Tintenzirkel - das Fantasyautor:innenforum

Allgemeines => Tintenzirkel => Thema gestartet von: Katido am 19. Juni 2018, 13:27:38

Titel: Diese besonderen Ahhh-Momente
Beitrag von: Katido am 19. Juni 2018, 13:27:38
Hab nun ne Weile das Forum durchforstet, aber noch nicht das Richtige gefunden. Prügel sind erwünscht, wenn es doch so sein sollte  ;D

Als Bauchschreiberin hab ich des Öfteren mit Plotlöchern und Ungereimtheiten zu kämpfen. Ich sitze dann in der Bahn, Bus oder in meiner Wohnung und denke stundelang über die Probleme nach. Aber irgendwann kommt einem dann manchmal eine Idee und man denkt sich: ,,Warum bin ich da nicht vorher schon drauf gekommen?" Plötzlich fügt sich alles zusammen und es ist ein so wunderbares Gefühl, die Idee doch nicht verwerfen zu müssen  :wolke:

Kennt ihr das auch? Und wann und wie war denn euer letzter Ahhh-Moment?

Bei mir war es letztens beim Abwasch. Habe die ganze Zeit überlegt, warum der Prota nun das und nicht das machen sollte. Auf einmal kam es mir dann. Hab alles liegen gelassen und im Wohnzimmer erst mal alles aufgeschrieben, bevor ich es vergesse. Mein Freund wollte dann später ganz verwirrt wissen, wieso ich so hektisch aus der Küche geflüchtet war  ;D
Titel: Re: Diese besonderen Ahhh-Momente
Beitrag von: Araluen am 19. Juni 2018, 13:32:19
Meinen größten Ahhhh-Moment hatte ich, als ich feststellte, dass meine zwei Protas gar keine Schwestern sein müssen. Plötzlich funktionierte der komplette Plot und brachte noch zusätzliches Konlfiktpotential. Das war richtig gut  ;D
Erst letztens hatte ich einen Fall, dass ich mein Dokument schloss, ins Bett tappste und kaum dass ich lag, einen Einfall hatte, wie die eher maue Szene deutlich besser und runder funktioniert. Ich hatte mich aber noch bis zum folgenden Nachmittag disziplinieren müssen ;)
Titel: Re: Diese besonderen Ahhh-Momente
Beitrag von: Maubel am 19. Juni 2018, 13:57:09
Es gibt immer mal wieder kleine Aaaah-Momente, aber den letzten großen, bei dem alles an die richtige Stelle fiel, hatte ich letztes Jahr. Die Story hatte ich schon zwei Jahre lang immer wieder im Kopf, aber sie war noch unausgereift. Dann kam mir plötzlich der Gedanke, was wäre, wenn die zwei Charaktere Hannah und Finley aus meinem Herzensprojekt wären, quasi 10 Jahre später. Und das war böse, richtig böse, aber auch gut und plötzlich blühte der Plot förmlich auf. Jetzt habe ich ein Buch, das ich noch schreiben muss, nicht mehr nur eine Idee und irgendwann werden mir die Leser deswegen Morddrohungen schicken ;)
Titel: Re: Diese besonderen Ahhh-Momente
Beitrag von: Kuddel am 19. Juni 2018, 13:59:19
Gerade letztens beim Schreiben. Ein Jugendbuch, das in Richtung Germanys next Topwitch geht. Und eine der Aufgaben war es, alleine aus einem Escape Room zu entkommen. Am Ende merkte ich erst, dass ich unterbewusst den Escape-Room wie Hänsel und Gretel aufgebaut habe. Und es passte perfekt in die Geschichte hinein. Nur ein kleiner Aha-Moment, aber nicht weniger Freude dran gehabt.  :wolke:
Titel: Re: Diese besonderen Ahhh-Momente
Beitrag von: tarepanDaya am 19. Juni 2018, 14:49:05
Ich kenne und liebe diese Momente, die mir das Herz höher schlagen lassen. Im vergangenen November hatte ich das ,,Problem", dass die drei Protagonistinnen geografisch sehr weit voneinander entfernt waren und lange nicht zueinander finden würden, wodurch ihre Geschichten voneinander völlig losgelöst erschienen. Bis mir auffiel, dass sie inhaltlich aufgrund ihrer komplizierten Beziehungen zu ihren (Groß)Müttern eng miteinander verbunden waren. Da fiel mir das Schreiben gleich viel leichter – und auch die Erkenntnis, dass die drei sich zunächst wohl nicht leiden können, tat dem keinen Abbruch.  ;D

