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Realismus in der Fantasy

Begonnen von Moni, 01. Januar 1970, 01:00:00

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Manja_Bindig

Schwefel und Antropin heben sich in der Wirkung auf?

Oh... Sch... *schnell ihr Schreibzeug vorkramt und das ändert*
Ihr habt mir eben den Hals gerettet. Danke.
Flafi, ab sofotr bist du meine Quelle Nr. 1 ... wie sieht es zum beispiel mit Tollkirsche in Kombination mit Eibe aus?

Flafi

#31
Halt, also Schwefel würde die Wirkung des Atropin aufheben, nicht umgekehrt ;)

Puh, Atropin aus der Tollkirsche und Taxin aus der Eibe sind beides an den Rezeptoren wirkende Gifte.
Also ich hab ma nu nicht hingesetzt und mal ne Reaktion versucht *g* Aber da in den Pflanzen oft mehrere Wirkstoffe nebeneinander vorliegen, wie zum Beispiel bei der Eibe Taxin und Ephedrin, wirken die beiden Gifte wohl zusammen.
Also ich sags mal so. Bringe keine Organischen Verbindungen (hier Aromate) mit Halogenen zusammen, die entstehenden Nebenprodukte können noch gefährlicher sein, es passiert vieleicht gar nicht, oder alles hebt sich auf.
Verschiedene Alkaloide und Antagonisten könen durchaus ihre Wirkungen nebeneinander entfachen.

Aber Achtung, wenn du schon soweit recherchierst, denke daran, dass diese Wirkstoffe durchaus in der Medizin eingesetzt werden.
Atropin wirkt gegen Nervenkampfstoffe und bei Herzleiden.
Taxin ist ein gutes Abführmittel und hilft bei Hepatitis. Oder war das jetzt umgekehrt? Öhm... ich bin kein Biologe *g*

Aber wir weichen vom Thema ab :)

Gruß
Flafi

Manja_Bindig

Bei den Mengen schau ich schon... es ist nur so: "Oh, das wirkt in dieserMenge als Gift - und das auch. Gut, zusammen sind die auch noch giftiger." Man merkt... ich hab Chemie gehasst bis aufs Letzte... *schief grins*
Aber die Dosis macht das Gift... an diesen Spruch habe ich mich immer gehalten.

Geli

ich misch mich mal kurz ein:

Atropin macht das Herz-Kreislaufsystem kaputt und zwar relativ fix.
Krämpfe und so.

Taxin killt den Uro-Genitaltrakt. Also grob gesagt Nierenversagen bis
Abtreibung mit Todesfolge.

Willst Du Dein Opfer schnell unter die Erde bringen, nimmst Du 1.
Dein Vorgehen fällt aber auf.

Hast Du etwas länger Zeit, nimmst Du 2.
Dann kannst Du unter Umständen beruhigt Deiner Wege gehen,
weil die Vergilftung nicht sofortlbemerkt wird.
Hast aber das Risiko, dass das Opfer vielleicht noch Tage Zeit hat,
Dich anzuklagen.

Arielen

Das macht doch nichts! Das ist doch ein schönes Beispiel für Realismus in der Fantasy finde ich!
Alles liegt im Auge des Betrachters

Manja_Bindig

Geli, du bist ein Schatz. ^^ ... habt ihr das aus eurem besten Buch der Welt?

Jules

Ich bekomme Angst vor meinem Chemiegrundkurs nächstes Jahr...

Arielen

Alles liegt im Auge des Betrachters

Geli

Zum Thema Gift und Wirkung gibt so noch andere feine Bücher, als das von Manja erwähnte Hexenrezeptbuch.

Ich empfehle hier immer wieder gerne die "Giftliste".
Das ist ein Loseblattwerk, bzw. es existiert mittlerweile auch als CDROM
aus dem ecomed-Verlag. Jede wissenschaftliche Bibliothek hat es.
Es enthält die ganze Bandbreite der Chemie und auch alle Pflanzen mit Bild.
Aber Vorsicht!
Nichts für empfindliche Gemüter.
Man kriegt auch erstklassige Bilder von realen Unfällen zu sehen.

Manja_Bindig

#39
Das ist sehr schön. Sehr, sehr schön.

Ach ja - noch ein Beispiel für Realismus in der Fantasy, das wir bei Geli besprochen haben - wie bastel ich einem meschenartigen Wesen Flügel an?

