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Zunge herausschneiden - wie geht das?

Begonnen von Smaragd, 17. Juni 2010, 10:40:44

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Antigone

Zitat von: Cailin am 18. Juni 2010, 21:17:55
Kann das evtl. "Der Leuchtturm von Alexandria" von Gillian Bradshaw gewesen sein?
Klang für mich damals ziemlich logisch  ;)

Das mag sein... kommt mir irgendwie bekannt vor. War das nicht über ein Mädel, das sich als Mann verkleidet, um Arzt zu werden?

Smaragd

Stimmbänder durchstechen klingt gut :darth: Wie geht das? Einfach Messer nehmen und an einer bestimmten Stelle in den Hals stechen?

Zu einigen Fragen - sie kann weder lesen noch schreiben. Natürlich kann (und wird) ihr das jemand beibringen, aber damit rechnet mein Anta nicht. Er will sie nicht umbringen, weil Dienstpersonal ohnehin knapp ist, aber er will einigermaßen sicher gehen, dass sie nichts erzählen kann. Ist ein bisschen nachlässig, aber er ist recht selbstsicher (typisch Anta eben, jedenfalls bis er mal merkt, dass er vorsichtiger sein sollte). Wenn ich so drüber nachdenke, ist er vielleicht richtig fies und hat so einige persönliche Diener, die stumm sind, damit sie ihn und Gäste auch bei geheimen Besprechungen bedienen können.

Meine Magie funktioniert nicht so, dass man damit einfach so die Stimme nehmen können oder das Gedächtnis löschen. Es wäre nur möglich, mithilfe von Magie entsprechende Verletzungen zuzufügen - und zu heilen, aber ob ich das mache, weiß ich noch nicht.

Trommelfelle durchstechen wäre etwas zu heftig - eine mehr oder weniger taubstumme Prota wäre mir vorerst eine etwas zu große Herausforderung.

Judith

(leichtes OT: War das mit den Stimmbändern nicht in "Seelenfeuer" von Barbara Wood? Dieser eine Germane?  :hmmm:)

Ich kann mir schon vorstellen, dass dein Antagonist da ganz selbstsicher davon ausgeht, dass das vorerst ausreicht. Wenn die Dienerin komplett von ihm abhängig ist und er sie einfach als unselbständiges Dienstpersonal betrachtet, dann wird er nicht davon ausgehen, dass sie so schnell irgendwo schreiben lernt (oder auch nur die Möglichkeit dazu hat).

Vali

#18
Also ich denke, das mit dem Stimmbänderdurchschneiden geht nicht so einfach. Wenn man wie bei der Tracheotomie gerade durch das Ligamentum cricothyroideum medianum sticht, ist man unterhalb der Stimmbänder. Wenn ich mir jetzt vorstelle von da die Stimmbänder zu durchsäbeln, muss man mit einem sehr, sehr schmalem Messer ziemlich steil nach oben stechen und ich weiß nicht, ob man überhaupt so steil stechen kann bei so wenig Platz zum Bewegen des Messers. Wenn es aber geht und das Opfer schreit, dürfte das einfacher sein, die Stimmbänder dann zu treffen. Ist die Stimmritze aber geöffnet, muss man das Messer nach links rechts drehen. Auf jeden Fall wird das heftigst bluten, deswegen hassen das die Notärzte und die machen auch nur einen kleinen Stich.
Was auch geht, ist ein Stich seitlich unterhalb des Kehlkopfes, um die Stimmband versorgenden Nerven zu durchtrennen. Das blutet aber auch recht stark, aber zumindest nicht in die Luftröhre hinein. Die Halsschlagadern sollte man am besten nicht treffen, wenn man das überleben soll. ;) Um diese Nerven zu schädigen kann man auch wie gesagt würgen. Am besten mit einer Hand mit besonderem Druck auf die Schilddrüse.
*grübel* Was für die Stimmbänder auch nicht so toll ist, wäre demjenigen ein ätzendes Gas einatmen zu lassen. Aber ich glaube, davon wird man höchstens heiser...

Naja, jedenfalls hilft das alles nichts, um jemanden wirklich zum Schweigen zu bringen, weil sich derjenige ja immer noch anders mitteilen kann. Da fände ich Gedächtnisauslöschung auch besser, mit Magie, einem Zaubertrank, einem Gift, einem Hirnparasiten, Gehirnwäsche, etc. oder mal den Kopf so einschlagen, dass die Sprachzentren irgendwie geschädigt werden.

