Tintenzirkel - das Fantasyautor:innenforum

Allgemeines => Tintenzirkel => Thema gestartet von: Koriko am 14. September 2009, 11:06:53

Titel: Vampire- Ist Klischee ein Muss?
Beitrag von: Koriko am 14. September 2009, 11:06:53
Hallo ihr Lieben,

ich habe jetzt mal eine Frage, die mich wirklich interessiert. Nachdem unser (Lysander und mein) Projekt "Atemlos" zunächst bei einem Verlag gut angekommen war, kam nun der Dämpfer, sprich der Rückschritt- das Konzept ist überzeugend, aber die Vampire sollten Blut trinken. Doof, wenn die gesamte Geschichte auf luftstehlenden Vampiren aufgebaut ist und man das Ganze "nicht einfach mal so" in das übliche Klischee pressen kann.

Da jetzt schon öfters der Wortlaut kam: Also Vampire, die kein Blut trinken, sind für die Leute nicht interessant. Die Leser wollen Bücher, frei nach dem Motto: Auch nach 1.000 bluttrinkenden, sexy Vampiren kann dass 1.001. Buch kein Reinfall sein.

Mich persönlich nervt dieses Unidenken ungemein, daher haben wir ja mit "Atemlos" einen neuen Weg eingeschlagen und uns mal an alte asiatische Sagen gehalten.

Ist das wirklich solch ein Fehler gewesen? Ist für euch als Vampirleser ein Buch gleich uninteressant, wenn Mr.X nicht bluttrinkend und lichtscheu ist? Ist denn der Markt so "un"offen für neue Konzepte, die ein wenig vom alten Denken abweichen?
Mich interessiert das brennend, denn es ist ziemlich langweilig, die üblichen Vampir-Schinken á la "Biss" zu lesen bzw. zu schreiben.
Titel: Re: Vampire- Ist Klischee ein Muss?
Beitrag von: Maja am 14. September 2009, 11:25:17
Das ist für mich keine Frage von Klischee, sondern von Definition. Vampire trinken Blut, sonst wären sie keine Vampire - es ist das, was den Vampir vom Menschen unterscheidet. Es ist ja auch kein Klischee, dass Zwerge klein sind und Riesen groß, Einhörner ein Horn haben und Kühe Milch geben.
Klischees bei Vampiren sind die transsylvanischen Schlösser und dunklen Capes - nicht zwingend vorgeschrieben, aber oh so typisch. Es gibt Vampire, die bei Tag überleben und Vampire, die weder Kreuz noch Knoblauch fürchten - alles Ermessenssache für den Autor. Aber Vampire, die kein Blut trinken, sind keine Vampire.
Nennt sie doch einfach anders bei gleicher Funktion. Sie könnten Dschinns sein, oder etwas völlig neuartiges. Nur eben keine Vampire.

Titel: Re: Vampire- Ist Klischee ein Muss?
Beitrag von: Sprotte am 14. September 2009, 11:48:58
Ich sehe das wie Maja:
Mit allem Zubehör kann man experimentieren (Maynard z.B. findet den Nachgeschmack von Knoblauch ekelhaft, aber ein Abwehrmittel ist das nicht): Knoblauch, Kreuze, Sonnenlicht, Schlafen im Sarg etc. Aber Blut müssen die Biester trinken.
Titel: Re: Vampire- Ist Klischee ein Muss?
Beitrag von: Angelus Noctis am 14. September 2009, 12:00:46
Wäre es nicht eine elegante Lösung für alle Beteiligten, die Vampire einfach umzubenennen, wie es bei Maja schon anklang?
Titel: Re: Vampire- Ist Klischee ein Muss?
Beitrag von: Koriko am 14. September 2009, 12:02:16
Irgendwie dachte ich nicht, dass das alles so eingeschränkt ist... ein wenig künstlerische Freiheit scheint bei dem Thema nicht gut anzukommen...

Aber gleich eine neue Rasse wäre doof, da ja später auf die Sage eingegangen wird und die ja der Kern der Geschichte ist
Titel: Re: Vampire- Ist Klischee ein Muss?
Beitrag von: Rumpelstilzchen am 14. September 2009, 12:08:26
Ich kann mich der Meinung meiner Vorredner nur anschließen. Vampire müssen Blut trinken und wenn sie es sich aus dem Krankenhaus holen, aber das macht Vampire nun mal aus. Es ist ihr Segen oder ihr Fluch, je nachdem.
Aber ein Vampire der kein Blut trinkt, ist auch kein Vampir. Ich würde euch auch empfehlen, eine neue Rasse zu kreieren. Sie könnten auch auf irgendeine Weise mit Vampiren "verwandt" sein. Nur solltet ihr dann nur den Begriff Vampir verwenden, wenn ihr das erklärt.
Wenn ich mir ein Buch kaufe, wo Vampir draufsteht, dann erwarte ich auch, dass da auch 100 Prozentig Vampir drin ist. Ansonsten wäre ich anschließend ziemlich enttäuscht.
Titel: Re: Vampire- Ist Klischee ein Muss?
Beitrag von: Kerimaya am 14. September 2009, 12:09:29
Zum Thema kann ich Olga Krouks neues Buch empfehlen, Schattenseelen. Bei ihr geht es nicht explizit um Vampire, aber die Thematik ist ähnlich. Hier geht es um "Nachtzehrer", die, glaube ich, Träume essen bzw. Lebensenergie (ich hab den Pressetext nicht mehr so genau im Kopf.)
Titel: Re: Vampire- Ist Klischee ein Muss?
Beitrag von: Coppelia am 14. September 2009, 12:09:39
Ich kann ja Vampire nicht leiden und spreche daher nicht als Fan. :P Für mich kommen die einzigen coolen bluttrinkenden Toten in der Odyssee vor. Aber für mich sieht es so aus, dass sich Vampire nicht von Blut ernähren, sondern von Lebenskraft. Sie sind halt Untote, die auf Kosten anderer leben. Wenn die Lebenskraft nicht im Blut liegt, könnten sie genauso gut hinter etwas anderem her sein, denke ich. Aber ich glaube nicht, dass die Verlage und Vampirfans von dieser Argumentation überzeugt werden.
In einem Romanprojekt hatte ich einen "Hexolvampir". Rafi, so hieß er, brauchte eine bestimmte Substanz, um zu leben, ein Zeug namens Hexol, das voller Lebenskraft steckte. Aber das Projekt ist auch lang geschmissen.;)
Titel: Re: Vampire- Ist Klischee ein Muss?
Beitrag von: Koriko am 14. September 2009, 12:16:45
Zitat von: Coppelia am 14. September 2009, 12:09:39
Ich kann ja Vampire nicht leiden und spreche daher nicht als Fan. :P Für mich kommen die einzigen coolen bluttrinkenden Toten in der Odyssee vor. Aber für mich sieht es so aus, dass sich Vampire nicht von Blut ernähren, sondern von Lebenskraft. Sie sind halt Untote, die auf Kosten anderer leben. Wenn die Lebenskraft nicht im Blut liegt, könnten sie genauso gut hinter etwas anderem her sein, denke ich. Aber ich glaube nicht, dass die Verlage und Vampirfans von dieser Argumentation überzeugt werden.
In einem Romanprojekt hatte ich einen "Hexolvampir". Rafi, so hieß er, brauchte eine bestimmte Substanz, um zu leben, ein Zeug namens Hexol, das voller Lebenskraft steckte. Aber das Projekt ist auch lang geschmissen.;)

Genau auf den Punkt "Lebenskraft" war auch der lufttrinkende Vampir aufgebaut... Blut ist im Grunde ja nur teilweise das Lebenselexier... Atemluft ist fast wichtiger, besonders da das Blut ja Sauerstof transportiert und für mich daher eher der Bote der Energie ist (kapiert man mich jetzt?)
Titel: Re: Vampire- Ist Klischee ein Muss?
Beitrag von: Linda am 14. September 2009, 12:16:55
(so, dass hat sich jetzt teilweise mit Korikos Antwort überschnitten, aber egal)

Blut ist ein ganz besondrer Saft.

Vampire trinken Blut, wobei Blut einfach das Vehikel für gestohlene Lebenskraft ist.
"Denn im Blut ist Leben...", frei nach Stoker. Damit hängen sicher auch religiöse Vorstellungen zusammen, dass etwa die Seele im Blut lebt.

Mit Atemluft stehlenden Vampiren wäre dem Ziel ebenso gedient, obwohl ich sicher bin, dass es für genau diesen Zweck bereits andere Unwesenheiten gibt. (War es die Lamia? ... )

Egal... ihr müsst halt wissen, ob ihr euer Ding durchziehen wollt, und vom Vampirboom profitieren, oder ob euch eine eigene Definition und innere Stimmigkeit wichtiger ist.
Wenn der Verlag bei den Vampiren mitreiten will und Blut ihm bedeutsam erscheint, warum als Kompromiss dann kein Blut fließen lassen?
Blut könnte zB für den "Erstkontakt" wichtig sein, damit sie danach an die Luft können.

Gruß,
Linda
Titel: Re: Vampire- Ist Klischee ein Muss?
Beitrag von: Koriko am 14. September 2009, 12:22:39
@ Linda:

Blut fließt da keines, die Vampire haben auch noch all ihr Blut... zum Vampir werden sie wirklich durch einen Kuss, so dass man "Kuss des Vampirs" wortwörtlich nehmen kann...
Titel: Re: Vampire- Ist Klischee ein Muss?
Beitrag von: Hanna am 14. September 2009, 12:57:42
Ich gehe auch gerne ungewöhnliche Wege und ich fände es nicht so schlimm, wenn Vampire mal den Atem nehmen statt Blut zu trinken. Aber ich bin eben auch nur ein Schreiber und kein Verleger. Im Allgemeinen haben Verleger ja häufig Angst vor dem Neuen.

