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Dinge, die ein*e Autor*in nicht hören will

Begonnen von Nika, 20. Dezember 2012, 12:35:55

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Trippelschritt

Nö, sind keine guten Ratschläge und stimmen in dieser Formulierung auch nicht.

Was aber mit Ratschlag 1 gemeint sein könnte ist: Schreibe eine gute Geschichte gut. Das erhöht in jedem Fall die Erfolgchancen, auch wenn es den Erfolg nicht garantiert. Und hinter der guten Geschichte und dem "gut schreiben" steckt die Erkenntnis, dass man besonders gut ist, wenn man für seine Geschichte brennt. Aber dann muss man immer auch noch das Handwerk beherrschen und viele Ideen haben und und und.

Und Ratschlag 2 ist gefährlich, weil man ihn missverstehen kann. Erfolg ist keine Belohnung für Anstrengung oder Dickköpfigkeit. Da kannst Du ruhig 25 mal hintereinander bei DSDS antreten. Wenn Deine Stimme nix ist, ist alles nix.
Wohl aber stimmt, dass man nicht vorschnell aufgeben soll. Wenn man unbedingt schreiben muss, dann kommt der DRang irgendwo her, wo auch ein Mindestmaß an Talent vergraben liegt. Wenn man allerdings nur ein berühmter Autor werden will, ist das ein Wunschdenken ohne Substanz. Wenn aber Talent da ist, dann wird man während der Beharrungszeit dazu lernen und besser werden. Auch King hat zunächst nur Absagen kassiert.

Und am Ende noch einen Ratschlag von mir: Folge nicht den Ratschlägen von falschen Propheten.  :darth:

Liebe Grüße
Trippelschritt

Coppelia

#391
Danke, @Grey. :knuddel:

Bei dem zweiten stimme ich dir absolut zu, und wenn man den Tipp im Sinn von "versuch etwas anderes und gib nicht auf" auffassen kann, gehe ich auch mit ihm konform. Nicht aber mit "es klappt nicht, weil du dich nicht genug angestrengt hast, du faule Socke, du hättest es ja sonst geschafft". ;)

Was den Punkt betrifft "schreib doch einfach das, was du liebst, so, dass es marktkonform ist", ist mir beim Lesen aufgefallen, dass ich das auch mittlerweile nicht mehr so gut hören kann. (Bitte nicht krumm nehmen, dass ich das sage). Denn: Genau das versuche ich seit mittlerweile 20 Jahren, und ich versuche es noch.
Und entweder bekomme ich es trotzdem nicht hin, was viele Gründe haben kann, oder ich bekomme es vielleicht sogar hin, weiß aber nichts davon, weil es irgendwie doch nicht die Lösung des Problems war. Für den ersten Fall habe ich zahllose Ansätze, Versuche, neue Versuche, Weiterbildungen, Recherchen, Befragungen, Betalesen, Umschreiben, neu schreiben und was man sich noch alles vorstellen kann, hinter mir, um das Problem zu beheben. Ich habe dadurch sicher viel gelernt, es aber nicht gelöst. Blieben dann Gründe, die sich schwer bis gar nicht beheben lassen. Im zweiten Fall ... tja.

Ich bin jedenfalls froh, dass ich noch immer schreibe, und ob erfolgreich oder nicht, ich gedenke es auch weiter zu tun und auch weiter neue Ideen zu entwickeln. Schließlich ist es mir trotz allem wichtig, dass diese Geschichten erzählt werden.

Vor die Wahl gestellt, ob ich gern erfolgreich wäre mit etwas, was ich nicht schreiben will, würde ich vermutlich nicht definitiv "nein" sagen. Es ist eher so, dass es mir, wenn ich überhaupt Erfolg beim Schreiben hätte, berufliche Möglichkeiten eröffnen würde, die ich momentan in meinem Leben nicht habe. Das würde sicher nicht bedeuten, dass ich meinen Traum leben könnte, Schriftstellerin zu sein, aber ich hätte vielleicht eher die Möglichkeit, mit schreibnahen Tätigkeiten nebenberuflich etwas zu verdienen und damit die reguläre Arbeit zu reduzieren. Das würde meine momentanen beruflichen Optionen verbessern. Das ist aber eher pragmatisches Denken und hat wenig mit Herzblut-Schreiben zu tun, sondern eher mit meinem derzeitigen Brotjob.

