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Grammatikalische Kleinigkeiten

Begonnen von Ratzefatz, 21. November 2007, 06:23:44

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Coppelia

Die letzte Version ist richtig. Wegen der Substantivierung muss groß und hier auch zusammen geschrieben werden.

Anj

Super, danke dir Coppelia. :vibes: :vibes:

Echt wie man manchmal so verwirrt sein kann ...
"Wenn du andere Leute ansiehst, frage dich, ob du sie wirklich siehst, oder ob du nur deine Gedanken über sie siehst."
Jon Kabat-Zinn.

Zit

#1322
Zum Glücklichsein, weil Substantivierung. :)

Ansonsten als Workaround:
Was fehlt mir zum Glück?
Was fehlt mir, um glücklich zu sein?

Edit: Ja, man sollte auch die nächste Seite des Threads lesen...  :versteck: Sorry.
"I think therefore I am
getting a headache."
Unbekannt

Anj

Ah danke @Zitkalasa die zweite Variante hatte ich schon mal gewählt :jau: aber leider kann ich sie nicht zweimal als Titel nehmen. ;-)
"Wenn du andere Leute ansiehst, frage dich, ob du sie wirklich siehst, oder ob du nur deine Gedanken über sie siehst."
Jon Kabat-Zinn.

chaosqueen

Zitat von: Sascha am 11. Februar 2019, 14:51:05
Zitat von: Mia Nordstern am 11. Februar 2019, 14:16:36
Das könnte daran liegen, dass man "du" als Anrede nicht großschreibt. Laut Duden nur in Briefen, aber auch das ist nach neuer Rechtschreibung optional (und in meinen Augen unsinnig und nur schwer zu lesen).
Tjoa, für mich ist das eine Frage der Höflichkeit, ich schreibe es in Mails und auch Forenbeiträgen groß. Außer, ich vergeß das mal zwischendrin, aber normal schon.

Da bin ich ganz bei Dir. Ich schreibe es auch in WhatsApp-Nachrichten groß, weil es für mich irgendwie falsch aussieht, wenn es klein geschrieben ist.

Zitat von: Mia Nordstern am 11. Februar 2019, 20:28:00
Zitat von: Sascha am 11. Februar 2019, 14:51:05
Zitat von: Mia Nordstern am 11. Februar 2019, 14:16:36
Das könnte daran liegen, dass man "du" als Anrede nicht großschreibt. Laut Duden nur in Briefen, aber auch das ist nach neuer Rechtschreibung optional (und in meinen Augen unsinnig und nur schwer zu lesen).
Tjoa, für mich ist das eine Frage der Höflichkeit, ich schreibe es in Mails und auch Forenbeiträgen groß. Außer, ich vergeß das mal zwischendrin, aber normal schon.

Es ist mir einfach unbegreiflich, was das mit Höflichkeit zu tun hat. Die sogenannte Höflichkeitsform (deren Verwendung an sich als Höflichkeit gilt) "Sie" wird nur aufgrund der leichten Lesbarkeit großgeschrieben, um Verwechslungen mit der dritten Person Plural zu vermeiden. Ähnlich ist es, wenn man in Texten die historisierende Form "Ihr" verwendet. Bei "du" gibt es keine Verwechslungsmöglichkeit. Und warum solllte es höflicher sein, etwas groß oder klein zu schreiben? Aber ich will mich nicht streiten (das wäre ja unhöflich!). :omn: Ich wollte nur mal sagen, wie es  richtig ist.

Naja, es ist ja nicht falsch, es groß zu schreiben. Und es war eben jahrelang Konvention, die Anrede groß zu schreiben. Ob man das sinnvoll findet oder nicht, kann man in den gleichen Topf werfen wie die allgemeine Kleinschreibung.

Einigen wir uns darauf: Fossilien wir Sascha und ich, die in der Schule noch die alte Rechtschreibung gelernt haben, bleiben einfach bei der Großschreibung und behaupten, wir wären höflich. ;D

Mia Nordstern

Auch nach alter Rechtschreibung stand "Nur in Briefen" - gut, lässt sich jetzt darüber streiten, dass Mails, Forenbeiträge und Kurznachrichten da auch nicht vorgesehen waren. Aber halten wir uns ansonsten an die gleichen Fornalien und Höflichkeitsfloskeln wie in einem Brief? Nein, vielleicht noch einige wenige in Mails. Forenthreads sehe ich eher wie Gespräche, und auch Sms/WhatsApp ist ja wie ein Gespräch aufgebaut.