Ich finde die Idee gut und auch der Titel ist klasse und was ich damals davon gelesen habe, hat mir gut gefallen. Aber leider bin ich ja kein Verleger.
Titel: Re: Vampire- Ist Klischee ein Muss?
Beitrag von: Lomax am 14. September 2009, 12:59:15
Das Traurige dabei ist, dass der "klassische" Vampir - also der Vor-Draculavampir aus Mythen und Legenden - keinesfalls zwangsläufig ein Bluttrinker war. Das ist erst später zu dem entscheidenden Definitionsmerkmal geworden.
  Prinzipiell würde ich also sagen, dass es durchaus gute Gründe geben kann, die Geschichte in dem Punkt anders zu erzählen, auf andere Quellen zurückzugreifen. Wo ein Vampir nun aufhört, Vampir zu sein, wird sicher auch von einzelnen Lesern unterschiedlich empfunden. Es gibt vermutlich auch genug Leute, für die ein Vampir kein Vampir mehr ist, wenn er sich nicht vor Kreuzen und Knoblauch fürchtet. Für mich beispielsweise wäre ein Vampir kein Vampir mehr, wenn er bei Tageslicht leuchtet  ;D

Aber, aus einem anderen Blickwinkel betrachtet würde ich es auch genauso sehen wie Maja: Es nervt mich beispielsweise immer mal wieder, wenn ein Autor bei der Suche nach Originalität im Grunde nur noch einen altbekannten Namen übriglässt und man das, was damit bezeichnet wird, gar nicht mehr als solches wiedererkennt. Da sag ich mir immer, wenn man schon so originell sein will, dann bitte auch beim Namen, und den nicht nur deshalb verwenden, um eine Mogelpackung um einen ganz anderen Inhalt zu schnüren.
  Ab wann wird ein Name zur Mogelpackung? Ich fürchte, dabei kommt man letztlich um Konventionen und Leserempfindung nicht herum. Wie oben gesagt: Jeder Leser sieht es im Detail vermutlich etwas anders, und irgendwie muss man sich wohl nach dem richten, was "im Durchschnitt" so empfunden wird.
  Wäre ein wenig schade, wenn beim Vampir die Grenze beim Bluttrinken liegt, obwohl die Mythologie anderes hergibt; wenn also die literarische Tradition die Vorlage endgültig ausgelöscht hätte. Aber ich fürchte, man muss zumindest damit rechnen - und kann dem auch sehr einfach begegnen, indem man einen anderen Namen für das Geschöpf verwendet. Die Mythologie bietet ja, je nach regionaler Tradition, viele mehr oder minder synonyme Bezeichnungen für "Vampire" an. Man nehme einfach eine, die noch nicht so festgelegt ist - und kann später im Roman ja immer noch feststellen lassen, dass das "eine Art Vampir" ist. ;)
Titel: Re: Vampire- Ist Klischee ein Muss?
Beitrag von: Feuertraum am 14. September 2009, 13:00:18
@ Koriko: Um einmal kurz vom Thema wegzukommen und eine andere Frage von Ihnen aufzugreifen: Nein, die Verlagswelt und auch der Leser sind nicht zwangsweise gegen neue Ideen. Man bedenke, was für einen Verkaufserfolg "Glennkill" gewesen ist.

Auch die Vampirwelt wurde im Laufe der Jahre evolutioniert: Aus "Hat Angst vor Kreuzen, Tageslicht und Knoblaucht" wurde ein "Machen Licht, Knoblauch und Kreuz schwer zu schaffen, töten ihn aber nicht unbedingt." Sogar das Bluttrinken wurde ein wenig modifiziert. In der Heftroman-Serie "Vampira" trank die Heldin zwar Blut, aber das von einer Vampirsippe, die dem Untergang geweiht war. Also auch eine Neuerung, die bei den Lesern ankam.

Ich selber mag mich meinen Vorrednern nur bedingt anschließen, weil ich Probleme habe mit dem Statement: "War schon immer so, hat immer funktioniert, wozu was erneuern?"
Andererseits hätte ich auch ein Problem damit, wenn ein Typ a la Conan der Barbar sich hinstellt und sagt: "Grunz! Ich sein Elfe!" Für mich hat sich Conan eben als Typ Barbar in meinem Kopf eingebrannt, und für mich hat so ein Barbar auszusehen. Und eben ein Vampir Blut zu trinken.
Dennoch würde ich nicht zwangsweise sagen, dass es diese Art von Vampire nicht gibt.
Oder - um es ganz als "Entschuldigung" vorzutragen: In Japan leiden die Menschen an Lactoseunverträglichkeit, in Europa gibt es nur sehr wenige Menschen, die keine Milch vertragen. Warum also sollen japanische Vampire so gleich sein wie europäische ?

LG
Feuertraum   
Titel: Re: Vampire- Ist Klischee ein Muss?
Beitrag von: Sialan am 14. September 2009, 13:00:43
Hallo Koriko,
Ich denke auch, dass der "Standard-Vampir" Blut trinkt / trinken muss. Das heißt für mich nicht, dass es keine Ausnahmen geben kann, aber sie sollten dann auch in der Geschichte als Ausnahmen auftreten. Plädiere hiermit also auch für die Herangehensweise Wenn es Vampire sein sollen, lasst sie Vampire sein, aber lasst sie eine spezielle Art / Abart von Vampiren sein und erklärt wann und wieso diese... ähm... Blutlinie (wollte nicht Luftlinie schreiben  ;D) so ganz anders geworden ist / wie sie entstand.
Ein weiteres Problem sehe ich darin, dass Untote ihrerseits dadurch gekennzeichnet sind, dass sie nicht atmen müssen, von daher ist es schon etwas seltsam, wenn diese "Vampire" nun ausgerechnet Luft brauchen. Vielleicht ginge es, wenn die Vampirkörper die Luft in etwas anderes umwandeln würden...
Aber ihr habt euer Werk ja eigentlich bereits fertig und wie du schon sagst viel Veränderung ist nicht mehr so einfach möglich. Was war das mit dieser asiatischen Sage - gibt es die wirklich und darin werden Vampire als Luft-bedürftig dargestellt oder was hat es damit auf sich. Wenn ja, denke ich, könnte man das als Legitimation verstehen, wenngleich natürlich eine andere Frage bleibt, wie viele Leser_innen das tun werden.
Ich muss gerade an das PC-Spiel "Vampire - The Maskerade: Bloodlines" denken. Wie war das noch in der World of Darkness, da gibt es ja auch asiatische Vampire, die sehr speziell sind. Wenn mich nicht alles täuscht, trinken die auch kein Blut, oder doch? ... Mal kurz recherchiert, siehe hier: http://www.rpg-info.de/Kinder_des_Lotos
Sie ernähren sich also "nicht überwiegend" von Blut. Das wird also akzeptiert (denn die WoD ist, glaube ich, sehr akzeptiert), aber sie sind eben "Ausnahme-Vampire", manchmal auch als "keine echten Vampire" begriffen.
Ich weiß nicht, ob ich euch weiterhelfen konnte; generell bin ich ein großer Freund von Innovation und keiner von Klischees, aber hier würde ich schon sagen, seid vorsichtig.
Was ich mir noch vorstellen könnte, wäre, dass ihr damit spielt, dass auch in der Romanwelt jeder Normalsterbliche glaubt Vampire seien Blutsauger und die Wahrheit sieht halt ganz anders aus. Vielleicht gibt es gleichzeitig Blutsauger, die aber keine Vampire sind, naja, bleibt die Frage wie man begründet, dass die Luftsauger Vampire heißen. Vielleicht beruht das Ganze auf einem Übersetzungsfehler in der Sage...
Viel Erfolg mit dem Projekt, ich hoffe ihr findet eine gute Lösung!
Gruß
Sialan

@Feuertraum: Das mit der Milch ist eine Frage der Gewöhnung, Laktoseintoleranz ist der natürliche Zustand des Menschen (und auch in Europa weiter verbreitet, als gemeinhin angenommen).
Titel: Re: Vampire- Ist Klischee ein Muss?
Beitrag von: Immortal am 14. September 2009, 13:15:57
Hallo Koriko,

Ich fand deine Idee auf den ersten Blick sehr interessant. Der Titel "Atemlos" scheint ja auch super zu passen und mich hätte das interessiert. Mich hätte das sogar noch mehr interessiert als all diese bluttrinkenden Vampire  :psssst:
Schade, dass der Verlag das so sieht, aber ich denke das ist auch immer unterschiedlich.
In meinem Buch habe ich fast das umgekehrte Problem: Meine Blutelfen trinken Blut, haben eine Sonnenallergie und spitze Ohren. Wahrscheinlich denkt sich jeder, warum ich sie nicht Vampire nenne. Aber ich möchte es einfach nicht, eben um meine eigene Freiheit zu wahren. Denn es ist leider wirklich so, dass sehr viele mit dem Begriff Vampir einen Bluttrinker assoziieren während meine Blutelfen sogar von echten Elfen abstammen.
Auch wenn ich persönlich nichts gegen Luft stehlende oder sonst irgendwie "andere" Vampire habe.
Titel: Re: Vampire- Ist Klischee ein Muss?
Beitrag von: Koriko am 14. September 2009, 13:18:56
Danke für die ganzen Hinweise und Kommentare... ich glaube so langsam die mutieren zu einer Unterart der vampire... mal sehen, vielleicht kann man den Kern der geschichte ja noch anpassen und abändern. Vielleicht liegt es ja auch im Kodex zugrunde (bei uns sind alle auf der Suche nach diesem Kodex), der vieles erklären wird.

Ich glaube wir machen uns mal Gedanken um einen eigenständigen Namen und sie finden erst später heraus, dass sie eigentlich eine Abart von Vampiren sind XD

@ Lomax: Ohja... leuchtende Vampire sind... seltsam.
Titel: Re: Vampire- Ist Klischee ein Muss?
Beitrag von: Lomax am 14. September 2009, 13:28:39
Kleine OT-Anmerkung:
Zitat von: Sialan am 14. September 2009, 13:00:43Laktoseintoleranz ist der natürliche Zustand des Menschen
Wenn man das so einfach sagen könnte, dann wäre Wasser noch immer der natürliche Lebensraum des Menschen ... weil seine Vorfahren irgendwann, bevor sie sich verändert haben, dort ja gelebt haben ;D
  Ich denke mal, Feuertraums Beispiel war da schon sehr treffend gewählt als Beispiel für Unterschiede, die noch keine neue Art definieren: Beides sind natürliche Varianten des Menschen. Laktoseintoleranz ist nur die ältere.
Titel: Re: Vampire- Ist Klischee ein Muss?
Beitrag von: Luciel am 14. September 2009, 13:59:33
Ich bin zwar immer für kreative Ideen zu haben, aber in diesem Fall schließe ich mich Maja an. Ein Vampir ist mittlerweile  ein dehnbarer Begriff geworden, doch die verbindende Gemeinsamkeit bleibt das Bluttrinken.
Ich verstehe, was ihr meint, wenn ihr Vampire mit "Energie-Räubern" gleichsetzt. Diesen Gedankengang werden viele Leser aber nicht nachvollziehen können, wenn sie das Wort "Vampir" lesen. Ich denke auch, da hilft nur eine Umbenennung, auch wenn damit der Vampir-Leser-Bonus verloren geht.
Titel: Re: Vampire- Ist Klischee ein Muss?
Beitrag von: Möchtegernautorin am 14. September 2009, 14:55:15

Ich muss auch sagen, das erste, was mir in den Sinn kam, war, ihr solltet sie vielleicht einfach nicht als Vampire bezeichnen.
Auch wenn die Aussage, ihr habt euch an die alten asiatischen Sagen gehalten, das schon wieder wett macht. Da kenne ich mich zwar gar nicht aus, aber ich weiß, sie hatten andere Vampire.
Von daher: mir würde es nichts ausmachen, wenn mit der Fakt als Leserin bekannt wäre. Und da du ja sagst, es würde auf die Sage eingegangen ... <schulternheb> Ich würde mich nur ärgern, wenn ich davon ausgehen müsste, das der Autor/ die Autoren sich einfach etwas aus den Fingern gesogen haben und das einfach Vampir nennen, weil die gerade gut ankommen.
Und ja, ich bin passionierte Vampirliebhaberin in der üblichen Form. Allerdings bin ich da wohl auch etwas anspruchsvoller, denn die Nackenbeißerromane interessieren mich nicht. Euer ,,Atemlos" würde mir da schon eher zusagen.

Das Problem scheint ja aber wirklich ein Definitionsding zu sein. Wie Lomax sagt, es gibt doch noch andere Bezeichnungen.
Vielleicht solltet ihr euch mehr auf den asiatischen Namen beziehen (da muss es schließlich eine Bezeichnung geben) und den Begriff ,,Vampir" einfach etwas reduzieren. Würde das vielleicht klappen?


