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Vesto: Heute plot' ich, morgen schreib' ich, übermorgen helf' ich anderen geschw

Begonnen von Arcor, 29. September 2022, 11:47:04

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Arcor

Unser neuestes Mitglied kommt - wie sicher so einige - aus der Rollenspielecke zum Schreiben. Nach einem Kindheitsversuch für die Serie "Fury" und sicher vielen tausend Zeilen Programmiercodes sollen jetzt richtige Geschichten folgen. Damit ist er doch bei uns genau richtig. Herzlich Willkommen Vesto!


Wer bist du?
... ach, wie gut, dass niemand weiß, dass ich Vesto heiß.

Eigentlich heiße ich Mathias, doch unglücklicherweise ist die Kombination aus meinem Vor- und Nachnamen bereits durch einen Lokalpolitiker einer Partei, mit der ich mich nicht in Verbindung bringen möchte, belegt, sodass ich mich dazu entschlossen habe, unter dem Pseudonym »Vesto Ley« zu veröffentlichen.

»Vesto« war übrigens der Name meines allerersten AD&D Charakters. Der Nachname »Ley« kam schließlich ein paar Jahre später durch einen Online RPG («Die 4te Offenbarung«) Charakter hinzu.

Geboren wurde ich vor 45 Jahren in der südniedersächsischen Harzrand-Provinz. Nach einem recht unspektakulären schulischen Werdegang fand ich mich 1997 schließlich mit Abitur in der Tasche und keiner Ahnung, was ich damit anstellen sollte, wieder. Neun Monate Grundwehrdienst und zwei verschenkte Semester Wirtschaftsinformatik später habe ich letztendlich eine Ausbildung zum Fachinformatiker (Fachrichtung Anwendungsentwicklung) begonnen und auch abgeschlossen.

Der Job hat mich anschließend in das Rhein-Main-Gebiet verschlagen, wo ich nun seit über 20 Jahren wohnhaft bin. Beruflich war ich einige Jahre im deutschen Kundensupport eines kanadischen Softwarehauses tätig, später wechselte ich innerhalb der Firma in ein international agierendes Development-Support-Team. Nach insgesamt 13 Jahren bin ich »back to the roots« in den Bereich der Entwicklung von Webanwendungen gewechselt, eine Domäne, die mich nie losgelassen hat und in der ich auch in meiner Freizeit sehr aktiv war.

Derzeit »gönne« ich mir aus gesundheitlichen Gründen eine berufliche Auszeit. Ich hoffe allerdings, dass ich in nicht allzuferner Zukunft auch im Arbeitsleben erneut Fuß fassen kann. So wie ich in anderen Vorstellungsthreads lesen konnte, bin ich mit depressiven Beschwerden hier wohl nicht alleine.

Was schreibst du?
Bis vor Kurzem hätte ich diese Frage, was ich denn so schreibe, ehrlicherweise nur mit »Programmcode« beantworten können.

Zu meiner Grundschulzeit habe ich einmal versucht, ein Drehbuch für eine Folge »Fury« zu schreiben, und Jahre später begann ich mit einer Autobiografie. Nachdem die ersten 10-12 Seiten fertig waren und sie ein Freund las, ist hierdurch direkt Streit entstanden, sodass dieses Projekt dann schnell wieder gestorben ist.

Ich war auch nie ein großer Leser. Zur Schulzeit habe ich maximal das gelesen, was ich musste. Die Romane, die ich freiwillig gelesen habe, kann ich vermutlich an zwei Händen abzählen.

Nichtsdestotrotz habe ich oft Geschichten in meinem Kopf, die ich stets gedanklich fortspinne. Manchmal entstehen daraus Ideen für Computerspiele. Andere Male habe ich die Geschichten für Rollenspielkampagnen genutzt, die ich eine Zeit lang leitete.

Zuletzt hatte ich eine neue P&P Kampagne geplant, doch die Gruppe ist schon vor der ersten Session auseinandergefallen. Aber die Ideen waren noch in meinem Kopf und entwickelten sich dort selbstständig zu einer erzählbaren Geschichte. Dadurch entstand der Gedanke, diese Geschichte, die eigentlich als Rollenspielkampagne geplant war, als Buch aufzuschreiben. Zusätzlich relevant ist, dass ich derzeit ohne berufliche Beschäftigung bin und versuche, meinem Leben irgendeinen Sinn zu geben.

