Tintenzirkel - das Fantasyautor:innenforum

Allgemeines => Tintenzirkel => Thema gestartet von: Drachenfeder am 05. Juni 2008, 09:18:01

Titel: Vom Finden "alter" Ideen
Beitrag von: Drachenfeder am 05. Juni 2008, 09:18:01
Hallo Ihr Lieben,

habt ihr sowas auch schon mal erlebt? Ihr habt euch vor längerer Zeit Ideen notiert und wieder weggelegt. Nach ein paar Monaten oder sogar Jahren fallen Sie euch wieder in die Hände...

Mir ist das am Wochenende passiert. Wir sind am Umziehen. Kisten werden gepackt und dabei bin ich an meinen "Fantasy-Schrank" angelangt und habe dort alles ausgeräumt. Natürlich dabei auch aussortiert. Da sind mir Zettel in die Hand gekommen, an die ich schon gar nicht mehr gedacht habe. Fertige Kurzgeschichten, angefangene Plots für eigentlich zurkünftige Romanprojekte, und einzelne Gedankensplitter. Manche waren so alt das ich schon wieder lachen musste wie ich früher geschrieben habe. Bei anderen Dingen habe ich echt gestaunt und gedacht "Wow, das könnte eine geniale Story werden." Das durchlesen meiner eigenen alten Ideen hat mich absolut inspiriert und macht mir große Lust mich daran zu setzen und sie auszuarbeiten.

Habt ihr sowas auch schon erlebt? Lest ihr euch "alte" Sachen gerne durch? Bunkert ihr überhaupt eure Einfälle? Nehmt ihr die "alten" Notizen  irgendwann wieder zur Hand um sie zu weiter zu spinnen?


LG eure neugierige Drachenfeder**
Titel: Re: Vom Finden "alter" Ideen
Beitrag von: zDatze am 05. Juni 2008, 09:34:04
Ja, das kenn ich auch.  ;D

Da meine Matura ansteht, habe ich erst vor kurzem mein gesamtes Schulzeug durchsucht und bin dabei immer wieder auf Notizen und kurze Szenen gestoßen, die ich aus Langeweile in meinen Block bzw. mein Heft geschrieben habe. Ich hab alles auf einen Stoß zusammengepackt und siehe da: mir ist nie aufgefallen wie viel es wirklich ist. Das war vllt eine Überraschung. ^^
Nach diesen "Wiederentdeckungen" hab ich auch den alten PC durchstöbert und mein Geschreibsel kopiert und natürlich auch überflogen. Auf einmal schwirren einem die ganzen Stories wieder im Kopf herum - egal wie naiv und kliescheebeladen sie aus jetztiger Sicht sind.
Es macht mir riesigen Spaß meine alten Ideen und Ansätze neu zu entdecken.
Titel: Re: Vom Finden "alter" Ideen
Beitrag von: Lavendel am 05. Juni 2008, 09:36:29
Ja klar! Ich habe noch jede Menge handschriftlichen Kram, der schon zehn Jahre alt ist. Außerdem besitze ich noch meinen ersten Anlauf zu einem Roman. Und der wird auch nicht weggeschmissen. Nein, nein. Manchmal gucke ich in meinen Ordner mit der wilden Zettelsammlung und wundere mich, was ich alles für Gedanken hatte und was aus manchen Projekten am Ende geworden ist.
Inspirierend ist das eher weniger. Aber sehr erstaunlich, weil ich mich damals für ganz gut gehalten habe. Also auch ein bisschen amüsant ;D.
Titel: Re: Vom Finden "alter" Ideen
Beitrag von: gefion am 05. Juni 2008, 09:56:17
Klar, auch ich hebe meine alten Traktate auf. Aus meinen Romanmanuskripten fertige ich hübsche Ringbücher. Ab und an nehme ich mir eines vor, um es zu überarbeiten.
Was die ganz alten Texte betrifft, ja, auch die habe ich in einer Kiste gebunkert. Aber da schau ich fast nie rein. Zu wenig Zeit, weil ich ständig neue Ideen verarbeiten >muss<.
LG
Gefion
Titel: Re: Vom Finden "alter" Ideen
Beitrag von: Drachenfeder am 05. Juni 2008, 10:13:44
Da ich auch Gedichte schreibe hat sich auch ein Schmierzettel nach dem anderen wieder gefunden mit echt guten lyrischen Texten. Ich muss die mir mal zu Gemüte führen und ordentlich abschreiben. Oder abtippen... Sowas darf nicht verloren gehen
Titel: Re: Vom Finden "alter" Ideen
Beitrag von: FeeamPC am 05. Juni 2008, 10:20:12
Ich hebe ebenfalls alte Ideen auf- aus zwei Gründen.
Eine Hälfte davon ist so unfreiwillig komisch und unreif, daß ich mich heute beim Lesen köstlich darüber amüsieren kann.
Die andere Hälfte bietet einen Ideenfundus, den ich immer mal wieder durchgehe. So, wie sprichwörtlich auf jeden Topf ein Deckel paßt, finden auch diese Ideen früher oder später ein passendes Schreibthema, in das sie einfließen.
Titel: Re: Vom Finden "alter" Ideen
Beitrag von: Füchslein am 05. Juni 2008, 11:17:44
Ich lese mir ziemlich regelmäßig meine alten Sachen wieder durch - immer wenn ich beim Räumen darauf stoße. Und bin immer wieder überrascht, was man vor allem in alten Romanversuchen alles entdeckt. Sicher, bei Vielem fragt man sich, wie um alles in der Welt man darauf kommen konnte, so etwas zu schreiben. Aber hin und wieder entdecke ich schon etwas Brauchbares, teilweise Ideen, die ein aktuelles Projekt hervorragend bereichern würden, wenn sie nochmal ordentlich ausgearbeitet werden; natürlich bediene ich mich da, wäre doch schade, es ginge was verloren. ;)


LG
Füchslein
Titel: Re: Vom Finden "alter" Ideen
Beitrag von: Falckensteyn am 05. Juni 2008, 11:29:04
Oh ja, alte Dinge tauchen bei mir auch immer wieder auf. Allerdings nutze ich sie selten neu, sondern schmunzle meist über die seinerzeitigen Texte und Ideen. Da ich meine Gedichte direkt in meine Tagebücher schreibe, sind sie sowieso nicht verloren. Aber meine alten Tagebücher krame ich eigentlich ungern hervor, wieso auch immer. Vielleicht kommt das eines Tages noch.

Liebe Grüsse

Falckensteyn
Titel: Re: Vom Finden "alter" Ideen
Beitrag von: Möchtegernautorin am 05. Juni 2008, 12:39:46
Ja, ich habe so eine schöne Kiste, in der ich neben ein paar Erinnerungsstücken - die meistens doch irgendwie unmittelbar mit meinem literarischen Ergüssen in zusammenhang stehen  ::) - u auch jede Menge Notizzettel verstaut habe, von den ganzen Ordenern und Kladdeln ganz zu schweigen, die ich in der ganzen Wohnung verteilt habe <hat eigentlich schon länger vor, sich endlich mal ein Regal über das Bett zu hängen und da alles draufzuladen>

Gerade in der letzten Zeit werde ich allerdings auch des öfteren fündig, was alte und vergessene Notitzen betrifft <g> Ich habe früher immer dazu geneigt, sie in meinen Büchern zu verstauen und dann vergessen. Und da mein kleiner Goldelf nun konsequent begonnen hat meine Bücher ein und auszuräumen und "lesen" zu spielen, finde ich dann doch immer mal wieder Zettel.
Und ja... die sind zum Teil sehr faszinierend <nick> wenn auch mehr in der Hinsicht, dass die die Bruchstücke entweder garnicht mehr passen oder immer noch ganz genau auf den Charakter zutreffen :)
Titel: Re: Vom Finden "alter" Ideen
Beitrag von: Melchior am 06. Juni 2008, 17:17:18
Oh ja, meine Kiste voll alter Zettel wühle ich auch hin und wieder gern durch - da ist von hingeschmierten Notizen bis zu »fertigen« Texten fast alles vertreten, abgesehen von einer ganzen Menge anderem Kram.

Ich kann da schön die Entwicklung mancher Ideen verfolgen - auch die Ursprünge solcher, die ich erst jetzt verwirkliche und kaum noch Gemeinsamkeiten aufweisen. Den Namen eines Charakters habe ich vor etwa acht Jahren aufgeschrieben, ohne irgendetwas von ihm, der ganzen Welt und seiner Geschichte zu wissen. Irgendwie kam er mir wieder in den Sinn, als ich den Roman vor rund zwei Jahren begann.

Am interessantesten sind immer noch die Karten. Die Charaktere ändern sich binnen Wochen, aber die Karten könnte ich teilweise heute verwenden bzw. tue das auch. So eine grobe Skizze kann schon allerhand von einem Projekt erzählen.
Titel: Re: Vom Finden "alter" Ideen
Beitrag von: Lissy am 14. Juni 2008, 17:01:02
Ich habe früher meine "kleinen Geschichten" immer in einen Ordner geheftet, als ich dann anfing am Computer zu schreiben, blieb der Ordner im Regal stehen und verstaubte, eines Tages wollte ich aufräumen und siehe da: Ein Ordner voller alter Geschichten. Ich habe zwei Stunden auf dem Boden gesessen und mir alle durchgelesen. Das war vielleicht witzig, so merkt man am besten wie sehr sich doch, ohne dass man es selbst merkt, der eigene Schreibstil verändert.
Titel: Re: Vom Finden "alter" Ideen
Beitrag von: Ary am 14. Juni 2008, 20:50:19
Moin!
Ich habe das meiste von meinem handschriftlichen Kram auch noch, genauso wie Ordner voller getippter Geschichten, die nach Rollenspielen entstanden sind und die immer noch eine tolle Ideenfundgrube darstellen. Manchmal habe ich das gefühl, mein Schreibstil war damals besser als heute, weil ich einfach mehr geschrieben habe. Ich hatte mehr Zeit, mehr Ruhe... *seufz* Einges ist allerdings wirklich brutal schlecht oder so unfreiwillig komisch, dass ich es allein deswegen schon nicht wegschmeißen werde.  ;D
Titel: Re: Vom Finden "alter" Ideen
Beitrag von: Aidan am 15. Juni 2008, 17:41:40
Ich habe mir leider nie eine Kiste zugelegt, in der ich gesammelt hätte. So muss ich es dem Zufall überlassen, ob ich mal über alte Texte, von denen es ja eh nur wenige gibt, stolpere.

