es sind da meistens ganze Konzepte von Magie, die entstehen, als nur Magie in irgenwelchen Bereichen (etwa nur Kampfmagie, wie der Feuerball) und da die Welten, die ich erschaffe, meistens schon was länger entwickelt sind, nehme ich immer an, dass es keine bestimmten Schichten gibt oder Völker, die darauf ein Monopol haben. Magie als etwas allgegenwärtiges, was aber mit der Umwelt so verschwommen ist, dass man es nicht mehr heraussehen kann, was jetzt (nicht) von Magie beeinflusst ist.
Reine Feuerball-Magie fällt deswegen für mich in meinen Geschichten raus, wenn das dahinter fehlt.

Zitat von: Linda am 04. Februar 2008, 17:53:37
Diese ganzen "optischen" Geschichten gehören für mich eher zum Kintopp, wo es ums Sehen geht. Ich beschreibe da lieber die Auswirkungen des Übernatürlichen auf Welt und Figuren ...
Gleichzeitig mag ich aber Darstellungen; ich lese gerne Bücher und sehe dabei den Film vor Augen. Gute Beschreibungen, gerade vom magischen Aspekt der Magie, helfen mir dabei als Leser, das zu verdeutlichen - von daher will ich das auch mit in meine eigenen Geschichten einbringen. Optik ist somit für mich auch ein wichtiger Teil, aber diese Optik kann auch eine subjektive Sache sein. Ist der Erzählcharakter etwa ein Magier und er will etwas zaubern, dann sieht er es beispielsweise vor seinem Inneren Auge, wie das emporschießt, oder sich ausbreitet und Farben wechselt und brodelt oder gefriert etc. Ein imposantes Schauspiel also. Das kann, letztendlich, auch eine kleine Darstellung sein, aber für mich ist es wichtig, dass Magie in irgendeiner Weise auch in der oberflächlichsten Form noch bezaubernd bleibt, und um das auch für den Leser zu erreichen, benutze ich diese, ja, Feuerball-Effekte.

Es hängt natürlich immer von der Geschichte ab, welche Art von Magie ich verwende. Da gibt es Magie, die gar keine ist, dann nur eingebildete Magie, die es außerhalb des Kopfes des Charakters nicht gibt, oder eben diese bombastische Magie, die einen eigenen Willen hat. Je nach gewollter Stimmung wird demnach auch die Magie ausgewählt: für etwas stilles, auch die stille Magie, usw.

Beate

Magie wie bei Harry Potter ist für das Fernsehen meiner Meinung nach genau richtig, aber selbst schreiben möchte ich so etwas nicht. Zwar kann man es sich super vorstellen, wenn man die Romane liest, aber irgendwie tun einem die Charaktere auch leid, wenn sie immer ihren Zauberstab zur Hand haben müssen und sonst wie ein nasser Pudel dastehen.

Ich bevorzuge Aura-Magie. Ich habe diese Art jetzt einfach mal so getauft. Dabei hat der Magieerzeuger die Magie immer in sich, doch wenn er sie einsetzen will, konzentriert er sich auf etwas, das er bewirken will. Bei Elemantarmagie z.B. die Gezeiten oder eine Flutwelle zu beeinflussen und wird dann von einer magischen, eventuell auch farbigen (z.B. blauen beim Beispiel) Aura umgeben. Es gibt also keine Gegenstände, die benötigt werden, die Magie ist mehr oder minder allgegenwärtig, kann aber auch nicht mit einem Fingerschnippen eingesetzt werden (zumindest von den meisten Magiern).

Geistige Magie, also Beeinflussungsmagie, mag ich auch nicht sonderlich, weil mir diese Art der Magie irgendwie übermächtig vorkommt. Wenn jemand die Gedanken eines anderen kontrollieren und steuern kann, dann kann ja (fast) immer alles nach seinen Vorstellungen geschehen. Und wenn jemand immer sofort erkennt, ob das Gegenüber die Wahrheit sagt, dann gibts überhaupt keine Möglichkeit für lustige Missverständnisse - zumindest wenn man davon ausgeht, dass die Magieausprägung perfekt ist.