Ich begann, die Geschichte auszuschmücken und fehlende Passagen zu ergänzen. Auch wenn immer noch Lücken im Plot sind, möchte ich diese schließen, um am Ende ein fertiges Werk mit der Welt teilen zu können.

Ob das wirklich klappt, steht noch in den Sternen. Doch mit einer Gemeinschaft wie der euren im Rücken würden die Chancen sicherlich besser stehen.

Warum wir? Warum du?
Ehrlich gesagt besorgt mich dieser Abschnitt der Vorstellung am meisten. Es ist nicht gerade meine Stärke, mich selbst anderen gut zu »verkaufen«, aber ich beiße die Zähne zusammen und versuche mein Glück. Fangen wir mit der vermeintlich leichteren Frage »Warum wir?« an.

Ich habe bereits einiges in eurem Forum gelesen und bin beeindruckt (und ein bisschen eingeschüchtert), was dort für spannende und hilfreiche Diskussionen geführt werden. Manchmal kam ich an den Punkt, an dem ich mit dem Schreiben einfach aufgeben wollte, da ich gefühlt so gar nichts vom Schreibhandwerk weiß. »Inquit«, »Tautologie«, »Pleonasmus«, um nur ein paar Begriffe zu nennen, die mir nicht (mehr) geläufig waren und mich ziemlich dumm haben fühlen lassen.

Doch dann kam mein innerer »Wadenbeißer« zum Vorschein, der nicht so schnell aufgibt. Dieser überzeugte mich, dass dies kein Grund sei, die Flinte ins Korn zu werfen, sondern dass es doch umso sinnvoller wäre, zukünftig ein Teil einer Community zu sein, bei der man so viel lernen könnte.

Doch warum solltet ihr mich aufnehmen, wenn ich schon bei solchen Grundbegriffen nachschlagen muss? Zum einen, wenn ich bei einer Sache dabei bin, bin ich mit ganzem Herzen dabei und lerne schnell dazu. Zum anderen gebe ich mein Wissen gerne weiter und helfe anderen, wo es mir möglich ist. Sowohl auf fachlicher als auch auf emotionaler Ebene habe ich stets ein offenes Ohr.

Um es auf einen Satz zu reduzieren: Ich würde gerne von euch lernen und ich möchte mein Wissen und meine Meinungen mit euch teilen - kurzum, ich würde mich freuen, Teil dieser Gemeinschaft sein zu dürfen.

Kurze Kostprobe
Nachdem sämtliche Angriffe der Heldengruppe an einer magischen Barriere wirkungslos verpufft waren, griff der alte Mann gemächlich mit einer schon beinahe arrogant anmutenden Gelassenheit in seine graue, zerschlissene Umhängetasche und holte ein kleines Beutelchen aus karmesinrotem Samt hervor, welches oben an der Öffnung mit einer einfachen schwarzen Lederschnur verschlossen war.

Den mutigen Recken stand der Angstschweiß auf der Stirn, mussten sie nun hilflos zusehen, wie ihr Widersacher das kleine Beutelchen langsam öffnete und diesem mit Daumen und Zeigefinger vorsichtig eine Prise eines schwarzen, unbekannten Pulvers entnahm. Er führte seine Finger dicht vor seinen Mund und blies schließlich die unbekannte Substanz in Richtung der Helden, von denen einer nach dem anderen, von dieser Wolke getroffen, bewusstlos zu Boden sackte.
Not every story is meant to be told.
Some are meant to be kept.


Faye - Finding Paradise

Valkyrie Tina

Oooo, Fury! Da erinner ich mich noch dran!
Rhein Main Gebiet? Welche Ecke denn. (ich bin da geboren und noch regelmäßig zu Besuch. Trinkst du einen Äppelwoi für mich mit?)

und was die Fremdwörter betrifft- an den Jargon gewöhnst du dich, und ansonsten einfach fragen *geht mal grad googeln, was Tautologie ist und ist enttäuscht, dass das gar nichts mit Stieren zu tun hat*

Ein Herzliches Willkommen von der alten Walküre.  :prost:

Vesto

Zitat von: Valkyrie Tina am 29. September 2022, 12:37:43Oooo, Fury! Da erinner ich mich noch dran!
Rhein Main Gebiet? Welche Ecke denn. (ich bin da geboren und noch regelmäßig zu Besuch. Trinkst du einen Äppelwoi für mich mit?)

