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Messekassen optional in Leipzig 2020

Begonnen von Fianna, 11. April 2019, 12:56:45

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Fianna

Habe gerade bei Facebook einen interessanten Beitrag gesehen. Der Vertrag mit der bisherigen Messe-Buchhandlung in leipzig wird nicht verlängert, es gibt eine neue Ausschreibung, möglicherweise bekommen es auch mehrere Anbieter je nach Segment.
Die mobilen Kassen sollen optional werden, man darf dann auch direkt verkaufen.

Mehr Infos im Artikel des Börsenblatt.

Sascha

Na, das mit der Freigabe wäre ja mal eine gute Nachricht. Warten wir ab, wie's dann wirklich läuft.

FeeamPC

DAS würde die Messe schlagartig interessanter machen und zumindest eine Teil-Kostendeckung ermöglichen.
:-) Für eine volle Kostendeckung müsste ich vermutlich zu Fuß und mit dem Handwagen nach Leipzig wandern, dort ein Zelt vor der Messe aufschlagen und von Aldi-Nudeln leben :-)
... oder einen Bestseller haben. Aber woher nehmen und nicht stehlen?

Sukie

Das sind unheimlich gute Nachrichten, va für die Kleinverlage. Und die mobilen Kassen waren tw ziemlich nervig.
"Impossibility is a kiss away from reality." (Sense8)

Kaeptn

Also "unsere" beiden mobilen Kassen, Yannik und Yannika (wie passend), waren super nett und stets entspannt. Aber ihnen (vor allem Samstags) ständig hinterherzubrüllen war echt nervig - und ich glaub es gibt auch angenehmere Studentenjobs, als sich 8 Stunden die Füße plattzustehen/laufen.

FeeamPC

Nett waren unsere Messekassenleute auch. Aber mehr Geld fände ich trotzdem nicht schlecht.

Hanna

Zitat von: Kaeptn am 11. April 2019, 17:05:53
Also "unsere" beiden mobilen Kassen, Yannik und Yannika (wie passend), waren super nett und stets entspannt. Aber ihnen (vor allem Samstags) ständig hinterherzubrüllen war echt nervig - und ich glaub es gibt auch angenehmere Studentenjobs, als sich 8 Stunden die Füße plattzustehen/laufen.

Wir hatten die gleichen, aber irgendwie habe ich dich verpasst. Wie geht denn sowas?  :rofl:

Ich lehne mich mal entspannt zurück und warte ab, was kommt.
#happyverpeilt oder auch gründlich überfordert ...

Ahneun

Ich denke an das "Unternehmen - LBM"  :hmmm: Würde da nicht auch eine Einnahme für die Messe fehlen? Also, im Falle dessen, die mobilen Kassen würden wegfallen.
Deshalb denke ich, die "Leipziger Messe" wird sich schon kümmern, diese Einnahmequelle nicht versiegen zu lassen. Generell würde ich es begrüßen, wenn die mobilen Kassen verschwinden würden.

Ich zitiere @Sascha; "Warten wir's ab"
Die nächste "LBM" ist vom 12. - 15. März 2020
- Ein Diamant
ist

treogen

Zitat von: Ahneun am 11. April 2019, 19:58:39
Ich denke an das "Unternehmen - LBM"  :hmmm: Würde da nicht auch eine Einnahme für die Messe fehlen? Also, im Falle dessen, die mobilen Kassen würden wegfallen.

Die Messe hat von den Kassen nicht sonderlich viel gehabt. Die Prozente gingen eins zu eins an Haufe - und der ist nur ein unnötiges Glied in der Kette, welches nun ersatzlos und kostensparend rausfällt.
Dazu muss man sagen, dass Leipzig ja immer freie Verkäufe wollte und auch ein paar Jahre hatte. Die mobilen Kassen waren eine Notlösung, die 2011 eingeführt werden mussten, weil die Frankfurter Buchmesse und BoeV (und da explizit die ganzen großen Verlage, die keinen Bock auf Direktverkäufe hatten) gegen einen Verkauf in Leipzig waren und da anscheinend richtig Stunk gemacht haben. Vorher gab es in Leipzig nämlich freie Verkäufe!
Die Leipziger Messe macht sich anscheinend ihre Angst vor Frankfurt und BoeV verloren und hört nun auf zu kuschen, nachdem die großen Verlage festgestellt haben, dass man auf der Messe ganz gut verdienen kann, wenn man auch verkauft. In den letzten Jahren haben immer mehr Stände aus den "Anzugträger mit Stock im Arsch"-Hallen auch die Mobilen Kassen gemietet. Und langsam kommt auch in das Thema FBM und freier Verkauf wieder Bewegung.
www.verlag-torsten-low.de

Phantastik vom Feinsten

Ananke

Blöde Frage: Wie viel kriegt man denn da beim momentanen System pro Buch raus? Ist das dann einfach so, als würde man die Bücher in einer "normalen" Buchhandlung verkaufen lassen?

Valkyrie Tina

Zitat von: Ananke am 12. April 2019, 10:51:19
Blöde Frage: Wie viel kriegt man denn da beim momentanen System pro Buch raus? Ist das dann einfach so, als würde man die Bücher in einer "normalen" Buchhandlung verkaufen lassen?

Ich hab was mit 60% gehört. Ich glaub, das ist etwa wie in einer Buchhandlung. ABER in einer Buchhandlung haben die Buchhändler haufenweise Leistung für dieses Geld erbracht. DIe Bücher geordert, gelagert, sie beraten etc. AUf der MEsse?
- man selbst hat das Verkaufsgespräch
- Leser entscheidet sich zum Kauf
- Jemand sprintet los und sucht eine mobile Kasse, oder ruft ( @Aljana und @Lilian Bhara hatten zum Schluss den perfekten Tonfall gefunden, und ja, das hatte was von Hund bei Fuß von sich  ::)
- auf jeden Fall stehen alle da und warten, bis die Kasse kommt. Wenn die grad beim anderen Stand am Kassieren waren, schon mal mehrere Minuten.
- dann kommen die und kassieren.
- Abends kommt jeder einzelne Kassierer und bringt dir seine Auszüge, und der Stand muss dann checken, ob die Zahlen mit dem Notierten übereinstimmen.
Letzteres hat dieses Jahr ganz gut geklappt, im ersten Jahr war das ein Albtraum mit teilweise 40% Diskrepanz.
Das eigentlich Problem seh ich mehr in diese Dynamik. In dem Moment, wo sich einer zum Kauf entscheidet, ist zumindest derjenige, der den beraten hat gebunden. Und ich hab so oft gesehen, dass sich andere Leute auch Kaufen überlegen, aber es dauert ihnen dann zu lange. Alles in allem hab ich als Standmensch also nur den Vorteil, dass ich das Geld nicht händeln muss, dafür dauert alles viel länger, ist viel verknoddelter und ich verliere Käufe, und die Buchhandlung schnappt sich drei Dutzend Studenten und bekommt dafür einen fgroßen Anteil.

Zitatmehr Stände aus den "Anzugträger mit Stock im Arsch"-Hallen
Beste Beschreibung EVER!  ;D ;D

FeeamPC

#11
Die alte Messebuchhandlung, die bis 2015 durchaus kompetent von Buchhändlern in Leipzig gemacht wurde, erhielt buchhandelsübliche 35% für ihre Arbeit. DIe neue, die seit 2016 ein Catering-Unternehmen macht, hat gleich erhöht auf 38% - für zunächst katastrophale Leistungen. Die auch dieses Mal nicht glänzend waren. Zwar stimmt die Erfassung der Verkäufe an den Ständen jetzt, aber von den von mir georderten Büchern für die Messebuchhandlung habe ich von 8 Titeln gerade mal 3 vorgefunden, und die  Bestände reichten garantiert nicht, weil Samstag Mittag schon so gut wie alle Regale halbleer waren. Nachbestellt wurde offenbar nicht so kurzfristig, wie es vorher vollmundig gesagt wurde.
Die fehlenden Bücher waren übrigens die ersten Bücher einer Serie, die Messebuchhandlung hat sich nur den neusten Band hingelegt. Dabei weiß jeder (na schön, ein Cateringunternehmen vielleicht nicht), dass sich von jeder Serie, egal, wieviel neue Bände dazukommen, immer noch Band 1 am besten verkauft. Und wenn der fehlt, und damit der Einstieg für neue Leser in die Serie, dann können die noch soviele spätere Bände hinlegen, der Verkauf bleibt bestenfalls mau.


Janika

Zitat von: Kaeptn am 11. April 2019, 17:05:53
Also "unsere" beiden mobilen Kassen, Yannik und Yannika (wie passend), waren super nett und stets entspannt. Aber ihnen (vor allem Samstags) ständig hinterherzubrüllen war echt nervig - und ich glaub es gibt auch angenehmere Studentenjobs, als sich 8 Stunden die Füße plattzustehen/laufen.
OT, aber: Jannik und Janika. ;)
Immer eine Handbreit Plot unter dem Federkiel haben.

Barra

Die Studenten sind auch alle nett gewesen.
War nur immer doof das Rumgesuche, oder in meinem Fall, -gebrülle. Richtig fies für die, die sich die Kassen mit 'nem gut besuchten Stand teilten und kaum eine Chance hatten, dir MK mal loszueisen.
Ich fänd's schön, wenn man das wieder frei macht. Danke treogen, für die neue Sichtweise im Gesamten - ich kannte bisher nur die: Die Messe bereichert sich und vergrault die Kleinverleger.
Bin gespannt wie es nächstes Jahr wird.
Barra