Ich werfe diese Frage jetzt mal in die Runde.
Ist Macht sexy? Unter welchen Umständen?
Mehr bezogen auf Bücher und Filme.
Aber gern lese ich auch eure Meinung zu reellen Situationen.
Ich enthalte mich mit Absicht erstmal.
Ich denke, es kommt auf den kulturellen und gesellschaftlichen Hintergrund an ... ::)
Zitat von: Maran am 15. Oktober 2009, 21:52:03
Ich denke, es kommt auf den kulturellen und gesellschaftlichen Hintergrund an ... ::)
Mit Sicherheit.
Was wären denn für dich Umstände, unter denen Macht sexy ist?
Was verstehst Du unter "sexy"? Anziehend oder - hoppla! DEN oder DIE ... Du weißt schon, was ich meine ...
Sexy ist für mich ein körperlicher Aspekt.
Sozusagen eine Art erster Eindruck.
Jemanden sehen und einfach unglaublich attraktiv finden.
Ok ... Ich kann jemanden sexy finden oder nicht, aber Schönheit liegt bekanntlich im Auge des Betrachters. Wenn ich nicht weiß, wer oder was er ist, dann geh ich rein von dem ersten Eindruck aus. Das Gleiche gilt für Sympathie. "Macht" allein finde ich persönlich nicht sexy - vllt reizvoll, wenn mir die Person als solche sympathisch ist.
Ich weiß nicht, wie ich das beschreiben soll ... vor allem irritiert mich der Bezug auf Bücher und Filme. Hmmm ... z.B. habe ich Snape in HP die Treue gehalten, was weniger mit seiner Macht, sondern mit dem Charakter an sich zu tun hat. Er hätte mich sehr enttäuscht, wenn er am Ende auf der falsche Seite gestanden hätte. Aber ja, er besaß auch Macht, ebenso wie Aragorn, ebenso wie die "dunklen" Charaktere von Georgette Heyer (blödes Beispiel, ich weiß :D). Was mich anzieht, was ich "sexy" finde in Bezug auf "Macht" ist wahrscheinlich die Tatsache, daß diese Charaktere ein Ziel verfolgen, sie selbst sind und vor allem DAS nicht aus den Augen verlieren.
Ja das ist genau, was ich meinte.
Ich finde ja Bösewichte im Film und auch in Büchern immer sehr sexy.
Ich denke es liegt an der Selbstsicherheit, an der Zielstrebigkeit
Natürlich gehört auch gutes Aussehen dazu, Macht allein reicht mir nicht.
Wobei Macht ja nicht unbedingt etwas negatives sein muss.
Nun - auf Snape bezogen: So, wie er beschrieben wurde, finde ich ihn nicht gerade sexy (ich würde ihn definitiv von der Bettkante schubsen) - aber er besitzt schon etwas, zu dem ich mich hingezogen fühle. (Wo ist der nächste Psychologe? :rofl:).
Also Macht macht nicht sexy für mich. Wenn ich einen Mann sehe, beurteile ich natürlich sein Aussehen etc., aber nicht seinen Status, wenn es um sexy geht.
Was Filme und Bücher angeht: Ich bin so eine komische Frau, die keinen Schauspieler supertoll findet o.ä., sondern sich lieber an ihren Freund hält. Demnach gibt es da auch niemanden, den ich supersexy find und die meisten würde ich tatsächlich von der Bettkante stoßen. Mir fällt dabei momentan nur eine Ausnahme ein, aber das beiseite.
Warum ich Buchfiguren sexy finden soll, weiß ich grad auch nicht. Sie sind ja nur in meiner Fantasie so, wie ich sie mir vorstelle. Und da finde ich sie eher faszinierend, hinterhältig, vielschichtig, vielleicht auch böse oder hübsch, aber sexy ist kein Attribut, das ich mit nicht-reelen Figuren verbinde.
Hm, gute Frage...
Eigentlich finde ich Macht immer nur mächtig uninteressant ;)
Wenn man Macht als "Ich bin Chef und sonst keiner" definiert. Macht im Sinne von "Figur verfolgt ihr Ziel und hat Mittel und Wege, sich durchzusetzen" ist dagegen spannend. Aber richtig spannend wirds, finde ich, wenn sich eben solchen Figuren Konflikte in den Weg stellen. Wobei mich meist vor allem die inneren Konflikte reizen. Was zerrt an diesen Figuren, was passiert in ihrer Psyche?
Der klassische Herrscher mit Macht reizt mich eigentlich überhaupt nicht. Dann sind diejenigen spannender, die an seiner Machtposition sägen ;D
Luke Skywalker hatte ordentlich Macht - das hat schon was. :)
Aber generell unterscheide ich da zwischen zwei Arten von Macht. Die eine ist der Mann, der die Macht hat zu entscheiden, weil er in der Hierarchie oben sitzt. Das ist mir eigentlich ziemlich egal.
Zweitere Art von Macht ist eher so wie bei Maran: Und zwar eine Form von Handlungsart. Die Kraft eine Situation zu meistern, weil man "machtvoll" mit seinen Fähigkeiten umgehen kann. Welche das auch immer sein mögen. Denn es macht keinen Unterschied für mich, ob jemand sein Schwert schwingt oder mit nem Besen die Treppe fegt: Solange er es mit einer riesigen Einsatzfreude und Engagement macht, dann finde ich das toll. Das ist für mich eine Art der Macht: Den Umgang mit vorhandenen Kräften.
