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Pen and Paper - Rollenspiele

Begonnen von Spinnenkind, 05. Dezember 2010, 16:49:38

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Gerrit und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Waffelkuchen

Zum Thema Weltenbau: Ich starte in zwei Wochen eine Kampagne in Pathfinder 2e und hatte am Samstag die vorbereitende Runde mit meiner Gruppe. Wir hatten schon mal "A Quiet Year" gespielt (kollaboratives Kartenmalspiel, in dem man eine Region mit Monstern (wieder)besiedelt, nachdem die Menschen abgehauen sind) und daraus habe ich die Idee für kollaborativen Weltenbau für die Kampagne mitgenommen. Warum alles selbst machen, wenn man was an die Spieler:innen auslagern kann? ;D

Weil "gemeinsames Google Doc und schreibt eure Erfindungen rein, wenn ihr wollt" in der Vergangenheit nicht geklappt hat, habe ich ein eigenes Minispiel dafür zusammengebastelt. Und weil das so gut funktioniert hat und wir alle riesigen Spaß hatten, wollte ich euch das mal als Anregung dalassen.



"Lorekeepers" - Kollaborativer Weltenbau

Schritt 1: Ich hatte ein prinzipielles Konzept für die Welt, das Klima, zwei große ausgearbeitete Städte und eine grobe Vorstellung der Topographie drum rum. Das Konzept habe ich für die Gruppe auf einer DinA4 Seite zusammengefasst und schon im Vorfeld rausgeschickt, damit sie sich Gedanken zu ihrer Figur machen konnten.

Schritt 2: Auf einer Spielmatte habe ich zur Orientierung ein paar feststehende Punkte eingetragen. Aus "A Quiet Year" hatten wir die Erfahrung, dass es echt schwer ist, mit einer ganz leeren Karte anzufangen - irgendwas zum dran Festhalten ist sehr hilfreich gerade für Spieler:innen, die sich unkreativ fühlen und gehemmt sind, ihre Ideen auszusprechen.

Schritt 3: Meine Spieler:innen haben ihre Figuren ganz grob vorgestellt. Danach mussten sie die Heimatstadt ihrer Figur auf der Karte platzieren und eine drei Wörter lange Beschreibung dazu liefern (z.B. "verschlafene künstlerische Kleinstadt"). Die Spieler:innen wurden dann von mir zu "Lorekeepern" (wir spielen auf Englisch) ihres Ortes ernannt.

Schritt 4: Reihum zieht jeder Lorekeeper eine von mir vorbereitete Fragekarte (z.B. "Wer hat hier Macht und wie zeigt sich das?" "Über welchen lokalen Skandal wird hier auch Jahre später noch gesprochen?" "Wie reagiert der Ort auf Neuankömmlinge?"). Beantwortet wird die Frage aber von den anderen (inklusive Leitung, wobei ich keine Sonderrechte hatte ;D ).

Schritt 5: Der Lorekeeper bestimmt, wer "die Wahrheit" über ihren / seinen Ort gesprochen hat und darf dabei auch mehrere Antworten zu einer Wahrheit kombinieren. Diese Spieler:innen durften zur Belohnung je einen weiteren Punkt auf die Map setzen - z.B. eine Siedlung, ein einzelnes Gebäude (Tempel, Gasthof ...), ein Landschaftsmerkmal ... Dabei habe ich keine Details verlangt, aber die habe ich manchmal gratis dazu bekommen. :D Als einzige Regel habe ich hier einen maximalen Abstand zu anderen bereits feststehenden Punkten auf der Karte eingeführt, um mir genug kreative Freiräume und den Spieler:innen erkundbares Terrain zu sichern.

Schritt 6: So viele Runden davon, wie man gut findet. Wir sind beim Beantworten der Fragen oft sehr ausschweifend geworden und hatten schon nach zwei Runden das Gefühl, die Heimatorte ganz gut zu kennen. Gedauert hat es ungefähr 2 Stunden bei fünf Spieler:innen.

Schritt 7: Den Heimatorten offizielle Namen geben.



