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Wie diktiert man Geschichten effizient?

Begonnen von Dahlia, 20. Juli 2018, 11:07:06

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Dahlia

Seit Anfang des Monats gehöre ich zu den Drachenreitern und diktiere meine Geschichten mit Dragon. Bisher habe ich nur einen Thread über die technische Seite des Ganzen gefunden, aber keinen, der sich gezielt damit beschäftigt,

  • welche Stolpersteine es bei der Umstellung von Tippen zu Diktieren gibt,
  • wie man Hemmungen abbaut
  • ob und wie sich die Qualität der Geschichte durch die Umstellung ändert und
  • wie man daran arbeiten kann, effizient Geschichten in guter Qualität zu diktieren - wobei gute Qualität als gleichwertig zu einem getipptem ersten Entwurf zu verstehen ist.

Deswegen eröffne ich den hier jetzt einfach selbst ;)

Wie gesagt diktiere ich erst seit gut drei Wochen und kann noch auf keinen großen Erfahrungsschatz zurückgreifen - die Qualität meines eigenen Geschreibsels kann ich ohnehin nicht gut einschätzen, deswegen habe ich keine Ahnung, ob ich schlechter oder besser geworden bin (bei einem Testlauf vor ein paar Monaten konnte ich im Nachhinein allerdings nicht mehr unterscheiden, welche Stellen diktiert und welche getippt worden waren). Große Hemmungen hatte ich überraschenderweise nicht - aber außer meine Wellensittiche hört mich ja niemand Selbstgespräche führen. Ich habe allerdings das Gefühl, mehr darüber nachzugrübeln, wie es weitergeht und mache öfters mal Pausen zwischen den Sätzen.
Nachdem ich das letzte Jahr weitestgehend ohne Outline und aus dem Bauch heraus geschrieben habe, merke ich beim Diktieren jedoch, dass ich weitaus effizienter bin, wenn ich mir vorher zumindest eine grobe Skizze der Szene anfertige, die ich diktieren will. Dann muss ich zumindest nicht mehr über den Inhalt grübeln.

Hauptsächlich nutze ich die Transkriptionsfunktion und diktiere, während ich auf der Couch oder im Bett liege. Oder durch meine Wohnung gehe. Ich will noch ausprobieren, ob ich auch beim Spazierengehen diktieren kann - da werde ich wahrscheinlich in ein, zwei Wochen mehr berichten können.
Am Mac diktiere ich nur, wenn ich handschriftliche Notizen übertrage - die Möglichkeit, direkt zu korrigieren, ist zwar toll, reißt mich jedoch aus der Geschichte, weil ich dann natürlich an jedem Satz herumwerkeln will.

Mit der Geschwindigkeit bin ich bisher sehr zufrieden (ca. 3500 Wörter/Stunde, wenn ich genug Plot habe, tatsächlich mal eine Stunde zu diktieren), die Erkennungsqualität schwankt zwischen "WOW, einfach perfekt!" und "Ähhh, ich hör mir das nochmal an, weil ich keinen Plan habe, was dieser Satz ursprünglich sagen sollte". Die meisten Fehler lassen sich dabei auf mein Genuschel zurückführen, verschluckte Silben, zu leise Stimme oder wirre Sätze, wo ich einfach mittendrin entschieden habe, den Satzbau zu ignorieren und in eine ganz andere Richtung weiterzureden. Fremdwörter, seltene Wörter und manche Eigennamen führen auch gerne zu faszinierenden Satzkompositionen, die sich aber zum Glück mit Hilfe der Aufnahme wieder entschlüsseln lassen, sofern sich nicht aus dem Kontext ohnehin ergibt, was da stehen sollte.

Letzte Woche habe ich "Fool Proof Dictation" gelesen, einen Ratgeber, wo es darum geht, wie man sich quasi mental am besten aufs Diktieren vorbereitet und die Qualität der Text verbessert. Die Routine, die darin vorgestellt wird, und die Übungen will ich in der kommenden Woche ausprobieren und dann auch berichten, ob mich das weitergebracht hat.