Um auf eine Beispiel zu kommen, auch aus HP (Film 6). Da finde ich Ginny ziemlich sexy, weil sie so schön auf den Putz hauen kann. Sie kann schreien, wenn es denn nötig ist oder rennt notfalls im Bademantel nach draußen, wenn es denn nötig ist. Diese Form des Willens ist für mich eine Art Macht der Kontrolle und die finde ich sexy. Genauso auch Hermione, die Macht über Bücher hat. Das fande ich auch schon immer ziemlich sexy.
Oder um es mal weiterzuspinnen: Ich finde Brad Pitt und George Clooney sind in der Oceans Reihe sehr sexy, weil sie so "machtvoll" agieren können (und dabei noch so cool wirken) :D
Zitat von: Chuck am 16. Oktober 2009, 09:21:18
Luke Skywalker hatte ordentlich Macht - das hat schon was. :)
Aber Luke Skywalker ist nicht sexy. Er ist ein Keksgesicht. ;D
Meiner Meinung nach hat Macht auch nicht immer zwingend etwas mit dem gesellschaftlichen Status zu tun. Ist vielleicht auch eine Frage von Ursache und Wirkung. Will sagen: Kann man nicht umgekehrt genau so fragen: Ist Sexiness der Schlüssel zur Macht?
Ich finde, in gewisser Weise schon (wenn auch natürlich nicht ausschließlich und in jedem Fall ;) ). Hat jemand viel Charisma, hat er höchstwahrscheinlich eine Menge Einfluss auf die Menschen in seinem Umfeld. Ob nun bewusst oder unbewusst, sei mal dahingestellt. Und seine Mitmenschen zu manipulieren, in welcher Weise auch immer - wenn das keine Macht ist, was dann?
Ich sehe das wie Grey.
Es ist nicht die Macht an sich, die sexy macht. Jemand der Macht hat, hat meist auch Geld und steht oft im Licht der Öffentlichkeit. Das bedeutet, dass dieser jemand gut gekleidet ist, meist gute Umgangsformen hat und über jede Menge Selbstvertrauen verfügt. Das gibt in der Summe eine Ausstrahlung, dir durchaus sexy wirken kann - unabhängig von Alter oder Aussehen (gutes Aussehen schadet natürlich nie).
Im Fantasy fällt mir dazu vor allem Akkarin ein (Die Gilde der schwarzen Magier-Canavan). Er übt eine despotische Macht aus und scheint sich obendrein den dunklen Künsten verschrieben zu haben. Über sein Aussehen wird gar nicht viel erzählt und dennoch ist er einer der "begehrtesten" Buchcharas.
Hier wird nur über Männer gesprochen - nicht ohne Grund. Bei Frauen scheint mir Macht eher hinderlich zu sein, wenn sie sexy wirken wollen.
Zitat von: Luciel am 16. Oktober 2009, 11:34:49
Hier wird nur über Männer gesprochen - nicht ohne Grund. Bei Frauen scheint mir Macht eher hinderlich zu sein, wenn sie sexy wirken wollen.
Jetzt drehst du es aber wieder um. Was meine Aussage betrifft, gilt sie für Männer und Frauen gleichermaßen ... :)
Also bitte, Luke Skywalker war meine erste Liebe ;D
Jetzt stehe ich dagegen mehr auf Anakin.
Ja, Akkarin ist definitiv einer der Charaktere, an dich ich gedacht habe.
Ich finde ihn auch echt toll.
Einer, der mir auch immer noch im Gedächtnis ist, ist Ahriman aus Elfentanz.
Nur eine Nebenfigur, aber doch sehr faszinierend für mich.
Ich stimme aber auch in dem Punkt zu, dass Macht verbunden sein muss mit Handlung, mit Einsatz.
Nicht nur mit Pascha-Gehabe.
Wenn ich im Glanz seiner allumfassenden Macht auch richtig sexy fand, war Peter Petrelli (Milo Ventimiglia) aus Heros.
Ich hab mir die Frage auch schon gestellt, ob Frauen durch Macht auch sexy wirken, wenn der Rest für das Gegenüber ansprechend ist.
Ich glaube, wenn man sich diese Frage stellt, dann kommt man langsam aber sicher auch zu der Frage, inwieweit wir Menschen in unseren natürlichen Geschlechterrollen fest sitzen.
Zitat von: Grey am 16. Oktober 2009, 10:38:03
Aber Luke Skywalker ist nicht sexy. Er ist ein Keksgesicht. ;D
Milchbubi :rofl: ... na ja, im letzten Teil hatte er schon was. Aber Han Solo fand ich schon sexy. Lag vllt. daran, daß er immer er selbst war - und dabei noch verflixt gut aussah. Ich stand schon immer auf Charaktergesichter.
Um nochmal auf das Thema Frauen und Macht zurückzukommen,
ich finde, das Macht mehrere Aspekte hat, wie während dieser Diskussion bereits durchscheint. Und auch Frauen üben meiner Meinung nach definitv Macht aus.
Ich fasse das gerne mit folgendem Ausspruch zusammen:
Die Männer beherrschen die Welt, und die Frauen beherrschen ihre Männer...
Und wenn bei dieser Frage schon der Begriff "sexy" auftaucht, ich als Mann kann ohne Zweifel sagen, dass Frauen eine anziehende Wirkung auf Männer besitzen können. Ob es jetzt der erste Eindruck, eine oberflächliche Bekanntschaft, oder gar eine Romanze/Beziehung ist....
Könnte man da nicht behaupten, dass sowohl sexuelle Attraktion als auch Liebe eine Form von Macht ist? (Wobei ich beide Dinge nicht in einen Topf schmeißen möchte)
Wenn Macht nicht irgendwie sexy wäre gäbe es doch die ganze S/M Szene nicht, oder?