Neulich beim Aufräumen hatte ich so eine "Sternstunde". Ein altes Gedicht über den Advent, glaube ich, fiel mir in die Hände. Nicht überragend, aber interessante Ansätze. Ist nun in einem Stapel Zettel gelandet, der nochmal richtig durchgeschaut werden muss. Nach dem Motto: kommt nicht weg, hat aber noch keinen Platz.
Titel: Re: Vom Finden "alter" Ideen
Beitrag von: hima am 20. Juni 2008, 14:06:47
Ich habe noch jede Menge Fragmente und angefangene Plots in alten Notizbüchern oder auf dem PC. Ziemlich amüsant, wie ich damals gedacht bzw an eine Geschichte rangegangen bin. Neben dem Schreiben habe ich auch viel gezeichnet, ganze Mangas sogar, die angefangen in Ordnern rumstehen und mich jedesmal ganz hibbelig machen. Ich brauch definitiv mehr Zeit für meinen Kram  ;)
Titel: Re: Vom Finden "alter" Ideen
Beitrag von: Rhiannon am 22. Juni 2008, 21:10:00
Jaja, bei mir liegt noch so einiges auf der Computer-Festplatte herum von meinen ersten ernsthaften Versuchen in die Schriftstellerei einzusteigen. Leider existieren meine allerfrühesten Sachen nicht mehr. Aber ich habe vor kurzem in den Tiefen meiner Ablagen verschwunden, den Beginn einer alten Geschichte gefunden und weiß beim besten Willen nicht mehr, worauf ich mit dieser Schnulze hinauswollte.
Titel: Re: Vom Finden "alter" Ideen
Beitrag von: Antigone am 22. Juni 2008, 21:35:25
Ich habe ganz oben im obersten Regal einen Ordner, wo meine ganzen "Jugendsünden" drin sind. dh. all die dünnen A5-Hefte, die ich mit Geschichten vollgeschrieben habe. Ich hab sie auch immer mit ganz liebevoll gemalten Umschlägen versehen.

Nur reinschauen tu ich sehr selten. Es ist zwar einerseits herzig, was ich als Kind so zusammengeschrieben habe, anderseits auch ein wenig peinlich. Aber wegwerfen werde ich die Dinger nie!

lg, A.
Titel: Re: Vom Finden "alter" Ideen
Beitrag von: Shadow am 02. Juli 2008, 20:55:06
Ja, auch ich nehme immer wieder meine alten "Aufzeichnungen" zur Hand und lese sie. (Zumindest einen Teil davon.) Meistens packt es mich dann wieder und ich beginne sie zu überarbeiten. Dabei fällt mir dann auch immer wieder auf, wie viel ich in den letzten Jahren dazu gelernt habe. Aber so wird es wohl jedem gehen, der Spass am schreiben hat.

Mittlerweile habe ich mir angewöhnt, diese Texte in Ordnern zu sammeln, genauso wie meine Anregungen und diversen Ideen. Man weiß ja nie, wann man wieder eine kleine Inspiration braucht.  ;D

LG
Shadow

Titel: Re: Vom Finden "alter" Ideen
Beitrag von: caity am 02. Juli 2008, 21:57:39
Hallo,

also mir passiert das andauernd. Ich mache es auch sehr gerne. Auch wenn es "schlechte" Versuche sind. Gerade das zeigt mir immer wieder, wo ich am Anfang stand und gibt mir Mut, es weiter zu versuchen.
Ich weiß, dass ich mich seit dem entwickelt habe.
Und wenn es mal an einem Projekt gar nicht weiter geht, schreibe ich eben an einem, das ich eigentlich schon längst "ad acta" gelegt habe ;)

Bye
caity
Titel: Re: Vom Finden "alter" Ideen
Beitrag von: Tenryu am 04. Juli 2008, 19:45:33
Ich bin in der Beziehung sehr ordentlich. Ich habe ein Notizbuch (inzwischen sind es mehrere), wo ich mir neue Ideen, Einfälle und Informationen zu den aktuellen, oder künftigen Geschichten aufschreibe. Daneben gibt es eine Sammelmappe mit losen Blättern, die einige Daten und erste Einfälle enthalten.
Streng genommen unterscheide ich nicht zwischen alten und neuen Ideen. Sobald eine Idee für eine Geschichte einigermaßen konkret ist, gebe ich ihr eine Signatur und nehme sie in mein Verzeichnis auf. Ob und wann ich sie dann erstelle, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Es gibt Geschichten, die ich vor vielen Jahren skizziert habe, aber erst viel später in Angriff nehmen werde, weil ich weiß, daß sie meine gegenwärtigen Fähigkeiten als Autor überfordern, oder weil meine Interessen sich etwas verschoben haben.
Titel: Re: Vom Finden "alter" Ideen
Beitrag von: Luisa am 06. Juli 2008, 13:39:40
Da ich noch nicht sehr viel Erfahrung habe, habe ich leider auch nicht allzu viele wirklich alte Einfälle. Ich sammle sie auch nicht, sondern lasse angefangene Texte einfach auf meinem Computer und lese sie mir manchmal durch.
Nur einmal ist es mir passiert, dass ich an einem Plot schrieb und dabei eine alte Idee herauskramte. Ich habe beide Ideen zusammengebracht und daraus ist eine völlig neue Geschichte geworden.  :hmmm:
Titel: Re: Vom Finden "alter" Ideen
Beitrag von: Tom am 27. Juli 2008, 21:34:46
Hallo alle miteinander,

Jaaa, das mit dem Finden "alter" Ideen ist schon manchmal witzig.
Ich hab jetzt auch mal meine drei Ordner voller Skizzen und Einfälle wieder herausgeholt, und bin im Moment beim Durchschauen. Hab auch schon was Brauchbares gefunden. Manches inspiriert mich auch zu ganz neuen Ideen!
Ich schreib mir auch immer alles in meine Notizbücher, aber immer wild durcheinander, dass ich immer suchen muss. Ich weiß, ich bin chaotisch :)
Naja, auf jeden Fall ein tolles Thema.  :jau:

Wandert im Licht,
Euer wonghamma
Titel: Re: Vom Finden "alter" Ideen
Beitrag von: Zit am 20. März 2015, 03:08:25
*in der Rumpelkammer des Forums stöbert* Oh, sieh an, da habe ich nicht nur alte Texte gefunden sondern auch diesen Thread. Wie schön, dann muss ich nicht selbst einen neuen bemühen. *Staub wegpustet: hustet, röchelt, fast verreckt*


Chrm, chrm ... Eigentlich suche ich gerade verzweifelt nach alten Bewerbungsfotos, weil ich immer noch keine Fotos an meine Krankenkasse geschickt habe wegen dieser dummen, neuen Krankenkarte. Dabei bin ich über alte Datensicherungen von mir gestolpert; auch über wirklich alte Fotos (die mich auch gleich mal in Kummer stürzten, weil ich damals locker 15kg leichter war ...), alte, "geklaute" Bilder aus dem Internet, Sicherungen von Forenbeiträgen, Studiums-Zeug, Zeug noch von der Realschule ... Und vor allem über, und deswegen schreibe ich hier ja, alte Texte. Ich muss zugeben, dass sie gar nicht so schlecht sind wie ich immer dachte. Auch wenn ich sie wohl von ungünstig positionierten Erklärungen und Infodumps ca. alle drei Sätze befreien müsste.
Aber vor allem wollte ich ein richtiges Plot-Schmankerl mit euch teilen; damals betitelte ich den Roman einfallsreich mit "Cooky Island":

ZitatX Menschen bewerben sich bei einer Reality-Show á la Lost (überleben auf einer einsamen Insel für XX Tage). Insel nennt sich Cooky Island, weil der Wissenschaftler, der die Insel gekauft hat, gerne Kekse ist. Auf der Insel passiert die ersten zwei Tage nichts, dann tauchen Zombies auf, die die Abenteurer aus ihrem Camp vertreiben. Eine Hetzjagd über die ganze Insel beginnt. Mehrere Figuren sterben dabei auf unterschiedliche Weise.

Na, habt ihr auch noch so ein paar ungeschliffene Rohdiamanten herum liegen? ;D

Außerdem hätte ich noch einen angepassten Prolog, ebenso 2006 herum, vom ersten HdR-Film -- ich meine natürlich den ersten Der Herr der Teekannen, Die Gefährten des Teelöffels -- über den Teelöffel der Macht, der es von Saulon über Gollup bis zu Gilgo Gaggins schafft. (Ja, ich weiß, mein Einfallsreichtum und Originalität ist grenzenlos ... Hehe.)

Aber, um zum Thread zurück zu kommen:

Zitat von: DrachenfederHabt ihr sowas auch schon erlebt? Lest ihr euch "alte" Sachen gerne durch? Bunkert ihr überhaupt eure Einfälle? Nehmt ihr die "alten" Notizen  irgendwann wieder zur Hand um sie zu weiter zu spinnen?