Ich bastel gerade eine schöne Karte aus unserem Gekritzel und fülle die Lücken. Für mich steht jetzt schon fest, dass ich nie wieder eine Kampagne ohne so eine Einheit starte - meine Spieler:innen konnten das Setting so auf eine ganz andere Art begreifen und ihre Begeisterung war ansteckend. :vibes: Ich bin sehr gespannt, wie es sich dann auf das tatsächliche Spielen auswirkt.

Ich heb mein Glas und salutier dir, Universum / Dir ist ganz egal, ob und wer ich bin
Fremde - Max Herre, Sophie Hunger

Maja

Aus aktuellem Anlass: Sucht gerade jemand zwei Spieler bzw. würde gern selbst mal (oder mal wieder) spielen, hat aber keinen Meister?

Unsere Rollenspielgruppe hat uns gerade freigestellt, weil wir aus gesundheitlichen Gründen in den letzten Monaten zu selten da waren, aber wir würden gern zumindest über Discord wieder spielen (bzw. leiten). System flexibel, gern Pathfinder (High Fantasy), haben aber auch DSA, Gurps, Shadowrun ... Hauptsache, wieder jemanden zum Spielen haben!

Wir sind nett, geduldig und lernen auch blutige Anfänger gerne an. Bei Interesse bitte PN an mich. :)
Niemand hantiert gern ungesichert mit kritischen Massen.
Robert Gernhardt

Yamuri

@Maja: Also wir würden gerne mal wieder DSA spielen, wären vier Spieler:innen ohne Meister:in derzeit, da Jens und ich nur Torg Eternity leiten. Also falls eine große Gruppe für euch okay wäre und DSA5, dann könnte ich über gmail mal Kontakt zwischen euch und meiner Gruppe herstellen :)
"Every great dream begins with a dreamer. Always remember, you have within you the strength, the patience, and the passion to reach for the stars to change the world."
- Harriet Tubman

Volker

Spielen würde ich auch gerne mal wieder. System flexibel.

Meistern - da bin ich gerade etwas raus, suche noch nach einem schönen System und einer guten Idee, ist aber nicht ausgeschlossen.

Feuertraum

*Pust* *Entstaub*

Hallo an alle Rollenspieler,

der Jäger und Sammler (und nach Möglichkeit alle ausprobieren-Woller) in mir schleicht seit geraumer Zeit um das Rollenspiel "Engel" herum, welches Anfang dieses Jahrtausends bei Feder & Schwert herausgekommen ist.
Ich weiß zwar, es soll(te) zwar mal neu erscheinen, wenngleich auf das System FATE angepasst (ich konnte aber trotz intensiver Recherche im Netz nichts finden, dass es schon auf dem Markt ist), aber davon abgesehen schiele ich ohnehin eher auf das alte "Engel".

Das Teil gibt es für 24 € als PDF in einem Downloadshop in Deutsch (bzw. für knapp 9 € in Englisch als Scan, der aber angeblich wirklich schlecht sein soll).
Da ich aber ein bisschen schwanke, unsicher bin, ob ich es mir zulegen sollte oder nicht, frage ich mal hier nach, ob einer von Ihnen schon einmal Erfahrungen mit diesem Rollenspielsystem gemacht hat.

Neugierige Grüße
Feuertraum
Was hat eigentlich He-Man studiert, dass er einen Master of the universe hat?

Gizmo

Hallo @Feuertraum ,

ich weiß nicht, ob ich Ihnen wirklich weiterhelfen kann, da ich das System nur wenige Male vor einiger Zeit ausprobiert habe.

Wenn es das gleiche System ist, auf das Sie sich beziehen, basiert es wie D&D auf einem W20-System, mit den dazugehörigen Vor- und Nachteilen. Der besondere Kniff an Engel war allerdings ein besonderer "Arcana"-Teil, der mit einer Art Tarotkarten ausgespielt wird. Wo ich mir nicht mehr sicher bin, ist, ob das Würfelsystem zusammen mit den Karten verwendet wird, oder man sich für eines entscheidet (und dann Karten anstelle von Würfeln benutzt). Ich persönlich bin für Kartenspiele nicht besonders zu begeistern, deswegen hat es mich damals nicht so angesprochen. Aber wenn man so etwas mag, ist es sicher sehr interessant!