Ich meine, rein evolutionstechnisch macht das doch Sinn: Starke, mächtige Menschen bieten Schutz vor Gefahren, sind also anziehend. Dass das vor allem (bzw. am gesellschaftlich offensten und akzeptiertesten) für die Wirkung von Männern auf Frauen gilt ist dann wohl irgendwie biologisch (von wegen ein mächtiger Mann kann die schwache Frau schützen) aber dass genügend Männer auf dominante, also "mächtige" Frauen stehen zeigt uns der Absatz von Lack und Leder ;D
Da historisch gesehen meistens (vordergründig) Männer am Drücker waren, schlüpfen Frauen, wenn sie eine Machtrolle spielen, zugleich in eine eher maskuline Rolle - zumindest ist die Rolle mit diesem Vorurteil behaftet. Frauen in Schlüsselpositionen haben das selbstbewusste Auftreten und die Entscheidungskraft, die man ihnen bis dahin nicht zugestanden hat. Allerdings glaube ich, dass das auf Männer durchaus sexy wirken kann.
Ich denke, Macht und ein übersteigertes Selbstbewusstsein allein bringen nichts (ein verzogener Millionärssohn würde in meinen Augen z.B. nicht ansprechend wirken), man muss diese Macht gezielt einsetzen und Ziele verfolgen. Erst durch diese Art von Zielstrebigkeit entsteht Charisma.
Zitat von: HeiligeSandale am 17. Oktober 2009, 00:26:09
Dass das vor allem (bzw. am gesellschaftlich offensten und akzeptiertesten) für die Wirkung von Männern auf Frauen gilt ist dann wohl irgendwie biologisch (von wegen ein mächtiger Mann kann die schwache Frau schützen)
Äh nein. Ich will jetzt keine neue Geschlechterrollendiskussion lostreten, aber das möchte ich so doch nicht stehen lassen. Frauen haben sich erst ziemlich spät in der Sozialgeschichte des Menschen zum "schwachen Geschlecht" machen lassen.
Die biologische Komponente des "Schutzbedarfs" bei Frauen liegt ursprünglich in der "Reproduzentenrolle" des Weibchens. Während und kurz nach der Schwangerschaft brauchten sie natürlich Schutz - ob nun von Männlein oder Weiblein. Aber auch unsere Vorfahrinnen waren nicht ununterbrochen schwanger. ::)
@Grey
Ich habe mir das eigentlich auch immer so vorgestellt - mal ausgehend von der Steinzeit - dass die Männer dann jagen gewesen sind und Frauen zum Beispiel Beeren gesammelt haben. Natürlich nicht ausschließlich und nicht den ganzen Tag, aber eigentlich habe ich mir das schon seit meiner Kindheit so vorgestellt und sehe es als praktische Aufgabenverteilung, die man keineswegs gegeneinander aufwiegen kann. Geht das so in die Richtung, die du meinst?
Ich finde Frauen ungemein sexy (anziehend, faszinierend [analysewürdig]), wenn sie wissen, was sie wollen. Ich liebe es, wenn sie wissen, wo sie hin wollen und dabei eine gewisse Durchsetzungmentalität an den Tag legen. Aber das mag ich auch an Männern, ist also theoretisch Geschlechter unabhängig bei mir. Nur darf so etwas natürlich nicht in Rechtfertigung, Verteidung oder Trotz ausufern, denn oft habe ich - für meinen Geschmack - zu oft erlebt, dass sich eine weibliche Person, die ich kannte, mehr rechtfertigte, als einfach nur den Standpunkt darzulegen.
Aber ich stehe schon tierisch drauf, wenn so etwas kommt wie: "Ey, du Sack, ich werde heute "Mensch ärgere dich nicht" mit dir spielen und kein Fußball mit dir schauen!" - das finde ich gut. Nicht das ich deswegen kein Fußball schauen würde, aber man könnte mit mir darüber reden.
Macht als Selbstkontrolle ist für mich super. Denn Macht als überhöhte Hierarchie Position ist doch nichts weiter als Kontrolle - über andere Menschen, über die Umgebung und vorkommene Ereignisse. Doch die Frage, an denen viele große Manager, Machtinhaber und Co. scheitern - meiner bescheidenen Meinung nach - ist eben die Selbstkontrolle und das macht sie wieder unsexy.
Zitat von: Grey am 17. Oktober 2009, 09:37:56Die biologische Komponente des "Schutzbedarfs" bei Frauen liegt ursprünglich in der "Reproduzentenrolle" des Weibchens. Während und kurz nach der Schwangerschaft brauchten sie natürlich Schutz - ob nun von Männlein oder Weiblein. Aber auch unsere Vorfahrinnen waren nicht ununterbrochen schwanger.
Nein, aber ca. 50% der Zeit während der fruchtbaren Phase würde ich schon für eine realistische Schätzung halten ... und die übrige Zeit waren kleine Kinder da, von denen frau sich früher auch nicht so leicht entfernen konnte wie heute. Ich würde mal sagen, da kommt schon eine Menge Zeit mit zumindest eingeschränkter Beweglichkeit zusammen. Und abseits der individuellen Schutzbedürftigkeit des Individuums ist der Schutz für die Frau für die Sippe an sich zu jeder Zeit ein positives Selektionsmerkmal, weil die Reproduktionsrate der Gruppe ja so ziemlich ausschließlich von den weiblichen Mitgliedern abhängt.
