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Pseudonym und Realname - wie strikt trennt ihr eure Identitäten?

Begonnen von Alaun, 22. Februar 2013, 11:48:28

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FeeamPC

Das ist normal. Ich rede auch Autoren oft und gerne mit Pseudonym an, weil ich sonst Gefahr laufe, bei irgendwelchen anderen Gelegenheiten wie z.B. Facebook-Postings versehentlich den falschen (also den realen) Namen zu verwenden.

Kerstin

Danke für deine Antwort!
Hmm, und wie antworte ich dann? Mit meinem Pseudonym? Das fühlt sich irgendwie so falsch an.  ???

Leann

Antworte doch mit deinem Realnamen und setze dein Pseudonym in Klammern oder mit Schrägstrich dahinter. Ich finde es auch ein bisschen seltsam, dass Verlagsmitarbeiter dich mit Pseudonym anschreiben.

FeeamPC

Ich antworte in so einem Fall immer mit der Kombination Name/Pseudonym bzw. umgekehrt.

Kerstin

Dank, gut zu wissen. Ich hatte wirklich keine Ahnung, wie man das macht.
Als ich mit Name / Pseudonym geantwortet habe, kam in der nächsten Mail "Liebe Frau Pflieger alias Julia Corbin," und ich dachte nur, *ups*, das kam wohl falsch rüber.

Pandorah

Ich schreibe unter meinem (offenen) Pseudonym, also agiere ich in der Öffentlichkeit auch unter dem Pseydonym. Dazu gehört für mich auch der E-Mail-Verkehr. Also an meine Gay-Romance-Mailingliste schreibe ich als Kaye. Auf meinem Sylvia-Blog schreibe ich als Sylvia. Und je nachdem, wie mich die mailende Person anschreibt, unterschreibe ich meist auch. Viele kenne mich ja auch weder als Sylvia noch als Kaye, sondern als Pan(dorah). Wenn die mich über beispielsweise die Kaye-ML anschreiben, aber mich als Pan ansprechen, antworte ich auch mit "Liebe Grüße Pan" oder so.

Sascha

Eigentlich 'ne gute Übung, wenn man später mal eine kriminelle Karriere anstrebt. Da muß man ja auch die verschiedenen Tarnidentitäten ständig auseinanderhalten. 8)

Marta

Zitat von: Sascha am 20. Januar 2017, 09:39:19
Eigentlich 'ne gute Übung, wenn man später mal eine kriminelle Karriere anstrebt. Da muß man ja auch die verschiedenen Tarnidentitäten ständig auseinanderhalten. 8)
Dann bin ich für eine kriminelle Karriere wohl ungeeignet. ;) Ich habe am Anfang ein Pseudonym gewählt, weil ich nicht wollte, dass jemand weiß, dass ich schreibe. Oder was ich schreibe. Ich denke, dass man dabei doch sehr viel von sich preisgibt. Wenn dann Bekannte zum Beispiel etwas »gewagtere« Szenen lesen und Rückschlüsse auf das Privatleben ziehen ... Das wollte ich nicht. Außerdem bin ich unter meinem Realnamen schon Illustratorin und wollte die beiden Tätigkeiten nicht vermischen.
Soviel zu meinen schlauen Plänen.
Leider bin ich so mies darin, dieses Pseudonym zu wahren, dass inzwischen eh alle Bescheid wissen. Wirklich liebe Menschen, die sehr stolz auf mich sind, haben es weitererzählt, und da ich einfach nicht gut lügen kann ... Na ja. Ich habe mich mittlerweile daran gewöhnt. Wenn jemand sagt »Ich lese gerade dein Buch. Bin jetzt bei der Erotikszene auf dem Küchentisch«, werde ich nicht mal mehr rot.
Und weil ich auf Facebook zurzeit viel mit Lesern interagiere, habe ich sogar meinen Namen dort in mein Pseudonym geändert, um meinen wahren Namen besser zu schützen. Es ist ein Chaos.
Als Selfpublisher musste ich übrigens früher meinen echten Namen und meine vollständige Adresse ins Impressum meiner Bücher schreiben. Das war unheimlich. Vielleicht bin ich zu pessimistisch, aber man könnte sich mit seinem Schreiben ja doch Feinde machen. Mir selbst ist noch nichts Schlimmes passiert, aber ich habe schon unschöne Geschichten gehört. Inzwischen nutze ich einen Impressumsservice, dessen Adresse ich verwenden kann.

