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Muss sich noch jemand aufraffen, um zu schreiben?

Begonnen von Alana, 07. August 2011, 21:58:39

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phoe

hi... ich schleich mich mal klamm heimlich rein.. *Deckung hinterm Schreibtisch such:versteck:
.. ich bin nicht berufstätig, habe keinen kleinen Kinder mehr und komme trotzdem zu nix, nicht mal mit meinen eigenen Regeln und Wortzielen.. pöh... vielleicht lass ich mir von mir noch was sagen oder vorschreiben, wo gibts denn sowas...
Zwar gibt es im Moment bei uns sehr viel familiäres, was mir sehr, sehr viel Zeit raubt, trotzdem...
Ich stehe jeden morgen relativ zeitig auf so zwischen 6 und 7 Uhr, dann auch nur 2 Tassen Kaffee, dann wusel ich durch die Hütte und versuche spätestens 9 Uhr am Rechner zu sitzen... und nun, naja... keine Ahnung wo dann die Zeit hin ist...
außer beim Stöbern im TZ verbringe ich am liebsten meine Zeit mit betalesen... so kann man sich den Tag auch versüssen... :wolke:
aber das muss wieder besser werden... echt, mach ich... wenn ich gelesen habe
*und nun fix wieder raus hier*

Rika

Zitat von: zDatze am 08. August 2011, 09:40:12
Aber okay, das einzige Mittel, das dagegen hilft, ist, sich wirklich hinzusetzen und zu schreiben. Auch wenn es soviel einfacher ist, sich berieseln zu lassen. Bei mir stellt sich dann oft das Gefühl ein nichts geschafft zu haben und das zieht dann nach ein paar Tagen sehr runter.
Das ging mir letztes Jahr auch so, und ich gehe davon aus, daß es mir wieder genauso gehen wird, sobald ich wieder anfange. Der TiNo und Battles waren dabei sehr hilfreich, zumindest solange ich es geschafft habe, den Balken grün zu halten. Wenn er rot wurde, schlug das auch durchaus leicht um.

Was ich in anderem Zusamenhang aber gemerkt habe ist, daß wenn ich wirklich zu müde bin, auf Dauer nichts hilft, als mir den benötigten Schlaf zu günnen, auch wenn das nicht mit einmal früh ins Bett gehen getan ist. Das ist dann zwar erstmal unbefriedigend, aber auf jeden Fall besser als immer dazusitzen mit "ich wollte doch eigentlich..." und vor Müdigkeit schlicht das Gehirn nicht in Gang zu kriegen und dann am Ende weder geschlafen, noch geschrieben oder was auch immer zu haben. Wenn ich dann wieder aufgetankt bin geht es viel besser.

zDatze

Ich wäre ja dafür, dass man die Ursache der Müdigkeit eliminiert und nicht nur die Nebenwirkungen. Ähm, ja. Ich glaube, ich komme vom Thema ab. *raushusch*

Alaun

Ach, herrlich, kenne ich gut. Seit ich versuche, meine Praxis ins Laufen zu bekommen und nebenher noch für eine Textagentur arbeite (das wird da jede Woche mehr, freut natürlich mein Konto, aber für die Kreativität ists eher schädlich...) schleifen die Projekte so dröge dahin. Ich freue mich aufs Schreiben, solange ich absolut keine Zeit dafür habe. Dann könnte ich kreativ sein, fragt mich nicht... Aber sobald ich dann die Datei öffnen könnte, weil ich Zeit habe und Muße- geht nichts mehr. Selbst Pfannen und Freddy im Nacken hilft nur geringfügig  :-\

Ich denke, ich muss wirklich wieder einführen, dass ich jeden Morgen als Erstes mal schreibe. Eine Stunde für das Projekt. Und erst dann die restliche Arbeit für Agentur etc. Und vor allem die elende Surferei lassen, das ist mein größtes Problem. Ich verdaddle unglaublich viel Zeit im ach-so-wichtigen Internet, das muss sich ändern...