Falls ihr weitere gute Ratgeber zu dem Thema kennt, würde ich die auch gerne hier im ersten Post sammeln. Hier die kurze Liste der Titel, die ich bisher gelesen habe:

Ratgeber zum Thema

  • "Dictate Your Book: How To Write Your Book Faster, Better, and Smarter" von Monica Leonelle
  • "The Writer's Guide to Training Your Dragon: Using Speech Recognition Software to Dictate Your Book and Supercharge Your Writing Workflow" von Scott Baker
  • "Quick Cheats for Writing With Dragon: Hidden Tricks to Help You Dictate Your Book, Work Anywhere and Set Your Words Free with Speech Recognition" von Scott Baker
  • "Fool Proof Dictation: A No-Nonsense System for Effective & Rewarding Dictation" von Christopher Downing

Ich hoffe auf einen regen Erfahrungsaustausch und hoffe auf ein paar Tipps von den alten Hasen ;)

Alana

#1
Oh danke für die Buchtipps. ;D Die werde ich mir mal vornehmen. Ich wollte schon lange eine Reihe mit Youtube-Videos machen, in denen ich Tipps gebe und meine Vorgehensweise erkläre, aber ich komme nie dazu.  :versteck: Das soll aber unbedingt bald passieren. Außerdem werde ich wahrscheinlich einen Artikel darüber für die Federwelt schreiben (dauert aber noch, habe auch mit der Recherche noch nicht angefangen), da sind die Rückmeldungen hier aus dem Thread für mich auch sehr interessant. (Natürlich gegebenenfalls mit Zitat bzw. Quellenangabe. :) ) Das jetzt hier alles so schnell aufzuschreiben, übersteigt gerade im Moment mein Zeitbudget, aber falls jemand spezielle Fragen oder Probleme hat, dann steuere ich gerne meine Erfahrungen bei und bin auch gespannt, was andere noch so zu erzählen haben.

Was mir sehr geholfen hat, um beim Diktieren besser in den Flow zu kommen: Ich diktiere jetzt meistens im Wald beim Spazierengehen in mein Handy und lege das Handy danach zu Hause vor mein Mikro, wo es dann brav meine Texte in den Computer diktiert. Im Wald kann ich einfach besser abschalten. Trotzdem habe ich auch nach zwei Jahren noch häufig das Problem, dass einige meiner diktierten Texte qualitativ nicht an die getippten herankommen. Gerade sprachlich muss ich doch immer noch sehr stark nacharbeiten, wobei es mir immer öfter gelingt, auch da wirklich gute Texte zu diktieren. Ich denke, es braucht einfach Übung und Zeit.
Alhambrana

Arcor

@Dahlia
Danke für den Thread, der ist eine super Idee. Und auch danke für die Buchtipps. Da werde ich doch einmal reinstöbern. Kannst du eine Empfehlung geben, welcher richtig gut ist und welcher eher obsolet?


Ich habe ja auch seit ein paar Monaten Dragon, nutze es aber nur sehr sporadisch. Irgendwie komme ich noch nicht richtig in Schwung damit und die Hemmschwelle ist irgendwie groß.  :pfanne: Ich weiß, dass die Qualität nicht an das Geschriebene heranreicht und ich zwischendurch lange überlegen muss, darum setze ich mich dann doch eher hin und tippe, obwohl ich das Diktieren ja eigentlich nutzen möchte, um schneller zu werden.  :d'oh:

Problematisch finde ich besonders Eigennamen, die in der Fantasy ja zuhauf vorkommen. Da macht Dragon alles mögliche draus und das Einstudieren dieser Wörter klappt auch noch nicht wirklich. Vielleicht fehlt mir aber auch die Geduld dafür, das will ich nicht ausschließen.

@Alana
Diktieren aufs Handy und dann abspielen klappt? Wow, das ist super, oder gilt das nur für Dragon Professional. Bisher habe ich nämlich auch das Problem, dass ich direkt diktiere und der PC da sonstwas draus macht - dann stehe ich hinterher da und frage mich, was es eigentlich heißen sollte.


