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Korrigieren, Kuerzen und Ueberarbeiten

Begonnen von Elena, 01. Januar 1970, 01:00:00

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Termoniaelfe

Hab mich schon mit Yvonne (Azrael) in Verbindung gesetzt.
habe ihr vorhin etwas gemschickt.

Elena

Wow. WOW!

Ich habe jetzt mit der Überarbeitung eines fast zwei Jahre alten Manuskripts begonnen, und auch wenn es sich hinzieht, es macht doch tatsächlich Spaß! Inzwischen kann ich mich mit fast nichts anderem mehr beschäftigen...
Von den ersten zwanzig Seiten habe ich zehn gestrichen, dann fünf wieder anders dazugeschrieben und immerhin habe ich berechtigte Hoffnungen, dass das alles am Ende doch kürzer ist als vorher.

Danke auch hier noch mal für die Tipps ^^

Liebe Grüße,

Elena

Silvia

Wow, hier gibts ja schon einen Thread für sowas  :D Na wenn ich so lese, was ihr bisher alles schon überarbeitet habt, dann bin ich doch nicht so alleine damit, einen 5 Jahre alten halbfertigen Roman komplett umzuschmeißen und neu zu schreiben, inclusive der Hauptfiguren  ;)

Na, immer noch fleißig dabei, Elena?

Elena

Na ja, ganz so drastisch ist es bei mir nicht... ;D Ich behalte die Hauptfiguren bei (mit einigen Charakteränderungen) und sogar halbwegs die Grundstruktur des Romans.


ZitatNa, immer noch fleißig dabei, Elena?

*schäm*... Ich muss zugeben, dass ich jetzt erst einmal bei einem anderen dran bin, weil ich noch immer am Überlegen bin, ob ich nicht (nach 1/4) doch noch mal lieber mit dem Überarbeiten von vorne anfangen soll, oder ob ich erst einmal die groben Änderungen mache, die ich eh schon weiß, und dann danach noch mal durchgehe und die "Feinheiten" mache (und dann noch mal... und noch mal...). Ich denke nur noch über diese Geschichte nach, könnte sie inzwischen locker um zwei Zusatzbände voller unwichtigen Szenen, Gelabere, Details der Charakterbeschreibungen füllen (eine meiner Hauptfiguren mag keine Karotten) usw., aber irgendwie bringt mich das nicht weiter. Also bleibe ich erst einmal bei einem, wo ich nicht ganz vor eine hundertprozentigen Katastrophe (sondern nur so neunundneunzig oder so) stehe und, äh, nebenbei schreibe ich natürlich an etwas Neuem, was jetzt einfach drängt und drückt und unglaublich viel Spaß macht (obwohl es kein Fantasy ist).

Aber wenn ich das hier lese, werde ich bestimmt noch ein paar Tipps für das neue Ding abzweigen. :)

Liebe Grüße,

Elena

Feuertraum

Heiho liebe Tintenzirkler!

Dies ist eine Frage aus reiner Neugier:

Ein jeder von uns weiß: Eine Geschichte, sei sie kurz oder umfasse sie gar Romanlänge, ist nicht bloß das bloße Hintippen von Wörtern und Sätzen. Nein. Oh nein. Eine Geschichte muß natürlich auch mehrmals überarbeitet werden. Nun wollte ich einmal wissen, auf welche Art und Weise Sie korrigieren. Schreiben Sie das ganze erstmal zuende und wenden sich dann der Überarbeitung zu? Schreiben Sie nur jeweils ein paar Seiten, die dann nach 5 Tage ruhen dem Rotstift ausgesetzt werden? Oder gehören Sie gar zu jener Gattung, die geschriebene Geschichten vorerst gar nicht redigieren und erst, wenn Sie in einer Flaute stecken und nicht den Nerv haben, an etwas Neuem zu schreiben, das ganze hervorholen und sich damit dann auseinandersetzen?
Und wie schaut es aus mit Ideen? Bringen Sie Ideen trotzdem unter, selbst wenn Sie dafür einige Seiten mehr ändern müssen? Oder kommen die einfach in eine andere Story?

Neugierige Grüße

Feuertraum
Ein Bekannter von mir liebt Bier so sehr - ich bekam als Schutzimpfung gegen Corona Astra Zenica, er Astra Pilsener ...

Rei

#20
Hmm, wie mache ich das...? Ich arbeite zwar immer nur an einer Geschichte, aber die verschiedenen Arbeitsschritte greifen ineinander über...

Der eigentliche Ablauf ist per Hand schreiben, diktieren und überarbeiten. Theoretisch. In der Praxis sieht das dann so aus:

Geschichte B per Hand schreiben, Geschichte A überarbeiten, Geschichte B diktieren, Geschichte C per Hand schreiben, Geschichte B überarbeiten, Geschichte C diktieren, Geshcichte D per Hand schreiben, Geschichte C überarbeiten usw. usw.

Klingt kompliziert, verschafft mir aber Ruhe von den geschriebenen Wörtern, so daß ich gut Abstand gewinnen und mit dem Überarbeiten anfangen kann.

