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Schreiben im Sommer

Begonnen von Alaun, 06. Juli 2009, 10:44:25

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Alaun

Hallo ihr Lieben,

sagt mal- findet ihr es eigentlich auch so merkwürdig und schwierig, bei dem momentanen Sommerwetter Fantasy zu schreiben? Mein aktuelles Projekt ist eher düster angelegt und ich tue mich wirklich schwer, mich in meine Figuren hineinzuversetzen, während wir hier bei 30° vor uns hin schwitzen...  8) Meine Figuren schlagen sich gerade mit Herbst bzw. Winter herum und irgendwie ist es unpassend...

Macht ihr eine "Schreib-Sommerpause"? Ehrlich gesagt wäre mir danach! Ich würde mich am liebsten einfach in die Hängematte legen und entspannt lesen.

Liebe Grüße,
*Alaun

Artemis

Im Sommer schreibe ich am liebsten Abends - dann hat man auch die nötige Dämmerung für düstere Szenen  ;) Ansonsten hilft mir Musik, die zur jeweiligen Stimmung passt.
Und wenn gar nichts anderes hilft, haue ich mich in den Garten und plotte einfach ein wenig vor mich hin. Das kann ich zu jeder Tages- und Jahreszeit  ;D

Nagi Naoe

Mir gehts auch so, dass ich dann einfach abends/nachts schreibe. Vielleicht ist das aber nicht so günstig, wenn man keine Ferien hat, denn dadurch verschiebt sich mein kompletter Tag-/Nachtrythmus.
Wobei ich zugeben muss, dass ich auch wärmere/heiße Szenen lieber abends schreibe. Am Tag bin ich einfach mehr abgelenkt und die Szene wird, auch wenn das Wetter dazu passt, nicht so, wie ich sie mir vorstelle.

Eine Sommerpause ... naja, ich weiß nicht.
Irgendwie klingt es schon ziemlich verlockend, wirklich mal nichts zu tun, aber mein schlechtes Gewissen würde bestimmt nicht ruhig bleiben. So was wie "Jetzt hast du endlich Ferien, jetzt hast du endlich Zeit, wieso schreibst du jetzt nicht?!".

Wobei es hier bei uns gar nicht mal so arg ist, mit der Hitze. Ist sogar recht angenehm hier - bis auf den ständigen Regen. Wobei das gar nicht sooo schlimm ist --> stimmungsmäßig.
Naja, irgendwas findet man immer zu meckern. Für mich gibt' aber auf keinen Fall eine Sommerpause,  ;D

Romy

#3
Das kommt mir doch sehr bekannt vor, Alaun  ;)
Meine Sessian-Trilogie ist ja auch eher düster und da habe ich momentan eindeutige Schwierigkeiten mich reinzufinden (mal davon abgesehen, dass ich die nächsten 1,5 Wochen sowieso noch mit lernen für meine nächste Prüfung beschäftigt bin, aber mir ist das schon häufiger aufgefallen)
Generell kriege ich bei sommerlichen Temperaturen immer Lust, etwas weniger Düsteres zu schreiben. So komme ich alle Jahre wieder im Sommer auf ein gewisses High-Fantasy Projekt zurück, von dem ich mir eigentlich FEST VORGENOMMEN habe, es für immer zu begraben, weil es eigentlich eine ziemliche Katastrophe ist.
Und dann gibt es da noch eine gewisse, recht fröhliche und vielleicht sogar humoristische Idee, die ich auch schon seit 2-3 Jährchen spazieren trage und die jedes Jahr wieder mit den ersten Sonnenstrahlen nach oben kommt, die ich bisher aber immer vertagt habe, weil ich dafür noch mal ausführlicher recherchieren müsste ...
Komisch, in den Wintermonaten fällt es mir gar nicht schwer, beide Ideen fern zu halten, aber sobald es draußen wärmer wird, sind sie da ...  :D 

Mit Fantasy an sich habe ich bei dem Wetter aber keine Probleme und eine richtige Sommerpause? Hm nein. Sobald ich meine kommende Prüfung hinter mir habe, werde ich mich wieder voll auf's schreiben konzentrieren und ich hoffe, dass das Wetter dann immer noch schön genug ist (aber nicht zuuu heiß bitte), um sich dann mit dem Schreibkram nach Draußen zu setzen.