Rika

Zitat von: zDatze am 08. August 2011, 11:18:52
Ich wäre ja dafür, dass man die Ursache der Müdigkeit eliminiert und nicht nur die Nebenwirkungen. Ähm, ja. Ich glaube, ich komme vom Thema ab. *raushusch*
Klar, zumindest wo das geht. Der menschliche Körper braucht halt Schlaf. ;P

Zitat von: Aquamarin am 08. August 2011, 11:21:17
Ich denke, ich muss wirklich wieder einführen, dass ich jeden Morgen als Erstes mal schreibe. Eine Stunde für das Projekt. Und erst dann die restliche Arbeit für Agentur etc. Und vor allem die elende Surferei lassen, das ist mein größtes Problem. Ich verdaddle unglaublich viel Zeit im ach-so-wichtigen Internet, das muss sich ändern...
Das kann gut funktionieren. Ich tue mich ja mit allen Versuchen, neue Regelmäßigkeiten einzuführen erstmal schwer, aber ich bin überzeugt, sollte ich das mal hinbekommen, würde das auch gut funktionieren.
Mir helfen Dinge wie Wecker/Küchenuhr stellen, und die eingestellte Zeit ist dann auch wirlich nur für die eine Sache, bis die Klingelt - und das Ticken währenddessen erinnert mich daran. Teilweise hat mir gegen Surferei auch http://writeordie.com/ oft gut geholfen, erstmal reinzukommen, oder über eine hakende Stelle hinwegzukommen, falls das einigen hier noch nicht bekannt sein sollte.

Antigone

Ich habe ja leider nicht mal die Ausrede, keine Zeit zu haben. Denn die Zeit ist nicht das Problem. Theoretisch habe ich genug Zeit. Nur kann ich mich wirklcih nciht aufraffen. Nicht zum Schreiben, aber auch zu sonst so gut wie nichts. Ich hätte auch noch ein Urlaubsvideo zu schneiden, Fotoalben von ungefähr 5 Jahren nachzuholen, Gartenzaun und Gartenhütte neu streichen, überhaupt den Garten mal von Unkraut befreien.... Ein Berg von Arbeit, wo schon der Gedanke, damit anzufangen, absolut lähmend ist.

Und beim Schreiben ist es ähnlich: mein Indien-Roman liegt vor mir, so hoch und so kompliziert wie der K2. Ich weiß gar nicht, wie und wo ich anfangen soll, und somit fang ich eben auch nicht an. Von so Dingen wie Erwartungsdruck will ich gar nicht erst anfangen.

Aber vielleicht sollte ich wirklcih mal aufhören, nur den Berg zu sehen. Ich sollte wohl mal mit einem kleinen Schritt anfangen. Vielleicht wäre diese 1-Seite-pro-Tag-Idee was für mich.

lg, A.

FeeamPC

Bei mir klapp es immer am besten, wenn ich einen Termin habe. Egal, ob Wettbewerb, oder selbst gesetzt (Dann muss ich nur jemandem davon erzählen,denn solange jemand anders von diesem Termin weiß, bin ich auch motiviert, ihn einzuhalten. Also schreibe ich).

Feuertraum

Ich muss gestehen, ich gehöre auch zu jenen Menschen, die sich nicht aufraffen können, jeden Tag zu einer bestimmten Uhrzeit zu schreiben, auch wenn meine beiden Betaleser gelegentlich anklopfen und nachfragen, wann denn endlich das nächste Kapitel kommt.
Allerdings beschränkt sich das ganze bei mir nicht nur aufs Schreiben :-(
Die Liste meiner Entschuldigungen dafür ist lang und würde den Rahmen dieses Posts sprengen.
Nur wurde mir geraten, entgegen dieser "Motivationslosigkeit" zu handeln und trotzdem schreiben, im Vorfeld aber so zu tun, als wäre die Motivationslosigkeit  personifiziert, sie zu rufen und ihr fett einen reinzuwürgen a la "Von dir lasse ich mich nicht unterkriegen, dir zeige ich es schon" und sie dann wieder "wegzuschicken".

Es klappt noch immer nicht so gut wie ich es erhofft habe, aber so allmählich wird es etwas besser.
Ein Bekannter von mir liebt Bier so sehr - ich bekam als Schutzimpfung gegen Corona Astra Zenica, er Astra Pilsener ...

Alana

Vielleicht probiere ich das mit der Battle mal, das hört sich gut an.