FeeamPC

Der Faktor Glück gehört immer dazu. Und der ist unberechenbar, für den gibt es kein "Schreib dies und das, damit du Glück hast". Nicht mal das beste Marketing der Großverlage schafft es manchmal, ein Buch zum Erfolg zu bringen. Okay, mit diesem Marketing sind die Chancen größer, aber eine Garantie ist es nochlange nicht.
Glück ist, wenn das richtige Buch zur richtigen Zeit den richtigen Leser findet und ihn so begeistert, dass der eine Kettenreaktion lostritt.

Und ich kann gut verstehen, Coppi, dass du Freiheit von deinem Brotjob suchst. Aber das schaffen 99,9% aller Autoren nicht. Weil ihnen eben dieser Faktor "Glück" nicht zugefallen ist.

Feuertraum

Zitat von: FeeamPC am 15. September 2019, 11:44:50
[...] dass du Freiheit von deinem Brotjob suchst. Aber das schaffen 99,9% aller Autoren nicht. Weil ihnen eben dieser Faktor "Glück" nicht zugefallen ist.

Und doch gibt es noch genug "Weise", die behaupten, das ganze hat mit Glück nichts zu tun, sondern sei das Ergebnis harter Arbeit und enormer Willenskraft ... ::) >:(
Ein Bekannter von mir liebt Bier so sehr - ich bekam als Schutzimpfung gegen Corona Astra Zenica, er Astra Pilsener ...

Coppelia

#394
@Feuertraum
Ich denke, harte Arbeit und enorme Willenskraft stecken auch beim Erfolg (jedenfalls sehr oft, vermutlich nicht immer) dahinter. Aber die kann es halt auch da geben, wo der Erfolg ausbleibt.

Christopher

Zitat von: Trippelschritt am 15. September 2019, 10:07:25
Wenn man unbedingt schreiben muss, dann kommt der DRang irgendwo her, wo auch ein Mindestmaß an Talent vergraben liegt. Wenn man allerdings nur ein berühmter Autor werden will, ist das ein Wunschdenken ohne Substanz. Wenn aber Talent da ist, dann wird man während der Beharrungszeit dazu lernen und besser werden. Auch King hat zunächst nur Absagen kassiert.

Ich mag das Wort "Talent" - oder das, was die meisten damit meinen, wenn sie es sagen - nicht. Wenn da eine Violinistin Dinge tut, die wie Zauberei aussehen oder ein Fußballer zu den besten der Welt gehört oder, oder, oder... Dann wird gerne das Wort "Talent" in den Mund genommen und gemeint: Der hatte etwas bestimmtes bei seiner Geburt, das ihm das leicht gemacht hat, so gut zu werden. Besser als alle Leute, die so etwas nicht haben, je werden können.

Es redet Leistung und jahrelange Übung klein und schafft eine Ausrede für jeden, der nicht jahrelang üben will. Ich hab halt kein Talent, warum also überhaupt versuchen? Ich könnte mich daher am ehesten mit dem Gedanken hinter der Aussage 2 anfreunden, auch wenn sie so in den Raum gestellt natürlich falsch und ein Schlag ins Gesicht ist. Es ist, gerade bei uns, auch sehr viel Glück. Wie Fee schon sagte. Es hat tatsächlich nicht unbedingt mit Können zu tun.

Als Beweis für meine Hypothese werfe ich mal einen Satz aus "Twilight" in den Raum, über den ich kürzlich im Internet gestolpert bin (ich würde sowas nie lesen):

"Aro started to laugh. "Ha, ha, ha," he chuckled."

Ich denke, wir sind uns einig, dass das nun wirklich keine handwerklich gute Schreibe ist. Von der Story und allem mal völlig losgelöst. Wurde trotzdem verlegt und war ein großer Erfolg. Glück. Am handwerklichen Können kann's nicht gelegen haben.
Be brave, dont tryhard.

Trippelschritt

Ich denke, man sollte nicht nach dem einen Faktor suchen, der einen Erfolg garantiert. Es muss dazu vieles zusammenkommen. Für mich sind es mindstens fünf Dinge, die die Chancen verbessern:

1. Eine gute Erzähltechnik. Da gibt es wirkliche Naturtalente, an deren Lippen man klebt.
2. Viele Ideen vom Thema bis zum Einzelwort. Nenne es Fantasie oder sonst etwas.
3. Ein Gefühl für Sprache und Schreibhandwerk
4. Es gibt so etwas wie den Zeitgeist. Wer den als einer der Ersten trifft ...
5. Glück

Vorhersagen lässt sich der Erfolg kaum. Wenn das möglich wäre, hätten es die Verlage einfacher.
Mit Ausnahme des Glücks lässt sich alles bis zu einem gewissen Grad erlernen. Erzähltechnik, Ideenfindung, guter Stil und sogar den Zeitgeist kann man spüren, wenn man sich lange damit beschäftigt. Für alles braucht man aber auch ein Mindestmaß an Begabung. Ob man die hat, findet man leicht heraus. Die gute Botschaft ist; Fleiß kann einen Teil der Begabung ersetzen. Nur beim glück wird es schwierig.

@ Christopher
Ich denke nicht, dass jemand, der Begabung für eine Grundvoraussetzung hält, gleichzeitig jahrelange Übung kleinredet. Spitzenleistungen entstehen nur, wenn diese beiden Dinge zusammen kommen. Ü Über die jeweilige Bedeutung dieser beiden Anteile möchte ich allerdings kein Urteil abgeben.

Liebe Grüße
Trippelschritt

Zit

#397
Wenn ich von Talent oder Begabung lese – :hatschi: Bin da bei Christopher: Wir wissen nicht, mit was die Menschen im Laufe ihres Lebens alles zu tun hatten, dass sie sich dann gerade für das Tätigkeitsfeld entschieden haben, in dem sie glänzen. (Bei Intelligenz lass ich noch mit mir reden. Einen IQ von 150+ kann man sich nicht erarbeiten. Oder doch? Aber alles andere? Ergebnis von Prägung und Förderung.)

Da hab ich im Urlaub einen kurzen Beitrag auf CNN zu einem Buch gesehen, in dem der Autor sagt, dass die Leistungsgesellschaft dazu führt, dass reiche Eltern ihre Kinder besser mit Bildung versorgen können (Bezahl-Schulen, Elite-Unis) und Kinder aus Arbeiterfamilien oder auf staatlichen Schulen gucken in die Röhre. Ist jetzt nichts Neues, aber wenn wir das zu Ende denken: Es gibt sicherlich auch Autoren, die mit besseren Startbedingungen dastehen als andere und deren Erfolg davon dann maßgeblich abhängt. Das können Privilegien sein wie Geschlecht, Hautfarbe, Fotogenität, Alter oder Wohnort (im Sinne von = Land), bereits bestehende, berufliche Connections (Lektoren, die ebenfalls schreiben und publizieren?/ Autoren mit Interessanten Biografien oder 5-Minuten-Fame, die sie mal hatten, und das sie im Nachgang nutzen, um etwas zu publizieren) oder andere Bedingungen wie eine Literaturagentur, wen kenn ich im angestrebten Berufsumfeld, wer führt mich in dieses Umfeld ein, was ist gerade zufällig total Trend, das ich auch schreibe, etc. pp. Mit harter Arbeit hat das null zu tun. Das sind alles Dinge, die monetären Erfolg und öffentlichen Applaus begünstigen können bevor der Autor auch nur ein Wort geschrieben, geschweige denn veröffentlicht hat. Und selbst dann wissen wir ja, dass man auch, wenn man alle Kästchen abgehakt hat, trotzdem 'nen Rohrkrepierer hinlegen kann. ::) Aber wem erzähl ich das? Wisst ihr ja alles. ;)
"I think therefore I am
getting a headache."
Unbekannt

Christopher

Zitat von: Zitkalasa am 15. September 2019, 16:17:41
Ist jetzt nichts Neues, aber wenn wir das zu Ende denken: Es gibt sicherlich auch Autoren, die mit besseren Startbedingungen dastehen als andere und deren Erfolg davon dann maßgeblich abhängt. Das können Privilegien sein wie Geschlecht, Hautfarbe, Fotogenität, Alter oder Wohnort (im Sinne von = Land)
...

Da sagst du was. Ich kenne jemanden, für den ist das was wir hier haben Jammern auf ganz hohem Niveau. Er schreibt viel und was ich mitbekommen habe fantasievolle, gute Geschichten, ist dazu ein guter Künstler (Charaktere selber zeichnen etc.), kommt mit social media gut klar usw. usf.
Aber:
Er ist Finnländer. Der Buchmarkt da ist im Vergleich zum deutschen lächerlich klein. Da haben wir es noch echt gut. Bei uns gibt es verhältnismäßig viele Leser. Denkt mal an kleinere Länder mit eigenen Sprachen. Stellt euch vor, ihr müsstest in einer fremden Sprache (klugerweise würdet ihr Englisch wählen) versuchen, so gut zu werden wie ihr jetzt seid. Und dann noch besser. Denn ihr habt das Handicap, dass jeder Verlag/jede Agentur euch erst mal komisch angucken wird, wenn auffällt, dass ihr kein Muttersprachler seid  ::)
Be brave, dont tryhard.

Angela

ZitatEr ist Finnländer. Der Buchmarkt da ist im Vergleich zum deutschen lächerlich klein.
Ich war im Sommer in 'kleinen' Ländern und dort in Buchläden, exakt mein Gedanke, da lagen auch viele englische Bücher, die sind dann noch zusätzliche Konkurrenten.
Wir Deutschen bedienen einen recht großen Markt, dass darf man nicht vergessen.

Sascha

Aussage 2 geht mir schon lange gehörig auf die Nerven. Gerne auch in der Formulierung: "Jeder ist seines Glückes Schmied".
Sehr beliebt bei FDP-Jüngern. Denen, die – um im Bild zu bleiben – in eine vollausgestattete Schmiede samt Personal hineingeboren wurden. Und sie halten es denen vor, die bei der Geburt nicht mal das klitzekleinste Hämmerchen hatten.

Ja, es gibt die Fälle, in denen der berühmte Tellerwäscher zum Millionär wurde oder der Nobody zum Starautor. Aber wie Volker Pispers es mal so schön sagte: Das ist wie beim Lottospiel: Es kann zwar theoretisch jeder Millionär werden ... aber eben nicht alle.
Die einen schuften sich den Buckel krumm – oder schreiben sich die Finger wund – und kommen nie auf einen grünen Zweig, den anderen scheint die Sonne aus dem A...nus, und man schmeißt ihnen den Erfolg geradezu hinterher. Und dazwischen gibt es unendlich viele Abstufungen.

FeeamPC

Was die englische Sprache und Nicht-Muttersprachler angeht- in Amerika gibt es verdammt viele Autoren, denen jeder Engländer attestieren würde, die englische Sprache nicht zu beherrschen. Und selbst die amerikanische Version lässt dort im Land der unbegrenzten Möglichkeiten manchmal deutlich zu wünschen übrig.
Will sagen, als Nicht-Muttersprachler auf Englisch für den amerikanischen Markt zu schreiben, ist nicht so schwierig, wie man erst denkt.
Nur das Korrektorat ist noch wichtiger als im Deutschen.

Amanita

#402
Ich denke mir, an Punkt zwei ist schon was dran. Natürlich kann und sollte man sich Gedanken darüber machen wie bestimmte Punkte bei potenziellen Lesern ankommen und sich möglichst viel informieren, aber wenn man etwas schreibt, was einen selbst überhaupt nicht interessiert, weil es (angeblich) markttauglich ist, ist das meiner Meinung nach auch nicht mehr "besser" als irgendein anderer "Brotjob", der nicht unbedingt Spaß macht, dafür aber Geld einbringt. Und letzterer hat dann den Vorteil, dass das Geld im Normalfall doch verlässlicher und planbarer fließt.
Wobei es natürlich auch noch vieles zwischen "der Herzensgeschichte" und etwas, was einen überhaupt nicht interessiert, gibt. Der wirkliche Reiz beim Schreiben ist aber schon die Geschichte, die man selbst dringend erzählen möchte zu Papier und im Ideal an den Leser zu bringen und nicht das Ziel, in irgendeiner Form mit etwas Geschriebenem Geld zu verdienen. Wer keine Geschichte(n) hat, die erzählen möchte, aber gerne möglichst viel Geld verdienen möchte, ist mit einer anderen Berufswahl vermutlich besser bedient.

