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Kann es zu viele Götter geben??

Begonnen von Gwendelyn, 27. Juni 2010, 10:19:02

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Lexa

Hallo Gwendelyn

Wenn du die Götter, so wie du beschrieben hast, auftreten lässt, finde ich 15 keineswegs zu viel. Mich als Leser stört es nicht, wenn ein neuer Name auftaucht und nicht gleich erklärt wird, dass das jetzt der Gott des Monates XY ist, und sein Aufgabenfeld und Stammbaum erklärt wird.
Im Gegenteil. Ich mag es, wenn solche Dinge beiläufig geschehen, so wie du es als Zeitangabe machen möchtest; als wären sie das natürlichste der Welt (was sie in deiner Welt ja auch sind). Allerdings sollte man auch ohne dieses Wissen der Geschichte folgen können. Jedenfalls klingt deine Idee gut, und ich würde alle 15 drin lassen :)

Zit

#16
Ich bin immer noch im Unwissen, wozu du die ganzen Götter brauchst. Nur für deine Monate? Braucht's denn überhaupt Monate in deiner Geschichte?

Ich weiß nicht. Von mir kann ich nur behaupten, dass Zeitpunkte irrelevant sind. Ob das nun Tag 3 im Mai oder Tag 23 im April ist, ist egal. Sowas wie Zeit findet nur dann Erwähnung, wenn ich Spannen beschreiben will - und da reicht mir eine Tagesangabe (30 Tage). Witterung wird, abhänig von der Jahreszeit, die ich mir denke, beschrieben.

Ansonsten habe ich zwar auch immer Götter, die finden aber nur im Umkreis der Chraktere Erwähnung. Also, die Chraktere fluchen, flehen, beten - oder drohen ihren lieben Kinderchen, dass XY seine Mannen nach ihnen schickt, wenn sie nicht sofort artig ins Bettchen gehen.  ;D

Aaaaber: Dafür hat bei mir jedes Völkchen/jedes Land (bzw. Regionen) seine eigenen Glaubensrichtungen und Götter. Wobei der Einzelne nicht immer gläubig ist.

Ich würde mir eher überlegen, ob du die Erwähnung von Göttern nicht rausfallen lassen kannst, wo es nicht weh tut. So bei bei deinen Monatsangaben (würde ich zumindest machen). Kommt natürlich auch immer drauf an, wie weit du deine Geschichte anlegst (geht sie nur drei Monate oder mehrere Jahre - wobei da der genaue Zeitpunkt auch zuweilen egal ist).

Ansonsten kannst du so viele Götter erschaffen wie du willst. Schon mal beim Hinduismus vorbei geschielt? ;) Das ist wahrhaft Polytheismus. *g* Nur auftreten müssen alle Götter nicht und auch alle müssen nicht Erwähnung finden.

Gut und schlecht kann, wenn überhaupt, also nur die Integrierung deiner Götterwelte(en) in deine Geschichte sein. Nja, und da musst du dir selber deinen Maßstab setzen.
(Wobei ich mir denke, dass Notwendigkeit ein gutes Kriterium ist.)
"I think therefore I am
getting a headache."
Unbekannt

Telas

#17
Hmm. Ich gebe ganz ehrlich zu, dass mir als Leser 15 Gottheiten ein wenig zu viel wären. Und warum nicht ein paar wegkürzen, wenn ohnehin die wenigsten für die Handlung von Belang sind?
Götter sind ein problematisches Thema, ich lasse maximal drei von ihnen auftreten und dann meistens als Antreiber im Kampf zweier konkurrierender Völker untereinander. Für meine Stories sind sie als Personen allerdings auch eher unwichtig, von daher lasse ich sie manchmal auch ganz außen vor.

Kolibri

Also ich sehe darin kein Problem, wenn du im Glossar angibst welcher Gitt jetzt welchem Monat gewidmet ist und so weiter. Auch wird es der Leser jetzt nicht wirklich von Belang finden, ob das jetzt Juli oder August war, eher ob es Sommer oder Winter ist, möchte ich meinen. In meinen Büchern gibt es auch viele Gottheiten der verschiedenen Völker, aber ich erwähne eben nur die, die wirklich von Belang sind, verstehst du?