Aktuell arbeite ich seit einiger Zeit an einem kleineren Projekt, eine Art Kurzgeschichte in vier Teilen, von denen auch jeder für sich stehen können soll. Nun ist es im zweiten Teil nicht besonders spannend, was gewollt ist – den Leser* aber am Ende auch nicht langweilen soll. Ich habe mich also ewig gefragt, wie ich das Interesse und die Neugierde wecken oder aufrechterhalten soll – und gestern kam mir endlich eine Idee, auf deren Umsetzung ich mich schon diebisch freue.
Titel: Re: Diese besonderen Ahhh-Momente
Beitrag von: Katido am 19. Juni 2018, 15:47:35
ZitatMeinen größten Ahhhh-Moment hatte ich, als ich feststellte, dass meine zwei Protas gar keine Schwestern sein müssen.

Das kenne ich auch. Dann sitzt man ewig und denkt, hmm, wie bekomme ich das zusammen? Hier klappt es nicht, da klappt es nicht. Am Ende stellt man fest, dass es ja gar nicht so sein muss. Es würde den Plot nicht negativ beeinflussen, wenn man es einfach anders macht   :rofl:

Zitatirgendwann werden mir die Leser deswegen Morddrohungen schicken ;)

Einer der schönsten Momente im Leben eines jeden Autors  ;D

ZitatNur ein kleiner Aha-Moment, aber nicht weniger Freude dran gehabt.  :wolke:

Ich finde auch die kleinen Momente sehr schön. Wenn man merkt, dass die Sache langsam rund wird, dann ist das einfach etwas Besonderes!

ZitatNun ist es im zweiten Teil nicht besonders spannend, was gewollt ist – den Leser* aber am Ende auch nicht langweilen soll. Ich habe mich also ewig gefragt, wie ich das Interesse und die Neugierde wecken oder aufrechterhalten soll

Habe momentan ein ähnliches Problem. Aber bei mir war es der Anfang, was tödlich ist. Nachdem es mich ewig quälte und nichts so recht zueinanderpassen wollte, hab ich ihn nun noch mal neu geschrieben (Durchaus mit der Hilfe einiger Tintenzirkler hier. Danke noch mal  :wolke:). Wann kannst du deine Umsetzung denn schreiben? Heute oder musst du dich noch etwas disziplinieren?  ;D
Titel: Re: Diese besonderen Ahhh-Momente
Beitrag von: Dämmerungshexe am 19. Juni 2018, 15:57:46
Ich habe die längste Zeit gerätselt, wie ich meinen Leute über diese dämlichen Berge da drüber bringe. Bis ich draufgekommen bin, ich könnte ja einfach die Berge von der selbstgezeichneten Landkarte radieren ...
Titel: Re: Diese besonderen Ahhh-Momente
Beitrag von: tarepanDaya am 19. Juni 2018, 16:22:53
Zitat von: Katido am 19. Juni 2018, 15:47:35

Habe momentan ein ähnliches Problem. Aber bei mir war es der Anfang, was tödlich ist. Nachdem es mich ewig quälte und nichts so recht zueinanderpassen wollte, hab ich ihn nun noch mal neu geschrieben (Durchaus mit der Hilfe einiger Tintenzirkler hier. Danke noch mal  :wolke:). Wann kannst du deine Umsetzung denn schreiben? Heute oder musst du dich noch etwas disziplinieren?  ;D

Gut, dass du fragst. Ich wollte die Idee eigentlich erst mal etwas reifen lassen und mir letztlich ausreichend Zeit zum Schreiben einräumen, da ich dafür eine ganze Szene ändern muss, aber ich habe in nächster Zeit so einiges vor. Deshalb habe ich jetzt beschlossen, jeden Tag zumindest ein paar Minuten dafür zu erübrigen.
Titel: Re: Diese besonderen Ahhh-Momente
Beitrag von: Mrs.Finster am 19. Juni 2018, 21:56:50
Mal abgesehen von den Schreib-Ahhh-Momenten... Kennt ihr diese fiesen Ahhh-Momente? Man ist total glücklich, das Problem endlich gelöst zu haben und dann: "Ach ne doch nicht...."
*Weltuntergangsstimmung*

