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Bestimmte wiederkehrende Muster in euren Geschichten?

Begonnen von Nashi, 06. Oktober 2010, 18:52:01

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Einsamer Falke

Solange es nicht exakt gleich ist, finde ich, geht so was schon in Ordnung. Ich habe selbst so eine kleine Schwäche, ich lasse irgendwie nach schweren Kämpfen meinen Protagonisten immer ohnmächtig werden... :wums:
Warum weiß ich selbst nicht genau, er kippt dann meistens weg und wacht in irgendeinem Bett mit nem Eisbeutel am Kopp und einer fürsorglichen Krankenpflege wieder auf. Ist das normal? :D

Gruß
Eric

Olecranon

/OT
Zitat von: Romy am 06. Oktober 2010, 21:38:17
Sehr häufig habe ich Freundschaftsmotive: Zwei (oder mehr) Frauen/Mädchen, Zwei (oder mehr) Männer/Jungs oder halt gemischt (obwohl ich im wahren Leben eigentlich nicht an wahre Freundschaften, ohne Hintergedanken, zwischen Männern und Frauen glaube, aber in meinen Romanen funktioniert das oft Bestens ;D)

Oh doch, das funzt. zumindest bei mir. Ich hab eine "beste Freundin", die Tochter meiner Tagesmutter. Allerdings ist sie schon fast eine Art Schwesterersatz(oder vielmehr Zulage;D. Meine eigene Schwester ist 9 Jahre älter las ich). Ich behaupte mal, dass keiner von uns einen Hintergedanken hat  :engel:
/OT

Jo, wiederkehrende Motive, wer kennt das  nicht. Ich habe einen Charakter, der immer kommt, allerdings beabsichtigt. Er ist quasi eine Art Signatur. Und bis jetzt hat es auch immer gepasst.
Unbeabsichtigt stirbt bei mir fast immer irgendein Prota - eigentlich immer.

Belle_Carys

Soooooo, da räumen wir das doch mal fleißig wieder nach oben, vielleicht hat ja der eine oder andere da mal wieder was dazu zu sagen.

Also bei mir gibt es definitiv ein wiederkehrendes Motiv. Und das ist Sprache / Worte / die Fähigkeit damit umzugehen. Früher oder später stehen meine Protagonisten an dem Punkt an dem sie bemerkten welche Macht man damit hat, oder aber erliegen der Faszination Buch / Geschichte. Ich kann scheinbar einfach nicht anders. Egal was ich gerade erzähle, auf die eine oder andere Art und Weise gerät immer eine Meditation bezüglich des Mediums Buch / Geschichte / Sprache / Wort (um mal die dahin gehend kleinste Einheit zu nennen) hinein.

Außerdem neigen meine weiblichen Hauptcharaktere zu großer Freiheitsliebe, gelegentlicher (manchmal nur vorgespielter/ auferzwungener) emotionaler Armut und Streben nach absoluter Unabhängigkeit. Das Muster des "du glaubst du kennst mich aber eigentlich bin ich ganz anders" ist mir auch nicht ganz unbekannt, aber das hat in letzter Zeit nachgelassen :).


Angela

#48
Mir ist erst durch diesen Thread aufgefallen, dass ich dazu neige, ein und dieselbe Geschichte in völlig anderer Verpackung zu erzählen. Seitdem haue ich mich regelmäßig selbst, wenn ich wieder gewisse Ähnlichkeiten im Handlungsablauf feststelle.
:versteck: Ich kaufe ein h.

Ryadne

Bei mir ist es eigentlich immer so, dass beim Hauptcharakter irgendein Bruch mit der Identität besteht. Dass er also multiple Persönlichkeiten ausbildet, die Erinnerung verloren hat oder ähnliches.

Außerdem taucht immer die Frage nach der Selbstbestimmtheit auf. Inwiefern ist das, was man tut, ein Produkt des eigenen Willens, inwiefern wird man von anderem (Gesellschaft/Götter/Genen... hey, das fängt alles mit "G" an...) beeinflusst. Typischerweise gibt es auf diese Frage auch keine eindeutige Antwort. Weder bei mir noch in der Realität.

HauntingWitch

Interessanter Thread, ich bin also nicht die einzige, der es so geht.  ;D

Eine Sache sind bei mir komplizierte Vater-Sohn-Beziehungen, fragt bloss nicht, warum. Es passiert einfach und bei jedem neuen männlichen Charakter kommt früher oder später diese Thematik auf. Ausserdem neige ich zu schwierigen Beziehungen im Allgemeinen, auch zwischen Liebespaaren.

Dann habe ich noch diesen obeflächlichen und ziemlich einseitigen Tick, dass ich immer mindestens einen Typen mit langen Haaren  in meiner Geschichte brauche, mit Vorteil ist das natürlich jeweils einer der Hauptcharaktere. Und ein Flair für rothaarige Frauen scheint auch irgendwo in mir zu schlummern.

