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Frauen und das ultimative Böse - kann das nur Disney?

Begonnen von Aljana, 02. Juli 2016, 14:47:28

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Fianna

Elisabeth Bathody, Gesche Gottfried (Engel von Bremen), Maria Licciardi (Chefin eines Mafia-Clans und Mörderin), Polanskis Frau wurde von einer Reihe College-Mädchen ermordet, der Pädophile Marc Dutroux hatte eine weibliche Komplizin, Kindsmörderinnen und Sadistinnen findet man auch viele, wenn man danach sucht... (Sogar Kinder, die morden, aber das gehört hier ja nicht zur Frage. Es unterstreicht vielleicht aber, dass vermeintlich unschuldige Personengruppen viele Beispiele für Täter enthalten, wenn man danach sucht).

Ein aktuelleres Beispiel aus den USA: Die 19jährige Miranda Barbour sagte aus, nachdem sie wegen eines Mordes in Gewahrsam genommen wurde, sie habe darüber hinaus noch 22 andere Menschen getötet und angeblich mit 13 Jahren begonnen.


Angela

Bei mir sind Frauen durchaus böse und zwar richtig böse. Ich kenne im wahren Leben genau solche Exemplare und bin der Meinung, dass Frauen eine Ladung an Extragrausamkeit drauflegen, wenn sie die Macht und Möglichkeit dazu haben, während Männer mir oft eher gleichgültig am Leid der anderen zu sein scheinen. Und ich neige auch zu Müttern, die den Namen nicht verdienen, wobei ich da auch nicht meine Mutter verarbeite. Mütter sind bei mir irgendwie immer gleichgültig, tot, dumm wie Brot oder gemein.  ::)

Amanita

#32
Mir ist auch schon aufgefallen, dass es häufig Vorbehalte gegen Frauen in der Rolle des Bösewichts gibt und zwar sowohl in der Literatur als als auch in der medialen Berichterstattung. Wenn eine Frau an irgendwelchen brutalen Gewalttaten beteiligt ist, wird ganz oft versucht irgendeine Erklärung zu konstruiieren, bei der sie dann doch irgendwie von einem Mann dazu genötigt wurde.
Fakt ist aber, dass auch manche Frauen sehr brutal vorgehen können, wenn sie sich in einer entsprechenden Machtposition wiederfinden. Beispiele sind die KZ-Wärterinnen, die RAF-Terroristinnen und jetzt auch Frau Zschäpe, aber auch bei den Berichten zu Folter sei es jetzt in Südamerika oder vor ein paar Jahren im Irak sind sehr häufig Frauen beteiligt.

Warum das in Büchern so selten der Fall ist? Ich denke, das Argument von Churke spielt auf jeden Fall eine wichtige Rolle. Autoren gehen wahrscheinlich häufig davon aus, dass Antagonistinnen wegen ihrer geringeren Körperkraft nicht als Bedrohung empfunden werden. Das trifft wohl auch zu, wenn der Konflikt in einer Prügelei etc. entschieden werden soll, aber da gibt es auch noch jede Menge andere Möglichkeiten. ;) Wobei dasselbe Argument ja manchmal auch gegen Protagonistinnen ins Feld geführt wird. Da zieht es für mich aber noch weniger, denn Geschichten, in denen die überlegene Körperkraft im Kampf den Protagonisten zum Sieg führt, machen vielleicht als Actionfilm Spaß, aber als Buch sind sie ziemlich langweilig. Auch männliche Helden müssen sich ja in sehr vielen Geschichten anderer Methoden bedienen.

Ich studiere Chemie und nicht Psychologie, deswegen ist der Rest mit etwas Vorsicht zu genießen: Ich könnte mir jedenfalls vorstellen, dass bei männlichen Antagonisten auch der sexuelle Aspekt einen gewissen Reiz ausmacht. Irgendwo wurde mal Conan der Barbar so interpretiert und ich würde das zwar nicht so eingleisig sehen, aber ein Aspekt könnte es schon sein. Die sexuelle Bedrohung der Freundin des Helden durch den männlichen Antagonisten ist ja auch ein recht häufiges Motives.
Angesichts der vielen Klischees, dass Frauen doch mütterlich, fürsorglich, empathisch usw. sein sollten, bereitet die Vorstellung von wirklich bösen, gefährlichen Frauen wohl großes Unbehagen, auch wenn sie trotzdem oder gerade deswegen zumindest in Märchen immer wieder vorkommt. Böse Männer sind irgendwie "normal", böse Frauen aber "gegen die Natur" oder das, was viele dafür halten. Ich denke aber, dass genau das eine Chance wäre, eine wirklich verstörende Antagonistin zu schaffen.
Meine Hauptantagonistin ist eine Frau, weil mich dieses Motiv schon lange fasziniert, die Protagonisten sind gemischt. Meine Mütter sind aber irgendwie immer ganz nett, wenn noch am Leben.