Problematisch finde ich eben, dass ich schon Texte (Plural) lektoriert habe, in der es in Prosaform großgeschrieben wurde. Und zum Glück wird nicht alles so geschrieben, wie es Konvention ist (sprich etliche Leute es einfach so schreiben). Sonst stünden wohl bald auch einzigste, ebend und vieles mehr im Duden.

ZitatOb man das sinnvoll findet oder nicht, kann man in den gleichen Topf werfen wie die allgemeine Kleinschreibung
.

Da wirfst du genau die falschen Dinge zusammen. Die Groß- und Kleinschreibung ist wohldurchdacht und erfüllt einen wichtigen Zweck. Schnelle Lesbarkeit. Es ist wissenschaftlich bewiesen, dass Deutsch die am Schnellsten zu erfassende Sprache ist. Da aber "du" kein Verwechslungspotenzial birgt, verlangsamt die Großschreibung das Lesen nur unnötig. Konsequente Kleinschreibung vereinfacht zwar das Schreiben, verlangsamt aber das Lesen. Du siehst, Deutsch ist an und für sich eine sehr höfliche Sprache.  ;)

Ich will auch keinem seinen Fossilienstatus aberkennen und würde auch nie mit dem Finger auf bestimmte Beiträge zeigen. Ich wollte es nur mal erwähnt haben und vielleicht mal zum Nachdenken anregen. Aber wie die Entscheidung aussieht, bleibt ja bei euch.
So we beat on, boats against the current, borne back ceaselessly into the past. (F. Scot Fitzgerald, The Great Gatsby)

Gilwen

Musste das grade mal nachlesen, weil ich schon öfter drübergestolpert bin, aber es eigentlich schön finde, die direkte Anrede großzuschreiben.

Der Duden sagt dazu:
ZitatIn der Regel werden die Formen des Anredepronomens du kleingeschrieben, ebenso dann auch die der Mehrzahl ihr. Die Kleinschreibung gilt darüber hinaus auch für die Formen der Possessivpronomen dein, euer und auch für deinesgleichen, deinerseits usw.

In Briefen (auch auf Ansichtskarten u. Ä.), E-Mails und SMS kann man allerdings auch großschreiben: Liebe Elly, wir wünschen dir/Dir viel Erfolg in deinem/Deinem neuen Amt als Vorsitzende des Bachvereins und euch/Euch allen viele renaturierte Bäche voller überbordend lebensfroher Bachflohkrebse. Allgemein gilt: In allen Textformen, in denen der Autor selbst den Leser persönlich anredet, kann man du/Du und die genannten Wörter großschreiben. Das gilt dann zum Beispiel für Zettelmitteilungen in WGs (Katinka, du/Du wirst durchaus nicht gedisst, wenn du/Du auch mal den Müll runterbringst), Bemerkungen von Lehrern in den Heften ihrer Schüler (Da hattest du/Du wirklich einen ganz tollen Einfall, Steffi) und, und, und. In all diesen Fällen empfehlen wir übrigens die Großschreibung.

Quelle: hier
,,Ist schon gut", sagte das Feuer. ,,Du musst das sicher erstmal alles sacken lassen."

Maja

Diese Quelle habe ich in meinem letzten Lektorat rausgesucht, weil meine Redakteurin mitten im Buch anfing, in allen Dialogen die Anrede "du" großzusetzen, und das war mir in Romanen vorher noch nie untergekommen. Das erste Mal hatte ich es abgenickt - das sprach der Prinz mit seinem Vater, und ich dachte, vielleicht macht man das bei Königen so, dass man das Du großschreibt, weil die so mächtig sind, aber dann find sie plötzlich (so ab dem 11. Kapitel) an, das auch in allen anderen Dialogen so zu machen.

