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Fantasy Romance mit Setting in Deutschland?

Begonnen von gbwolf, 10. August 2009, 10:00:59

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Geli

@Thosuko:
die Nibelungensage ist so oft durchgekaut und es gibt bereits so viele Autoren, die das im Zusammenhang mit Bayreuth und Richard Wagner getan haben, dass ich das eben vermeiden wollte.

@Anamalya: Ich bin mit "Hollenstein" ganz in Deiner Nähe. Die fiktive Stadt, die ich mir ausgedacht habe, liegt auf einem Zeugenberg vor der Fränkischen Schweiz, ungefähr wie das Walberla.

Thosuko

#31
Zitat von: Geli am 16. November 2009, 07:50:27
@Thosuko:
die Nibelungensage ist so oft durchgekaut und es gibt bereits so viele Autoren, die das im Zusammenhang mit Bayreuth und Richard Wagner getan haben, dass ich das eben vermeiden wollte.

Du musst ja nicht die komplette Sage neu erfinden. ;D
Aber so ein paar unerklärliche Fälle, z.B. im Glauben einen Dino gefunden zu haben, entpuppt sich der Kleine als Drachen, oder in einer Höhle liegen die Gebeine eines Mannes ..., da gibt es so viele Möglichkeiten. ;D

Churke

Meine Arcanum-Novelle spielte *zufällig* in Worms mit einem Burgunderkönig Gundahar, Flusspiraten auf dem Rhein, Albertus Magnus, Merlin und dem Consultor Rolandus Montanus ("Roland Berger")... gewonnen habe ich damit allerdings nicht.  :-\

Anamalya

Zitat von: Geli am 16. November 2009, 07:50:27
@Anamalya: Ich bin mit "Hollenstein" ganz in Deiner Nähe. Die fiktive Stadt, die ich mir ausgedacht habe, liegt auf einem Zeugenberg vor der Fränkischen Schweiz, ungefähr wie das Walberla.

Das klingt ja interessant! Wo genau liegt denn dieser Zeugenberg? Vielleicht war ich ja schon mal da! Hoffentlich ist deine Geschichte nicht zu gruselig, sonst traue ich mich nach der Veröffentlichung nicht mehr wandern zu gehen  :laken:  ;D

LG
Anamalya

Kolibri

Also mein Roman, eine Art Mittelalter-Thriller mit Fantasy-Elementen spielt in Schottland. Die Britischen Inseln bieten einfach eine Vielfalt an verschiedenen Settings.

Geli

@Anamalya:

Du kannst den Zeugenberg von Hollenstein über dem Tal der Warmen Hollach leider nicht erwandern, weil er fiktiv ist. Aber wenn es Dich interessiert, kann ich gerne verraten, was ich als Vorbilder benützt habe.
Wandere also  unbesorgt.

Ob meine Geschichte gruselig ist?
Sagen wir mal so: es gibt die Felsenfrauen.
Ihr Reich ist der Verborgene Wald, der für Uneingeweihte unsichtbar und unerreichbar ist.
Gelangst Du doch dorthin, hüte Dich, ein Tier zu jagen. Die Felsenfrauen bestrafen diesen Frevel mit dem Tod.




Anamalya

Zitat von: Geli am 17. November 2009, 07:58:15
Du kannst den Zeugenberg von Hollenstein über dem Tal der Warmen Hollach leider nicht erwandern, weil er fiktiv ist. Aber wenn es Dich interessiert, kann ich gerne verraten, was ich als Vorbilder benützt habe.
Wandere also  unbesorgt.

Ob meine Geschichte gruselig ist?
Sagen wir mal so: es gibt die Felsenfrauen.
Ihr Reich ist der Verborgene Wald, der für Uneingeweihte unsichtbar und unerreichbar ist.
Gelangst Du doch dorthin, hüte Dich, ein Tier zu jagen. Die Felsenfrauen bestrafen diesen Frevel mit dem Tod.

Deine Vorbilder würden mich schon interessieren. Toll, endlich mal die Chance in einem Buch einen Ort zu kennen oder kennen zu lernen  :)

Zum Glück bin ich kein Jäger, deine Felsenfrauen scheinen da nicht besonderlich zimperlich vorzugehen... Aber gut, dass ich vor der nächsten Wanderung keine Kampfausbildung machen muss  ;D

LG
Anamalya

Geli

<hüstel> Ich möchte nicht den Eindruck erwecken, dass ich mich hier im Thread nur noch mit Anamalya privat über Fränkische Gegebenheiten austauschen möchte, oder gar mein Projekt pusche.
Aber da die Frage hier steht:

Hollenstein, die fiktive Stadt, liegt wie gesagt auf einem Zeugenberg am Rand der Fränkischen Schweiz.
Unterhalb der Stadt fließt die Warme Hollach - Vorbild ist das Wiesenttal zwischen Pottenstein und Streitberg,
denn ich brauche auch Felsnadeln, deren prominenteste (bei mir) die Drei Schwestern sind.

Allerdings endet das Tal der Warmen Hollach, bzw. liegt deren Karstquelle am Fuß des Kleinhollenreuther Berges. Von dort führt eine recht gefährliche Straße nach Hollenstein.

Dafür ist die Entsprechung der Würgauer Berg. Wer je die alte Serpentinenstrecke gefahren ist, nicht die moderne Hangbrücke der A73, weiß, dass diese Haarnadelkurven viiiel Freude auslösen, wenn man sie bei Regen oder gar Glatteis fahren muss.