Tanrien

#33
Zitat von: Churke am 03. Juli 2016, 18:09:56
Was soll daran künstlich wirken? In der Geschichte gibt's genug Damen, denen man besser aus dem Weg ging.
In der Geschichte sind sie ja auch von anderen Frauen umgeben weil Realität. Wenn aber die einzige im Roman vorkommende trans Frau eine sadistisch mordende und vergewaltigende Person ist, ja, doch, das wirkt künstlich und absichtlich. (Edit: Allerdings ja aber nicht, weil sie eine Frau ist, ja.)

Fianna

Ich erzähle eine Geschichte aus der Sicht des Antagonisten (in dem Fall ist es natürlich nicht der Antagonist, aber er spielt schon mit dem Gedanken, die heldische Figur zu töten), was zunächst auch ein Mann war. Allerdings ist bei dieser Person egal, ob es Frau oder Mann ist - nach einem kurzen Zögern, während dem mir bewusst wurde, dass weibliche Rollen "normalerweise" immer mit einem Gender-Konflikt behaftet sind, habe ich mich entschieden, aus dem Mann eine Frau zu machen.
Immer noch ohne Gender-Konflikt. Das Geschlecht spielt weder als Vorteil noch als Nachteil eine Rolle.

Aljana

Zitat von: Tanrien am 03. Juli 2016, 19:06:58
Zitat von: Churke am 03. Juli 2016, 18:09:56
Was soll daran künstlich wirken? In der Geschichte gibt's genug Damen, denen man besser aus dem Weg ging.
In der Geschichte sind sie ja auch von anderen Frauen umgeben weil Realität. Wenn aber die einzige im Roman vorkommende trans Frau eine sadistisch mordende und vergewaltigende Person ist, ja, doch, das wirkt künstlich und absichtlich.

Danke. :D Wollte ich grade auch schreiben. ;)

Lila

#36
Allein für dieses "Ich bin eigentlich keine Feministin. Also zumindest kein Feminazi. Wäre auch irgendwie kontraproduktiv [...]" möchte ich der Verfasserin diesen Artikel gern um die Ohren hauen. Wort wörtlich um die Ohren hauen. Da frage ich mich nämlich sofort: Ach nein? Und warum nicht? Ist das etwa was schlechtes? Und wenn ja, wieso? :wums:

Ich bin Feministin! Durch und durch. Ich hänge das nicht unbedingt an die große Glocke, aber von mir aus darf das gern jeder wissen. Jederzeit. Warum auch nicht? Die Leute tun immer so, als ob das eine Krankheit oder irgendetwas schlechtes sei. Leider wird Feminismus viel zu oft als Schimpfwort benutzt und als etwas gesehen, was an das vorherrschende Bild der hysterischen Frau aus dem 19. Jahrhundert heranreicht. Und das trifft einfach nicht zu. "Feminazi" ist überhaupt so ein Unwort. Natürlich gibt es in jeder geistig aufgeklärten oder nicht aufgeklärten Strömung Extremisten. Das ist nie gesund. Aber allein schon, dass es so ein Wort für Männer nicht gibt sollte zu denken geben. Chauvinist vielleicht oder Macho. Aber die reichen inhaltlich nicht mal ansatzweise an "Feminazi" heran.

Versteh mich nicht falsch! Auch ich als erklärte Feministin finde es völlig hirnrissig, dass Studentenschaften ernsthaft darüber diskutieren, aus "Studentenwerk" ein "Studierendenwerk" zu machen. Sorry, aber das ist kein Feminismus. Das ist höchstens fehlgeleiteter Feminismus und mindestens bekloppte Haarspalterei, die völlig an der feministischen Grundintention vorbeiführt. Frauen (und auch den Männern übrigens!) geht es doch nicht besser, bloß weil das "Studentenwerk" plötzlich "Studierendenwerk" heißt...! Das allen ernstes "Feminismus" zu nennen schadet einer wichtigen humanistischen Bewegung, deren ernsthafte und ernstzunehmende Anhänger weitaus wichtigere Anliegen vertreten, als sinnfreie Phrasendrescherei.

Und ich mag mich selbst als Feministin bezeichnen, das heißt aber auch noch lange nicht, dass ich deshalb als Autorin ausschließlich über feministische Frauenfiguren schreibe. Ganz im Gegenteil. Wenn ich über das 19. Jahrhundert schreibe, dann schreibe ich die Frauen so, wie sie in dieser Zeit waren. Dieses zwanghafte feminine Rebellentum in vielen historischen- und Fantasyromanen geht mir teilweise geradezu auf den Keks. Ich frage mich überhaupt, was die Verfassering dieses Artikels an dem "Fehlen weiblicher Antagonisten" so dramatisch findet. Wenn es in der Literatur von nun an mehr weibliche Antagonisten gibt, ist das Feminismus? Denn genau das impliziert die Autorin hier mit ihrem Einleitungsabschnitt. Und seien wir ehrlich: nein, ist es nicht. Gleichberechtigung zwischen Mann und Frau hin oder her. Ich finde wir sollten hier realistisch bleiben.