Jetzt war das ja ein hochliterarischer Verlag, deswegen habe ich es extra nachgeschlagen und gedacht, vielleicht habe ich das mein Leben lang immer falsch gemacht, aber der Duden gibt mir recht: Nur wenn derjenige, der das liest, direkt angesprochen wird - im Falle eines Buches als der Leser - schreibt man das Du groß. Im Romandialog hingegen ist es klein. Außer am Satzanfang, natürlich. Habe das meiner Redakteurin gemailt, und sie meinte, ich habe natürlich völlig recht und sie weiß nicht mehr, warum sie diesen Rappel bekommen hat.
Niemand hantiert gern ungesichert mit kritischen Massen.
Robert Gernhardt

Sturmbluth

Wie geht man eigentlich richtig mit Umgangssprache in wörtlicher Rede um? Wenn Silben nicht ausgesprochen werden, kürzt man die dann mit einem Apostrophen weg, oder lässt man sie einfach fallen?

Beispiel:
Zitat»Dann geh in die Küche und sorg dafür, dass die Gläser glänzen.«

Zitat»Dann geh' in die Küche und sorg' dafür, dass die Gläser glänzen.«

Mir gefällt die erste Variante besser. Ist sie aber korrekt?

Maubel

Bei dem Beispiel lässt du nichts fallen, dass sind Imperative und der Imperativ von gehen ist geh, von sorgen sorg.

Anders wäre es bei dem Beispiel:
Zitat»Ich geh' in die Küche und sorg' dafür, dass die Gläser glänzen.«

Denn ich gehe, ich sorge ... da würde man dann das Apostroph nehmen und muss das auch.

Gizmo

Ich habe mich letzthin damit herumgeschlagen und auch nur herausgefunden, dass bei Auslassungen das Apostroph korrekt ist - ebenso wie bei Zusammenziehungen.

Beispiel 1: "Ich geh' dann mal." -> Ich gehe...
Beispiel 2: "Das war's dann wohl." -> Das war es...

Zitat von: Maubel am 27. Februar 2019, 21:34:57
Bei dem Beispiel lässt du nichts fallen, dass sind Imperative und der Imperativ von gehen ist geh, von sorgen sorg.
Korrekt. Damit bin ich auch durcheinander gekommen, und diesen Fehler finde ich in meinem Entwurf immer wieder.
"Appears we just got here in the nick of time. What does that make us?"
"Big damn heroes, sir!"
- Joss Whedon's "Firefly", Episode 5, "Safe"

Zit

Der Imperativ von sorgen lässt sich aber durchaus mit -e schreiben. Ich meine gelesen zu haben, dass bei solchen eingeschliffenen abgeschliffenen (;D) Endungen mittlerweile kein Apostroph mehr gesetzt wird. Genauso kann man "war es -> wars" dann auch ohne schreiben. "Im" wird bspw. ja auch ohne geschrieben. Mal schauen... Ah ja, der Zwiebelfisch: http://www.spiegel.de/kultur/zwiebelfisch/zwiebelfisch-abc-der-gebrauch-des-apostrophs-im-ueberblick-a-283781.html

Deine Beispiele also ohne Apostroph, siehe Imperativ zweite Person Singular im Artikel.
"I think therefore I am
getting a headache."
Unbekannt

Gizmo

Auweia, auf was für einer Uralt-Quelle bin ich dann da gelandet? :no:
Na ja, wieder was gelernt... :versteck:
"Appears we just got here in the nick of time. What does that make us?"
"Big damn heroes, sir!"
- Joss Whedon's "Firefly", Episode 5, "Safe"

Sturmbluth

Der Punkt mit dem Imperativ ist gut, danke. Ich habe mal nachgelesen und sowohl bei "gehen" als auch bei "sorgen" kann der Imperativ mit und ohne "-e" gebildet werden. Also ist die Form ohne Apostroph richtig.

Feuertraum

Zitat von: Mia Nordstern am 21. Februar 2019, 16:02:55
[...] Da aber "du" kein Verwechslungspotenzial birgt, verlangsamt die Großschreibung das Lesen nur unnötig.

Bei allem Respekt, aber diese Aussage kann ich nicht unterschreiben. Ob ich nun als Anrede "Du" oder "du" schreibe, hat mit Sicherheit keinerlei Geschwindigkeitseinbußen beim Lesen, unabhängig, ob es Verwechslungsgefahr birgt oder nicht.
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