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2. Projekt, während erstes Projekt noch läuft??

Begonnen von Leygardia, 25. Februar 2015, 19:21:52

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Leygardia

Huhu :)
Ich verzweifle gerade  :brüll:
Ich bin an meinem Fantasyroman dran und bin da mit vollem Herz dabei. Nur momentan kann ich nicht weiterschreiben, da ich noch etwas planen muss, ohne das es nicht weiter geht...
Und da ich da gerade mies drin bin, liegt mein Roman nun schon seit 3 Tagen da...
Heute morgen ist mir dann eine Idee zu einem Buch eingefallen, die mir verdammt gefällt! Nur das Problem ist, diese Idee ist komplett anders wie mein Roman und ein komplett anderes Genre :/
Jetzt weiß ich nicht, ob ich das zweite trotzdem anfangen soll, oder ob es besser wäre, erst das erste zu beenden, wobei das noch ewig dauern wird...
Ich bin echt verzweifelt  :-[
Habt ihr nen Ratschlag für mich?
Danke im Voraus :)

Miezekatzemaus

Huhu Ley!

Ich persönlich breche ein Projekt erfahrungsgemäß eher ab, wenn ich Alternativen habe, sprich, wenn ich mehrere Projekte habe. Ich verstehe aber, dass dich dieses zweite Projekt in seinen Bann gezogen hat und ich glaube, dass es keine so große Wahrscheinlichkeit zum Abbrechen des ersten Projekts bietet, weil es ein Roman aus einem anderen Genre ist. Das heißt, du bekommst vielleicht bald wieder Lust auf deinen Fantasyroman und schreibst dann daran ...
Natürlich kann man sich das auch nach "eine Woche Projekt 1" und "eine Woche Projekt 2" einteilen, ganz, wie du magst.

Also, meine erste-Hilfe: Wenn es sich richtig anfühlt, dann fang das zweite Projekt an. :knuddel:

Cairiel

Ich würde auch dazu raten, kein zweites Projekt neben dem ersten anzufangen. Wie Mieze schon schreibt, ist die Wahrscheinlichkeit größer, dass man dann das erste abbricht. Außerdem sich immer neue Ideen aufdrängen (erfahrungsgemäß genau dann, wenn man mit dem eigentlichen Projekt irgendwo hängt  ;) ), und wenn man diesen fiesen Plotbunnies immer nachgibt, wird man im schlimmsten Fall nie mit einem Projekt fertig.

Schreib die zweite Idee am besten so detailliert auf, wie du gerade darüber Bescheid weißt, und kümmere dich dann wieder um dein eigentliches Projekt. Wenn du damit fertig bist, kannst du dich immer noch der anderen Idee zuwenden.  :)  So würde ich das zumindest machen.

Churke

Also ich habe keinerlei Problem damit, an mehreren Projekten gleichzeitig zu arbeiten. Die sind normalerweise in unterschiedlichen Stadien, aber das spielt ja keine Rolle. Hat auch den Vorteil, dass man aus dem zeitlichen Abstand vieles klarer sieht. Sprich: Ich bringe ein Projekt nach einer Unterbrechung besser zu Ende als wenn ich es durchgeschrieben hätte.

Sipres

Ich hab derzeit drei Romanprojekte am Laufen und nebenbei noch einige Kurzgeschichten und Kurzromane, alle mit anderen Ideen und Settings. Das ist also an sich kein großes Problem. Man sollte nur nicht versuchen, allen Werken die gleiche Aufmerksamkeit zu schenken, sondern einige eher hinten anstellen und diese nur bearbeiten, wenn bei den Hauptwerken die Ideen ausgehen oder man dort eine Blockade hat.

AutorinAZ

Ich finde, dass das gar kein Problem ist.
Zur Zeit arbeite ich auch aktiv an zwei Romanen, schreibe nebenher diverse Kurzgeschichten und Gedichte.
Zwei weitere Romane liegen in der Schublade und warten auf neue Inspiration (zwar schon seit Jahren, aber was soll's), eine mega-lange "Enzyklopädie" wartet auf Ausarbeitung.

Du musst nur wissen, was Du Dir selber zumuten kannst - und willst.
Solange Du nichts durcheinander wirfst und Dich dabei gut fühlst: Mach es einfach!

Shedzyala

Ich kann zwar nicht aktiv an zwei Projekten arbeiten, aber mir gehen keine Ideen verloren, wenn ich eines pausiere.