Wie ich also gerade festgestellt habe, habe ich noch ziemlich viel von meinen alten Sachen. Wenn ich es recht überblicke, fehlt nur weniges. Kann aber auch sein, dass es nur in meiner wirren Ordnerstruktur von damals verloren gegangen ist und ich es nur nicht finde. (Wie die oben erwähnten Fotos.)
Aber ob ich das weiter spinne? Hmm. Das Zeug ist z.T. fast dreizehn Jahre alt und stellt in aller Regel meine ersten Schreibversuche dar. (Meine erste Geschichte habe ich noch ausgedruckt in einem Ordner, aber nie wieder reingeschaut.) Ich denke nicht, dass ich nochmal Sachen bearbeite, die vor Jin&Lis liegen, also vor 2010. Da steckt für mich zu viel von meinem Teenagerselbst drin, dass ich es nur verfälschen würde, wenn ich daran herum pfusche bzw. bin ich auch einfach diese Person nicht mehr.
Titel: Re: Vom Finden "alter" Ideen
Beitrag von: Golden am 20. März 2015, 03:36:47
Zitat von: Zitkalasa am 20. März 2015, 03:08:25
Aber ob ich das weiter spinne? Hmm. Das Zeug ist z.T. fast dreizehn Jahre alt und stellt in aller Regel meine ersten Schreibversuche dar. (Meine erste Geschichte habe ich noch ausgedruckt in einem Ordner, aber nie wieder reingeschaut.) Ich denke nicht, dass ich nochmal Sachen bearbeite, die vor Jin&Lis liegen, also vor 2010. Da steckt für mich zu viel von meinem Teenagerselbst drin, dass ich es nur verfälschen würde, wenn ich daran herum pfusche bzw. bin ich auch einfach diese Person nicht mehr.
Also ich besitze auch ältere Dinge, die ich so nicht mehr verwenden würde, bei denen ich allerdings Grundideen, einzelne Szenen, Settings, etc. noch verwenden möchte. Allerdings finde ich mittlerweile einige Charaktere und manche Ideen teilweise echt selber "ätzend". ;D
Du kannst halt sehen, ob du weiter dran arbeiten möchtest (aber hast ja schon geschrieben, dass du das eigentlich nicht möchtest, hat dann ja auch keinen Sinn und manche Dinge sollte man einfach ruhen lassen). Wirklich verfälsche würde ich das nicht nennen - schließlich bist du ja auch nicht mehr die Person von damals. Beziehungsweise, wenn es dir "peinlich" ist, wieso wolltest du es denn dann bewahren? ;D Aber ginge ja auch beides, ein Ordner mit schönen, alten Erinnerungen und eine aktuelle überarbeitete Version - dann kannst du beide miteinander vergleichen. ;)

Das mit Cooky Island finde ich aber gut, die Idee würde ich mir im Hinterkopf behalten. Eine TV-Show in der Leute gegen Zombies kämpfen müssen - ist eigentlich ganz witzig und wäre bestimmt interessant für eine KG zum Thema Zombies oder so ... (das Grundkonzept Battle Royal/Panem ist ja immer unterhaltsam).
Titel: Re: Vom Finden "alter" Ideen
Beitrag von: Klecks am 20. März 2015, 05:55:19
Ich stöbere regelmäßig nach alten Ideen von mir, um zu schauen, ob ich sie inzwischen schreiben kann, oder nach meinen bisherigen fertigen Romanen, um zu sehen, wie ich mich entwickelt habe, und manchmal auch gezielt, um sie zu lesen. Wann das Stöbern bei mir richtig viel ausmacht: Wenn ich dringend Inspiration brauche oder nicht mehr an den neueren Projekten weiter komme. Dann schaue ich immer meine älteren Ideen an und schaue, ob ich aus einer etwas machen kann. In diesen alten Projekten, die vermeintlich schlechter sind als das, was man jetzt schreibt, findet man oft etwas, von dem aus man weiter machen kann - weil die Idee endlich reif ist.  :D

Titel: Re: Vom Finden "alter" Ideen
Beitrag von: Lothen am 20. März 2015, 07:37:15
Manchmal ist es echt spannend zu sehen, dass andere genau zur gleichen Zeit auf die gleiche Idee kommen. ;D

Ich hatte mich auch neulich mal mit ein paar alten Ideen beschäftigt und festgestellt, dass viele Ideen gar nicht so schlecht waren. Ich mag vor allem die Charaktere, die Plots müsste ich noch mal generalüberholen. ;)

ZitatDa steckt für mich zu viel von meinem Teenagerselbst drin, dass ich es nur verfälschen würde, wenn ich daran herum pfusche bzw. bin ich auch einfach diese Person nicht mehr.
Das würde ich so unterschreiben. Ich hab noch einen fertigen (!) Teenie-Horror-Schauer-Roman rumfliegen, der vom Grundplot her gar nicht so verkehrt war, aber dringend ein Makeover bräuchte. Aber ich fürchte, nach einem Makeover wäre von der ursprünglichen Rohfassung meines 16jährigen Ichs nicht mehr viel übrig. ;) Man kann aus dem Roman sogar rauslesen, welche Musik ich damals gehört hab und welche Art von Jungs ich mochte. ;D

ZitatDann schaue ich immer meine älteren Ideen an und schaue, ob ich aus einer etwas machen kann.
Genau das wollte ich auch mal wieder in Angriff nehmen - ein paar der Gerüste sind gar nicht soooo daneben. Und die gefühlt 200 Ideen ohne konkreten Plot sollte ich vielleicht auch mal aussortieren und im Musenbrunnen anbieten. ;)
Titel: Re: Vom Finden "alter" Ideen
Beitrag von: Shedzyala am 20. März 2015, 08:34:24
Ich habe letztes Jahr damit angefangen, alte Geschichten von mir umzuschreiben. Den Anfang hat eine 15 Jahre alte Geschichte gemacht, die ich erst einmal von übertriebenen Gewaltdarstellungen befreien musste. Mit 15 wollte ich nämlich vor allem schockieren^^ Handwerklich war die Geschichte natürlich auch murks, aber ich finde, für einen Schreibanfänger war ich damals gar nicht so schlecht.

Ich hab die meisten meiner alten Texte noch und werfe auch gern einmal einen Blick drauf. Auch wenn viele nicht gut sind, bin ich irgendwie stolz drauf: Das ist mein Ursprung. Ich hoffe, dieses Jahr mein Blogprojekt auch wieder aufnehmen zu können und wieder ein paar alte Texte umschreiben zu können, denn daran kann ich auch meinen eigenen Fortschritt abmessen: So habe ich begonnen – und so gut bin ich jetzt.

Meine allererste Romanidee spinne ich übrigens immer noch weiter. Beim Grundtext war ich 13 (den ich auch immer noch habe!) und sie reift nun schon seit 17 Jahren in meinem Kopf. Irgendwann kommt da bestimmt was Großes raus! – oder etwas nostalgisch verklärtes ;)
Titel: Re: Vom Finden "alter" Ideen
Beitrag von: heroine am 20. März 2015, 08:41:56
Ich habe unendlich viele uralte Ideenschnipsel. Der Gesang der Harpien basiert auf dem Anfang einer Geschichte, die ich nur noch dem Namen nach kannte. Ich wusste, dass ich mir dazu mal sehr viele Gedanken gemacht habe, aber ich wusste nicht mehr welche.  ??? Dann habe ich den Textanfang gefunden (850 Wörter) und war sofort in einer Mischung aus ich will wissen wie es weiter geht und ich ahne wie es weitergeht. Jetzt ist es gerade in der Warteschleife auf Platz 3.

Ich habe kein Problem damit alte Ideen aufzugreifen, neu zu denken und wieder zu verwerten. Es sind meine Ideen, sie sind gut und ich bin gewachsen und habe neue Einsichten, Ansichten und Erfahrungen. Ist es die Geschichte, die es gewesen ist als ich die Idee hatte? Nein. Ist sie der Geschichte ähnlich? Wahrscheinlich nur im Kern. Meistens finde ich nur den Schreibstil grottig, aber da ich meinen Schreibstil allgemein nicht so prickelnd finde ist das jetzt auch nicht weiter wild.

Einen Unterschied machen die Geschichten bei denen ich für mich gesagt habe, dass sie abgeschlossen sind. Sie sind nicht perfekt, man kann sie alle noch verbessern. Aber ich hab sie für mich beendet und dabei bleibt es. Allerdings sind das jetzt nicht wirklich viele.
Titel: Re: Vom Finden "alter" Ideen
Beitrag von: pyon am 20. März 2015, 08:51:45
Danke fürs hervorholen, Zit.  :knuddel:
Das Thema finde ich persönlich wirklich interessant.

Bei mir passiert es auch immer wieder, dass ich über meine alten Ideen stolpere, aber meistens dabei denke: Die Idee war gut, aber an der Umsetzung müssen wir noch dringend arbeiten!

Ich habe vor kurzem auch meinen allerersten fertigen Roman gefunden und bin nach wie vor peinlich berührt, wenn ich mich daran erinnere, dass ihn sogar ein bekannter Deutschlehrer meiner Mutter gelesen hat (mit dem ich inzwischen per Du bin und dieses Sache nie nie nie nie nie mehr wieder erwähne!  ::) ).
Aber mit der Grundidee bin ich nach wie vor zufrieden, mit meinem Schreibstil überhaupt nicht. Aber dank einer Idee meiner Mutter habe ich das ganze Setting in eine Steampunk/Fantasy-Welt verfrachtet, den Charakteren mehr Tiefe gegeben, viele der gefühlten 100 Chartere gestrichen und mir dieses Mal fest vorgenommen auch einige von ihnen zu töten.  ;D Jedenfalls muss das alles nur noch geplottet werden. Irgendwie hänge ich nach wie vor an der Geschichte, vor allem, weil es die Erste war, unter der ich ein "Ende" setzen konnte.