Zitat von: Feuertraum am 31. Oktober 2024, 16:46:01Das Teil gibt es für 24 € als PDF in einem Downloadshop in Deutsch (bzw. für knapp 9 € in Englisch als Scan, der aber angeblich wirklich schlecht sein soll).
Ich habe jetzt nur mal schnell gegoogelt, daher ist es vielleicht nicht korrekt. Aber angeblich beinhaltet die englische Ausgabe nicht die Arcana-Regeln, sondern nur den Teil mit den W20-Regeln. Falls das korrekt ist, würde ich auf jeden Fall die deutsche Variante nehmen.
"Appears we just got here in the nick of time. What does that make us?"
"Big damn heroes, sir!"
- Joss Whedon's "Firefly", Episode 5, "Safe"

Feuertraum

Hallo @Gizmo,

vielen lieben Dank für Ihre Antwort. Unter uns gesagt: Die deutsche Version ist mir ohnehin lieber, weil ich mich dann nicht jedesmal bei einem  (Internet)Wörterbuch nachschlagen muss, wenn ich ein Wort nicht kenne und mir auch nicht aus dem Zusammenhang hervorzaubern kann (vielleicht sollte ich doch mal Zeit ins Englischlernen stecken?).

Da Sie schreiben, dass Sie das System schon einmal ausprobiert haben, wie war es für Sie? Mögen Sie da ein wenig "aus dem Nähkästchen" plaudern?

LG

Feuertraum
Was hat eigentlich He-Man studiert, dass er einen Master of the universe hat?

Gizmo

Hallo @Feuertraum ,

wie gesagt, hatte ich das System nur kurz und vor einiger Zeit ausprobiert. Ich bin kein großer Fan davon, Karten zu verwenden, um Fähigkeiten einzusetzen. Sprich, die Spieler halten Karten auf der Hand, die für Fähigkeiten, Zaubsprüche usw. stehen und spielen diese aus, wenn sie die entsprechende Fähigkeit einsetzen. Der Gegner kann daraufhin evtl. eigene Karten ausspielen, um die Handlungen zu kontern. Im Prinzip ist das nicht so viel anders als z.B. die Spellslots in D&D, die ja auch nur eine begrenzte Ressource sind. Obwohl beide Arten (Karten und Würfel) ihre Vor- und Nachteile haben, ist es am Ende für mich eine persönliche Präferenz. Ich würfle einfach gern. :)

Ich habe nach unserem letzten Austausch noch einmal kurz recherchiert, und scheinbar verwendet die Würfel-Variante von Engel die Open-Source-Lizenz von D&D. Im Prinzip  funktioniert es also genau wie D&D, möglicherweise mit kleineren Abwandlungen.

Auch wenn meine Gruppe und ich damals nicht so überzeugt waren, dass wie Engel weitergespielt hätten, muss ich aber sagen, dass von den Grundregeln her sehr schnell zu lernen war. Dass wir es haben fallenlassen, lag aber sicher nicht nur an den Regeln, sondern hatte natürlich auch mit dem Setting zu tun. "Vampire the Masquerade" (auch bei Feder&Schwert, vermutlich haben wir deshalb beide versucht) lag uns da einfach mehr.

Es tut mir leid, dass ich Ihnen nicht mehr dazu sagen oder genauere Auskünfte geben kann.

LG,
Gizmo
"Appears we just got here in the nick of time. What does that make us?"
"Big damn heroes, sir!"
- Joss Whedon's "Firefly", Episode 5, "Safe"

Feuertraum

Guten Morgen Gizmo,

sorry, dass ich erst jetzt antworte, aber ich bin gestern erst sehr spät an meinen Rechner, weil ich nur schnell nach Mails schauen und auch noch etwas anderes gucken wollte und ehrlich gesagt so hundemüde gewesen, dass ich keinen Satz geradeaus geschrieben hätte.

