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Besonders (haptisch und optisch) schöne Bücher

Begonnen von FeeamPC, 19. Dezember 2013, 22:07:23

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Felicity

Was das Material angeht, finde ich es toll, wenn ein Buch in Samt gebunden ist. Roter Samt, das sieht immer so königlich aus, als käme es aus einer anderen Zeit. Aber jetzt wo ich das so schreibe, frage ich mich, ob ich so ein Buch jemals außerhalb von Filmen gesehen habe.
Bei dem Cover finde ich es gar nicht so schlimm, wenn ein Mädchengesicht drauf ist, solange es nicht aussieht wie ein Profilbild auf Facebook, das ist für mich ein absolutes No-go. Genau wie diese Schattenzeichnungen - ein besseres Wort ist mir nicht dafür eingefallen. Vielleicht kennt jemand von euch die Cover der Edelstein-Triologie. Da habe ich mir nicht einmal den Klapptext durchgelesen, weil ich das Cover so schlimm fande.

Klecks

Ich finde auch diese schweren, alten Bücher toll, die aussehen, als hätten sie schon viel erlebt und viele Leser glücklich gemacht.  :wolke:

Felicity

ZitatIch finde auch diese schweren, alten Bücher toll, die aussehen, als hätten sie schon viel erlebt und viele Leser glücklich gemacht.  :wolke:

Ganz meine Meinung! In diesen Büchern liest sich dann auch irgendwie...besser. Der Spruch, man soll ein Buch nicht nach seinem Einband beurteilen, trifft deshalb in meinen Augen auch noch so direkt zu. Es gibt natürlich tolle Bücher mit einem schrecklichen Cover, aber die Optik sorgt ja dafür, ob man das Buch überhaupt aus dem Regal nimmt, um es näher anzusehen.

Pintana

Ein "schönes" Buch muss für mich nicht unbedingt in Ledergebunden sein oder einen Samteinband haben.

Beim lesen finde ich es besonders Bücher schön, die einen festen Hardcover-Einband, am besten die mit den Schutzumschlägen, weil das "Papier" vom Einband sich so schön anfühlt und man es beim Lesen immer unter den Händen hat, dazu noch ein farbiges, dickes Papier als Schmutztitel (korrigiert mich, wenn ich mich mit dem "Fachbegriff" vertan habe) und allgemein dicke Seiten, die unter den Händen noch Struktur haben. Dann noch ein Lesebändchen und der Buchtraum ist für mich perfekt. Mit viel viel Glücke bekomme ich vielleicht auch mal eine eigene Geschichte so hübsch verpackt *träum*

Bei Ledereinbänden hätte ich wahrscheinlich Angst, dass ich das Buch beschädige. Das ging mir mit der Herr der Ringe Ausgabe, die ich von meiner Oma ausgeliehen hatte schon so, der Leineneinband war mir zu empfindlich und die dünnen Seiten erst  ::) Über x-hundert Seiten immer nur ganz vorsichtig umblättern ist echt nicht meins.

Was überhaupt nicht geht und mir den Spaß am Lesen schon nimmt bevor ich das Buch aufschlagen kann sind beispielsweise E-Books mit fürchterlichen Schriften oder diese billig Drucke, bei denen es nicht mal Seitenränder gibt, die Einzüge ganz fürchterlich gesetzt sind und die noch so weiche Cover haben, dass das Buch "um die Ecke" klappt, wenn man es senkrecht hält. Da schlage ich das Buch wieder zu ohne auch nur eine Seite zu lesen.  :gähn:

Felicity

ZitatMit viel viel Glücke bekomme ich vielleicht auch mal eine eigene Geschichte so hübsch verpackt *träum*

Ein "aufwändig" gestaltetes Cover ist doch der Traum für den Autoren, oder? Ich drücke dir auf jeden Fall die Daumen  ;)

Zu den E-Books muss ich sagen, dass ich es sowieso bevorzuge, ein richtiges Buch in der Hand zu haben, das auch nach Buch riecht und bei dem ich die Seiten umblättern kann. E-Books sind zwar praktisch und eine tolle Erfindung, aber für mich geht nichts über das echte Buch. Ich würde es deshalb auch vorziehen, wenn meine Bücher nicht als E-Books verlegt werden - wenn sie überhaupt verlegt werden. 

Hanna

Hier reden alle von Samteinbänden ... sowas habe ich noch nie gehört. Meine Ausgabe der Unendlichen Geschichte ist von 73 und in rotem Buchbinderleinen. Kann es sein, dass ihr Leinen meint? Das ist schon etwas anderes als Samt!

Grundsätzlich kann ich einem schön gemachten Buch nicht wiederstehen. Es gab in letzter Zeit diesen Trend, Bücher wirklich hübsch zu gestalten und ich hoffe, dass der Trend anhält, aber ich fürchte, dass die Rechnung für die Verlage nicht aufgegangen ist. INK zum Beispiel hatte wirklich schöne Ausgaben, die aber für Taschenbücher sehr teuer waren. Sie haben sie nicht verkauft bekommen, obwohl ich am liebsten gleich alle gekauft hätte. Das hatte zur Folge, dass einige Reihen nicht fortgeführt werden konnten und das finde ich noch tragischer als ein anderes Format innerhalb einer Reihe, obwohl ich das auch hasse.
#happyverpeilt oder auch gründlich überfordert ...

Felicity

Also ich für meinen Teil meine tatsächlich Samt. Wie der Samt von Schuhen. Wie schon erwähnt, habe ich in ein Buchhandel noch nie ein wirklich in Samt gebundenes Buch gesehen, aber manchmal taucht es ja in [historischen] Filmen auf  ;) Rote Leinen hören sich aber auch nicht schlecht an.


FeeamPC

Ich glaube, Samteinbände gibt es nur bei Jubiläumswerken von Firmen. Alle anderen Bücher sind ja zum Lesen und nicht nur zum Repräsentieren geschrieben, und da wäre Samt leider wenig brauchbar.
Rotes Leinen ist gut, das ist haltbar, und zwar kaum weniger als Leder.
Die ältesten Bücher in meiner Bibliothek haben den ganz klassischen Halbledereinband, das heißt, Lederrücken, Lederecken, und Marmorpapier als Bezug für die Deckel. Wolkenmarmorpapier, um genau zu sein.

Und was die Buch-Nomenklatur angeht: Das, was direkt am Deckel klebt und meist auch das erste fliegende Blatt bildet, ist das Vorsatzpapier. Danach kommt traditionell (heute immer weniger) der Schmutztitel, auf dessen Rückseite gegebenenfalls ein Frontispitz (Bild), danach erst das Titelblatt. Vorsatzpapier war früher meist ein etwas raueres Papier, weil es ja nicht bedruckt wurde und deswegen nicht geglättet sein musste.

Meine erklärten Lieblinge in Sachen Cover sind aber nicht die ganz alten Bücher, sondern die Bücher aus dem Jugendstil, mit den entsprechenden Ornamenten auf dem Deckel, oft geprägt in Karton und dann mit Leinen bezogen. Die haben dann auch meist ein glattes, sehr schön mit Endlosmustern bedrucktes Vorsatzpapier. Und das i-Tüpfelchen ist es dann, wenn innen auch noch schöne Illustrationen sind.

THDuana

Für mich muss es auch nicht unbedingt Leder sein; die Clothbound Penguin Classics haben mein Herz erobert und die sind "nur" in Stoff eingebunden. Dafür haben sie wunderbare, simple Prägungen, jedes ein eigenes Motiv, das den Roman verkörpert.
Als Geschenk habe ich alle Sherlock Holme Geschichten in einem ledergebundenen Band bekommen, mit Lesebändchen, vergoldeten Seitenrändern und Marmorpapier auf den Innenseiten der Buchdeckel. Wegen seines großen Formates ist das Buch leider etwas ungeschickt zu lesen, aber alle Mal ein schöner Hingucker. :)

Klecks

Mich stört bei Büchern seltsamerweise auch, wenn sie einen "abnehmbaren" Umschlag haben. Wenn man ihn abnimmt, wirkt das arme Buch irgendwie nackt und seines Covers, seines Gesichts beraubt - und wenn man ihn dranlässt, nervt er fürchterlich beim Lesen, weil er ständig verrutscht.  :d'oh:

Zit

Das ulkige mit den Umschlägen ist ja, dass sie das Buch schützen sollen. Seltsamerweise hat sich aber die Covergestaltung auf die Schutzumschläge verlagert und die Leute nehmen lieber die Umschläge ab und rocken den Harteinband runter, was dem Buch an sich nicht gerade bekömmlich ist.

Persönlich achte ich nicht auf die Haptik bei den meisten Käufen, weil ich viel lese und mich mehr die Inhalte interessieren. Ich sammel Bücher auch eher in dem Sinne, dass ich Geschichten sammel. Das normale TB mit schönen gekonntem/ professionellem Cover reicht mir da meist aus. Zumal ich schon eine kleine Schwäche für "Gummibücher" habe, das heißt für Bücher, deren Umschläge und Seiten so gebunden sind, dass ich locker Wellen reinmachen kann, ohne dass sich der Rücken extrem verzieht. Mittlerweile habe ich mich auch an gebrochene Rücken gewöhnt, was meine eigenen Bücher angeht. Ist eigtl. gar nicht so schlimm, wenn sie gelebt und geliebt aussehen.
(Bei Arbeitsbüchern finde ich es dann doch besser, wenn sie HC sind. Wobei die TB-Ausgabe von Kings Leben & Schreiben auch schon einige Zeit mit mir lebt.)

Nervig finde ich es eigtl. nur, wenn billiges Papier verwendet wird, das schnell gilbt und entsprechend irgendwann auseinander fällt. Oder wenn es viel Luft enthält, um die Bücher dicker zu machen und wertiger aussehen zu lassen.

Ansonsten finde ich antiquarische Bücher, die entsprechend anders gebunden sind als heutzutage viel interessanter als leinengebundene Bücher von heute. Einfach weil sie noch eine Geschichte haben, die im Verborgenen liegt. (Und manchmal frage ich mich schon, wer die armen Dinger so zerschunden hat, dass selbst gebundene Bücher auseinander fallen, nicht nur ihres Alters wegen.)
"I think therefore I am
getting a headache."
Unbekannt

Djamena

ZitatVon Herr der Ringe gibt es eine Hardcover-Ausgabe mit Bildern von Alan Lee, allerdings nur auf Englisch, glaube ich. Das ist ein tolles Buch, das hätte ich gern.


@ Alana,

genau die Ausgabe besitze ich. Sehr schönes Buch.

Sternenlicht

Das ist genau de Grund, warum ich mich an ebooks wohl nicht so schnell gewöhnen werde (obwohl ich davon abgesehen eine absolute Computerenthusiastin bin). Das Buch in den Händen zu haben, die Seiten umzublättern, daran zu riechen (besonders wichtig!) - herrlich  :wolke:. Wichtig ist das Papier. Es muss weiß (!) sein, glatt und geschmeidig und ausreichend dick. Gerade englische Bücher haben leider oft so ein graues billig Papier, das dann auch noch absatzlos bis zum Rand hin bedruckt ist :no:.

Zitat von: Klecks am 22. Dezember 2013, 18:18:45
Mich stört bei Büchern seltsamerweise auch, wenn sie einen "abnehmbaren" Umschlag haben. Wenn man ihn abnimmt, wirkt das arme Buch irgendwie nackt und seines Covers, seines Gesichts beraubt - und wenn man ihn dranlässt, nervt er fürchterlich beim Lesen, weil er ständig verrutscht.  :d'oh:
exakt!

Klecks

Ich habe zwar einen Kindle Fire, und ich mag ihn auch - aber eindeutig nicht zum Lesen. Mir fehlt da das Gefühl, ein Buch in der Hand zu haben, das Papier zu berühren und daran zu riechen (wie bei dir, Sternlicht).  :seufz:

Allerdings haben ebooks einen tollen Vorteil. Ich habe vor ein paar Tagen, also noch im alten Jahr, Die Verratenen von Ursula Poznanski an einem Tag verschlungen, in Buchform, und fand die Geschichte so genial, so mitreißend, dass ich Band 2 sofort haben musste. Es war unmöglich, zu warten, es ging nicht anders. Also habe ich mir Teil 2 auf meinen Kindle Fire geladen ... und es war irgendwie nicht dieselbe, schöne Leseerfahrung. Es hat wirklich - bis auf die Geschichte selbst - alles gefehlt, was mir bei einem Buch wichtig ist. :gähn:

Teil 3 wird als Buch gekauft.  :darth:


FeeamPC

@Zitkalasa:
Das in manchen Büchern dickes, "aufgeblähtes" Papier verwendet wird, hat auch technische Gründe. Wenn ein Buch nämlich sehr dünn ist, also nur wenige Seiten hat, dann braucht man das dicke Papier, um einen Rücken zu bekommen, der auch bedruckt werden kann. Meine Druckerei z.B. sagt, dass sie wenigstens o,5 cm Buchrücken braucht, um dort einen Titel draufdrucken zu können.
Für ein Hardcover ist das natürlich leichter zu erfüllen, da kommt ja noch die Dicke der Buchdeckel hinzu.