Vielleicht werde ich sie nie fertig schreiben oder veröffentlichen, aber das macht mir nichts. Es geht darum zu sehen, wo man angefangen hat und es tut gut zu erkennen wie sehr man sich in dieser Zeit entwickelt hat, auch wenn man den Entwicklungsprozess an sich gar nicht mitbekommen hat. Zurückzublicken auf all das, was man schon geleistet hat, ist generell ein gutes Gefühl.
 
Titel: Re: Vom Finden "alter" Ideen
Beitrag von: Fynja am 20. März 2015, 11:06:34
Zitat von: Lothen am 20. März 2015, 07:37:15
Man kann aus dem Roman sogar rauslesen, welche Musik ich damals gehört hab und welche Art von Jungs ich mochte. ;D

Oh ja, bei meinen alten Projekten auch! Wobei, heute trifft das bei meinen Geschichten vielleicht auch noch zu, wenn auch nicht mehr in einem ganz so schlimmen Ausmaß. ;D

Generell habe ich viel zu viele alte Romananfänge herumliegen und noch mehr Ideen (die allerdings nicht immer ganz ausgereift waren und manchmal nur aus Momenteindrücken bestanden) und ich liebe es, in alten Ideen und Texten zu stöbern, da versinke ich regelmäßig darin und entdecke immer wieder neues. Erstaunlich, wie produktiv ich mal war. :P Das klingt vielleicht blöd, aber ich habe immer das Gefühl, dabei ein Stück meines alten Selbst wiederzuentdecken, fast wie beim Tagebuchlesen. Manchmal ist es einfach nur lustig, manchmal entdecke ich tatsächlich Ansätze wieder, die ich wiederverwenden könnte (einige Projekte von 2008 oder 2009 und sogar vielleicht eines von 2007 nehme ich auch dieses Jahr wieder in Angriff.)

Was aber fast immer der Fall ist, ist, dass eine gewisse Nostalgie aufkommt, weil das Zeiten waren, in denen ich einfach drauflos geschrieben habe und in denen es mir viel besser gelungen ist als heute, den inneren Lektor auszuschalten und einfach nicht daran zu denken, ob andere Leute den Text auch mögen oder nicht. Stückweise hilft es mir, wenn dieses Gefühl wieder hochkommt, und wenn ich danach an aktuellen Texten schreibe, läuft das meistens besser. Also kann es wirklich, wie Klecks gesagt hat, eine Form der Inspiration sein.
Ich finde es auch einfach nur interessant, einen Entwicklungsprozess nachvollziehen zu können, da ich sowieso jede Form der (Selbst-)Dokumentation mag. Eine spannende Feststellung ist auch, dass ich mich selbst heute noch viel besser an den Plot und vor allem an die Figuren meiner sehr alten Projekte erinnern kann, als das teilweise an rezenteren der Fall ist. Meinen ersten Nano-Roman kann ich fast auswendig, und beim Lesen des Romans, den ich mit 8, also vor 13 Jahren (Oh Gott!  :gähn:) angefangen habe, fällt mir wieder ein, was genau ich zu der und Szene gedacht habe, und meine alten Figuren wirken fast wie alte Freunde aus der Kindheit, was sie irgendwie ja auch damals waren. Dadurch, dass meine Protas immer so alt waren wie ich, also damals teilweise auch erst 9 bis 12, kommt mir gerade die Idee, nicht die ganzen Ideen, aber meine Protas zu "recyclen" und eine ältere Version von ihnen in aktuelle Projekte einzubauen.  :hmmm:
Titel: Re: Vom Finden "alter" Ideen
Beitrag von: Sipres am 20. März 2015, 11:10:26
Wenn ich an meine älteren Werke denke, kommt immer der Gedanke in mir hoch: "Alter, warst du damals geistig zurückgeblieben?" Ich habe mir vor kurzem mal wieder den ersten Entwurf meines Hauptwerks angeschaut und der Prota war damals noch ein richtiges Ar...loch und ein tierischer Idiot. Es hat mich elf Jahre, tausende Liter Kaffee und unzählige Neuanfänge gekostet, bis Jay endlich zu einem annehmbaren Teil der Gesellschaft wurde.
Titel: Re: Vom Finden "alter" Ideen
Beitrag von: Lothen am 20. März 2015, 11:32:18
Zitat von: Fynja am 20. März 2015, 11:06:34Dadurch, dass meine Protas immer so alt waren wie ich, also damals teilweise auch erst 9 bis 12, kommt mir gerade die Idee, nicht die ganzen Ideen, aber meine Protas zu "recyclen" und eine ältere Version von ihnen in aktuelle Projekte einzubauen.  :hmmm:
Das ist aber ne coole Idee, Fynja. :pompom:

Ich muss zugeben, mich überkommt beim Lesen der alten Sachen eher Scham als Nostalgie. ;) Wobei, es hängt vom Projekt ab. Mein erster Fantasy-Roman war eigentlich mehr eine Art Harry-Potter-Narnia-Crossover und eignet sich wahrscheinlich noch nicht einmal zum Recycling. ;) Schön ist allerdings, dass er damals sogar ein Cover bekommen hat, von einer Freundin, die heute gar nicht mehr lebt. Die späteren Sachen dagegen sind eher handwerklich problematisch, nicht unbedingt wegen ihrer Handlung oder der Charaktere.

Hach, jetzt habt ihr mich echt so weit getrieben, über ein Remake meines Teenie-Horror-Romans nachzudenken. Den müsste ich halt wahrscheinlich von grundauf neu schreiben. Und vielleicht auch aus den USA nach Deutschland transferieren. Hmmmm ...  :hmmm: Wann war noch mal Nano? :D
Titel: Re: Vom Finden "alter" Ideen
Beitrag von: Lemonie am 20. März 2015, 12:30:15
Oh jetzt macht ihr mich echt neidisch Leute....

Ich will nach längerer Zeit endlich auch mal wieder anfangen zu schreiben aber ich bin leider so ideenlos in letzter Zeit... ich schaue eigentlich total gerne alte Ideen durch, aber ich hab dank Festplattencrash alles vor 15 verloren (ja, da war ich leider noch nicht so klug, ein regelmäßiges Backup zu machen). Dabei wäre wahrscheinlich schon was zum Recyclen dabei...  ::)

Zitat von: LothenIch muss zugeben, mich überkommt beim Lesen der alten Sachen eher Scham als Nostalgie. ;)

Ja das ist bei mir auch oft so, aber das liegt nicht an den Ideen, die haben meistens einen guten Kern. Das Problem ist eher die grottige Umsetzung.  ;D
Titel: Re: Vom Finden "alter" Ideen
Beitrag von: Sunflower am 20. März 2015, 12:48:24
Meine wirklich alten Sachen habe ich leider alle verloren - den PC, den ich mit 12 bekommen habe, habe ich nicht mehr und damals hatte ich noch keine externe Festplatte und dachte auch nicht, dass mir das irgendwann mal wichtig werden würde. Aber ich habe noch die Kernidee meines allerersten "Romans" im Kopf, die ich immer noch sehr gern mag. Ist zwar sehr klassisch und in der Ursprungsidee gab es sogar eine Prophezeiuung, aber die Kernidee und die Welt würde ich doch irgendwann mal gern schreiben. Das wird aber viel, viel Weltenbau erfordern und im Moment habe ich genug anderes zu tun.

Auch ältere Kurzgeschichten habe ich noch und auch, wenn sie ganz furchtbar geschrieben sind, mag ich die Grundideen wirklich gern. Das Schöne ist ja das, was Fynja geschrieben hat: Damals hat man noch viel weniger darüber nachgedacht, was man da tut und das hat den Ideenfluss weniger gestoppt. Natürlich steckt alles voller Klischees, aber wenn man die mal rausfiltern würde ...

Ich habe allerdings auch noch ein Ideennotizbuch mit viel zu vielen Dingen, die ich noch irgendwann schreiben will und wenn ich regelmäßig schreibe, überfallen mich auch ständig wieder neue Ideen, also werde ich wahrscheinlich nie alles aufschreiben können.

@ Lemonie, das ist schade :knuddel: Aber vielleicht findest du ja doch noch ein paar Ideen zum Recyclen? Ansonsten mach ein paar Fingerübungen oder so? Bei mir zumindest ist es immer so, dass ich mehr Ideen bekomme, wenn ich mehr schreibe. In der Klausurenphase habe ich gar nicht geschrieben, also keine Ideen. Jetzt fange ich wieder an und schrecke immer öfter aus dem Halbschlaf auf, weil ich doch noch eine Idee habe, die ich aufschreiben muss :D Bei mir nimmt das immer exponentiell zu, aber ich weiß auch nicht, wie das bei anderen ist (wäre eigentlich auch mal interessant).

Meine ersten Sachen waren übrigens (fast) ausschließlich High Fantasy - Sachen, während ich jetzt immer mehr Contemporary schreibe. Auch witzig, wie sich die Gewohnheiten so ändern. Das hängt aber vielleicht auch mit den Lesegewohnheiten zusammen, als 14-jährige habe ich noch viel mehr HF gelesen als jetzt :hmmm:

Edit: Was mir jetzt noch wieder einfällt: Mit 13 oder so habe ich für meinen Bruder regelmäßig Pokémon-Fanfics geschrieben und die auch ausgedruckt. Die sollte ich wirklich mal suchen gehen, das wird lustig ;D
Titel: Re: Vom Finden "alter" Ideen
Beitrag von: Lothen am 20. März 2015, 12:56:50
Zitat von: Sunflower am 20. März 2015, 12:48:24Meine ersten Sachen waren übrigens (fast) ausschließlich High Fantasy - Sachen, während ich jetzt immer mehr Contemporary schreibe. Auch witzig, wie sich die Gewohnheiten so ändern. Das hängt aber vielleicht auch mit den Lesegewohnheiten zusammen, als 14-jährige habe ich noch viel mehr HF gelesen als jetzt :hmmm:
Das geht mir auch so, Sunflower. Ich hab auch als Jugendliche eher HF geschrieben und dann ging es immer mehr in die Low Fantasy Richtung. Aber da hab ich mich jetzt schon seit 10 Jahren festgefressen. ;) Scheint also zu pasen.