Titel: Re: Vampire- Ist Klischee ein Muss?
Beitrag von: Luciel am 14. September 2009, 16:34:22
Ich hatte die ganze Zeit ein Bild zu der Beschreibung dieses besonderen Vampirs (mit dem Atem) im Kopf und kam nur nicht drauf .... jetzt ist es mir eingefallen ...
Mir schwirren dabei die Dementoren aus Harry Potter im Kopf rum. Die saugen zwar die Seele aus, aber es sieht sicher so ähnlich aus, wenn man den Atem aussaugt. So gesehen hätte man die Dementoren auch Vampire nennen können ... hat es zum Glück aber bleiben lassen.
Titel: Re: Vampire- Ist Klischee ein Muss?
Beitrag von: Kati am 14. September 2009, 17:08:08
Du sprichst immer von einer Legende. Ist das denn eine Vampirlegende, in der die Vampire wirklich nur Luft stehlen? Wenn das so ist, dann sehe ich persönlich nicht, wo das Problem liegt.
Allerdings gefallen mir auch die klassischen, bluttrinkenden Vampire besser.  ;D

Da fällt mir ein, ich habe irgendwann mal ein Buch gelesen, in dem die Vampire kein Blut getrunken haben. Kann mich aber nicht erinnern, welches das gewesen ist.

LG,

Kati
Titel: Re: Vampire- Ist Klischee ein Muss?
Beitrag von: Judith am 14. September 2009, 19:03:33
Zitat von: Lomax am 14. September 2009, 12:59:15
Das Traurige dabei ist, dass der "klassische" Vampir - also der Vor-Draculavampir aus Mythen und Legenden - keinesfalls zwangsläufig ein Bluttrinker war. Das ist erst später zu dem entscheidenden Definitionsmerkmal geworden.
Jetzt rein aus Interesse: Hast du da irgendwelche Belege dafür?
Das fände ich spannend, denn bei all den Recherchen für meine Doktorarbeit bin ich immer wieder darauf gestoßen, dass sich der Vampir von den Nachzehrern und Wiedergängern dadurch abgrenzt, dass er eben das Blut der Lebenden trinkt. Und ich habe bisher auch keine Belege für Vampirerscheinungen gefunden, wo nicht vom Blut die Rede war. Wenn, dann war in der Regel doch wieder vom Nachzehrer die Rede.

Das ist übrigens auch der Grund, weshalb ich persönlich von Vampiren auch erwarte, dass sie Blut trinken. Das hat nichts mit Ablehnung von neuen Ideen zu tun, sondern eben damit, dass das für mich das einzige ist, wodurch sich ein Vampir definiert (und natürlich dadurch, dass es sich um einen Untoten handelt). Das ist ein Kontinuum, das sich durch mehrere Jahrhunderte zieht, während solche Dinge wie Abneigung gegen Knoblauch, Probleme mit Sonnenlicht, Pfählen als Abwehrmaßnahme etc. immer wieder variiert wurden bzw. erst spät hinzukamen.
Wobei ich halt mit Vampir auch wirklich die Sagengestalt aus dem osteuropäischen Raum verbinde. Wenn hier die Rede von asiatischen "Vampiren" ist, dann würde ich die halt auch mit dem asiatischen Begriff für diese Wesen benennen (Jiang Shi oder welche auch immer jetzt damit gemeint sind).
Titel: Re: Vampire- Ist Klischee ein Muss?
Beitrag von: Lomax am 14. September 2009, 19:50:29
Zitat von: Judith am 14. September 2009, 19:03:33Jetzt rein aus Interesse: Hast du da irgendwelche Belege dafür?
Auf der Homepage von Nina Blazon hab ich letztens erst ein Interview dazu gefunden - und sie hat wohl einige Originalfälle gesammelt, die zeigen, dass der Begriff "Vampir" vor der literarischen Fixierung gar nicht mal so festgeschrieben war.
http://www.ninablazon.de/index.php?thema=2&seite=172 (http://www.ninablazon.de/index.php?thema=2&seite=172)
Titel: Re: Vampire- Ist Klischee ein Muss?
Beitrag von: Lysander am 15. September 2009, 08:24:49
Nahezu alle Länder der Welt haben irgendeine Form von lebensraubendem Untoten. Diese Vampire habe ich von asiatischen Geistern abgeleitet, die in einem Setting auch als Vampire geklariert wurden. Ebenso gibt es die Art untoter, die Wärme stielt oder den Körper dehydriert. Insgesamt ist alles ein wenig anders als der normale Bluttrinker, dessen Urlegende wohl am ehesten von den "modernen" Autoren wie Stoker und Co. verbreitet wurde. Erzsébet Báthory und Vlad Tepes sind dafür zumeist die Vorlagen.
Hier auch der Wikipedia-Link dazu:
http://de.wikipedia.org/wiki/Vampir (http://de.wikipedia.org/wiki/Vampir)
Hier nun von einer Vampirsammlungsseite einige Auszüge andersartiger Widergänger:

[EDIT VON MAJA]

Ich hab den Text, der an dieser Stelle stand, aus urheberrechtlichen Gründen entfernt. Die Aufstellung über die verschiedenen Vampirarten und -ernährungsformen findet sich hier:
http://www.bibliotheque-vampires.de/imeni/arten.htm

[/EDIT]

Hier fidet ihr noch einiges interessante, aber auch überspannte über Vampire:
http://www.bibliotheque-vampires.de/ (http://www.bibliotheque-vampires.de/)

Es gibt den Legenden nach weit mehr als einfach nur den Bluttrinker.
Titel: Re: Vampire- Ist Klischee ein Muss?
Beitrag von: Maja am 15. September 2009, 10:08:29
Hallo Lysander,

vielen Dank, daß du aus der Wikipedia zitierst, auf diese obskure Quelle wäre wirklich niemand von uns gekommen...
Jetzt frage ich mich, warum ihr diesen Thread aufgemacht habt. Geht es darum, uns zu belehren, daß unser Vampirbild überkommen und unvollständig ist? Wollt ihr uns überzeugen, wo ihr besser euren Verlag überzeugen solltet? Verweist ihr auch euren Lektor auf die Wikipedia?
Denn für mich sieht es so aus, als hättet ihr euren Beweis längst geführt - dann sind die lufttrinkenden Vampire für euch völlig okay, dann benutzt sie, aber benutzt nicht uns. Bringt keine Wikipediaartikel als Totschlagargument, wenn eine Diskussion, die ihr selbst angestoßen habt, gut läuft - sonst hätte Koriko schon ihren ersten Beitrag hier mit der Wikipedia verlinken können.
Ich dachte, unsere Meinung zu Vampiren interessiert hier - aber offenbar sollten wir nur belehrt werden, bzw. euch bestätigen, daß ihr Recht habt. Tut mir leid, daß unser Vampirbild überwiegend das klassische ist. Aber zu brüllen (Fettschrift) bestand in meinen Augen nun wirklich kein Grund. Wenn ich mich irre und das hier nur in den falschen Hals bekommeh habe, kann die Diskussion jetzt von mir aus weitergehen. Aber vermutlich ohne mich.

LG, Maja
Titel: Re: Vampire- Ist Klischee ein Muss?
Beitrag von: Lavendel am 15. September 2009, 10:38:15
Dass es andere Vampirmythen als den des Bluttrinkers gibt, hat eigentlich niemand bestritten. Ich nehme an, für den Verlag stellt sich die Frage, ob man Vampire, die kein Blut trinken, als Vampire verkaufen kann ohne dass die Leserschaft sich am Ende verprellt fühlt, weil sie eben Bisse in den Hals erwartet hat. Ob ihr nun eure Vampire darauf ummünzt, ob ihr sie anders benennt (mit einem der Begriffe, die Lysander schon vorgestellt hat zum Beispiel) oder ob ihr auf den Begriff Vampir beharrt ist ja letztendlich eure Sache.

Ich kann verstehen, dass es euch gegen den Strich geht, wenn euer Projekt abgelehnt wird, weil ihr euch eingehender mit der Thematik beschäftigt habt und verucht habt, eine interessante neue Seite der Vampire zu entdecken. Wir glauben euch auch, dass ihr euch informiert habt und dass ihr wisst, worüber ihr sprecht. Wir können euch nur leider nicht helfen, die Meinung des Verlags zu ändern. Es bringt niemandem viel, wenn wir an dieser Stelle jetzt den Vampirmythos in alle seine lokalen Variationen aufdröseln und die Bedeutung von Bram Stokers Roman für das Bild von Vampiren in der westlichen Welt erörtern. Das wäre ein schönes Thema für eine literaturwissenschaftliche Arbeit, aber in Bezug auf diesen Thread ist es etwas fehl am Platz.

Hier kann nur jeder seine Meinung sagen, aber es hat keinen Sinn, eine Beweisführung anzutreten, die den Vampirismus als vielseitiger entlarvt, als er in der allgemeinen Vorstellung existiert. Das ändert nichts an der allgemeinen Vorstellung.
Titel: Re: Vampire- Ist Klischee ein Muss?
Beitrag von: Koriko am 15. September 2009, 11:16:09
Wahnsinn... wie angegriffen sich auf einmal alle fühlen... irgendwie habt ihr selbst den Sinn des Posts nicht ganz verstanden... es ging wirklich darum ob es für EUCH wichtig ist, dass Vampire Blutsauger sind ode rnicht? Es ging hier weder ums belehren (Maja, wenn du den Post bis zum Ende gelesen hättest, hättest du bemerkt, dass für die Auflistung NICHT Wikipedia zitiert wurde, sondern eine allgemeine Vampirseite).

Ich finde es im allgemeinen irgendwie arm, dass man sich, wenn man zur Übersichtlichkeit Fettschrift verwendet, auf einmal massiv angebrüllt vorkommt... irgendwie weichen wir dadurch erst recht vom Thema ab. Ich wollte eigentlich einen Überblick darüber haben, was sich die fans unter Vampiren vorstellen und ob das Bluttrinken nun mal dazu gehört... das hatte nichts mit belehren zu tun.

Trotzdem interessant, wie falsch man das auffassen kann...
Titel: Re: Vampire- Ist Klischee ein Muss?
Beitrag von: Lomax am 15. September 2009, 11:44:48
Ich hatte das mit den "anderen" Vampirvorstellungen ja als Erstes beiläufig erwähnt, und war auch der Erste, der dazu noch einen erweiternden Link gepostet hat, als eine Nachfrage kam. Wenn ich damit dafür gesorgt habe, dass der Thread in eine missverständliche Richtung lief, entschuldige ich mich dafür und übernehme die Verantwortung für die "Entgleisung" des Themas.
Titel: Re: Vampire- Ist Klischee ein Muss?
Beitrag von: Sialan am 15. September 2009, 11:55:54
ZitatKleine OT-Anmerkung:
Zitat von: Sialan am Gestern um 13:00:43

    Laktoseintoleranz ist der natürliche Zustand des Menschen

Wenn man das so einfach sagen könnte, dann wäre Wasser noch immer der natürliche Lebensraum des Menschen ... weil seine Vorfahren irgendwann, bevor sie sich verändert haben, dort ja gelebt haben ;D
  Ich denke mal, Feuertraums Beispiel war da schon sehr treffend gewählt als Beispiel für Unterschiede, die noch keine neue Art definieren: Beides sind natürliche Varianten des Menschen. Laktoseintoleranz ist nur die ältere.