Alaun

Hm,
da bin ich ja froh, dass es nicht nur mir so geht...
Ich glaube, eine wirkliche Sommerpause ließe sich mit meinem persönlichen Schreibbedürfnis auch nicht vereinbaren... Vielleicht schreibe ich zur Abwechslung mal wieder Kurzgeschichten, die sind übersichtlich und man kann voll und ganz dem schönen Wetter frönen ;D
Plotten wäre auch eine gute Idee.

Antonia Assmann

Oh ja, das kommt einem bekannt vor.  Ich habe die letzten zwei Wochen kein Wort geschrieben, obwohl alle Stränge gerade an richtig spannenden Stellen verweilen.
Dabei gibt es einen Plot, der in der Wüste spielt- bei den Temperaturen eigentlich kein Wunder. Erstaunt war ich nur selber- ich habe nachträglich eine Wüste in meine Karte einmalen müssen  ;D Ist aber garnicht so schlecht....
Jetzt werde ich mich wenigstens dem einen Handlungsstrang widmen können- wie die Protas sich in der Hitze fühlen bei gleißendem Licht kann ich nachvollziehen. Mit Sonnenbrille schreiben finde ich störend, ohne kann ich kaum was sehen...

Jara

Oh, aber für düstere Szenen eignen sich doch auch ganz hervorragend diese schönen heftigen Sommergewitter von denen wir gerade jede Menge haben ;D.
Die mag ich wirklich und ich finde, sie sind eine sehr angenehme Kulisse zum Schreiben.

Ansonsten mag es zwar sein, dass es schwer ist, sich bei diesen Temperaturen zum Schreiben aufzuraffen, dafür sprudeln bei mir die Ideen umsomehr.
Ich denke, der Sommer ist die perfekte Jahreszeit um mit etwas Neuem anzufangen (so man das den gerade will und nicht noch mit etwas anderem beschäftigt ist). Plotten, Charakterentwicklung und Weltenbau  geht zumindest mir in dieser Zeit am besten von der Hand

Immortal

Wenn ich in einer Jahreszeit zurückfinde zum Schreiben, dann im Sommer. Ich weiß aber gar nicht woran das liegt. Ich glaube einfach, weil ich im Sommer meine Seele baumeln lassen kann, ich finde den Sommer viel inspirierender, man kommt eher mal raus in die Natur (es gibt sowiesi für mich nichts inspirierenderes) und mich packt's dann einfach immer Sommer. Was vielleicht auch ein bisschen daran liegen mag, dass man in den Sommerferien als Schüler ja richtig schön viel Zeit hat und die dann zum Schreiben nutzen kann. Obwohl... wir haben noch dreieinhalb Wochen Schule.

Hmm... ich glaube einfach der Sommer ist meine Muse  :omn:
Zahme Vögel träumen von der Freiheit, wilde fliegen.

Waffelkuchen

Hm, seltsamerweise scheint sich das Schreiben bei mir nicht sehr von Wetter und Jahreszeiten beeinflussen zu lassen. Klar, wenn man eine Eis und Schnee-Szene schreibt, ist es schon schön, wenn es hinter der Fensterscheibe auch weiß ist. Allerdings habe ich die Bergszene damals bei meinem ersten Roman im Hochsommer bei 30° im Schatten geschrieben... Ich scheine da ziemlich unanfällig für Einflüsse zu sein.  ;D
Es ist auch nicht so, dass ich im Sommer weniger Lust auf düstere Szenen habe. Die schreibe ich eh am liebsten. Alles, was ich brauche ist passende Musik, dann komme ich immer recht schnell rein. Ich neige eher zum Überdramatischen, aber das ist wieder ein anderes Thema...
Gerade bei besonders schönem Wetter mache ich grundsätzlich schon andere Dinge lieber als Schreiben. Radfahren zum Beispiel oder einfach, wie Alaun geschrieben hat, in der Hängematte liegen und lesen. Aber dafür gibt es im Sommer ja die langen, lauen Abende und nicht zu kalten Nächte. Und da ich ja eh ein Spätschreibtyp bin passt das dann auch wieder ganz gut... 
Sommerpause wird hier definitiv nicht gemacht, ich will meine Ferien ausnutzen. Nicht so wie letztes Jahr, wo ich kaum was sinnvolles zu Wege gebracht habe und mich hinterher über mich selbst aufregen musste.  ;)
Ich heb mein Glas und salutier dir, Universum / Dir ist ganz egal, ob und wer ich bin
Du bist ungerecht und deshalb voller Hoffnung / Ich setze alles, warte auf den Wind
Fremde - Max Herre, Sophie Hunger