Bei Kurzgeschichten greift das Schema nicht, da mache ich mich meist nach ein oder zwei Wochen nochmal dran. Die tippe ich meist auch gleich in den Laptop.

Hr. Kürbis

Also ich versuche erstmal, munter drauflos und vor allem weiter zu schreiben. Wenn das dann mal nicht funktioniert, nehme ich mir den Text nochmal vor und lese längere Passagen am Stück. Dabei fallen mir dann oft schon Fehler wie z.B. Wortdoppelungen oder krumme Sätze auf, die umgehend korrigiert werden. Das klappt natürlich besser, wenn der Text schon etwas "geruht" hat. Mit jedem "verbessern" steigt natürlich auch die Gefahr, sich zu verrennen, aber nach mittlerweile 3 mal "Komplettcheck" nähere ich mich sowieso schon der Grenze zur Betriebsblindheit, bei der dann nur noch Kritik von Außen helfen kann. Aber dazu muß das Werk erstmal komplett sein... Ansonsten lösche ich auch ganze Passagen mal, die nicht gefallen, Kapitel nachträglich einzufügen ist auch schon geplant, ist aber kein Muß und hängt sehr von emienr Motivation ab.

Termoniaelfe

Hi Feuertraum,

ich handhabe das mit meinem Roman so, dass ich ihn erst einmal zu Ende geschrieben habe. Dann lag er ca. ein und ein halbes Jahr in der Schublade. In dieser Zeit schrieb ich an anderen Dingen. Aber dennoch war ein Teil von mir stets bei meinen Protas in Termonia. So holte ich die Geschichte alo vor ca. 1 Jahr wieder hervor und begann sie zu überarbeiten. Ich merkte recht schnell, dass ich sehr unzufrieden war, was aber daran lag, dass ich in der Zwischenzeit ne menge übers Schreiben gelernt hatte, was ich vorher nicht wusste. Ich schrieb den Anfang komplett neu und hatte plötzlich noch viele neue Ideen, die ich alle unterbrachte und noch unterbringe. Jetzt merke ich, dass es eine gute Entscheidung war, den Roman ruhen zu lassen.

LG
Termi

Isabel

Eine ganze Zeit lang war ich quasi überarbeitungssüchtig und konnte nichts fertigschreiben, weil ich das Geschriebene mittendrin immer wieder durchlas und umschrieb.

Mittlerweile handhabe ich das jedoch anders. Die erste Fassung wird vor allem erst einmal stur zuende geschrieben. Allenfalls lese ich zum Einstieg noch einmal die letzten 1-2 Seiten und korrigiere ein wenig, um wieder in den Schreibfluss zu kommen, mehr aber auch nicht. Natürlich kommen mir da schon viele Ideen, was ich umschreiben könnte, allerdings notiere ich die erstmal separat.

Wenn die erste Fassung fertig ist, mache ich mich an die Überarbeitung. Da entsteht erst der eigentliche Roman. Was vorher geschrieben wurde, ist dagegen kaum mehr als eine grobe Skizze. Ich konzipiere zwar schon im Vorfeld so gut ich kann, aber beim Schreiben merke ich erst, was funktioniert und was nicht. Dementsprechend wird von mir vieles geändert.

Ideen kommen mir, bis ich das letzte Wort getippt habe. Sie werden von mir eingebaut, sofern sie brauchbar sind und ich das Gefühl habe, dass die Geschichte dadurch gewinnt. Dafür nehme ich durchaus in Kauf, mehr Seiten überarbeiten zu müssen. Ich versuche, in eine Story alles reinzubuttern, was geht. Ideen aufsparen bringt mir nichts.

Linda

#24
Hallo Feuertraum,

ein bisschen was von beidem, aber auf keinen Fall mit Flaute!

Will sagen, ehe ich weiterschreibe, lese ich über die jeweils letzten Seiten /Szenen noch mal drüber um wieder in den Fluss zu kommen und korrigiere dabei Kleinigkeiten, Hauptsächlich Stil oder kleinere Beschreibungen.  Wenn das Werk fertig ist (unabhängig ob Roman oder Kurzgeschichte) wird es am nächsten Tag (ff) und am Papier gründlich überarbeitet und das gleiche passiert noch mal in der Datei.
Danach hole ich mir Betalesermeinungen ein und überarbeite noch mal.
Ehe der Roman dann an den Verlag geht, mache ich noch ein stilistisches Lektorat und eine abschließende Rechtschreibprüfung.

Mit Überarbeiten in der Flaute kann ich gar nichts anfangen. Zum einen gibt es bei mir natürlich keine Flaute -  ;)  es gibt kreative Pausen und das kreativ ist  da großgeschrieben. Zum anderen kann ich mich, bildlich gesprochen, erst dann  zufrieden zurücklehnen (bzw etwas Neues anfangen), wenn ein Werk fertig ist. Und dazu gehört zumindest die Erstüberarbeitung auf dem Papier zwingend dazu.

Ideen, die vor der Konzeption des Romans noch nicht vorhanden waren, fließen direkt beim Schreiben ein. Ich bin ja mehr der intuitive Schreiber und da kommen die Einfälle zumeist gerade dann, wenn ich sie brauche und zum Großteil auch nicht isloliert, sondern schon eingebettet, so dass ich selten was umschmeißen muss, um neue Ideen unterzubringen.