Lord Bane

Mir fällt gerade auf, dass es in meinem Manuskript überhaupt keine Magie gibt.
Auch keine Magick, keine Kunst, keine Gabe, einfach nichts.

Es gibt lediglich bestimmte Verfahren, um die Natur- und Wahrscheinlichkeitsgesetze auszutricksen, aber das hat nichts mit Zauberformeln oder dergleichen zu tun und man kann das nicht aus Büchern lernen. Der Preis dafür ist jedoch langfristig gesehen die geistige Gesundheit des Anwenders.
Natürlich könnte man diese Tricks als Magie bezeichnen, doch das wäre dann eher Aberglaube, so wie ein durchschnittlicher Mensch aus dem Mittelalter ein Flugzeug wohl für magisch halten würde.

Stellt sich natürlich die Frage, ob ich eigentlich Fantasy schreibe. Andererseits habe ich keine Ahnung, in welches Genre man mein Manuskript dann einordnen sollte  ???

Also schreib ich einfach "Urban Fantasy" drauf und hoffe, dass es keiner merkt  ;D

zDatze

Magie ist bei mir - so wie einige zuvor bereits geschrieben haben - einfach von der Geschichte und den Charas abhängig. Es macht einfach einen riesigen Unterschied ob Magie durch ein paar Ritzen im Hintergrund druchblinzelt und ganz dezent eingebaut wird, oder ob man zig mächtige Magier/innen in seinem Roman herumpurzeln lässt.
Ziele ich auf Action ab, dann kommt eben schon mal diese typische Feuerball-Magie vor; einfach aus dem Grund weil man z.B. einen Kampf besser darstellen kann und er dadurch imposanter wirkt. Wobei ich dadurch aber auch oft einen Kampf vom Schma F fabriziere, auch nicht gerade das was ich will.

Man stelle sich mal vor: zwei Totfeinde stehen sich gegenüber und versuchen sich mit verkniffenem Gesicht das Lebenslicht per Gedanke auszublasen ohne einen Finger zu rühren ... da fehlt mir irgendwie was.

Andererseits wäre es wirklich mal eine Abwechslung mal was total schräges zu schreiben, also total untypisch. Langsam ist ja das Thema Magie schon zum x-ten Mal durchgekaut worden. ^^

@Lord Bane: Ich finde es nicht schlimm wenn nicht sofort offensichtlich Magie als solche erkannt wird. Es muss ja nicht einmal unter dem Begriff Magie fallen! Irgendwie muss man ja aus der Reihe tanzen, sonst wirds ja langweilig. ;-)

Coppelia

#14
Also, ich maaag die Feuerballmagie. Das erinnert mich an Computerspiele, und Computerspiele mag ich auch sehr! ;D Ohne die hätte ich wohl nie Fantasy geschrieben.

Aber trotzdem habe ich über solche Art der Magie seit Jahren nicht mehr geschrieben. Warum, kann ich eigentlich nicht mal sagen. Werde ich etwa groß und vernünftig?

Ich entwickle für die unterschiedlichen Geschichten meist unterschiedliche Magiekonzepte. Im Moment habe ich ein literarisches, was ich sehr mag, denn es ist poetisch auf der einen Seite, andererseits kann ich spektakuläre Effekte bekommen, wenn ich will.
Leider spielt mein Roman in einer Gegend, die von Magie nichts hält, sodass es in der Welt zwar viel literarische Magie gibt, aber gerade in meiner Handlung nichts davon rüber kommt. Irgendwie blöd. Alles "Magische" könnte ebensogut Zufall oder Einbildung sein, und obwohl sich alle vor Magie fürchten und sogar eine angebliche Magierin töten, scheint es mir relativ wahrscheinlich, dass es niemals eine Magieanwendung oder ein "magisches" Phänomen gegeben hat.

Aber häufig wird in meinen Geschichten schon Magie angewendet, was das Zeug hält, meist mit einer eigenen Konzeption, außer natürlich da, wo es nicht geht. ;D