Man kann absolut darüber diskutieren, dass es in Film und Literatur verschwindend wenig gut gezeichnete Antagonistinnen gibt. Gar keine Frage! Das ist durchaus der Fall. Ob das nun gut oder schlecht ist sei mal dahingestellt. Ich persönlich finde es weitaus schlimmer unter dem vermeintlichen Deckmantel des Feminismus zu fordern, dass es in der Literatur mehr weibliche Antagonisten geben soll, als den Umstand, dass es bisher nicht so ist. Denn ganz ehrlich: was schadet es uns Frauen, dass wir in der Literatur verschwindend gering als böse dargestellt werden? Ist "böse" gleichbedeutend mit "ernstzunehmen"? Und warum funktioniert das bei den Männern? Bei einem Dalai Lama oder einem Martin Luther King würde niemand auch nur auf die Idee kommen sie nicht ernstzunehmen, weil sie "gut" waren/sind. Warum können dann gute, liebevolle und friedfertige / gewaltlos kämpfende Frauencharaktere nicht ernst genommen werden?

Lautet die sinnvoll-feministische Forderung hier wirklich: "Es muss in der Literatur mehr ernstzunehmende Antagonistinnen geben!" oder sollten wir uns nicht lieber fragen: "Warum verhält es sich so, dass gutmütige Frauen nicht ernst genommen werden, bzw. Frauenfiguren scheinbar immer nur dann etwas zu sagen haben, wenn sie böse, herrisch oder Emanzen sind?"

Das möchte ich hier gerne zu bedenken geben.

Ansonsten gibt es durchaus Antagonistinnen, die ich durch und durch faszinierend finde und ich begrüße es immer, gut ausgefeilte Frauenfiguren zu lesen, egal ob "gut" oder "böse". Jadis aus den Chroniken von Narnia sei hier als vorbildliche Antagonistin genannt. Oder Mrs. Coulter aus Der Goldene Kompass. :jau: :jau:



EDIT:

P.S.:
Zitat von: SlenderellaWer hat nicht (sofern er FFs liest) dauernd die Augen gerollt, wenn Voldemort der missverstandene Arme sexy Boy ist und dann mit Harry in der Kiste landet. Wohingegen alle Umbridge dann wirklich hassen.
DAS finde ich übrigens weitaus bedenklicher als die Tatsache, dass es in der Literatur nur wenig Antagonistinnen gibt! Die Tendenz von (jungen) Frauen, in männlichen Bösewichten einen weichen Kern zu vermuten, während Frauen hingegen, wenn sie böse sind, dies auch einfach aus Prinzip sind und dafür gehasst werden. Selbst von ihren Geschlechtsgenossinnen. Gerade von ihren Geschlechtsgenossinnen! Ja, da rollen bei mir ganz gewaltig die Augen! :wart:
Livid Oppressed King: Ignite!
Tyranny Has Overcome Rules."
(oder: was man nicht alles aus LOKI & THOR machen kann!) - TasTä (aka Lila)

Romy

In meinem aktuellen Roman habe ich auch eine absolut böse Evil Overlady. Zwar hat sie auch Rachemotive, aber die nimmt sie eher als Vorwand, das böse sein macht ihr durchaus Spaß.  :darth: Im Vorgängerroman hatte ich auch so eine, ihre Großmutter, ein bißchen Wahnsinn liegt durchaus in der Familie.  :snicker: Zeitgleich ist auch die Prota-Seite voller Frauen und ich bemühe mich darum den einzigen männlichen Prota und die männlichen Nebenfiguren nicht zu schwach erscheinen zu lassen. Irgendwie erschiene mir das widerum auch wieder zu unrealistisch. ::)
Auch sonst hatte/habe ich schon solche evil Overladys in anderen Projekten, warum auch nicht? In anderen Projekten habe ich Männer dieser Art, aber schon alleine weil es mir beim Schreiben selbst zu langweilig wäre immer nur denselben "Typ" als Anta zu haben, variiere ich da sehr gerne. Stärke muss ja auch nicht unbedingt körperliche Stärke bedeuten, mit Schläue und Gerissenheit kann man auch ans Ziel kommen, eine Anta kann damit viel Unheil anrichten, oder andersrum eine Prota eine/n Anta besiegen. Und da wir hier ja Fantasy schreiben, gibt es ja auch noch Magie, womit auch ein zartes Weibchen einen riesigen, schwertschwingenden Muskelprotz besiegen könnte. ;)

Früher, als ich jünger war, habe ich öfters Geschichten von der unterdrückten Frau, die sich auf die ein oder andere Art befreien muss, geschrieben, mittlerweile mag ich diese Problemgeschichten allerdings nicht mehr so gerne und bevorzuge auch in meinen High Fantasy-Projekten Welten, in denen Gleichberechtigung zwischen den Geschlechtern herrscht und beide sich mit anderen Dingen als der persönen Unterdrückung/Befreiung beschäftigen können. Irgendwie finde ich es mittlerweile spannender, da andere Themen zu nehmen. (Obwohl diese Art Problemgeschichten bestimmt auch weiterhin ihre Berechtigung haben.=

