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Märchen o.ä. als Plothilfe

Begonnen von Alana, 09. April 2011, 21:18:20

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Sven

Da ich im Moment Märchen jeglicher Art wieder für mich entdecke, kann ich sagen, dass Märchen nicht nur unglaublich brutal sind (zumindest im Original, soweit es so etwas gibt), sondern auch zum Teil schwierig zu verstehen. Also definitiv nichts für zartbesaitete.

"schrecklich verfusselten Plots" sind genauso schwierig wie Plots, die einer längeren Kausalkette unterliegen. Wenn ein Schritt auf dem anderen aufbaut.
Ich habe ständig das Gefühl, wenn ich diese Kette unterbreche und nur wirklich relevante Dinge erwähne, fragt man sich ständig: "Häh? Warum macht er das denn jetzt?"
Beste Grüße,
Sven

Ary

@Sven - ich weiß nicht, ich komme mit "Dominoplots" sehr viel besser klar als mit "Spinnennetzplots".

Back to topic - ja, Märchen können sehr komplex sein, ich habe mal ein Buch mit indianischen Märchen gelesen, da musste ich teilweise manche Geschichten zweimal lesen, weil ich sie beim ersten Lesen nicht komplett mitgeschnitten hatte. Trotzdem halte ich Märchenplots für eher geradlinig und nicht zerfasert. Es gibt verschiedene Handlungspunkte, aber die laufen so gut wie nie parallel ab. Oder ich kenne die falschen Märchen. :)
Einfach mal machen. Könnte ja gut werden.

Sven

@ Aryana: Ich denke, wir meinen das Gleiche. Die Kausalkette, die ich meine, sollte nicht für nacheinander geschaltete Handlungen stehen, sondern die "Warum - Frage" erläutern. Der Prot tut etwas, weil der Böse etwas tut. Der tut etwas, weil er in der Vergangenheit betrogen wurde, die Betrügerperson aus seiner Vergangenheit bringt den Prot dazu, die Dinge anders zu sehen, was zu einem anderen Ende führt, als gedacht. Wenn da jetzt noch ein paar Nebencharaktere dazukommen, sind wir bei Deinem Spinnennetzplot (ein schöner Name dafür!).

Zum Thema:
Wenn so etwas vorliegt, und ich das ganze als Märchen erzählen möchte, wüsste ich schon nicht, ob ich einfach chronologisch erzählen sollte, oder so, wie die ursprüngliche Geschichte erzählt wurde.
So verschachtelte Märchen kenne ich auch nicht.
Ich halte es insgesamt für interessant, aber schwierig.
Beste Grüße,
Sven

FeeamPC

Märchen bringen verschachtelte Handlungen meist als Serie. Erst zieht der eine Bruder aus, dann der andere, dann der dritte, und alle geraten an die gleichen bösen Buben. Und Märchen beleuchten gut und böse nacheinander, Goldmarie, Pechmarie. Aber prinzipiell könnte man auch ein Märchen ganz normal verschachteln. Oder eben eine parallele Handlung in eine Serie umwandeln.

Alana

Ich denke, wenn man einen sehr zerfransten Plot hat, den man einfach nicht zu fassen kriegt, dann kann es schon helfen, ein Märchen oder eine Kurzgeschichte daraus zu machen.
Denn da müsste man sich dann einfach auf das Wesentliche beschränken und mit etwas Glück hat man dann am Ende den roten Faden.
Aber sicher geht das nicht immer und mit allen Plots.
Und bei einer Geschichte mit vielen wichtigen Nebensträngen ist das natürlich schwierig.
Aber ich könnte mir auch vorstellen, dass man, wenn man mal versucht, alle Nebenstränge so gut wie möglich wegzulassen, und dann aus dem Rest eine fortlaufende Geschichte zu machen, am Ende auch viel über die Nebenstränge und ihre Rolle im Plot erfährt.
Alhambrana