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Recherche: Wie korrekt sollten Bücher sein?

Begonnen von Cairiel, 30. Januar 2016, 11:09:33

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Zit

#30
Zitat von: Sascha am 30. Januar 2016, 20:51:53
Ich lach mich scheckig, wenn jemand tatsächlich einen Seemann sagen läßt "Nach links abdrehen!" oder so. Nur sollte dann auch gleich mal die Erklärung für 90% der Menschen hinterherkommen, die eben damit nichts anfangen können.

Das Problem ist doch letztlich, dass du "den Leser" nicht kennst. Woher weißt du, dass 90% keine nautischen Begriffe verstehen? Gerade, wenn es fett als Piraten-Fantasy vermarktet wird, wird das viele Piraten"fans" anziehen, die die entsprechenden Begriffe kennen, oder zumindest sehr viele von ihnen.
Ehrlich gesagt, würde ich mir in dem Punkt um den Leser keinen Gedanken machen. Sondern mich ganz allein auf die Perspektive und den Erzähler stützen. (Meiner Meinung nach sind die besten Texte eh die, die sich selbst erklären und keinen Infodump benötigen.)

Was aber die Recherche hinter der Sache angeht: Wenn Pferde im Roman eine wichtige Rolle spielen oder oft vorkommen, dann sollte man das auch recherchieren. Wann man das macht, ob vor oder nach dem ersten Entwurf, ist jedem selbst überlassen. Als Nichtreiter würde ich mich aber hüten, nur die vorgefertigten Bilder stehen zu lassen, die ich aus den Medien kenne.
"I think therefore I am
getting a headache."
Unbekannt

Slenderella

Im Fernsehen wiehern Pferde ja auch ständig und steigen, wenn sie "losgehen" sollen. Davon ab, ziehen die den Tieren dann auch meist das Gebiss einmal quer durch die Schnute und das Maul steht sperrangelweit auf. Das ist NICHT reiten :D

Ich bin da hartnäckig und bleibe auch dabei. Man nimmt Zügel auf, nicht in die Hand oder sonst etwas. Genauso wie Bügel. Und wenn ich meinen Roman im Rennsport spielen lasse (als Setting), dann erwarte ich Fachkenntnis, wenn das mein Setting sein soll. Und dann noch in Deutschland. Da könnte man ja mal kurz bei einer Rennbahn vorbei schauen und Recherche machen (kein Witz, bei uns saß plötzlich mal eine mir unbekannte Autorin eine Woche lang zu jeder Morgenarbeit und hat zugeschaut und gefragt). In diesen zwei Romanen die ich da gelesen habe ... da hat sich mir echt alles zusammengezogen und ich bleibe künftig bei Dick Francis. Der weiß wovon er spricht.

Wenn ich etwas nur streife, oder einen Charakter hab, der nichts darüber weiß und dem das auch egal ist, dann kann ich auch vereinfachen, aber wenn ich mir das als Umfeld für meinen Roman gesucht habe, dann muss ich mich damit befassen, das ist meine Pflicht als Autor.
Außerdem ist ja nicht jeder Charakter ein Ich-Erzähler und man kann sehr wohl auch mal mit ein paar Fachbegriffen arbeiten, ohne dass die Leser an Verwirrung sterben.
Ich brauch noch eine Katze
Und ein Beil wär nicht verkehrt
Denn ich gehe heute abend
Auf ein Splatter-Pop-Konzert

Thistle

Guten Abend,

Zitat von: Slenderella am 30. Januar 2016, 23:35:39
Wenn ich etwas nur streife, oder einen Charakter hab, der nichts darüber weiß und dem das auch egal ist, dann kann ich auch vereinfachen, aber wenn ich mir das als Umfeld für meinen Roman gesucht habe, dann muss ich mich damit befassen, das ist meine Pflicht als Autor.