Das alles zusammen dürfte schon recht früh unterschiedliche Rollen nicht nur für die Geschlechter, sondern auch für die Partnerwahl festgelegt haben, und die lagen vermutlich eher noch näher am "Klischee" als heute ::) Und für dieses Klischee ist dann vielleicht auch noch die Untersuchung interessant, die jüngst durch den Blätterwald ging: Dass es immer noch so ist, dass bei der Partnerwahl solche mit in etwa gleichem Status bevorzugt werden, dass im Durchschnitt Partnerschaften mit einem leicht geringerem Status der Frau nicht nur am häufigsten sind, sondern auch am stabilsten - und dass Frauen deutlich größere Probleme haben, Partner mit niedrigerem Status zu akzeptieren als Männer.
Was dann für Männer die Frage, ob sie Frauen in Machtpositionen sexy finden, ja eigentlich schon zur Makulatur macht ... weil die reichen und mächtigen Frauen lieber allein bleiben als sich mit irgendeinem Looser einzulassen ;D Bleibt als einziger Trost für die benachteiligten Männer, dass das alles Statistik ist und die nix über den Einzelfall aussagt.
Na, ich wollte ja auch eigentlich nur darauf hinaus, dass unsere Vorfahrinnen sich durchaus auch selbst, bzw. gegenseitig schützen konnten (also die, die gerade nicht schwanger waren, schützten die Schwangeren und die Kinder), und dass deshalb die Kategorisierung "schwache Frau, starker Mann" nicht evolutionsbiologisch begründbar ist.
Aber das geht ja auch eigentlich am Thema vorbei. ;)
Zitat von: Issun am 17. Oktober 2009, 09:24:22
Allerdings glaube ich, dass das auf Männer durchaus sexy wirken kann.
Die wüsten Geschichten um Zenobia sprechen ganz klar dafür. Das besondere Schmankerl ist, dass sie in Ketten durch Rom gezerrt und nach der Vermählung mit einem Senator zur tugendhaften Matrone wurde... sagen die Quellen. :engel:
http://de.wikipedia.org/wiki/Zenobia
ZitatDass es immer noch so ist, dass bei der Partnerwahl solche mit in etwa gleichem Status bevorzugt werden, dass im Durchschnitt Partnerschaften mit einem leicht geringerem Status der Frau nicht nur am häufigsten sind, sondern auch am stabilsten - und dass Frauen deutlich größere Probleme haben, Partner mit niedrigerem Status zu akzeptieren als Männer.
Ich glaube, wir müssen hier zwischen "sexy" und "Partnerwahl" unterscheiden.
Zitat von: Grey am 17. Oktober 2009, 11:02:12Aber das geht ja auch eigentlich am Thema vorbei. ;)
Nicht unbedingt ... wenn man die Frage betrachtet, ob die Frage "Macht macht sexy" eine geschlechtsspezifische Komponente hat und sich auf den "Versorgungs- und Schutzfaktor" reduzieren lässt. Aber, wie Churke angemerkt hat, da muss man noch weiter differenzieren ...
Zitat von: Churke am 17. Oktober 2009, 11:12:52Ich glaube, wir müssen hier zwischen "sexy" und "Partnerwahl" unterscheiden.
Ich würde diese Aussage allerdings insoweit einschränken, dass man "sexy" keinesfalls von der "Partnerwahl" trennen kann, dass es allerdings durchaus zwei verschiedene Arten von "Partnerwahl" gibt. Ich denke da an die Untersuchung (auch nur wieder für Frauen ... wie sieht's da eigentlich bei Männern aus?) dass die Vorlieben bei der Partnerwahl für flüchtige sexuelle Kontakte und langfristige Bindung gewisse Unterschiede aufweisen.
Da wäre dann die Frage, ob "Macht macht sexy" eher in die Richtung zielt: "würde ich gerne mit ins Bett hüpfen" oder "würde ich gerne heiraten". Die Argumentation mit "Schutz und Versorgung durch hohen sozialen Status" würde ja nur dann greifen, wenn Macht Interesse an langfristigen Beziehungen weckt - wenn Macht hingegen nur den kurzfristigen, erotischen Reiz erhöht, müssten wohl andere Faktoren wirksam sein. Sei es nun die zufällige Korrelation derselben Eigenschaften, die Macht wie "Sexysein" gleichermaßen begünstigen oder die durch Macht gezeigte "Gesundheit"/"Vitalität".
Ich denke übrigens nicht, dass Macht und sozialer Status sich trennen lassen. Macht ist sozialer Status - Geld kann davon unabhängig sein, aber Macht bedeutet immer, dass man Menschen führt, und genau das definiert den sozialen Status bzw. den Rang in der Gruppe im Kern, während alles andere nur sekundäre und womöglich trügerische Merkmale dafür sind.
ZitatÄh nein. Ich will jetzt keine neue Geschlechterrollendiskussion lostreten, aber das möchte ich so doch nicht stehen lassen. Frauen haben sich erst ziemlich spät in der Sozialgeschichte des Menschen zum "schwachen Geschlecht" machen lassen.
Die biologische Komponente des "Schutzbedarfs" bei Frauen liegt ursprünglich in der "Reproduzentenrolle" des Weibchens. Während und kurz nach der Schwangerschaft brauchten sie natürlich Schutz - ob nun von Männlein oder Weiblein. Aber auch unsere Vorfahrinnen waren nicht ununterbrochen schwanger. ::)
Da habe ich mich missverständlich ausgedrückt, so meinte ich das gar nicht unbedingt. Ich meinte nur, dass gesellschaftlich die Frauenrolle als "schwaches Geschlecht" nach wie vor akzeptierter Konsens zu sein scheint (auch wenn vordergründig gern anderes behauptet wird) und das eben biologisch begründet wird (wie du schon sagst, Reproduzentenrolle). Das deckt sich nicht mit meiner Ansicht zu dem thema, ich wollte nur wiedergeben welches Bild sich bietet (also dass Männer mit Macht an sich ohne weiteres deswegen als sexy gelten können und das bei Frauen eher etwas "Ungewöhnliches" ist.) Aber auch ich wollte eben keine Geschlechterdiskussion lostreten (zumal mein Ansatz da in Richtung Gender Mainstreaming geht und immer und überall gerne diskutiert wird) und habe mich deswegen eines Kommentars enthalten. Leider ist Ironie im Internet nicht lesbar, das vergesse ich zu oft.