Ryadne

Zitat von: HauntingWitch am 12. Mai 2012, 16:30:30
Dann habe ich noch diesen obeflächlichen und ziemlich einseitigen Tick, dass ich immer mindestens einen Typen mit langen Haaren  in meiner Geschichte brauche, mit Vorteil ist das natürlich jeweils einer der Hauptcharaktere.

Oh, das kenn ich auch - wenn ein gut aussehender Kerl bei mir beschrieben wird, ist der fast immer langhaarig. Sorry ihr Kurzhaarigen, nehmt es nicht persönlich, das passiert einfach automatisch. ;)


et cetera

Was mir bei der Gelegenheit auffällt: Es gibt durchaus wiederkehrende Motive, die ich in meiner Kindheit/Teenagerzeit hatte, die aber nun gänzlich verschwunden sind, ohne dass ich etwas aktiv dafür getan hätte. So waren früher sich früher Familienmitglieder grundsätzlich spinnefeind und das Motiv der sich bekämpfenden Geschwister hatte ich mehr als einmal.
Ich finde, das ist ein Anlass zur Hoffnung ;D

Farean

Zitat von: Ryadne am 12. Mai 2012, 16:40:34
Oh, das kenn ich auch - wenn ein gut aussehender Kerl bei mir beschrieben wird, ist der fast immer langhaarig. Sorry ihr Kurzhaarigen, nehmt es nicht persönlich, das passiert einfach automatisch. ;)
Kein Thema. Wenn ich eine schöne Frau beschreibe, hat sie meistens auch lange Haare. ;)

Naudiz

Die Neigung zu langen Haaren bei männlichen (Haupt-)Charakteren konnte ich bei mir auch feststellen. Da merkt man gleich, aus welcher Szene ich komme  :omn: Oh, und Witch, das mit den rothaarigen Frauen unterschreibe ich auch gleich mit - mindestens eine ist immer dabei. Wobei es wahlweise auch gern mal ein männlicher Rotschopf sein kann.

Ansonsten hab ich schon mitbekommen, dass ich meinen Protagonisten gerne eine verkorkste Kindheit/Jugend sowie einen geistigen Knacks andichte. Da fließen leider meine eigenen Erfahrungen sehr stark mit ein; Vorteil ist nur, dass die Charaktere dann sehr authentisch sind.

HauntingWitch

Zitat von: Naudiz am 13. Mai 2012, 19:07:47
Die Neigung zu langen Haaren bei männlichen (Haupt-)Charakteren konnte ich bei mir auch feststellen. Da merkt man gleich, aus welcher Szene ich komme  :omn: Oh, und Witch, das mit den rothaarigen Frauen unterschreibe ich auch gleich mit - mindestens eine ist immer dabei. Wobei es wahlweise auch gern mal ein männlicher Rotschopf sein kann.

Wir können nichts dafür, wir sind so geworden.  :engel: Nein, im Ernst: Gestern kam ein Film im Fernsehen, den ich als Früh-Teenager geliebt habe, und dabei festgestellt, dass gewisse Neigungen zu gewisser Musik und gewisser Type von Mann wohl unter anderem damit in mein Leben getreten sind. Ich denke, vieles liegt in der Kindheits/Pubertätserfahrung begründet.

Was ich ausserdem mag, sind verwitterte Schilder und verfallene Häuser. Ausserdem lasse ich wiederholt Besessenheits-Themen aufkommen.  :hmmm:

Aber es ist ja nicht nur in unseren eigenen Geschichten so: Manche Dingen kommen einfach in vielen Büchern und Filmen immer wieder vor, auch wenn sie nicht vom gleichen Autor sind. Da käme mir zum Beispiel das windschiefe Haus in den Sinn.

Melenis

#56
Also mit langhaarigen Kerlen habe ich es dagegen so gar nicht - da muss ich mich nur im Vorlesungsaal umsehen, umzu wissen, warum  :rofl: Obwohl es da natürlich auch Ausnahmen gibt - wenn auch nicht in meinen Vorlesungen :D
Dafür habe natürlich das Problem mit kurzhaarigen Männern. Aber mittellang kommt auch ab und an mal vor, also ist es wohl nicht ganz so schlimm.

Ich versuche in meinen Geschichten ja immer darauf aufzupassen, kaum Klischees zu verwenden. Aber irgendwie läuft es dann doch immer darauf hinaus, dass ich meine eigenen "Klischees" verwende. Sehr häufig benutze ich schwierige Liebesbeziehungen, weil mir die in den meisten Filmen und Büchern doch zu perfekt verlaufen. M und F mögen sich nicht, müssen zusammen ein Abenteuer bestreiten, verlieben sich. Das versuche ich so gut wie möglich zu verhindern. Und da muss ich oft auf ähnliche Dinge zurückgreifen, wobei ich da natürlich schon darauf achte, Beziehungen aufzubauen, die möglichst unterschiedlich verlaufen. Viele enden nicht mal in einem Happy End (dabei liebe ich Happy Ends :() und einige Beziehungen weichen auch ziemlich von unserer Norm ab.