Dem stimme ich von ganzem Herzen zu. Ich habe in meinem derzeitigen Buch auch Pferde (klar, ist ja Mittelalter) und zumindest habe ich meine Kollegin, die seit ihrer frühesten Jugend reitet, ausgequetscht und sie hat auch die meisten Pferde-Szenen gelesen. Ich habe zwar auch laienhaft geschrieben, dass das Pferd anhält, aber ich habe eher die Beziehung zwischen Reiter und Pferd beschrieben und die fand besagte Kollegin ganz gut.

Aber zur ursprünglichen Frage: Wenn jemand sogar auf Fehler aufmerksam gemacht wird, sollte man sich auch die Mühe machen, die Szene noch einmal zu überdenken und gegebenfalls zu ändern. Vorstellen kann man sich zwar einiges, aber bevor es peinlich wird, kann einem das gute alte Google dies weitestgehend ersparen.

Wo ich zähneknirschend gelesen habe, waren am Anfang von Eragon die Szenen, in denen er mit Pfeil und Bogen herum hantiert. Da hätte ich das Buch am liebsten in den Kamin geworfen, denn ich habe zwei Jahre lang aktiv den Bogensport betrieben, aber immerhin wurde es später besser und dem Buch ist der Feuertod erspart geblieben.  ;D

Franziska

Hm, ich muss zugeben, dass ich sicher auch einige solcher Fehler in Bezug auf Pferde gemacht habe.  Da wäre ich froh gewesen, hätte mich jemand drauf hingewiesen.  Ich hab so viele  andere Sachen für das Buch recherchiert und habe nachgeguckt, wie schnell und wie lange Pferde laufen etc. aber ich muss auch sagen, ich bin nicht auf die  Idee gekommen, die Fachsprache zu recherchieren. Da ist es mir aber auch wichtiger, der Leser versteht, was passiert. Ich hab schon öfter Bücher abgebrochen, weil es mir zu viele Fachwörter waren, gerade beim Segeln. Wenn ich seitenweise überhaupt nicht verstehe, was passiert, und mir ein Buch übers Segeln kaufen müsste um mitzukommen, ist es mir das ehrlich gesagt nicht wert. Natürlich ist es was anderes, wenn der Protagonist denBeruf ausübt, da würde ich mich schon informieren, wenn ich darüber nichts weiss. Da fallen mir auch Bibliothekare ein, da gibt es auch so ein komisches Bild zu. Es liegt aber denke ich auch an dem medialen Bild.  Gibt es das nicht, recherchiert man eher. Jeder kennt Pferde, jeder  kennt Journalismus etc.
@Cairiel, oh je ich bin jetzt auch nicht der riesen Experte in Journalismus, also verlas dich nicht nur auf mich.

Vielleicht haben die Reiter hier ja mal Lust das zu erklären, was so oft falsch gemacht wird.

 

Fianna

#34
Zu allererst: man steigt auf das Pferd, stürmt irgendwo hin, steigt ab, lässt das Pferdchen stehen, steigt irgendwann wieder auf, stürmt wieder heimwärts und gibt es beim Pferdeknecht ab...
Ich habe als Beta dran geschrieben: "Das ist ein PFERD und kein Mopped!" Bei Pferden muss man die Muskeln aufwärmen, zwischendurch immer wieder mal den Gang runterschalten und es (auch beim Zwischenstopp!) trocken reiben und so weiter... Da wird nicht auf- und abgestiegen und beschleunigt, wie man lustig ist.
Ich glaube, als Gesamt-Fazit hatte ich als Beta zu den Pferdeszenen geschrieben: "Wenn die ihre Pferde immer so behandeln, sterben die ihnen dauernd weg."

Oder das zweite was mir auffällt: jemand recherchiert etwas zur Geschwindigkeit und rechnet das auf x Stunden und auf die Wegstrecke um, die man dann schafft.
Nein.
Zwei Worte dazu: Kein - Mopped.