Alhambrana

Rika

Zitat von: Antigone am 08. August 2011, 12:24:55
Aber vielleicht sollte ich wirklcih mal aufhören, nur den Berg zu sehen. Ich sollte wohl mal mit einem kleinen Schritt anfangen. Vielleicht wäre diese 1-Seite-pro-Tag-Idee was für mich.
Ja, probier das Mal. Babysteps!
Oder ein schlichtes ge-timetes 10 Minuten X tun. Den inneren Stimmen, die mit sowas wie "ach was sollen den 10 Minuten, das bringt doch gar nichts, da sieht man ja nachher nicht mal was von!" und ähnlichem demotivierendem Mist daherkommen kann mensch dann entgegenhalten daß 10 Minute besser als gar nichts sind.
Ich mache dann häufig die Erfahrung, wenn ich mich zu 10 Minuten Aufräumen aufgerafft habe, daß ich dann auch noch den Elan habe, den Abwasch zu machen, oder den Einkauf, oder die Tüte Krams in den Charity Shop zu bringen, oder das Teil zu flicke, oder jenes Ding aufzuhängen oder... was auch immer. 10 Minuten mag nicht viel sein, aber es ist allemal besser als nichts, und zwar auf doppelte Weise. 1. ist es ein Babzschritt in die richtige Richtung, und 2. verhindert es wenigstens ein bißchen, daß die Dinge noch schlimmer werden/der Berg noch weiterwächst. Viel Erfolg mit deiner täglichen Seite! Das kannst du schaffen! :vibes:

silence

Ich schließe mich mal der Riege "Aufraffermuffel" an...

Ich habe im Moment auch in die Richtung ein Problem. Ich bin gerade beim überarbeiten, und es so schwer sich dann abends hinzusetzten, zumal eigentlich noch dieses Problem wichtiger ist, ach und dieses auch noch, und hatte ich nicht noch irgendwas vergessen?

Ich finde für mich selbst die Ruhe nicht, und das ist noch viel schlimmer, als zu sagen ich raff mich jetzt auf. Ich habe denke ich im Moment ein generelles Problem, weil es nicht nur das schreiben betrifft... Seien es kleinere Aufgaben im Haushalt, das Wandbild meiner Tochter oder mein Portfolio... Alles liegt halbgar in der Ecke und...

Ach ich weiß auch nicht.

Aber den ersten Schritt hab ich jetzt getan. Ich hab mir zum Wochenende eine Freundin eingeladen, mit der mach ich jetzt das Wandbild zu Ende. Danach hab ich ein Problem weniger im Kopf, mal sehen, vielleicht wollen meine Finger und mein Kopf dann wieder etwas produktives leisten. So greif ich mir bisdahin abend immer wieder mal meine texte und les hier oder da malk rein, und guck dann. Meist fällt mir auch noch was ein, aber leider immer nicht dafür wo ich es eigentlich gebrauche könnte....

Ich muss unbedingt an meiner Arbeitsmoral arbeiten, vielleicht bringen mich ja auch Babysteps weiter...

Mal sehen.

LG silence

Alana

@silence:

Ja das kenn ich auch sehr gut.
Es ist immer irgendwas wichtiger oder dringender.
Und das ist ja auch wirklich so.
Aber ich befürchte, das wird einfach immer so sein im Leben.
Ich tendiere sehr dazu, zu sehr Prioritäten zu setzen, was dann in einigen Bereichen zu Stillstand führt.
Ich glaube, ich muss einfach lernen, mehrere Projekte gleichzeitig zu bearbeiten (damit meine ich nicht Schreib-Projekte, sondern auch die Steuer, den Junggesellenabschied für die Freundin etc.)
Denn sonst komme ich wirklich nie dazu, regelmäßig zu schreiben.
Alhambrana

Gwendelyn

Es ist irgendwie beruhigend, nicht der einzige Mensch mit einem leichten Motivationsdefizit zu  sein...

Ich hatte letztes Jahr einen ziemlich guten Lauf und plötzlich sind die Diplomprüfungen da und schwuppdiwupp... Während dem Lernen hätte ich wahrscheinlich alle meine offenen Projekte abschließen können, soviel Schreib-Motivation hatte ich. Und kaum waren die Prüfungen vorbei kam das große Motivations-Loch.
Ich brauche in letzter Zeit für alles einen Tritt in den Hintern (oder zwei, oder drei...) oder jemanden der quasi mit geladener Waffe hinter mir steht... Ich bin mir ziemlich sicher, dass es nach dem nächsten NaNo wieder besser wird (der letzte hat wirklich Wunder gewirkt), und bis dahin setze ich mich ein bisschen selbst unter Druck. Ich habe meiner besten Freundin (und aktuellen Haupt-Beta-Leserin) versprochen, bis Ende Oktober eines meiner Projekte abzuschließen.