Gruß,

Linda

Moni

#25
Hinweis: wir hatten bereits einen Workshop Thread zum Thema...

http://forum.tintenzirkel.de/index.php/topic,352.0.html

Auch wenn es manchmal etwas nervig ist, bitte die Suchfunktion des Forums nutzen, bzw. sich mal die Mühe machen, ältere Threads per Hand zu suchen. Sonst haben wir alles doppelt und dreifach.

Ich verknüpfe jetzt mal.

Lg
Moni

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Schelmin

Hi!
Ich schreibe auch erstmal alles fertig bevor ich überarbeite.
Dann folgen mindestens zwei Überarbeitungen, die erste, um logische Fehler auszubügeln, Szenen zu verlängern oder zu verkürzen, Dinge zu ändern, einzufügen, Nebenhandlungen einzufädeln, all das. Bis der Inhalt so steht, wie er soll. Spätestens dann bleibt ein sprachliches Chaos zurück.
Dafür dient dann die nächste Überarbeitung. Und oft auch die nächste und die nächste, je nachdem.
Schön, wenn man die Geschichte auch mal liegen lassen kann, das ist eigentlich optimal. Bei Wettbewerben  geht das aber oft nicht. Dann muß man das etwas schneller durchziehen, bis zum Abgabetermin.

Neue Ideen:
Es kommt darauf an. Wenn die Idee zu dieser Geschichte paßt, nehme ich sie mit rein und schreibe auch mal eine Menge um. Wenn es einfach nur eine Idee ist, schreibe ich sie auf und hefte sie ab. Irgendwann benutze ich sie oder spinne eine Geschichte um sie herum.

Elena

Hm, da ich mich jetzt endlich besser mit dem Thema Überarbeiten angefreundet habe, merke ich, dass das wichtigste für mich Abstand ist. Also schreiben, ein Jahr gären lassen und dann ran.
Wenn ich noch zu sehr drinstecke, stehe ich manchmal davor und denke: "Ich habe einfach keinen Plan und keinen Anfang. Klar muss ich was ändern. Aber was jetzt? Und wie?"
Das frustriert mich eher, gibt mir das Gefühl alles nur zu verschlimmbessern.
Bei Kurzgeschichten mache ich das natürlich sofort danach, da habe ich aber auch nicht das Problem von mehreren komplex ineinander verwobenen Handlungssträngen, die ich irgendwie zusammen bringen muss. Gestaltet die Sache doch schon einfacher, weil ich zu großen Teilen nur auf Sprache achten muss.

Was ich niemals machen könnte, wäre während des Schreibprozesses zu überarbeiten. Da würde ich ja kirre - und vor allem nie fertig - werden.

Mehr oder weniger überarbeite ich auch nur in Schreibflauten, wie Rei da parallel zu arbeiten liegt mir überhaupt nicht. Das heißt aber nicht, dass ich nur in Schreibblockaden überarbeite, sondern dass ich mir eine Schreibblockade während der Zeit mache. Ich blockiere, so gut es geht, das Schreiben. Denn beides gleichzeitig geht nicht.

Liebe Grüße,

Elena

felis

Ich wollte diesen alten Thread aus aktzuellem Anlass mal wiederbeleben. will heißen, ich stecke in einer massiven Überarbeitungsrunde.
Genaugenommen ist es für Projekt 1 bereits die 5. Runde.
Für Projekt 2. die 1. nach dem Verfassen des Rohskripts, das bei mir üblicherweise auch eher Rudiment-Charakter hat.
Wieviel überarbeitet ihr denn so, bevor ihr ein Manuskript auf die Reise schickt? Mir kommt es so vor, als wätre das Übwrarbeiten mindestens die dreifache Arbeit, wei das Schreiben der Erstfassung.
Hat jemand noch ein paar besonders hilfreiche Überarbeitungstricks auf Lager? Das wie einen fremden Text lesen klappt bei mir leider gar nicht. Auch nicht beim 1. Manuskript, das jetzt schon ein 3/4 Jahr liegt.

Churke

Zitat von: felis am 18. Oktober 2008, 15:09:01
Wieviel überarbeitet ihr denn so, bevor ihr ein Manuskript auf die Reise schickt? Mir kommt es so vor, als wätre das Übwrarbeiten mindestens die dreifache Arbeit, wei das Schreiben der Erstfassung.

Gut möglich, aber im Gegensatz zur Erstschrift hat man ein Gerüst, an dem man arbeitet, und hängt nicht in der Luft. Mir gefällt diese Phase.

Für mich sind (entsprechend formatierte) Kapitelüberschriften enorm wichtig zum Navigieren im Text. Damit habe ich keine Wanderbaustelle mehr, sondern immer den Überblick und kann in Word zwischen den Kapiteln hin und her springen. Wenn ich z.B. in Kapitel X etwas ändere, auf das Kapitel Z Bezug nimmt, dann bringt mich ein Mausklick an die richtige Stelle.