Trippelschritt

Für die generelle Frage, welches Vokabular man als Autor benutzen sollte, habe ich auch keine Lösung, denn das Problem hört ja nicht bei der Fachsprache auf. Wenn ich Fantasy schreibe, bewege ich mich in einer aus heutiger Sicht alten Welt mit alten Dingen und alten Lebensweisen. Da benutze ich auch ein etwas älteres Vokabular und keine modernen Begriffe. Und bei Fantasy in einer Welt, die mittelalterlich angelehnt ist, erwarte ich vom Leser, dass er sich für diese Dinge interessiert und entweder das grundlegende Vokabular drauf hat oder bereit ist, es sich aus dem Gesamtzusammenhang zu erschließen. Erklärungen gebe ich nie ab, denn Erklärungen sind der Tod jeder Geschichte.
Und in meinem Fall kommt noch einiges hinzu. Altersbedingt ist mein aktiver Wortschatz anders als der junger Leute - sagen wir mal so ab vierzig abwärts. Es hat mich daher auch überrascht, dass mir eine Betaleserin mal sagte, sie habe viele Wörte nachschlagen müssen. Ich wäre nie auf die Idee gekommen, dass jemand nicht weiß, was Poularde und Kapaun sind. Kapaun, na ja, aber Poularde hießen die Tierchen noch auf dem Wochenmarkt, als ich als Student einkaufen ging.
Ich befürchte, eine allgemein verbindliche Lösung gibt es daher nicht, aber ich erinnere mich daran, dass sich als Kind mein Wortschatz durch das Lesen von Büchern erweitert hat. Wahrscheinlich gilt wie üblich, dass der goldene Mittelweg der bester ist.

Liebe Grüße
Trippelschritt

PinkPuma

Zitat von: SlenderellaAußerdem ist ja nicht jeder Charakter ein Ich-Erzähler und man kann sehr wohl auch mal mit ein paar Fachbegriffen arbeiten, ohne dass die Leser an Verwirrung sterben.
Das unterstreiche ich doppelt und dreifach! Ich denke, als Autor sollte man dem Leser einfach ein bisschen mehr zutrauen. Klar muss man nicht gerade mit Fachbegriffen um sich werfen, aber viele Begriffe werden ja auch im Kontext verständlich. Wenn z.B. im Text steht "als das Stadttor in Sichtweite kam, parierte er sein Pferd durch" kann man sich wohl denken, dass durchparieren so etwas wie langsamer machen bedeutet (und wenn der Leser denkt, das Pferd hält an, ist das auch kein Beinbruch).

Zitat von: FranziskaHm, ich muss zugeben, dass ich sicher auch einige solcher Fehler in Bezug auf Pferde gemacht habe.
Ich habe "Sunford" ja gelesen und mir ist zumindest nichts Gravierendes aufgefallen, sonst hätte ich Pferdemädchen mich schon beklagt. ;)

Slenderella

Die Geschwindigkeitssachen sind tatsächlich total schlecht in den meisten Büchern recherchiert. Ein Pferd, wie man es im Mittelalter hat, macht nicht mal eben seine 70km/h wie ein Rennpferd. Und das Rennpferd hält dieses Mordstempo zwischen 60 und 70 km/h keine 2 Minuten aus. 7 Kilometer können die schon zügig galoppieren, inklusive Hindernisse, denn die Grand National ist zum Beispiel so lang. Aber so ein Pferd braucht halt auch mal Pause, ansonsten kommt es nicht nur ins Stolpern, es weigert sich auch irgendwann und wird von selbst anhalten.

Ich brauch noch eine Katze
Und ein Beil wär nicht verkehrt
Denn ich gehe heute abend
Auf ein Splatter-Pop-Konzert

Vic

Also ich finde Recherche schon wichtig ....

Zugegeben in manchen Bereichen ist das schwierig. Sagen wir, ich möchte gerne eine Geschichte über einen CIA Agenten schreiben - ich bin sicher, die CIA ist nicht sonderlich freizügig mit Enthüllungen über ihre geheime Arbeitsweise. ;) Da muss man vermutlich ein bisschen improvisieren, wobei man auch DA Basisdinge herausfinden kann.
Wir leben in einem Zeitalter wo man Online nach ALLEM fragen kann.
Ich wollte mal wissen ob es am Flughafen von Lissabon ein McDonalds gibt und JA SOGAR DAS kann man googlen.