Hi Lomax,
den Vergleich kann ich leider so nicht stehen lassen. Auch als Europäer entwickelt man heute in der Regel Laktoseintoleranz, wenn der Körper nicht früh an Laktose gewöhnt wird und daran gewöhnt bleibt. So wie man in Asien eben wohl auch Laktoseverträglichkeit entwickeln würde, wenn man dort daran gewöhnt würde. Ich rede hier wirklich von Individuen, nicht von evolutionären Entwicklungen. Daher hat Laktoseverträglichkeit für mich nichts mit natürlichem Zustand zu tun.

Ok, schauen wir doch mal, ob uns das irgendwas für das Vampir-Problem hilft. Da kommt mir z.B. die Idee, dass die Luftsauger eigentlich Blutsauger sind, dass Blutsauger eigentlich am Luftsaugen zugrunde gehen, sich die Luftsauger aber entwickelt haben, weil junge Vampire das mit dem "Kuss" falsch verstanden haben und so frühzeitig an das Luftsaugen gewöhnt wurden, was sich vielleicht als effektiver (länger wirkend) erwiesen hat als das Blutsaugen, aber vielleicht auch unbekannte Gefahren birgt. Das ist jetzt nur eine weitere recht absurde Idee, aber vielleicht regt sie ja zu besseren Ideen an.
Titel: Re: Vampire- Ist Klischee ein Muss?
Beitrag von: Maja am 15. September 2009, 12:03:58
Zitat von: Koriko am 15. September 2009, 11:16:09(Maja, wenn du den Post bis zum Ende gelesen hättest, hättest du bemerkt, dass für die Auflistung NICHT Wikipedia zitiert wurde, sondern eine allgemeine Vampirseite).

Der Beitrag war aufgebaut wie folgt:
- Wikipedia-Link
- Informationen über Vampire
- Link zur Vampirbibliothek
Ich ging daher davon aus, dass die Infos aus der Wikipedia stammten. Tun sie es nicht - und das ist jetzt wichtig - muß der Text aus dem Beitrag entfernt werden und durch einen Link auf die Seite mit den Infos ersetzt: Wikipedia darf man beliebig zitieren, sie ist dafür freigegeben, bei allen anderen Texten verweise ich auf das Urheberrecht und die Forenregeln.
Woher genau stammt also der zitierte Text?

Für mich stellte es sich so dar:
Wir führen eine sinnvolle und durchaus ambivalente Diskussion - dann kommt Lysander mit einem "Ätschibätischi, ihr habt alle Unrecht und hier ist der Beweis". Das macht mich sauer.
Fettschrift empfinde ich typographisch als Brüllen, aber das ist meine persönliche Meinung.

Titel: Re: Vampire- Ist Klischee ein Muss?
Beitrag von: Koriko am 15. September 2009, 12:09:34
@ Maja:
Glaube mir, so sollte das ganz gewiss nicht rüberkommen.

Der Text stammt von folgender Seite:
http://www.bibliotheque-vampires.de/
Titel: Re: Vampire- Ist Klischee ein Muss?
Beitrag von: Maja am 15. September 2009, 12:12:29
Das ist nur die Startseite. Ich brauche den Link zu der Unterseite, von der der Text stand, damit ich einen sinnvollen Link für die Weiterinformation an Stelle des Textes setzen kann.
Titel: Re: Vampire- Ist Klischee ein Muss?
Beitrag von: Steffi am 15. September 2009, 12:19:44
Ich finde das hat wirklich nichts mit "künstlerischer Freiheit" zu tun. Ein Vampir, zumindest der literarische, trinkt Blut. Das ist nunmal so. Er definiert sich als Kreatur darüber, dass er das Blut von anderen zum Überleben braucht. Alles andere ist schmuckes Beiwerk. Wenn ein Vampir kein Blut trinkt dann ist er kein Vampir.

Ich bin da ganz ehrlich Koriko--wenn ich ein Buch lesen würde, in dem ein "Vampir" von Luft lebt würde ich mir ziemlich, entschuldige den Ausdruck, verarscht vorkommen. Ich unterstelle dir jetzt nicht, dass es deine Intention war aber mir würde das vorkommen als hätte jemand nicht den Mumm gehabt, sich eine eigene Rasse auszudenken und mit Biegen und Brechen versucht, auf den "Vampirzug" aufzuspringen.
Titel: Re: Vampire- Ist Klischee ein Muss?
Beitrag von: TheaEvanda am 15. September 2009, 12:21:46
Wie wäre es denn, wenn ihr eure Luftdieb-Vampire in Gaki umbenennt? Das sind die japanischen Seelenfresser, freie Gestaltwandler, die am Liebsten durch die Gegend nebeln, um Ärger zu machen. Außenstehende können die Viechsters ja immer noch Vampire nennen. Gaki sind "hungrige Geister", können also aus jedem Verstorbenen (mit den richtigen Charakter-Eigenschaften) entstehen. Von ihnen befallene Menschen verlieren ihre Lebenskraft, werden schwach, krank und dürr. Mit Atemnot ist das ja auch möglich.

Oder ist es ein Sparten-Problem, aka. der Verlag nimmt die Geschichte nicht, wenn kein Blut fliesst?

Vampire vermeide ich ja doch nach Möglichkeit, die sind mir aktuell zu omnipräsent. Und natürlich bin ich als Vampire the Masquerade-Spieler sowieso schon viel zu abgebrüht.

Und eher On-Topic: Vampire sind für mich (Un-)Lebewesen, die sich parasitisch von der Lebenskraft anderer ernähren. Ob sie dafür jetzt Blut, Essenz, Seelenanteile oder wasauchimmer fressen, ist egal - solange der Schaden "bemerkbar" ist.

--Thea
Herzogenaurach, Germany
Titel: Re: Vampire- Ist Klischee ein Muss?
Beitrag von: Lomax am 15. September 2009, 12:45:58
Zitat von: Sialan am 15. September 2009, 11:55:54
den Vergleich kann ich leider so nicht stehen lassen. Auch als Europäer entwickelt man heute in der Regel Laktoseintoleranz, wenn der Körper nicht früh an Laktose gewöhnt wird und daran gewöhnt bleibt. So wie man in Asien eben wohl auch Laktoseverträglichkeit entwickeln würde, wenn man dort daran gewöhnt würde.
Hm, hm - nach meinen Informationen ist eine echte Mutation Grundlage für die generelle Prädisposition, und zwar auch für die erworbene Laktose(in)toleranz. Irgendwann hab ich sogar mal gelesen, auf welchem Chromosom die liegt. Ah ja - war leicht zu finden: http://www.aerzteblatt.de/nachrichten/37886/Laktoseintoleranz_Milch-Vertraeglichkeit_bei_Erwachsenen_entstand_in_Zentraleuropa.htm (http://www.aerzteblatt.de/nachrichten/37886/Laktoseintoleranz_Milch-Vertraeglichkeit_bei_Erwachsenen_entstand_in_Zentraleuropa.htm), und wenn man's ganz genau wissen will: http://www.kup.at/journals/abbildungen/gross/3723.html (http://www.kup.at/journals/abbildungen/gross/3723.html)  :)
  Da würde dann also auch langes Lufttrinken nicht reichen, um einen Vampir satt zu machen, wenn ihm das Gen dafür fehlt  ;)
Titel: Re: Vampire- Ist Klischee ein Muss?
Beitrag von: Aidan am 15. September 2009, 12:55:08
*flüster*

Ich mag ja nicht zu sehr ins Off-Topic, aber Laktoseintoleranz ist kein ausschließliches Problem von Gewöhnung. Dann hätten weder ich noch mein Vater noch mein Sohn, letzterer besonders, sie entwickeln dürfen. Klar gibt es auch bei dieser Allergie eine Art "Desensibilisierung", aber das allein bringt es nicht.

Aber zurück zum Topic:

Ich kann verstehen, dass eingefleischte - oder besser eingeblutete? - Vampirfans mit dieser Variante Probleme haben. Ich selber finde, es klingt interessant und ich hätte auch kein Problem damit. Ich sehe Vampire auch nicht in erster Linie als Blutsauger, sondern Lebenskrafträuber. Aber ich bin auf dem Gebiet auch nicht wirklich bewandert. Finde es nur gerade sehr spannend, dass es in alten Mythen diese verschiedenen Varianten gibt! Und ich finde es auch gut, wenn das von jemanden aufgegriffen und mal wieder in das Bewusstsein gerückt wird.

Vielleicht wäre es aber wirklich das einfachste, sofern möglich und auch tolerierbar, sie umzubenennen oder in irgendeiner Form zu erklären, auf welcher Basis die Idee steht. Zum Beispiel, indem in einem Prolog oder irgendwie anders eine alte, asiatische Sage/Legende erzählt wird, auf die sich eure Vampirvariante beruft. Macht das Ganze vielleicht von Anfang an etwas deutlicher.

Und nun habt ihr mich auf jeden Fall neugierig gemacht. Ein zweites Vampirbuch, für das ich mich interessieren mag - neben Greys Vampiren.
Titel: Re: Vampire- Ist Klischee ein Muss?
Beitrag von: Lucien am 15. September 2009, 13:07:33
Ich habe grundsätzlich nichts dagegen, wenn jemand das klassische Bild einer bestimmten Art neu definiert.
Mir wird sicher auch noch jemand den Kopf abreißen, wenn er/sie liest, dass man bei mir schon als Werwolf geboren werden kann.  ::)
Von daher habe ich nichts gegen Vampire, die sich von Luft ernähren. (*kicher* Die leben im wahrsten Sinne des (Sprich-)Wortes nur von Luft  ;D)

Aber ich bin ja eine, die mit den "großen", grundlegenden Dingen kein Problem hat, bei mir liegt es eher im Detail. So wie Werwölfe bei mir graue Strähnen brauchen, brauchen Vampire, damit sie mir gefallen, spitze Zähne.   :innocent:  Sie haben doch spitze Zähne, oder?
Titel: Re: Vampire- Ist Klischee ein Muss?
Beitrag von: Maja am 15. September 2009, 13:39:37
Die Literatur kennt auch Vampire, die kein Blut trinken. Das sind aber überwiegend Kinderbuchvampire:

- "Das Vamperl" von Renate Welsh saugt den Menschen die Bosheit aus der Galle, damit sie ganz lieb werden

- "Kanicula", ein Vampirkaninchen, saugt den Lebenssaft aus Gemüse

- in "Lisa und die Himbeervampire" trinken die Vampire Himbeersaft

- und in "Flattertiere wie Vampire" ernähren sich die Vampire von Zeugs wie Benzin, Strom und Whiskey

Wenn die Kinder da nicht protestieren - warum sollten es die Erwachsenen tun?
Titel: Re: Vampire- Ist Klischee ein Muss?
Beitrag von: Koriko am 15. September 2009, 15:25:12
Zitat von: Maja am 15. September 2009, 12:12:29
Das ist nur die Startseite. Ich brauche den Link zu der Unterseite, von der der Text stand, damit ich einen sinnvollen Link für die Weiterinformation an Stelle des Textes setzen kann.