Wie heißt es doch so schön: Druck ist gut, Druck macht aus Kohle Diamanten  ;) (und aus faulen Studentinnen fleißige Autoren... manchmal jedenfalls...)

Judith

Zitat von: Antigone am 08. August 2011, 12:24:55
Aber vielleicht sollte ich wirklcih mal aufhören, nur den Berg zu sehen. Ich sollte wohl mal mit einem kleinen Schritt anfangen. Vielleicht wäre diese 1-Seite-pro-Tag-Idee was für mich.
Kleine Schritte - das ist der wichtigste Tipp überhaupt, denke ich.

Ich habe dieses "nicht aufraffen können"-Problem in vielen Bereichen meines Lebens: Schreiben, Dissertation und aktuell Jobsuche. Und gerade beim letzten Punkt ist es wirklich ein großes Problem, wenn ich mich nicht aufraffen kann, aber es ist einfach so unglaublich frustrierend und ich frage mich, weshalb ich mir das überhaupt noch antue und mich nicht einfach im Oktober wieder ins gemachte Bett lege (sprich: eine weitere Saison Garderobendienst). Aber auch da helfen mir kleine Schritte, etwa, dass ich jeden Tag zumindest zwei Bewerbungen schreibe.

Und auch das Schreiben klappt bei mir immer am besten, wenn ich mir kleine Portionen vornehme. Selbst im NaNo sage ich mir nicht "du musst jetzt 2000 Wörter schreiben", sondern ich arbeite mich da in 500-Schritten voran (500 Wörter, dann gibts Tee, nochmal 500 Wörter, dann darf ich mal ein wenig ins Forum gucken, etc.).

Momentan aber kann ich mich auch gar nicht aufraffen. Ich muss einen Roman überarbeiten, und solange ich da nicht bei der sprachlichen Feinarbeit bin, fällt es mir schwer, das ganze in kleine Schritte zu unterteilen. Daher sehe ich immer nur dieses Plotchaos, wie es sich vor mir auftürmt, und obwohl ich schon viele Ideen für die Überarbeitung habe, schüchtert mich dieses Chaos ein und ich kann mich nicht dazu aufraffen, überhaupt mal anzufangen.
Ich glaube, ich brauche einen Überarbeitungsplan ...  ::)

Vermutlich bräuchte ich wieder einen Wettbewerb, dann könnte ich mich nicht ewig davor drücken.  ;D

Mulle

#29
Mir geht das immer so. Immer.
Schreiben ist mir eigentlich ziemlich lästig, um ehrlich zu sein. Ich liebe es, Geschichten zu erzählen. Aber ich kann mich schlecht irgendwo hinsetzen und loserzählen, denn ich stottere ganz schrecklich, ich kann keine Noten lesen und Lieder schreiben, und Filme drehen lässt mich auch keiner (ungerecht, eigentlich).
Da bleiben nur Romane, anders werde ich meine Geschichten nicht los.

Und die müssen raus! Das ist so klar wie nur was. Aber klar ist auch: Ich bin und bleibe faul.
Da hilft nix, auch nicht das Wissen, dass ich - wenn ich muss, oder glaube, zu müssen - extrem schnell extrem viel schreiben kann. Das hilft dann höchstens beim Errechnen, wie viele Tage man faul rumhängen kann, bis man sich an die Arbeit machen muss, um die Termine einzuhalten. (Brutalschreiben unter enormem Stress macht dann wieder Angst und Spaß zusammen.)
Ich muss mir das einfach eingestehen: Ich bin sehr faul. Autorin zu sein, ändert da nichts dran. Faul bleibt faul.

Einen Hilfreichen Tipp, den ich da hätte: Nimm dir vor, jeden Tag einen Satz zu schreiben. Einen Satz schafft jeder! Immer! Niemand hat zu wenig Zeit, um jeden Tag einen Satz zu schreiben, Ausreden sind blahblah.  Und wenn das Dokument erstmal offen ist, und man einen Satz geschrieben hat, wird idR von allein mehr draus.

LG Jenny