Man muss halt bereit sein sich auch mal in ein Thema einzulesen und das ist natürlich ein gewisser Aufwand.
Aber als jemand der im Krankenhaus arbeitet und sich wirklich GAR KEINE Krankenhausserien angucken kann weil die alle dämlich und schlecht recherchiert sind (mit Ausnahme von Scrubs) finde ich das höchst ärgerlich .... das muss nicht sein.

Also ernsthaft, wenn man zu faul zum recherchieren ist, sollte man kein Schriftsteller werden....

Guddy

Gibt es denn schon Threads von Pferde/Krankenhausprofis hier? Dann könntet ihr dort euer Wissen ja teilen und die häufigsten und nervigsten Fehler auflisten? :) Wenn ihr Zeit und Lust habt, wäre das super nett! Dass man als Autor, wenn man solche Dinge benötigt, natürlich auch selber recherchiert, ist ja auch klar! Hoffentlich. ;D
Ich würde es ja auch machen, aber Zahnarztkram ist nicht so spannend für Autoren und über Archäologie wurde auch schon einiges gesagt, oder?

canis lupus niger

#40
Ich erwähne zur Leistungsfähigkeit von Pferden immer mal wieder gerne das Langstreckenrennen des deutschen und österreichschen Militärs von Wien nach Berlin im Jahr 1892, das über 572 Kilometer ging. Der Sieger schaffte die Strecke in einer Gesamtzeit von 71 Stunden und 26 Minuten, worin rund 11 Stunden Pausen enthalten waren. Er erhielt 20.000 Mark Preisgeld sowie den Ehrenpreis des Kaisers Wilhelms und den Roten Adlerorden 4. Klasse. Der Verlierer war sein Pferd, das wenige Stunden nach dem Rennen starb. Dabei war es "nur" mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von knapp 10 km pro Stunde unterwegs (ohne die Pausenzeiten zu berücksichtigen). Und dabei handelte es sich bei den Teilnehmerpferden sicherlich um die besttrainierten Kavalleriereitpferde ihrer Zeit und das Rennen fand im hochzivilisierten Mitteleuropa mit gut ausgebauten Straßen und Brücken statt, nicht in der Wildnis einer barbarischen Fantasywelt. Pferde sind wirklich keine Moppeds!
https://de.wikipedia.org/wiki/Distanzritt_Berlin-Wien,_Wien-Berlin_1892

Aber um vom Pferdethema weg und wieder zurück zur Ausgangsfrage nach der Korrektheit von Bücher zu kommen:

Meine persönliche Meinung ist, dass man als Autor für den Leser der Zielgruppe angenehm lesbar und verständlich schreiben sollte. Das bedeutet für mich auch den Verzicht auf die Verwendung ausgesprochener Fachnomenklatur (wie Durchparieren, entschuldige, Cairiel!  ;)). Es bedeutet aber nicht den Verzicht auf Korrektheit. Ich kann etwas allgemeinverständlich ausdrücken, aber dabei trotzdem sachlich richtig darstellen.

Wenn ich das nicht kann, versuche ich das "schwierige" Thema irgendwie zu umschiffen, z.B. einen Perspektivträger zu verwenden, der ebenfalls keine Ahnung hat, und dem ein Leser seine Unwissenheit nachsehen kann. Und natürlich recherchiere ich zumindest ein wenig darüber, um keinen Mist zu produzieren.

Und Themen, von denen ich keine Ahnung habe, mache ich auf keinen Fall zu zentralen Themen meiner Geschichten, nicht nur, um keinen Mist zu produzieren, sondern schon allein, weil es mir keinen Spaß macht, darüber zu schreiben. Wenn sie mir Spaß machen würden, würde ich mich ja automatisch damit beschäftigen und wüsste logischerweise auch mehr darüber. Als Hobbyautorin habe ich glücklicherweise die Freiheit, nicht irgendwas schreiben zu müssen, sondern das schreiben zu dürfen, was mir gefällt.