Hier wurden ja schon einige Beispiele grausamer Frauen aus der realen Welt genannt, es gibt sie definitiv, also wüsste ich nicht, was dagegen spräche auch in Romanen ultimativ böse Frauen als Antas auftreten zu lassen - auch zeitgleich mit einer weiblichen Prota. Es gibt schließlich auch genug Romane, in denen Anta und Prota beide männlich sind, also warum sollte es nicht auch Romane geben, in denen beide weiblich sind. Mir fällt dazu absolut kein sinnvoller Grund ein.  :hmhm?:

Als fiktives Beispiel für ein ziemlich garstige, weibliche Anta kann ich noch Poison Ivy nennen, Gegenspielerin von Batman aus den DC-Comics.

Amanita

Zitat von: TastentänzerinDie Tendenz von (jungen) Frauen, in männlichen Bösewichten einen weichen Kern zu vermuten, während Frauen hingegen, wenn sie böse sind, dies auch einfach aus Prinzip sind und dafür gehasst werden. Selbst von ihren Geschlechtsgenossinnen. Gerade von ihren Geschlechtsgenossinnen! Ja, da rollen bei mir ganz gewaltig die Augen!
Hierzu möchte ich zum Thema Harry Potter aber doch gerne mal anmerken, dass Bellatrix Lestrange im Gegensatz zu Umbridge eine recht große "Fangemeinde" hat. Und die FFs mit einem guten Voldemort sind doch auch relativ selten. Umbridge ist halt eine Figur, die absolut keine Eigenschaften hat, die sie interessant, faszinierend oder sympathisch machen würden. Man erfährt bei ihr ja auch überhaupt nichts über eine Vorgeschichte oder ihre Verhältnisse zu anderen Figuren jenseits der direkten Geschichte, außerdem ist sie völlig inkompetent und ja, hier kommt wieder der Sexismus zum Tragen, unattraktiv. Die Bürokratievernarrtheit trägt auch nicht gerade dazu bei, sie interessant zu machen. Für mich war sie auch immer eher eine Karikatur als eine wirklich Figur.
Und bei Bellatrix habe ich mich wahnsinnig über diese devote "Liebesgeschichte" mit Voldemort geärgert, weil das die Figur für mich auch kaputtgemacht hat.

So, zu den anderen Sachen schreibe ich später vielleicht noch was, jetzt muss ich aber los.

Schneerabe

ZitatWarum können dann gute, liebevolle und friedfertige / gewaltlos kämpfende Frauencharaktere nicht ernst genommen werden?
Frage ich mich auch... aber meist ist es ja so:
- Ist eine Figur sanftmütig, Friedliebend, Pazifistisch - sei es aus noch so starken, philosophischen Überzeugungen und sie ist weiblich - dann ist sie schwach, wird gleich als Heimchen am Herd abgestempelt und die die Kategorie längst veralteter Frauenbilder aus grauer Vorzeit gesteckt - weil sie ist ja schwach, kann nicht für sich selbst einstehen und muss in Gewaltkonfliktsituationen der Logik wegen von einer (physisch) stärkeren (oft männlichen) Figur gerettet werden - das geht ja gar nicht! Die Jungfrau in Nöten und ihr Ritter - uralt, Klischee, Finger weg - und wehe sie verliebt sich und gottbewahre sollte sie heiraten - und dann auch noch ihren Retter - das wäre ja so antifeministisch. (Ich habe trotzdem genau so eine Protagonistin für meinen nächsten Roman -  sie kann sogar sticken ;) und? In meinen Augen ist sie einer der stärksten Charaktere überhaupt.)

Heute geht der Trend ja eher zu den Tomboys die in Sachen Waffenkunst alle Männer in die Tasche stecken, vor Unabhänigkeit nur so triefen und am liebsten mit dem sonst für männliche Charaktere reservierten verbitterten Sarkasmus um sich werfen. Man denke an Katness Everdeen. (Gegen die ich nichts habe) Alles andere kann nicht ernst genommen werden, den Eindruck habe ich zumindest gern mal. Und wenn die Heldin nicht als so ein Charakter startet ist es ziemlich sicher das sie sich diesem annährt...

Ich denke das Problem ist teilweise, das nur eine art von 'Stärke' von der breiten masse als solche erkannte/anerkannt wird und zwar direkte oft mit Gewalt verbundende Stärke die zum erreichen eines äußeren Ziels führt. Kaumjemand wertschätzt die Stärke die notwendig ist gegen alle Äußeren Widrigkeiten seinen Idealen und sich selbst treuzubleiben. Figuren die als Heiler und nicht als Kämpfer eintreten werden ja auch nicht unbedingt als stark anerkannt, dabei verbessern sie die Welt genauso wie die Krieger während diese sich durch Mordor schlagen...