1) An den schulterblättern, da ist Platz.
2) Eine spannweite von vielleicht... 6 Metern wäre ganz günstig...
3) Längere Beine, Stärkere Brustmuskulatur, Leichtbauweise bei den Knochen...

da ich aber noch das Problem hab, dass meine Flügelwesen ihre Flügel einziehen können(die quasi verschwinden wie bei "Angel Sanctuary" - obwohl meine Flügel alles andere als reine Astralgestalten sind), bzw, MÜSSEN(sonst würden sie außerhalb des Flieges von ihren Flügeln ziemlich aufgehalten), brauchen sie natürlich auch noch einen größeren Raum im Rücken... und die Muskeln an der ÜBergangsstelle müssen auch mitspielen...

und irgendwann, wenn es wirklich zu viel ist, ist man froh, einen FANTASY-Roman zu schreiben. Bei manchen Dingen geht es halt so, wie man es haben will, eben streckenweise nur mit Fantasy. Ich bemüh mcih hier wirklich, meine Flügelwesen realistisch zu gestalten(Punkte 1 - 3), aber mehr geht halt nicht...

Arielen

Puh, ich weiß nicht. auch wenn die Flügel leicht sind, so nehmen sie doch raum ein, weil sie nicht so extrem eingefaltet werden können. auch wenn ein Hohlraum da ist, so mußte doch irgendwie ein Buckel da sein, oder sie laufen seltsam, weil ihre Wirbelsäume gebogen ist. Selbst wenn sie sich die Flügel um den Körper wickeln dürfte das auffallen.

Ich würde vermutlich auch eine magische Lösung vorziehen, Verwandlung/Miniaturisierung, die nur dadurch auffällt, daß sie vielleicht einen sehr kräftigen und harten Rücken haben und deshalb etwas steif gehen.
Alles liegt im Auge des Betrachters

Flafi

Was die Flügel betrifft, hab ich keinen Vorschlag.
Aber bei Vögeln ist es auch so, dass ja die erwähnten holen und dadruch leichten Knochen zwar ihren Teil zu beitragen, aber auch ein -gemessen gegenüber anderen Tieren, wie Säugern- zum Körperbau überproportionales Lungenvolumen. Was auch sein muss, denn die Lungen sind unbeweglich, dadurch kann mehr luft durch sie hindurchstöremen und in die Luftsäcke gelangen, was für Luftstrom und somit für Auftrieb sorgt, da es ihn leichter macht.

Aber wie es Arielen sagte, es ist fast gar nicht möglich, ohne magie die Flügel verschwinden zu lassen.
Wenn die Flügel so einklappbar wären, dass man sie im Rücken verschwinden lassen könnte -wozu dennoch größere Öffnungen von Nöten wären- würde dies die Muskulatur und den Knochenbau einschränken. Ich glaube es hat schon seinen Grund, warum es in der Natur derartige Phänomene nicht gibt ;)

Achso, Giftmischerei ist ja ganz nett und es gibt Bücher, die verschiedene Gifte aufzeigen. Da findest du aber auch Seiten im Internet. Aber dennoch muss man sich im klaren darüber sein, was passiert, wenn ich Stoff A mit Stoff B mische. Nicht immer kommt ein Gift dabei heraus und viele Gifte -wie oben genannt- sind in der richtigen Konzentration auch durchaus lebensrettende Substanzen ;)

Gruß
Flafi

Manja_Bindig

Wie gesagt... zum Glück gibt es Fantasy, dort gibt es Magie und die kann einem weiterhelfen, wenn gar nix mehr geht.
Der steife Gang ist auf jeden Fall ne Variante... danke für den Tipp. (da die Geschichte sowohl Flügelwesen, als auch Menschen als Protagonisten hat, kann ich diese Unterschiede herrlich ausarbeiten.)

Jetzt wissen wir ja, warum die Christen ihre Engel als körperlos bezeichnen - Körperlose Wesen haben keine Masse und die Flügel sind eher schmückendes Beiwerk. so ein Astralleib wiegt ja nun wirklich nix...

Moni

Noch zu den Flügeln: bei Visions of Escaflowne gibt es auch geflügelte Wesen, deren Flügel quasi bei Bedarf aus dem Rücken "rauswachsen" ... wird leider nicht genau erklärt, aber sieht optisch recht gelungen aus und hat den Vorteil, daß die Flügel im "eingezogenen" Zustand gar nicht behindern.
Deutsch ist die Sprache von Goethe, von Schiller...
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Stefan Quoos, WDR2-Moderator

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Flafi

#44
So ne Art Schnellmutation.
Naja, wäre ja das gleiche Phänomen wie bei einem Werwolf.
Na ja, andere Welt, andere Umstände. Andere Enzyme könnten als besondere Katalysatoren wirken, die den Prozess derartig beschleunigen. Was ich mir aber nicht ganz schmerzfrei vorstelle. Außer bestimmte, an den den Rezeptoren wirkende, körpereigene Drogen würden dann ausgeschüttet werden. Wie zum Beispiel Endorphine und Adrenalin.

Den Abbau des Gewebes und das Verschwinden der FLügel stellt aber dennoch ein Problem dar. In der Geschwinidkeit müsste das Material irgendwie verwertet werden, oder einfach abfallen, was aber bedeuten würde, dass diese Wesen unmengen an Nahrung aufnehmen müssten, damit Material zur Gewebeherstellung vorhanden ist.

Gruß
Flafi