Zit

Hm, ich dachte beim Stimmbänder durchtrennen eher an eine lange Nadel als an ein Messer. Es reicht ja, glaube ich zumindest, wenn die Luft durch die Stimmbänder hindurch kann, dann können sie die Luft nicht mehr steuern und keine Töne erzeugen.
"I think therefore I am
getting a headache."
Unbekannt

Vali

Nein, das reicht nicht, um jemanden stumm zu kriegen. Es gibt Leute, die haben schon so einen schlechten Stimmbandschluss und klingen nur etwas hauchig und überlüftet, können aber sonst ganz normal laut sprechen. Beim Flüstern bilden die Stimmbänder auch ein offenes Dreieck, es entweicht also viel Luft. Ein kleines Löchlein reicht also nicht, weil die Stimmbänder immer noch schwingen können.

zDatze

Vorschlag: mehrere Löchlein? Damit könnte man auch die Grausamkeit des Antas (falls gewollt) unterstreichen.
Ich spekuliere hier nur ... würde das funktionieren, Vali?

Vali

Ich mag mit meinem Medizinstudium zwar quasi durch sein, aber alles wissen tu ich bestimmt nicht und ein Auftragskiller in Ausbildung bin ich auch nicht ;) Ich vermute also auch nur.
Jedenfalls hab ich nochmal die Tracheotomie nachgeschlagen und gelesen, dass eine Verletzung der Stimmbänder als Komplikation nicht vorkommt. Anscheinend, kann man noch nicht mal die Nadel oder das Skalpell so steil stellen, um die wirklich durchzusäbeln. Aber es kann durchaus vorkommen, dass man dabei die Stimmband versorgenden Nerven, die ins Kehlkopfinnere laufen, verletzen kann und dann sind die Stimmbänder gelähmt.

Smaragd

Kann vorkommen ist mir als Standardmethode meines Antas etwas zu unsicher... wie geht das denn mit dem Verletzen der Nerven? Was für Risiken und Nebenwirkungen gibt`s dabei?

Vali

*im Anatomieatlas blätter* Hmm, also wenn man wirklich das Ziel hat jemandem die Stimme zu zerstören und es soll 100% funktionieren, ist das wirklich zu unsicher die Nerven zu treffen. Die Hauptäste verlaufen nämlich seitlich an der Hinterwand. Da müsste man also schon fast durch die Kehle durchstechen und das schräg. Und das wird wieder bluten wie Sau. Da ist der Stich seitlich unterhalb des Kehlkopfes sicherer. Viele Chirurgen schaffen das schließlich auch unabsichtlich bei Schilddrüsenoperationen ;) Symptome sind bei der einseitigen Durchtrennung nur starke Heiserkeit (also nur Flüstern, aber leiser als normales Flüstern) und beidseitig Stimmlosigkeit, aber auch starke Atemnot. Risiken wären halt die Durchtrennung von Blutgefäßen, Hautemphysem (Luft im Gewebe, knistert bei Berührung), Entzündung und so.
Um nochmal zum Durchschneiden zurückzukommen, auf den Bildern habe ich jetzt gesehen, dass es wirklich schwer oder gar unmöglich ist die Stimmbänder mit einem geraden Schneidwerkzeug zu erreichen. Aber ich kann mir vorstellen, dass man die mit einem gebogenen, schmalen Messer gut erreicht. Also zack rein mit der Biegung nach oben, etwas ruckeln und dann könnten die durch sein. Ist das brutal und sicher genug für dich? ;D :darth: Mit Sprechen ist dann jedenfalls nichts mehr. Manchen armen Hunden werden die Stimmbänder durchtrennt, damit sie nicht mehr bellen können. Die können dann nur noch keuchen. Aber im Gegensatz zu Hunden kann deine Prota noch schreiben, zeichnen und Zeichensprache lernen. Wenn sie besonders klug ist, könnte sie auch mit der Speiseröhrenstimme (rülpsend) sprechen. Ist also keine sichere Methode um jemanden wirklich zum Schweigen zu bringen.

Smaragd

Zitat von: Vali am 19. Juni 2010, 22:16:57
Manchen armen Hunden werden die Stimmbänder durchtrennt, damit sie nicht mehr bellen können. Die können dann nur noch keuchen.
Das ist ja Tierquälerei! :o

Speiseröhrenstimme? Davon habe ich ja noch nie gehört... Naja, ein bisschen Resignation kann ich schon reinbringen, sodass keiner nach so einer "Behandlung" wirklich dauerhaft versucht, wieder zu sprechen und deswegen auch niemand merkt, dass es vielleicht doch geht.

Ich denke, dann werden meiner Prota doch die Stimmbänder durchtrennt. Ein schmales, gebogenes Messer zu beschaffen sollte kein Problem sein. Oh je, die Arme wird in Ohnmacht fallen, sobald sie denkt, die wollten ihr die Kehle durchschneiden! Danke jedenfalls für die ganze Hilfe! :gruppenknuddel: *Vali einen Expertenkeks reich*