An meinem aktuellen Roman habe ich fast 4 Monate nicht gearbeitet. Er war ich mir wegen des Plots unsicher, dann kam eine Ausschreibung dazwischen, dann ein Rollenspiel-Abenteuer. Der Vorteil der unglaublich langen Pause ist: Ich kann es kaum erwarten, endlich weiterzuschreiben. Hätte ich diese drei Sachen gleichzeitig geschrieben, wäre ich im Kopf hektisch hin und her gesprungen und hätte vermutlich keine Szene zu ende denken können. Aber das geht vermutlich jedem anders, also probier einfach mal aus, was dir am besten liegt :)
Wenn sie dich hängen wollen, bitte um ein Glas Wasser. Man weiß nie, was passiert, ehe sie es bringen ...
– Andrzej Sapkowski, Die Dame vom See

BiancaS

Am Anfang fiel es mir auch immer recht schwer an mehreren Projekten gleichzeitig zu arbeiten, wenn ich an einem neuen geschrieben habe, rutschte das andere in den Hintergrund, deswegen habe ich für mich ein anderes System entwickelt, wodurch ich momentan meistens an 3 Projekten + ggf. Kurzgeschichten für Wettbewerbe arbeite. Ich habe immer ein Projekt in einem anderen Stadium (planen, schreiben, bearbeiten), dabei aber gleichzeitig immer ein Tagesminimum von 250 Wörtern, ansonsten kann ich es mir aussuchen was ich mache (wobei ich da auch gewisse eigene Deadlines habe, damit ich nicht anfange mich vor "schweren" Sachen zu drücken). Wenn ich also einen Tag absolut keine Lust auf schreiben habe oder mir eine coole Idee für ein neues Projekt gekommen ist, dann kümmere ich mich halt um die Idee und schreib sie im Groben auf, überlege mir wie viel Planung sie braucht etc.
Da ich aber gleichzeitig nicht wirklich viel plane, sondern viel mit discovery writing mache und oft nur die Magiesysteme, Gesellschaftssysteme etc. plane, rutschen dadurch auch mehrere Projekte durch die Plan-Phase, als durch die Schreib- oder Bearbeitungsphase. Man muss da ein bisschen gucken und seinen eigenen Rhythmus entwickeln, aber vielleicht wäre eine Abwandlung davon ja auch was für dich? Eine Freundin von mir hatte z.B. das Problem, dass sie nie etwas fertig gestellt hat, weil sie sich immer auf die tollen, neuen Ideen gestürzt hat, was sie im Endeffekt arg gefrustet hat, sie hat dann mein System für sich abgewandelt und kam damit ganz gut zurecht.
Was eine andere Bekannte von mir macht, ist sich jeden Tag ein Wort/Zeitziel für jede Story zu setzen, bzw. das eine als "Muss-Projekt" zu haben und das andere als "Will-Projekt", sie darf erst an dem anderen schreiben, wenn sie 500 Wörter an dem "Muss-Projekt" hat, damit sie das eben nicht vernachlässigt. Die Methode wäre für mich persönlich nichts, aber ich kenne ein paar Leute, die so fahren.

Sascha

Noch einer, der das parallele Arbeiten befürwortet.
Ich tippe in den letzten Tagen wie wild an meinem High-Fantasy-Epos, obwohl schon seit vielen Monaten der zweite Teil meiner Urban-Fantasy-Krimi-Komödie brachliegt. Und obwohl Teil 1 der UFKK einen Verlag gefunden hat und ich damit guten Grund habe, an Teil 2 wieder weiterzubauen. Aber irgendwie packt's mich grad beim Epos, die Ideen sprudeln, und es geht einfach gut voran. In den letzten Tagen bestimmt 10k Wörter. Die UFKK kann ich auch nachher fortsetzen, wenn mir entweder beim Epos die Ideen ausgehen oder die erste Fassung etwas liegen muß vor der Überarbeitung.
Ob das auch Deine Arbeitsweise sein kann, musst Du einfach rausfinden. Der Vorteil ist halt, wenn's bei Projekt A hakt, musst Du nicht Däumchen drehen oder Hände ringen, sonder kannst dich derweil an Projekt B austoben.