Ich schätze, wenn ich die Hemmungen überwinde, kann ich aber dahin kommen, Dragon für den Quick'n Dirty-First-Draft zu verwenden. Ich glaube für die Feinheiten werde ich doch eher von Hand arbeiten, aber sollte ich bis zu dieser Aufgabenteilung kommen, wäre mir ja schon einmal sehr geholfen. Geduld ist da wohl wirklich die Tugend, nur beim Schreiben ist es leider immer so schwer.
Not every story is meant to be told.
Some are meant to be kept.


Faye - Finding Paradise

Shedzyala

Oh wow, das ist genau der Bereich, zu dem ich grad Tipps wirklich nötig hätte. Ich versuche nämlich aufs Diktieren umzusteigen, um mein Handgelenk zu entlasten, noch komme ich dabei aber nicht wirklich in den Flow. Damit tue ich mich aber allgemein schwer, für den Umstieg von per Hand zur Tastatur hab ich damals auf ewig gebraucht :(

Aktuell klappt der Umstieg am besten, wenn ich in der Badewanne diktiere, einfach Augen zu und losplappern ;D Allerdings enthalten diese Texte dann auch die meisten Fehler, da ich das Diktiergerät nicht einfach so anhalten kann, schließlich hab ich feuchte Finger. Ansonsten übe ich gerade mit Texten, bei denen es weniger auf Formulierungen ankommt. Ich jobbe Homeoffice und muss da oft Pressemitteilungen und Shoptexte formulieren, damit klappt es besser als bei kreativer Arbeit. Aber auch da habe ich das Gefühl, wesentlich langsamer voranzukommen :(
Wenn sie dich hängen wollen, bitte um ein Glas Wasser. Man weiß nie, was passiert, ehe sie es bringen ...
– Andrzej Sapkowski, Die Dame vom See

Alana

@Arcor: ich habe die home Version von Dragon, ich diktiere in mein Handy einfach in eine diktier App und lege es dann zu Hause vor das Mikrofon. Die erkennungs Leistung ist dann natürlich nicht ganz so gut, wie wenn man direkt diktiert, aber es ist ordentlich und insgesamt funktioniert das System für mich so sehr gut.

Bei generellen Problemen mit der Erkennungsleistung ist das Problem meistens die Hardware / Mikro oder eine veraltete Version von Dragon. Dazu steht auch einiges im Technikthread. Bei direktem diktieren sollte die Leistung eigentlich nahezu 100% betragen, die neueste Version von Dragon ist da wirklich ziemlich gut. Aber man muss natürlich auch wirklich ordentlich sprechen.
Alhambrana

Arcor

Zitat von: Alana am 20. Juli 2018, 12:55:03
Bei generellen Problemen mit der Erkennungsleistung ist das Problem meistens die Hardware / Mikro oder eine veraltete Version von Dragon. Dazu steht auch einiges im Technikthread. Bei direktem diktieren sollte die Leistung eigentlich nahezu 100% betragen, die neueste Version von Dragon ist da wirklich ziemlich gut. Aber man muss natürlich auch wirklich ordentlich sprechen.
Vermutlich scheitert es noch daran, da ich eh dazu neige, undeutlich zu sprechen. Dragon ist die 13ner Version, Mikro das, was du im Technik-Thread empfohlen hast. Daran sollte es also nicht liegen.  ;D :versteck:
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Faye - Finding Paradise

Linda

#6
Hallo,

da ich ja bereits seit meinen ersten Veröffentlichungen 1999 diktiere, kann ich aus meiner Erfahrung sagen, dass:

- besonders gut Dialoge klappen. Sprache fließt dann sehr natürlich.  (Verhältnis Erzählzeit / erzählte Zeit ist sehr ausgeglichen)
- und auch lyrische und stimmungsvolle Passagen gehen bei mir gut.
- erklärende  Stellen kommen auch gut, wenn nicht zuviel Fantasysprech dabei ist - bei den Thrillern macht das also kaum Schwierigkeiten.