Sprotte

Ich kenne weniger eine Sommerpause - aber eine, wenn ich Urlaub habe und sooo viel schaffen könnte.
Tja, ich schaffe dann auch viel: Im Haushalt, auf dem Hof, aber meistens kein Wort an meinen Romanen. Das ärgert mich.

Einzig Positives: mir geht es wie Waffelkuchen (habe das Rezept noch nicht  :schuldig:): Ich kann schwitzend, die Füße im kalten Kübel im Hochsommer bei strahlendem Sonnenschein eine Szene schreiben, in der mein Held sich in einer selbst gegrabenen Schneehöhle Frostbeulen holt.

Mrs.Finster

Bei mir ist es eher umgekehrt. Der Sommer scheint mich zu beflügeln. Ich schreibe so gut und effektiv wie lange nicht mehr  :) Ich könnte mich nur in den Hintern treten, dass ich meinen Urlaub verschoben habe. Sonst könnte ich mich jetzt wunderbar dem Schreiben hingeben, so wie gestern 6 Stunden am Stück und das bei 32 °C  ;D

Glück ist, wenn die Katastrophen in meinem Leben endlich mal eine Pause einlegen :-)

Dämmerungshexe

Der Sommer macht mir nur insoweit Schwierigkeiten dass die Hitze träge macht und ich mich einfach nicht aufraffen kann mich mal hinzusetzen und mich für ein paar Stunden zu konzentrieren.
Früher war bei mir Sommer immer eine besonders kreative Zeit, wenn ich im Urlaub war und Landschaften gesehen habe die mich inspiriert haben. Diesen Sommer muss ich arbeiten, mal sehen was bei mir da an Zeit bleibt.
Aber insgesamt sind mir etwas düstere Tage zum Schreiben lieber als die sonnigen. Gerade im Herbst bekomme ich, wie Bilbo Beutlin, immer den Drang nach Ferne und Abenteuern. Das kompensiere ich dann immer indem ich zu Schreiben anfange.
,,So basically the rule for writing a fantasy novel is: if it would look totally sweet airbrushed on the side of a van, it'll make a good fantasy novel." Questionable Content - J. Jacques

Tenryu

Bei mir sind die Jahreszeiten mit den gemäßigten Temperaturen die produktivsten. Das liegt vermutlich daran, daß ich weder bei großer Hitze noch Kälte gern aus dem Hause gehe und daher recht träge werde; was sich auch auf die geistige Produktivität auswirkt. Wenn es jedoch draußen angenehm ist, mache ich gern einen Spziergang oder fahre auf dem Velociped. Das belebt dann auch den Geist.

Karin

Hm, also ich schreibe im Sommer wesentlich mehr als in jeder anderen Jahreszeit. Je sonniger und freundlicher die Umgebung, desto mehr kann ich wohl aus mir rausgehen. So manche (Schreib)Blockade habe ich bei Sonnenschein aufgelöst. Bei Düsterheit kommen sie allerdings oft wieder.

Issun

Ich zähle zu den anstrengenden Menschen, die IMMER mit dem Wetter unzufrieden sind :) (im Sommer sehne ich die Schneemassen herbei; im Winter ärgert mich die Kälte). Daher schreibe ich im Sommer meist sogar lieber Szenen, die in frostigen Gefilden spielen - wohl eine Form von Wunschdenken. Im Winter geht's dann mental ab in die Wüste. Insgesamt lässt sich aber sagen, dass ich lieber über herbstliches und winterliches Wetter schreibe. Da ich aber in den Sommerferien sehr spät noch den Schreibtisch hüte, bekomme ich dank der finsteren Nach vor meinem Fenster ohnehin nicht mit, welches Wetter mir gerade entgeht.