Klecks

Mir hat es schon immer sehr gefallen, an mehreren Projekten gleichzeitig zu schreiben. Das hat bewirkt, dass ich immer mit einem Gefühl von Frische mit dem jeweiligen Projekt weitermachen konnte. Es ist nie selbstverständlich oder Routine, daran zu schreiben, und die Freude am Wiederschreiben eines Projekts, das jetzt zwei Tage wegen einem anderen Projekt gewartet hat, das wiederum auch ein paar Tage gewartet hat, überträgt sich auch aufs Schreiben.  :D

Lazlo

Ich kann mich da nur Sascha und den anderen anschließen, die an mehreren Projekten gleichzeitig arbeiten. bevor mir die Lust an dem einem vergeht und ich mich durch eine schwierige Passage quäle, konzentriere ich mich auf ein anderes. Meist löse ich dann das Problem nachts im Bett, da kommen mir die besten Ideen und bescheren mir oft schlaflose Nächte, aber dafür hab ich dann auch wieder richtig Bock auf das zeitweilige Problemkind. Oder ich schiebe eine Kurzgeschichte dazwischen, das lenkt mich ab, bringt mich auf andere Idee. Danach hab ich wieder neue Inputs und es kann weiter gehen. Also probier es einfach, so wie Du Lust hast. Wenn Du dann allerdings nur noch bei einem Projekt bleibst und das andere völlig aus den Augen verlierst, musst du es vielleicht mit einem Plan versuchen - eine Woche das, die nächste das andere

DoroMara

Ich würde das, was dir im Kopf "rumgeistert" unbedingt irgendwo kurz notieren. Sonst lässt es dich nicht los. Dann würde ich entscheiden, an welchem Projekt ich arbeiten würde und welches eher im Hintergrund steht.
Parallel an zwei Projekten schreiben, kann wirklich beide Projekt voranbringen. Doch im Kopf würde ich immer abmachen, welches Projekt gerade den Vorrang hat, damit sich nicht dauernd das schlechte Gewissen meldet, wenn du am anderen Projekt schreibst.

Zitatliegt mein Roman nun schon seit 3 Tagen da

Das kann wirklich geschehen und kann ja manchmal auch ganz gut sein.

Angela

Bei mir ist es so, dass ich phasenweise ganz bewusst an zwei Projekten arbeite. Immer, wenn ich bei einem nicht weiterkomme, oder schlicht keine Lust mehr habe, nehme ich mir das andere vor, schreibe da weiter und überlege nebenbei, wie ich mein Problem beim anderen Buch in den Griff bekomme. Bei mir entwickelt sich die Geschichte aber in der Regel auch noch bei Schreiben weiter, insofern kann eine Pause gut tun. Dann schreibe ich auch gern in verschiedenen Projektstufen, also zuerst nur die grobe Handlung, dann die verschiedenen Überarbeitungen (was ich viel lieber mache). Ich zwing mich also, zwei Seiten neu zu schreiben, dann darf ich einen anderen Text weiter bearbeiten.

Sternsaphir

Hallo Leygardia,

ich habe üblicherweise mindestens 3 oder 4 Projekte parallel am Laufen. Allerdings schreibe ich immer nur an dem Projekt, zu dem ich grad Lust habe. Es kann dann schon mal passieren, dass ich zwei Tage an meinem Fantasy-Roman sitze, dann drei Tage an meiner Dystopie plotte und wieder einen Tag meiner Fanfiction widme. Meistens halte ich aber mehrere Wochen an einem Projekt durch, auch Dank des Tintenzirkels.
Wichtig ist, dass man sich zu nix zwingt, sondern dass man entspannt und mit Spaß rangeht.
Ich würde Dir empfehlen, auf alle Fälle Deine Ideen schon mal niederzuschreiben. So kommen sie nicht abhanden, wenn Du Dich doch wieder dem ersten Projekt widmest.
Meist hilft mir sogar der Projektwechsel, wenn ich bei einem Roman grad an einer schwierigen Stelle bin oder grad "die Luft raus ist", um wieder einen klaren Kopf zu bekommen.

Also wenn Du ein zweites Projekt starten möchtest: Lass Dich nicht aufhalten.  :jau:

HauntingWitch

Ich finde, das kommt sehr darauf an, wie man arbeitet und was für einen passt. Ich arbeite immer an mehreren Projekten gleichzeitig, bin aber nie bei allen am selben Punkt. Meistens ist es so, dass ich beim einen mittendrin bin mit Schreiben und nebenbei an einem zweiten plotte, Charakterbau und Gedanken darüber mache. Meine Ideen brauchen immer eine Weile zum Reifen, je länger ich sie im Hintergrund laufen habe, umso besser schreiben sie sich dann. Somit kann ich ein weiteres Projekt gären lassen, bis ich mit dem aktuellen fertig bin. Wenn es dann so weit ist, habe ich schon eine Idee für das nächste, während das gereifte in die Schreibphase übergeht. Klar, manchmal gibt es auch Überlegungsphasen während der Produktionsphase (dem eigentlichen Schreiben), aber das macht nichts. Dazu habe ich meistens noch irgendwelche Ideen, die mir sonst im Kopf herumspuken, da sammle ich dann erst einmal, bis sie geplottet werden können. Für mich funktioniert das parallele Arbeiten also ganz gut.  :)