Danke, dass Sie Ihre Erfahrung mit mir teilen.
Wir beide haben übrigens dieselbe Information, was das freie D20 von D&D angeht im Netz gefunden.
Was ich übrigens sehr spannend finde: "Die Chroniken der Engel" (bzw. nur "Engel") scheint wirklich ein System zu sein, dass die Seiten spaltet: Ich habe sowohl begeisterte Stimmen gelesen als auch Rezis mit "Daumen runter". Hauptargument scheinen da tatsächlich die Karten zu sein. Ich kenne es halt selber nicht, möchte es aber gerne einmal ausprobieren (zumal ich ohnehin ein sehr wissbegieriger Mensch bin und auch einmal Pfade betreten möchte, die eine andere Zufallsbegegnung mit sich bringen. Das ist übrigens auch einer der Gründe, weshalb ich gerne einmal das deutsche (poetische) Rollenspielsystem "Karma" ausprobieren will, bei denen mittels langen und kurzen Stäben eine Entscheidung hervorgerufen werden soll. "Karma" ist übrigens auch bei Feder und Schwert erschienen).

Apropos Feder und Schwert: In einem Punkt muss ich Ihnen (laut meiner Recherche) widersprechen: "Die Chroniken der Engel" (respektive nur "Engel") haben im eigentlichen Sinne nichts mit WoD zu tun.
Ja, White Wolf hat die Lizenzen fürs System gekauft, und ja, White Wolf ist der Verlag für WoD-Systeme.
Aber: Die deutschsprachige und die englischsprachige Version sollen sich sehr stark voneinander unterscheiden, was einerseits dem religiösen Teil des Systems geschuldet ist, andererseits auch mehr der WoD-Thematik angepasst.

Das Vampire-Regelwerk habe ich auch, allerdings von Ulissis-Spiele. Sie dürften das wohl übernommen haben, nachdem Feder und Schwert leider seinen Betrieb aufgegeben hat.
Allerdings gab es eine Zeit, in der ich mit Vampire nichts mehr zu tun haben wollte. Ich bin zu ersten Mal als 30jähriger damit in Berührung gekommen und leider an eine Gruppe geraten, die es lustig fand, ein 14jähriges Mädchen zu vergewaltigen. Selbst wenn es jetzt "nur" imaginär war, da war für mich eine Grenze erreicht. Vergewaltigung/sexualisierte Gewalt lehne ich grundsätzlich ab, auch in einem Spiel, und so habe ich mich von der Gruppe getrennt.
Dann gab es aber so einige Menschen, die mir erklärt haben, dass diese Situation rein gar nichts mit dem System zu tun hat, dass die damaligen Spieler eher aus Übermut und Dummheit gehandelt haben und ich deswegen Vampire nicht grundsätzlich ablehnen sollte.
Naja, und knapp 25 Jahre später habe ich mich dann doch überzeugen lassen und mir das Werk zugelegt (allerdings noch nicht ausgearbeitet; es war in dem Fall eher der Jäger und Sammler in mir).

Der langen Rede ohne Sinn: Ich werde mir Engel (deutsche Version) irgendwann einmal zulegen und ausprobieren. Vielleicht mache ich die gleiche Erfahrung wie Sie/Ihre Gruppe, vielleicht finde ich es aber auch klasse.

VG
Feuertraum
Was hat eigentlich He-Man studiert, dass er einen Master of the universe hat?

Gizmo

#159
Hall @Feuertraum , jetzt muss ich mich für die späte Antwort entschuldigen. Ich war im Urlaub und hatte nur sehr eingeschränkten Zugang zum Internet.

ZitatApropos Feder und Schwert: In einem Punkt muss ich Ihnen (laut meiner Recherche) widersprechen: "Die Chroniken der Engel" (respektive nur "Engel") haben im eigentlichen Sinne nichts mit WoD zu tun.
Da haben Sie natürlich Recht. Ich meinte lediglich, dass unser damaliger Spielleiter wohl bei Feder und Schwert geshoppt hatte und wir deshalb so viel von ihnen bei uns in der Runde hatten. :)

Zu Ihren Erfahrung mit Vampire kann ich nur sagen, dass das wirklich an der Gruppe lag. Dass es "imaginär" war, ändert nichts an Ihren Gefühlen und Empfindungen. Diese sind nämlich echt, selbst wenn das Setting fiktiv ist, und es war richtig, die Gruppe zu verlassen. Ich hoffe, Sie geben dem System eine zweite Chance und geraten diesmal an Leute, mit denen Sie sich am Tisch wohl fühlen können.

