• Willkommen im Forum „Tintenzirkel - das Fantasyautor:innenforum“.
 

Liebesszenen - Aufbau und Vermeidung von Klischees

Begonnen von .Alice, 01. Januar 1970, 01:00:00

« vorheriges - nächstes »

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Manja_Bindig

Oh ja... man schreibt schließlich nicht, um Klischees auszuwalzen und Phrasen zu dreschen. :)

Ich stell grad fest, dass meine Charas mehr "Antiliebesszenen" als Liebesszenen haben... selbst das bisschen Techtelmechtel, das ich einbaue erinnert eher an ein paar Katzen, als an alles andere. Romantik ist bei den beiden wirklich fehl am Platz... und trotzdem kommen sie wunderbar als ein sehr gut funktionierendes und sehr glückliches Paar rüber.
Womit bestätigt wär, dass man keine Beziehung immer gleich beschreiben kann(und auch keine zuehörigen Szenen). Es hängt immer alles an den beteiligten Charakteren; wenn ich zwei Kratzbürsten habe, kann ich nicht auf allzu viel Romantik hoffen. Oder gar Kuschelsex...
Ein Biest und ein Lieber hingegen könnte witzig werden. Einer langweilt sich, der andere heult...
Plus, wie sich das Umfeld auswirkt...
Etc. Im Gestalten und Beschreibung einer Beziehung gibt es nun weißgott genug Spielrahmen, ausgehend von den beteiligten Akteuren.

Churke

Hm, mal überlegen... Ich versuche eigentlich immer, durch solche Szenen dem Leser etwas mitzuteilen. Zum Beispiel, warum die Römer Römer Nutten lupae (Wölfinnen) nennen. Oder, dass der Protagonist impotent ist. Oder auf welche kranken Sex-Spiele die Herrin steht. Wenn man sich solche Ziele gesetzt hat, ist man vor rosa Klischees ziemlich sicher, möchte ich meinen. Erotisch ist das im Zweifel eher nicht, aber das steht ja auch nicht im Lastenheft.  ;D

Coppelia

Na ja, es gibt ja auch die unrosa Klischees, von denen ich letztens welche im Zuge der Meisterpersonenbandrecherche lesen musste, und das war einer der ekelhaftesten Texte, die ich je gelesen hab ... eine richtige Zumutung. Und nein, ich bin nicht prüde. :hmmm: Sowas kann schlimmer sein als "positive" Klischees. Selbst wenn man eine ekelhafte Wirkung will (was der Autor glaub ich nicht wollte), ist die Frage, ob man das so durchziehen sollte.

Alana

#63
Ich finde auch, dass es weder eindeutige Worte noch eindeutige Szenen wirklich braucht, um eine schöne, prickelnde und passende Liebesgeschichte zu schreiben. Ich denke auch der Aufbau machts. ABER es gibt durchaus einige Bücher, wo die Szene einfach gut reinpasst und wo man sich als Leser betrogen fühlt, wenn sie dann nicht kommt. Je nach Genre muss das dann trotzdem keine absolut ausformulierte Erotik-Szene sein, aber wenigstens etwas mehr als nur ein Satz.
Schrecklich fand ich das bei "Biss....". Sie hatte im ersten Buch so prickelnde und romantische Kussszenen und Andere geschrieben.
Da wartet man dann genaz gespannt auf die unglaublich prickelnde Sexszene (die ja trotzdem nur angedeutet hätte sein können.)
Da wartet man 3,5 Bücher lang auf diese eine Szene und was kommt? Nichts! Da war ich schon sehr enttäuscht  ;D

Aber ich stehe natürlich auch auf soetwas und lese auch richtige Erotik- und Historische Liebesromane.
Trotzdem weiß ich eine schöne "leise" Liebesgeschichte genauso oder auch mehr zu schätzen. Ganz toll fand ich das zum Beispiel bei Tamora Pierce´s Lioness Saga und bei Trudi Canavans "Gilde der schwarzen Magier".
Alhambrana