ZitatEdit: Was mir jetzt noch wieder einfällt: Mit 13 oder so habe ich für meinen Bruder regelmäßig Pokémon-Fanfics geschrieben und die auch ausgedruckt. Die sollte ich wirklich mal suchen gehen, das wird lustig ;D
Stark. ;D Ich hab meine Fanfics leider nie aufgeschrieben - dabei hatte ich so gute Ideen für Harry Potter Band 8 bis 12. :rofl:

Echt schade, wenn so alte Sachen weg sind. :knuddel:
Ich hab es irgendwie geschafft, meine bis heute zu retten. Eigentlich ein Geniestreich. Selbst von meinem vielversprechenden *hüstl* Erstling "Sami, der Computer" (Alter etwa 8 ) existiert immer noch ein Ausdruck. :rofl: Sollte ich mir mal wieder reinziehen!
Titel: Re: Vom Finden "alter" Ideen
Beitrag von: Sunflower am 20. März 2015, 13:02:33
Zitat von: Lothen am 20. März 2015, 12:56:50
Das geht mir auch so, Sunflower. Ich hab auch als Jugendliche eher HF geschrieben und dann ging es immer mehr in die Low Fantasy Richtung. Aber da hab ich mich jetzt schon seit 10 Jahren festgefressen. ;) Scheint also zu pasen.

Ich glaube auch, dass man früher oder später ein oder ein paar Genres findet, in denen man sich lieber bewegt. Ich bin noch auf der Suche :D

Komischerweise habe ich sonst gar nicht viele Fanfictions geschrieben, außer eben zu Pokémon. Pokémon ist aber auch toll! :vibes: Meistens ging es dann darum, dass mein Bruder Pokémontrainer wurde und mit seinem Feurigel Abenteuer erlebt hat. Hach, die müsste ich echt mal suchen gehen.

Sami der Computer klingt aber auch spannend :vibes: Meine allererste Geschichte - bzw. die älteste, an die ich mich erinnere, war handgeschrieben und eigentlich müsste sie auch noch irgendwo sein. Es ging um ein Mädchen namens Lucy und um einen Papagei ... Das war die große Literatur  :rofl:
Titel: Re: Vom Finden "alter" Ideen
Beitrag von: Sipres am 20. März 2015, 13:07:29
Ich habe mich bis heute nicht festgelegt. Ich schreibe, was ich mag, so wie früher, allerdings viel ausgereifter. Bisher fällt es mir aber bei jedem Projekt schwer, es irgendwie einzuordnen. Klar, Fantasy und/oder Horror, aber spezifischer wird es nicht.
Titel: Re: Vom Finden "alter" Ideen
Beitrag von: Lothen am 20. März 2015, 13:09:06
@Sunflower : Das stimmt, Pokemon ist toll. ;D

Zitat von: Sunflower am 20. März 2015, 13:02:33Sami der Computer klingt aber auch spannend :vibes: Meine allererste Geschichte - bzw. die älteste, an die ich mich erinnere, war handgeschrieben und eigentlich müsste sie auch noch irgendwo sein. Es ging um ein Mädchen namens Lucy und um einen Papagei ... Das war die große Literatur  :rofl:
Jaaaa - es ging dabei um einen alten (sprechenden) Computer, der auf den Schrottplatz sollte, um Platz für ein moderneres Gerät zu machen. Du liest die umfassende Sozialkritik? :rofl:

Mann, das waren noch Zeiten. Da musste man sich keine Gedanken um SdT, Charaktertiefe und Plotbunnies machen. ;D

Aber ich bewundere wirklich die Leute, die in so jungem Alter schon Vorzeigbares produzieren konnten. Ich bin da ganz bei Lemonie: Idee okay, Umsetzung grottig.

@Sipres : Ich finde das auch nicht so wichtig. Man sollte schreiben, was einem gefällt, das zählt doch. Wenn mich morgen eine Idee für eine Chicklit-Romance anspringt, die ich hammermäßig finde, wer weiß, vielleicht würde ich sie schreiben. ;)
Titel: Re: Vom Finden "alter" Ideen
Beitrag von: Blaurot am 20. März 2015, 13:19:13
  :D

Meine allerersten Geschichten, als ich im Alter von zarten 8 Jahren oder so war, drehten sich um einen Dackel (Hubba) und ein Pferd (Bubba), die gemeinsam Abenteuer erlebten.

Man bemerke die äußerst originellen Namen, die nicht nur rein zufällig an sehr süße Kaugummiblasen erinnern  :rofl:
Titel: Re: Vom Finden "alter" Ideen
Beitrag von: Klecks am 20. März 2015, 14:20:54
Blaurot, das ist total süß!  :vibes:  Meine allererste Geschichte war Contemporary Fantasy, dicht gefolgt von einem Horror-Psychothriller. Ich erinnere mich noch ganz haarscharf an die allererste Szene, die ich je vor meinem inneren Auge gesehen habe, an meinen allerersten Prota. Es ist wunderschön, daran zurückzudenken.  :wolke:
Titel: Re: Vom Finden "alter" Ideen
Beitrag von: Chrikue am 20. März 2015, 14:22:46
Oh ja, schönes Thema ... :-)

Bei mir verbleiben die alten Ideen mehr oder minder noch im Kopf, je nachdem, wie ausgeprägt das Ausformulieren im Kopf vorher war. Das mache ich nämlich in der Regel, bevor es an die Tastatur geht: Erstmal Szenen im Kopf durchspielen. Das allermeiste ist dann auch mal im Computer gelandet und vieles der älteren Sachen schlummert auch dort noch sein Dasein. Ich bezeichne das gerne als meinen Geschichtenkeller.

Manchmal gehe ich schon in den Keller und schaue mal, wie es da so aussieht. Es passiert immer wieder, dass mal die ein oder andere Geschichte, Teile der Geschichte oder auch nur die Idee wiederverwertet wird in der ein oder anderen Form. Manchmal gehen diese Geschichten in anderen Geschichten auf, manchmal wird der Staub abgepustet und sie wandert ins Wohnzimmer - sprich: wird womöglich sogar veröffentlicht.

Und der Keller ist ganz gut angewachsen im Laufe der Zeit. Der dürfte mehr als Hundert Geschichten beherbergen mittlerweile, meist kurz, selten länger, in unterschiedlichen Stadien der Fertigstellung. Da zwischendurch mal durchzustöbern, macht Spaß und frischt die Erinnerungen auf. Und man entdeckt immer wieder was, was man gerade verwenden kann.
Titel: Re: Vom Finden "alter" Ideen
Beitrag von: Moni am 20. März 2015, 14:36:31
Meine ganz alten Ideen und Texte sind noch handschriftlich, mit der Schreibmaschine oder damals auf dem C-64 mit Startexter geschrieben und dann einem 9-Nadel Drucker ausgedruckt. Das tolle an diesen ganz alten Sachen ist also nicht nur der Inhalt ( 8) ), sondern auch noch das haptische Erleben. Wenn man so ein altes Blatt Papier in die Hand nimmt, altes Computerpapier alterte ja extrem schnell, dann hat man das Gefühl, ein uraltes, verlorenes Manuskript in Händen zu halten.  ;D
Und manche meiner Ideen von damals finde ich immer noch gut, einige würde ich auch gerne noch umsetzen. Andere sind so hanebüchen, da ist es besser, sie nie mehr da Licht der Öffentlichkeit sehen zu lassen.  ::)
Titel: Re: Vom Finden "alter" Ideen
Beitrag von: Judith am 20. März 2015, 15:23:12
Zitat von: Zitkalasa am 20. März 2015, 03:08:25
Aber vor allem wollte ich ein richtiges Plot-Schmankerl mit euch teilen; damals betitelte ich den Roman einfallsreich mit "Cooky Island":
Ich finde, dass der "Cooky Island"-Plot sogar ziemlich spannend klingt. Ich habe eine Schwäche für Lost und ähnliches.  :)
Lustigerweise kugelt bei mir auch immer noch der Plot (nebst den ersten geschriebenen Kapiteln) eines ähnlichen Projektes herum: Ich habe einmal einen Roman geplant, bei dem eine Gruppe Jugendlicher im Zuge eines Ausflugs für Austauschschüler mit einem kleinen Flugzeug mitten im australischen Outback abstürzt. Der Pilot und der Reiseleiter sind tot und nun müssen sie sich alleine durchschlagen.
Wenn ich die ersten Kapitel davon lese, überkommt mich jetzt auch eher Scham, aber gleichzeitig ein gewisser Neid, denn damals hatte ich überhaupt keine Bedenken, über etwas zu schreiben, wovon ich keine Ahnung hatte. Zwar hatte ich eifrig recherchiert, aber ich war nie in Australien gewesen, nie in der Wüste, wusste nicht das geringste darüber, wie man dort überleben kann und habe auch in punkto Flugzeug recht frisch von der Leber weggeschrieben.
Nicht, dass ich es für sinnvoll halte, über etwas zu schreiben, worüber man so wenig weiß, aber einen kleinen Teil dieser Unbeschwertheit könnte ich auch jetzt noch gut brauchen. Nun ist es eher so, dass ich überhaupt keinen Mut habe, über unbekannte Dinge zu schreiben - auch Recherche hilft mir da nichts. Deshalb denke ich auch mit einer gewissen Nostalgie an diese Phase meines Schreiblebens, als ich noch nicht so viel von Unsicherheit geprägt war und mich mit schierer Freude solchen Themen genähert hatte.