Zitat von: Lomax am 17. Oktober 2009, 12:20:20
Die Argumentation mit "Schutz und Versorgung durch hohen sozialen Status" würde ja nur dann greifen, wenn Macht Interesse an langfristigen Beziehungen weckt - wenn Macht hingegen nur den kurzfristigen, erotischen Reiz erhöht, müssten wohl andere Faktoren wirksam sein.
Aber verbessert man sich nicht auch durch eine kürzere Beziehung?
Der Reitlehrer und die Prinzessin.
Der Stallknecht und die Königin.
Der Leibwächter und die Diva.
etc.
Wenn es dann *ernster* werden soll, kommt es zu Konflikten mit den klassischen Rollenverständnissen. Der Prinzgemahl ist nun mal eine lächerliche Figur. Und er wird um so lächerlicher, je patriarchalischer die Gesellschaft strukturiert ist.
Zitat von: Alana am 15. Oktober 2009, 23:00:50
Ich finde ja Bösewichte im Film und auch in Büchern immer sehr sexy.
Ich denke es liegt an der Selbstsicherheit, an der Zielstrebigkeit
Den Teil kann ich auch unterschreiben. Allerdings kommt da beim Bösewicht noch entscheidend hinzu, daß er normalerweise der aktivere Part ist, der Held oft nur auf Handlungen des Bösewichts reagiert. Dadurch rutscht er in die passive Rolle und wirkt, selbst wenn körperlich attraktiv, nicht so anziehend wie der Bösewicht.
Ja, Macht kann sehr sexy wirken, kann aber auch abstoßen. Ich denke, hier kommt es auf den Kontext an, in dem die Person Macht ausübt.
Ein despotischer Herrscher, der sein Volk unterdrückt und quält hat sicherlich Macht. Aber das ist eine Macht, die ich persönlich eher abstoßend finde. Genauso hat ein Entführer Macht über sein Opfer etc.
Man muß schon ein wenig differenzieren, welche Art Macht ausgeübt wird, bevor man pauschal sagt, Macht sei sexy. ;)
Den Aspekt, dass "attraktive Macht" immer in einer sozialen Führungsposition begründet ist, finde ich sehr interessant.
Ich bezog mich übrigens eher auf die erotische Komponente und nicht auf die Partnerwahl.
Auch die kurzfristige erotische Anziehung hat ja einen evolutionsbiologischen Sinn.
Frau suchte sich früher einen beständigen Partner für die Sicherheit, aber für den Sex, der besseren Gene wegen, einen kräftigen, attraktiven Partner.
Hab ich zumindest so mal gelesen.
Ich finde besonders bei einem Antagonisten kommt es immer darauf an, wozu er seine Macht gebraucht, bzw. warum er sie anstrebt, und wie weit sein Machtmissbrauch tatsächlich geht, und nicht zuletzt, wie er sich dabei fühlt.
Ich persönlich finde solche Personen wesentlich interessanter als zum Beispiel einen Edward Cullen der ja irgendwie so gar keinen innerne Konflikt hat.
Ich oute mich jetzt mal: ich war als Kind total verknallt in Helmut Kohl. Ich bin 1980 geboren und habe ihn ständig im Fernsehen gesehen. Für mich war er der mächtigste Mann der Welt und ich fand ihn - mit meinen sechs Jahren - total begehrenswert.
Auch heute noch mag ich ältere Kerle, Vaterfiguren, Männer, die wissen, was sie wollen. Und ich mag es, wenn ein Mann Macht über mich hat. Nicht im täglichen Leben, aber im Bett durchaus.
Ich würde aber nicht sagen, dass Macht generell sexy macht. Es gibt sicherlich Frauen und Männer, die das abstößt.
Wie sieht es denn aus mit Menschen, die selbst Macht haben. Fühlen diese sich auch zu Mächtigen hingezogen? Oder stoßen sie sich eher ab?
Mir fällt dazu grad Horst Schlämmer - Isch kandidiere ein. Diese Autorin oder was immer das ist, bietet da ein herrlich überzogenes Beispiel dafür, dass Macht offenbar auch anziehend wirken kann, ganz gleich, welche Person diese Macht hat.
Ich persönlich würde mächtige Persönlichkeiten eher als interessant denn als sexy einstufen - Ausnahmen sind nicht ausgeschlossen.
Zufällig ergibt es sich halt, dass viele der Figuren in Film oder Buch, die sehr mächtig sind, zu den Bösen gehören - irgendwie wirkt das Böse auf mich manchmal anziehend - und ich kann nicht leugnen, dass diese Bösewichte oft das gewisse Etwas haben, was sie für mich attracktiv macht. *räusper*
Aber davon mal abgesehen finde ich nicht, dass Macht automatisch dazu führt, sexy zu sein.
Ich denke, dass der "Standesunterschied" zwischen Mächtigen und Ohnmächtigen in beide Richtungen funktioniert. "Arm aber sexy" - wenn das Gegenüber reich ist. Und Selbstverständlich erwartet der Mächtige Gehorsam und Unterordnung - die ihm ein Gleichgeordneter wahrscheinlich nicht geben wird.
