• Willkommen im Forum „Tintenzirkel - das Fantasyautor:innenforum“.
 

Wie sehr hängen eure Geschichten zusammen?

Begonnen von Katha, 16. Mai 2016, 11:52:20

« vorheriges - nächstes »

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Adalind

#15
Meine Geschichten hängen zum allergrößten Teil zusammen. Sie spielen alle auf derselben Welt. Diese wiederum ist Teil eines Multiversums mit unendlich vielen anderen Welten und sogar alternativen Realitäten.

Dadurch könnte ich, wenn ich wollte, theoretisch eine Geschichte schreiben, die in einer Steampunk-Welt spielt oder sogar Science Fiction ist, die aber trotzdem mit meiner Fantasywelt verbunden ist. Bis jetzt habe ich das noch nicht getan, aber wer weiß, was noch kommt?

Viele meiner Protagonisten sind auch miteinander verbunden und kennen sich untereinander.

So handelt einer meiner Romane von dem Krieger Gareth, der ein ausgesetztes Baby findet und bei sich aufnimmt. In einer anderen Geschichte spielt wiederum dieses Kind, Davian, die Hauptrolle. Eine Geschichte handelt vom Krieg gegen einen grausamen Diktator, der sich dadurch, dass er flieht, der gerechten Strafe enzieht. Und an anderer Stelle spielt seine Enkeltochter, die auf die Familiengeschichte stößt, eine wichtige Rolle.

Ary

Ein Teil meiner Geschichten baut aufeinander auf und spielt in derselben Welt, wobei die Welt gar keinen Namen hat, nur das Reich, in dem die Geschichten spielen: Traverra. Ich hatte ursprünglich mal sowas wie die "Traverra-Chroniken" im Kopf, basierend auf einem Rollenspiel mit meiner Freundin, aber das ist inzwischen so ausgeufert, dass es schwer werden wird, da den roten Faden noch wiederzufinden. Für high fantasy mit leichtem Mantel-und-Degen-Touch bietet sich Traverra aber immer an, darum lasse ich einzelne Romane dort und in den angrenzenden Wüstenreichen spielen, die dann locker zusammenhängen, aber nicht unbedingt aufeinander aufbauen.
Anders die Feuersängertrilogie, da bauen alle Romane aufeinander auf, der erste Roman ist sozusagen das Prequel zu den beiden nachfolgenden, und die Geschichte "Erwählte des Zwielichts" ist der "vierte Band der Triloge" und erzählt das Prequel zum Prequel. Auf die Ereignisse in "Zwielicht" wird in den anderen Romanen immer wieder Bezug genommen. Im Grunde ist "Zwielicht" in Romanform das, was in der eigentlichen Trilogie als Legenden am Lagerfeuer erzählt wird.
Einfach mal machen. Könnte ja gut werden.

Layka

Ganz toll gemacht finde ich das bei Ralf Isau, da findet man in (fast?) jedem Buch Anspielungen auf andere Geschichten von ihm. Zum Beispiel wird einmal der Protagonist aus einem anderen Buch zu Grabe getragen. Da hat mir diese Verwobenheit sehr gut gefallen, gerade, weil es nur Details waren, bei denen ich mich dann richtig gefreut habe, dass ich sie entdeckt habe.

Bei mir selbst gibt es die Welt, in der mein letzter Nano-Roman spielt, in der ich jetzt Sequels plane, aber es geht immer noch um mehr oder weniger die gleichen Personen, also ist es ja quasi eine einzige Geschichte. Meine anderen Sachen spielen in Abwandelungen unserer Realität, also theoretisch durchaus in derselben Welt, allerdings habe ich da bisher keine Anspielungen aufeinander eingebaut oder mir auch nur Gedanken darüber gemacht, ob sich meine Protagonisten theoretisch kennenlernen könnten.
lights out.

Maubel

Auch wenn ich mich die letzten 15 Jahre in meinem Weltenkosmos für Circle of Magic aufgehalten habe, dann nur weil die Geschichte eben einfach noch nicht zu Ende ist. Ich habe zwar auch Pläne für Kurzgeschichten etc dazu, aber davon abgesehen, befinden sich meine Geschichten alle in ihren eigenen Welten und ich habe keine Gemeinsamkeiten. Davon abgesehen hatte ich aber mal die Idee eine Welt für meine verstreuten Ideen zu finden und die alle da rein zu packen, aber seit ein zwei Jahren gefällt mir die Idee immer weniger. Dafür sind es doch zu andere Ideen/Systeme/Kulturen. Die wären dann zwar in einer Welt, aber ohne Zusammenhang.