Ich habe noch ein paar solcher Plotreste und Ideen herumliegen, aber ich denke nicht, dass ich davon noch jemals etwas umsetzen werde. Aber rein als Erinnerung daran, wie selbstbewusst ich einst geschrieben habe und wie vielseitig meine Ideen damals waren, finde ich es doch interessant, wenn ich da von Zeit zu Zeit wieder reinlese.
Titel: Re: Vom Finden "alter" Ideen
Beitrag von: Zit am 20. März 2015, 22:20:20
 ;D Cooky war auch eher der Aufhänger. Das Schlechteste daran ist aber tatsächlich der Titel. Meine erste Assoziation war ja eher "Der Wixxer"* als eine angsteinflößende Insel ... Es sollte tatsächlich böser Horror werden -- aber glücklicherweise habe ich es nicht geschrieben, wer weiß wie ungewollt albern es geworden wäre. Wenn jemand will, kann er sich gern bedienen. So furchtbar originell ist es auch wieder nicht. (Siehe Dead Island. Am Ende ist es dann auch nur eine abgewandelte Form von Dr. Moreau.)

* Es gibt dort eine Figur namens "Cooky Dent" und das kommt auch nicht von ungefähr.

Zitat von: JudithWenn ich die ersten Kapitel davon lese, überkommt mich jetzt auch eher Scham, aber gleichzeitig ein gewisser Neid, denn damals hatte ich überhaupt keine Bedenken, über etwas zu schreiben, wovon ich keine Ahnung hatte.

Das ist ein sehr interessanter Punkt. Jetzt, wo ihr es sagt, fällt es mir auch auf und ich kann euch nur zustimmen. Wobei mich persönlich weniger die Gedanken daran ausbremsen, ob es anderen gefällt, sondern dass ich immer das Beste erreichen will.

Zitat von: Moni(...) und dann einem 9-Nadel Drucker ausgedruckt.

Haha, ja, genau, ich erinnere mich an die Dinger. (Eine Tante von mir hatte so ein Teil.) Da gab's dann doch auch das schöne an den Seiten gelochte Papier, das gefühlt unendlich lang war, und perforierte Linien zum Abreißen von Einzelblättern aufwies. ;D Das raschelte auch im neuen Zustand bereits ganz schön (bilde ich mir ein jdf.). Auf jeden Fall ziemlich cool für Nostalgiefreunde.

Zitat von: SipresEs hat mich elf Jahre, tausende Liter Kaffee und unzählige Neuanfänge gekostet, bis Jay endlich zu einem annehmbaren Teil der Gesellschaft wurde.

Das nenne ich Durchhaltevermögen. :jau:
Titel: Re: Vom Finden "alter" Ideen
Beitrag von: Sipres am 20. März 2015, 22:23:20
Zitat von: Zitkalasa am 20. März 2015, 22:20:20Das nenne ich Durchhaltevermögen. :jau:

Alle anderen nennen es bescheuert. Ich freu mich, dass jemand es mal positiv ausdrückt :D
Titel: Re: Vom Finden "alter" Ideen
Beitrag von: Lemonie am 20. März 2015, 22:37:00
Zitat von: Sunflower@ Lemonie, das ist schade :knuddel: Aber vielleicht findest du ja doch noch ein paar Ideen zum Recyclen? Ansonsten mach ein paar Fingerübungen oder so? Bei mir zumindest ist es immer so, dass ich mehr Ideen bekomme, wenn ich mehr schreibe. In der Klausurenphase habe ich gar nicht geschrieben, also keine Ideen. Jetzt fange ich wieder an und schrecke immer öfter aus dem Halbschlaf auf, weil ich doch noch eine Idee habe, die ich aufschreiben muss :D Bei mir nimmt das immer exponentiell zu, aber ich weiß auch nicht, wie das bei anderen ist (wäre eigentlich auch mal interessant).

Ich glaube, das ist bei mir auch so, und es wird vermutlich auch daran liegen, dass ich Klausurenphase hatte und danach andere Dinge, was dazu geführt hat, dass ich nichts mehr geschrieben habe... jetzt komme ich wahrscheinlich einfach nicht mehr rein.  :hmhm?: Aber ich habe ja die dezente Hoffnung, dass mir unser Treffen nächste Woche wieder Inspiration beschert!  :vibes:


Zitat von: JudithNicht, dass ich es für sinnvoll halte, über etwas zu schreiben, worüber man so wenig weiß, aber einen kleinen Teil dieser Unbeschwertheit könnte ich auch jetzt noch gut brauchen. Nun ist es eher so, dass ich überhaupt keinen Mut habe, über unbekannte Dinge zu schreiben - auch Recherche hilft mir da nichts. Deshalb denke ich auch mit einer gewissen Nostalgie an diese Phase meines Schreiblebens, als ich noch nicht so viel von Unsicherheit geprägt war und mich mit schierer Freude solchen Themen genähert hatte.

Oh ja, das geht mir auch immer so... aber das bekommt man vermutlich nie mehr zurück. Als Zwölfjährige war es mir einfach nicht bewusst, dass man durch die Lektüre eines Abenteuerromans noch nicht annähernd genug über das Überleben in der Wildnis weiß, da wurde einfach drauflosgeschrieben. Inzwischen komme ich sogar oft an den Punkt, wo ich ein Projekt auf Eis lege, weil ich nicht die Zeit habe, die Recherche reinzustecken die das erfordern würde (zum Beispiel ungefähr alles Historische). Schade, aber Glaubwürdigkeit ist nunmal wichtig (mit zwölf habe ich auch selbst keine historischen Details in Romanen hinterfragt, deswegen kommt man da auch nicht drauf, dass andere das in den eigenen Geschichten tun könnten).
Titel: Re: Vom Finden "alter" Ideen
Beitrag von: et cetera am 22. März 2015, 16:52:13
Der Romananfang meines allerersten Romans habe ich leider nicht mehr (geschrieben mit 10 auf der Schreibmaschine ;D), aber sonst habe ich alle Geschichten aufgehoben. Ich schaue nur äußerst selten hinein, weil so ziemlich alles, was ich vor meinem 18. Lebensjahr geschrieben habe, nicht mehr verwendet werden kann (man sieht an jeder Geschichte, welchen Film/Serie/Buch ich gerade ganz toll fand ;)). Aber ich finde es schön zu sehen, wie sehr ich mich entwickelt habe.

Die einzige Geschichte von meinen ganz frühen Schreibversuchen, die ich eventuell neu schreiben würde, ist der Roman, den ich mit elf oder zwölf geschrieben habe. Der ist sozusagen mein Herzensprojekt und der Start für meine Schreiblaufbahn (der Romananfang, der verloren gegangen ist, war eine Vorform von dieser Geschichte). Leider stelle ich immer wieder fest, dass es an einer Stelle gewaltig hakt und der Plot dort keinen Sinn ergibt. Und da ich noch genügend anderen Kram zu schreiben habe, versuche ich derzeit auch nicht, das Problem zu lösen.

Eigentlich wollte ich mal ein Wiki erstellen, in dem ich alle Geschichten, Charaktere und Welten eintrage, um den Überblick zu behalten. Ich stelle nämlich regelmäßig fest, dass ich Romane geschrieben habe, an die ich mich nicht mehr erinnern kann. Und da in den letzten zehn Jahren auch einige Geschichten entstanden sind, die zwar nicht perfekt sind, aber durchaus überarbeitet oder recycelt werden könnten, würde mir das helfen, um besser duch den ganzen Wust hindurch zu steigen. Aber so richtig durchringen konnte ich mich dazu noch nicht ;)
Titel: Re: Vom Finden "alter" Ideen
Beitrag von: Sonnenblumenfee am 22. März 2015, 21:08:19
Meinen allerersten Roman, der um die 50 Seiten hatte, habe ich irgendwann mal in einem Anflug von "alles doof" gelöscht, was ich bis heute sehr bereue. Nicht, weil er so überragend gewesen wäre, sondern der Erinnerung halber.
Aber ich habe noch sehr viele von meinen anderen alten Projekten rumfliegen, sowohl handgeschrieben als auch im Computer. Und man kann dabei ziemlich gut mein Leseverhalten und meine Wünsche/Träume zur damaligen Zeit nachverfolgen: zuerst habe ich Internatsgeschichten geschrieben, dann Fantasy bunt gemischt mit Teenie-Romanzen (wobei die Prota immer mir und der Love Interest meinem derzeitigen Schwarm ähnelte)  ;D
Generell finde ich es aber auch sehr erheiternd, mir meine alten Sachen anzusehen und manchmal habe ich auch schon neue Inspirationen und Selbstbewusstsein daraus geholt - sei es, weil ich mich seither weiterentwickelt habe, sei es, weil ich die Sachen überraschend gut finde.