Halten Sie mich auf jeden Fall auf dem Laufenden, wie Sie Engel fanden, wenn sie die Gelegenheit hatten, es zu versuchen!
"Appears we just got here in the nick of time. What does that make us?"
"Big damn heroes, sir!"
- Joss Whedon's "Firefly", Episode 5, "Safe"

Feuertraum

Zitat von: Gizmo am 30. November 2024, 11:35:18Halten Sie mich auf jeden Fall auf dem Laufenden, wie Sie Engel fanden, wenn sie die Gelegenheit hatten, es zu versuchen!

Hallo Gizmo,

das werde ich gerne tun, wobei ich allerdings nicht sagen kann, wann ich a) mir Engel zulege und b) wann ich dazu komme es auszuarbeiten und c) wann ich dazu komme, es zu spielen.
Leider wohnen Sie zu weit weg, als dass ich Sie zu einer Tischrunde einladen könnte, aber eventuell lässt sich ja mal eine Session übers Internet machen ...;-)

[Vampire]
ZitatIch hoffe, Sie geben dem System eine zweite Chance und geraten diesmal an Leute, mit denen Sie sich am Tisch wohl fühlen können.

Ich hatte vor Kurzem einen Menschen kennengelernt, der sich auf eine "Anzeige" gemeldet hatte, dass wir noch einen zuverlässigen Spieler für unsere Tischrunde suchen. Dieser Spieler sieht es genauso wie Sie, also dass die Gruppe* das nicht besonders gut gespielt hat, will es zudem (neben Chthulhu und Warhammer Fantasy) auch gerne leiten und zwar so, dass es richtig gespielt wird.

LG und einen schönen ersten Advent :-)

* Ich habe erst vor einiger Zeit den Begriff "Session Zero" kennengelernt, bei dem sich die Gruppe abspricht, welchen Themen in einem Rollenspiel draußen bleiben sollen. Hätte man das vorher  gemacht, wäre vielleicht alles anders gelaufen.
Inzwischen gibt es aber auch Systeme, die noch zusätzliche Stopkarten integriert haben. Also wenn ein Spieler oder der Spielleiter mit etwas ankommt, was einem ein schlechtes Gefühl verursacht, kann man eine solche Karte spielen und damit signalisieren: Bitte nicht dieses Thema.

Was hat eigentlich He-Man studiert, dass er einen Master of the universe hat?

Gepard

Hallo zusammen,

ich habe (vielleicht?) mal eine etwas ungewöhnlichere Frage. Hat jemand von euch schon mal versucht seine eigene Fantasywelt aus einem eurer eigenen Projekte für ein DnD umzuwandeln/zu nutzen? Wenn ja, wie hat das so funktioniert? Würdet ihr es im Nachhinein nochmal machen oder empfehlt ihr doch eher die klassischen DnDs?
Abgeshen davon, wie findet ihr die Idee?

Ich selbst hab bisher nicht so viel Erfahrung mit DnD. Ich habe bei ein paar Freunden schon mal ein wenig reingeschnuppert und finde es bisher zumindest interessant. Noch muss ich mich aber wohl erst ein wenig einfinden, da es doch recht viele und unterscheidliche Möglichkeiten, Systeme, Welten und sonstiges gibt.

Da eine Freundin allerdings einfach mal ein komplett eigene Welt und ein eigenes System entworfen hat, dachte ich mir, warum nicht auch mal ausprobieren? Dadurch kam mir dann der Gedanke, dass sich die ein oder andere Welt meiner Buchprojekte dafür eigentlich sehr gut eignet, da sie sich vom Buch unabhängig nutzen lassen und auch unterschiedliche Epochen bieten würden, aus denen ich auswählen könnte. (So kann ich DnD und mein Buchprojekt auch vollständig trennen, abgesehen vom Worldbuilding.)

Mein Hauptproblem ist allerdings, dass ich wohl dringend ein Levelsystem brauche. Die Frage ist nur, welches könnte sich eignen? Habt ihr bspw. bevorzugte Systeme? Oder kennt ihr simple Systeme, die sich wahrscheinlich leicht übertragen und/oder anpassen lassen? Oder würdet ihr euch direkt ein ganz eigens Levelsystem ausdenken? Oder sagt ihr, ews käme generell darauf an, wie eure Welt aufgebaut ist?

LG, Gepard

Feuertraum

#162
Auch wenn ich jetzt kein DnD-Fan bin ...

Was ein relativ simples Levelsystem darstellt, ist die erste Edition von Das Schwarze Auge.
Die gibt es bei Ulissis-Spiele für einen Betrag Ihrer Wahl:

https://www.ulisses-ebooks.de/product/210132/DSA1-AbenteuerBasisSpiel-PDF-als-Download-kaufen?src=newest_recent

Ansonsten: Wenn Sie ein kleines bisschen tiefer in die Tasche greifen wollen: Es gibt "Des Kobolds vollständigensHandbuch des Spieldesigns", welches sich mit dem Erschaffen von Rollenspielsystemen beschäftigt. Meines Wissens ist dies für 20 € zu bekommen.
Was hat eigentlich He-Man studiert, dass er einen Master of the universe hat?

novembercat

Zitat von: Gepard am 23. Januar 2025, 18:59:29ich habe (vielleicht?) mal eine etwas ungewöhnlichere Frage. Hat jemand von euch schon mal versucht seine eigene Fantasywelt aus einem eurer eigenen Projekte für ein DnD umzuwandeln/zu nutzen? Wenn ja, wie hat das so funktioniert? Würdet ihr es im Nachhinein nochmal machen oder empfehlt ihr doch eher die klassischen DnDs?
Abgeshen davon, wie findet ihr die Idee?

Hallo Gepard,
ich mag deine Idee. Ich habe bei DnD bereits versucht, eine eigene Welt zum spielen anzubieten. Ein bisschen ein Problem war, dass ein Spieler DnD wegen der Forgotten Realms liebte und eine klare Erwartungshaltung hatte. Das hat immer wieder zu Spannungen geführt. Die Regeln waren für mich nicht leicht von der Welt zu trennen.
Wenn du Spieler hast, denen die Welt von DnD unbekannt ist, hast du noch das Problem der Balance. Bei DnD hast du viele Variablen, die aufeinander abgestimmt sind. Das kann auf Dauer nerven, denke ich. Jedes Monster hat Stats, und wenn du die gar nicht im Spiel benutzt, gerät alles aus den Fugen. Dann wird der Kampf zu leicht oder zu schwer.

Die Frage ist, wie wichtig dir der Kampf überhaupt ist.

Zitat von: Gepard am 23. Januar 2025, 18:59:29Mein Hauptproblem ist allerdings, dass ich wohl dringend ein Levelsystem brauche. Die Frage ist nur, welches könnte sich eignen? Habt ihr bspw. bevorzugte Systeme? Oder kennt ihr simple Systeme, die sich wahrscheinlich leicht übertragen und/oder anpassen lassen? Oder würdet ihr euch direkt ein ganz eigens Levelsystem ausdenken? Oder sagt ihr, ews käme generell darauf an, wie eure Welt aufgebaut ist?

Ein Levelsystem ist sicherlich gut, um die Sache auf Zug zu halten. Ohne Levels bekommt man glaube ich eher Oneshots, die aufeinander folgen. Das kann auch schön sein und ist toll für Worldbuilding.
Ich habe in einer Kampagne mitgespielt, die mit Cortex+ entworfen wurde. Vielleicht ist das was für dich. Das System lässt sich an deine Welt anpassen. Es hat ein Kampfsystem und gibt dir Regeln für Ereignisse vor.
Oder schau dir Fate an. Auch Fate kannst du auf eine bestehende Welt anwenden. Es hat kein extremes Kampfsystem und das passt, wenn du lieber theater-of-the-mind spielst.
Schau auch mal Apocalypse World an. Die Regeln legen Wert auf die Beziehungen zwischen den Charakteren und wurden für viele Spiele kopiert. Ich glaube, Tales from the Loop hat sich hier bedient. Kämpfe stehen nicht im Mittelpunkt, dafür Auseinandersetzungen.