Pinnie

Ich mag es, anzudeuten, dass meine Geschichten zusammenhängen oder zumindest im gleichen Universum spielen KÖNNTEN. Die Zusammenhänge reimen sich die Lesenden (die paar die ich hab  :-[ ) dann meist selbst zusammen.

Coppelia

#20
Ich hab eine ganze Menge Welten erfunden, in denen ich meine Geschichten ansiedle, und auch noch einige, in der keine spielen, die ich nur so erfunden hab.
Momentan "in Gebrauch" sind davon 4 Welten. Meine "Ewelt" (für Elementarwelt) benutze ich für mein Computerspiel Highland Quest, hab aber davor auch einen Roman dort spielen lassen. Das Spiel erzählt etwa, wie es nach dem Ende des Romans weiterging, daher betrachte ich das als "eine" Geschichte. In der Welt Ruga spielen mehrere Geschichten, ich habe aber nur bei einer begonnen, sie aufzuschreiben. Ähnlich bei meiner Steamfantasy-Welt Phainome. Am meisten schreibe ich in der Welt Lapoi, wo meine Kessel-Romane angesiedelt sind. Die hängen zwar alle irgendwie zusammen, sollen aber auch für sich allein stehen können (bis auf den einen Mehrteiler). Ich versuche Vorgänge darzustellen, bei denen Figuren zwar eine Rolle spielen, die zugleich so viel größer als die Figuren sind, dass ihre Akteure austauschbar werden und dem auch wenig entgegenzusetzen haben. Dabei will ich immer noch gern pro Roman ein persönliches Schicksal erzählen, das vor der Schwere der "historischen" Ereignisse zwar unwichtig erscheint, aber irgendwie doch das ist, was ein Mensch (meiner Ansicht nach) von den Dingen, die für ihn eigentlich zu groß sind, verstehen kann. Außerdem machen diese Schicksale die Ereignisse erst "wichtig"; ansonsten bleiben sie "geschichtliche" Fakten.

Für einige der Welten hab ich verschiedene Zeitebenen. Für Lapoi hab ich sogar mal angefangen, mir die Geschichte über eine Wissenschaftlerin auszudenken, die 2000 Jahre nach den Ereignissen der Kessel-Romane die historischen Zusammenhänge erforscht. Das ist zugegebenermaßen ziemlich nerdig, und ich glaube nicht, dass Leser es mögen würden.

Zwischen den Welten gibt es keine Zusammenhänge. Aber es gibt sicher teilweise Ähnlichkeiten bei den Themen, z. B. Nekromanten in Ruga und Phainome und Elemente antiker Philosophie in "Flügel aus Asche", das seine eigene Welt hat.

Azahra

Puh ... meine Geschichten hängen eigentlich alle kaum zusammen; bis natürlich auf die Reihen die schreiben. Ist ja logisch, dass die zusammen hängen ;D, aber an sich ist jedes neue Projekt eine eigene Welt, mit einer eigenen Geschichte die mit den anderen Geschichten von mir kaum zusammenhängt. Bei mir merkt man nur, dass ich den Hang dazu habe, in jedem Buch Intrigen einzufügen, dass haben alle meine Bücher gemeinsam aber sonst nichts.
In ferne Zukunft möchte ich mal ein Buch schreiben, in den meinen 3 - 4 Lieblingscharakter einmal aufeinandertreffen und ihre Welten sich verschieben bzw. sollte es mehr ein lustiges Buch werden, dass man nicht ernst nehmen kann. Aber bis es soweit ist, schreibe ich erst einmal dies und jenes fertig und wenn ich, vielleicht etwas bekannter bin, dann werde ich das Projekt in Angriff nehmen.  ;)

Loki

Also der Plan ist (war (ist es immer noch)) das alle meine Geschichten zusammenhängen. Sowohl räumlich, da alles in einer erfundenen Welt spielen soll, die ich durch die Geschichten mehr und mehr aufbauen und detaillierter machen möchte, als auch durch kleine Zwischensequenzen, in denen spätere Haupt- oder Nebencharaktere eine winzige Rolle spielen, die dann später möglicherweise wiedererkannt werden kann.  :)
Klingt schwierig, ist schwierig. Aber ich hab an sowas nun mal den größten Spaß  ;D

Tintenteufel

Also ich habe noch gar nicht viel fertig und das, was fertig ist, hängt sehr eindeutig zusammen, weil die Protagonisten aus einer Geschichte die Antagonisten in der anderen sind oder jedenfalls dort auftauchen.
Das gefällt mir zwar so nicht, aber naja.