ZitatUmbridge ist halt eine Figur, die absolut keine Eigenschaften hat, die sie interessant, faszinierend oder sympathisch machen
War das mit Snape bis zum 7. (oder 5.) Teil nicht auch so? Hat man ihn nicht auch aus vollem Herzen und absolut gehasst und nichts Gutes an ihm gefunden (Abgesehn von der Tatsache das Dumbeldore ihm vertraut.) Er hatte nur mehr Zeit als Umbridge um etwas genauer dargestellt zu werden, an sich sehe ich für sie aber keinen Grund irgendwelche sonderlich sympatischen Eigenschaften zu haben (aus Harrys Sicht), weil das ja mit Snape nie anders war und ich mich daran nicht groß gestört habe. Interessant finde ich sie persönlich schon - zumindest etwas. Ihre (aufgesetzt) süßlliche Art im Gegensatz zu ihrem scheinbar sadistischen Drang zu verletzten und die Tatsache das sie eigentlich auf der Seite der Guten steht, oder auf der Seite derer die Gut sein sollten aber trotzdem so eine hassenswerte Person ist.
Zitatsie völlig inkompetent und ja, hier kommt wieder der Sexismus zum Tragen, unattraktiv.
Inkompetent finde ich sie nicht unbedingt - sie will die Schüler nicht richtig in Verteidigung gegen die dunklen Künste unterrichten, weil sie ja einen Komplott durch Dumbeldore fürchtet. Da sie eine relativ hochrangige Beamte ist gehe ich mal davon aus das sie durchaus einige praktische Fähigkeiten hat. Und warum muss sie attraktiv sein? Fände ich persönlich noch etwas klischeehafter wenn sie: mädchenhaft, rosa, zuckersüß und attraktiv aber im inneren Böse wäre... Außerdem ist meines Wissens nach keiner der anderen Lehrer auf Hogwarts außer Lockard je als sonderlich schön beschrieben worden - die meisten sind dafür einfach zu alt und das ist Dolores wohl auch.
Außerdem ist Bellatrix (oder sie war es zumindest mal) attraktiv und ihre würde ihre Beziehung zu Voldemort eher als Besessenheit beschreiben, als als Liebe... Sie hat ja offensichtlich einen psychischen Knacks weg.

Also ich habe nichts gegen die beiden Antagonistinnen aber sie stehen natürlich trotzdem im Schatten des großen Überbösen Voldemorts...
"To hell or to Connacht."

Churke

Zitat von: Tastentänzerin am 03. Juli 2016, 22:41:17
DAS finde ich übrigens weitaus bedenklicher als die Tatsache, dass es in der Literatur nur wenig Antagonistinnen gibt! Die Tendenz von (jungen) Frauen, in männlichen Bösewichten einen weichen Kern zu vermuten, während Frauen hingegen, wenn sie böse sind, dies auch einfach aus Prinzip sind und dafür gehasst werden.

Das Motiv der Widerspenstigen Zähmung gibt's traditionell auch bei Frauen ("Früher führte ich Armeen, heute führe ich den Haushalt") - ist heute aber, äh, politisch unkorrekt. Mit der Wandlung Lord Finsterlings in mein Schmusebär wird dagegen sozial akzeptiert.



canis lupus niger

#41
Jetzt kriege ich gerade wahnsinnig Lust, einen Roman mit einer bösen Oberschurkin zu schreiben. Keine femme fatale, keine schwertschwingende Amazone, keine zurückgewiesene, rachedurstige Schönheit, die in einer Teenager-Trotzreaktion lieber den Ex-Wunschlover umbringt, als ihn einer anderen zu überlassen. Nein, eine mittelalte, mollige hochintelligente Frau, äußerlich im Muttertyp, die die Schmutz- und Muskelarbeit von gut angeleiteten, fähigen Helfern erledigen lässt.

Evanesca Feuerblut

Ich überlege gerade... haben wir eine Frauenfigur als Antagonistin wie von @canis lupus niger beschrieben nicht beispielsweise in Dürrenmatts "Die Physiker"? Das fand ich genial.
Vielleicht gibt es all die vermissten Frauentypen doch. Nur muss man sie ein wenig suchen, auch außerhalb der Grenzen des Fantasygenres.

@Schneerabe
ZitatIch denke das Problem ist teilweise, das nur eine art von 'Stärke' von der breiten masse als solche erkannte/anerkannt wird und zwar direkte oft mit Gewalt verbundende Stärke die zum erreichen eines äußeren Ziels führt. Kaumjemand wertschätzt die Stärke die notwendig ist gegen alle Äußeren Widrigkeiten seinen Idealen und sich selbst treuzubleiben. Figuren die als Heiler und nicht als Kämpfer eintreten werden ja auch nicht unbedingt als stark anerkannt, dabei verbessern sie die Welt genauso wie die Krieger während diese sich durch Mordor schlagen...
Da stimme ich auf alle Fälle zu.
Fantasy Faction hatte zu dem Thema mal einen Blogpost, in dem unterschiedliche Arten und Weisen, eine starke Frau zu sein, dargestellt wurden: http://fantasy-faction.com/2015/gender-and-stereotyping-in-fantasy-part-one-strong-women
Da wurde genau das angesprochen. Als stark wird da nur eine bestimmte Stärke wahrgenommen.