Was die Recherche angeht: das habe ich früher auch nie gemacht, ebensowenig wie Weltenbau (den ich aber nach wie vor nicht übermäßig betreibe). Da wurde halt einfach was hinzugefügt, wenn es gerade notwendig war. Manchmal frage ich mich, ob es nicht vielleicht ganz gut wäre, drauflos zu schreiben und dann hinterher zu recherchieren. Zumindest für die eigene Kreativität wäre es vermutlich förderlich.
Titel: Re: Vom Finden "alter" Ideen
Beitrag von: zDatze am 29. März 2015, 14:21:42
In alten Textschnipseln zu stöbern, ist eine meiner Lieblingsbeschäftigungen. Es ist zwar schon wieder fast ein Jahr her, dass ich am alten PC meiner Eltern (mehr zufällig) über meinen alten Schreibordner gestolpert bin, aber ich habe mich sofort an einem der Texte festgelesen. Ich finde es durchaus faszinierend, dass Ideen, die mittlerweile fast 15 Jahre alt sind, mich noch immer so in den Bann ziehen können, dass ich über den Plot für ein Rewrite grüble oder auch darüber, ob die Figur in eine meiner neueren Geschichten passen würde.
Natürlich sind auch vielen halbgare und melodramatische Ideen dabei, über die ich herzlich lachen musste und anschließend am liebsten an einen speziell verschlüsselten Speicherplatz auf meiner Festplatte verbannt hätte. Trotzdem möchte ich diese Ideen nicht löschen, da ich doch auch an meinen schrottigen und/oder überzeichneten Texten hänge. So seltsam das auch klingen mag.
Titel: Re: Vom Finden "alter" Ideen
Beitrag von: Maria am 02. April 2015, 19:51:19
Meinen allerersten Roman (ich war 17) habe ich leider nicht mehr. Die Grundidee weiß ich noch und dass ich ihn damals zu Ende geschrieben hatte. Ich habe ihn sogar binden lassen und dann an einen Verlag geschickt, den ich damals toll fand (Heyne, glaube ich). Und den Titel weiß ich noch. "Zeitenwende" Ich bekam sogar eine sehr nette Absage damals, die ich lange aufgehoben habe.
Andere Fragmente (vor allem Gedichte) sind leider bei einem Umzug verloren gegangen. Genauso wie mein erstes Theaterstück. Na ja, damals hatte ich noch keinen Computer und Abzüge habe ich von den Schreibmaschinentexten keine gemacht. Leider.
Titel: Re: Vom Finden "alter" Ideen
Beitrag von: Chrissy am 06. April 2015, 20:54:07
Und ob! Ich hab zwar noch kein Buch geschrieben aber schon alleine meine kleine Ideensammlung bzw. Charakterbeschreibung wird immer wieder weggelegt und dann tauchen die Sachen plötzlich wieder auf und werden natürlich aktualisiert 
Ich hab dann allerdings das Problem, dass sich meine Figuren nicht weiterentwickeln weil sich ja immer wieder was ändert. Da such ich noch nach einer Lösung.  :brüll: Aber auch das Abändern macht Spaß.
Titel: Re: Vom Finden "alter" Ideen
Beitrag von: Zit am 06. April 2015, 21:51:29
Wei meinst du das mit den Figuren? Normalerweise entwickeln sich ja durch die Geschichte. :hmmm:
Titel: Re: Vom Finden "alter" Ideen
Beitrag von: flowrite am 06. April 2015, 22:22:52
Bisher ist es bei mir immer recht kompliziert gewesen. Die Geschichten entstanden in meinem Kopf, reiften dort und dann gab es irgendwann eine Schwelle, ab der es entweder weiter geht bis zur fertigen Version – oder in die Katakomben des Un(-ter-)bewusstseins oder der Festplatte, wo ich es mir bisher dennoch nie traute, diese verlorenen Ideen wieder hervorzuholen, zu retten sozusagen. Was hindert mich daran, frage ich mir beim Durchlesen dieses Threads? Dass sie mich plötzlich nicht mehr loslassen?

Tja, so läuft das mit meinem übersteigerten Perfektionismus. Gerade nehme ich mir wieder mal vor: Flo, vergiss mal deine »Schreibblockade«.  schreib einfach drauflos und wenn es in einer Tour ein bescheidenes "REDRUM" ist, machst dir eine Rohdiamantenbox, erst mal digital, jeden Tag ca. 1000 Zeichen. Und einmal wöchentlich nimmst du dir ein physisches Notizbuch und notierst darin die Idee, die dir von den letzten sieben noch immer am besten gefällt, notierst sie in Stichpunkten, vielleicht erweitert um weitere Gedanken.

Wie, klingt das nach einem Plan? Okay, dann machs.
Perfektionist: Ich - will - aber - jetzt - einen - Bestseller - schreiben.  :brüll:
Vernunft: Ich auch, aber du hinderst mich daran. Besser Sch.... schreiben, als gar nix.
Perfektionist: Sch.... wird die Festplatte abstürzen lassen. Es muss(!) gleich ein Bestseller sein!!!!!!!111111elfelf Du erinnerst dich, Sandra Bullock in »Speed« ... Alternative wäre, du prokrastinierst im Tintenzirkel, deshalb hast du dich doch angemeldet, oder? Ich verspreche, ich mach mit den nachtaktiven Hirnbereichen gemeinsame Sache und dein Bestseller steht in 0,nix im Verkaufsregal. Oder auch nicht, er ist ja schon vom ersten Tag an ausverkauft und vergriffen.
Vernunft: Ja, prima, und wer kriegt dann das Millionenhonorar?
Perfektionist: Das habe ich ja schon in die Regeneration des Regenwaldes gesteckt, darum brauchst du dir keine Sorgen machen.
Vernunft: Interessant, muss ich dann noch einen Bestseller schreiben?
Perfektionist: Ne, du musst nicht. Aber ich - will - jetzt - einen - Bestseller - schreiben ...  :brüll:
...

Und so geht das weiter, in einer Tour. Lange Rede kurzer Sinn, deshalb habe ich bisher keinen Ideenfundus, es wäre aber schön, hätte ich mal einen.  :(
Titel: Re: Vom Finden "alter" Ideen
Beitrag von: Riiru am 13. April 2015, 11:56:56
Ich stöbere häufiger mal in meinen alten Schreibunterlagen, um zu schauen, was ich so alles 'verbrochen' habe. Das eine oder andere habe ich dann hier und da in Geschichten verwurstet und die Wendung, dass etwas einem anderen meiner Protas passieren könnte... das hat mir ziemlich viel Stoff für Kapitel gegeben (die Muse war froh drum).

Außerdem arbeite ich derzeit an einer Geschichte, die ich 2011 angefangen, aber nie beendet habe. Die ersten 50 Seiten standen, dann habe ich aber doch alles umgeworfen und von vorn angefangen. Wenn man die beiden jetzt miteinander vergleicht... Sieht man den Unterschied und den Fortschritt, den ich bis heute gemacht habe.

Dieser direkte Vergleich hat mich von neuem dazu ermutigt, mehr zu schreiben. Ich fühle mich ja generell so unfertig (natürlich ist man nie 'fertig' oder perfekt - ich weiß) wenn ich etwas schreibe, aber wenn ich meine alten Schätze ausgrabe finde ich jedes Mal neuen Mut und deshalb schaue ich bewusst immer wieder rein.

@flowrite Meine innere Kritikerin hält mich auch oft genug davon ab, alte Geschichten neu aufzurollen, aber wer sagt denn, dass sie danach nicht nochmal und nochmal und nochmal (quasi zur "Perfektion") bearbeitet werden können. Vielleicht lässt sich dein innerer Kritiker ja auf diese weise ansatzweise ködern?
Titel: Re: Vom Finden "alter" Ideen
Beitrag von: Umizu am 13. April 2015, 19:45:38
Anfang April habe ich angefangen eine Idee zu überarbeiten. Die Idee ist 2012 entstanden und ich habe seit Ende 2013 nicht mehr daran geschrieben und ich merke jetzt schon, wie schlecht ich damals geschrieben habe. Man merkt zwar, wie sich mein Schreibstil von Kapitel zu Kapitel verändert hat, aber ich weiss nicht ob das in diesem Fall positiv war. Irgendwann habe ich gemerkt, wie sich mein Schreiben zu ernst angefühlt hat weil ich die Idee unbedingt "seriös" schreiben wollte. In diesem Fall wäre es wohl besser gewesen, wenn ich das Manuskript einfach ruhen gelassen hätte.

Oft gehen mir Ideen, die ich noch nicht umgesetzt habe, plötzlich wieder durch den Kopf und ich habe die Motivation, um sie zu schreiben. Und dann kommt bei mir aber relativ schnell die leise, zweifelnde Stimme: "Die Idee hattest du mit dreizehn, das kann nichts Gutes sein... du musst bessere Sachen überlegen!" Dann lege ich die Idee wieder weg, obwohl sie vielleicht gar nicht so schlecht gewesen wäre, wie ich dachte.

Momentan lese ich auch viele meiner alten Kurzgeschichten und bei einer juckt es mich in den Fingern, sie zu einer Novelle oder zu einem Roman entstehen zu lassen - und doch ist hier auch wieder die Kritikerstimme. Die Kurzgeschichte ist gut so wie sie ist, könnte aber auch als Prolog benutzt werden, nur ist die Idee dann immer noch so gut?

Ansonsten liebe ich es, meine allerersten Geschichten zu lesen, die noch um Pferde und um Internate gingen... und das auf nur wenigen Seiten.  :rofl: Dann muss ich selbst zugeben, dass ich doch gar nicht so schlecht schreibe mittlerweile.  :D
Titel: Re: Vom Finden "alter" Ideen
Beitrag von: Aphelion am 13. April 2015, 21:15:25
Zitat von: Umizu am 13. April 2015, 19:45:38
In diesem Fall wäre es wohl besser gewesen, wenn ich das Manuskript einfach ruhen gelassen hätte.
imho hätte es wahrscheinlich doch einen Unterschied gemacht - weil du dich dadurch sicherlich weiterentwickelt hast und neue Schreibstile ausprobiert hast. (Wenn auch vielleicht nur unbewusst.) :)

Egal, ob das Ergebnis (d.h. der Text) am Ende durch einen Stilwechsel besser wurde oder schlechter (oder auch einfach nur anders): Sich auszurobieren, seinen eigenen Stil zu finden und zu "trainieren" gelingt eben nur durch schreiben, schreiben, schreiben. Deshalb würde ich nicht nur auf das Ergebnis (den Text) blicken. Oder auf den Plot, das Setting, die Figuren, ... :)
Titel: Re: Vom Finden "alter" Ideen
Beitrag von: DoroMara am 13. April 2015, 22:49:45
ZitatUnd dann kommt bei mir aber relativ schnell die leise, zweifelnde Stimme: "Die Idee hattest du mit dreizehn, das kann nichts Gutes sein... du musst bessere Sachen überlegen!" Dann lege ich die Idee wieder weg, obwohl sie vielleicht gar nicht so schlecht gewesen wäre, wie ich dachte.