Vielen Dank für deine nette Begrüßung, Valkyrie Tina :winke:

Mich hat es seinerzeit in die Opel-Stadt Rüsselsheim verschlagen. Aus welcher Ecke des Rhein-Main-Gebiets stammst du denn, wenn du das so öffentlich sagen möchtest?
Da ich nur ein Zugezogener und kein Einheimischer bin, habe ich mich in den letzten 21 Jahren ehrlich gesagt noch nicht an Äppelwoi gewöhnen können. Aber wer weiß, vielleicht wage ich mich doch noch einmal daran und trinke in diesem Fall natürlich auch ein Glas auf dein Wohl  :prost:

Und ja, "Fury" fand ich damals als kleiner Junge immer sehr spannend - wobei ich sogar das eher für Mädchen konzipierte "Black Beauty" gern geschaut habe. Ich habe mich anscheinend damals als Kind schon nicht so wahnsinnig stark für interessiert, was eigentlich für Jungs und was für Mädchen "gedacht" ist und bin so heutzutage ein großer Fan der Serie "Gilmore Girls" - aber ich schweife ab. Nochmal danke für die netten Begrüßungsworte und man liest sich sicherlich mal wieder.

Liebe Grüße
Vesto
»Man muss mit allem rechnen. Auch mit dem Guten.« - Gabriel Barylli

Topaz

Herzlich Willkommen, Vesto.

Ich wünsche dir viel Freude beim Lernen und Schreiben und ganz allgemein im Forum unterwegs sein.  :winke:

Nina Louise

Ein herzliches Willkommen auch von mir.

Ich bin ein bisschen länger als ein Jahr dabei. Obwohl ich mich zuvor schon viel mit der Schreiberei beschäftigt habe, habe ich in dieser Zeit so unglaublich viel gelernt und Unterstützung erhalten, dass es meinen Projekten einen richtigen Sprung nach vorne verschafft hat. Hier gibt es keine Krähen, die sich auf jemanden stürzen, um ihm/ihr die Augen auszuhacken. Du kannst alles fragen.
 :vibes:
Fantastische Geschichten aus der Luftschlosserei.

Federstreich

Herzlich willkommen! Schreiben kann heilender Balsam für die Seele sein. Einen Großteil meiner Depression bin ich jedenfalls auf diese Weise losgeworden. Würde mich freuen, wenn es dir genauso ergehen würde. Ich wünsche dir jedenfalls alles Gute und viel Spaß hier im Forum beim Mitdiskutieren und Lernen. :)

Vesto

Zitat von: Topaz am 01. Oktober 2022, 06:23:48Herzlich Willkommen, Vesto.

Ich wünsche dir viel Freude beim Lernen und Schreiben und ganz allgemein im Forum unterwegs sein.  :winke:

Vielen Dank @Topaz, bislang gefällt es mir hier sehr gut, auch wenn ich noch sooooo viel zum Nachlesen habe. Aber gut, man muss, denke ich nicht das gesamte Forum innerhalb von 2 Wochen nachgelesen haben - hoffe ich zumindest ;)

Zitat von: TinkersGrey am 01. Oktober 2022, 09:27:50Hier gibt es keine Krähen, die sich auf jemanden stürzen, um ihm/ihr die Augen auszuhacken. Du kannst alles fragen.
 :vibes:


Auch dir vielen Dank für deine nette Begrüßung, @TinkersGrey. Ich mag Krähen, wie die allermeisten Rabenvögel, ja eigentlich ganz gerne, aber stimmt schon, die Augen aushacken sollten sie einem auch nicht. ;)

Zitat von: Federstreich am 01. Oktober 2022, 11:52:51Herzlich willkommen! Schreiben kann heilender Balsam für die Seele sein. Einen Großteil meiner Depression bin ich jedenfalls auf diese Weise losgeworden. Würde mich freuen, wenn es dir genauso ergehen würde.