Zu finden unter:
http://www.bibliotheque-vampires.de/imeni/arten.htm

Ich sehe schon, es gibt da zwei Seiten- einmal die Verfechter der "Vampire=Bluttrinker"-Fraktion udn einmal die die sich gerne auf was neues einlassen. Ist beides okay... hält sich überraschenderweise sogar grob die Waage (ich hatte mit mehr Luft-Gegnern gerechnet). Naja, das zeigt mir zumindest, dass der Markt für die Lufttrinker da ist... wahrscheinlich werden wir sie jetzt, wie von vielen vorgeschlagen, umbenennen und erst später darauf eingehen, dass es sich um eine Abart von Vampiren handelt...

Danke an dieser Stelle schon mal für die Kommentare und Hinweise  :vibes:
Titel: Re: Vampire- Ist Klischee ein Muss?
Beitrag von: Romy am 15. September 2009, 16:14:16
Da muss ich auch noch mal meinen Senf dazu geben.  :)

Eigentlich gehöre ich auch zur Fraktion derjenigen, die bluttrinkende Vampire bevorzugen. Das gehört irgendwie dazu.
Allerdings höre ich diese Sache mit dem Raub von Lebenskraft hier auch nicht zum ersten Mal. Ich denke mal, wenn ich ein Buch lesen würde, in dem mir diese Sache schlüssig erklärt werden würde, würde ich es nicht erzürnt wegwerfen, sondern dem Buch zumindest eine Chance geben. Solange die Sache gut erklärt ist, warum nicht?
Bei der Frage, ob ein Buch gut oder schlecht ist, gibt es für mich wichtigere Punkte, als den, ob denn alle üblichen Konventionen eingehalten werden.  :hmhm?: Da lasse ich mich gern auf was Neues ein.

Jedenfalls fände ich das "Luft trinken" weniger schlimm, als wenn ein Vampir in der Sonne glitzert  ;)
Titel: Re: Vampire- Ist Klischee ein Muss?
Beitrag von: Lysander am 15. September 2009, 19:00:56
Vielleicht kann ich etwas genauer definieren, wie es zu den Vampiren kam.
Eigentlich hatte ich sie für ein bestimmtes Reich auf meiner Rollenspielwelt definiert. Es gibt verschiedene Vampirarten bei mir. Klar, die Bluttrinker, dann die Atem raubenden, die Seelenraubenden und - außer den Verfluchten - noch die natürlichen Vampire, die  - im Falle eines Kampfes den sie schwer überleben können - Lebensenergie aus ihrer Umwelt ziehen.
Jule hatte die Idee sehr gefallen und irgendwann fragte sie mich, ob sie diese "Rasse" der Luftdiebe verwenden könne. Damit hatte sie den Beginn von "Atemlos" geschaffen.
Diese Art der Vampire, genau wie die Seelendiebe und die Verfluchten, werden auch weiterhin auf meiner Welt Äos existent bleiben und damit ein fester Bestandteil von meiner Roman-Reihe "Night's End" sein.

Das ist nun meine subjektive Meinung: Die klassischen Vampire, die Blut trinken, nicht bei Tag leben können und eine Aversion gegen heilige Symbole haben, um ihre Unheiligkeit zu bestärken, sind nett, aber ausgelutscht für mich. Sicher, sie sollten nicht wie ein gewisser Edward in der Sonne funkeln, aber sie müssen in sich etwas logischer werden. Allein der Gedanke, dass ein Untoter, der keinen Atem hat, reden, Küssen - oder nach allen möglichen schlechten Erotikromanen - Matrazensport betreiben kann, ist irgendwo für mich nicht drin.
Haltet mich für vollkommen kirre im Schädel, aber ein solches Wesen muss sich logisch erklären lassen. Deswegen stehen mir die Luftdiebe, die natürlichen Vampire und vor allem die unglücklichen Verfluchten näher als die Jungs, die Blutbanken ausrauben gehen.
Titel: Re: Vampire- Ist Klischee ein Muss?
Beitrag von: Agrona am 16. September 2009, 15:07:56
Wie viele vor mir schon gesagt haben wenn man das Wort Vampire hört wird das sofort mit Blutsaugenden Wesen verbunden.. natürlich kann man an den Vampiren, die sich in Fledermäuse verwandeln, Bluttrinken und nicht ins Tageslicht gehen können etwas verändern.. ihnen mehr Fähigkeiten geben oder nehmen aber.. egal welche Vampirgeschichte man liest sie trinken ALLE Blut.

Wenn es wirklich nur daran liegt das in eurem Roman kein Blut getrunken wird, würde ich sagen, erschafft ihr eine neue Rasse. Sie können ja Verwandte der Vampire sein..
Den Roman würde ich nicht aufgeben immerhin seid ihr ja schon ziemlich weit..
Titel: Re: Vampire- Ist Klischee ein Muss?
Beitrag von: Lysander am 16. September 2009, 16:01:01
Das werden wir dann wohl auch machen :)
Titel: Re: Vampire- Ist Klischee ein Muss?
Beitrag von: gbwolf am 27. September 2009, 15:44:35
Passt nicht 100% zur Sache, aber im Fantasyguide gibt es einen netten Artikel über einige verschiedene Arten von Vampiren: http://www.fantasyguide.de/9252.0.html

Für mich persönlich ist der Begriff des Vampirs ebenfalls mit dem Blutsauger besetzt und ich würde als Leser auch eine entsprechende Erwartungshandlung haben, wenn ich den Klappentext lesen würde. Vor allem würde ich mir als Bibliothekar denken: "Ich habe schon ein paar Dutzend Vampirromane, noch einen kaufe ich nicht!". Da andere mystisch-romantische Wesen ebenfalls Konjunktur haben, mische ich gerne, kann mir also eher vorstellen, dass es vorteilhaft ist, den Begriff des Vampirs nicht zu verwenden.
Titel: Re: Vampire- Ist Klischee ein Muss?
Beitrag von: Kati am 27. September 2009, 17:32:42
Was mir zu der Sache noch einfällt ist Folgendes: Stephenie Meyers Vampire trinken zwar Blut, allerdings leuchten sie in der Sonne und spitze Eckzähne haben sie auch nicht. Eigentlich hat Meyer auch kaum ein Vampirklischee erfüllt und trotzdem hat da, soviel ich weiß, noch keiner gesagt: "Hey, das sind ja gar keine richtigen Vampire!"

LG,

Kati
Titel: Re: Vampire- Ist Klischee ein Muss?
Beitrag von: Coppelia am 27. September 2009, 17:35:20
Also meiner Meinung nach haben das schon viele Leute gesagt. ;D
Titel: Re: Vampire- Ist Klischee ein Muss?
Beitrag von: Lysander am 27. September 2009, 19:07:49
Danke für den Link. Den speichere ich mir mal.
Titel: Re: Vampire- Ist Klischee ein Muss?
Beitrag von: Judith am 29. September 2009, 10:18:21
Bei meinen Dissertationsrecherchen bin ich mal wieder über einen interessanten Artikel gestolpert, der auf etwas hinweist, das erklären könnte, warum Vampire so fest mit dem Blutsaugen verbunden werden:
"Im deutschen Sprachraum tritt der Vampirbegriff erst im 18. Jahrhundert auf. Davor spricht man von Nachzehrern und Wiedergängern. Der Vampirbegriff schränkte sich dann auf diejenigen Wiedergänger ein, die Lebenden das Blut aussogen." (Lambrecht, S. 52, in: Jahrbuch für deutsche und osteuropäische Volkskunde Bd. 37, 1994)

Das deckt sich sowohl mit dem, was ich bisher über Vampire und Wiedergänger recherchiert habe als auch mit den Informationen von Lomax' Link: Zwar war der "Urvampir" im osteuropäischen Raum nicht zwangsläufig ein Blutsauger, der im deutschen Sprachraum aber sehr wohl.
Das könnte auch "Festgefahrenheit" auf die blutsaugenden Vampire erklären.
Titel: Re: Vampire- Ist Klischee ein Muss?
Beitrag von: Kati am 29. September 2009, 14:48:41
Zitat von: Coppelia am 27. September 2009, 17:35:20
Also meiner Meinung nach haben das schon viele Leute gesagt. ;D

Okay  ;D. Dann weiß ich das bloß nicht. Aber es hat bestimmt noch keiner gesagt: "Hey, dass sind ja gar keine richtigen Vampire, das les ich jetzt nicht!" Es ist jedenfalls trotzdem ein Bestseller geworden.

LG,

Kati
Titel: Re: Vampire- Ist Klischee ein Muss?
Beitrag von: Lomax am 29. September 2009, 15:13:14
Zitat von: Nightingale am 29. September 2009, 14:48:41"Hey, dass sind ja gar keine richtigen Vampire, das les ich jetzt nicht!"
Doch - das sag ich! ;D
Aber das hindert das Buch natürlich nicht daran, ein Bestseller zu werden. Der Fehler, den man bei solchen Überlegungen oft anstellt, ist der, zu sehr darauf zu schauen, wem etwas nicht gefallen könnte. Aber die Leute, denen etwas nicht gefällt, sind schlichtweg egal - es muss nur genug Leute geben, denen etwas gefällt. ;)
  Die korrekte Frage wäre also nicht: "Wen stören diese anderen Vampire", sondern "wer will ganz speziell diese anderen Vampire"? Dabei gabs bei Meyers Vampiren offenbar genug Leute, die genau darauf gewartet haben ...  :(
Titel: Re: Vampire- Ist Klischee ein Muss?
Beitrag von: Bisou am 29. September 2009, 15:52:54
Zitat von: Nightingale am 29. September 2009, 14:48:41
Okay  ;D. Dann weiß ich das bloß nicht. Aber es hat bestimmt noch keiner gesagt: "Hey, dass sind ja gar keine richtigen Vampire, das les ich jetzt nicht!" Es ist jedenfalls trotzdem ein Bestseller geworden.

LG,

Kati

Oder anders: Stephanie Meyer durfte das Rad mal eben neu erfinden, das war genug für dieses Jahrzehnt, wir sprechen uns dann nochmal  ::)
Titel: Re: Vampire- Ist Klischee ein Muss?
Beitrag von: Kerimaya am 29. September 2009, 18:52:03
Naja, "neu" ist das auch nicht wirklich... ::)
Titel: Re: Vampire- Ist Klischee ein Muss?
Beitrag von: Joscha am 29. September 2009, 21:55:10
Ich lese eigentlich nahezu prinzipiell keine Vampirromane, erst recht nicht in dem jetztigen Hype - das liegt nicht daran, dass ich zwanghaft gegen den Strom zu schwimmen versuche, sondern daran, dass in einem solchen Hype ein einziges Buch mit leicht abgeänderter Handlung etwa zehntausendmal kopiert wird. Dennoch melde ich mich hier mal zu Wort.

Es gibt eigentlich einen Vampirroman, oder besser gesagt eine Romanreihe (13 Bände, allerdings sind die im Einzelnen jeweils nur etwa 300 Seiten lang), die ich genial finde: Darren Shan. Es werden vermutlich nicht viele davon gehört haben (ich habe jedenfalls in meinem Umfeld außer dem einen Freund, der mich darauf gebracht hat, noch keinen kennengelernt), denn das Buch ist vom Stil her am ehesten auf Jugendliche angelegt, aber auch hier geht es um Vampire. Die dortige Mischung von vordefinierten Eigenschaften und Neuheiten finde ich im Gesamten sehr gelungen:

Vampire trinken zwar Blut, töten ihr Opfer aber nicht dabei, sondern betäuben es nur für eine gewisse Zeit - einzig und allein wenn sie zu lange kein Blut getrunken haben, verlieren sie manchmal die Beherrschung und töten. Außerdem haben sie keine langen Eckzähne o.ä., dafür aber scharfe und robuste Fingernägel, mit denen sie die Haut ihrer Opfer aufritzen. Um andere Menschen zu Vampiren zu machen, wird nicht etwa zum Biss gegriffen, sondern es werden die Fingerkuppen des Vampirs und des Menschen aufgeritzt und anschließend aneinandergepresst, damit es zu einem Blutaustausch kommt.