Zitat von: Churke am 18. Oktober 2009, 22:43:39
Ich denke, dass der "Standesunterschied" zwischen Mächtigen und Ohnmächtigen in beide Richtungen funktioniert. "Arm aber sexy" - wenn das Gegenüber reich ist. Und Selbstverständlich erwartet der Mächtige Gehorsam und Unterordnung - die ihm ein Gleichgeordneter wahrscheinlich nicht geben wird.
Ja, daran hatte ich auch gedacht. Obwohl ein Spiel zwischen Mächtigen vielleicht auch einen Reiz haben könnte. Wer ist mächtiger? Man denke daran, wie sich zwei Staatsoberhäupter begegnen. Sie begrüßen sich mit Handschlag. Man sagt, wer nun die zweite Hand darüber legt, ist der Entschlossenere von beiden.
Ich musste eben auch an "Gefährliche Liebschaften", wo ja Valmont und die Marquise ein ähnliches Level haben und erst das Interesse aneinander verlieren, als die Macht zu schwinden beginnt.
Ich denke die Macht von Bösewichten, die sie zugleich sexy macht, geht oft damit einher, dass viele böse Anführer und Drahtzieher auch immer sehr viel Charisma mit sich bringen, um jene, die unter ihrem Kommando liegen, auch unter Kontrolle zu halten.
Und dieses Charisma, welches ihnen auch ihre eigentliche Macht schenkt ( gibt viele Ausnahmen, ich weiß) reißt natürlich auch die Leser oder Betrachter der Geschehnisse mit.
Saruman zum Beispiel finde ich im Herrn der Ringe mehr sexy als Sauron ... Saruman mag noch so ein alter Mann sein, aber er hat dann doch einfach was, wenn er da zu seinen Uruks spricht...
oder der gleiche Schauspieler als Count Dooku in Star Wars...
Aber ich hab schon Streifen mit mächtigen Königen und dergleichen gesehen wo ich mir schon dachte, dass der Thron unter ihnen schon eine stärkere Ausstrahlung hat als die Person selbst...
Sorry fürs OT, aber ... Christohper Lee finde ich immer irgendwie drollig, seit ich ihn mal hab Deutsch sprechen hören ... *tihi*Und gar nicht sexy. ;D
Ich denke, wenn mächtige, starke Frauen auf einen Mann anziehend wirken sollen, darf der Mann weder Pantoffelheld noch Weichei sein - es sie denn, er gefällt sich in einer solchen Rolle. Ich meine mal irgendwo gehört zu haben, dass mächtige Frauen bei manchen Männern Unwohlsein hervorrufen.
Ich könnte mir auch vorstellen, dass Männer und Frauen "Macht" ganz unterschiedlich definieren.
ZitatIch meine mal irgendwo gehört zu haben, dass mächtige Frauen bei manchen Männern Unwohlsein hervorrufen.
Das Problem ist, dass solche Frauen nicht das tun, was sie sollen. Einem ehrgeizigen Mann kann so etwas eigentlich nicht recht sein, das ist eine Frage der Psychologie.
Es gibt allerdings auch mächtige Frauen, die mächtige Männer nicht abhaben können. Galla Placidia hat zeit ihrer Regentschaft versucht, Flavius Aetius kaltzustellen und dazu auf Günstlinge von mittlerer Art und Güte gesetzt wie Flavius Felix und Bonifatius.
Macht alleine macht für mich eine Person noch nicht "sexy". Ich könnte mir nicht vorstellen, auf Margareth Thatcher zu stehen, nur weil sie mal die eiserne Lady des UK war.
Aber wenn eine "interessante", anziehende Frau noch eine Machtposition inne hat, dann steigert sich das Interesse bei mir für sie schon, als wenn sie nur eine "einfache" Position hätte. Das hängt wohl mit der Perspektive "Mann sieht Frau als Besitz oder Statussymbol an" zusammen.
Deshalb von mir: Ja. Macht macht/ist sexy, wenn jemand ohne Macht schon nicht allzu uninteressant ist.
Hmmm.... ::)
Ich wage jetzt einfach mal zu behaupten: Macht ist eindeutig sexy.
Mächtige Menschen, das Geschlecht ist da relativ unwichtig, wirken immer sexy. Ihre Autorität, die Tatsache, dass sie meistens stilvoll geekleidet sind, sich gut benehmen, einfach das gewisse Etwas ausstrahlen.. all das wirkt eindeutig anziehend.
Bei Männern stimmt das alles eindeutig. Was mächtige Frauen angeht.. da könnte es evtl sein, dass der.. männliche Part ein Problem haben könnte, dass die Frau so mächtig ist. Komplexe, sozusagen.
Aber das trifft wohl nur in Beziehungen zu... wenn es jetzt jedoch keine Partnerschaft gibt, kann es auch bei Frauen extrem sexy sein, wenn sie mächtig sind.
So, das war genug Philosophie.
@Kolibri: Soll das heißen, daß Du einen körperlich unattraktiven (Schönheit liegt hier im Auge des Betrachters ;) ) Dummkopf, der seine Untergebenen rumschubst und alle anderen "Niederen" herablassend behandelt, weil er die Macht besitzt dies zu tun, aufgrund seiner stilvollen Kleidung und dem Bemühen, sich einer etwaigen Eroberung oder seinesgleichen gegenüber gut zu benehmen, als sexy empfindest? ... Ähm, sry für die übertriebene Darstellung :-\
Sagen wir so..
Ich gehe jetzt mal von einer Frau mit sehr... simplen Charakter aus. Einfältige Menschen lassen sich leicht beeindrucken. Macht beeindruckt sie. Allein die Tatsache, dass dieser Mann es sich leisten kann, andere Menschen als Schuhabtreter zu benutzen, macht ihn attraktiv für diese.
Wenn die Frau dann auch noch dementsprechend auf Geld fixiert ist, und sich nach einer guten gesellschaftlichen Stellung sehnt...
Wie gesagt, ich gehe von diesem Typ Frau aus.
Wenn man nach der Persönlichkeit ausgeht, also der Persönlichkeit der Person, die die andere Person sexy findet, dann kann Macht wirklich sexy sein, je nach Charakter.
Zitat von: Moa-Bella am 03. November 2009, 16:50:22
Wenn man nach der Persönlichkeit ausgeht, also der Persönlichkeit der Person, die die andere Person sexy findet, dann kann Macht wirklich sexy sein, je nach Charakter.
Und selbiges gälte auch für Hühneraugen, X-Beine, Hakennasen, Segelohren etc. etc... ::)
Zitat von: Kolibri am 01. November 2009, 21:10:14
Sagen wir so..
Einfältige Menschen lassen sich leicht beeindrucken. Macht beeindruckt sie.
Hmm - ich kenne genügend Menschen mit einem unterdurchschnittlichen IQ (falls Du das mit einfältig meinst) - die lassen sich vom Schein in der Regel wenig beeindrucken, sondern "sehen" das Sein. Die finden jemanden nett, der nach außen nicht so wirkt, weil sie hinter die Fassade sehen, eben auf den Grund der Seele. Das bewirkt Einfältigkeit, denke ich. Die machen sich keine Gedanken darüber, was ihr Gegenüber darstellt, sondern sie sehen einfach, was er/sie ist - und entweder mögen sie ihn/sie oder eben nicht. Da gibt es kein Wenn und kein Aber - und kein Hinterfragen.
Ich meinte keinen unterdurchschnittlichen IQ, denn ich weiß, dass solche Menschen öfters klüger sind, als Menschen mit einem IQ von 165.
Ich rede von Menschen, die, wie soll ich sagen, deren Charakter eher so geschaffen ist, dass ihr höchstes Ziel ist, einen gesicherten und guten Stand in der Gesellschaft zu besitzen.
Ich weiß nicht, ob ich mich verständlich machen konnte, was ich meine?
Einfältige, oberflächliche und machtgierige Menschen (also alles drei zusammen)? Meinst du die?
Ich denke schon, dass solche Leute eher auf mächtige Menschen anspringen (da es ja in deren Motiation verankert ist, selbst eine gewisse Machtstellung zu erlangen).
Oder deren eigenes Selbstbewusstsein hängt so weit im Keller, dass sie eine mächtige Person brauchen, die sie durchs Leben manövriert.
Zitat von: Maran am 03. November 2009, 22:45:42... - die lassen sich vom Schein in der Regel wenig beeindrucken, sondern "sehen" das Sein.
Zitat von: Kolibri am 05. November 2009, 14:46:15Ich meinte keinen unterdurchschnittlichen IQ, denn ich weiß, dass solche Menschen öfters klüger sind, als Menschen mit einem IQ von 165.
Na, ich denke mal, man sollte einen "niedrigen IQ" (im Rahmen dessen, was der Begriff aussagen mag) auch nicht idealisieren. Sorry, aber meiner Erfahrung nach sind Leute, die weniger intelligent sind, meist einfach nur weniger intelligent. Das sagt wenig über den Charakter aus. Aber eine "besondere Einsichtsfähigkeit", "Weisheit", "EQ" oder was auch immer geht damit eben auch nicht einher. Die Fälle, bei denen es anders ist, sind vereinzelte Ausnahmen, die in erster Linie darum besonders auffallen, weil es im Allgemeinen eben nicht so ist.
Ich würde sagen, wie sehr man sich von "Autorität" beeindrucken lässt, ist eine Sache, die in gewissem Rahmen unabhängig von der Intelligenz funktioniert, weil sie eher auf anderen "Programmen" des Menschen beruht - auf seiner "sozialen Programmierung", wenn man so will. Trotzdem korreliert meiner Erfahrung nach ein niedriger Intellekt tendenziell doch eher mit einer Beeindruckbarkeit durch Autoritätspositionen, als dass er dem entgegenstünde.
Zitat von: Lomax am 05. November 2009, 17:40:03
Trotzdem korreliert meiner Erfahrung nach ein niedriger Intellekt tendenziell doch eher mit einer Beeindruckbarkeit durch Autoritätspositionen, als dass er dem entgegenstünde.
Das heißt aber nicht zwangsläufig, daß ebendiese Autorität, diese "Macht" auch als sexy empfunden wird. Sich an jemanden "anlehnen", der Autorität ausstrahlt, liegt in der Natur des Menschen, denke ich. Wir sind schließlich immer noch Herdentiere ;)
Trotzdem kann man das dann nicht allgemein betrachten. Macht mag auf manche Menschen anziehend wirken, aber auf keinen Fall auf Alle. Manche empfinden sie vielleicht sogar als abstoßend.
Zitat von: Moa-Bella am 06. November 2009, 16:29:32Trotzdem kann man das dann nicht allgemein betrachten. Macht mag auf manche Menschen anziehend wirken, aber auf keinen Fall auf Alle. Manche empfinden sie vielleicht sogar als abstoßend.
Ich denke, das hatten wir oben ja schon mal geklärt, dass diese Aussage auf alles zutrifft - inklusive Pickel und Käsefüße ;D
Ich denke mal, im Allgemeinen betrachtet man Eigenschaften trotzdem als "sexy", wenn unterm Strich ein deutlicher Nettogewinn herauskommt ... Wenn es also deutlich mehr Leute gibt, die es anziehend finden, als solche, die davon abgestoßen werden. ;)
Ich finde, dass Macht hauptsächlich "sexy" macht, wenn sie im Zusammenspiel mit anderen Eigenschaften
auftritt. Wenn z.B. die mächtige Person noch einen geheimnisvollen Ruf besitzt oder eine spezielle Art besitzt, für die sie bekannt ist, dann hat das (glaube ich) eine recht anziehende Wirkung.
