Tintenzirkel - das Fantasyautor:innenforum

Allgemeines => Tintenzirkel => Thema gestartet von: Dämmerungshexe am 18. Juni 2009, 11:11:54

Titel: Aus Zwei mach Eins ...
Beitrag von: Dämmerungshexe am 18. Juni 2009, 11:11:54
Bei mir ist es mal wieder soweit, das passiert so alle zwei bis drei Monate: ich habe mehrere Grund-Plots für Geschichten und finde bei zwei davon ziemlich viele gleiche oder ähnliche Elemente und ich versuche diese beiden Geschichten miteinander zu verbinden. manchmal geht das gut, manchmal aber auch nicht, weil ich wichtige Details der einen Geschichte weglassen muss damit die andere funktioniert.

Der Auslöser für solche Fusionsversuche sind oft Charaktere die sich stark ähneln, oder Handlungsmuster. Das Dumme dabei ist dass ich, egal wie sehr ich mich auch anstrenge nie beide geschichten vollständig so erhalten kann wie ich sie ursprünglich im Kopf hatte, was ja eigentlich ganz natürlich ist. Es ist aber schwer zu entscheiden welcher Plot welchem Platz zu machen hat, oder welche Charaktere interessanter sind, wo ich tatsächlich etwas verändern kann ohne dem Geist der Erzählung zu sehr zu schaden.

Habt ihr schon ähnliche Erfahrungen gemacht?
Wie geht ihr mit so etwas um?
Was sind eure Kriterien zu entscheiden was Vorrang hat?

Antwortena uf dieses Problem würden michw irklich brennend interssieren - ich bin derweil daran am Plot herumzubasteln  ;)

Dämmerungshexe
Titel: Re: Aus Zwei mach Eins ...
Beitrag von: FeeamPC am 18. Juni 2009, 13:08:23
Ich habe bei meiner letzten Geschichte nach den ersten 80 Seiten gemerkt, daß der Plot nicht genügend Stoff für einen ganzen Roman bot, und daher noch einen zweiten Strang dazu entwickelt. Bei Seite 100 treffen sich dann beide und geben die komplette Geschichte ab.
Zugegeben, das bedeutet mehr Arbeit, weil ich jetzt beide Stränge überarbeiten und so anpassen muß, daß sie sich auch auf den ersten 100 Seiten ergänzen. Aber immer noch besser als ein zu schwachbrüstiges Buch.
Titel: Re: Aus Zwei mach Eins ...
Beitrag von: Kati am 18. Juni 2009, 18:09:06
Ich habe gerade ein ähnliches Problem: Eine Geschichte mit Charakteren, die mir gefallen, einem Setting, dass mir gefällt und einem Plot der für ein Buch einfach nicht ausreicht. Jetzt überlege ich, ob ich mir extra noch etwas ausdenke, oder eine andere Geschichte, bei der ich dasselbe Problem habe, einfach dazumische, was aber Schade um die Charaktere wäre...Ich würde mir natürlich lieber noch etwas für die eine Geschichte ausdenken und die andere erstmal in Ruhe lassen, aber das ist schwer...

LG,

Kati
Titel: Re: Aus Zwei mach Eins ...
Beitrag von: Sprotte am 18. Juni 2009, 18:19:16
So direkt noch nicht.
Aber der achte Maynard-Band besteht eigentlich aus zwei Bänden, die ich durch eine gemeinsame Nebenfigur verknüpfen konnte. Für zwei Bücher wäre es etwas kurz geworden (beide ganz knapp über 300 Normseiten), als Doppelband hat es nette 760 Seiten und paßt.
Titel: Re: Aus Zwei mach Eins ...
Beitrag von: Mogwied am 20. Juni 2009, 01:38:47
Ich  kenne das vom komponieren.
Habe auf meiner Festplatte unzälige in den letzten Jahren komponierte Liedfetzten. Ab und an, verschmelzen bis zu 3 Stück zu einem Song. Bei Plots ist mir das noch nicht passiert, was aber daran liegt, dass ich da nicht so einen großen Vorrat von habe.

Kann das aber übertragen:
1. Natürlich muss ich dann die "Soundschnipsel" umändern, und manchmal tut das weh.
2. Ich entscheide mich immer, was mir am liebsten ist und stelle das ins Zentrum. Das hat dann Vorrang. Von dem Rest bleiben nur die Rahmen.

Einfach ist es übrigens dann, wenn die Teile nacheinander ablaufen, dann braucht man nur eine Überleitung. Wenn man sie mischt, wird es richtig kompliziert.

Hoffe, dass ganze hilft auch der Wortschreiberfraktion und nicht nur mir.  ;D
Titel: Re: Aus Zwei mach Eins ...
Beitrag von: Immortal am 05. Juli 2009, 16:57:14
Ich habe das Problem momentan auch. Allerdings möchte ich einem Plot etwas treuer bleiben und aus einem anderem nur "Verbesserungen" entnehmen. Wie zum Beispiel den tollen Antagonisten *schmacht*

Mein Problem ist dann aber, dass das Ganze zu überladen wird, zu viele Handlungsstränge, die alle irgendwie gegeneinander laufen. Lasse ich den 2. Plot aber weg ist alles wieder zu einfach und ich will einfach nicht auf den Antagonisten verzichten.

Ich gebe zu die ganze Sache ist nicht ganz so einfach. Aber ich finde es schön 2 Plots miteinander verschmelzen zu lassen. Das macht viele Geschichten vielfältiger und dirigiert sie nicht nur in eine Richtung. Aber es ist eine Herausforderung ganz klar. Und man muss sich vor allem überlegen, welchem Plot man eher die Treue hält.