Das habe ich gerade sehr oft bei einem diversen Computerprogramm. Sehr frustrierend  :rofl:
Titel: Re: Diese besonderen Ahhh-Momente
Beitrag von: Gizmo am 20. Juni 2018, 00:01:52
Mein letzter 'Ahhh'-Moment war mir im Nachhinein fast peinlich. Es ging darum, dass im ersten Teil meines Projekts die gesamte Handlung an drei Tagen stattfindet, im nächsten Teil geht es dann nahtlos weiter. Das, was an den Tagen im zweiten Teil passierte, passte aber nicht recht zusammen (von der Logik her). Die fantastische 'Lösung' war am Ende, dass der erste Tag der Handlung kein Mittwoch, sondern ein Dienstag ist. Yay, Literatur-Nobelpreis...  ;D

Kleine 'Ahhh'-Momente habe ich dafür regelmäßig, grundsätzlich natürlich, wenn ich bereits im Bett liege und schlafen sollte.  :)

Zitat von: Mrs.Finster am 19. Juni 2018, 21:56:50
Mal abgesehen von den Schreib-Ahhh-Momenten... Kennt ihr diese fiesen Ahhh-Momente? Man ist total glücklich, das Problem endlich gelöst zu haben und dann: "Ach ne doch nicht...."
*Weltuntergangsstimmung*

Die habe ich wesentlich häufiger als die schönen Momente. Mittlerweile versuche ich, das ganze positiv zu betrachten und glücklich zu sein, dass ich mich immerhin eine Zeit lang über die vermeintliche Lösung freuen und in der eigenen Genialität sonnen durfte.  ;D
Titel: Re: Diese besonderen Ahhh-Momente
Beitrag von: Katido am 20. Juni 2018, 00:13:32
Zitat von: Gizmo am 20. Juni 2018, 00:01:52
Mein letzter 'Ahhh'-Moment war mir im Nachhinein fast peinlich. Es ging darum, dass im ersten Teil meines Projekts die gesamte Handlung an drei Tagen stattfindet, im nächsten Teil geht es dann nahtlos weiter. Das, was an den Tagen im zweiten Teil passierte, passte aber nicht recht zusammen (von der Logik her). Die fantastische 'Lösung' war am Ende, dass der erste Tag der Handlung kein Mittwoch, sondern ein Dienstag ist. Yay, Literatur-Nobelpreis...  ;D

Das ist wirklich eine wunderbare Lösung  ;D

Zitat von: Mrs.Finster am 19. Juni 2018, 21:56:50
Mal abgesehen von den Schreib-Ahhh-Momenten... Kennt ihr diese fiesen Ahhh-Momente? Man ist total glücklich, das Problem endlich gelöst zu haben und dann: "Ach ne doch nicht...."
*Weltuntergangsstimmung*

Ziemlich fies ist auch, wenn man vergessen hat, dass man darüber schon mal nachgedacht hatte. Also denkt, ah, da war doch dieser gute Ansatz. Warum habe ich den nicht weiter überlegt? Und dann am Ende wieder da ankommt, woran es auch beim ersten Mal scheiterte. Doppelt deprimierend  :rofl:
Titel: Re: Diese besonderen Ahhh-Momente
Beitrag von: HauntingWitch am 20. Juni 2018, 11:11:12
Das kenne ich auch. Ich hatte gerade erst vor Kurzem so einen Moment. Der Plot meines Projektes wollte einfach ewig nicht so recht in Fahrt kommen und dann, plötzlich, auf dem Nachhauseweg im Bus ist mir klar geworden, dass ich das von einer völlig falschen Seite angegangen bin. Und ich hatte sogar noch eine Szene herumliegen, die sich perfekt als Anfang geeignet hat. Seitdem läuft es wieder.

