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Sammelthread für gelungene Textstellen

Begonnen von Warlock, 29. Juni 2007, 15:08:38

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Hr. Kürbis

@Maran
Ui, so viele Adjektive? Du traust dich ja was! :rofl:

Maran

#16
Jep  ;D. Aus der Situation heraus ist das schon ganz ok ...

Ist aber ganz interessant, daß sofort auf die Adjektive eingegangen wird und nicht auf den Inhalt  :hmmm:

Warlock

Zitat von: Maja am 29. Juni 2007, 17:28:25
@Warlock
Warum "Namen sind natürlich abgeändert"? Hast du Angst, ich rufe sonst die Polizei?

Nein, nätürlich nicht!  ;D  Es ist nur, damit es besser verständlich ist!

Quidam

Das Wildschwein des Hr.Kürbis hats mir auch angetan! -)

Ich hab auch eine momentane Lieblingsstelle aus meinem Zweitling (Fantasie):

Wieder flammte ein Blitz auf, wieder war da eine Gestalt zu sehen. Die graue Haarige ging in die Knie, weil ihr der Schreck in die Glieder gefahren war. Da war jemand. Unbestreitbar. Kein Haariger, auch kein Hyrania, aber etwas eigenartiges. Mit dem nächsten Blitz erkannte sie die Kreatur: Die siamesische Zwillingswespe. Zwei Oberkörper, die mit dem Unterkörper verwachsen waren. Der böse Manus und der gute Tormod. Der Legende nach wurde der Zwilling gezeugt, als eine Hornisse aus dem feurigen Süden eine Biene bajuwarischer Abstammung vergewaltigte. Sie kamen auf die graue Haarige zugekrabbelt, worauf sie aufsprang und floh.
,,Isse alte Frau, isse schwach. Lassen wir sie doch." Das musste Tormod gesagt haben.
,,Wos hob i gsagt?"
,,Tute mir leide."




Hr. Kürbis

@Maran
Tja, mein erster Gedanke war eigentlich: Hm, ich müsste noch zwei Sätze mehr haben, jeweils vorne und hinten dran... Also mein Interesse ist auf jeden Fall geweckt worden.  :winke:

@Quidam
Da schreibst ja echt "kranken Shit" würde ich sagen, wenn ich der Hip-Hop-Fraktion angehören würde.  8)

Coppelia

Riecht etwas nach Eigenlob, dieser Thread ...  ;D
Na ja, ich hab viele Lieblings-Textstellen, aber eine meiner liebsten ist immer noch eine Aussage in einer Szene, wo ein Selbstmordversuch verhindert werden soll (besagte Person will vom Dach springen). Ist aber wahrscheinlich witziger, wenn man die gesamte Geschichte kennt, denn die Frau trifft ziemlich den Nagel auf den Kopf - und was für einen Blödsinn sie oft redet, ohne es zu merken, kommt auch noch raus.
Ja, und sie verliebt sich später in den Kerl. Aber zu dem Zeitpunkt bringt sie seine Show nur zum Schreien. ;)

Zitat,,Wenn du dich schon umbringen musst", schrie sie ihn an, ,,wieso kannst du dich dann nicht erhängen oder Tabletten nehmen wie jeder andere vernünftige Mensch?! Aber du musst ja immer deinen verdammten dämlichen Extra-Super-Sonder-Auftritt haben!"

LaMaga

Ein lustiger Thread :)
Die Passage hier hat mir selbst so gut gefallen  ;), dass ich eine Kurzfassung davon als Klappentext genommen habe. Zur Szene: Der Graf versucht gerade, eine ziemlich gefährliche Magierin als Profi-Killerin anzuheuern, und sie hat Spaß daran, ihn nervös zu  machen.  ;D

,,Alles, Herr Erngo, wirklich alles lässt sich im Weltenspiel um den richtigen Preis kaufen, einiges um mehr, anderes um weniger Geld."
,,Ah..."
,,Natürlich ist der angemessene Preis nicht immer der, als der er erscheint. Nehmen wir die Liebe, Graf Ferocrivè. Stimmen wir nicht darin darüber ein, dass die Liebe dem Menschenvolk als das kostbarste aller Güter gilt?"
,,Sicherlich, so sagt man..."
,,Und so könnte man meinen, um die kostbare Liebe zu kaufen, bedürfte es unermesslicher Reichtümer. Doch das ist falsch, Graf Ferocrivè. Liebe, die man wahrhaftig sein Eigen nennt, sollte man nicht kaufen. Sie muss einem geschenkt werden."
Nun war der Graf verwirrt. Verdutzt starrte er die goala'ay an.
,,Doch Ihr, mein hochedler Graf, seid nicht gekommen, um mit mir über die Liebe zu reden, von der meinesgleichen ohnehin nur in der Theorie etwas versteht. Ihr seid hier, um den Tod zu kaufen. Nun, auch ein gekaufter Tod ist eigentlich unbefriedigend wie eine gekaufte Liebe, denn dem Tod muss man begegnen."
,,Man kann ihn sich auch verdienen", warf Erngo Ferocrivè ein.
Liarè schüttelte den Kopf. ,,Eigentlich nicht. Denn nie hörte ich von jemandem, der ohne Tod aus dem Weltenspiel geschieden sei, weil er zu dumm war, ihn sich nicht zu verdienen. Aber wenn ich Euch recht verstehe, wollt Ihr dem Schwarzen Meister einen ganz besonderen Tod spendieren. Versteht mich nicht falsch, aber... denkt Ihr, das sei eine sonderlich loyale Idee?"
,,Ich bitte Euch, Meisterin", zischte der Ritter und schaute sich nervös um, ,,Ihr müsst uns helfen!"
,,Nun sind wir schon bei Hilfe? Graf, es mag Euch entgangen sein, aber Hilfeleistungen sind nicht unser Handwerk."
Der Graf stöhnte. Liarè lachte leise.
,,Nennt mir Euer Angebot!"

Maran

#22
@Hr. Kürbis
Vielleicht hätte ich ein paar einführende Worte zur Geschichte schreiben sollen. Tana, eine Elfe, versucht mit dem Troll in Kontakt zu treten, wobei ungeahnte Schwierigkeiten auftreten. Sie durchlebt eine emotionale Achterbahnfahrt, die eben in dieser speziellen Situation in dem "Adjektiv-Bombardement" zum Ausdruck kommt.

Ach ja ... Wildsau ... Dazu fällt mir eine selbsterlebte kleine Geschichte ein.
Ich bin mal während eines Waldspazierganges einer kleinen Rotte mit zwei Bachen und etlichen Frischlingen begegnet. Die hatten überhaupt keine Angst vor mir ... Ich dafür umso mehr. Was also tun? So dunkel erinnerte ich mich an eine Aussage von meinem Tierzucht-Prof in Bezug auf Starken: Groß machen!!!! Ich bin also auf die nächstbeste Bank gestiegen und habe die vorwitzigere Bache dabei beobachtet, wie sie meine Schuhe beschnupperte. :rofl: Nachdem die Rotte mich wohl für uninteressant erachtet hatte und abgezogen war, ging ich nach Hause und redete mit unserem "Hausmeister" darüber. Seine einzige Reaktion war ein wissendes Grinsen und ich erfuhr den Namen der Wildsau. Allerdings war mein "Aufstieg" auf die Bank nicht halb so lächerlich wie das Erlebnis des Dorfpolizisten mit "Luzie". Der flüchtete nämlich auf einen Baum und schickte seinen Dackel nach Hause um Hilfe zu holen ...

Manja_Bindig

Mein Igel... ich liebe Igel. Besonders auf meiner Wirbelsäule.



Er spürte dieses unangenehme Kribbeln, das er immer hatte, wenn er beobachtet wurde.
Dieses scheußliche Gefühl, als ob ein Igel über seinen Hals tappelte. Er kroch seinen Nacken hinauf, dann seine Kopfhaut, ließ ihm dort die Haare abstehen.
Dann zurück in den Nacken und begann zu rollen, teilte sich auf in mehrere Igel, die genauso groß waren. Sie rollten ihm über Arme, Schultern, Rücken, die wirbelsäule hinunter.
Es schüttelte ihn, als hätte man ihn mitsamt Igel in Eiswasser getaucht.
Er drehte sich um.

Grey

DAS ist mal ein originelles Bild... derarme Igel!  ;D

Lavendel

Ich hatte schon irgendwo erwähnt, dass ich die Idee echt witzig finde, oder??? ;)

Manja_Bindig

Ja, ich mag die Textstelle... hab sie heut erst wiedergefunden, ist vor einer Weile verschütt gegangen... ^^°

Hr. Kürbis

#27
Wobei ich mich nicht wirklich zwischen "wohligem Schauer" und "eisigem Schauer" (o.ä.) entschließen kann. Klar, es ist ein negatives Gefühl gemeint, aber Igel sind doch soooooo süß!  ;)

*stellt sich den Igel auf tapsigen Pfoten, mit neugierig schnüffelnder Nase vor, den Nacken hinaufkriechend*

EDIT:

@Coppelia
Tja, ich denke mal, ob die Textstellen hier besonders gelungen sind ist wohl rein subjektiv. Ich selbst würde von meiner Stelle auch nicht unbedingt sagen, dass sie gelungen ist, aber sie gefällt mir ausgesprochen gut. Ob sie nun "gelungen" ist mag jeder für sich selbst entscheiden. Natürlich würde ich mich nicht wehren, dafür mit Lob überschüttet  :d'oh: zu werden...  ;)

Möchtegernautorin

Ich weiß zwar auch nicht, ob das als "gelungen" bezeichnet werden kann, aber der Satz hat mir gefallen. Und weil er leider der letzten Überarbeitung zum Opfer gefallen ist, präsentiere ich ihn eben einfach hier :)

Britanys Worte waren zu einem betörenden Hauchen abgeflaut, das sich prickelnd einen Weg in Evelyns Bewusstsein suchte, es sachte umfing und langsam vereinnahmte.
Her plants and flowers, they're never the same - Blue and silver, it's all her gain
flying dragons, an enchanted would - She decides, she creates
It's her reality
Within Temptation - "World of Make Believe"

Franziska

Das ist eine kleine Szene, die mir gefällt, weil sie im Text wichtig ist und ... na ich mag sie einfach. Passt sogar zum CSD in Köln heute!


Xahir schüttelte den Kopf. Tausend unbeantwortete Fragen beherrschten seine Gedanken.
,,Spielst du mit mir? Kommst du nur zu mir, weil ich König bin? Magst du mich überhaupt? Magst du überhaupt irgendjemanden? Gibt es jemanden, den du liebst? Bist du in mich verliebt Maresch? Was willst du von mir? Was willst du von mir?" Er rieb sich den Kopf.
Er betrachtete Maresch, der gleichmäßig atmete, mit einer Hand die Bettdecke festhielt. Ab und zu bewegte er die nackten Füße.
Was fand er eigentlich an seinem Cousin? Er behandelte ihn, als wäre er irgendein Geliebter, ja als wäre Xahir sein Geliebter und nicht umgekehrt. War es so? Vielleicht war es ja das, vielleicht brauchte er einfach jemanden, der ihn behandelte, als wäre er ein ganz normaler Mensch.
Aber da war noch etwas anderes in Maresch, etwas, das er fast nie zeigte, eine Verletzlichkeit, eine Unsicherheit und diese liebte er, ja deswegen ertrug er ihn überhaupt nur.