Mein Plan sieht vor, alle meine Geschichten in der einen Welt spielen zu lassen.
Ich weiß noch nicht genau, wie ich das anstelle, aber ich hab ein paar Ideen. Ich mag es nämlich eigentlich, wenn sowas nicht sehr deutlich wird. Stärkerer Zusammenhang als nur ein paar Andeutungen oder die Behauptung, dass die eben in der gleichen Welt spielen, sollte es schon sein. Aber eben auch kein direkter Zusammenhang wie bei der Scheibenwelt z.B.
Mein Favorit da ist Lovecraft, wie so oft. Der macht das mit ein paar Andeutungen, klar. Aber wer alle vorherigen Geschichten gelesen hat, der erkennt auch ziemlich eindeutig, wenn ganze Passagen, die ansonsten nur einen Zeitraffer darstellen, eine ganz andere Geschichte nochmal erklären. Oder erläutern, was mit einem ganz bestimmten Charakter nach dessen eigener Story geschehen ist.

Außerdem schreibe ich ja auch eher Kurzgeschichten und Novellen, jedenfalls versuche ich das, da funktioniert das alles nicht so ganz, wie ich möchte.  >:(
Für meine nächsten Geschichten habe ich aber vor, das etwas mehr mit Andeutungen zu versuchen. Die spielen alle in der gleichen Stadt (Berlin) und ich schau mal, ob sich ein paar Orte und Figuren ergeben, die ich wiederverwenden kann.

Churke

Ich kehre ganz gerne in Welten/Universen zurück. Da muss man sich weniger ausdenken. Ich könnte mir aber keinen 10-Bände-Zyklus vorstellen. Das empfände ich irgendwann als Einschränkung.

Pintana

Meine bisherigen Geschichten (abgesehen von ein paar KG Auskopplungen) hatten mit einander nichts zu tun, wenn sie nicht zur selben Buchreihe gehört haben.
Allerdings kann ich mir vorstellen wieder mal Bezug auf die ein oder andere Geschichte zu nehmen. Da würde ich mir vornehmen tatsächlich vollständig mit den selben Maßgaben zu arbeiten. Eine Kollegin von mir hat es mal mit Andeutungen versucht und die leider immer viel zu platt eingeworfen (Sprich übertrieben gesagt: Hätte sie einen dreibeinigen Ochsen der mit Fistelstimme Kuchenrezepte vor sich hin singt gehabt, sie hätte ihn durch die Welt ihres nächsten Chick-Lit Romans geschickt), das fand ich schade und würde für mich selbst solche Kombis (die nur um ihrer selbst Willen im Buch auftreten) in jedem Fall vermeiden wollen. 

et cetera

Ich fand das auch immer sehr faszinierend (bei Stephen King ist es ja auch ganz ähnlich), aber bei meinen Geschichten geht das einfach nicht. Alleine die Magiesysteme unterscheiden sich immer so grundlegend, dass es unmöglich ist, die Geschichten in derselben Welt anzusiedeln. Was ich aber manchmal mache, sind kleine Referenzen, z.B. wird in einer Geschichte ein Comic erwähnt, der wiederum auf dem Inhalt einer anderen Geschichte basiert.

Tigermöhre

Die meisten meiner Geschichten spielen in jeweils unterschiedlichen Welten.
Das liegt daran, dass ich wahnsinnig gerne Welten bastle, und sie ganz unterschiedliche Magiesysteme und so haben. Das ist meistens nicht kompatibel.

Die einzige Welt, die mir länger nachhängt, ist meine Steinzeit-Fantasy-Welt. Und ich stellte gerade fest, dass ein anderer Plot wahnsinnig gut auch da rein passt. Aber sie ist auch meine erste Welt, die mir besonders wichtig ist. :wolke: Und bei der ich das Gefühl habe, dass ich da gerne noch viel mehr drüber schreiben möchte.

Alys

Zitat von: Layka am 16. Mai 2016, 20:07:59
Ganz toll gemacht finde ich das bei Ralf Isau, da findet man in (fast?) jedem Buch Anspielungen auf andere Geschichten von ihm. Zum Beispiel wird einmal der Protagonist aus einem anderen Buch zu Grabe getragen. Da hat mir diese Verwobenheit sehr gut gefallen, gerade, weil es nur Details waren, bei denen ich mich dann richtig gefreut habe, dass ich sie entdeckt habe.

Sowas finde ich auch immer ganz toll. Bernhard Cornwell macht das ja z.B. auch, da war ich auch ganz begeistert, als ich einen solchen Zusammenhang entdeckt habe.

