Ich war ja so frech und habe meine Seite einfach als Autorenhomepage beschriftet. Nun zweifle ich aber seit Kurzem daran, ob das so seine Richtigkeit hat.
Wer ist denn eigentlich Autor?
Darf ich mich so nennen, wenn ich nur eine popelige Kurzgeschichte in einer Anthologie veröffentlicht habe? Oder ist das eine Bezeichnung für Leute, die regelmäßig veröffentlichen? Sollte ich die Seite dann lieber umbenennen und "Hobbyautorenpage" drüberschreiben?
Du mußt nichts veröffentlich haben, um dich "Autorin" zu nennen. Dann dürfte ich das ja auch nicht von mir sagen, und ich bestehe darauf, daß ich eine Autorin bin. Weil ich schreibe.
Und die Wikipedia gibt mir da Recht:
http://de.wikipedia.org/wiki/Autor
Und mal den ersten Satz zu zitieren: "Ein Autor (lat. auctor Urheber, Schöpfer, Förderer, Veranlasser) ist der Verfasser oder geistige Urheber eines Werkes". Und da steht nirgends, daß dieses Werk irgendwo veröffentlicht worden ist.
Warum fragst du? Hast du Angst, wegen Amtsanmaßung abgemahnt zu werden? :)
Ja, so in etwa... :D Amtsanmaßung, das trifft es ganz gut.
Ich war mir nicht ganz sicher, ob ich diese Bezeichnung tragen darf (Himmel, hört sich das schrecklich an!). Aber jetzt kann ich das ja ohne schlechtes Gewissen tun.
Danke für die Antwort! *allen erzähl, daß sie doch Autorin ist*
ZitatIch war mir nicht ganz sicher, ob ich diese Bezeichnung tragen darf
Autor ist keine geschützte Berufsbezeichnung. Du darfst dich also sogar Autor nennen, wenn du noch gar nichts geschrieben hast und nicht einmal planst, irgendwann was schreiben zu wollen. Es gibt nicht wenige Autoren, die sich darüber sehr aufregen :)
Welchen Sinn es hat, sich mit dieser Bezeichnung zu versehen, muss man im Einzelfall allerdings selbst entscheiden.
Hallo Rei,
natürlich kann sich jede/r Autor nennen. Manche heißen aber lieber Schriftsteller. :)
Erfahrungsgemäß muss man aber damit rechnen, sich quasi "rechtfertigen" zu müssen. Stellt man sich in der Öffentlichkeit (einer Geburtstagsfeier z.B.) als Autor vor, dann kommt in den allermeisten Fällen eine der folgenden Fragen auf einen zu.
"Was hast du denn schon veröffentlicht?"
oder: "Für welchen Verlag schreibste denn?"
oder "Wie heißt dein neustes Buch?"
Wie man damit umgehen will und kann, das sollte man bedenken, solange man unveröffentlichter Schriftsteller ist. Internet oder Fanzines zählen für 98 % der Leute nicht als Veröffentlichung. Auch Anthologiebeiträge zählen 'nicht so richtig', sind aber besser als gar nichts. Am besten ist ein aktueller und lieferbarer Roman und am allerbesten natürlich einer, den jedermann auch kennt ;-)
Nicht zuletzt aus den oben genannten Gründen habe ich mit der Selbstbezeichnung "Autorin" gewartet, bis ich einen Romantitel draußen hatte bzw bis ich regelmäßige Veröffentlichungen vorweisen konnte.
Wenn die Rede darauf kommt, was man so macht, dann kann man auch einfach sagen: 'ich schreibe' - oder 'ich schreibe Geschichten'. Damit stellt man die Tätigkeit in den Vordergrund und daran ist ja nichts Verkehrtes Man bekommt jedoch nicht gleich solche Erwartungen 'übergestülpt'... oder muss sich hochnotpeinlichen Befragungen aussetzen
;)
ZitatInternet oder Fanzines zählen für 98 % der Leute nicht als Veröffentlichung.
Dafür zählen für die meisten Ahnungslosen Veröffentlichungen in DKZV sehr wohl. Wenn man so was vorzuweisen hat, wäre man auf der Feier erst mal wieder aus dem Schneider. So lange, bis die unweigerliche Frage kommt: "Was verdienst du denn so daran?" ;D
eine neugierige Frage:
was bedeutet die Abkürzung DKZV?
@Geli:
Druckkostenzuschußverlag(e). Das ist so ein unschönes langes Wort ...
In dem DKZV, dem ich entkommen bin, war "Autor" übrigens ein sehr negativ belegtes Wort.
Hoi, wieso DAS denn?
(meine Lehrerin bezeichnet sich seit neuestem als Schriftstellerin - sie hatte nen Leserbrief in der Zeitung. *müde lächel*)
Frau K.? *lach* na das passt ja... ::)
Ich würde mich im zweifelsfall eher "Autor von soundso" nennen, aber im allgemeinen lass ich das, weil ich es eh nicht beruflich mache/machen möchte.
Ich denke da genau wie Linda. Wenn mich jemand fragt was ich so tue, dann sage ich, dass ich als freiberufliche Bürokauffrau arbeite und nebenbei schreibe.
Die Meisten fragen dann gleich nach meinem Stundenlohn und jammern mir die Ohren voll, wie unordentlich ihre Papiere sortiert sind.
*ist eh nur sinnloses Gelaber, denn mehr Aufträge habe ich auch nicht bekommen*
Erst danach kommt die Frage, was ich schreibe und natürlich ob ich schon was veröffentlicht habe.
Tja, so ist das Leben halt.
LG
Renate
Naja, wenigstens darf ich mich guten Gewissens Journalistin nennen :( Viel lieber würde ich mir "Schrifstellerin" auf die Visitenkarte schreiben.
Wem sagst Du das?
Ich würde viel lieber einen Vertrag mit einem Verlag haben, anstatt jeden Tag Rechnungen zu buchen, Mahnungen zu schreiben, und Angebote zu erstellen. Mal abgesehen von der Tätigkeit. Elektrogroßgeräte an den Mann / Frau zu bringen.
Aber ich gebe die Hoffnung nicht auf.
LG
Renate
Ich würde auch lieber sagen, "Ich studiere Literatur und Journalismus"(und wehe, ihr fangt jetzt mit den Warnungen mit Journalismus an!), als zusagen: "Ich bin schülerin". *grumm* und noch viel lieber würd ich sagen: "Ich bin erfolgreiche Schriftstellerin." Noch weit davon entfernt.
Wie sollte ich dich vor einem Journalismus-Studium warnen, das studiere ich doch selbst. Aber obwohl ich schon einiges in verschieden Zeitungen und Magazinen veröffentlicht habe, ist der Beruf leider nichts für mich. Nächstes Jahr bin ich fertig. Wahrscheinlich gehe in Richtung Online-Redakteur oder aber PR.
VG
Kristin
@Maja
Da geb ich dir recht. Man darf sich Autor/in nennen wenn man schreibt auch wenn es keine Veröffentlichungen gibt. Kann ja noch kommen oder? :D
Janet
Autor nennen darf sich jeder, wie auch Künstler ... tja, nur ob die Leute das dann ernst nehmen steht natürlich auf einem anderen Blatt!
Ich persöhnlich nenne mich 'Autorin in Ausbildung'. 8)
Und... warum is bei Majas ehemaligen Verlag der Begriff autor negativ?
Ich nenne mich
Poet und Vagabund
Aber da ich keine Visitenkarte habe, spielt das kaum eine Rolle.
Es geht weniger um eine Visitenkarte, als um das Recht, einen Titel in Anspruch zu nehmen. ;)
Ein Tip an alle, die eines Tages hier vorbeischwirren nd mich für ne Irre halten: Wagt niemals, einem Autor seinen Titel abzuerkennen. Er wird euch lynchen.
@ Manja Binding
Und ob! Allein die Anspielung von irgendwelchen Leuten, die überhaupt nix von der Sache verstehen und sie keineswegs nachvollziehen können, reizen mich bis aufs Blut...
Riesar, mein Name hat ein "n" zu viel!! *groll* :pfanne:
;)
Sorry, aber da bin ich n bissl sensibel ;)
*kichert verstohlen*
Oh, sorry *verschwitzt lächelt*...
Jawoll, auch ich nenne mich eine Autorin. Ich schreibe, auch wenn ich noch nichts veröffentlicht habe. Aber wartet nur, meine Zeit wird kommen. Ich rieche das. ;) ;D
Zitat von: Termoniaelfe am 27. Juli 2006, 20:59:33
Jawoll, auch ich nenne mich eine Autorin. Ich schreibe, auch wenn ich noch nichts veröffentlicht habe. Aber wartet nur, meine Zeit wird kommen. Ich rieche das. ;) ;D
Das nenne ich eine gute Einstellung! :jau:
Autor (Heftromanautor) kann sich jeder nennen, aber "Schriftsteller" ist die literarische Adelung des Begriffs. Ein Schriftsteller ist seriös und von den Kritikern anerkannt. Denn er oder sie verfassen Literatur, die man über die nächsten Generationen nicht vergessen wird (oder gerade... ;D)
Alles andere sind "Schreiberlinge", wißt ihr das nicht? :rofl:
Das ist der Grund, warum ich nciht "Schriftstellerin" genannt werden will.
Schriftsteller sind für mich Autoren, die gerne im Unterricht herangezogen werden... und ich weiß, dass ich davon definitiv verschont bleiben werde(zum Glück).
:)
Zitat von: Manja_Bindig am 29. Juli 2006, 22:26:09
Das ist der Grund, warum ich nciht "Schriftstellerin" genannt werden will.
Schriftsteller sind für mich Autoren, die gerne im Unterricht herangezogen werden... und ich weiß, dass ich davon definitiv verschont bleiben werde(zum Glück).
:)
Wirklich? Na ja stell dir mal vor analysiert und seziert u werden...
Tja... was macht man denn im Unterricht anderes mit Büchern?
Nein... das ist der Punkt, wo ich ausnahmsweise froh bin, dass die meisten Literaturlehrer/Literaturwissenschaftler Fantasy nicht als "richtige" Literatur betrachten.
Meine Bücher bleiben vom Unterrichtszerpflücken und -interpretieren verschont.
Oh, das ist gut...
Ich gründe eine Initiative, denn wenn ich mal schulpflichtige Kinder habe, sollen sie Manja Bindig lesen... :snicker:
Meine ältere Tochter hat in der Schule einmal "Der kleine Hobbit" durchgemacht.
Also: auch Fantasy ist nicht sicher. ;D
Allerdings sagt sie, das war bisher das einzig interessante Buch, das sie in der Schule lesen mussten.
hey
ich schließe mich dem rest an. autor kann sich jeder nennen, der gerne schreibt. egal ob er schon das glück hatte veröffentlicht zu werden oder nicht.
ich selbst betitle mich als hobbyautor. da kann man nichts falsch machen und es kommen keine nervenden fragen.
lg bine
Rei, das willst du den Kindern nciht antun, oder? *duck*
@Manja: Das einfach nur, um Dich zu ärgern... um Deine Ängste wahr werden zu lassen :darth: (war ein Scherz! Nicht böse gemeint...!)
Wir haben in der Schule zum Beispiel "Mozart auf der Reise nach Prag" durchgenommen. Ich hätte lieber was anderes gemacht, irgendwas Spannendes... Weiß nicht, eine Anleitung für den Videorekorder oder so... Nein, ich bin der Meinung, in der Schule müssen nicht immer nur die alten Schinken durchgenommen werden. Es gibt soviele Bücher, die sich ebenfalls lohnen würden, besprochen zu werden.
Topic: Ich gehe nun auch selbstbewußter mit dem Begriff "Autor" um und sage nicht mehr "Ich schreibe Geschichten", wenn einer nach meinen Hobbies fragt. Ich bin Autorin, basta. Und wem das nicht paßt, der soll eben nicht fragen :happs:
*grins*
Tja, bei Schulliteratur - Literatur ist ein dreifacher spiegel
a) Spiegel des auors
b) spiegel der Zeit in der sie spielt
VOR ALLEM ABER
c) Spiegel der Zeit, in der der autor lebte.
Und DAS ist etwas, was man üben sollte, nähmlich Literatur ganz von selbst und einfach zu "durchschauen"(wasn icht heißt, dass ich dieses "Zerinterpretieren" mag)
Aber in eine Reihe mit Fontane will ihc trotzdem nicht gereiht werden.
Lieber bleibe ich hübsch bescheiden eine einfache "Autorin".
Und mal ehrlich "Fantasyschriftstellerin"... das klingt irgendwie doof.
Denke auch, dass sich jeder Autor nennen kann, der schreibt. Ob nun für den Buchmarkt oder die Schreibtischschublade, ein Werk ist ein Werk, ob gut oder schlecht, ob fertig oder auch nicht...
Ich selbst würde mich auch eher als Hobbyautor bezeichnen. Da kann man nix falsch machen... Aber als "Möchtegernautoren" bezeichne ich die, die ewig nur am sagen sind: "Irgendwann mal, später, dann schreibe ich auch mal was. Hab nur gerade eben keine Zeit dazu" Aber Ihr werdet lachen, es sind wahrlich die besten Autoren. Oder habt Ihr schonmal ein schlechtes Buch von jemanden gelesen, der nie eins geschrieben hat?
:pfanne:
LG MarkOh
Zitat von: Rei am 30. Juli 2006, 15:07:01
Topic: Ich gehe nun auch selbstbewußter mit dem Begriff "Autor" um und sage nicht mehr "Ich schreibe Geschichten", wenn einer nach meinen Hobbies fragt. Ich bin Autorin, basta. Und wem das nicht paßt, der soll eben nicht fragen :happs:
Genau! So mach ich das auch. Schließlich muß es uns nicht peinlich sein, daß wir schreiben!! :jau:
Man kann Leute auch erziehen. Als ich letztens jemanden kennen lernte, und wir irgendwie in die Richtung Hobbies kamen, sagte ich so in etwa: "In meiner Freizeit arbeite ich an Geschichten."
Man kann sagen was man will, es ist schon eine zeitaufwändige Arbeit, und nur, weil es Spaß macht, ist es ja nicht weniger "Arbeit", oder? ;)
Wie auch immer, später redete ich noch mal mit ihm, und er fragte mich, was ich denn in meinen Ferien machen würde. Meine Antwort: "Arbeiten."
Er fragte: "Woran schreibst du denn gerade...?"
Ich habe noch nie einen Menschen getroffen, der meine Schreiberei von Anfang an so ernst nahm, obwohl ich ihm auch sagte, dass ich damit kein Geld (abgesehen von Preisgeldern) verdiene. Mannomann, das war eine Reaktion... Ich bin immer noch ganz beeindruckt. :o (Ich WILL diesen Kerl! So etwas passiert einem nicht alle drei Tage! :hmhm?: )
Also, ich nenne mich jetzt rücksichtslos Autor. Kann doch zu was Gutem führen.:vibes:
Liebe Grüße,
Elena
Als ich noch richtig geschrieben habe (das hört sich vielleicht dramatisch an...), da habe ich auch immer gesagt, wenn mich jemand gefragt hat, was ich am Wochenende mache: "Ich arbeite." Und damit war immer mein Buch gemeint. Und ich habe auch immer am Buch gearbeitet. :schuldig: *Wenn nur alles wieder wie damals wäre*
Ich hatte immer die Vorstellung mich Hauptberuflich als Autor vorzustellen und nebenberuflich als das, womit ich meinen Lebensunterhalt verdiene, aber... ich bezeichne mich nicht mehr als Autor. Vielleicht irgendwann wieder, aber erstmal nicht mehr.
Grundsätzlich darf sich, wie bereits im Thread beschrieben, jeder Autor nennen. Ich selbst tue das nicht. Ich bezeichne mich als "Schreiberline". Wenn dann einer fragt, kann ich immer noch sagen, das und das schreibe ich. Das einzige, worauf ich bestehe, ist die "Rezensentin", denn darauf bin ich wirklich stolz.