Bei letzteren beiden zahlt es sich aus, dass die erzählte Zeit nicht im 1:1 Verhältnis steht.
 
Action zu diktieren finde ich schwierig, da viele gedankliche "Stellungswechsel" nötig sind. Hierbei spielt die Geschwindigkeit für mich eine negative Rolle. Das mache ich nur per Hand.

Ich habe aber nie komplett einen Roman diktiert, sondern immer nur Szenenweise. Dafür habe ich zugegeben, viel Erfahrung, auch schon mit der Arbeit in ein Diktaphon.

Die Texte müssen gut überarbeitet werden, aber das gehört für mich dazu. Solange ich noch weiß, was da stehen sollte :-)

Hemmungen habe ich nicht, würde aber nie außerhalb meiner 4 Wände diktieren, da schreibe ich aber ohnehin nicht.
Unzufrieden bin ich nach wie vor mit den Problemen der Fantasy und dem entsprechenden Vokabular. Auch wenn man einen sehr großen Wortschatz hat, kommen die Programme schnell an ihre Grenzen und das nervige "Anlernen" reißt mich aus der Szene.

Mia Nordstern

Oh, ich diktiere mir im Moment ja meine Notizen zum Um- und Weiterplotten ins Handy. Ich benutze Google und Evernote dafür. Es klappt so mittel. Manchmal verschluckt die Spracherkennung einfach Teile mitten im Satz, ich weiß nicht wieso. Und dann hab ich das Problem mit den englischen Namen, die versteht es nie, aber das ist wohl der Sache an sich geschuldet.

Das gute ist, ich überlege mir vorher ein Thema (zum Beispiel einen Charakter) und gehe dann spazieren und fange einfach an zu labern. Dabei fließen die Ideen und ich habe, wenn ich heimkomme, seitenweise Text auf dem Rechner (das ist das Gute an Evernote). Ich stelle mir einfach ein imaginäres Gegenüber vor, dem ich die Zusammenhänge erklären oder von der Person berichten muss.

Für Geschichten kann ich es mir nur sehr schwer vorstellen. Ich bin einfach kein freier Erzähler. Ich kännte auch nicht am Lagerfeuer sitzen und etwas erzählen. Ich habe so das Gefühl, die Kreativität muss bei mir erst durch die Hände. Außerdem verhaspele ich mich im Mündlichen oft. Schnörkeligere Sätze wollen einfach nicht, bei manchen Wörtern muss ich zwei Mal ansetzen. Zum Beispiel habe ich heute morgen einen Waschbären gesehen, da wollte ich schnell (mit aktiver Spracheingabe) wissen ob die "nackt nachtaktiv sind"  :rofl:Im normalen Gespräch fällt das gar nicht so auf.

Ich muss die Notizen auch am gleichen Abend noch am PC durchgehen, sonst weiß ich teilweise nicht mehr, was Sätze wie "Denn er strassenjunge geht schnell verloren" (wir sagen jetzt mal nichts über die Rechtschreibung *hust*) heißen sollten. Das finde ich nicht schlimm, es geht hauptsächlich darum, dass die Ideen so schön sprudeln und Sachen über Charaktere muss ich mir ja eh einprägen.

Ich würde gerne von Google weg, gibt es andere Apps, die das möglich machen (Android)? Für meine Notizen wäre ich sehr an weiteren Tipps interessiert und lese hier mal schön mit.  :lehrer:
So we beat on, boats against the current, borne back ceaselessly into the past. (F. Scot Fitzgerald, The Great Gatsby)

Alana

#8
ZitatIch benutze Google und Evernote dafür. Es klappt so mittel. Manchmal verschluckt die Spracherkennung einfach Teile mitten im Satz, ich weiß nicht wieso.