Linda

#19
Hallo,

lies, wie Grummel schon vorschlug, einfach mal ein paar DSA-Romane um die praktische Anwendung des Systems zu prüfen. Die aventurischen Götter, 12 an der Zahl, entsprechen in vielem dem römisch/griechischen Pantheon und jeder Monat ist einem Gott geweiht, so dass die Worte, im "5. des Rondra" etc häufig fallen. Außerdem werden die Himmelsrichtungen auch mit 4 dieser Gottheiten belegt, "wir liefen gen Firun" zB heißt nach Norden.

Damit sind aber der Götter nicht genug getan: Es gibt noch einen Widersacher, den 13. Gott, den Namenlosen, dem einige "Schalttage" gewidmet sind. Die Zwerge haben ihren eigenen Schöpfergott, die Wüstennomaden ebenso und die nivesischen Steppennomaden glauben an ein göttliches Wolfsrudel.

Dann gibt es einen fröhlichen Haufen von Halbgöttern, die aber eher mal nebenher auftauchen. Mit den oben genannten hast du für diese Welt 15 Hauptgötter. Mach was draus  ;)

Gruß,
Linda

Hanna

Ein Hoch auf den Polytheismus! Du hast ein recht übersichtliches System. Da sind 15 Götter gewiss nicht zu viel. Außerdem hast du eine Prota, die ihr Leben einer speziellen Göttin gewidmet hat. Ich finde, dass das Grund genug ist, sich Gedanken über die Religion zu machen und der speziellen Göttin noch andere Götter zur Seite zu stellen. Vermutlich wird es noch andere Figuren geben, die einem anderen Gott ihr Leben widmen. Ich finde das sehr ansprechend und interessant.

Zudem bringt es dich in die tolle Lage noch 14 weitere Romane zu schreiben. Für jeden Gott einen, gell?
#happyverpeilt oder auch gründlich überfordert ...

Lila

In einem Roman? Definitiv: nein. ;) Okay, warte... das ist jetzt vielleicht nicht ganz korrekt. So ab 50 dürfte es dann doch relativ unübersichtlich werden. Aber 15 liegen da eindeutig im Rahmen und sofern du sie alle gut unterbringen kannst würde ich sagen, dass das für die jeweiligen Leser durchaus noch überschaubar sein dürfte. Vor allem, wenn es das Setting erfordert und zur Geschichte passt! Aber davon gehe ich einfach mal aus. ;)
Livid Oppressed King: Ignite!
Tyranny Has Overcome Rules."
(oder: was man nicht alles aus LOKI & THOR machen kann!) - TasTä (aka Lila)

Kuddel

Ich sehe es genauso wie Tastentänzerin. In meinem jetzigen Projekt habe ich auch 12 Hauptgötter (angelehnt an die römische Mythologie) und diverse Halbgötter, die aber alle keine Namen haben (bisher zumindest nicht).

Abgesehen davon, wenn es für deine Geschichte notwendig ist, kannst du ein ganzes Volk von Göttern haben. Solange es ordentlich begründet ist, stellt das alles kein Problem dar.
The first draft of everything is shit - Ernest Hemingway

Calysta

Ich stimme Knuddel und Tastentänzerin zu. Wenn die Götter nötig sind, dann können es schon einige sein. Allerdings, wenn sie dem typischen "Götterklichée" entsprechen sollen, dann brauchen sie auch Zuständigkeitsgebiete. Z.B.: Athene(Göttin der Weisheit, der Kriegstaktik und Strategie, Schirmherrin der Künste und Wissenschaften), Chronos(Gott der Zeit), Aphrodite(Göttin der Liebe, der Schönheit und der sinnlichen Begierde), etc.
Aber du solltest die Götter und die Geschichten drumherum (Weltentstehung, Rassen, Götter haben ihre Zuständigkeiten übernommen, blablub) spannend gestalten, sonst hast du Leser, wie Churke schnell vertrieben  ;)

Wollmütze

*Off-Topic*
Zitat von: Calysta am 28. Juni 2010, 12:48:32
Ich stimme Knuddel und Tastentänzerin zu.
;D ;D
*Off-Topic aus*