Einige Setting-Versatzstücke in Hollenstein, z.b. das Kavaliershaus mit Garten, in dem sich die Helden oft aufhalten, habe ihr Vorbild in Sanspareil, aber nicht im Morgenländischen Bau.

Wen von Euch das wirklich interessiert: ich bin gerade dabei zur Gaudi einen Reisebericht zu verfassen, in dem die örtlichen Gegebenheiten von Hollenstein, sowie die Stadtprominenz vorgestellt werden - die im Roman eine Nebenrolle spielt. Das sind bisher 10 Seiten Text (keine Normseiten) und es ist auch noch nicht ganz fertig.
Aber wer es lesen möchte, schreibe mir bitte eine Mail.

Wenn ich nämlich nicht Romane schreibe, schreibe ich Reiseberichte. Hauptsächlich natürlich über tatsächlich stattgefundene Reisen. Aber warum soll man eine Materialsammlung für einen fiktiven Ort nicht auch mal ausschlachten?

Kati

So, da ich mich vor einigen Wochen darüber beschwert habe, das kaum mehr Fantasyromane in Deutschland spielen, ist mein Feenprojekt jetzt hier in Braunschweig angesiedelt. Na ja, größtenteils wenigstens.  ;D

LG,

Kati

Hanna

Das nenne ich mal Initiative. Mein Zombieroman spielt auch in Hamburg. Ich habe mir extra einen alten Falkplan organisiert, in dem ich rumkritzeln kann. Da wird dann demnächst die verbotene Zone eingezeichnet und noch einiges mehr.
#happyverpeilt oder auch gründlich überfordert ...

Julia

@ Kati: Braunschweig? Ach guck ...  ;D Wenn Deine Feen da mal nicht jemanden begegnen, der auch Flügel hat ... (nö, kein Engel ... obwohl  :engel:)

Aber ich werde Samstag mal drauf achten, ob ich eine von Deinen Flatterfrauen dort sehe ...  ;)  ;D

Nycra



Ich sehe schon, wir werden fast zur eingeschworenen BRD-fantasy Community  :jau: .

Aber mal ehrlich. Irgendwann musste das doch kommen. Ich habe es so satt, ständig über die tollen Elfen und Feen in Amerika zu lesen.

Früher hab ich mal ne Zeit lang Shadowrun gelesen, weil mir die Kombi aus Fantasy und SciFi gefallen hat. Als dann aber die Charaktere in Deutschland angesiedelt wurden, waren sie nicht mehr "passend". Man hat richtig gemerkt, dass die Autoren versucht haben, etwas zusammenzupressen, was nicht passte. Eine Serie im Ausland zu beginnen und dann in Deutschland weiterzumachen, klappt halt nicht immer. Umgekehrt natürlich genauso.

Seitdem gärt schon lange in mir der Wunsch, mal was in Deutschland, insbesondere Hessen, anzusiedeln. Klar ist eine Welt, die man erfindet, vielleicht einfacher, weil man sie sich seiner Vorstellung anpassen kann. Naturgesetze kann man Aufheben, Bäume blau machen etc. Es ist ein Haufen Arbeit, seinen Fantasy in Deutschland spielen zu lassen. Ich bin ständig am Recherchieren, aber dafür macht es doppelt so viel Spaß und ich finde selbst, dass alles irgendwie (trotz der eindeutig nicht realen Stellen - oder habt ihr schon mal einen Drachen gesehen?) echter wirkt.

Auch meine Beta-Leser waren bis jetzt alle begeistert (keine Fantasy-Leser!). Obwohl sie einhellig gesagt haben: "Als ich angefangen habe zu lesen, hätte ich nie erwartet, dass sowas bei rauskommt", weil sie sich trotz der Mystik mit der Prota identifizieren konnten.

Ich denke, wenn genügend Autoren Deutschland-Fantasy anbieten, müssen die größeren Verlage auch mal reagieren. Dass es stellenweise funktioniert sieht man ja ...

LG

Nycra


Volker

Eher in Bayrischen/Österreichischen sind die Si/Feyon von Ju Honisch (http://www.juhonisch.de/ angesiedelt.
Setting Mitte des 19. Jahrhunderts - extrem unterhaltsam, auch wenn sonst so gar überhaupt nicht mein Setting.

Churke

Zitat von: Nycra am 20. November 2009, 10:58:48
Als dann aber die Charaktere in Deutschland angesiedelt wurden, waren sie nicht mehr "passend".

Dazu muss ich bekennen, dass die Shadworun-Triologie von Hans Joachim Alpers die einzigen Shadowrun-Romane waren, die ich interessant genug fand, zu kaufen und zu  lesen.  :psssst:

Zeitenwandler

Ich schließe mich der eingeschworenen BRD-Fantasy Community an... ;)

Mein erstes Buch habe ich in England spielen lassen und dabei herausgefunden, dass es sehr hart ist eine Geschichte in einem Land spielen zu lassen, dass man so wenig kennt. Danach spielten meine Geschichten nur noch in Deutschland, vorzugsweise in der Nähe von Bremen, die ich sehr genau kenne. Ich glaube, dass man so viel sicherer schreiben kann, weil man sich auf "bekannten Terrain" befindet.

Außerdem wäre es doch sehr schön auch mal Bücher zu lesen, die im eigenen Land spielen, vor allem bei Fantasybüchern. Man kann sich als Leser dann viel besser vorstellen: Das könnte auch bei mir passieren!