Das Fehlen von Text bei Google kommt daher, dass die Spracherkennung über Google eine gute Internetverbindung benötigt. Sobald man kein H+ mehr hat, wird es kritisch, bei E geht gar nichts und dann fehlt eben Text. Daher habe ich wieder aufgehört, das zu benutzen, es ist mir zu unzuverlässig, außerdem frisst es enorm Datenvolumen. Ich nutze es nur noch für Forenbeiträge und Mails, aber für richtige Texte ist mir das zu gefährlich. Ich bin daher auf das System Diktierapp unterwegs plus Handy vors Mikro legen und in Dragon diktieren lassen umgestiegen. Meines Wissens nach gibt es keine bessere Diktierapp fürs Handy, denn sie nutzen alle die Onlineverbindung für die Spracherkennung, sonst wären die Apps einfach zu groß. Die Dragon eigene App hat allgemein sehr schlechte Bewertungen und ist nur bei der teuren Pro-Version dabei. Lohnt sich nicht. Handy vors Mikro legen ist meiner Meinung nach im Moment die beste Variante. Ich lasse mich aber gern eines besseren belehren. :)
Alhambrana

Mia Nordstern

Ach du Schreck, dass das Daten verbraucht, hab ich ja jetzt erst bemerkt.  :pfanne: Manchmal bin ich echt ...
Ich hab jetzt mal das deutsche Wörterbuch runtergeladen, jetzt scheint es auch offline zu funktionieren. Ich würde das jetzt ungern aufgeben, weil die Ideen echt gut sprudeln, wahrscheinlich würde ich auch den Verlust des Datenvolumens in Kauf nehmen.

Da ich, wie ich bereits schrieb, nicht der Typ fürs "Diktierschreiben" bin, finde ich Dragon ein bißchen teuer. Gibts kostenlose / günstige Alternativen für PC? Damals bei Vista (bei meinem ersten Laptop  :wolke:) hab ich diese Sprachsteuerung mal benutzt, bei der kann man ja auch korrigieren. Aber neuere Windowsversionen haben das glaube ich nicht mehr, oder? Habs nie wieder gefunden.
So we beat on, boats against the current, borne back ceaselessly into the past. (F. Scot Fitzgerald, The Great Gatsby)

Pandorah

Ich habe auch die Home 13er Version und mittlerweile das dritte Mikrofon ausprobiert. Mit dem, das Dahlia mir empfohlen hat, funktioniert jetzt zumindest die Erkennung meistens zuverlässig. (Das von dir, Alana, war mir leider zu teuer. *hüstel*) Manchmal baut Dragon trotzdem Sätze zusammen, bei denen ich mich ernsthaft frage, was sie aussagen sollten.

Ich habe mir jetzt vorgenommen, unter der Woche täglich eine Stunde zu üben, denn meine Wortzahl ist echt lächerlich. Fünfhundert Wörter die Stunde - dafür lohnt sich es nicht. Da tippe ich doppelt so schnell. *g* Das liegt aber daran, dass ich eben null Übung habe. Ich habe das Programm zwar schon länger, aber so gut wie nie damit gearbeitet, weil es eben so entsetzlich langsam ist. Dahlias Wortzahlen haben mich allerdings dazu verleitet, das ganze wieder zu beginnen. Ich bin gespannt, was dabei rauskommt.

Linda

Das Gute am Diktieren bzw dem Üben desselben ist, dass du gleichzeitig was für Lesungen lernst. Nur allzu monoton sollte man vor Menschen dann nicht lesen, aber Geschwindigkeit und klare Aussprache profitieren von regelmäßigem Diktieren.

Ilva

Vielen Dank für den Thread!

Ich hab mich noch immer nicht für oder gegen Dragon entschieden. Von dem her sind mir alle zusätzlichen Informationen recht.

Merkt ihr beim Wortschatz einen Unterschied zwischen diktiert und geschrieben? Ich habe manchmal das Gefühl, mündlich bin ich eingeschränkter und verwende einfachere Wörter. Aber vielleicht ist das ja auch nur Gewohnheitssache.