Außerdem haben die Vampire zwar überdurchschnittliche Fähigkeiten, leben aber nicht unendlich lang, obwohl die ältesten unter ihnen bis zu 800 Jahre alt sind. Durch ihren Drang, sich im Kampf zu beweisen und körperliche Mutproben zu bestehen, sterben die meisten von ihnen aber eines früheren Todes.

Lange Rede, kurzer Sinn: Ein absolutes Klischee ist relativ langweilig, davon gibt es schon genug, aber irgendetwas mit Blut müsste schon vorkommen, sonst würde ich das nicht als Vampir definieren, egal, wie das ganze wissenschaftlich heißt oder historisch korrekt ist. Unser Sprachgebrauch ist so geprägt.

Grüße
Joscha
Titel: Re: Vampire- Ist Klischee ein Muss?
Beitrag von: Kati am 30. September 2009, 14:32:54
ZitatEs gibt eigentlich einen Vampirroman, oder besser gesagt eine Romanreihe (13 Bände, allerdings sind die im Einzelnen jeweils nur etwa 300 Seiten lang), die ich genial finde: Darren Shan.

Die Bücher kenne ich, mag sie allerdings nicht besonders.  ;D Aber das ist Geschmackssache. Ich finde trotzdem, dass du Recht hast: Zuviele Klischees tun einem Vampirroman ganz und gar nicht gut.  :)

LG,

Kati
Titel: Re: Vampire- Ist Klischee ein Muss?
Beitrag von: Lysander am 30. September 2009, 14:49:02
Irgendwie kann ich Nightingale und Joshua nur zustimmen. Das war damals auch der Grun, warum ich diese Vampire gewählt habe. Jule hat sie in dem buch als Grundlage genommen. Aber an sich sind diese Wesen ein fester Bestandteil von meiner Rollenspielwelt und von Night's End (aber da gibt es ohnehin unterschiedliche Arten von Vampiren).
Dennoch werden wir sie wohl für Atemlos umdefinieren in etwas vampirartiges :)=
Titel: Re: Vampire- Ist Klischee ein Muss?
Beitrag von: Jara am 06. Oktober 2009, 15:03:58
Ich weiß, es hilft immer nicht sehr viel, wenn man Hinweise darauf gibt, wie andere es gemacht haben.
Genau das werde ich jetzt aber trotzdem tun und hoffe, dass mein Beispiel noch nicht angeführt wurde ;)

In Hohlbeins Chronik der Unsterblichen sind die Protas auch Vampire. Am Anfang wird da auch tasächlich noch ein bisschen Blut getrunken. Das lässt aber stark nach. Später wird klar, dass sie kein Blut trinken müssen, um zu überleben und dass das "Kräftenehmen" vor allem ein geistiger Kampf und eher metaphysischer Vorgang ist. Die Seele des Gegenübers wird einverleibt. Auch ansonsten handelt es sich keineswegs um Klischeevampiere. Sonnenlicht und Kruzifixe jucken die herzlich wenig.

Ich weiß natürlich nicht, ob Hohlbein sich das nur erlauben kann, weil er eben schon berühmt ist und seinen festen Fankreis hat.
Persönlich finde ich es durchaus gut, wenn man seinen Wesen, auch wenn es eigentlich schon ausgediente sind, seine persönliche Note aufdrückt. Am Fall von Frau Meyer sieht man, dass das sehr erfolgreich sein kann.
Titel: Re: Vampire- Ist Klischee ein Muss?
Beitrag von: Lysander am 07. Oktober 2009, 07:57:44
Danke für die aufbauenden Worte, Jara.
Vielleicht muss es in dem Fall erst ein Vorgängerbuch geben, was umreißt, dass es neben den Bluttrinkern auch andere Arten von Vampiren gibt. Daran bin ich nebenbei ja auch.

Allerdings kann sich Hohlbein ziemlich alles erlauben, sogar (hypothetischer Fall)Vampire,  die Sonnenmilch verkaufen und Bademoden (wäre auch mal schick, oder?).
Titel: Re: Vampire- Ist Klischee ein Muss?
Beitrag von: Cythnica am 18. Januar 2010, 20:33:00
Auch wenn der Einfall jetzt recht spät kommt ( ich hoffe ich habe ihn nicht irgendwo überlesen) ~
Könnte man ein Wesen mit diesen Eigenschaften, dass anstatt Blut zu trinken Luft stiehlt nicht einen Nachtmahr nennen?
Denen wird doch eigentlich genau das nachgesagt. Und wenn man sozusagen etwas altes zu etwas neuem etabliert... vielleicht weckt man dann allein darum Interesse.

Nach den 10.000 Vampirromanen kann ja ein Roman über Wesen die Nachtmahre heißen vielleicht mal ne ganz neue Idee sein.
Titel: Re: Vampire- Ist Klischee ein Muss?
Beitrag von: Lysander am 18. Januar 2010, 20:39:18
Das - fürchte ich - könnte nicht so gut funktionieren anhand der grauenhaften Titelübersetzung zu Anne Rice' "Der Nachtmahr" (Original "Body Thief").
An sich ist die Idee dennoch sehr schön und Stilvoll.
Titel: Re: Vampire- Ist Klischee ein Muss?
Beitrag von: Grey am 19. Januar 2010, 12:34:25
Na grundsätzlich sehe ich aber nicht, warum der Titel von Rice' Buch ein Hinderungsgrund sein sollte, zumal es schon vor etlichen Jahren erschienen ist und wenig Furore gemacht hat ... ::)
Titel: Re: Vampire- Ist Klischee ein Muss?
Beitrag von: Lysander am 19. Januar 2010, 12:39:43
Im Generellen richtig, andererseits heikel, weil es beides auf eeine Vampirart hinaus läuft.
Titel: Re: Vampire- Ist Klischee ein Muss?
Beitrag von: Grey am 19. Januar 2010, 12:57:38
Wobei jetzt natürlich nicht eindeutig ist, ob mit "Nachtmahr" im Fall von Rice wirklich der "Body Thief" an sich gemeint sein sollte, oder (so wie ich es immer verstanden hatte) der "Albtraum", den Lestat in dem Buch durchleben muss ... Letztendlich ist Nachtmahr ja kein Wort, das exklusiv für Anne Rice erfunden wurde.

Ich denke, es wäre einen Versuch wert, aber das müsst ihr ja am Ende selbst wissen. ;)
Titel: Re: Vampire- Ist Klischee ein Muss?
Beitrag von: Kati am 19. Januar 2010, 13:00:41
Ich schließe mich Grey an. Nachtmahr ist bloß ein anderes Wort für Albtraum (erklärt den englischen Begriff Nightmare) und kann deshalb sehr wohl für die Vampirart gebraucht werden.
Allerdings habe ich gerade ein Bild aus dem Deutschbuch der siebten oder achten Klasse vor Augen, das den Nachtmahr als ein plüschiges Tierchen zeigte, das auf einem Bett hockte...

LG,

Kati
Titel: Re: Vampire- Ist Klischee ein Muss?
Beitrag von: Lysander am 19. Januar 2010, 13:20:18
@ Grey:
Von "Nachtmahr" habe ich die Hardcover-Ausgarbe. Zusammen mit dem Coverbild hat der Titel im Berzug auf den Inhalt damals, als ich das Buch gelesen habe, sehr wenig Sinn für mich ergeben.
Die Idee ist nicht schlecht, regt aber eher zu Brainstorming an.

@ Kati:
Meinst Du das Füssli-Bild?
http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/8/8d/Johann_Heinrich_F%C3%BCssli_053.jpg (http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/8/8d/Johann_Heinrich_F%C3%BCssli_053.jpg)
Das wäre an sich sogar gar nicht mal so falsch von der Versinnbildlichung. Nur sehe ich Henri auch nicht als braunen Plüschfussel.

Ihr beiden seid so schön am Mitdenken. Wenn euch daraus resultierend noch einfällt, gebt ruhig Laut :) Für Ideen sind Jule udn ich immer gerne zu haben.
Titel: Re: Vampire- Ist Klischee ein Muss?
Beitrag von: Koriko am 19. Januar 2010, 13:22:46
Oh mein Gott... der Thread ist (bildtechnisch) explodiert  :-X

@ Lys: Kannst du vielleicht einfach nur den link zum Bild angeben? Das macht das alles übersichtlicher...
Titel: Re: Vampire- Ist Klischee ein Muss?
Beitrag von: Thaliope am 19. Januar 2010, 13:31:53
Soweit ich weiß, sind Nachtmahre nicht nur Albträume, sondern ein anderes Wort für Nachtalben, und damit mit dem alten Wort für Elfen verwandt.

Aber ich glaube nicht, dass man Hohlbein sein muss, um in seinen Geschichten Daseinsbedingungen für Wesen kreieren zu können, die vom Volksglauben abweichen. Man muss diese Abweichungen nur entsprechend beschreiben, entsprechend dem Marketing-Prinzip: Die Menschen da abholen, wo sie stehen.
Man sollte sich also bewusst sein, welches Klischee der Leser von eiem bestimmten Wesen im Kopf hat, um ihm dann die Abweichungen nachvollziehbar zu machen. Mit diesem Vorgehen, glaube ich, kann man sich alle Freiheiten rausnehmen ;-)

LG
Thaliope
Titel: Re: Vampire- Ist Klischee ein Muss?
Beitrag von: Lysander am 19. Januar 2010, 13:39:58
@ Koriko:
Erledigt.

@ Thaliope:
Das hatten wir versucht. Wir wollten lufttrinkende Vampire so umschrieben, dass sie noch immer als Vampir anzusehen sind, allerdings micht in Form des Bluttrinkers.
Bei "Night's End" funktioniert das auch irgendwie, aber da sind diese Vamppire eher Randerscheinungen. In der ersten Atemlos-Geschichte funktioniert es einfach deshalb nicht so recht, weil der erotische Vampir Bluttrinker sein muss und einer der Protagonisten, sowie der Antagonist, lufttrinkende Vampire sind.
Titel: Re: Vampire- Ist Klischee ein Muss?
Beitrag von: Thaliope am 19. Januar 2010, 13:50:53
@Lysander: Gut, wenn es um Erotik geht, ist eine gewisse Körperlichkeit wohl wichtig ;-)
Und dass ich mit Luft-trinkenden Vampiren nicht den gleichen Effekt erzielen kann wie mit Blut-trinkenden, ist auch irgendwie logisch.
Aber es müsste doch auch ein neuer Effekt intendiert sein - sonst könnte ich mir die Abwandlung ja sparen. Schließlich weicht man doch von Klischees ab, um etwas Neues zu schaffen, oder?
Titel: Re: Vampire- Ist Klischee ein Muss?
Beitrag von: Lysander am 19. Januar 2010, 14:05:34
Das ist ja der Hintergedanke meiner Idee gewesen. Vampire sind - mir zumindest - als Bluttrinker zu langweilig. In Night's End gibt es Verfluchte, Lufttrinker, Seelendiebe, aber auch Bluttrinker. An sich lassen sie sich weitestgehend unter Vampir zusammenfassen, auch wenn die Wenigsten untot sind. Die Verfluchten haben sich selbst zur Unsterblichkeit verdammt, über kurz oder lang an einen Ort gebunden, der ihre Zuflucht und ihr gefängnis ist (Sie können ihn verlassen, klar, aber nur für begrenzte zeit, weil sie dadurch massive Nachteile haben und sie können ihren Fluch irgendwann aufheben...), die Lufttfrinker sind eine eigene vampirische Rasse, die nicht untot ist, aber an dem Grad zum Tod wandelt, etc.