Oder einmal, als Partout keine Spannung aufkommen wollte, bis ich kapiert habe, dass mein Antagonist bloss eine Pappfigur war, über die ich nichts wusste, während ich einer anderen Nebenfigur mit viel interessanterer Geschichte gar keinen Raum gegeben habe. Letztere wurde dann kurzerhand zum Antagonisten.

@Mrs. Finster: Ja, total. Wenn man so das Gefühl hat, das Universum verarsche einen.
Titel: Re: Diese besonderen Ahhh-Momente
Beitrag von: der Rabe am 20. Juni 2018, 16:51:30
Vor einigen Jahren hatte ich sowas wie die andere Seite von diesen Aha-Momenten. Ich hatte kein Internet und keinen Fernseher zu Hause und hab in der Zeit einen ganzen Roman geschrieben - ohne Plot, während des gesamten Schreibens nur eine vage Vorstellung, in welche RIchtung es gehen soll. Und zum Ende hin war es grandios zu sehen, wie sich beim Schreiben all die losen Fäden klärten und zusammenfanden. War sehr cool. :vibes:
Titel: Re: Diese besonderen Ahhh-Momente
Beitrag von: Aylis am 20. Juni 2018, 21:46:18
Ich habe solche Aha Momente auch gerne mal, wenn ich gar nicht darüber nachgedacht hatte.
Einer meiner liebsten: Die Göttin, die alle verehren ist eigentlich nur eine Halbgöttin, eine Gotttochter - und ihre Mutter eine manipulative, übermächtige Göttin, die den Menschen und ähnlichen Wesen nur schaden will.
Oder auch, wie ich am Ende alles auflösen will.
Sehr befriedigend. :)
Titel: Re: Diese besonderen Ahhh-Momente
Beitrag von: Katido am 20. Juni 2018, 22:58:25
Zitat von: Witch am 20. Juni 2018, 11:11:12
Oder einmal, als Partout keine Spannung aufkommen wollte, bis ich kapiert habe, dass mein Antagonist bloss eine Pappfigur war, über die ich nichts wusste, während ich einer anderen Nebenfigur mit viel interessanterer Geschichte gar keinen Raum gegeben habe. Letztere wurde dann kurzerhand zum Antagonisten.

Und das hat so ohne Weiteres funktioniert oder musstest du sehr viel ändern?  :hmmm:
Titel: Re: Diese besonderen Ahhh-Momente
Beitrag von: HauntingWitch am 21. Juni 2018, 10:00:19
@Katido: Doch, den ganzen Anfang davor musste ich dann natürlich umschreiben. Aber das ist bei mir sowieso normal, wie es scheint. :omn:
Titel: Re: Diese besonderen Ahhh-Momente
Beitrag von: Fledermaus am 22. Juni 2018, 22:53:05
Witzig, gerade vor einer halben Stunde hatte ich so einen Aha-Moment und dann finde ich diesen Thread ;D

Ich bin jetzt bei meinem neuen Schreibprojekt ewig beim Übergang von Teil 1 zu Teil 2 gehangen. Am Ende von Teil 1 erfährt meine Protagonistin eine ganz wichtige, bahnbrechende Neuigkeit, die auch zwei ihrer Freunde betrifft. Als derjenige, der ihr die Neuigkeit verklickert, zwei Namen nennt, weiß sie natürlich sofort, dass es sich um ihre Freunde handelt und sie mit ihnen darüber sprechen muss. Nun ist mir aber partout keine Erklärung dafür eingefallen, warum sie nicht sofort mit ihren Freunden darüber spricht, sondern stattdessen zwischen Teil 1 und 2 kommentarlos ein paar Wochen vergehen (das ist wegen anderen Plotpunkten wichtig).

Jetzt ist mir endlich etwas eingefallen: Derjenige, der ihr die Neuigkeit mitteilt, muss ihr ja eigentlich noch gar keine Namen nennen und dann würde sie nicht draufkommen, dass es etwas mit ihren Freunden zu tun hat! Muhahah! Er kann ihr die Namen auch einfach erst in Teil 2 nennen, weil er eh immer so geheimniskrämerisch tut. Manchmal ist die Lösung so naheliegend, aber man kommt nicht drauf ... :wums:
Hoffentlich ist das jetzt wirklich die Lösung, es nervt total, wenn man an einer Stelle so "hängt". Muss das mal austesten, ob es sich jetzt rund liest.