Fianna

Ich hasse es, wenn bei Kampfszenen steht, dass jemand mit seinem Schwert "ausholt".
Da habe ich ein Bild vor Augen, dass der Krieger seinen Arm unheimlich weit nach hinten biegt (fast so, als würde er einen Ball weit werfen wollen - auf jeden Fall aber das Schwert bzw. dessen Spitze irgendwie hinter dem Körper hält).
Dann feuere ich seinen Gegner in Gedanken immer an, die Gelegenheit zu nutzen und ihm schnell in die Schulter oder Brust zu stechen.
Aber nein, der Gegner wartet schön, bis der Krieger seinen Arm wieder nach vorne schwingt, und dann wird auf die Klinge gehauen.

Wir haben bei einem Autorentreffen mal Kampfszenen durchgespielt - 2 Leute spielen, was einer parallel aus seinem Text vorliest. Das war zwar nicht 100 % realistisch, weil wir wegen des Körperkontaktes nur Larp-Waffen genommen haben, aber meist war der Held in einer Szene von seinem Gegner mehrfach abgestochen worden, weil er seine Waffe so hielt, dass er absolut seine Deckung öffnet. (Es waren Szenen ohne Schilde.)

canis lupus niger

@Fianna
So ein Visualisieren durch Nachstellen der geschilderten Situation ist eine geniale Idee, zumindest was die Plausibilität von Choreografie betrifft.  :rofl:

Dazu fällt mir ein, dass mal jemand die Redezeit für einen fast nur aus "Kneipenerzählungen" bestehenden Roman ausgerechnet hat. Was der Autor zeitlich in einem Abend untergebracht hat, hätte tatsächlich mehrere Tage gefüllt. Dabei handelte es sich um "Old Shurehand II" von Karl May.   ;D
 

Fianna

Zitat von: canis lupus niger am 31. Januar 2016, 12:40:56
@Fianna
So ein Visualisieren durch Nachstellen der geschilderten Situation ist eine geniale Idee, zumindest was die Plausibilität von Choreografie betrifft.  :rofl:
Das war ziemlich lustig. Eine Freundin hatte sich viele besondere Bewegungsbaläufe ausgedacht, aber praktisch ist es teilweise schon daran gescheitert, dass man seine Arme und Schultern so gar nicht bewegen kann. Und es gab sehr viele Möglichkeiten, wie der Kampf schon beendet ist, bevor die Szene zu Ende ist.

Eigentlich kann ich sowas nur jedem empfehlen. Mit Metallwaffen wäre natürlich besser. Ich habe einen fetten blauen Fleck kassiert, weil ich für eine Abwehrbewegung zuwenig Kraft eingesetzt habe (bei einem Metallschwert hätte das Gewicht des Knaufes die Bewegung so sehr unterstützt, dass es sich fast von selbst gedreht hätte. Mein Larp-Schwert ist deswegen auf halb acht hängen blieb und ja, das Bein wäre dann durch gewesen  ;D)

Trippelschritt

Zitat von: canis lupus niger am 31. Januar 2016, 12:10:59
Meine persönliche Meinung ist, dass man als Autor für den Leser der Zielgruppe angenehm lesbar und verständlich schreiben sollte. Das bedeutet für mich auch den Verzicht auf die Verwendung ausgesprochener Fachnomenklatur (wie Durchparieren, entschuldige, Cairiel!  ;)). Es bedeutet aber nicht den Verzicht auf Korrektheit. Ich kann etwas allgemeinverständlich ausdrücken, aber dabei trotzdem sachlich richtig darstellen.

Hier, muss ich sagen, habe ich jetzt Verständnisschwierigkeiten. Wieso gehört der Begriff Durchparieren zu einer Fachnomenklatur? Welches Fach soll das denn sein? Und entsprechend würde mich interessieren, wie es denn ein Reiter/Ritter nennen würde, wenn er sein Pferd vom Galopp in den Trab, vom Trab in den Schritt oder aus irgendeiner Gangart zum Halten bringt. In einer Zeit, wo Reiten so selbstverständlich wie Autofahren war, gab es auch eine Sprache oder Begriffe für das, was man tat.

Liebe Grüße
Trippelschritt