Irgendwann habe ich mir versucht einen Vampir logisch zu erklären. Wie kann ein solches Wesen - wenn es eigentlich tot ist - redn? Ihm fehlt der Atem. Wie kann es sich bewegen? Sind nicht die Muskeln steif und kalt, weil magels Herzschag kein Blut zirkuliert? - An dem Punkt war für mich logisch, warum es Bluttrinker geben sollte (anderes Blut, das kurzes Leben gibt, aber schnell versikkert und zu totem Blut wird... Diese Überlegung ist bald 20 Jahre alt, deswegen verzeih mir die Unlogik darin.).
Da gab es noch so viele andere Punkte, die mich störten, die ich nur damit erklären konnte, dass ich eigene Rassen darin sah, dass ich mir irgendwann dachte, dass es noch ganz andere Wesen geben könnte un müsste, die die Essenz des Lebens raubten, stilvoller, wilder, brutaler oder unwiederruflicher. So kamen die anderen Vampir-Formen erst wirklich als Idee zum Tragen.
An sich sind die Essenzen des lebens Blut, Atem, Seele, Geist... Das sind die Dinge, die die Vampire bei mir rauben.
Titel: Re: Vampire- Ist Klischee ein Muss?
Beitrag von: Thaliope am 19. Januar 2010, 14:50:09
Ich finde deine Erklärung darüber, warum Vampire Blut trinken, mag sie auch zwei Dekaden auf dem Buckel haben, überhaupt nicht unlogisch.

Aber nachdem ich mir den Anfangspost nochmal zu Gemüte geführt habe, geht es vermutlich gar nicht darum, was logisch möglich ist oder was nicht. Man könnte problemlos eine Geschichte erzählen von Vampiren, die sich früher von Blut ernährten, die sich aber weiterentwickelt haben, in verschiedenen Linien möglicherweise und andere Lebensspender brauchen. Man könnte auch erklären, dass das mit dem Blut nur ein  Mythos ist, weil die Menschen Blut so eine hohe Symbolhaftigkeit zusprechen .... Aber darum geht es vermutlich nicht.
Worum es m. E. geht, ist: Wenn der Verlag sieht, dass sich "klassische" Vampirgeschichten (hm, der Terminus hinkt, weil diese Erotik-Schiene eigentlich nicht klassisch ist, aber hier soll er genügen) sich gut verkaufen, will er mehr davon.
Und da stehen wir nun vor einem Paradoxon der Verlagswelt: Einerseits ist Originalität ganz wichtig, und wenn einer was wirklich Neues geschaffen hat, das funktioniert, ist er der große Held. Andererseits traut sich erstmal kaum einer, was Neues zu verlegen, weil es ein Risiko darstellt und man nicht sagen kann, ob es von der Masse angenommen wird ...

Meine Meinung dazu: Wenn es gut vermittelt wird, kann man dem Leser alles über Vampire erzählen. Und als Unveröffentlichte habe ich noch den Idealmus, zu posaunen: Lasst euch nicht vom Markt eure Ideen diktieren! (Ich weiß aber auch - vom Hörensagen - dass es da draußen noch eine echte Welt gibt ...)

Liebe Grüße
Thaliope

Titel: Re: Vampire- Ist Klischee ein Muss?
Beitrag von: Kati am 19. Januar 2010, 15:17:37
Nein, das Bild war es nicht. Es war eher ein wenig kindlich, eben für ein siebte Klasse Deutschbuch. Das Tierchen hatte rote Augen und ein bisschen was von einer Fledermaus ohne Flügel. Aber vom Aufbau muss es an das Bild angelehnt gewesen sein, denn kompositorisch war es genau das...ohne Pferd.

Zum Thema: Wenn du es wirklich so machen würdest, dass die Vampire früher Blut getrunken haben, aber aus bestimmten Gründen damit aufhörten, könntest du ihnen auch die Eckzähne lassen, damit sie noch vampirisch aussehen. Da wären einige Vampirfans bestimmt sehr glücklich drüber.
Titel: Re: Vampire- Ist Klischee ein Muss?
Beitrag von: Sin am 19. Januar 2010, 19:19:40
Also ich bin der Meinung, dass ein Vampir nicht zwangsläufig Blut trinken muss. Das Problem ist einzig und allein, dass man als Leser schon zu sehr daran gewöhnt ist. Man liest Vampir und gerade das Blut trinken gehört zu dem, was man erwartet. Wird es denn im Klappentext in irgendeiner Art und Weise erwähnt, dass es sich nicht um den typischen Vampir handelt?

Vampire gibt es ja viele verschiedene. Je nachdem, wo sie herkommen. Sie werden anders genannt und haben andere 'Eigenschaften'. Darunter gibt es ja auch welche, die z.B. nur ihre Familienangehörigen jagen, wie z.B. bei John Polidori, einer der ältesten Vampirgeschichten, die ich kenne (von 1890 etwa).

Da gibt es auch Vampire, die nicht ihre Zähne in das Opfer schlagen, sondern unter deren Zugne eine nadelähnlich Vorrichtung eigen ist, mit der sie das Blut saugen.

Und sie haben alle einen ihnen eigenen Namen, wie z.B. Nachzeher oder Vorkudlak (ich bin  mir gerade nicht sicher, ob es richtig geschrieben ist). Also denke ich, dass auch die asiatischen einen besonderen Namen haben. Vielleicht kannst du den ja benutzen.

Irgendwo habe ich auch was über diese ganzen verschiedenen Vampire gespeichert oder ein Buch im Regal. Wenn du möchtest, schaue ich da gerne mal nach, was ich da alles finden kann. Da ist bestimmt auch was über asiatische 'Vampire'drin.

Wenn Interesse besteht, kannst du mir ja eine PN schicken oder hier was hinterlassen. :D

LG
Sin
Titel: Re: Vampire- Ist Klischee ein Muss?
Beitrag von: Hanna am 19. Januar 2010, 23:43:02
Nachzehrer verbinde ich eigentlich nicht mit Vampiren. Früher hat man halt die Leute nicht so tief vergraben und dann war ein Glucksen und Schmatzen aus den Gräbern zu vernehmen wegen der Fäulnisgase und so weiter. Da haben sich die Leute gedacht, der Tote würde sein Totenhemd verzehren.

Aber mal zu dem "Luft stehlen" zurück.

Kennt ihr die Szene aus "Katzenauge" mit der jungen Drew Barrymore? Dort wird behauptet, dass Katzen einem nachts den Atem stehlen. Und in einer Szene sieht man, wie die Katze dem schlafenden Kind auf die Brust springt. Das hat durchaus etwas Gruseliges. Und Vampire, die sich in Katzen verwandeln können, sind doch irgendwie auch genial. (Oh Gott, Ideenflut!)

Denken wir mal, wie viel Aussagekraft der Satz "Du nimmst mir den Atem" hat. Das kann sich auf Angst aber durchaus auch auf Erotik und Leidenschaft beziehen.
Titel: Re: Vampire- Ist Klischee ein Muss?
Beitrag von: Cythnica am 20. Januar 2010, 15:17:38
@Gothanna: Ich dachte eigentlich wären es Kobolde, die den Leuten nachts den Atem stehlen und eigentlich kommt die Katze des Nachts um die kleine Amanda davor zu beschützen, bestohlen zu werden - was ja auch letzten endes gelingt.

Davon abgesehen ist die ganze Sache mit dem Atem stehlen ja durchaus etwas, was man im Laufe der Geschichte fundieren kann... es gibt ja genug Fälle von Menschen die mit Atemnot in der Nacht erwachen und nicht wissen woher es kommt ( gut, man sollte vielleicht nicht unbedingt Sachen wie den Plötzlichen Kindstod damit herleiten weil das ein Thema ist, das vielen Leuten die Kehle zuschnüren könnte und sie dazu brächte, das Lesen des Buches sofort einzustellen)

Bei Bluttrinkern hatte ich ja auch mal überlegt, wie witzig das wäre, wenn ein Vampir in einem Labor wohnt und sich dort nur von den Resten von Blutproben aus den morgendlichen Visiten von Intensivstationen ernährt... über son ganzen Tag Krankenhausdienst fällt ja immer genug davon an, nachdem vielleicht niemand fragt... aber ich schweife wohl gerade etwas ab
Titel: Re: Vampire- Ist Klischee ein Muss?
Beitrag von: Hanna am 20. Januar 2010, 15:23:23
Ja richtig, es war der Kobold. Aber die Mutter wollte die Katze aus dem Haus haben, weil sie angeblich den Kindern den Atem stehlen. Und am Schluss springt doch die Katze dem schlafenden Kind auf die Brust und man denkt "Urgs, hat die Mutter doch Recht gehabt?"
Titel: Re: Vampire- Ist Klischee ein Muss?
Beitrag von: Kati am 20. Januar 2010, 16:07:05
Stammt der Glaube mit den atemstehlenden Katzen von diesen Drehbuchschreibern oder ist der in der Geschichte verankert? Ich habe mal einen Roman gelesen, da wurde erwähnt, dass die Großmutter der Prota dessen Katze aus eben diesem Grund nicht mochte und, da ich davon vorher und auch hinterher bis jetzt nie wieder gehört hatte, frage ich mich gerade, ob sich die Autorin hat inspirieren lassen oder eben nicht...

Titel: Re: Vampire- Ist Klischee ein Muss?
Beitrag von: Hanna am 20. Januar 2010, 20:49:40
Hm. Der Film, den ich meine, ist eine Verfilmung von Kurzgeschichten von Stephen King. Ich werde mal suchen, ob ich was bezüglich Katzen und Aberglaube finde. Wenn es da tatsächlich einen Hintergrund gibt, wäre das ein Grund mehr, eine Story daraus zu machen.
Titel: Re: Vampire- Ist Klischee ein Muss?
Beitrag von: Antonia Assmann am 21. Januar 2010, 17:40:38
Das mit den Atem-stehlenden Katzen ist eher ein alter Aberglaube. Schon meine Mutter konnte Katzen aus diesem Grund nicht leiden, weil ihre Oma ihr diese Geschichte als kleines Kind erzählt hat. (Und sie dann wieder mir.) Ich weiß ganz genau, dass diese beiden Damen noch nie Fantasy gelesen haben und bestimmt auch keine Horrorgeschichten.