Ich wünsche allen, die auch gerade an einer Stelle hängen, schöne "Aha-Momente" :knuddel:
Titel: Re: Diese besonderen Ahhh-Momente
Beitrag von: Nachtfee am 23. Juni 2018, 22:09:36
Ahhhh, ich hass-liebe solche Momente auch  ;D
Ich hing wochenlang an einer einzigen Szene in meinem Hauptprojekt fest, weil ich nicht wusste wie meine Prota ihr Geheimnis, bevor es alle anderen in meiner Welt wissen, dem Herzbuben mitteilt - bis ich ganz simpel darauf gekommen bin, dass sie das ja gar nicht muss, und das es doch viel spannender wäre, wenn er das erst mit allen anderen erfährt (hihi, auch die Streitszene freue ich mich schon jetzt  ;D 8))
Titel: Re: Diese besonderen Ahhh-Momente
Beitrag von: Robin am 24. Juni 2018, 10:07:07
Einen kleinen Aha-Moment hatte ich immerhin. :D Ich konnte jetzt endlich einen Vampir-Charakter unterbringen, der sonst nirgends reingepasst hat. Musste nur noch ein wenig anpassen wie die Verwandlung funktioniert, aber jetzt passt es wunderbar zum Rest.
Titel: Re: Diese besonderen Ahhh-Momente
Beitrag von: Turiken am 24. Juni 2018, 21:22:20
Ich hatte bei der Arbeit an meinem Debütroman einen der schönsten Ahhh-Momente ever. Jahrelang bastle und schraube ich an diesem blöden Projekt. Anfang steht, ein großer Block des Mittelteils steht, Schluss steht. Aber es fehlte ein wichtiger Übergang zwischen diesem unvollständigen Mittelteil und dem Schluss. Ich habe monatelang, ich glaube sogar etwas über ein Jahr, nur an diesem "Problem" gehangen, die losen Enden sinnvoll miteinander zu verknüpfen. Größere Änderungen hätten mich noch mal ewig zurückgeworfen, eine einfache Lösung war nicht in Sicht.

Und dann fiel es mir in unserem Irland-Urlaub wie Schuppen aus den Haaren von den Augen: Ich hatte viel zu kompliziert gedacht. Einen großen (und sehr dramatischen) Teil des Plotfinales musste ich zwar dadurch streichen, aber es hat das Ganze viel runder gemacht. Und ich habe die losen Enden überraschend simpel verknüpfen können. Manchmal ist einfach eben doch am besten. :)
Titel: Re: Diese besonderen Ahhh-Momente
Beitrag von: Katido am 25. Juni 2018, 15:58:34
Zitat von: Turiken am 24. Juni 2018, 21:22:20
Einen großen (und sehr dramatischen) Teil des Plotfinales musste ich zwar dadurch streichen, aber es hat das Ganze viel runder gemacht. Und ich habe die losen Enden überraschend simpel verknüpfen können. Manchmal ist einfach eben doch am besten. :)

Das finde ich oft etwas schade. Dann denke ich mir: ,,Ah, diese Szene war so gut, aber jetzt muss sie weg" und das fällt mir manchmal extrem schwer, auch wenn es für die Gesamtstory besser ist.  :wums:
Meistens tröste ich mich dann damit, dass ich einfach nur noch bessere Szenen als die alten schreiben muss :hmmm: Wie ging es dir dabei?
Titel: Re: Diese besonderen Ahhh-Momente
Beitrag von: Trippelschritt am 26. Juni 2018, 07:27:26
Mein Hauptproblem ist selten, wie sich etwas zusammenfügt. Bei mir passiert es immer wieder, dass die Geschichte flach und kraftlos wird, eben weil alles passt. Und dann sind diese Aaaahs wie ein Lebenselixir, das der ganzen Geschichte neue Kraft einbläst. Dass ich dann ganze Strecken neuschreiben muss, bleibt nicht aus, stört mich aber nicht. Es sind viele aaaahs, die ich brauche. Kleine und große. Heute Morgen fiel mir ein, wie es wäre, wenn ich meine Heldin mit einem Drahtzieher der Handlung verwandschaftlich verbandele. Er wäre dann ihr Großvater. Ein kleines Aaaah? Oh nein. Denn sein Volk verbandelt sich nicht mit den anderen und es wäre ein Tabubruch gewesen, was bedeutet ... Dieser Mann bekommt eine Charaktereigenschaft hinzu, die er vorher gar nicht hatte. Und das schenkt mir neue Möglichkeiten.