Kuddel

Ich habe es extra nicht geschrieben, Wolli...  ;D
The first draft of everything is shit - Ernest Hemingway

caity

Hallo,

"Götter" sind für mich persönlich immer so eine Sache. Ich finde Religion in unserer Welt schon extrem kompliziert, da gehört mehr dazu als nur ein paar Götter, zu viel kann es eigentlich nicht geben - schau dir ma l die römische und griechische Mythologie an, und da gibt's noch schlimmere. Die Frage ist, wie immer, wie man das im Roman umsetzt. Ich finde deine Idee, die Monate nach den Göttern zu benennen, gut, ob sie weiter auftauchen, du vielleicht sogar eine Art "Bibel" verfasst, ist ja dann wieder eine andere Frage. Wie gesagt: ich finde "Götter mit Hintergründen" immer besser, ansonsten könntest du auch einfach sagen, die 12 Monate heißen in deiner Welt eben so, dass muss ja nicht unbedingt einen "göttlichen" Hintergrund haben.

Ich persönlich habe in meinen Geschichten wenn dann nur die allgemeine Bezeichnung "Götter", bei meinem Kurzroman habe ich aus der ägyptischen Mythologie gemopst, und in meiner Trilogie gibt es nur "eine Gottheit", die Magie, die dafür aber ein eigenes Filaburem/Legendenbuch/"Bibel" besitzt.

Bye
caity
Wenn ein Autor behauptet, sein Leserkreis habe sich verdoppelt, liegt der Verdacht nahe, daß der Mann geheiratet hat. - William Beaverbrook (1879-1964)

Judith

Rein aus weltenbastlerischer Sicht kann es kaum zu viele Götter geben. Ich mag es eigentlich nicht, wenn es in polytheistischen Religionen eine ganz klar abgegrenzte Zahl (etwa 10) von Göttern gibt (und zwar nicht im Sinn von "Hauptgöttern", sondern tatsächlich nur diese 10), weil mir das immer sehr "künstlich" vorkommt. Wenn man das mit irdischen Mythologien vergleicht, stellt man schnell fest, dass die meisten polytheistischen Religionen ein unüberschaubares Gewusel von Göttern haben. Meistens haben die auch nicht so klar umrissene Aufgabengebiete wie es oft in Fantasywelten der Fall ist. Wenn man sich die römische Religion etwa genauer ansieht, stellt man fest, dass es viele Götter mit ähnlichen oder sich überschneidenden Aufgabenbereichen gibt - bedingt durch die historische Entwicklung und die Tendenz, "fremde" Götter frisch-fröhlich in die eigene Mythologie zu stopfen.  ;D
Insofern: Viele Götter finde ich gut, und wenn sie keine ganz klar umrissenen Zuständigkeitsbereiche haben, wirkt das nur umso natürlicher.

Die Frage, ob ein Roman es verträgt, wenn darin so viele Götter auch namentlich vorkommen, ist hingegen eine andere. Ich würde mal sagen, dass es für "geübte" Fantasyleser kein großes Problem sein sollte. Mit einem Glossar als Hilfe dürfte auch der Überblick gewahrt bleiben.
Mir fällt da spontan Eriksons "Spiel der Götter" ein, wo die enorme Zahl an Göttern und Halbgöttern in einem Glossar gebändigt wird.

Lisande

Ich bin bei der Frage hin und her gerissen. Auf der einen Seite sind viele Götter was Feines, damit kann man eine Menge Unsinn anstellen. Auf der anderen Seite kann es den Leser wirklich sehr schnell verwirren. Gerade auch die Monats-Geschichte finde ich sehr unübersichtlich. Ich mag es nicht besonders, wenn die Monate anders heißen und damit dann auch gelegentlich Zeitangaben erfolgen, ich bin da als Leser immer raus und frage mich, in welcher Jahreszeit wir denn wohl gerade sind - denn meistens werden die Monatsnamen nicht so häufig gebraucht, dass man sich schnell zurecht findet.

Deswegen kommt es wohl wirklich sehr darauf an, was Du mit den Göttern vorhast und wie Du sie dem Leser vorstellst.

Judith

Also zumindest bezüglich der Monatsnamen gehts mir da genau umgekehrt: Ich mag es überhaupt nicht, wenn in einer Fantasywelt die Monate dieselben Namen haben wie bei uns. Allerdings kann ich mich auch gar nicht erinnern, dass mir das jemals untergekommen wäre.  :hmmm: