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Fantasy zum Vorlesen?

Begonnen von Kaeptn, 17. September 2010, 10:54:30

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Kaeptn

Hallo,

so allmählich will ich auch meine Kinder (9 und fast 7) in die Welt der Fantasy einführen. Neben eher märchenhaften Büchern (Kate DiCamillo's Desperaux und Edward Tulane) habe ich nun zu Best Quest und den Spiderwick-Chroniken gegriffen.

Beast Quest findet zwar vor allem mein Sohn toll, ích langweile mich aber beim Vorlesen (3 Bände haben wir durch) fast zu Tode, da der Autor immer dasselbe Schema wieder durchnudelt. Die Spiderwicks sind für meinen Sohn ab und an ein bisserl zu spannend, kommen aber sonst (auch bei mir) gut an.

Habt ihr sonst noch Empfehlungen? Sollte nicht zu lang sein, da unsere Vorlesesessions ca. 10-15 Minuten pro Tag sind und ich nicht 1 Monat an einem Buch sitzen will. Von daher sind Spiderwick/BQ ideal, die schafft man in 5-6 Sessions.

Ary

Für den Älteren vielleicht "Krabat" von Otfried Preußler. Könnte für den Jüngeren vielleicht noch ein bisschen arg düster sein. Oder was hältst Du von Astrid Lindgren? "Die Brüder Löwenherz"? Mag sein, dass Du deine Jungs dafür schon für zu groß hältst, aber ich finde, es ist einfach ein tolles Kinderbuch, das Kinder auf eine ansprechende Weise an das Thema Tod heranführt. Ode was "klassisches"? Tolkiens "Hobbit"?
Einfach mal machen. Könnte ja gut werden.

Judith

"Die Brüder Löwenherz" finde ich für dieses Alter recht passend. Ich hab sie mit 8 zum ersten Mal gelesen und finde sie heute noch toll.
Sehr sehr lustig ist Endes "Der satanarchäolügenialkohöllische Wunschpunsch" (das war jetzt aus dem Gedächtnis, ich hoffe, es stimmt so *g*). Ich denke, dass der für dieses Alter durchaus okay wäre, und auch als Erwachsener beim Vorlesen hat man seinen Spaß daran.  ;D

Beide Bücher sind allerdings nicht unbedingt schmale Bändchen, aber aufgrund der größeren Schrift und der Illustrationen sollten sie in absehbarer Zeit zu packen sein.

sirwen

Endes "Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer" wäre vielleicht auch etwas.

Geli

Na dann auch Momo und die Unendliche Geschichte.

Lavendel

Ich fand als Kind Roald Dahl ganz toll. 'Sophiechen und der Riese' oder 'James und der Riesenpfirsich' und vor allem 'Mathilda'.

gbwolf

Die Brüder Löwenherz fand ich als Kind schrecklich. Ich habe das Buch geliebt, aber es hat mich auch traumatisiert. Vielleicht, weil ich es allein gelesen habe und mit den Bildern in meinem Kopf allein umgehen musste, als die Brüder gemeinsam aus dem Feuer springen.

An modernen Romanen finde ich den Miesel von Ogilvy sehr geeignet. Humorvoll, ein wenig ekelhaft, giftgrüner Einband und eine ganze Reihe. Wenn die Kids sehr fix sind, bietet sich Twig an, aber die Bücher sind richtig dick. Beast Quest Fans gefällt wahrscheinlich auch die Drachenjägerakademie, evtl. kannst du auch mit dem magischen Baumhaus anfangen, aber das ist auch so ein "Immer selbes Strickmuster" und besser zum Selbstlesen geeignet. Alfred Bekker hat mit seinen Elbenkindern recht leicht verdaulichen Stoff geschrieben, oder du liest die Chroniken von Araluen, die aber wieder dicker sind. Das selbe gibt es von Bekker mit Drachen. So harmlose Standardfantasysachen eben. Auf den Ulysses Moore stehen viele ältere Kinder, weil es wohl auch spannende Abenteuer-Fantasy ist. Kann man sicherlich auch kapitelweise vorlesen. Minerva McFearless ist ähnlich spaßig wie Miesel.

Moa-Bella

Die Chrestomanci-Bücher von Diana Wynne-Jones sind recht gut, früher habe ich sie ziemlich geliebt. Charlie Bone (wie auch immer man das schreibt) haben mir auch gefallen.

Judith

Ich hab die Brüder Löwenherz auch allein gelesen, aber ich hab die von einer Bekannten nach dem Tod meines Vaters geschenkt bekommen und denke, dass sie mir irgendwie ein Trost waren.
Aber die Themen darin sind schon nicht ganz ohne.

Narnia wär für dieses Alter vielleicht auch ganz gut geeignet (in dem Alter hab ich zumindest die alte Serie gesehen), und die einzelnen Bände sind auch relativ kurz.

gbwolf

Das Thema der Brüder Löwenherz ist großartig und ich finde es für Kinder um die 8/9 auch nicht zu heftig. Was mich damals so verstört hat waren die Flammen und diese tragische Gemeinsamkeit, die Unausweichlichleit der Handlung. Es gab keinen Ausweg, wie es ihn in anderen Kinderbüchern gibt. Und dann muss man sich nach dem Überstandenen auch noch mit etwas noch Dunklerem auseinander setzen. Es hat mich geprägt und ich bin froh, den Roman genau damals gelesen zu haben, der Verarbeitungsprozess dieses so anderen Buches hat viel in mir bewegt. Für Kinder um die 6/7 halte ich es aber noch für zu früh.

Den Miesel habe ich in der Bib mal einem coolen Achtjährigen empfohlen, der zu mir an die Info kam und eine Empfehlung wollte "Aber nicht so einen Kinderkram wie TKKG!"  ;D Er hat das Buch seiner kleinen Schwester vorgelesen und die Kinder hatten einen Riesenspaß daran.

Lila

Zitat von: Aryana am 17. September 2010, 11:29:51Ode was "klassisches"? Tolkiens "Hobbit"?

Oh, ja! "Der kleine Hobbit" war auch mein erste Fantasy-Vorlesebuch. Mein Vater hat es mir und meiner Schwester damals vorgelesen, da waren wir gerade mal sieben. Wir fanden es toll! "Die Chroniken von Narnia" wären auch noch für dieses Alter geeignet und sind ebenfalls wahnsinnig schön geschrieben. Die Septimus Heap-Reihe ist auch ungefähr ab dem Alter empfohlen. Oder wie wär's mit "Der Zauberer von Oz"? Dann gibt's noch die "Warrior Cats", "Charlie Bone", "Das verborgene Königreich", "Ulysses Moore"... alles sehr schöne Kinder- und Jugendfantasy-Reihen für Jungen, wie auch für Mädchen.
Livid Oppressed King: Ignite!
Tyranny Has Overcome Rules."
(oder: was man nicht alles aus LOKI & THOR machen kann!) - TasTä (aka Lila)

Grummel

Auch sehr schön ist eine relativ neue Serie von Alfred Bekker, die Elbenkinder.

Es sind mittlerweile 6 Bände erschienen.

Es geht immer um die Abenteuer der beiden Elbenkinder Daron und Sarwen.
"Kaffee?"
"Ja, gerne."
"Wie möchtest du ihn?"
"Schütte ihn mir einfach ins Gesicht!"

TheaEvanda

#12
Ich unterstütze die Chrestomanci-Bücher von Diana Wynne Jones - das erste heisst, glaube ich, "Neun Leben für den Zauberer". Sie wurden vor einiger Zeit neu aufgelegt. Jedes der Bücher hat einen eigenen Plot, eine eigene Lösung und teilweise auch eine eigene Sprache. Ich finde sie (zumindest auf Englisch) sehr schön zu lesen, und die Kapitel sind überschaubar.

Zusätzlich war mein Lieblings-Vorlesebuch auch "Die Katze mit Hut" von Simon und Desi Ruge. Dort ist eine auf zwei Beinen laufende Katze mit Strohhut die Hauptperson. Um ihre Familie aus Misfits zu ernähren, strickt sie im Schaufenster eines Handarbeitsladens. Sehr schön, witzig und fast vollständig ohne wirklich schlimme Dinge.

Zuletzt noch die Alanna-Bücher von Tamora Pierce: Von einem Mädchen, das auszog um Ritter zu werden - und das dafür mit seinem Zwillingsbruder den Lehrplatz taucht und sich erfolgreich als Junge ausgibt. Verlegt auf Deutsch bei Arena. Bei einigen Übersetzungsdetails rollen sich aber meine Fußnägel hoch - das scheint am Verlag zu liegen. Zumindest habe ich ewig gebraucht, bis ich aus einem "von langer Hand" geschriebenen Brief einen "letter in longhand" machte und so darauf kam, das es sich um einen ganz normalen handschriftlichen Brief handelte.
Arenas Übersetzer oder Lektoren machen öfter mal solche üblen Schnitzer.

--Thea
Herzogenaurach Germany

Sonnenblumenfee

Die Chroniken von Narnia kann ich auch empfehlen, allerdings habe ich sie früher als recht langatmig empfunden. Von Tamora Pierce ist nicht nur die Alanna-Reihe gut, sondern auch die Dhana- und Lia-Reihe.
Als ich 9 war, habe ich mit Cornelia Funke angefangen, d.h. Drachenreiter und Tintenherz (und dann nach und nach die Folgebände). Damals habe ich auch Harry Potter gelesen, was allerdings, wie auch Cornelia Funke ziemlich lang ist. Ich habe in dem Alter auch nur den ersten Band "vertragen", der zweite war mir schon zu gruselig, da ist aber jedes Kind verschieden.
Nicht ganz so lang ist "Der Feenkrieg" von Martina Dierks, das früher eins meiner Lieblingsbücher war. Es ist auch nicht besonders lang. Die "Molly Moon"-Reihe von Georgia Byng hat mir auch sehr gefallen, erinnerte mich ein bisschen an Momo.
Inwieweit die Bücher allerdings zum Vorlesen geeignet sind, kann ich nicht beurteilen, ich habe alle selber gelesen.

LG
Sonnenblumenfee

"Discipline is my freedom" - Gretchen Rubin

Moa-Bella

Zitat von: TheaEvanda am 19. September 2010, 15:39:06
Ich unterstütze die Chrestomanci-Bücher von Diana Wynne Jones - das erste heisst, glaube ich, "Neun Leben für den Zauberer". Sie wurden vor einiger Zeit neu aufgelegt. Jedes der Bücher hat einen eigenen Plot, eine eigene Lösung und teilweise auch eine eigene Sprache. Ich finde sie (zumindest auf Englisch) sehr schön zu lesen, und die Kapitel sind überschaubar.

Stimmt, eigentlich ist es das erste, "Von Nirgendwo nach Fastüberall" ist aber so eine Art Vorgeschichte, von allen hat es mir glaube ich am besten gefallen, aber ich habe es auch zuerst gelesen. "Zauberstreit in Caprona" und "Sieben Tage Hexerei" haben damit dann aber auch nicht so viel zu tun, man kann sie also ruhig durcheinander lesen. "Das Geheimnis des hundertsten Traumes" ist so eine Art Kurzgeschichtensammlung, für die man die anderen Bücher gelesen haben sollte, dann entdeckt man alte Bekannte wieder und weiß, worum es geht.

Ich fand die Geschichten damals ganz toll, auch recht einfallsreich. Es geht um eine Welt voller Zauber und vielen Parallelwelten, ein Zauberer, der Chrestomanci, hat neun Leben und kann so in die anderen Welten reisen und soll dort für Ordnung sorgen. Sehr nett gemacht und soweit ich mich erinnern kann auch für diese Altersgruppe geeignet.

Harry Potter muss ich wahrscheinlich garnicht erwähnen, auch schön fand ich "Nimmerland" von Toby Forward. Ich bin nicht sicher, ob "Einmal Zaubern - Touristenklasse" von Diana Wynne-Jones für dieses Alter geeignet ist, ich habe es geliebt und zweimal gelesen. Auf jeden Fall würde ich mich nicht vom Klappentext irritieren lassen, der ist ziemlich verpfuscht.