Aaaah!

Trippelschritt
Titel: Re: Diese besonderen Ahhh-Momente
Beitrag von: Turiken am 11. Juli 2018, 15:27:52
@ Katido
Das "Glück im Unglück" war noch, dass mehrere Passagen des nun gestrichenen Finales noch nicht fertig waren bzw. passend gemacht werden mussten, vor allem was zeitliche Reihenfolgen anging. Zudem wären es noch mal knapp 70 Seiten mehr gewesen - und so gern ich selbst dicke Wälzer mag, aber ein so langgezogenes Finale hätte einfach nicht so gut gepasst. Ich habe mir die die Grundidee aber notiert und werde sie irgendwann für eine andere Geschichte aufheben. :)
Titel: Re: Diese besonderen Ahhh-Momente
Beitrag von: Leann am 15. August 2018, 14:27:36
Heute hatte ich ihn. Wie aus dem Nichts. Den Ahhh-Moment. Ich stand so an der roten Ampel und plötzlich wusste ich: Es geht gar nicht um die Tore! Es geht um das Blut!  :o
Ha! Nun sieht das doch schon viel besser aus für den NaNo-Roman.

Titel: Re: Diese besonderen Ahhh-Momente
Beitrag von: Gizmo am 16. August 2018, 15:53:26
Es ist wirklich faszinierend, wie diese Momente manchmal an Zeitpunkten auftauchen, die scheinbar gar nichts mit Schreiben zu tun haben.
Aber rote Ampeln sind wirklich super, um die Gedanken schweifen zu lassen. Kommt bei mir praktisch gleichauf mit auf den Zug oder Bus warten. ;D
Titel: Re: Diese besonderen Ahhh-Momente
Beitrag von: Arcor am 17. August 2018, 11:06:43
Ich hatte ihn gestern und seitdem reift die Idee langsam vor sich hin.  ;D
Mein Meisterdieb hat schon lange Probleme gemacht, weil er das, was er eigentlich klauen soll, nicht klauen will, und es sollte eh nur ein Schwindel sein, was aber auch eine dünne Motivation ist.  :d'oh: Tja, dann sitz ich da und grübel und plötzlich kommt mir die Idee: Das ist alles nur ein Ablenkungsmanöver, weil er eigentlich was anderes klauen will. Und Holdrio, das macht nicht nur Sinn, ich kann plötzlich auch alte Konzepte wiederverwenden, die in der Schublade verschwunden sind.  :vibes:

Gut, jetzt muss ich mir noch einen ganzen Heist neu ausdenken, aber hey, niemand hat gesagt, dass es leicht wird.
Titel: Re: Diese besonderen Ahhh-Momente
Beitrag von: Philian am 12. September 2018, 19:35:35


Zitat von: Mrs.Finster am 19. Juni 2018, 21:56:50
Mal abgesehen von den Schreib-Ahhh-Momenten... Kennt ihr diese fiesen Ahhh-Momente? Man ist total glücklich, das Problem endlich gelöst zu haben und dann: "Ach ne doch nicht...."
*Weltuntergangsstimmung*
[quote author=Gizmo link=topic=22767.msg1078866#msg1078866 date=1529445712
Die habe ich wesentlich häufiger als die schönen Momente. Mittlerweile versuche ich, das ganze positiv zu betrachten und glücklich zu sein, dass ich mich immerhin eine Zeit lang über die vermeintliche Lösung freuen und in der eigenen Genialität sonnen durfte.  ;D
[/quote]