Dahlia

So viele Rückmeldungen :D

@Alana: Oooh, das mit der YouTube-Reihe klingt spannend. Ich drück dir die Daumen, dass du da in nicht allzufernen Zukunft Zeit für findest. Das mit dem Artikel in der Federwelt klingt auch gut. Sag Bescheid, sobald es soweit ist.

Im Wald will ich es auch mal ausprobieren. Letzte Woche habe ich beim Spazieren eine hübsche Runde um einen See entdeckt, wo ich das mal ausprobieren will. Trotz perfektem Wetter kamen mir da nicht zu viele Leute entgegen, da sollte ich Diktieren können, ohne mich wie ein absoluter Depp vorzukommen.

@Arcor: Die Ratgeber sind alle recht aktuell, aber haben unterschiedliche Schwerpunkte.
An den von Monica Leonelle erinnere ich mich nicht mehr so 100%ig, weil ich ihn schon vor einer ganzen Weile in einem Bundle mit zwei ihrer anderen Ratgeber gelesen habe und jetzt nicht mehr sicher bin, was genau in welchem davon stand. Die anderen beiden waren über Produktivität, wo Diktieren dann auch oft ein Thema ist, das zumindest gestreift wird – sie hatte ein sehr ausführliches Tagebuch, wo sie viel über ihre ,,Diktierspaziergänge" erzählt hat, aber es kann sein, dass das ein Teil von ,,Write Better, Faster" war. Es geht insgesamt mehr in die Richtung, überhaupt die Motivation zum Diktieren zu finden und die ersten Hürden (technisch und psychologisch) zu überwinden.
Die beiden von Baker beziehen sich hauptsächlich auf die technische Einrichtung von Dragon und wie man das System am besten trainiert.
Bei Downing geht es dann um Diktierroutinen und wie man ins Diktieren reinfindet und damit besser wird. Er hat viele Übungen, die ich allerdings noch nicht getestet habe.

Bei den Eigennamen habe ich schon überlegt, da irgendwelche geläufigen Namen zu nehmen und dann nachher mit Suchen und Ersetzen das anzupassen – aber der Name gehört ja schon zur Figur und da fällt mir der Wechsel schwer. Also habe ich mich damit abgefunden, dass manche meine Figuren dann einfach ,,Billiard" oder ,,Ortsschild" heißen :rofl:

@Shedzyala: Jaa, mein Handgelenk (und mein Rücken) waren bei mir auch ausschlaggebende Gründe, es mit Diktieren ernsthaft zu versuchen.

Oh, Badewanne klingt auch nicht schlecht – da kommen mir ohnehin immer die besten Ideen :rofl: Wenn ich so diktiere halte ich das Diktiergerät eh nicht an (ich hab ein furchtbar billiges, wo die Knöpfe nicht so optimal reagieren), sondern sage immer ,,Ups" damit ich die Stelle schnell wiederfinde und dann das, was ich eigentlich sagen wollte. (Ich hatte auch mal Korrekturbefehle versucht, aber das hat nicht wirklich geklappt und da hätte ich auch irgendwie schiss, dass es bei ,,lösch das" gleich mal den ganzen Text davor in die Tonne kloppt und nicht nur den letzten Satz ...)

@Linda: Danke für deinen Bericht. Seit 1999, wow, da hast du ja wirklich schon viel Erfahrung damit gesammelt.

Das mit den Action-Szenen klingt schlüssig – da verknotet sich mein Gehirn ja auch schon beim Schreiben gerne mal. Aber es stimmt mich sehr optimistisch, dass die anderen Szenen so gut klappen.

Langsam und klar zu sprechen muss ich für Lesungen auch lernen, da trifft es sich auch gut, dass das voneinander profitiert. Wobei eins meiner Probleme auch ist, dass ich meine Stimmlage an die der Figuren anpasse, Dragon es dann aber nicht so toll findest, wenn ich plötzlich flüstere oder lauter werde. Da muss ich mir noch ein bisschen das Monotone beim  Diktieren angewöhnen.