Natürlich gibt es viele Personen, die nur deshalb die jeweilige Person heiraten/mit der Person eine Beziehung eingehen, weil aus der Macht oft auch ein Vermögen resultiert (heutige deutsche Politiker ausgeschlossen). :seufz:
Ich denke zunächst, Macht macht selbstbewusst, lässig. Und das kann eine Person selbstverständlich sexy wirken lassen.
Ob ein mächtiger Despot allerdings sexy ist, ich denke da an Ustinov als Nero, das möchte ich nicht behaupten... ;D
Aber bei Macht denkt man an Geld, Reichtum und Personal und das kann schon sexy machen...
Grüße
Waldfee-Antonia
Ich finde Selbstbewusstsein sexy.
Stimme da mit Antonia überein, dass ein mächtiger Mann nicht unbedingt sexy ist ( " Ooooooh, ooooooh lodern' Feuer!" :rofl:).
Bei selbstbewussten Menschen ist es oft im Gegenteil gerade so sexy, dass sie keine richtige Macht haben. Sie meistern ihre Probleme nicht, indem sie ihren Einfluss nutzen, sondern indem sie ihren Kopf einsetzen. Das finde ich sexy
Zitat von: Nachtaktive am 12. November 2009, 16:16:59
Ich finde Selbstbewusstsein sexy."
Dem stimme ich voll und ganz zu. Selbstbewusstsein hat was. Ich sag nur Derek Sagan aus Margaret Weiß' Sternenhüter Saga. Ich denke, dort fasziniert mich der Charakter weniger wegen seiner Macht, die er durchaus hat als Warlord, sondern vielmehr sein Selbstbewusstsein, dass schon fast an Arroganz grenzt. Gleichzzeitig hat er aber auch eine gewisse Sensibilität, die man allerdings nur zwischen den Zeilen liest.
Es ist schwer zu erklären, aber die weniger spektakulären Typen sind halt einfach anziehend. Da muss er nicht den Obermotz raushängen lassen, eine hochgezogene Augenbraue (die liebe ich) kann so viel Macht demonstrieren und dabei soooooooo sexy sein. :d'oh:
Ich kann aus meiner Warte sagen, dass ich meist nur literarisch mächtige Männer sexy finde. Das was hier rumläuft und Macht hat, stößt mich dagegen eher ab. Da kann man meist das Zwischen-den-Zeilen-lesen nicht.
LG
Nycra
Zitat von: Nachtaktive am 12. November 2009, 16:16:59
Ich finde Selbstbewusstsein sexy.
Oh ja, das sehe ich genauso. Selbstbewussein strahlt etwas aus was sexy ist.
In meinem Roman hat die Prota Macht, aber nicht viel selbstvertrauen. Wäre es anders herum würde sie meiner Meinung nach bestimmt mehr "Sex" haben. Beides zusammen ist aber auch nicht übel ;)
Zitat von: Drachenfeder am 17. November 2009, 11:09:41
Oh ja, das sehe ich genauso. Selbstbewussein strahlt etwas aus was sexy ist.
In meinem Roman hat die Prota Macht, aber nicht viel selbstvertrauen. Wäre es anders herum würde sie meiner Meinung nach bestimmt mehr "Sex" haben. Beides zusammen ist aber auch nicht übel ;)
Bei "Lili" gibt es ein besonderes Phänomen:
Lili hatte erst keine Macht, bekommt sie dann über ihre Bestimmung (ja, ja das alte Lied). Wird sie dadurch sexy? Eher nicht. Sie ist ne richtige Zicke.
Stattdessen ist einer meiner Nebenprotas der Sexyboy, jeder will mehr über diesen Drachen wissen, weil er ja soooo sexy ist, aber er ist hässlich (Ganzkörpertatoo und Irokesenschnitt, viele Narben), ungehobelt und hat nur einen geringen Anteil an Macht. Soweit man einem Drachen Macht absprechen kann.
Was macht ihn also für meine Beta-Leser so sexy? ::)
Seine Arroganz ist es nicht, denn sie legen sie ihm nicht als solche aus. Ich glaube, es trifft den Kern des Problems:
Die Menschen wissen eigentlich gar nicht, warum sie Macht sexy finden, oder das genaue Gegenteil davon. Ob es ein Teil unsers "Urprogramms" ist oder eine evolutionäre Entwicklung, kann ich nicht sagen.
Ich weiß nur, dass ich es darauf angelegt habe, diesen Charakter genau so zu schreiben. Naja, ich hab es zumindest versucht. Dass Männlein und Weiblein gleichermaßen auf ihn anspringen, hätte ich nie gedacht. Was sagt man also dazu?
LG
Nycra
Zitat von: Antonia am 12. November 2009, 16:11:14
Aber bei Macht denkt man an Geld, Reichtum und Personal und das kann schon sexy machen...
Ich denke, sexy ist, was man selbst nicht hat, aber unbedingt haben zu müssen glaubt. Trotzdem: egal ob es Geld, Einfluß oder Personal ist - Macht macht nicht nur (vielleicht) sexy, sondern auf jeden Fall auch abhängig (in vielerlei Hinsicht). Und das ist etwas, was ich persönlich überhaupt nicht brauchen kann. Aber möglicherweise bin ich da auch die querulante Ausnahme ...