Sascha

Zitat von: Marta am 20. Januar 2017, 23:51:27
Vielleicht bin ich zu pessimistisch, aber man könnte sich mit seinem Schreiben ja doch Feinde machen. Mir selbst ist noch nichts Schlimmes passiert, aber ich habe schon unschöne Geschichten gehört. Inzwischen nutze ich einen Impressumsservice, dessen Adresse ich verwenden kann.
Oh, das mit dem Feinde machen ist voll mein Thema. ;D Allerdings ist es bei mir für einen Impressumsservice schon zu spät. Sch...egal, ich kämpfe eh am liebsten mit offenem Visier. :wart:

Ahneun

Ich hätte mir auch nicht gedacht, dass ich mir über derartige Sachen einen Kopf machen muss. Doch! Ich muss es! Denn, sollte ich zur Veröffentlichung schreiten, dann werde ich definitiv nicht mit meinem real-Namen auftreten. Das weiß ich.
Der Hintergrund ist der, dass ich in gewissen "Kreisen", mir kein öffentliches Privatleben leisten will. Das heißt, bei gewissen Sachverhalten, muss ich Dokumente unterschreiben. Da meine Unterschrift zwar unleserlich ist, steht aber dennoch in Druckschrift mein Name in der Spalte.
Wenn so ein "Betroffener" diese Dokument von mir ausgehändigt bekommt, wird dieser nichts anderes zu tun haben, in seiner Freizeit doch mal die "Tante Google" zu bemühen um zu erfahren, wer ihm hier rechtlich gegenüber steht.
Zur Zeit bin ich nicht, bzw, sehr schwer zu finden, da sehr viele Handwerksfirmen im Sanitärbereich ihre Vormachtstellung mit meinem Namenszug geltend machen wollen. - mein Glück -

Ich habe mir überlegt, wenn ich eine Lesung abhalten sollte, dann werde ich mit Pseudonym auftreten, werde es aber als Pseudonym ankündigen.
"Der Name -XYZ- ist ein Pseudonym" So, mehr nicht. Wer mehr über mich erfahren möchte, soll mich persönlich fragen.
- Ein Diamant
ist

Sascha

@A9: In Deinem Job ist das ja auch was anderes, da darf man sich natürlich keinesfalls angreifbar machen. So mancher Winkeladvokat verwendet alles, was er kriegen kann.
Wenn ich nach Dir suche, finde ich übrigens einen emeritierten Professor, und zwar mit ziemlich vielen Ergebnissen.

Marta

@Sascha: Jetzt musste ich doch glatt mal nachschauen, was du so schreibst. Ja, ich kann mir vorstellen, dass das nicht jedem gefällt ...  ;D

@A9: Das Schöne an Pseudonymen ist ja auch, dass man sich einen viel lustigeren Namen als den echten ausdenken kann. :) Hast du schon einen Plan? Und ja, ich schätze, in manchen Jobs geht es einfach nicht anders.

Sascha

Zitat von: Marta am 21. Januar 2017, 20:24:22
@Sascha: Jetzt musste ich doch glatt mal nachschauen, was du so schreibst. Ja, ich kann mir vorstellen, dass das nicht jedem gefällt ...  ;D
Das ist noch harmlos gegen das, was ich gerade verzapfe. ;D

Ahneun

@Marta, ja ich hab so einige Ideen, wie zum Beispiel das die Anfangsbuchstaben meines richtigen Namens enthalten sein sollten, muss aber nicht sein. Dann wollte ich einen komplett doofen Namen der z.B. einen Gegenstand benennt, so was wie z.B. "Balken". Irgendwie was Deutsches halt und nix ausländisch klingendes. Ob ich mich auf einen einzelnen Namen oder auf einen zwei, oder mehr teiligen Namen festlegen möchte, darüber hab ich mir auch schon so Gedanken gemacht. Dann wollte ich noch "Tante Google" bemühen, ob es diesen Namen überhaupt gibt, wenn ja, dann muss ich weiter grübeln.