Lass dich von solchen Stimmen nicht beeinflussen. Wenn du siehst, wie viele Herzensprojekte über Jahre entstehen. Vielleicht sehen deine Protagonisten jetzt anders aus, als du sie dir mit dreizehn vorgestellt hast, und deine Sprache hat sich verändert. Doch ein Plot kann sicherlich schon ganz stark sein. Ich würde mich auf so eine Geschichte mal einlassen.
Titel: Re: Vom Finden "alter" Ideen
Beitrag von: Sipres am 13. April 2015, 22:51:24
Bei mir war es genau anders herum. Die Charaktere sind geblieben, dafür ist der Plot mittlerweile ein ganz anderer. Aber ich habe auch etwas ältere Ideen, die ich gut finde. Ich muss sie nur umschreiben.
Titel: Re: Vom Finden "alter" Ideen
Beitrag von: canis lupus niger am 14. April 2015, 22:22:24
Zitat von: Umizu am 13. April 2015, 19:45:38
Oft gehen mir Ideen, die ich noch nicht umgesetzt habe, plötzlich wieder durch den Kopf und ich habe die Motivation, um sie zu schreiben. Und dann kommt bei mir aber relativ schnell die leise, zweifelnde Stimme: "Die Idee hattest du mit dreizehn, das kann nichts Gutes sein... du musst bessere Sachen überlegen!" Dann lege ich die Idee wieder weg, obwohl sie vielleicht gar nicht so schlecht gewesen wäre, wie ich dachte.

Die Schlussfolgerung "Die Idee hatte ich mit 13, deshalb kann sie nicht gut sein" halte ich für einen Irrtum. Ideen sind im Grunde altersunabhängig. Was Du daraus machen kannst, entscheidet, ob Du (mittlerweile) eine gute Autorin bist (oder wirst) oder nicht. Du wärst nicht die erste, die aus der Idee eines Kindes einen guten Roman macht.  :jau: :knuddel:
Titel: Re: Vom Finden "alter" Ideen
Beitrag von: HauntingWitch am 01. Mai 2015, 12:28:47
Ich musste gerade ganz laut Lachen, als ich ein Dokument geöffnet habe, dass ich mit 15 oder so angefangen habe. Also vor 10-11 Jahren. Das ist so simpel und Klischee, dass es schon fast wieder gut sein könnte.  :rofl: Aber eigentlich habe ich nach einer anderen Szene gesucht, die ich nicht mehr finde. Mir ist nur in den Sinn gekommen, dass ich diese andere Szene (aus genau dem Projekt übrigens) für ein Neues wieder aufgreifen könnte. Und beim Suchen stelle ich fest, dass das offenbar meine natürliche Arbeitsweise ist. Da sind so viele Charaktere und Anrisse, die später zu etwas völlig anderem wurde, als das, womit ich angefangen habe.  ;D Tolle Sache, so ein Ideensammlungs-Friedhof.
Titel: Re: Vom Finden "alter" Ideen
Beitrag von: Sturmloewin am 01. Mai 2015, 23:43:13
Also ich habe auch noch fast alles, was ich geschrieben habe (Und das ist tatsächlich recht viel.)
Ich schaue das auch gerne mal durch, natürlich fragt man sich manchmal, was man da nur wieder verbrochen hat, aber ich finde den Verlauf des Schreibens schön anzusehen. Denn es ist ja ein deutlicher Unterschied, was man in der Grundschule und was mit 12 und was mit 16 geschrieben hat.
Und als Ideensammlungs-Friedhof nutze ich so was hin und wieder auch gerne, Witch  ;)
Titel: Re: Vom Finden "alter" Ideen
Beitrag von: Belle_Carys am 11. Mai 2015, 18:40:48
Es gibt im Zirkel doch fast nichts, was nicht schon besprochen worden wäre  ;D

Ich krame auch grad mal durch meine alten Schreibereien. Ziemlich viel ist leider abhanden gekommen, weil ich früher ettliche Sachen noch auf der Schreibmaschine getippt habe bzw. mir nie die Mühe gemacht habe, viele Dinge zu sichern (wie, so ein PC hält jetzt nicht für den Rest meines Lebens?  :o ). Aber selbst bei den Sachen die in den letzten zwei drei Jahren in meinem Schreibordner gelandet sind, sind Ideen dabei die ich schlichtweg vollständig verdrängt hatte.

Das lese ich dann als hätte ein Fremder seine Ideen da hinein geräumt. Bei manchen Dingen kann ich mich genau erinnern wo es herkommt und in welcher Phase mir die Idee gekommen sein muss. Nur dass ichs geschrieben hab ist völlig verschwunden.  :rofl:  Das Hirn ist ein wundersames Ding.

Um eine meiner alten Geschichten trauere ich allerdings. Sie war vermutlich in der Form in der ich sie geschrieben habe eine absolute Katastrophe aber der Idee hänge ich noch nach. Leider bekomme ich sie aber nicht mehr wirklich rekonstruiert. Kennt ihr das? Man weiß genau man hatte da mal einen guten Gedanken, kann sich an ein paar Fetzen auch noch erinnert, blockiert sich aber irgendwie damit, dass man nicht mehr ganz genau weiß wie es war und bekommt es deshalb gar nicht mehr hin.
Titel: Re: Vom Finden "alter" Ideen
Beitrag von: Koboldkind am 11. Mai 2015, 23:01:04
Mein erster richtiger Text entstand vor ca. 8 Jahren, und da war ich über zwanzig - dennoch gucke ich meine alten Geschichten nciht mehr an, weil sie mir noch zu unreif erscheinen, zu nett, zu Happy End, und wirklich fiese Charaktere kriege ich bis heute nicht hin  :-[
Allerdings überlege ich, meine erste Herzensgeschichte neu aufzulegen, weil das klassische Mittelaltersetting in irgendeiner aus dem Hangelenk geschüttelten stark konstruierten Welt ich nicht vertreten kann. Nur ... dass einige Szenen dort so viel Zauber haben und eben nur in dieser Welt funktionieren würden. Eine Zwickmühle  :-X

Kurz gesagt: Ich bin mit meinen aktuellen Sachen beschäftigt genug, als dass ich die alten hervorkramen müsste. Die Notizen und Inspirationen sind sorgfältig gesammelt und der USB mit den Geschichten ist das Heiligtum, mein Schaaatzzz, sofern ich mir nicht endlich mal eine Externe zulege  ::)
Andererseits sind ein paar Geschichten immer noch präsent, weil sie Teil der aktuellen Geschichten sind, wenn auch Zeitlich meist ganz woanders verortet. So gesehen kenne ich mich mit meinen alten Geschichten noch sehr gut aus - das kann vielleicht auch an der dünnen Konstruktion liegen, sonderlich tief geplottet hab ich kaum *ehem* ::)
Titel: Re: Vom Finden "alter" Ideen
Beitrag von: Mithras am 16. Mai 2015, 21:28:02
Die Notizhefte mit meinen alten Ideen sind eine Fundgrube, die ich immer in meiner Nähe haben muss. Mittlerweile bin ich zwar dazu übergegangen, meine Ideen digital zu sammeln und auszuarbeiten, aber auch da lasse ich alle Vorsicht walten und stelle mir immer einige Sicherheitskopien her, die ich auf meinem alten Computer, meiner externen Festplatte oder im Anhang niemals abgeschickter Mails verwahre. Nachdem mein alter Computer nämlich mal den Geist aufgegeben hat, waren viele meiner Ideen weg. Sie existieren zwar in meinem Kopf, aber häufig kann ich nicht mehr zurückverfolgen, wie sie überhaupt entstanden sind, da ich ja nur dieses eine Projekt verfolge, das nun schon seit 2009/2010 in dieser Form existiert. Damals vollzogen sich große Änderungen in meiner Planung, und es fuchst mich noch heute, dass ich nicht mehr nachvollziehen kann, warum genau ich mich entschieden habe, die Handlung gut ein Jahrtausend später beginnen zu lassen als ursprünglich gedacht.

Koboldkind hatte ich damals in einem anderen Forum die Ausführungen zu meiner Planung von 2008/2009 geschickt, die nach dem Tod meines Computers weg waren, und zum Glück hatte sie die Nachricht noch nicht gelöscht, als mir letztes Jahr eingefallen ist, dass ich sie ihr mal zugesandt hatte. Meine Ideen nach so langer Zeit noch einmal zu lesen hat mich einerseits schockiert, weil ich gemerkt habe, wie wenig ausgereift, klischeehaft und flach vieles noch war; andererseits war es wirklich faszinierend zu lesen, wie alles angefangen hat und wie viele Ideen offenbar von Anfang an in Stein gemeißelt waren. Im Zuge einer "Zurück zu den Wurzeln"-Politik konnte ich so tatsächlich ein paar Ideen problemlos "recyclen" und in mein aktuelles Konzept hinüberretten. Zum Beispiel, dass eine wichtige Religion meiner Welt unmittelbar mit der Entdeckung einer besonderen Grabkammer zusammenhängt. Beides - Religion und Grabkammer - sind zwei Säulen meiner Geschichte, die seit jeher unverrückbar feststehen, doch der Zusammenhang dazwischen ist in den letzten Jahren in Vergessenheit geraten. Es ist faszinierend zu sehen, wie konstant diese Ideen doch über die Jahre geblieben sind und noch heute trotz einer deutlichen Weiterentwicklung des Kontexts, in den sie eingebettet sind, perfekt zusammenpassen.

Mittlerweile habe ich Word mitgeteilt, dass es die Änderungen anzeigen soll. Ich will nichts mehr endgültig löschen, denn vielleicht entpuppt sich ein Detail, das ich als unpassend oder nebensächlich empfand, beim Erneuten lesen ja als die rettende Idee oder fügt meiner Geschichte eine weiter Facette hinzu.