Vielen lieben Dank für die Begrüßung @Federstreich und den Mut machenden Worten. Der Gedanken, mich dem Schreiben zu widmen, hatte jetzt zunächst gar nicht die Intension gehabt, hierdurch meine psychischen Probleme lindern zu können. Sollte es trotzdem hierauf einen positiven Effekt haben, würde es mich natürlich sehr freuen, wobei ich auch eine Gefahr sehe, dass es "nach Hinten losgehen" könnte, nämlich dann, wenn mein übertriebener Perfektionismus mir wieder im Weg steht und ich mich zu schlecht fürs Schreiben halte. ::)
Darf ich dich fragen, ob dir das allgemeine Schreiben dabei geholfen hat, deine Depressionen zu bändigen, oder hast du auch ganz konkret über die Thematik geschrieben und dich so damit auseinandergesetzt?
»Man muss mit allem rechnen. Auch mit dem Guten.« - Gabriel Barylli

Mefisto

Hallo Vesto,

ein Technik Nerd mit "P&P-Vergangenheit" - wieso kommt mir das nur so bekannt vor ;) - herzlich willkommen hier im Tizi

BG

Mefisto


Vesto

Danke schön, Mefisto.
Ich habe auch das Gefühl, als würden sich hier noch so ein bis zwei weitere (ehemalige) P&P-Spieler tummeln  ;)
Aber gut, ist wie ich finde, auch irgendwie naheliegend.
»Man muss mit allem rechnen. Auch mit dem Guten.« - Gabriel Barylli

MisterT

Hier mein Gegenbesuch und auf eine gute Foren-Nachbarschaft.  :winke:

Federstreich

Ich wollte schon als Kind schreiben. Da wusste ich noch gar nicht, dass ich irgendwann psychische Probleme haben würde. Die Kreativität war damals schon da. Entsprechend habe ich mich auch auf meine Geschichten konzentriert. Erst später, als es mir besser ging, habe ich beim Lesen festgestellt, dass meine Figuren sehr viel von mir in sich tragen. Der Drang nach Selbstverwirklichung, etwas, das mir bis vor wenigen Jahren verwehrt schien, war da sehr stark vertreten. Man muss nicht biographisch schreiben, um seine Probleme zu bearbeiten. Sie drängen sich von alleine in die Projekte. Ich glaube, wenn man es bewusst versuchen würde, würde der Kopf auch viel zu viel die Probleme zerreden, sodass man weniger davon hat, als wenn man das Unterbewusstsein einfach machen lässt.

Deinen Perfektionismus musst du beim Schreiben wegsperren. Der hat während des kreativen Prozesses nichts bei dir zu suchen. Erst beim Überarbeiten darf er sich austoben, und dann wirst du feststellen, dass es gar nicht so schlimm ist. :)

Vesto

Vielen lieben Dank für die Antwort @Federstreich! :jau:
Wahrscheinlich hast du damit recht, dass persönliche Eigenschaften sowie auch persönliche Probleme sich in die ein oder andere Figur mit hineinschleichen werden. Der Prota meiner geplanten Geschichte hat, denke ich auch ein paar Charakterzüge von mir übernommen, obwohl es nicht so geplant war. Aber gut, mal schauen, wie es sich beim Schreiben entwickelt.
Ich stimme dir voll und ganz zu, dass beim Schreibprozess selbst der Perfektionismus erst einmal ausgeschaltet gehört. Bei der Kurzgeschichte, die ich zuvor geschrieben habe, hatte ich auch gemerkt, dass ich kein Stück vorankomme, wenn ich jeden Satz direkt beim Schreiben 10x umgestalte. Zum Glück kam ich relativ schnell in einen gewissen "Schreibfluss", indem ich nicht so viel über den Perfektionismus nachgedacht habe und am Ende war ich mit dem (natürlich dann noch mehrfach überarbeiteten) Ergebnis ganz zufrieden. Aber zu manchen Zeiten klappt das weniger gut und ich hadere direkt mit dem Geschriebenen. Aber gut, vielleicht ist dies dann auch einfach ein Indikator dafür, dass gerade in diesem Moment, ich etwas anderes machen und es zu einem späteren Zeitpunkt noch einmal probieren sollte.
»Man muss mit allem rechnen. Auch mit dem Guten.« - Gabriel Barylli

Federstreich

Lass dir einfach Zeit und lass es auf dich zukommen. Die Erfahrung kommt mit dem Schreiben. Mach ruhig die Fehler, die du brauchst, um besser zu werden. Man kann nicht alles gleich perfekt machen. Selbst wenn, dann wüsstest du ja nie, weshalb du bestimmte Fehler nicht machen solltest.