Auf alle Fälle will ich meinen Realnamen vom Pseudonym strikt trennen.
Außerdem hab ich bereits hier im Forum einen entsprechenden Thread, wo es über Pseudonyme geht, gefunden.

@Sascha, oh mir schwant Böses  :hmmm:
Ja, ich suche mich öfters mal über diverse Suchmaschinen, es gibt ja nicht nur "Gogg´l"
- Ein Diamant
ist

JarlFrank

Ich hab mir über Pseudonyme nie Gedanken gemacht, schicke meine Kurzgeschichten an Verlage unter meinem Realnamen und habe auch mein erstes Self-Publishing Buch so veröffentlicht. Natürlich gibt es gute Gründe für ein Pseudonym - meine humoristischen Werke haben oft derben Humor und einige Szenen die mir schon ein "du bist ja echt bescheuert!" eingebracht haben; die seriösen Werke haben gerne mal erotische Szenen oder Protagonisten die eine politisch kontroverse Position vertreten.

Also genau das Zeug, von dem viele nicht wollen, dass es mit ihrem Realnamen assoziiert wird.

... das Problem ist: ich bin zu eitel für ein Pseudonym. Mir macht es nicht so viel aus, wenn Leute die ich kenne wegen meinen Büchern denken ich sei irgendwie seltsam, oder wenn ich mich bei gewissen Gruppen von Leuten mit meinem Geschreibsel unbeliebt mache. Wenn sie mich für was-weiß-ich-was halten kennen sie immerhin meinen Namen! Ein Pseudonym wäre vielleicht schlauer, aber ich mag es lieber wenn die Leser - sowohl die Fans als auch die "Hater" - wissen, wer ich wirklich bin.

Aber jetzt überlege ich zum ersten Mal, mir doch ein Pseudonym zuzulegen - und zwar um verschiedene Genres die ich schreibe zu trennen. Das würde ich natürlich völlig offen behandeln: jeder, der mehr über den Autor wissen will, sollte erfahren können, dass ich unter zwei Namen schreibe. Aber ein oder sogar zwei Pseudonyme sind sinnvoll, wenn man vom Ton her so unterschiedliche Sachen schreibt wie ich. Einerseits ist da die Erotik - wer ein normales Fantasy-Werk von mir liest und dann auf Amazon schaut, was der Autor noch so veröffentlicht hat, möchte dabei wohl eher nicht auf Erotik stoßen. Andererseits gibt's da noch den wirklich over-the-top durchgedrehten Bizarro-Kram, der die meisten Leser ebenfalls irritieren würde. Das Bizarro-Genre ist schon etwas sehr Eigentümliches das im Mainstream eher auf Irritation stößt und sich nur in seiner kleinen Nische bewegt.

Und deshalb finde ich es dann doch ganz sinnvoll, mir für Teile meiner Veröffentlichung ein (oder auch zwei) Pseudonyme zuzulegen. Die Leser meiner seriösen Fantasy und der nicht-ganz-so-bizarren humoristischen wären irritiert wenn sie ein Buch von mir kaufen weil sie meine anderen mochten, und dann ist es plötzlich total wirrer Bizarro-Kram. Die Bizarro-Leser wären enttäuscht, wenn sie ein seriöses Fantasy-Buch kaufen und Bizarro erwarten, weil die anderen Bücher die sie von mir lasen Bizarro waren.

Mir persönlich wär's natürlich lieber alles unter meinem Realnamen zu veröffentlichen.
Aus rein praktischen Gründen ist es aber sinnvoller, Genres, die unterschiedliche Zielgruppen haben, durch Pseudonyme zu trennen.
Stellt euch vor eine bekannte Romanzen-Autorin mit großer Fanbase schreibt auf einmal das nächste Game of Thrones und veröffentlicht es unter dem gleichen Namen... jap.
Für mich der einzige Grund, mir ein Pseudonym zuzulegen. Jetzt muss ich nur noch eins finden, das mir gefällt. Möh.