Generell würde ich sagen, dass man ja mit einem System anfangen kann und der Veränderung gegenüber offen sein kann. Du kannst - und sollst! - dein System deiner Welt (und deinen Spielern) anpassen, bis es genau stimmt. Dabei gilt die goldene Regel, keine Regeln während eines Spieleabends zu ändern, sondern davor oder danach. Irgendwann hast du dann möglicherweise dein eigenes Spiel, komplett mit Regeln, Welt und Figuren.

Ich wünsche dir viel Erfolg bei deinem Projekt!
Ich meine das ganz freundlich.

Gepard

@Feuertraum Vielen Dank für die Tipps! Vorerst wollte ich erst mal sehen, was ich kostenlos so finde, aber kleine Beträge wären durchaus okay, um sich etwas vernünftiges zu organisieren. :D


Zitat von: novembercat am 23. Januar 2025, 19:54:56Ein bisschen ein Problem war, dass ein Spieler DnD wegen der Forgotten Realms liebte und eine klare Erwartungshaltung hatte
Das stelle ich mir sehr ärgerlich vor. Dabei hab ich bisher den Eidnruck, dass jedes DnD doch sehr unterschiedlich sein kann und ich glaube, etwas bestimmtes zu erwarten, ist so eine Sache. Wahrscheinlich sollte das vorher geklärt werden, wenn einem bestimmte Inhalte wichtig sind, ob sie auch in zufriedenstellendem Maß auftreten, damit keien Enttäuschungen oder Spannungen entstehen. Zwar ist es auch Aufgabe auf die Spieler einzugehen, aber wenn etwas nciht in die Welt passt, passt es nicht.

Zitat von: novembercat am 23. Januar 2025, 19:54:56Die Frage ist, wie wichtig dir der Kampf überhaupt ist.
Also in einer der Welten, die sich am besten eignet, wäre Kampf sehr wichtig. In dieser wird sehr viel mit unterschiedlichen Waffen und Magie gekämpft. Das eigentlich auch von allen möglichen Spezies von Menschen über Drachen oder Einhörnern und seltsamen kraturen der Finsternis. Aber stimmt, die brauchen dann ja auch Stats, das hab ich bisher völlig übersehen. 

Zitat von: novembercat am 23. Januar 2025, 19:54:56Ein Levelsystem ist sicherlich gut, um die Sache auf Zug zu halten. Ohne Levels bekommt man glaube ich eher Oneshots, die aufeinander folgen. Das kann auch schön sein und ist toll für Worldbuilding.
Ich brauche fast zwangsläufig ein Levelsystem aufgrund des Settings, da sicher jemand einen Charkter mit Magie spielen würde und Magie in dieser Welt lässt sich trainieren/kann wachsen. Danke auf jedenfall für deine vielen Tipps, ich werde mir die System alle mal ansehen und schauen, ob ich was daraus machen kann. Sie dienen sicher wenigstens als große Inspiration!  :vibes:

Zitat von: novembercat am 23. Januar 2025, 19:54:56Generell würde ich sagen, dass man ja mit einem System anfangen kann und der Veränderung gegenüber offen sein kann. Du kannst - und sollst! - dein System deiner Welt (und deinen Spielern) anpassen, bis es genau stimmt. Dabei gilt die goldene Regel, keine Regeln während eines Spieleabends zu ändern, sondern davor oder danach. Irgendwann hast du dann möglicherweise dein eigenes Spiel, komplett mit Regeln, Welt und Figuren.

Ich wünsche dir viel Erfolg bei deinem Projekt!
Stimmt, das ist auch eine sehr gute Idee und wenn es am Ende etwas ganz eigens werden sollte, wäre das schon auch was.

Vielen Dank!