Zu Punkt zwei kann ich nur allgemein sagen, dass alle diese "Motivationssprüche" eins gemeinsam haben. Für Menschen in manchen Situationen können sie tatsächlich hilfreich sein, aber gleichzeitig gibt es andere, wo sie das Gegenteil bewirken, weil sie in der aktuellen Situation überhaupt nicht hilfreich sein.
Beim Thema Talent denke ich schon, dass man es nicht völlig vernachlässigen darf. Die heute teilweise populäre Vorstellung "alle Menschen sind überall gleich gut und wenn nicht, liegt das nur daran, dass sie "benachteiligt" sind, kann ich nicht unterschreiben. Bei vielen Dingen, ich denke da gerade an Sport oder Musik gibt es durchaus Menschen, die sich von Anfang an leichter tun. Wenn dann Fleiß und das passende Umfeld dazukommen (wo wirklich die "Beanchteiligung" ins Spiel kommt"), leisten diese dann Großes auf ihrem Gebiet. Wenn aber einer dieser Faktoren fehlt, ist die Wahrscheinlichkeit das zu schaffen eher gering. Das bedeutet nicht, dass der Talentierte mit dem richtigen Umfeld nicht hart arbeitet, aber es heißt im Umkehrschluss eben auch, dass nicht jeder, der nicht mit ihm mithalten kann, selber schuld ist, weil er zu wenig tut.
Ich bin mir aber nicht sicher, wie wichtig Talent beim Schreiben wirklich ist. Kann man Fantasie, Kreativität, den Wunsch Geschichten zu erzählen als Talent bezeichnen, oder ist das etwas anderes? Ich würde auf jeden Fall behaupten, dass zum Schreiben das Umfeld ein wesentlich kleineres Gewicht hat als bei vielen anderen Dingen, denn Zugang zu Büchern als "Training" ist in unserer Gesellschaft doch für die allermeisten möglich. Mein zweites Hobby Reiten steht im krassen Gegensatz dazu. Da verhilft in aller Regel weder Fleiß noch Talent zu großen sportlichen Erfolgen, wenn Geld und/oder Vitamin B fehlen.
Ob das Buch dann aber tatsächlich erfolgreich wird, hat wie schon viele geschrieben haben, auch recht viel mit Glück zu tun.

Edit: Irgendwie scheine ich hier aus was geantwortet zu haben, was aus einem anderen Thread kam mit ähnlichem Thema kam. Werde ich dann später nochmal nachschauen.


Marta

Ich finde beide Sprüche nicht falsch, aber in der genannten Version unmöglich.

Aussage 1: Du musst das schreiben, was du wirklich liebst, und daran glauben, und dich nicht um den Markt kümmern, dann wirst du auch erfolgreich.

Der letzte Teil ist Blödsinn. Was ich aber denke ist Folgendes: Um eine erfolgreiche Autorenkarriere zu haben, sollte man das schreiben, was man liebt. Einfach, weil Schreiben emotional anstrengend ist. Wenn man nicht das schreibt, was man liebt, dann läuft man Gefahr auszubrennen. Und an einen Job, den man nicht mag, kommt man auch leichter. UND Stories, denen man die Leidenschaft des Autors anmerkt, sind meistens ein ganz kleines bisschen besser.
Aber ein Autor, der nur Regenwurm-Krimis in Reimform schreiben will, wird nie davon leben können. Egal, wie sehr der für seine Geschichten brennt. Das gibt die Zielgruppe nicht her. Also, das glaube ich zumindest.

Aussage 2: Du schaffst es, wenn du dich genug anstrengst.

Richtig wäre: Wenn du dich anstrengst, verbesserst du deine Chancen, es zu schaffen. Ein Buch, das nicht geschrieben wurde, kann nicht gekauft werden. Eins, das nicht veröffentlicht wurde, ebenfalls.

Oh, und mir ist eingefallen, dass ich was zum Thema "Dinge, die ein Autor nicht hören will" beizutragen habe.  ;D

Die Situation: Eine Unterhaltung mit meinem Vater.
Mein Vater: hat gerade ein Buch gelesen, in dem ein Autor vorkam
Ich: Autorin von ca. 10 Büchern, lebe vom Schreiben

Mein Vater: "Autoren machen das ja so und so."
Ich: "Ja, aber ICH mache das so und so. Geht auch."
Mein Vater: "Nein, Marta. Ich meinte RICHTIGE Autoren."

Wie stolz er doch auf mich ist. Ausnahmsweise habe ich mich mal nicht darüber aufgeregt sondern gelacht. "Richtige Autoren" ist inzwischen ein Running Gag bei meinem Freund und mir.

Alia

"Richtige Autoren"  :rofl:
Passend dazu ein Statement meiner Tochter: "Ich werde später auch Autorin. Aber dann schreibe ich RICHTIGE Bücher."

Nachfrage hat ergeben, dass "richtige" Bücher
1) keine Liebesromane sind
2) definitiv Fantasy (alles andere zählt doch nicht, oder?)