Bei mir ist es auch so, dass die Geschichten manchmal zusammenhängen. Oft entsteht eine Geschichte als Spin-Off aus einer anderen und verändert sich dann im Lauf der Zeit so sehr, dass die Leser den Zusammenhang gar nicht unbedingt erkennen können. Aber für mich sind sie im gleichen Universum angesiedelt. Trotzdem gibt es mehrere solche Universen, eines für Fantasy, eines für Urban Fantasy, eines für Steampunk usw...
Always avoid alliteration.

Mondfräulein

Mir geht es tatsächlich so, dass meine Geschichten unabsichtlich ein wenig zu sehr zusammen hängen. Ich habe gemerkt, dass ich bei manchen Geschichten dazu neige, mich einer ziemlich ähnlichen mythologischen Herangehensweise zu bedienen. Zwei Bücher, in denen Wesen eine Rolle spielen, die an Wesen aus der Mythologie verschiedener Kulturen angelehnt sind, allerdings sind sie bei mir wieder ganz anders und es ist nicht klar, ob sie nur irgendwann jemand zum Beispiel Nixen genannt hat, weil sie dem Mythos entfernt ähneln oder ob der Mythos tatsächlich durch sie entstanden ist. Ich mag die Idee, allerdings habe ich sie in zwei verschiedenen Büchern benutzt, bevor es mir aufgefallen ist. :wart:

Ich möchte persönlich sehr ungern verschiedene Bücher oder Reihen im selben Universum ansiedeln, weil ich es als sehr unpraktisch empfinde, darauf achten zu müssen, dass die Ereignisse des einen Buches nicht denen im anderen widersprechen, denn das würde zwangsläufig passieren; weil ich keine Lust habe, die Mythologie so anzupassen, dass sie auf zwei Buchreihen passt und weil ich es einfach irgendwie langweilig finde. Meine Bücher sind alle unterschiedlich und wenn ich ein neues Buch oder eine neue Reihe anfange, möchte ich auch eine andere Welt entdecken, eine andere Mythologie ausarbeiten und nichts tun, was ich schon zur Genüge getan habe. Was ich an einer bestimmten Welt interessant finde, das packe ich in das entsprechende Buch oder die entsprechende Reihe. Wenn es da einen Aspekt gibt, den ich ganz unbedingt noch erforschen will und der sich auf keinen Fall in eine andere Welt integrieren lässt, dann schließe ich eine Art Spin Off nicht aus, aber bei mir ist es eben oft so, dass meine Mythologien schon an sich bestimmte Konflikte hergeben. Zum Beispiel eine Welt, in der im Untergrund Handel mit magischen Wesen betrieben wird und die Schwester eines solchen Händlers merkt, dass sie selbst ein magisches Wesen ist. Ich suche die interessantesten Konflikte für meine Geschichten aus, aber ich glaube, wenn ich zu lange in einer Welt bleiben würde, blieben irgendwann nur mittelmäßig interessante Konflikte übrig.

Neue Welten sind auch so ein Punkt, der bei meinen Geschichten für mich einen gewissen Reiz ausübt. Am meisten freue ich mich natürlich über neue Figuren und Beziehungen, die ich erforschen und entwickeln kann, weil ich das am allerliebsten schreibe, aber die Welt und Mythologie spielt da auch eine gewisse Rolle und ich glaube, eine neues Buch in einem alten Setting könnte mich vielleicht ein wenig zu sehr langweilen. Es ist schwer zu beschreiben, aber meine Bücher haben für mich jeweils eine ganzganz eigene Atmosphäre, eigene Farben und Bilder, eine eigene Ästhetik, die ich natürlich zu vermitteln versuche, die aber vor allem für mich unglaublich wichtig ist. Das geht bei mir viel mit der Mythologie einher. Ein zweites Buch oder eine zweite Reihe, die die Atmosphäre eines anderen Buches oder einer anderen Reihe treffen soll würde mich wahrscheinlich zu sehr langweilen und ich glaube, ich würde dann lieber etwas ganz Neues schreiben.

Also ja, meine Geschichten hängen leider zusammen, aber unabsichtlich und ich arbeite daran, das zu ändern. Ich bin persönlich kein Fan davon, zu lange in einer Welt zu bleiben, allerdings gilt das nur fürs Schreiben. Ich schließe definitiv nicht aus, dass ein anderer Autor das großartig hinbekommen würde und dass ich das auch gerne lesen würde. Ich will das nur nicht selbst schreiben.