Ja, immer positiv denken! Das finde ich auch. Alles nur eine Sache der Perspektive, hihi. ;D
Titel: Re: Diese besonderen Ahhh-Momente
Beitrag von: Gilwen am 13. September 2018, 09:09:21
Ich hatte mich letztens in meiner Kapitelstruktur etwas verfahren... Ich wechsle bei meinem aktuellen Projekt jedes Kapitel die Sichtweise und erzähle immer ein Kapitel aus Sicht meiner Protagonistin und dann aus der Sicht von jemand anderem. Es gibt eine mehr oder weniger feste Regel, wer wann dran ist, und ich bin da das halbe Buch über super klargekommen mit. Gegen Ende hat es aber überhaupt nicht mehr hingehauen, weil die Ereignisse schneller aufeinander folgen als am Anfang. So mussten meine Nebenfiguren viel öfter ran, als eigentlich gut für sie war (wenn ein Tag oder zwei dazwischen liegen, bis sie wieder dran sind, kann man ja auch viel mehr erzählen), und sie haben einen Streit vom Zaun gebrochen, der viel schlimmer war, als ich eigentlich wollte.
Dann saß ich erstmal da und habe überlegt und umgeschrieben, und es wollte immer noch nicht passen.

Bis mir dann irgendwann die Erleuchtung kam: Warum muss ich mich denn an meine selbstgemachte Regel halten, wenn sie mir nicht passt? Wahrscheinlich fällt es eh niemandem auf, in welchem Rhythmus meine Figuren dran kommen, also was solls? Also fix einige Kapitel umgeschrieben, einige weggelassen und einige neue dazugefügt und HAHA!
Aber erstmal auf die Idee kommen...  :hmhm?:

Zitat von: Gizmo am 16. August 2018, 15:53:26
Aber rote Ampeln sind wirklich super, um die Gedanken schweifen zu lassen. Kommt bei mir praktisch gleichauf mit auf den Zug oder Bus warten. ;D

Das kenne ich... Bei mir hilft meistens ein Spaziergang mit dem Hund! Einfach mal den Kopf ausschalten und den Blick schweifen lassen und dann macht es irgendwann klick! :)
Titel: Re: Diese besonderen Ahhh-Momente
Beitrag von: Soly am 13. September 2018, 11:56:56
Oh ja, diese Aha-Momente sind mir auch sehr geläufig. :D Ich hab die hauptsächlich beim Wandern oder Klettern in der Sächsischen Schweiz - was ich dort schon an Problemen gelöst habe!
Mein Lieblings-Aha-Moment war, als ich eine coole Plotidee hatte, aber einfach nicht wusste, warum das alles überhaupt passieren sollte; die einzige Lösung wäre das typische Ding mit der alten Prophezeiung und dem Auserwählten gewesen, aber das wollte ich nicht... und dann die elegante Lösung, wie aus dem Nichts im Kopf gelandet: die Prota wird für die Auserwählte aus einer alten Prophezeiung gehalten, ist es aber gar nicht, weil es keine Prophezeiung gibt. Toller Twist gleich noch nebenbei ;D

Aber kennt hier auch noch jemand diese umgekehrten Aha-Erlebnisse, wenn man kiloweise schreibt und dann plötzlich nach zwölf Kapiteln feststellt, dass es ganz am Anfang ein winziges Detail-Plotloch gibt, das alles kaputtmacht und jede Logik in Stücke haut? :d'oh:
Titel: Re: Diese besonderen Ahhh-Momente
Beitrag von: Gizmo am 13. September 2018, 13:58:25
Natürlich kenne ich die, sie gehören zu meinen ganz besonderen Lieblingen.  ;D

Zitat von: Gilwen am 13. September 2018, 09:09:21
Bei mir hilft meistens ein Spaziergang mit dem Hund! Einfach mal den Kopf ausschalten und den Blick schweifen lassen und dann macht es irgendwann klick! :)

Ich habe letztens gelesen, dass spazieren gehen bzw. Sport machen deshalb so gut dabei hilft, weil es eine andere Hirnregion beansprucht und deshalb Kapazitäten 'freisetzt'. Keine Ahnung, wie es genau funktioniert und ob es stimmt, aber es scheint zu funktionieren!
Titel: Re: Diese besonderen Ahhh-Momente
Beitrag von: Soly am 13. September 2018, 16:30:48
Zitat von: Gizmo am 13. September 2018, 13:58:25
Ich habe letztens gelesen, dass spazieren gehen bzw. Sport machen deshalb so gut dabei hilft, weil es eine andere Hirnregion beansprucht und deshalb Kapazitäten 'freisetzt'. Keine Ahnung, wie es genau funktioniert und ob es stimmt, aber es scheint zu funktionieren!

