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Traum-Ideen.

Begonnen von Möchtegernautorin, 01. Januar 1970, 01:00:00

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Manja_Bindig

ARGH... ich hatt schon wieder diesen Traum von meienm Vater, der Bücher zu verhinderten Wasserleitungsrohren erklärt... langsam fang ich an, das Wort "Traum" zu hassen. Denn träum ich nicht solchen Müll, träum ich von der Mittelschule(mit anderen Worten, in diesen Phasen lieg ich wach und hab angst zu schlafen) oder ich hab wirklich Pech und meine Charaktere tanzen plötzlich in meinen Träumen an und meckern darüber, dass ich sie angeblich zu viel ärgere.

Berjosa

Hallo zusammen,

wie die meisten träume ich ziemlich wirres Zeug und vergesse auch oft, was ich geträumt habe. Gelegentlich weiß ich es aber noch und schreibe es auf. Diese Aufschriebe verwende ich dann aber nicht, um Geschichten draus zu machen, sondern um mich daran zu erinnern, was mein Held tatsächlich träumen könnte, wenn er den obligatorischen prophetischen Traum hat.
Es scheint funktioniert zu haben. Jedenfalls habe ich meinem Helden einen Traum geschrieben, von dem ich damals überzeugt war, daß er alle möglichen wichtigen Hinweise enthält. Wenn ich den Abschnitt jetzt wieder lese, fällt mir dazu eigentlich nur "Hä?" ein - ganz wie im richtigen Leben.

Schöne Grüße

Susanne

Onyx

Ich denke, wovon man träumt, hängt sehr stark damit zusammen, womit man sich den ganzen Tag über beschäftigt hat. Das heißt, wenn ich sehr intensiv arbeiten oder lernen muss, dann träume ich auch meist eher unangenehme Dinge, von der Arbeit oder Schule oder dergleichen.
Wenn ich aber Zeit und Muse habe, oder mich intensiv mit meinen Geschichten auseinander gesetzt habe, dann kann es schon mal vorkommen, dass ich von meinen Charakteren träume oder im Traum an ihrer Stelle agiere. Das finde ich allerdings nicht gerade nervig sondern vielmehr sehr interessant. Es ist ja immer auch ein Teil von einem selbst, über den man da schreibt.
Als Kind hatte ich häufig Träume, die mich zu kurzen Geschichten inspiriert haben und die ich dann aufgeschrieben habe. Heute kommt das in all dem Stress des Alltags nur noch selten vor. Dennoch sind es manchmal einzelne Szenen im Traum, die mich so sehr faszinieren, dass ich sie in meine Geschichten einbaue. Eine ,,richtige", große Geschichte wäre allerdings auch beinahe mal aus einem Traum entstanden... wenn ich sie nur rechzeitig aufgeschrieben hätte!
Aber das ist eben der große Nachteil an Träumen: dass man sie schnell wieder vergisst...

Maja

Ich träume sehr intensiv, vor allem in den Stunden zwischen hakb acht (wenn der Wecker das erste Mal geht) und elf (wenn ich aufstehe). Ich komme da schlecht raus - es ist so viel wirklicher als das, was mich außerhalb meines Bettes erwartet, und meine Träume finden immer einen Grund, mich unter der Decke zu halten. Was mich sehr ärgert, denn eigentlich ist es mein Plan, täglich um neun am Rechner zu sitzen und zu schreiben.

Dafür habe ich schon gute Ideen aus Träumen gewonnen, allerdings waren die wenigsten davon wirklich eins zu eins verwendbar. Was noch beim Aufwachen wie ein toller, logischer Plot wirkte, wird beim Versuch es Niederzuschreiben doch eher lächerlich (Lundulin ist ein Halbnymph. Weil Nymphen keine Waffen berühren können, kann Lundulin nichts berühren, was größer ist als ein Dolch, aber damit entwickelt er dann seine eigene Virtuosiät...) (aber immer noch nicht so schlimm wie die Geschichte, in der ein Bekannter von mir verhaftet wurde, weil er das Haus des Gouverneurs mit einem Omelett in der Hand betreten wollte...).

Eines Tages wurde ich wach und wußte, ich muß die Flöte aus Eis finden. Was ein ganzes Buch wurde. Und auch der Lippenlose, der sich später als verfluchter gott herausstellte, ist auf diesem Weg entstanden. Weswegen ich meinen Träumen doch einen gewissen Stellenwert in meinem Leben einräume. Daß sie den dann schämlich mißbrauchen - nun, ich weiß nicht, was ich wirklich dagegen tun kann. Oder will.
Niemand hantiert gern ungesichert mit kritischen Massen.
Robert Gernhardt

lapaloma

Es ist schön, dass ich hier Menschen treffe, die auch träumen. Meine Geschichten haben ihren Ursprung ausschliesslich in Träumen. Nicht in den Träumen, die unser Leben in der Wirklichkeit widerspiegeln. Sondern in den Träumen dahinter. Es ist nicht leicht, dorthin zu gelangen. Und noch viel schwieriger, zurückzukehren, ohne die Erinnerung zu verlieren an das, was man dort gesehen, gehört und erlebt hat. Es gelingt mir nicht immer. Dort in der Tiefe, dort wo Zeit und Raum eine ganz andere Bedeutung haben, findet man die wahren Traumgestalten. Sie leben in ihren eigenen Welten. Ihre Landschaften und Städte sind nicht aus unserer Wirklichkeit. Dort in diesem Labyrinth, wo sich die Vergangenheit mit der Zukunft trifft, dort kann man von gar wundersamen Geschichten erfahren. Es lohnt sich seinen Traumgestalten zuzuhören!

Geli

ohne mich hiermit über Dich lustig machen zu wollen.
ich hatte im Lauf dieser Woche:
einen "beseelten" Einkaufswagen, der sich in einen Stahlrohrstuhl verliebte und mich anknurrte, als ich diesen aus dem Einkaufskorbentfernen wollte;
Außerirdische in knallroten Raumanzügen in Pyramidenform;
eine "wild" gewordene, d.h. in einen Dschungel verwandelte Bibliothek - übrigens in einer Maschinenhalle untergebracht (aber davon träume ich oft)

Maja

Ich träumte heute Nacht, ich hätte ein Kind geboren.
Agenten kamen und sagten mir, das Kind würde sterben, und daher sollte ich es besser ihnen mitgeben, denn es habe eine große Aufgabe vor sich.
Ich sagte Nein, mein Kind verkaufe ich nicht, nicht mal um die Welt zu retten. Die Agenten baten und drohten, doch ich blieb stur. Ich wollte zu meinem Kind.
Man legte es mir auf den Körper, doch es war kalt wie Eis. Ich nahm es auf. Es war ganz starr, und seine Augen blind wie zwei weiße Murmeln...
Ich konnte drei Stunden nicht mehr einschlafen, und *danach* träumte ich von einer bescheurten Dschungelexpedition
Niemand hantiert gern ungesichert mit kritischen Massen.
Robert Gernhardt

lapaloma

Wir werden heutzutage mit fremden, vorfabrizierten Träumen überflutet. Die modernen Medien haben uns das Träumen weitgehend angenommen. Daher ist es nicht leicht, in unserem Innern die richtige Türe zu finden.
Ich halte übrigens nichts von Traumdeutung: Wieso sollte unser Unterbewusstsein seine Botschaften so kompliziert verschlüsseln, dass wir sie in der Regel nicht zu entziffern vermögen?
Aber ich denke, dass unsere innersten Träume - nicht die Spiegelträume des Alltags - Tore zu früheren Leben sind. Dass wir durch sie wieder Zugang finden zu Welten, in denen wir einmal gelebt haben. Und ich denke, dass hinter einigen Traumtoren auch unsere Zukunft auf uns wartet - eine mögliche Zukunft. Ja, ich glaube fest daran, habe ich doch immer wieder diese Erfahrung machen müssen.

Moni

ZitatIch träumte heute Nacht, ich hätte ein Kind geboren.
Agenten kamen und sagten mir, das Kind würde sterben, und daher sollte ich es besser ihnen mitgeben, denn es habe eine große Aufgabe vor sich.
Ich sagte Nein, mein Kind verkaufe ich nicht, nicht mal um die Welt zu retten. Die Agenten baten und drohten, doch ich blieb stur. Ich wollte zu meinem Kind.
Man legte es mir auf den Körper, doch es war kalt wie Eis. Ich nahm es auf. Es war ganz starr, und seine Augen blind wie zwei weiße Murmeln...
Ich konnte drei Stunden nicht mehr einschlafen, und *danach* träumte ich von einer bescheurten Dschungelexpedition
Oh je, das klingt irgendwie, als hättest du diesen gruseligen Film geguckt... (The Dark?)

Deutsch ist die Sprache von Goethe, von Schiller...
und im weitesten Sinne auch von Dieter Bohlen[/i]
Stefan Quoos, WDR2-Moderator

»Gegenüber der Fähigkeit, die Arbeit eines einzigen Tages sinnvoll zu ordnen,
ist alles andere im Leben ein Kinderspiel.«[/i]
Johann Wol

Maja

@Lapaloma
Meine Träume sind *keine* vorfabrizerte Massenwahre. Weder heute, noch früher. Sie verarbeiten die Eindrücke des Tages oder der letzten Tage. Und ob sie nun durch eine Vorschau für einen Gruselfilm inspiriert sind oder durch die Eindrücke eines Ausflugs, ist im Endeffektr egal. Das schöne an Träumen ist, daß sie sich derartiger Kontrollierbarkeit entziehen.
Und nein, ich war nicht in einerm früheren Leben auf Dschungelexpedition...
Niemand hantiert gern ungesichert mit kritischen Massen.
Robert Gernhardt

Isabel

Ich bin davon überzeugt, dass unser Unterbewusstsein einen größeren Einfluss auf uns hat, als wir uns im Allgemeinen vorstellen können, aber so langsam wird mir das hier doch zu esoterisch...

@Geli: Schräg! ;D

lapaloma

Wie willst Du wissen, liebe Maja, dass Du in einem früheren Leben nicht auf Dschungelexpedition warst? Wir wissen ja sowenig über uns und die Welt. Wir wissen nicht einmal, was Wirklichkeit ist.

http://video.tu-clausthal.de/vortraege/duerr2002

Wie können wir denn unsere Träume verstehen? Vielleicht ist unser Leben ja nichts anderes als ein grosser Traum. Auf jeden Fall wird es Dir so erscheinen, wenn Du eines Tages im Winter deines Lebens stehen und zurückblicken wirst. Und Du wirst dich bei manchem fragen, ob du das wirklich erlebt, oder nur geträumt hast.

Was die vorfabrizierten Träume anbelangt, darauf möchte ich später noch zurück kommen. Nur soviel: Es war als Parabel gemeint.
Grüsse, Anton.

lapaloma

Träume lassen sich durchaus kontrollieren. Fortgeschrittene Träumer nennen es luzides Träumen. Siehe auch unter ,,Klartraum" im Wiki.
Es ist eine wundervolle Möglichkeit, die eigene Traumwelt zu erforschen.

Termoniaelfe

#28
Na ja, ob das alles so ganz stimmt? Ich kann mir nicht vorstellen, dass man seine Träume kontrollieren kann. Wie soll das gehen, wenn ich schlafe? Ich weiß nicht. Ich denke viel mehr, dass das, was wir Träumen nix weiter als die Verarbeitung, von erlebten Dingen ist und das auf eine eigene, sehr bizarre Art. Und die Sache, mit "schon Mal gelebt und so", ist mir `ne Spur zu utopisch.  :P

ganz und gar unesoterische Grüße
Termi

Möchtegernautorin



Ich träume in der letzten Zeit dauernd, dass mir die Zähne ausfallen und mein Zahnarzt nicht erreichber ist. Und die Tatsache, dass ich in meinem Träumen im Moment auch dauernd damit beschäftigt bin auf mein Söhnchen aufzupassen und nicht in der Lage bin das richtig zu machen – irgendwie entwischt er immer und krabbelt auf Dächern von irgendwelchen Gruselhäusern herum oder baden fröhlich in einem viel zu tiefen Teich – deutet jetzt denke ich auch nicht gerade darauf hin, dass mir das in einem früheren Leben einmal passiert ist. Da kann ich mir sogar noch zusammenreimen, dass ich mir viel zu viele Sorgen mache.
Ansonsten... meine Charaktere tauchen auch des öfteren in meinem Träumen mit auf. Irgendwie ist das oftmals so, dass ich weiß, das bin in dem Moment ich und eben auch wieder nicht, weil das ist ja nur ein Charakter von mir. Und um so was zu ,,erleben" neige auch ich dazu meinen Wecker zu früh zu stellen, denn irgendwie klappt es in den frühen Morgenstunden am besten mit dem Träumen und sich auch daran erinnern.

Allgemein kann ich noch sagen: schön, dass hier so viele antworten kamen :) Das hat meine Neugierde zumindest durchaus befriedigt, auch wenn noch von wen wenigen Leuten, deren Geschichten aus Träumen stammen fehlt, diese Geschichten auch zu lesen.
Her plants and flowers, they're never the same - Blue and silver, it's all her gain
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It's her reality
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