Warum kann eine hübsche, junge Frau, die am Ende Königin sein und hübsche Kleider tragen will, keine ernstzunehmende Bedrohung für die/den Helden sein, beispielsweise? Es kommt ja immer darauf an, durch welche Mittel so ein Ziel erreicht werden soll.
Die "Gute" wird versuchen, fair zu spielen und freundlich zu sein.
Die "Böse" wird versuchen, durch die Waffen einer schönen Frau ihre Konkurrentinnen auszuschalten. Beispielsweise, indem sie die Männer gegeneinander ausspielt und sie die Drecksarbeit machen lässt, um am Ende gekrönt zu werden. Oder was weiß ich.

Da spielt leider auch dieses (heteronormative?) Bild mit rein - Mann = stark. Frau = schwach. Mann = schwach --> kein echter Mann. Frau = stark --> keine richtige Frau. Was auch immer das sein soll. In meinen Augen riesiger Unsinn, aber immer noch in vielen Köpfen verankert.
Das macht es dann natürlich für in dieser Hinsicht konservativere Autoren schlicht schwieriger, z.B. starke weibliche Antagonistinnen zu kreieren.
Und heutzutage ist sowieso alles komplizierter, weil wir auf einem Schwert balancieren. Ist eine Frauenfigur zu sehr A, sind wir konservativ und sexistisch, reproduzieren patriarchale Machtgefüge und was weiß ich. Ist eine Frauenfigur zu sehr B, ist das auch wieder irgendein anderes Klischee und im schlimmsten Fall beleidigend, defamierend und somit auch schlecht.
Da einen guten Mittelweg zu finden, ist einfach sehr, sehr schwer und ein Prozess, den man immer wieder neu aufrollen muss.

canis lupus niger

#43
Zitat von: Schneerabe am 04. Juli 2016, 12:39:29
Außerdem ist meines Wissens nach keiner der anderen Lehrer auf Hogwarts außer Lockard je als sonderlich schön beschrieben worden - die meisten sind dafür einfach zu alt und das ist Dolores wohl auch.
He, es gibt absolut attraktive ältere und alte Menschen! Auch hier kann man leicht einem Klischee erliegen.

Aber es scheint ein Zeichen unserer zeit zu sein, dass nur junge Menschen, die dem aktuellen Schönheitsideal entsprechen, Sympathieträger sein können. Zumindest verzeiht man ihnen negatives Verhalten eher, bzw. identifiziert man sich mit attraktiven Bösewichten auch gerne (Bellatrix, Loki, etc.). Warum? Vielleicht weil sie das tun, was man sich selber gerne trauen würde, UND attraktiv sind.

Lila

#44
Zitat von: AmanitaHierzu möchte ich zum Thema Harry Potter aber doch gerne mal anmerken, dass Bellatrix Lestrange im Gegensatz zu Umbridge eine recht große "Fangemeinde" hat. Und die FFs mit einem guten Voldemort sind doch auch relativ selten. Umbridge ist halt eine Figur, die absolut keine Eigenschaften hat, die sie interessant, faszinierend oder sympathisch machen würden. Man erfährt bei ihr ja auch überhaupt nichts über eine Vorgeschichte oder ihre Verhältnisse zu anderen Figuren jenseits der direkten Geschichte, außerdem ist sie völlig inkompetent und ja, hier kommt wieder der Sexismus zum Tragen, unattraktiv. Die Bürokratievernarrtheit trägt auch nicht gerade dazu bei, sie interessant zu machen. Für mich war sie auch immer eher eine Karikatur als eine wirklich Figur.
Und bei Bellatrix habe ich mich wahnsinnig über diese devote "Liebesgeschichte" mit Voldemort geärgert, weil das die Figur für mich auch kaputtgemacht hat.
Ja, dem stimme ich zu. Ich gestehe, dass ich Harry Potter nie gelesen habe und die Figuren daher hauptsächlich aus den Filmen kenne (und auch daher nur recht sporadisch). Und ich gebe dir recht, dass Bellatrix Lestrange durchaus ihre Fangemeinde hat. Soviel habe ich immerhin mitbekommen. Und auch, dass besagte Antagonistin charakterlich weitaus ausgefeilter wirkt als Umbridge, die tatsächlich recht eindimensional und karikiert daherkommt. Ich muss aber gestehen, dass mir da jetzt auf die Schnelle auch kein besseres Beispiel einfällt. Ich kann nur feststellen, dass mir persönlich das bei männlichen Antagonisten genauso geht. Wenn sie eindimensional dargestellt werden fällt es wesentlich leichter sie wirklich aus tiefstem Herzen zu hassen, als bei vielschichtigeren Bösewichten. :snicker:

Zitat von: Schneerabe am 04. Juli 2016, 12:39:29
ZitatWarum können dann gute, liebevolle und friedfertige / gewaltlos kämpfende Frauencharaktere nicht ernst genommen werden?
Frage ich mich auch... aber meist ist es ja so:
- Ist eine Figur sanftmütig, Friedliebend, Pazifistisch - sei es aus noch so starken, philosophischen Überzeugungen und sie ist weiblich - dann ist sie schwach, wird gleich als Heimchen am Herd abgestempelt und die die Kategorie längst veralteter Frauenbilder aus grauer Vorzeit gesteckt - weil sie ist ja schwach, kann nicht für sich selbst einstehen und muss in Gewaltkonfliktsituationen der Logik wegen von einer (physisch) stärkeren (oft männlichen) Figur gerettet werden - das geht ja gar nicht! Die Jungfrau in Nöten und ihr Ritter - uralt, Klischee, Finger weg - und wehe sie verliebt sich und gottbewahre sollte sie heiraten - und dann auch noch ihren Retter - das wäre ja so antifeministisch. (Ich habe trotzdem genau so eine Protagonistin für meinen nächsten Roman -  sie kann sogar sticken ;) und? In meinen Augen ist sie einer der stärksten Charaktere überhaupt.)

Heute geht der Trend ja eher zu den Tomboys die in Sachen Waffenkunst alle Männer in die Tasche stecken, vor Unabhänigkeit nur so triefen und am liebsten mit dem sonst für männliche Charaktere reservierten verbitterten Sarkasmus um sich werfen. Man denke an Katness Everdeen. (Gegen die ich nichts habe) Alles andere kann nicht ernst genommen werden, den Eindruck habe ich zumindest gern mal. Und wenn die Heldin nicht als so ein Charakter startet ist es ziemlich sicher das sie sich diesem annährt...

Ich denke das Problem ist teilweise, das nur eine art von 'Stärke' von der breiten masse als solche erkannte/anerkannt wird und zwar direkte oft mit Gewalt verbundende Stärke die zum erreichen eines äußeren Ziels führt. Kaumjemand wertschätzt die Stärke die notwendig ist gegen alle Äußeren Widrigkeiten seinen Idealen und sich selbst treuzubleiben. Figuren die als Heiler und nicht als Kämpfer eintreten werden ja auch nicht unbedingt als stark anerkannt, dabei verbessern sie die Welt genauso wie die Krieger während diese sich durch Mordor schlagen...
Da gebe ich dir völlig recht! Was daran antifeministisch sein soll, wenn eine Frau beschließt zu heiraten, verstehe ich ehrlich gesagt auch nicht, bzw. warum eine starke Frauenfigur das nicht dürfen soll. Das verdeutlicht wieder sehr schön das völlig falsche Bild, das viele vom (ernsthaften) Feminismus und Feministinnen haben. Und sie kann Stricken? Umso besser! Warum sollte Frau das nicht können? Das ist doch eine durchaus nützliche Fähigkeit. Aber nein, eine Frau ist weich und antifeministisch, wenn sie heiratet und strickt. :wums: Und genau das meine ich mit falsch verstandenem Feminismus!
Diese Tomboys die du beschreibst sind genau das, was ich meine wenn ich vom "zwanghaften femininen Rebellentum" spreche. Das geht mir genauso auf die Nerven wie dir! Ich habe nichts gegen Frauen- oder Mädchenfiguren, die in Kampftechniken geübt sind, wenn es die Geschichte oder vielmehr das Setting erfordert. Katniss Everdeen sehe ich da grenzwertig. Bei ihr ist es immerhin nicht ganz so weit hergeholt. Viel schlimmer finde ich da diese Sucker-Punch-Minirock-Mademoisellen, die im knappest möglichen Outfit sämtliche Waffen und Kampftechniken beherrschen. Wenn es das ist, was Mädchen als "starke Frauenfigur" verkauft werden soll, na dann gute Nacht! :darth:
Und richtig, Stärke wird leider viel zu oft gleichgesetzt mit körperlicher Kraft. Dabei ist mentale Stärke viel wichtiger und wertvoller, als die Fähigkeit jemandem so auf die Schnauze zu hauen, dass er umfällt. Das ist keine Stärke, das ist schlicht und ergreifend körperliche Gewalt. Und wie du schon leider ganz richtig sagst, Kämpfer-/Kriegerfiguren werden beweihräuchert, während Heiler gering geschätzt werden. Hier muss und sollte ein Umdenken stattfinden! DAS ist wahrer Feminismus! :wache!:

Zitat von: ChurkeDas Motiv der Widerspenstigen Zähmung gibt's traditionell auch bei Frauen ("Früher führte ich Armeen, heute führe ich den Haushalt") - ist heute aber, äh, politisch unkorrekt. Mit der Wandlung Lord Finsterlings in mein Schmusebär wird dagegen sozial akzeptiert.
Wie Sie auf "Das Motiv der Widerspenstigen Zähmung" kommen, ist mir in diesem Zusammenhang schleierhaft. Das ist ein durch und durch maskulines Bestreben, aus einer vermeintlich "bockigen" Frau ein fügsames Heimchen zu machen und hat nichts mit dem Phänomen zu tun, wenn Frauen in schurkenhafte Männerfiguren eine tragische Kindheit hineininterpretieren und sich diese als gefühlvolle Liebhaber oder liebevolle Vaterfiguren vorstellen. Bei dem Motiv der Widerspenstigen Zähmung geht es darum, die vermeintlich "widerspenstigen" (in Wahrheit selbstbewussten/-bestimmten und eigenständigen) Frauen zu brechen, ihnen ihre Autonomie und Eigenständigkeit zu nehmen, damit sie sich unterordnen und einem Mann oder von mir aus auch der Gesellschaft gefügig sind. Das ist doch etwas völlig anderes, als von einem (männlichen) Bösewicht zu fantasieren, dass er in Wahrheit gar nicht so hart ist, sondern ganz von sich aus einen weichen, liebevollen und fürsorglichen Kern hat. Hier wird dem "schlechten" Mann etwas Gutes angedichtet/hinzufantasiert, also in gewissem Sinne nachsichtig mit ihm umgegangen, während bei der "Widerspenstigen Zähmung" eine starke Frau als "widerspenstig" bezeichnet und dies als negativ angesehen wird, worauf hin versucht wird diese Frau aktiv und oft nicht ohne Gewalt unterzuordnen. Das sind ganz klar und eindeutig zwei völlig verschiedene Paar Schuhe!

Zitat von: canis lupus nigerJetzt kriege ich gerade wahnsinnig Lust, einen Roman mit einer bösen Oberschurkin zu schreiben. Keine femme fatale, keine schwertschwingende Amazone, keine zurückgewiesene, rachedurstige Schönheit, die in einer Teenager-Trotzreaktion lieber den Ex-Wunschlover umbringt, als ihn einer anderen zu überlassen. Nein, eine mittelalte, mollige hochintelligente Frau, äußerlich im Muttertyp, die die Schmutz- und Muskelarbeit von gut angeleiteten, fähigen Helfern erledigen lässt.
Und den würde ich sofort lesen! ;D

Zitat von: Evanesca FeuerblutDa stimme ich auf alle Fälle zu.
Fantasy Faction hatte zu dem Thema mal einen Blogpost, in dem unterschiedliche Arten und Weisen, eine starke Frau zu sein, dargestellt wurden: http://fantasy-faction.com/2015/gender-and-stereotyping-in-fantasy-part-one-strong-women
Da wurde genau das angesprochen. Als stark wird da nur eine bestimmte Stärke wahrgenommen.

Warum kann eine hübsche, junge Frau, die am Ende Königin sein und hübsche Kleider tragen will, keine ernstzunehmende Bedrohung für die/den Helden sein, beispielsweise? Es kommt ja immer darauf an, durch welche Mittel so ein Ziel erreicht werden soll.
Die "Gute" wird versuchen, fair zu spielen und freundlich zu sein.
Die "Böse" wird versuchen, durch die Waffen einer schönen Frau ihre Konkurrentinnen auszuschalten. Beispielsweise, indem sie die Männer gegeneinander ausspielt und sie die Drecksarbeit machen lässt, um am Ende gekrönt zu werden. Oder was weiß ich.

Da spielt leider auch dieses (heteronormative?) Bild mit rein - Mann = stark. Frau = schwach. Mann = schwach --> kein echter Mann. Frau = stark --> keine richtige Frau. Was auch immer das sein soll. In meinen Augen riesiger Unsinn, aber immer noch in vielen Köpfen verankert.
Das macht es dann natürlich für in dieser Hinsicht konservativere Autoren schlicht schwieriger, z.B. starke weibliche Antagonistinnen zu kreieren.
Und heutzutage ist sowieso alles komplizierter, weil wir auf einem Schwert balancieren. Ist eine Frauenfigur zu sehr A, sind wir konservativ und sexistisch, reproduzieren patriarchale Machtgefüge und was weiß ich. Ist eine Frauenfigur zu sehr B, ist das auch wieder irgendein anderes Klischee und im schlimmsten Fall beleidigend, defamierend und somit auch schlecht.
Da einen guten Mittelweg zu finden, ist einfach sehr, sehr schwer und ein Prozess, den man immer wieder neu aufrollen muss.
(Leider) sehr richtig! :pompom:
Livid Oppressed King: Ignite!
Tyranny Has Overcome Rules."
(oder: was man nicht alles aus LOKI & THOR machen kann!) - TasTä (aka Lila)