LG
Antonia
Titel: Re: Vampire- Ist Klischee ein Muss?
Beitrag von: Maria am 22. Januar 2010, 04:33:28
Ich denke, das, was an den ganzen Geschichten über Vampire so fasziniert ist vor allem das Blut trinken, weil das Opfer daran sterben kann bzw. dadurch auch zum Vampir werden kann.

Dass in manchen Büchern beim Opfer ein Lustgefühl entsteht, wenn es ausgesaugt wird, erhöht nur den Reiz und erklärt auch, warum Opfer sich nicht wehren.

Dadurch entsteht auch die Spannung in den Liebesromanen zwischen Mensch und Vampir. Es ist als ob eine Spinne den dicken Käfer in ihrem Netz liebt. Eines Tages könnte der Hunger überhandnehmen und er sie töten, weil das vampirische überwiegt.

Bei einem Tomantesaftvampir fehlt dieses Element.
Titel: Re: Vampire- Ist Klischee ein Muss?
Beitrag von: Hanna am 22. Januar 2010, 22:43:29
ZitatBei einem Tomantesaftvampir fehlt dieses Element.

Nunja, aber es ging bei Koriko und Lysander ja um Vampire, die einem den Atem stehlen und nicht um Tomatensaftvampire. Da sollte man schon noch einen Unterschied machen. Es sei den man schreibt eine Vampirvariante von "Angriff der Killertomaten".
Titel: Re: Vampire- Ist Klischee ein Muss?
Beitrag von: Grey am 23. Januar 2010, 00:46:15
Kurz zur Atem stehlenden Katze: Früher, als auf jedem Bauernhof Katzen überall und in jedes Zimmer ein- und ausgegangen sind, ist es ab und zu vorgekommen, dass Säuglinge erstickt sind, weil sich eine Katze auf die warme, weiche Babybrust gelegt hat. Zum Kuscheln eben, wie Katzen so sind. Für so eine Babylunge ist eine ausgewachsene Katze aber zu schwer, als dass sie unter der Belastung noch ordnungsgemäß funktionieren könnte, und so sind die Kleinen erstickt. Aber das wusste man damals noch nicht so genau, daher hat man eben gesagt, die Katzen würden "den Atem stehlen".

Den Aberglauben gab es also wirklich. Und jetzt wieder den Bogen zu den Vampiren, bitteschön. :wache!:
Titel: Re: Vampire- Ist Klischee ein Muss?
Beitrag von: Maria am 23. Januar 2010, 04:27:09
Nun ja, Atem stehlen, kann man das so in Portionen wie Blut trinken? Man kann ja in Abständen auch immer wieder einen halben Liter Blut spenden, ohne dass man daran gesundheitlich leidet, ein Vampirfreund könnte also immer wieder von seiner Menschenfrau naschen, in schlimmen Situationen.

Geht das beim Atmen auch? Wenn ich jemandem die Luft nehme ist er in Kürze tot. Und wenn er das nicht ist, dann leidet sein Gehirn unter Sauerstoffmangel.

Ein Atemstehlervampir hinterlässt entweder nur Leichen oder lauter gehirneschädigte Opfer.

Zudem ist die blasse Farbe typischer Vampire ja immer erklärt durch ihre eigene Blutarmut. Ein Atemstehlvampir könnte also durchaus eine gesunde Farbe haben und spitze Zähne braucht er auch keine, denn er muss einfach nur eine verkehrte Mund zu Mund beatmung machen und das geht auch mit einem normalen Gebiss.
Titel: Re: Vampire- Ist Klischee ein Muss?
Beitrag von: Grey am 23. Januar 2010, 11:28:24
Zitat von: Maria am 23. Januar 2010, 04:27:09
Geht das beim Atmen auch? Wenn ich jemandem die Luft nehme ist er in Kürze tot. Und wenn er das nicht ist, dann leidet sein Gehirn unter Sauerstoffmangel.

Ein Atemstehlervampir hinterlässt entweder nur Leichen oder lauter gehirneschädigte Opfer.

Na, das ist so nicht ganz richtig ... Das durchschnittliche Atemzugvolumen, also die Menge an Luft, die wir mit einem Atemzug in die Lunge ziehen, beträgt ja auch ca. einen halben Liter. Wenn wir also in diesen Maßstäben denken, kämen wir mit nur zwei gestohlenen Atemzügen schon auf einen ganzen Liter Luft, bei sportlichen Menschen sogar mehr. Und dann bleiben dem Opfer immer noch ca. 1,5 Liter Reservevolumen - so zwei, drei Atemzüge kann man m.E also ohne weiteres mal spenden, sogar noch häufiger als Blut. ;)
Titel: Re: Vampire- Ist Klischee ein Muss?
Beitrag von: Gwee am 23. Januar 2010, 15:03:48
Hallo!

Ich möchte mich der Diskussion anschließen.
Die Romanidee finde ich persönlich gut und interessant. Und mich würde wahrscheinlich auch nicht viel daran hindern den Roman zu lesen, jedoch muss ich ebenfalls sagen, dass mir der Gedanke eines nicht bluttrinkenden Vampirs absurd vorkommt. Da du allerdings sagst, dass die Vampire auf eine Legende zurückzuführen sind, nehme ich an, dass eine Umbenennung nicht viel Sinn machen würde. Sie als eine Unterrasse zu betrachten wäre allerdings eine gute Lösung.
Einen Leser mehr gäbe es für "Atemlos" auf jeden Fall schon mal. Ich halte zwar nichts von glänzenden Vampiren, aber lufttrinkende hätten einen interessanten Aspekt. Zumal ich finde, dass besondere Vampirbücher ohnehin mehr Chancen haben als diese 0815-Klassiker. Die ersten Bücher der 0815-Reihe mögen durchaus gut sein, aber auf Dauer langweilt es nur. Somit wäre dieser Roman sicher erfrischend und ich hoffe, dass ich ihn einmal in Händen halten werde.
Titel: Re: Vampire- Ist Klischee ein Muss?
Beitrag von: Kati am 31. März 2010, 17:37:00
:Thread ausgrab:

Ich wollte dazu keinen neuen aufmachen, deshalb poste ich hier. Meint ihr, dass es einem Autor von Vampirromanen schwerer fällt seine Vampirgeschichten an den Mann zu bringen, jetzt wo der Hype so viele Bücher auf den Markt gespült hat und der Hype langsam abflaut? Ich fände es sehr schade, wenn die ganzen Ideen, die ich zu dem Thema habe, daran scheitern sollten, dass es zu viele Vampirromane auf dem Markt gibt.

LG,

Kati
Titel: Re: Vampire- Ist Klischee ein Muss?
Beitrag von: Gwee am 31. März 2010, 17:57:48
Ich denke, die Leute werden pro Vampirbuch kritischer. Immerhin gibt es jetzt so viele und teilweise steht in den Büchern immer das gleiche.
Ich persönlich lese gerne Vampirbücher, wenn sie denn interessant sind. Aber ich kenne genug Leute, denen Vampirromane langsam auf die Nerven gehen und man kann es ihnen wohl nicht verdenken.  :-\
Gute Ideen können es sicherlich schaffen zu überzeugen, aber schwieriger ist es bestimmt geworden.
Titel: Re: Vampire- Ist Klischee ein Muss?
Beitrag von: Maria am 31. März 2010, 20:55:17
Wenn man einen "Menschenfrau verliebt sich in Vampirmann" - ohne einen zusätzlichen, originellen Aufhänger dabei, präsentiert, steht man einer großen Zahl an ebensolchen Büchern, die schon fertig in den Regalen stehen  gegenüber.
Titel: Re: Vampire- Ist Klischee ein Muss?
Beitrag von: Grey am 31. März 2010, 21:20:01
Um es ganz direkt zu sagen: Im Moment ja. Definitiv. Meine Agentin bemüht sich seit August letzten Jahres, meinen Vampirroman zu vermitteln. Es haben sich sehr viele Verlage für das Manuskript interessiert - trotzdem kamen bisher nur Absagen, oder aber die Verlage haben sich seit der Messe Frankfurt im Oktober überhaupt nicht gerührt, *obwohl* es ganz und gar keine Ähnlichkeit hat mit den Vampirromanen, die derzeit so angesagt sind. Vielleicht auch gerade deswegen. Die, die abgesagt haben, fanden mein Manuskript allesamt sehr gut und waren an mir als Autorin interessiert, wollten aber keinesfalls noch mehr Vampirgeschichten kaufen, egal wie originell.

Tröstlich ist aber, dass Vampire niemals ganz außer Mode kommen. Bisher haben die Vampire jedes Jahrzehnt wieder eine Trendwelle ausgelöst. Von daher: Bloß keine Ideen wegschmeißen. Wir werden einfach Vorreiter der nächsten. ;)
Titel: Re: Vampire- Ist Klischee ein Muss?
Beitrag von: Schreiberling am 01. April 2010, 12:56:49
Ich sehe das genauso wie die anderen. Irgendwann ist der Markt für Vampirromane einfach übersättig. Zu dem kommt hinzu, dass für viele Leser wahrscheinlich der Reiz, noch einen Vampirroman nach etlichen vorher zu kaufen, nicht sehr groß ist. Da müsste dann schon etwas sehr Neues kommen. Von Freunden und Bekannten her merke ich auch immer, dass viele auf Vampirromane nicht mehr so gut zu sprechen sind, weil es so viele gibt und viele dann doch nicht so gut sind, wie sie eigentlich beschrieben werden.
Aber ich schätze mal, in ein paar Jahren kann es wieder losgehen. (Also ich würde ein gutes (!) Vampirbuch immer lesen)

Liebe Grüße,
Schreiberling
Titel: Re: Vampire- Ist Klischee ein Muss?
Beitrag von: Kati am 01. April 2010, 19:18:55
Ich hatte es mir fast gedacht. Mir geht es ja ähnlich. Die ganzen Sachen, die da gerade auf dem Markt sind ähneln sich so sehr. Kennt man einen Roman, kennt man eigentlich alle. Hin und wieder findet man noch was Schönes, aber leider nicht oft. Da ist es wohl besser meine Vampirgeschichten erstmal für mich zu behalten. Aber ich hab ja eh noch Zeit.  :)

LG,

Kati
Titel: Re: Vampire- Ist Klischee ein Muss?
Beitrag von: nina b. am 02. April 2010, 14:00:16
Hallo!

Da ich gleich zur Arbeit muss, habe ich nur mal den ersten Beitrag gelesen und möchte dich beruhigen, dass ich viele Menschen kenne, denen die bluttrinkenden Vampire auf die Nerven gehen und die das Buch weglegen.
Andererseits gibt es natürlich auch Menschen, die davon nicht genug bekommen können und das immer wieder lesen.

Aber beispielsweise habe ich von Olga A. Krouk "Schattenseelen" gelesen, wo die WEsen anfangs ein wenig wie Vampire beschrieben werden und ihnen ähneln, aber trotzdem ganz anders sind. Und das Buch ist für mich persönlich super spannend gewesen, weil man eben nicht wusste, wovon sie sich ernähren etc. Ist doch langweilig, wenn man in jedem Buch denken müsste "Ach, sie da, wer hätte das gedacht... Blut...."

Mit dem asiatischen finde ich super interessant! Wenn ich nachher wieder da bin, lese ich die restlichen Kommentare und vielleicht löst sich bei mir dann die Frage, was ich mir darunter vorstellen muss.

Bis dahin wünsche ich euch allen einen wunderschönen Freitag!