Außerdem benutze ich gerne meinen Charakter Alicia für alle möglichen Dinge. Aber da die Geschichten alle irgendwie zusammenhängen, ist ihr häufiges Auftreten zumindest logisch erklärbar :)

Kisara

Zitat von: Melenis am 14. Mai 2012, 00:24:58
Außerdem benutze ich gerne meinen Charakter Alicia für alle möglichen Dinge. Aber da die Geschichten alle irgendwie zusammenhängen, ist ihr häufiges Auftreten zumindest logisch erklärbar :)

So ähnlich mache ich das auch - alle meine Werke enthalten unendlich viele Anspielungen auf mein wahres Leben, auf Orte, auf Menschen und alles was mich irgendwie berührt, begeistert, inspiriert. Namen von Protagonisten zum Beispiel sind oft Namen von Leuten, Gegebenheiten haben sich wirklich ereignet. Das ist wohl normal.

Was ich allerdings auch intensiv betreibe sind Anspielungen auf andere meiner Bücher, z.B. habe ich sowohl in "Trigales" als auch in "Vorel" einen Charakter namens "Marc" - inspiriert von einem jungen Mann aus diesem Leben.
In "Vorel" gibt es eine Disco namens "Moonshade", die gibt es auch in meinem Erstling "Slipstream" und so hieß früher mal ein Roman-Projekt einer guten Freundin. Solche kleinen Verknüpfungen und/oder Doppeldeutigkeiten machen mir einfach unheimlich Spaß - und ich freu mich wie ein kleines Kind, wenn jemand herausfindet, was es damit auf sich hat.

Was den reinen Plot angeht bin ich auch eher der Anti-Klischee-Mensch. Ich skizziere zwar gerne welche, lasse sie aber dann (häufig) zerbrechen und korrumpiert werden ehe sich alles zum guten wendet.
Und ich hasse Happy-Ends - da bin ich wie Naudiz schon sagte auch eher der Mensch, den eine verkorkste Kindheit geprägt hat und immer noch prägt. Lieblingsthema Familie. Allerdings komme ich nie wirklich gut ohne Geschwisterbeziehungen aus und das, wo ich doch Einzelkind bin...

Außerdem neige ich zu Sadismus vom Feinsten, wenn ich schreibe.  ::) Ah, meine armen Charas...

Alana

#58
Ich stelle zur Zeit sehr extrem fest, dass meine bisherigen Plots zwar sehr unterschiedliche Settings haben, aber die Charaktere (vor allem die weiblichen sind immer sehr zielstrebig und haben ganz eindeutige Ziele, die sie erreichen wollen) doch oft einige Gemeinsamkeiten aufweisen und die Fragen, die hinter allem stehen, ähnlich sind, ohne dass ich das mit Absicht so geplant hatte.
Vielleicht liegt es in meinem Fall auch daran, dass ich keines meiner Bücher bisher bis zum bitteren Ende gebracht habe, also bis zu einer Version, die mich wirklich zufriedenstellt. Vielleicht werde ich, wenn ich eines der Bücher wirklich komplett fertig habe, auch mit diesem Grundmotiv abgeschlossen haben und meine anderen Bücher ändern oder verwerfen. 
Und wenn nicht macht das auch nichts. Solange dabei unterhaltsame, nicht geklonte Geschichten raus kommen, zumindest.

Äußerlich bin ich übrigens auch festgelegt, meine männlichen Protas haben immer einigermaßen kurze, schwarze Haare. Ich kann und will nicht anders.  ;D
Alhambrana

Kati

Ich habe jetzt auch nochmal nachgesehen, ob ich irgendwelche Muster in meinen Geschichten habe und siehe da, ich habe eins gefunden. Meine Charaktere hören gerne mal Stimmen und denken sie bilden sie sich ein und am Ende sind sie, bis auf in einem Fall, natürlich echt und stammen von Geistern oder anderen Fabelwesen. Mia, Jesse, Camille, Sarah... die hören alle Stimmen. Verrückt.  :o Ich würde das ja mal etwas vermindern, aber es gefällt mir in jedem Fall auf andere Weise ganz gut. Aber am Ende denken sich die Leser irgendwann, wenn sie die Geschichte anfangen: "Na, warten wir mal ab, bis die Hauptfigur wieder Stimmen hört."  ::)
Was das Aussehen meiner Charaktere angeht, sind die meisten meiner männlichen Protas blond. Und kurzhaarig. Und oft lockig. Da falle ich hier ein bisschen aus dem "lange dunkle Haare"-Muster.  ;D Ich werde mich aber zwingen den Prota meines nächsten Projekts mal dunkelhaarig zu machen, eigentlich finde ich das ja auch schön.
Ich arbeite außerdem nach wie vor sehr gern mit Symbolen, aber ich denke in Geistergeschichten ist das auch in Ordnung. Da stehen Blumen, die irgendwo herumstehen immer für irgendetwas und ich baue düstere Vorzeichen ein, die wahrscheinlich aber nur ich verstehe, weil ich ja weiß, worauf sie hindeuten sollen.