Das liegt daran, dass so eine verfahrene Schreibsituation nichts anderes ist als ein Einsichtsproblem und der Aha-Moment die plötzliche Einsicht in den "Lösungsweg" für das Problem. Durch Sport oder ähnliches (bzw einfach irgendwas anderes, was nicht damit zu tun hat) kannst du unterbewusst weiter an dem Problem arbeiten, die unpassenden Problemrepräsentationen vergessen und Schritt für Schritt zur angemessenen Lösung finden. Das Finden ist dann wieder ein bewusstes Erlebnis und wirkt wie eine unwillkürliche Eingebung, tatsächlich bist du aber allmählich darauf gekommen, ohne es bewusst mitzukriegen. ;)

*Lern-Bulimie-Post-Prüfungs-Auskotz-Phase Off ;D
Titel: Re: Diese besonderen Ahhh-Momente
Beitrag von: Ahneun am 13. September 2018, 17:32:38
Genau das hab ich schon seit längerem unbewusst selbst getan. Ich konnte es halt nicht so wissenschaftlich ausgeprägt darlegen wie @Solmorn.  :engel: Das muss mir ja auch erst mal Jemand sagen/schreiben.

Zum Beispiel, wenn ich in irgendeiner Sache nicht weiter kam, - abschalten, - was anderes machen.
Mir sind sogar schon im Schlaf einige Lösungen für ein Problem eingefallen. Am nächsten Tag ging es weiter und, ich hätte es selbst nicht glauben wollen, die Lösung war richtig.
Titel: Re: Diese besonderen Ahhh-Momente
Beitrag von: Yvonne am 23. September 2018, 20:18:48
Abschalten ist auch eine super Idee! Gestern z.B. hat mir Pinterest geholfen. Ich steckte bei einem Charakter fest, machte ein Pinterest Board für besagtem Charakter und mir hilft das, weil ich dann nicht denken muss, mich eher unbewusst und visuell leiten lassen kann (nein, das Bild/Zitat pinne (?) ich jetzt nicht, das passt nicht ganz...das Bild/Zitat passt gut..) und schwupps! Ist mir beim stöbern eine Idee gekommen, welches Hobby der Charakter für sich entdecken kann als Berufswunsch und kombiniert mit ihrem anderen Hobby und moralischen Vorstellungen wirkt es auch nicht individuell und ist erweiterbar. Ein richtiger Ahhh Moment um 1 Uhr nachts.  ;D
Titel: Re: Diese besonderen Ahhh-Momente
Beitrag von: Kyvenn am 12. Oktober 2018, 21:44:02
ZitatAbschalten ist auch eine super Idee! Gestern z.B. hat mir Pinterest geholfen. Ich steckte bei einem Charakter fest, machte ein Pinterest Board für besagtem Charakter und mir hilft das, weil ich dann nicht denken muss, mich eher unbewusst und visuell leiten lassen kann (nein, das Bild/Zitat pinne (?) ich jetzt nicht, das passt nicht ganz...das Bild/Zitat passt gut..) und schwupps! Ist mir beim stöbern eine Idee gekommen, welches Hobby der Charakter für sich entdecken kann als Berufswunsch und kombiniert mit ihrem anderen Hobby und moralischen Vorstellungen wirkt es auch nicht individuell und ist erweiterbar. Ein richtiger Ahhh Moment um 1 Uhr nachts.  ;D

Ja, diese Aha-Momente um 1 Uhr Nachts kenne ich ;D den merkwürdigsten - weil für Außenstehende kaum nachvollziehbar - Ahh-Moment hatte ich im Halbschlaf um 2 Uhr nachts nach einer Feier, als wir schon im Bett lagen und eigentlich schlafen wollten. Ich habe nicht Mal aktiv darüber nachgedacht, irgendwie hat mein Unterbewusstsein das von alleine gemacht. Aber der Blick meines Freundes, als ich aus dem Bett gesprungen, Licht angemacht und den nächsten Notizblock zum Schreiben gesucht habe - unbezahlbar :rofl: