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Grammatikalische Kleinigkeiten

Begonnen von Ratzefatz, 21. November 2007, 06:23:44

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Klecks

Das habe ich mich auch schon so oft gefragt! Danke für die Info, jetzt muss ich mir darüber keine Gedanken mehr machen.  :d'oh:


Franziska

Eigentlich weiß ich das, aber je mehr ich darüber nachdenke, destor mehr verwirrt es mich.  :d'oh:

wann kommt ein n und wann ein m am Ende?

ist das so richtig?

Er trug einen Anzug aus edlem blauen Stoff?
oder: Er trug einen Anzug aus edlem blauem Stoff?

Sprotte

Variante zwei ist richtig

Das N käme nur zum Tragen, wenn Du vorher einen Artikel mit dem M versiehst:

Er trug einen Anzug aus eineM edleN blaueN Stoff.

Franziska


THDuana

#724
Das spielt in dem Beispiel vielleicht keine Rolle, aber ich wollte das Problem gerade nachschauen und bin bei der Flexion auf zwei Möglichkeiten gestoßen:
(1) beides mal -em, wegen der starken Endung
(2) einmal -em und einmal -en, weil es eine schwache Endung hat. (Quelle)
Ich verstehe nur noch Bahnhof. ??? Kann mir jemand ein Beispiel nennen, in dem "blau" im Dativ steht, auf -em endet und ohne Artikel, damit ich mir das erklären kann?

Edit: Bin doch noch auf eines gekommen, "auf blauem Grund" zum Beispiel. Das Kapitel der starken und schwachen Endungen bei Adjektiven war mir bisher aber noch unbekannt, wieder etwas gelernt!

Norrive

Also ich meine mich zu erinnern, das beide Varianten von Franziska gehen.

Das ist bei diesem Beispiel zwar sinnlos, weil es keinen Bedeutungsunterschied macht aber: Doppel m heißt, dass der Stoff sowohl blau als auch edel ist (was man auch mit einem Aufzählungskomma trennen könnte) ,  bei 'edlem blauen Stoff' heißt es, dass der 'blaue Stoff' edel ist, daher auch die unterschiedliche Endung.

Oder hab ich mir das nur irgendwie selbst eingeredet? Je mehr ich darüber nachdenke, desto verwirrter werde ich gerade ;D

Coppelia

#726
Ja, das ist eine komische Sache. :hmmm: In Latein wäre der Fall völlig klar. Ich hab mal ein bisschen recherchiert und hier einen Unizettel zu dem Thema gefunden.
Zusammengefasst: Man benutzt im Regelfall Variante 2, wie Sprotte gesagt hat.
Wenn das zweite Adjektiv mit dem Substantiv eine Einheit bildet (in Verbindungen wie blauer Dunst, harter Hund u. ä, aber auch in Fällen, wie Norrive sie genannt hat), tritt offenbar häufig Variante 1 auf. Variante 1 kann aber offenbar auch sonst ohne besonderen Grund auftreten.
Interessant, das. :hmmm: Ich kann mich erinnern, dass wir das Thema hier vor Jahren schon mal hatten. Und irgendwie hab ich auch nur das wiederholt, was andere schon gesagt haben. ::) Aber egal. Grammatik ist faszinierend.

Anj

Hallo liebe Zirkler,

ich stehe gerade total auf dem Schlauch. Ich muss heute noch eine Facharbeit abgeben und nun habe ich eine Anmerkung von einer Beta bekommen, bei der ich gar nicht mehr sicher bin.
Welche Variante ist richtig?
"Im weiteren Verlauf werde ich eine Modifizierung der Methode vorstellen, die sich aus meiner Coachingpraxis ergeben hat und durch ihre handlungsorientierte Ausrichtung der Klientin einen Weg zur Veränderung eingefahrener Verhaltens- und Denkmuster ermöglichte."
oder
"Im weiteren Verlauf werde ich eine Modifizierung der Methode vorstellen, die sich aus meiner Coachingpraxis ergeben hat und durch deren handlungsorientierte Ausrichtung der Klientin einen Weg zur Veränderung eingefahrener Verhaltens- und Denkmuster ermöglichte."

Ich hatte die erste und finde auch immer noch, dass sie richtig klingt, aber inzwischen habe ich zwei gegenteilige Meinungen und bin total unsicher.
Und die zweite Frage, wird es lesbarer, wenn ich diesen Einschub mit Kommata abtrenne?

Danke schon mal!
"Wenn du andere Leute ansiehst, frage dich, ob du sie wirklich siehst, oder ob du nur deine Gedanken über sie siehst."
Jon Kabat-Zinn.

Miezekatzemaus

Keine Garantie, aber: Es gibt meines Wissens nach beides. Solange du das ihrer nicht großschreibst, geht das, weil es sich ja auf die Methode bezieht.
Das hatten wir im Deutschunterricht mit folgendem Beispiel: "Bitte grüßen Sie Ihre Frau und ihren Bruder von mir." Das ist grammatikalisch richtig, kann aber genauso auf den Bruder des Angesprochenen bezogen werden. Da es bei dir keine Unsicherheiten diesbezüglich gibt, kannst du es so lassen.
Ich fand den Satz gar nicht so schwer, deshalb würde ich das Komma weglassen - im schlimmsten Fall wird es dann unleserlich.

Churke

Zitat von: Anjana am 19. August 2014, 19:36:31
"Im weiteren Verlauf werde ich eine Modifizierung der Methode vorstellen, die sich aus meiner Coachingpraxis ergeben hat und die durch ihre handlungsorientierte Ausrichtung der Klientin einen Weg zur Veränderung eingefahrener Verhaltens- und Denkmuster ermöglichte."

Der Satz ist nicht falsch, aber wenn du - wie ich - das "die" einfügst, ist er lesbarer.

P.s.: Du hast eine PN.

Anj

Vielen Dank für die Info.

ich hab den Knackpunkt, der den Satz so missverständlich macht gefunden.  :jau:
"Wenn du andere Leute ansiehst, frage dich, ob du sie wirklich siehst, oder ob du nur deine Gedanken über sie siehst."
Jon Kabat-Zinn.

chaosqueen

Anjana, der Satz ist einfach extrem verschachtelt und daher schwer verständlich. In meinen Augen ist aber Variante 1 richtig, ggf. mit Churkes Ergänzung zur leichteren Verständlichkeit. :)

Was den blauen Stoff angeht, hat Norrive es auf den Punkt gebracht: Ist "edel" eine weitere Beschreibung des blauen Stoffs, muss es "Er trug einen Anzug aus edlem blauen Stoff" heißen, ist der Stoff gleichrangig blau und edel, so heißt es "Er trug einen Anzug aus edlem blauem Stoff" - wobei zu meinen Lernzeiten (alte Rechtschreibung!) da auch noch ein Komma zwischen "edlem" und "blauem" gehörte.

Prüfen kann man das, indem man die Adjektive umstellt: Bleibt der Sinn gleich, bekommen sie beide ein "m", verändert er sich, muss die ursprüngliche Stellung beibehalten werden und das zweite Wort bekommt ein "n". :)

Sprotte

Dieser Merksatz ist brillant!
ZitatPrüfen kann man das, indem man die Adjektive umstellt: Bleibt der Sinn gleich, bekommen sie beide ein "m", verändert er sich, muss die ursprüngliche Stellung beibehalten werden und das zweite Wort bekommt ein "n". :)

Feuertraum

Ich hoffe, das ganze fällt noch in den Rahmen "Grammatikalische Kleinigkeiten" Irgendwie stehe ich hier gerade auf dem Schlauch und weiß nicht, wie ich den Satz vollenden muss/kann/darf/soll.

Er musste verhindern, dass der Belgier hinter sein Geheimnis kam. Nur wie? Ein Mord kam selbstverständlich nicht in Frage, und auch jede andere Möglichkeit schien nicht in Betracht ...

Tja, und jetzt grübele ich.

- gezogen zu werden?
- zu ziehen sein
- zu ziehen zu sein?
- gezogen werden zu können?

Weiß jemand von Ihnen zufällig da Rat?

Ich sage schon einmal Danke im Voraus
Ein Bekannter von mir liebt Bier so sehr - ich bekam als Schutzimpfung gegen Corona Astra Zenica, er Astra Pilsener ...

THDuana

... schien nicht in Betracht zu kommen.

So habe ich zumindest instinktiv den Satz vollendet, bevor ich die Vorschläge gelesen habe.