@Mia: Auf die Idee mit dem Brainstormen bin ich noch nicht gekommen, aber das klingt auch praktisch. Hin und wieder hab ich auch schon mal kurze Ideen in Evernote diktiert, was ganz gut geklappt hat, aber es wirklich zum Brainstormen zu nutzen, klingt da auch reizvoll.

Erzählen ist an sich auch nicht meins und ich verstricke mich in Gesprächen immer furchtbar – aber die Geschichten zu diktieren ist dann doch irgendwie was anderes für mich. Wahrscheinlich, weil es kein Gegenüber gibt, das mit zuhört.

Für Fragen zu Apps und Softwarelösungen gibt es den Thread im Autorenhard- und Software-Board  – ich würde die Diskussionen da gerne trennen, damit es übersichtlicher bleibt.

@Pan: Tihi, freut mich, dass es bei dir jetzt besser klappt. Und ich glaube wirklich, dass Übung da den Meister macht und es bald bei dir auch schneller werden wird.

Interessant fand ich im Hinblick aufs Tempo auch eine Übung aus ,,Fool Proof Dictation", wo man einen Textabschnitt (den Anfang von ,,Die Verwandlung" ;D) in 2,5 Minuten vorlesen soll. Ich habe es in mehreren Versuchen nicht geschafft, den so langsam vorzulesen. Die Auflösung war dann, dass dieses ultralangsame Tempo 5000 Wörter in der Stunde ergeben würde :rofl: Wenn ich zwischendurch keine Pausen zum Nachdenken bräuchte (oder generell Pausen), würde ich wahrscheinlich an einem Arbeitstag nen ganzen NaNo diktieren können ...

@Ilva: Den Unterschied merke ich auch. Wenn ich diktiere, verwende ich weniger Fremdwörter und generell eine einfachere Sprache. Der Satzbau ist häufig auch nicht so komplex.
Was ich jetzt auch nicht so schlimm finde – an einfachen Wörtern ist ja erstmal nichts verkehrt und meistens finde ich die passenderen Wörter ohnehin erst in der Überarbeitung, sodass es für den ersten Entwurf keinen großen Unterschied macht, ob ich ihn schreibe oder diktiere. 
Ich tendiere sonst auch zu komplizierten Schachtelsätzen. Einfache Sätze nachher ein bisschen komplexer zu machen, finde ich meistens einfacher, als einen meiner Schachtelsätze in sinnvolle kleinere Sätze aufzudröseln.




Ein paar Fragen, die mir gestern noch gekommen sind:

  • Habt ihr eine bestimmte Diktierroutine, bereitet ihr euch irgendwie vor oder plappert ihr einfach drauflos?
  • Wie lang am Stück diktiert ihr meistens?

Bisher habe ich noch keine feste Routine, aber will nächste Woche die aus ,,Fool Proof Dication" ausprobieren. Routine helfen mir immer dabei, produktiver zu sein, weswegen ich mir da etwas aufbauen will. Bisher sitze ich meistens auf der Couch, trinke einen Tee, während ich meine Outline durchgehe und quatsche dann los.

Ich brauche für eine Szene meistens zwischen 10 und 20 Minuten – bei 20 Minuten merke ich dann auch, dass ich eine Pause machen und was trinken sollte, weil meine Stimme dann auch langsam ein bisschen kratzig wird.

Linda

#14
Meine Routine ist die Gleiche wie beim Schreiben. Sind Idee, Zeit und äußere Ruhe vorhanden (ich find's echt scheiße, wenn mich jemand beim diktieren hört, Tastenklappern darm man aber ruhig belauschen) mache ich den PC und Dragon an und lege los. Einziger Negativpunkt: mir fehlt die Musik... die ich sonst gern höre. Und Kopfhörer geht nicht, weil ich da schon mein Head-Set trage.
Länger als etwa 30 - 40 Minuten am Stück diktiere ich eigentlich auch nicht. Oder andersherum: zwischen ein und zwei Normseiten. Aber auch nicht jeden Tag, das würde mein Hals nicht so mögen.
Was trinken, ohne das Mikro zu  verschieben geht mit Strohalm am besten. In Zukunft dann also eher nicht :-)